Zürich um Sobiech-Verbleib bemüht? Knackpunkt Gehalt
Lasse Sobiech hat wohl keine Zukunft mehr beim 1. FC Köln. Nach zwei Leihe in den letzten beiden Jahren kehrt der Innenverteidiger im Sommer zwar zunächst in die Domstadt zurück, dort wird aber trotz Vertrags bis 2022 nicht mehr mit ihm geplant. Wie die Bild berichtet, soll der 30-Jährige den Verein verlassen. Doch wohin? Die erste Option wäre wohl der FC Zürich. An die Schweizer war Sobiech in der abgelaufenen Saison ausgeliehen und konnte durchaus überzeugen. Bis zu seiner Schulterverletzung im Januar war er Stammspieler. Deshalb würde der Super-League-Klub den Verteidiger gerne behalten, wie der Geißblog berichtet. Finanziell könnte das allerdings schwierig werden. Demnach müsste der 1. FC Köln auf eine Ablöse verzichten und der Spieler selbst „enorme Abstriche“ beim Gehalt machen. Ob Sobiech dazu bereit ist, bleibt nun abzuwarten.
Hybride Mitgliederversammlung Dieser Antrag entscheidet über die FC-Zukunft
Wenn der 1. FC Köln in weniger als zwei Wochen seine Mitgliederversammlung aus dem Jahr 2020 nachholt, steht nicht nur die Wahl von Carsten Wettich als Vizepräsident im Mittelpunkt des Interesses. Es ist auch die erste MV der Vereinsgeschichte, die nicht als reine Präsenzveranstaltung stattfinden wird. Gleich zwei Anträge auf Satzungsänderung haben zum Ziel, dass reine Vor-Ort-Versammlungen der Vergangenheit angehören sollen. Ihre Begründung: Im digitalen Zeitalter und bei inzwischen rund 112.000 Mitgliedern ist das nicht mehr zeitgemäß. Es ist eine der richtungsweisenden Diskussionen, die aktuell im 1. FC Köln geführt wird. Einerseits die vehementen Verfechter der reinen Vor-Ort-Mitgliederversammlungen. Andererseits jene, die darin eine Unterdrückung ihres Stimmrechts sehen, weil sie nicht im Rheinland leben. Eine Diskussion, die aufgrund der Corona-Pandemie noch einmal an Fahrt aufgenommen hat.
„Keine Vision, keine Kompetenz“ Mitglieder-Initiative entzieht FC-Bossen Vertrauen
„Gemeinsam gewinnen alle!“ Mit dieser Botschaft trat 2019 der Vorstand des 1. FC Köln zur Wahl an. Einer, der sich viel von der neuen Führung versprochen und für sie im Vorfeld gekämpft hatte, ist Philipp Herpel. Und der enzieht dem Vorstand und damit auch dem zur Wahl antretenden Carsten Wettich das Vertrauen. Im Interview erläutert der Anführer der Mitglieder-Initiative „100% FC – Dein Verein“, warum das so ist. „Dem Vorstand fehlt es an Kompetenz, Führungsstärke und einer nachhaltigen Vision, unseren Verein erfolgreich zu führen“, sagt Herpel. "Ich erlebe den 1. FC Köln uneins. Uneins in der Führung, in der Vorstand und Geschäftsführung nicht an einem Strang ziehen, und uneins mit der Mitgliederschaft. Der Vorstand agiert viel zu langsam und rückwärtsgewandt. Er reagiert viel zu spät und fast ausschließlich nur auf Dinge, die ganz offensichtlich falsch laufen."
Analyse: Friedhelm Funkel und der freie Radikale So schaffte der 1. FC Köln den Klassenerhalt
Wie haben Friedhelm Funkel und sein Co-Trainer André Pawlak das Ruder beim 1. FC Köln noch herumgerissen? An welchen taktischen Stellschrauben haben sie dazu gedreht, welche Anpassungen vorgenommen? effzeh.com geht der Rettung der “Geißböcke” taktisch auf den Grund. Der 1. FC Köln hat sich gerade noch so in der Bundesliga halten können. Erst köpfte Sebastiaan Bornauw die “Geißböcke” kurz vor Abpfiff gegen Schalke in die Relegation, wo sich die Mannschaft von “Feuerwehrmann” Friedhelm Funkel gegen Holstein Kiel dank einer furiosen Leistung im Rückspiel retten konnte. Gerade eben jener Funkel war es, der Mitte April 2021 die heikle Mission Klassenerhalt beim FC vom gefeuerten Markus Gisdol übernahm und letztlich über den Umweg des Duells mit dem Zweitliga-Dritten erfolgreich abschließen sollte.
Der Trainer des 1. FC Köln enthüllt seine Reden zur Mannschaft, Inhalte aus den Einzelgesprächen und seine Tricks, die zum Klassenerhalt geführt haben. Anja, meine Frau, hatte die schönste Überraschung parat. Als ich in der Nacht nach dem Sieg in Kiel und dem Klassenerhalt mit Köln nach Hause gekommen bin, saßen unsere Freunde bei uns in Krefeld im Garten. Es war eine kleine, richtig schöne Nichtabstiegs-Feier. In Decken gehüllt haben wir den Erfolg bis morgens um halb vier bei Wein und Bier genossen. Den Champagner hatten die Frauen schon getrunken, bevor ich angekommen war. Da hatte ich mit der Mannschaft noch im Geißbockheim ein Bier auf unsere Leistung getrunken. In dem Moment wusste ich: Die sieben Wochen haben sich gelohnt. Die Arbeit mit der Mannschaft, jedes Gespräch – alles hatte seinen Sinn. Ich bin der Mannschaft so dankbar, dass sie mir diesen Abschied ermöglicht hat.
Pocher disst neuen Sportchef des 1. FC Köln "Nimm ihn in den Mund, du Schlampe!"
Diese Ein-Mann-Party ist ordentlich eskaliert! Ex-Fußballer Thomas Kessler hat lautstark den Klassenerhalt des 1. FC Köln gefeiert - und damit die perfekte Spott-Vorlage für Oliver Pocher geliefert. Nach der Entlassung von Horst Heldt wurde er zusammen mit Jörg Jakobs zum neuen Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln ernannt. Vor lauter Euphorie hat sich der 35-Jährige einen Fauxpas geleistet, der hellhörig macht. Es geht um ein Video, das Kessler während einer Autofahrt zeigt. Der FC-Sportchef sitzt darin hinterm Lenkrad und blickt in seine Handykamera. Im Hintergrund ist laute Partymusik zu hören. Dann beginnt Kessler völlig hemmungslos zu singen - oder eher zu grölen - und der Songtext lässt die Ohren klingeln! "Streichel mir die Wampe! Nimm ihn in den Mund, du Schlampe! Nie mehr zweite Liga - FC Köööööln!" Das Video ist aber nicht aktuell, sondern stammt aus dem Jahr 2014. Auch damals hatten die Kölner ihre Erstklassigkeit halten können.
Zeugnis der Geschäftsführung Da war es nur noch einer
Horst Heldt mag Geschichte sein beim 1. FC Köln. Doch sein Wirken hat Folgen für die Geißböcke, positive und negative. Sein Co-Geschäftsführer Alexander Wehrle steht nun alleine an der Brücke. Welche Entscheidungen haben sie in der letzten Saison getroffen? Was war gut, was war schlecht? Ein Zeugnis für die Geschäftsführung. Als Heldt im November 2019 die Arbeit seines Vorgängers Armin Veh übernahm, lag der FC am Boden, und das ganz ohne die Corona-Pandemie. Veh hatte hochmütig erklärt: „Wir haben Visionen. Und ich meine nicht, dass man zum Arzt gehen muss, wenn man Visionen hat.“ Das Problem: Als Veh ging, lag der FC wegen dessen Visionen bereits im Krankenhaus. Corona kam hinzu, inzwischen ist der FC auf der Intensivstation angekommen. Was haben Vehs Nachfolger Heldt und Alexander Wehrle seither verändert?
Nach dem Kölner Fast-Abstieg stehen einige wichtige Personalentscheidungen an. Bild-Angaben zufolge muss der FC aufgrund der Corona-Einbußen, und um neue Spieler zu verpflichten, rund 20 Millionen Euro einnehmen. Sogar 30 Millionen, schreibt der Geißblog. Eine wichtige Rolle dabei spielt offenbar Leistungsträger Ellyes Skhiri. Laut dem Express erhoffen sich die Verantwortlichen in Köln eine Ablösesumme für Skhiri in Höhe von etwa 20 Millionen Euro. Er wäre damit derjenige, der am meisten Geld in die klammen Kassen spülen würde. Zuletzt hatte das französischsprachige Portal Espace Manager aus Tunesien bereits berichtet, dass mehrere europäische Topklubs an einer Verpflichtung Skhiris interessiert seien. Namentlich genannt wurden dabei Olympique Lyon, der FC Sevilla, Atalanta Bergamo und der FC Chelsea. Dass er im Visier anderer Vereine ist, bleibt auch Skhiri selbst natürlich nicht verborgen, wie er jüngst verriet: „Klar bekomme ich die Gerüchte mit."
„Keine Vision, keine Kompetenz“ Mitglieder-Initiative entzieht FC-Bossen Vertrauen
Köln - „Gemeinsam gewinnen alle!“ Mit dieser Botschaft trat 2019 der Vorstand des 1. FC Köln zur Wahl an. Einer, der sich viel von der neuen Führung versprochen und für sie im Vorfeld gekämpft hatte, ist Philipp Herpel (47). Und der enzieht dem Vorstand und damit auch dem zur Wahl antretenden Carsten Wettich (41) das Vertrauen. Im EXPRESS-Interview erläutert der Anführer der Mitglieder-Initiative „100% FC – Dein Verein“, warum das so ist.
Philipp Herpel half Werner Wolf im Vorfeld der Wahl 2019 Warum die Investoren-Freiheit ein hohes Gut ist „Desaströses Verhältnis von Aufwand und Ertrag beim 1. FC Köln“
Philipp Herpel ist Experte für Fußball-Strategien Seit 31 Jahren ist er FC-Mitglied und zudem seit vielen Jahren in der Mitgliederinitiative „100% FC – Dein Verein“ engagiert. Er ist seit über 15 Jahren und seiner Zeit beim Organisationskomitee der WM 2006 aber auch ein Experte der Fußball-Industrie für Strategien, Organisationsmanagement und Sportinfrastrukturen. Mit seiner Firma berät der Dozent am Institut für Sportökonomie der Deutschen Sporthochschule die FIFA, UEFA, DFL und den DFB genauso wie Organisationskomitees, Regierungen, Austragungsorte, Stadien und Fußballklubs.
1. FC Köln: Werner Wolf verlor Mitglieder-Dialog aus den Augen
Herpel hätte seine Expertise gerne auch nach der Wahl zum Wohle des 1. FC Köln eingebracht. Kaum gewählt, wollten Wolf & Co. von einer nachhaltigen Strategieentwicklung und einem Mitgliederdialog auf Augenhöhe allerdings nur noch wenig wissen – Corona dient in den zurückliegenden Monaten für sämtliche Fehlentwicklungen als Entschuldigung und Erklärung. „Dem Vorstand fehlt es an Kompetenz, Führungsstärke und einer nachhaltigen Vision, unseren Verein erfolgreich zu führen“, sagt Herpel und erklärt das im EXPRESS-Interview am 5. Juni 2021.
Bekam vor der Wahl Unterstützung: FC-Präsident Werner Wolf.
Herpel, einer der Vorkämpfer der Initiative „100% FC – Dein Verein“, im Gespräch über die Kritik von Volker Struth an der FC-Strategie, über die Chancen für den 1. FC Köln und die Fehler des Vorstands.
Wie steht der 1. FC Köln aus dem Blick der engagierten Mitgliederschaft zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung da?
Ich erlebe den 1. FC Köln uneins. Uneins in der Führung, in der Vorstand und Geschäftsführung nicht an einem Strang ziehen, und uneins mit der Mitgliederschaft. Der Vorstand agiert viel zu langsam und rückwärtsgewandt. Er reagiert viel zu spät und fast ausschließlich nur auf Dinge, die ganz offensichtlich falsch laufen. Selbst vermeintlich richtige Schritte werden falsch angegangen. Dabei steht der Klub gerade jetzt vor wegweisenden Herausforderungen.
1. FC Köln: Volker Struth brachte Fan-Debatte mit Kritik ins Rollen. Berater Volker Struth im August 2020 bei einem Besuch am Geißbockheim.
Nach dem Saisonende hat der Spielerberater Volker Struth den Vorstand in einem Interview ebenfalls kritisiert. Er sprach von „Traumtänzern im Märchenland“. Stimmen Sie ihm zu?
Nein, denn man muss wissen, dass Herr Struth finanzielle Eigeninteressen verfolgt. Klar ist er daran interessiert, dass weiterhin jährlich knapp 200 Millionen Euro an Beratergeldern in den deutschen Fußballkreislauf gepumpt werden. Und er hat ein Interesse, einen Spieler wie Mark Uth erneut hochdotiert beim FC unterzubringen. Aus dem betriebswirtschaftlichen Blickwinkel eines rational agierenden Fußballklubs betrachtet, kann man seinen Positionen nicht folgen.
1. FC Köln: Mythos Europapokal oder Aschenplatz Eine These lautet: Ohne Investoren geht es auch, doch dann spielt man halt bald in der dritten Liga gegen Zwickau.
Das ist Quatsch. Dem Mythos „Asche oder Europapokal“ muss ich vehement widersprechen. Dieser wird von Personen vertreten, die ein finanzielles Interesse an möglichst hohen, externen Kapitalzuflüssen haben. Zum Beispiel eben den Spielerberatern. Von diesen lassen sich dann leider auch viele Fans vor den Karren spannen, welche die komplexen Zusammenhänge und Alternativen gar nicht vollständig überblicken können. Schauen Sie nach Berlin oder Hamburg: Zusätzliche Gelder führen eben nicht zwangsläufig zum Erfolg. Amüsant ist, dass Struth unter anderem Freiburg und Mainz als Musterbeispiele benennt, die es besser machen würden als der FC. Nehmen Sie noch Borussia Mönchengladbach dazu und Sie haben drei Vereine, die eindrücklich beweisen, dass man auch ohne externe Geldgeber und deren Einfluss gesund und erfolgreich Fußball-Unternehmen führen kann. Dazu braucht man drei Dinge: Professionalität auf allen Ebenen des Klubs, Führungsstärke in der Anleitung und Integration aller Geschäftsprozesse und eine klar formulierte Strategie, die man auch konsequent leben muss.
So kann der 1. FC Köln erfolgreich sein Mit einer guten Strategie kann der FC langfristig erfolgreich sein?
Selbstverständlich. Der FC muss zudem endlich aus den Fehlern lernen, also eine konstruktive Fehlerkultur einführen und leben. Es kann doch nicht sein, dass der FC seit Jahren angesichts des eingesetzten Geldes dem Erfolg hinterherrennt. Das desaströse Verhältnis von Aufwand und Ertrag ist leicht von den erzielten Punkten im Verhältnis zum Spieleretat abzulesen. Vereine wie Mainz oder Freiburg liegen in dieser Effizienztabelle weit vor dem FC. Da fehlt es mir seit Jahren absolut an dem erkennbaren Willen, den FC nachhaltig und vorwärtsgewandt zu entwickeln. Unser FC muss viel stärker seine Standortvorteile nutzen. Allen Lippenbekenntnissen zum Trotz führt die Kooperation mit der Sporthochschule nicht weit genug. Heute ist es für Fußballklubs längst üblich mit Wirtschaftsinformatikern und -wissenschaftlern zu kooperieren, eine Vielzahl an Datenanalysten zu engagieren, um abseits der ausgetrampelten Pfade fundierte Entscheidungen zu treffen. Mit diesem Know-How würde man auf keinen Fall für einen verletzungsanfälligen und bald 30-Jährigen Spieler ein acht bis zehn Millionen Euro-Paket schnüren, wenn man nachhaltige Transferwerte schaffen wollte. Hochgradig professionell geführte Fußballunternehmen wie Hoffenheim oder Leipzig würden dies niemals tun.
Herpel: Strategie wichtiger als Investor Sie sprechen zwei funktionierende Investoren-Modelle der Bundesliga an. Ist das also doch das bessere Modell?
Nein. Ob man die Unternehmen jetzt mag oder nicht: Sie sind extrem erfolgreich und das nicht allein aufgrund der finanziellen Möglichkeiten. Es sind vielmehr die jeweiligen Strategien und handelnden Personen, die diese Modelle erfolgreich machen. Das Red-Bull-Imperium mit seiner weltweiten Strategie in der Sportunterhaltungsindustrie oder das Modell Hoffenheim, mit seinem eher in der Region verankerten Ansatz – beide Modelle und Strategien lohnen sich für die Eigner am Ende auch noch wirtschaftlich, sonst würden sie kein Geld investieren. International wären Brentford oder Midtjylland weitere Beispiele, von denen man lernen könnte. Genau da liegen neben unseren Standortvorteilen die großen Chancen für den 1. FC Köln. Zumal man sich vor Augen führen muss, was für ein Verein von Weltrang unser FC ist.
Herpel: „1. FC Köln ist ein Klub von Weltrang“ Jetzt klingen sie aber ganz schön vermessen. Dieser Fahrstuhl-FC soll ein Klub von Weltrang sein?
Das ist Fakt: Der FC ist der sechstgrößte, unabhängige Fußballklub der Welt (Anmerkung: neben Schalke 04, River Plate, Barca, den Boca Juniors und Internacional Porto Alegre). Und unabhängig bedeutet, dass ein Klub nicht fremdbestimmt ist und ausschließlich seinen Mitgliedern gehört. Warum suchen wir bei der dahinsiechenden Internationalisierung da nicht den Schulterschluss? Fußballfans gehen weltweit gegen eine Super League auf die Straße und werden sich mehr und mehr gewahr, welchen Wert unabhängige Fußballvereine haben. Wir würden ohnehin nicht mit einmaligen 25, 50 oder auch 100 Millionen Euro den Erfolg erlangen, den sich alle für den 1. FC Köln ersehnen. Der HSV, Hertha BSC und die ganzen anderen gescheiterten Investorenmodelle belegen nachdrücklich, dass genau diese Träumereien das von Herrn Struth angeführte „Märchenland“ darstellen. Was viel wichtiger ist als Geld: Wir müssen den FC auf allen Ebenen professionalisieren: natürlich im sportlichen Bereich, aber auch bei Themen wie der Unternehmensführung, Finanzen, Marke, Innovation und so weiter. Stand heute ist „Spürbar anders“ nur eine leere Worthülse. Wir sind eben nicht „anders“ oder besser als die Mitbewerber. Wir müssen die Entwicklungen und Chancen im Weltfußball, aber auch in Gesellschaft und Wirtschaft, gründlich analysieren und endlich zu unserem Vorteil nutzen.
Der Vorstand ging mit dem Slogan zur Wahl: Gemeinsam gewinnen alle. Wie wird der Slogan aus Sicht eines engagierten Mitglieds gelebt?
Nullkommanull. Dieser Verein lebt davon, dass an Spieltagen im Stadion oder in Kneipen zehntausende FC-Fans zusammenkommen, um mit unserem Klub zu fiebern; dass engagierte Mitglieder zur Mitgliederversammlung gehen und gemeinsam diskutieren. All das wird uns allen derzeit genommen und die Klubführung hat in der Pandemie nicht eine einzige Alternative geschaffen, in der man den FC gemeinsam erleben kann. Keine gemeinsamen Workshops, keine Mitgliederbefragungen, keine Satzungskommission oder ähnliches für die überfällige Diskussion erforderlicher Anpassungen an der Satzung. Es gibt einen Fandialog hinter verschlossenen Türen, ein paar Audienzen in Form einseitig gesteuerter Mitgliederstammtische aber keinerlei Dialog mit und unter den Mitgliedern auf Augenhöhe.
Sieben-Jahres-Strategie für den 1. FC Köln Der Vorstand will nun eine Sieben-Jahres-Strategie vorstellen. Vielleicht geht es jetzt ja richtig los?
(lacht) Der 1. FC Köln braucht zwar seit einem Vierteljahrhundert dringend eine Strategie, man muss aber schon die Frage stellen, warum der Vorstand diese erst jetzt vorstellt. Warum haben die handelnden Personen, die alle mindestens seit acht bzw. über zehn Jahren verschiedene Ämter im Verein bekleiden, in all der Zeit keine Strategie eingefordert oder entwickelt? Was soll in einer Strategie stehen, die mit externen Unternehmensberatern entwickelt wurde, die naturgemäß rein zahlenorientiert denken? Welches Wertesystem soll denn dahinterstehen? Ich hege da keinerlei Erwartungen, vor allem nicht, weil zu keinem Zeitpunkt in ausreichender Form mit den Eignern des Fußballklubs gesprochen wurde: den Mitgliedern.
Wolf, Wettich, Sauren Sieben-Jahres-Strategie für den 1. FC Köln: Der Vorstand um Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich, hier beim Heimspiel gegen Werder Bremen am 7.3.2021, will den Klub in die Zukunft führen.
Jetzt verlangen sie aber ein bisschen viel. Ist es nicht naiv zu glauben, man könnte 111 000 Mitglieder über eine Strategie diskutieren lassen?
Das ist genauso naiv, wie zu glauben, dass am Ende drei Personen allein entscheiden sollten, ohne die Mitgliederschaft im gesamten Prozess mit einzubinden - von wegen gemeinsam gewinnen alle?! Eine repräsentative Demokratie lebt davon, dass die Gremien ihre Vertretungsfunktion ernst nehmen. Und dazu gehört ein ehrlicher und ernstgemeinter Prozess der gemeinschaftlichen Meinungsbildung. Man muss alle Leute mitnehmen, die sich einbringen wollen. In jedem Taubenzüchterverein können sich interessierte Mitglieder mehr in die Geschicke ihres Vereins einbringen als beim 1. FC Köln.
Gremien sind ein schönes Stichwort. Der Standardvorwurf lautet: Beim FC könne man wegen der vielen Gremien nicht erfolgreich arbeiten. Richtig?
Nein, der 1. FC Köln hat im Kern die gleiche Struktur wie alle anderen Bundesligisten. Es gibt eine Operative und es gibt Entscheidungs- und Kontrollorgane. Es sind in allen Konstrukten die handelnden Personen, die über den Erfolg und Misserfolg entscheiden. Es muss auch beim FC ein Aufsichtsorgan geben und es wäre völlig absurd, wenn in diesem Organ nicht die Eigner des Unternehmens vertreten sind – und das sind beim 1. FC Köln die Mitglieder.
Ein weiterer häufig formulierter Vorwurf lautet, der FC habe zu wenig Fußballkompetenz im Vorstand und in den Gremien. Gerne wird dann auch nach ehemaligen Profis gerufen. Ist das tatsächlich entscheidend?
Überhaupt nicht. Natürlich braucht ein Fußballverein Experten, die entscheiden, welches Spielsystem gespielt wird und die Kaderplanung und Jugendarbeit entsprechend ausrichten. Dazu muss man aber kein ehemaliger Spieler gewesen sein. Dazu kommen noch all die bereits angesprochenen Kompetenzen, die über den Erfolg eines Fußballunternehmens mitentscheiden. Woher soll ein ehemaliger Fußballer über all diese Expertisen verfügen, die ein moderner Klub braucht? Wenn er sie nachweisen kann, fantastisch, aber das ist alles andere als selbstverständlich.
Keine Wahlempfehlung für Carsten Wettich In welcher Rolle sehen Sie den Vorstand des 1. FC Köln?
Der Vorstand gibt die Richtung vor, in die sich ein Verein und Klub entwickeln sollte. Deshalb erwarte ich vor allem eins: Führungsstärke. Neudeutsch nennt man das „Leadership“. Der Vorstand sucht und beruft dazu die fähigsten Manager für die operative Steuerung der anstehenden Herausforderungen, und schwört sie auf die Vision ein, die es hoffentlich gibt. Und natürlich kontrolliert der Vorstand die Geschäftsführung, ob sie die gemeinsam festgelegten Ziele erreicht. Sprich: ob sie erfolgreich ist.
Carsten Wettich, hier am 7. Mai am Geißbockheim, will zum Vizepräsident gewählt werden.
Nun stellt sich Carsten Wettich am 17. Juni zur Wahl, will Vizepräsident werden. Gibt es eine Wahlempfehlung?
Wir kamen als 100% FC in den letzten Wochen leider zu der Erkenntnis, dass kaum etwas von dem, was der Vorstand bei seiner Wahl versprochen hatte, gehalten wurde. Carsten Wettich sitzt seit 2015 im Gemeinsamen Ausschuss, hat 2019 das Vorstandsteam mit ausgewählt und ist seit mehr als anderthalb Jahren Teil des Vorstands. Die zwingend erforderliche Debatte über das Für und Wider von Anteilsverkäufen hat es trotz aller Versprechungen nie gegeben. Zudem war er an einer Reihe schwerwiegenden Fehlentscheidungen beteiligt. Deshalb rechtfertigt sein Wirken leider nicht die Wahl von Dr. Carsten Wettich in den Vorstand.
Spielt man da nicht mit dem Feuer? Es gibt Stimmen aus Vorstandskreisen, die malen ein düsteres Bild für den 1. FC Köln, sollte das Trio vorzeitig scheitern.
Die Satzung definiert eindeutig, was passiert, wenn ein Vorstandskandidat nicht gewählt würde. Sollte es so kommen, muss sich der Vorstand die Frage gefallen lassen, warum dies trotz allerbester Voraussetzungen so passieren konnte. Für mich steht fest: Wenn man nicht mit Inhalten und klaren Ideen, sondern nur über Angst- oder Drohszenarien eine Wahl gewinnen kann, dann ist der Vorstand nicht der richtige, um unseren FC in die Zukunft zu führen.
FC blockierte Merés Wechselwunsch Jakobs: „Jorge ist Teil unserer Kaderplanung!“
Die Innenverteidigung beim 1. FC Köln dürfte gleich zum Start die kniffligste Aufgabe für Interims-Sportchef Jörg Jakobs und seine Mitstreiter wie Lizenzspieler-Chef Thomas Kessler werden. Denn auf der einen Seite gibt es intensive Verhandlungen über einen Transfer von Sebastiaan Bornauw zum VfL Wolfsburg, aber auch ein anderer Spieler platzierte seinen Wechselwunsch: Jorge Meré drängt auf einen Abschied in Richtung seiner spanischen Heimat. Auf Instagram wurde der U21-Rekordspieler Spaniens deutlich. „Ich bin froh, dass wir beim 1. FC Köln den Klassenerhalt erreicht haben. Das freut mich für unsere Fans, dass wir wieder in der Bundesliga spielen können“, schrieb der technisch hoch veranlagte Innenverteidiger. „Doch ich persönlich will mehr und ich will einen Weg finden, das zu erreichen.“ Deutlicher kann einer kaum klarmachen, dass er weg will.
Duo Jakobs und Kessler soll den 1. FC Köln erneuern
Kurz vor dem schwierigsten Transfersommer der Bundesliga-Geschichte richtet sich der 1. FC Köln auf der sportlichen Führungsebene neu aus. t-online erklärt, wer die sportlichen Geschicke am Geißbockheim nun leiten soll. Kontinuität – mit diesem Versprechen war das Präsidium des 1. FC Köln im Herbst 2019 angetreten. Seitdem entließ die FC-Führung zwei Sport-Geschäftsführer und zwei Trainer, dazu verlor der Vorstand einen seiner beiden Vizepräsidenten. Jetzt aber soll es gelingen mit der Kontinuität, zumindest sollen im sportlichen Bereich dafür die Strukturen geschaffen werden. Und das ausgerechnet im Moment des schwierigsten Transfersommers der Bundesliga-Geschichte. Europaweit haben die Fußballklubs in der Corona-Krise hunderte Millionen Euro, womöglich sogar Milliarden verloren. Alleine der 1. FC Köln hat Umsatzverluste von über 60 Millionen Euro hinnehmen müssen.
Kaderanalyse I: Der 42-Mann-Kader und die Spielerverträge
Der 1. FC Köln steht vor einer großen Herausforderung in diesem Transfersommer: Acht Spielerverträge laufen aus, dafür kommen acht Leihspieler zurück nach Köln. Transfereinnahmen müssen her, Gehälter müssen eingespart werden, Geld für Neuverpflichtungen ist keines da. Der GBK analysiert den FC-Kader in mehreren Schritten, blickt dabei zuerst auf den gesamten Kader und die Nachwuchsspieler, die aufrücken sollen. Inklusive jener acht Spieler, deren Verträge am 30. Juni auslaufen, beläuft sich der Schattenkader der Geißböcke aktuell auf 42 Spieler. Darin enthalten sind die acht Rückkehrer, die nach ihren Leihen wieder beim FC unter Vertrag stehen. Auch berücksichtigt ist Dejan Ljubicic, der bislang einzige offizielle FC-Neuzugang. Korrekterweise wären es allerdings sogar 43 Spieler, denn nach GBK-Informationen ist auch der Vertrag mit dem Torhüter Marvin Schwäbe bereits unterschrieben.
Kritik an Bossen, Stars und Statuten Thielen: Der FC ist wie erstarrt!
Der Countdown zur mit Hochspannung erwarteten Mitglieder-Versammlung am 17. Juni läuft. Die große Frage: Wohin steuert der 1. FC Köln nach der Last-Minute-Rettung und dem anschließenden Rauswurf von Sport-Boss Horst Heldt? BILD sprach mit Klub-Legende Karl-Heinz Thielen (81) über die Lage beim FC. BILD: Herr Thielen, wie beurteilen Sie die Situation bei Ihrem Verein so kurz nach der gewonnenen Relegation? Thielen: „Es haben sich leider beim FC alle nicht mit Ruhm bekleckert. Mit alle meine ich die Klub-Führung, aber auch das Management, den Trainer – und zwar nicht Friedhelm Funkel – sowie unsere Mannschaft.“ BILD: Aber was gibt Ihnen Hoffnung auf Besserung? Thielen: „Der neue Trainer macht mich hoffnungsfroh. Steffen Baumgart ist einer der Jungs von der Straße, die gehören zum Fußball. Ich glaube, dass er den erstarrten FC erwecken kann.“
Schmadtke verweigert Verhandlung mit Kölns Sportchef Jakobs für Wunschspieler Bornauw
Ein angeblich angespanntes Verhältnis zwischen Jörg Schmadtke vom VfL Wolfsburg und Jörg Jakobs vom 1. FC Köln könnte sich auf einen möglichen Wechsel von Sebastiaan Bornauw auswirken. Wie der „Express“ mit Verweis auf eigene Informationen berichtet will Schmadtke zwar den Verteidiger aus der Dom- in die VW-Stadt lotsen, dies aber nicht mit Interims-Sportchef Jakobs besprechen. Es heißt, Ex-FC-Manager Schmadtke und der Kölner Sportchef Jakobs hätten trotz ihres zuvor guten Verhältnisses während der gemeinsamen Zeit in Köln gebrochen. Nun verhandelt Schmadtke nicht mit Jakobs, sondern mit Wehrle. Jakobs gibt sich laut der Zeitung kämpferisch. „Sebastiaan ist ein hochkarätiger Spieler. Er ist noch jung, schnell, zweikampfstark und zudem noch torgefährlich bei Standards. So etwas findet man nicht so oft.“ Ein angeblich erstes Angebot von acht Millionen Euro komme für die Kölner derweil nicht infrage. Jakobs: „Hier geht keiner unter Wert."
Attacke des Ex-FC-Sportchefs Jakobs und Kessler mit Verständnis für verletzten Heldt
Am Abschied vom 1. FC Köln dürfte Ex-Sportchef Horst Heldt noch einige Zeit zu knabbern haben. Nach dem Aus, das ihm die Klubführung am Sonntag mitgeteilt hatte, hat er auch ehemalige Weggefährten beim 1. FC Köln kritisiert, insbesondere das Nachfolge-Duo Jörg Jakobs und Thomas Kessler. Das Aus von Heldt war richtig und fällig. Beim ehemaligen FC-Profis platzte damit ein Traum, bei seinem Heimatklub für neue Erfolge zu sorgen, dies lässt den Wahl-Münchner nun traurig zurück. Jakobs, bis zum Sommer beim 1. FC Köln Berater des Vorstands und nun Interims-Sportchef, reagierte gelassen auf die Vorwürfe. „Natürlich sitzt bei Horst die Enttäuschung tief. Aber in der Kürze der Zeit war es mir einfach nicht möglich, das persönliche Gespräch zu suchen. Ich wundere mich allerdings, dass er das nicht auch tut, sondern den Weg über die Öffentlichkeit wählt. Es wird aber mit Sicherheit noch eine Aussprache geben."
FC-Vize Wettich geht in die Offensive „Fehlendes Geld war in Köln nie das Problem“
Die Angriffe kommen derzeit aus allen Ecken. Anderthalb Wochen vor der virtuellen Mitgliederversammlung am 17. Juni muss sich der Vorstand des 1. FC Köln mit unterschiedlichen Vorwürfen konfrontieren lassen. Vorwürfe, die Carsten Wettich aus der Welt schaffen will, schließlich möchte er von den Mitgliedern auf der Versammlung als Vizepräsident gewählt werden. Carsten Wettich, trotz der gelungenen Rettung prasselt derzeit ganz schön viel auf den Vorstand ein. Wie gehen Sie mit der Kritik um? Wettich: „Die Kritik muss man sportlich nehmen, sie ist in Teilen auch berechtigt. Wir haben uns als Vorstand in den letzten Monaten auf das wirtschaftliche Überleben des 1. FC Köln konzentriert. Aber richtig ist auch, wir haben den Dialog mit den Mitgliedern und Fans aus den Augen verloren, das werfe ich mir selbst vor, denn der ist mir sehr wichtig. Da müssen und werden wir besser werden, da haben wir bereits konkrete Pläne für."
Zeugnis des Präsidiums Denn wir wissen nicht, was sie tun
Seit 638 Tagen ist das Präsidium um Dr. Werner Wolf im Amt. Die Vereinsbosse des 1. FC Köln bekamen 78,2 Prozent der Stimmen auf der Mitgliederversammlung im September 2019. Kein überragendes, aber ein gutes Ergebnis angesichts der Spannungen, die vor knapp zwei Jahren im Verein herrschten. Doch aus dem Wahlversprechen des Vorstands, den Klub wieder zu einen, ist nichts geworden. Ein Zwischenzeugnis. Am 13. Mai 2019 wurden sie offiziell vorgestellt: Werner Wolf, Eckhard Sauren und Jürgen Sieger sollten für den Vorstand des 1. FC Köln kandidieren und den Klub in eine ruhigere, harmonischere Zukunft führen. Das Trio, das vom Mitgliederrat in einem mehr als einjährigen Prozess ausgesucht worden war, trat mit dem Willen an, Gräben zuzuschütten, Brücken zu bauen und den FC strukturell besser und personenunabhängiger aufzustellen. Doch in vielen Bereichen wurden die Ziele bislang weit verfehlt.
Der 1. FC Köln hat wieder zwei Europameister: Salih Özcan und Ismail Jakobs haben am Sonntag den EM-Titel mit der deutschen U21 gefeiert. Im Finale setzte sich das Team von Stefan Kuntz gegen Portugal mit 1:0 durch. Özcan stand in der Anfangsformation und spielte stark. Jakobs wurde in der Schlussphase für den Siegtorschützen eingewechselt und half, den Sieg über die Zeit zu bringen. Für den FC ist der EM-Erfolg mit einem lachenden und weinenden Auge verbunden. Die Chance bei Özcan auf eine Vertragsverlängerung ist gering, und nach dem EM-Turnier dürfte sich so mancher Klub bei dem 23-jährigen melden, um ihn zu verpflichten. Und Jakobs gilt als einer der Kandidaten, die den FC verlassen könnten, sollte ein dickes Angebot für den 21-jährigen reinflattern. Sicher ist: Der FC hat wieder zwei Goldjungen, und es ist eine Auszeichnung für den 1. FC Köln, dass nach 2017 auch im Jahr 2021 wieder drei Spieler den Titel mit Deutschland holten, die am Geißbockheim ausgebildet wurden.
„Was er gezeigt hat...“ U21-Coach Kuntz verneigt sich vor Europameister Özcan
Deutschlands U21 ist Europameister! Die DFB-Bubis sicherten sich den Titel nach einem spannenden 1:0-Finalsieg gegen Portugal am 6. Juni. Mittendrin: Die beiden FC-Profis Salih Özcan und Ismail Jakobs, für die es der größter Erfolg ihrer noch jungen Karriere war. Auswahltrainer Stefan Kuntz war mächtig stolz auf seine junge Außenseiter-Bande: „Diesem Jahrgang hat man am wenigsten zugetraut. Das heute war die Krönung.“ Kuntz verneigte sich besonders vor seinem Mittelfeld-Kämpfer Özcan: „Was er hier gezeigt hat nach seinem emotionalen und schmerzhaften Abschied aus Köln.“ Der Kölner spielte eine blitzsaubere Endrunde und erledigte auch im Finale seine Aufgabe mit Bravour. Nach Schlusspfiff hatte er aber noch genug Kraft, um mit FC-Kumpel Iso Jakobs (wurde in der 85. Minute eingewechselt) im Konfettiregen zu tanzen. Vor allem Özcan konnte dieses Turnier nutzen, um sich ins Schaufenster zu stellen.
Kaderanalyse II: Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt? Wer soll weg?
Um insgesamt 42 Spieler muss sich der 1. FC Köln in diesem Sommer kümmern. So groß ist der Schattenkader der Geißböcke für die nächste Bundesliga-Saison 2021/22. Bei den Spielern mit auslaufenden Verträgen stellt sich die Frage, wer bleibt. Bei den Leihspielern die Frage, wer überhaupt bleiben soll. Dazu müssen Spieler verkauft und gekauft werden. Acht Verträge laufen aus, acht Spieler kehren von ihren Leihgeschäften zurück: Mit diesen Fragen muss sich Jörg Jakobs zunächst befassen. Darüber hinaus darf der 50-jährige keine Zeit verlieren, wenn es um das Werben von ablösefreien Spielern geht, die für den FC interessant sein könnten. Denn lange werden die besten unter ihnen wohl nicht mehr auf dem Markt sein. Doch klar ist auch: In diesem Sommer dürfte der FC auch verstärkt auf Leihspieler setzen, denn diese belasten das abgespannte Budget der Kölner am wenigsten.
„Wir müssen weg vom Karnevalsverein” Interims-Vize Wettich erklärt seine FC-Pläne
Der 1. FC Köln steht einige Tage vor der virtuellen Mitgliederversammlung vor wegweisenden Entscheidungen. Einer, der den Weg des Kölner Erstligisten zum kritischen Status Quo begleitet hat, ist Vorstandsmitglied Carsten Wettich. Teil 2 des Interviews mit ihm. Herr Wettich , in Wirklichkeit kämpft der 1. FC Köln ums wirtschaftliche Überleben. Wie wollen Sie verhindern, dass dem FC nichts anderes übrig bleibt, als sich vielleicht schon im Herbst an einen Investor zu verkaufen? Wettich: "Die finanzielle Situation ist sehr schwierig. Gemeinsam mit der Geschäftsführung und den weiteren Gremien kämpfen wir seit Monaten dagegen an. Genussrechte spielen eine Rolle, die Landesbürgschaft ebenso. Unsere Dauerkarteninhaber, Business-Kunden, Sponsoren und Partner helfen uns sehr. Hier zahlt sich die besondere Identität des 1. FC Köln aus. Der Verkauf von Anteilen an Investoren in der Krise wäre hingegen die schlechteste Lösung.
Baumgart soll in der Vorbereitung fest mit Ostrak planen
In der abgelaufenen Saison galt es für Tomas Ostrak abermals, sich bei einem anderen Verein um Spielpraxis zu bemühen statt bei Stammklub 1. FC Köln. Dieses Vorhaben ist geglückt: Im Zuge seiner Ausleihe an den MFK Karvina (Tschechien) kam der offensive Mittelfeldspieler auf 26 Ligaeinsätze mit einer Torbeteiligung. In der Vorbereitung auf die neue Spielzeit darf der 21-Jährige nun wieder beim FC vorstellig werden und sich für den Bundesligakader empfehlen. Das berichtet der kicker. Demnach plant Steffen Baumgart, der neue FC-Trainer, Ostrak fest für die Vorbereitung ein. Zumindest wird der Tscheche die Chance bekommen, auf sich aufmerksam zu machen. Sollte er den Durchbruch allerdings nicht schaffen, könnten sich die Wege früher oder später trennen: Der Vertrag des 21-Jährigen ist nur noch bis Ende Juni 2022 befristet.
Selbst bei Nicht-Entlastung FC-Vorstand schließt Rücktritt aus!
Kölns Chaos-Vorstand denkt nicht ans Aufgeben! Präsident Werner Wolf und seine Vertreter Eckhard Sauren und Carsten Wettich stellten sich am Montagabend in einem virtuellen Stammtisch rund 1.200 Mitgliedern. Und machten noch mal deutlich: Wir bleiben im Amt! Sauren stellte knapp eine Woche vor der Mitgliederversammlung klar: „Wir hoffen, dass wir entlastet werden. Selbst wenn nicht, würden wir uns entschließen, weiter zu machen.“ Kölns Bosse waren in der Krisen-Saison mit der Last-Minute-Rettung in der Relegation in Kritik geraten. Viele Fans sind enttäuscht von der Arbeit des Vorstands, zuletzt der fragwürdige und stillose Rauswurf von Horst Heldt. Der Vorstand stellte auch seinen Sieben-Jahres-Plan in Kurzform vor. Wolf: „Die Vision steht im Wesentlichen aus zwei Teilen: Wir wollen nachhaltig unter die ersten zehn der Bundesliga kommen. Und wir wollen im Bereich Jugend weiterhin eine führende Rolle einnehmen.“
Trauer um Karl-Heinz Heddergott Ex-FC-Trainer und DFB-Ausbilder ist tot
Der DFB und der 1. FC Köln trauern um Karl-Heinz Heddergott. Der 94-jährige frühere Fußballlehrer verstarb bereits am 27. Mai 2021, wie seine Tochter am Montag nach der Beisetzung bestätigte. „Wir sind sehr traurig. Mein Vater ist leider verstorben. Wir hoffen, dass die Fußballfans in Deutschland, speziell der FC und DFB, sein Andenken in Ehren halten werden. Der Fußball war sein Leben. Sicher wäre er auf die U21-Jungs stolz gewesen, die gestern Abend die EM gewonnen haben.“ Im Jahr 1980 übernahm er selbst den Trainerposten beim 1. FC Köln, bevor er verschiedene Stationen im Ausland antrat. Beim FC folgte er auf Trainerikone Hennes Weisweiler, stand für 19 Spiele an der Seitenlinie. "Ein sehr feiner Mensch und richtiger Fußballlehrer“, erinnert sich FC-Legende Dieter Müller. Zuletzt hatte Karl-Heinz Heddergott in einem Pflegeheim gelebt, betreut von seiner Familie.
Linksaußen Ismail Jakobs (21) steht auf dem Zettel des einen oder anderen Bundesligisten. Das berichtet ‚Sky‘, ohne Vereine beim Namen zu nennen. Kürzlich berichtete bereits die ‚Bild‘ vom Interesse der AS Monaco. Jakobs steht noch bis 2024 beim 1. FC Köln unter Vertrag, könnte die Rheinländer aber per Ausstiegsklausel in Höhe von 13 Millionen Euro verlassen. Beim Abstieg in die zweite Liga hätte sich der Passus auf acht Millionen Euro verringert.