Überraschung vor Jena Baumgart lässt Katterbach zuhause
Als einer der letzten verließ Steffen Baumgart am Samstag gegen den 14 Uhr den Trainingsplatz 1 am Geissbockheim. Zuvor hatte sich der Trainer noch einige Zeit mit Mark Uth unterhalten, ehe der FC-Tross in den Kabinen verschwand und sich um 15 Uhr mit dem Flieger in Richtung Jena auf den Weg machte. Der Trainer musste zuvor noch einem Spielern mitteilen, dass es für ihn nicht für einen Einsatz in der ersten DFB-Pokalrunde reichen würde. Dabei hat es überraschend Noah Katterbach getroffen. Überraschend deshalb, weil damit kein eigentlicher Linksverteidiger im Kader der Geißböcke steht. Nach der Verletzung von Jannes Horn hatte der eigentliche Rechtsverteidiger Benno Schmitz bereits Katterbach den Rang in der Vorbereitung abgelaufen, trotzdem schien er der erste Backup zu sein. Mit der Entscheidung dürfte Baumgart nun Hector zurückziehen, sollte Schmitz in Jena vorzeitig vom Feld müssen.
Kommentar zu „2G“ beim 1. FC Köln Ein mutiger Schritt, der Unterstützung verdient
Der 1. FC Köln setzt als erster Bundesliga-Klub auf eine 2G-Strategie. Es ist ein mutiger Schritt und ein wichtiges Signal. Jetzt ist die Politik gefordert, diesen Schritt zu unterstützen. Eine Gesellschaft auf der Suche nach einer Normalität im Leben mit dem Coronavirus. Eine Normalität mit sozialem Miteinander, mit Konzertbesuchen und Mitfiebern im Stadion. Darf dafür eine Impfung die Voraussetzung sein? Der 1. FC Köln sagt Ja und lässt Getestete künftig nicht mehr zu den Heimspielen ins Stadion. Ein richtiger Schritt oder eine „Impfpflicht durch die Hintertür“, wie es mancher Kritiker formuliert? Fakt ist: Selbst wenn sich vollständig Geimpfte mit einer der neuen Varianten infizieren, sind die Verläufe deutlich harmloser und die Viruslast und damit die Ansteckungsgefahr für andere deutlich geringer. Der 1. FC Köln hat einen wichtigen und mutigen Schritt gemacht, es wird nicht lange dauern, bis es Nachahmer gibt.
Was Baumgart „noch fehlt“ im Sturm „Keiner weiß, wie lange das gut geht“
Noch dreieinhalb Wochen hat das Transfer-Fenster geöffnet. Der 1. FC Köln will bis dahin auf zwei Positionen nachlegen, sucht neben einem neuen Linksverteidiger auch einen weiteren Stürmer – obwohl Steffen Baumgart im Angriff derzeit „fünf, sechs Möglichkeiten“ hat, wie er selbst sagt. Aber: Niemand kann voraussagen, wie fit Modeste und Andersson wirklich sind! Baumgart über Kölns Stürmer-Suche: „Das hat nichts mit der Qualität zu tun. Wir haben mit Tony und Seb einfach zwei Stürmer, die zuletzt nicht jedes Spiel gemacht haben. Im Moment sieht es sehr gut aus, aber keiner weiß, wie lange das gut geht, wenn die dauerhafte Belastung kommt.“ Dazu hat der FC mit Thielmann und Lemperle „zwei Küken, bei denen wir auch mit gewissen Tälern rechnen müssen“ sowie Uth und Duda, die Baumgart (zunächst) auf der Zehn besser aufgehoben sieht.
Kölns Pflichtaufgabe in Jena auf dem Weg nach Berlin
Es ist nichts anderes als eine Pflichtaufgabe für den 1. FC Köln: Das Weiterkommen in der ersten DFB-Pokal-Runde gegen den FC Carl Zeiss Jena ist bei den Geißböcken fest eingeplant. Doch nicht nur das: Geht es nach Steffen Baumgart, bleiben die Kölner im besten Fall bis zum 21. Mai 2022 im Wettbewerb. Eine Pokal-Sensation will Steffen Baumgart nicht werden. Zumindest nicht in der ersten Runde, wenn die Geißböcke als klarer Favorit zum Viertligisten nach Jena reisen. Danach, je nach Gegner, könnte sich der FC-Trainer durchaus damit anfreunden, für die ein oder andere Überraschung zu sorgen. Doch nicht im negativen Sinne. Am liebsten würde Baumgart am 21. Mai 2022 mit seiner Mannschaft in Berlin antreten. „Sie können davon ausgehen, dass ich mir immer die höchstmöglichen Ziele setze, und das ist in diesem Wettbewerb Berlin. Warum sollen wir uns nicht mal etwas vorstellen, was lange Zeit nicht erreicht wurde?“
Die Debatte über die Zugangsrechte von Geimpften und Ungeimpften geht in eine weitere Runde. Nachdem der 1. FC Köln seine Pläne dazu öffentlich gemacht hat, gibt es auch unter den Bundesligavereinen Diskussionen. Verantwortliche der TSG Hoffenheim haben unter anderem von einer "Impfflicht durch die Hintertür" gesprochen. Der 1. FC Köln will bei seinen Heimspielen zukünftig nur noch die 2-G-Regelung anwenden, also geimpft oder genesen. Fans, die lediglich getestet sind, bekommen dann keinen Zutritt mehr ins Stadion. Geschäftsführer Wehrle sagte, dass für ihn das Impfen gegen Corona der entscheidende Faktor auf dem Weg zurück in eine Normalität sei. Das heiße aber nicht, dass sich der Effzeh für eine Impfpflicht einsetze: „Impfen ist eine ganz persönliche Entscheidung und die gilt es auch zu respektieren. Wir haben aber auch eine Verantwortung für die vielen, vielen FC-Fans, die geimpft sind.“
Es war eine mutige Entscheidung, die beim 1. FC Köln Vorstand, Geschäftsführung und Mitgliederrat gemeinsam beschlossen hatten: Künftig bleibt der Zugang zu den Heimspielen des 1. FC Köln nur den Geimpften und Genesenen vorbehalten, der FC ist der damit der erste Verein, der „2G“ umsetzt. „Wir waren uns bewusst, dass wir dafür auch Gegenwind bekommen werden“, sagt Alexander Wehrle. Auf Twitter kamen auf jeden Schreihals, der das Ende der Demokratie heraufziehen sah, eine Vielzahl zustimmender Posts. Im Gegenteil: Gerade die sonst so kritische aktive Anhängerschaft verteidigte den Schritt geschlossen. Eine Impflicht „durch die Hintertür“, von der etwa Jan Mayer, Geschäftsführer der TSG Hoffenheim, spricht, sieht Wehrle nicht. „Perspektivisch hoffen wir so auf ein volles Stadion. Wer sich nicht impfen lassen möchte, der kann seine Dauerkarte auf pausieren stellen und bekommt natürlich sein Geld zurück.“
FC-TRAINER IM INTERVIEW | Baumgart: „Ich muss Hoeneß' Aussagen nicht gut finden“ Der Coach über Kroos-Kritik, ehemalige Stars als Experten und seine Reus-Aussage
Von Torsten Rumpf und Axel Hesse
SPORT BILD: Herr Baumgart, nach einem Monat beim 1. FC Köln sind Sie schon das Gesicht des kompletten Vereins. Wie gehen Sie damit um?
Steffen Baumgart (49): Ich bin froh darüber, dass ich sehr positiv aufgenommen wurde und auch positiv gesehen werde.
Dadurch steigt die Erwartungshaltung!
Druck hast du als Trainer in Köln immer. Wir sprechen über einen der größten Fußballvereine in Deutschland. Aber ich bin hier nur ein Baustein, um den FC erfolgreich zu machen. Entscheidend ist für mich nicht die Erwartungshaltung, wir wollen Ergebnisse erzielen.
Horst Heldt, der bis Mai Sportchef beim FC war, hatte die Vision, den Klub auf Dauer wieder ins internationale Geschäft zu führen. Ist das auch Ihr Ziel?
Erst mal geht es darum, sich in der Bundesliga zu etablieren. Und wir müssen festlegen, was das bedeutet. Ist es Platz 15, Platz zehn oder muss man zehn Jahre in der 1. Liga gespielt haben?
Wie lautet Ihre Antwort?
Es kann nicht sein, dass der FC jedes Jahr nur um Platz 15 spielt. Das ist mir zu wenig.
Sie wollen ein Offensiv-Spektakel bieten und in der Tabelle nach oben klettern. Lässt sich das umsetzen, wenn man die besten Spieler verkauft wie Bornauw nach Wolfsburg, Jakobs nach Monaco und wenn wahrscheinlich auch noch Skhiri geht?
Es war vom ersten Tag an klar, dass es Abgänge geben wird. Dann musst du Lösungen finden. Ich sehe, dass es viel Potenzial in der Mannschaft gibt. Und was Skhiri betrifft: Wer sagt, dass der geht? Bisher gibt es nur Spekulationen. Ich sehe das, was auf dem Platz passiert: Da habe ich einen Spieler, der sehr engagiert trainiert und mir keine Zeichen sendet, dass er den Verein verlassen möchte.
Planen Sie zu 100 Prozent mit ihm?
Mit den Spielern, die da sind, plane ich immer zu 100 Prozent. Ich kann ja niemanden nur ein bisschen einbinden. Wir haben drei Spieler für die Sechser-Position: Özcan. Ljubicic, Skhiri.
Was ist mit Jonas Hector?
Ich habe ihn nicht genannt, weil er unser flexibelster Spieler ist. Das nimmt er auch gerne an. Er kann hinten links spielen, ist auf der Acht ein sehr guter Spieler und auf der Sechs genauso. Er ist ein Vorbild. Er geht voran, er hat eine klare Meinung und sagt, was er sieht. Er ist eine echte Führungspersönlichkeit. Dafür muss er auf dem Platz niemanden anschreien.
Wie groß ist der FC für Sie?
Es ist von allem etwas mehr als in Paderborn. Mehr Hype, mehr Fans, mehr Presse, mehr Erwartung. Die Trainingsplätze sind aber genauso groß, vielleicht sind es nicht so viele wie in Paderborn. Ich kann hier genauso arbeiten wie zuvor – auch wenn mehr Leute beim Training zuschauen.
Tragen Sie auf der größeren Bühne weiterhin den Trainingsanzug an der Seitenlinie, oder sehen wir Sie in Zukunft mit Sakko?
Jürgen Klopp ist ein schönes Beispiel. Er hat im Trainingsanzug die Champions League gewonnen. Man kommt immer wieder zu den Wurzeln zurück. Es geht nicht darum, ob man einen Anzug, eine Jeans oder einen Trainingsanzug trägt. Es geht darum, wie man sich wohlfühlt.
Ist Klopp für Sie der beste Trainer der Welt?
Er wurde zum Welttrainer gewählt.
Das war nicht die Frage!
Es gibt nicht den besten Trainer. Es gibt viele überragende Trainer. Das sind für mich häufig die, die gar nicht als solche wahrgenommen werden. Wie Urs Fischer zum Beispiel. Was er aus Union Berlin gemacht hat, ist eine überragende Leistung. Auch meine Arbeit in Paderborn war nicht so schlecht, aber ich bin mit Paderborn nach dem Bundesliga-Aufstieg wieder abgestiegen – im Gegensatz zu Urs Fischer. Es gibt viele Trainer, die nicht in der Champions League dabei sind und trotzdem sensationelle Arbeit abliefern. Und da oben gibt es auch Trainer, die als die besten gelten und trotzdem immer wieder Finals verlieren.
Spielen Sie auf Pep Guardiola an, der mit Manchester City das Finale der Champions League gegen Chelsea und Thomas Tuchel 0:1 verloren hat?
Pep Guardiola hat in diesen Spielen immer wieder seine Taktik geändert. Stellt sich die Frage: Warum? Es gibt sehr gute Trainer, die eine gute Idee haben und die vermitteln können. Dazu gehört Jürgen Klopp. Weil er immer Erfolg hatte. Egal, wo er war. Er hat immer etwas aufgebaut. In Mainz, in Dortmund, in Liverpool. Er hat eine Idee und setzt sie um. Das zeigt seine Klarheit. Ich habe nicht das Gefühl, dass er sich verändert hat.
Ärgert es Sie, dass Trainer wie Urs Fischer oder Freiburgs Christian Streich keine Chance bei den ganz großen Klubs bekommen?
Ich weiß nicht, ob Urs Fischer von so einem Klub vielleicht schon mal angesprochen wurde. Ich denke, dass Christian Streich auf jeden Fall einige große Angebote hatte, er aber einfach in Freiburg bleiben wollte. Für mich geht es darum, was gute Trainerarbeit bedeutet. Dass es oft einfacher ist, Meister zu werden mit einer großen Mannschaft, als etwas aufzubauen. Ich glaube zum Beispiel, dass Urs Fischer mit Manchester City die Champions League gewinnen könnte, aber vielleicht hätte ein Welttrainer Probleme, mit Union die Klasse zu halten. Grundsätzlich bin ich der Meinung: Ein guter Trainer ist jemand, der Mannschaften entwickelt und Marktwerte schafft. Und das über einen längeren Zeitraum und so, dass einen die Spieler auch Jahre später noch gerne wiedersehen.
Ihre Ex-Spieler können Sie immer an der Kappe erkennen. Warum tragen Sie die?
Mir gefällt das. Aber wenn am Ende mehr über eine Kappe gesprochen wird als über die Leistung, dann muss man etwas ändern.
Zuletzt haben Sie häufig eine Schiebermütze getragen wie einst Max Merkel oder Helmut Schön. Hat die eine besondere Bedeutung?
Schiebermützen trage ich seit Jahren schon privat sehr gerne. Mit Mütze sehe ich einfach besser aus als ohne (lacht). Ich habe fünf, sechs Schiebermützen zu Hause, auch mit Ohrenschützern. Als ich jetzt eine im FC-Fanshop entdeckt habe, dachte ich: Die gefällt mir, die gehört jetzt zu meinem Spieltags-Outfit.
Sie sagten in BILD, dass Sie sich verdienen müssten, die FC-Hymne zu singen. Wie meinen Sie das?
Ich bin überzeugt, dass man es sich erarbeiten muss, Teil eines Vereins zu sein. In Paderborn habe ich drei Jahre den Paderborn-Ring getragen. Darauf ist die Silhouette der Stadt eingraviert. Den habe ich mir aber erst nach dem ersten Auswärtssieg in der 2. Liga gekauft. Da hatte ich das Gefühl, den Ring verdient zu haben. Vorher waren wir schon in die 2. Liga aufgestiegen. Man muss über einen längeren Zeitraum etwas leisten, um zum Verein zu gehören.
Was müssen Sie in Köln leisten, um die Hymne singen zu dürfen?
Ich habe keine Marke festgelegt. Es geht um ein Gefühl, das von innen kommt.
Vermitteln Sie auch Ihren Spielern, dass Sie sich zum Beispiel eine Rolex-Uhr verdienen müssen?
Sicher nicht! Ich bin doch nicht ihr Vater! Wir sind im Profi-Geschäft, die Jungs müssen ihre Erfahrungen selbst sammeln. Außerdem ist es doch schön, wenn jemandem eine tolle Uhr gefällt. Ich trage meist eine Sportuhr, weil ich sie beim Training brauche. Mir geht es mehr um Symbole wie etwa das Küssen des Emblems. Das dürfen beim FC aus meiner Sicht Jonas Hector und Timo Horn machen, weil sie so lange dabei sind, weil sie so viel erlebt haben mit dem Verein.
Sie traten Ihren ersten Cheftrainer-Posten 2009 beim 1. FC Magdeburg in der 3. Liga an. Nun sind Sie in der Bundesliga beim FC. Genugtuung?
Ich freue mich, dass ich es geschafft habe. Aber der Trainer-Job in der Bezirksliga kann genauso viel Spaß machen wie in der Bundesliga. Es sei denn, man bildet sich ein, dass man nur noch im Profi-Bereich arbeiten kann. Für mich heißt das: Wenn es so weit kommen sollte, dann arbeite ich auch gerne wieder für Köpenick-Oberspree, weil ich einfach Lust darauf habe, Trainer zu sein.
Werden Sie als Köln-Trainer bundesweit anders wahrgenommen als während Ihrer Zeit in Paderborn?
Es hängt davon ab, was aus meinen Aussagen gemacht wird. Wenn ich über Pep Guardiola spreche, greife ich ihn damit nicht an. Ich habe auch Marco Reus nicht angegriffen. Weil ich ihn für einen der besten Fußballer halte, den wir haben.
Sie sagten vor der EM: Reus macht lieber Urlaub.
An seiner Stelle hätte ich es anders gemacht. Mehr wollte ich nicht ausdrücken. Und ich erkläre das gerne: Wenn ich verletzungsbedingt drei Turniere verpasst habe und bin jetzt in der Blüte meiner Zeit, dann hätte ich die Chance genutzt. Allerdings respektiere ich seine Entscheidung. Toni Kroos, Thomas Müller und Mats Hummels haben sich anders entschieden. Weil das Land und die Nationalmannschaft rufen. Das ist eine Auszeichnung, eine Ehre. Und sie haben eine Vorbildfunktion.
Nach der EM ist Kroos zurückgetreten, er musste für seine Leistungen bei seinem letzten Turnier viel Kritik einstecken. Wie stehen Sie dazu?
Wenn Toni Kroos ständig auf die Mütze bekommt, dann kann ich nur sagen: Schaut auf seine Vita. Er ist Weltmeister, viermaliger Champions-League-Sieger, deutscher und spanischer Meister. Trotz einer Covid-Erkrankung hat er alles daran gesetzt, für sein Land zu spielen. Und dann muss er sich anhören, was er nicht kann? Hut ab! Da melden sich Leute zu Wort, die nicht annähernd das geleistet haben, was Toni Kroos geleistet hat.
Uli Hoeneß sagte im Sport1-Doppelpass unter anderem über Kroos: „Seine Art zu spielen ist total vorbei. Bei anderen Teams geht es mit Zug nach vorne, und bei uns wurde quer gespielt, quer gespielt, quer gespielt.“
Uli Hoeneß ist eine der größten Persönlichkeiten im deutschen Fußball. Ich habe großen Respekt vor ihm. Aber im Fall Toni Kroos muss ich seine Aussagen nicht gut finden. Aus meiner Sicht hatte das nichts mit Kritik zu tun, vielleicht ging es da um eine andere Ebene (weil Kroos 2014 den FC Bayern in Richtung Real Madrid verließ und dort zum Weltstar wurde; d. Red.). Außerdem belegen die Statistiken, dass Kroos von allen deutschen Spielern die meisten vertikalen Pässe gespielt hat.
Haben Sie grundsätzlich Probleme mit Experten?
Was mich ärgert: Viele Experten waren richtig tolle Fußballer, haben als Spieler enorm viel geleistet. Aber sie erzählen aus der Vergangenheit, haben als Trainer oder Manager nie Verantwortung übernommen. Wenn ich dann höre, dass Jogi Löw lieber mit drei 17-Jährigen bei der EM gespielt hätte.
Was dachten Sie?
Den Trainer möchte ich mal sehen, der sagt: Kroos, Gündogan und Müller – passt auf, jetzt spielt der Kindergarten. Da wäre ich in der Kabine gerne dabei gewesen. Was ich damit sagen will: Immer alles besser zu wissen ist einfach.
Schon seit einiger Zeit wird die Nachwuchsarbeit in Deutschland kritisiert. Zu Recht?
Wir haben nach wie vor mit den besten Nachwuchs weltweit. Doch wir müssen die Jungs auch einsetzen – und nicht einfach das nächste Superkind mit 15, 16 Jahren aus Frankreich oder England hierherholen. Die finden wir auch bei uns – wenn man es will. Ich gebe Berti Vogts recht, wenn er sagt, bei uns werden keine Spezialisten mehr ausgebildet. Wenn alle gleich sind, kein Spieler im Nachwuchsbereich mal Mist bauen darf, dann wird es schwierig. Dazu gibt es ein weiteres Kernproblem.
Welches?
Die Bezahlung. Wenn ich sehe, was Nachwuchstrainer bekommen, dann wundere ich mich nicht, dass sie lieber einen anderen Job machen. Uns fehlen Top-Trainer bei den jüngeren Mannschaften. So bleiben viele richtig gute Talente schon in der U12 oder U14 auf der Strecke. Da sind die Vereine gefordert. Die besten Nachwuchstrainer müssen die Talente ausbilden. Das ist aber kein Problem, das es nur im Fußball gibt.
Weshalb?
In vielen wichtigen Berufen wird zu wenig bezahlt. Wieso haben wir einen Pflegekräfte-Mangel? Viele machen lieber etwas anderes, weil sie da mehr verdienen können.
Wollten Sie auch mal etwas anderes machen als den Trainerjob?
Nach meiner Zeit in Magdeburg im Frühjahr 2010 fühlte ich mich ausgebrannt und habe darüber nachgedacht, ob der Trainer-Beruf der richtige für mich ist. Ich habe in der Zeit gelernt, dass man sich von außen nicht beeinflussen lassen darf, sondern bei sich bleiben muss. Ich weiß, dass es auch hier beim 1. FC Köln Zeiten geben wird, die nicht einfach werden. Damit muss ich dann umgehen können.
Köln steht auch für Karneval. Freuen Sie sich schon darauf?
Nein, wieso sollte ich?
Sie sind doch Fan des Schlagers.
Von deutscher Musik: Ich kann fast alles mitsingen. Die kleine Kneipe von Peter Alexander. Hits von Roland Kaiser, Herbert Grönemeyer, Howard Carpendale, Helene Fischer. Außerdem: Ich habe nicht gesagt, dass mir Karneval nicht gefallen wird. Nur: Wir haben Anfang August, da freue ich mich auf die Bundesliga – und nicht auf Karneval.
Mit Schwäbe im Tor Wie sieht Baumgarts erste Startelf aus?
Der 1. FC Köln steht vor seinem Pflichtspiel-Auftakt der Spielzeit 2021/22. Steffen Baumgart wird dabei am Sonntag erstmals als Trainer der Geißböcke eine Startelf unter Wettkampfbedingungen auf das Feld schicken. Einige Positionen scheinen dabei klar, bei anderen ist das Rennen noch offen. Ein Spieler kann sich seines Einsatzes am Sonntagnachmittag gegen den FC Carl Zeiss Jena bereits sicher sein. Marvin Schwäbe hat von Trainer Steffen Baumgart eine Einsatzgarantie für den Pokalwettbewerb erhalten. In der Bundesliga wird allerdings weiterhin Timo Horn die klare Nummer 1 sein. Modeste und Thielmann scheinen aktuell in der Sturmspitze die Nase vorn zu haben. Dass Andersson für den Trainer zur Zeit nur als Joker in Frage kommt, hatte Baumgart unlängst bestätigt. Darüber hinaus sieht es aktuell danach aus, als würden Kainz, Uth und Hector die Dreierreihe hinter dem Angriff bilden.
So könnte der FC spielen: Schwäbe – Ehizibue, Meré, Czichos, Schmitz – Skhiri – Kainz, Uth, Hector – Modeste, Thielmann
Keine Frage, der 1. FC Köln ist am heutigen Sonntag (15.30 Uhr) im DFB-Pokal bei Carl Zeiss Jena der klare Favorit. Doch was genau erwartet die Mannschaft von Steffen Baumgart gegen das Regionalliga-Team aus Thüringen? Jena will in der Regionalliga Nordost um den Aufstieg mitspielen, hat aber einen Fehlstart hingelegt. Aus drei Spielen holte Carl Zeiss nur einen Zähler – mit einem 0:0 bei Lok Leipzig am vergangenen Samstag. Baumgart warnt aber: „Sie hatten in jedem Spiel die Möglichkeit, ein besseres Ergebnis zu erzielen. Was Ballbesitz und Torschüsse angeht, waren sie bei den Niederlagen die überlegene Mannschaft.“ Bekannte Gesichter sucht man bei dem Viertligisten vergebens. Kapitän der Jenaer ist Offensivmann Maximilian Oesterhelweg, einer der wenigen Akteure mit Zweitliga-Erfahrung (aus seiner Zeit beim VfR Aalen). Gilt auch für Mittelfeldmann Leon Bürger.
Elfer-Krimi bei Baumgart-Debüt Schwäbe rettet 1. FC Köln vor Pokal-Blamage
So spannend hatte sich Steffen Baumgart seine Premiere beim 1. FC Köln nicht vorgestellt. Die Geißböcke standen im DFB-Pokal bei Regionalligist Carl Zeiss Jena lange Zeit vor dem Aus. Die Entscheidung fiel im Elfmeterschießen. Das hätte auch gewaltig in die Hose gehen können! Der 1. FC Köln tat sich beim Pflichtspiel-Debüt von Trainer Steffen Baumgart extrem schwer, musste im DFB-Pokal bei Viertligist Carl Zeiss Jena ins Elfmeterschießen. Da war es Keeper Marvin Schwäbe (26), der glänzte und den FC vor einer Blamage bewahrte. Die eigentliche Nummer zwei, die im Pokal für Timo Horn randarf, hielt zwei Elfer – am Ende hieß es 5:3 (1:1 nach Verlängerung) für den haushohen Favoriten. Vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Hertha BSC (15. August, 15.30 Uhr) wartet auf Baumgart und sein Team allerdings noch viel Arbeit, das hat dieser Pokal-Auftritt eindrucksvoll gezeigt.
Der 1. FC Köln gewinnt bei Carl Zeiss Jena im Elfmeterschießen und zieht somit in die zweite Runde des DFB-Pokal ein! Vom Punkt behielt der Bundesligist die Nerven und setzt sich so glücklich, aber aufgrund der Spielanteile auch verdient durch. Auch in der Verlängerung waren die Rheinländer die dominierende Mannschaft und kamen auch zu guten Chancen, scheiterten dabei aber ein ums andere Mal am gut aufgelegten Sedlak im FCC-Tor. Der Regionalligist kämpfte aufopferungsvoll und rettete sich ins Elfmeterschießen, wo Oesterhelweg und Bürger aber die Nerven versagten. Schwäbe parierte zweimal im rechten Eck. Somit kann der Effzeh den Einzug in die zweite Pokalrunde feiern und kommt mit einem blauen Auge davon. Am kommenden Wochenende startet für die Baumgart-Elf dann der Ligaalltag.
Skhiri rettet den FC Schwäbe wird zum Elfer-Helden
Der 1. FC Köln hat sich nach einer lange Zeit indiskutablen Leistung mit viel Glück in die zweite Runde im DFB-Pokal gerettet. Gegen den FC Carl Zeiss Jena wurde Marvin Schwäbe mit zwei gehaltenen Elfmetern im Elfmeterschießen zum Helden und bescherte dem FC einen 5:3 (1:1, 4:2)-Sieg beim Regionalligisten. Die Elf von Steffen Baumgart konnte sich zudem bei Ellyes Skhiri bedanken, der in der 69. Minute den glücklichen Ausgleich erzielt hatte. Der 1. FC Köln steht somit in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Das ist die einzig gute Neuigkeit an diesem Tag. Steffen Baumgart hatte erklärt, nur das Ergebnis zähle. Doch über die Art und Weise, wie der FC in Jena aufgetreten war, wird zu reden sein. Die Leistung der ersten Halbzeit ließ die düstersten Befürchtungen wahr werden. Die Mannschaft präsentierte sich leblos, unkonzentriert, ohne Härte, ohne Lust, ohne sichtbare Ideen. Niemand übernahm die Führung.
1. FC Köln in der Einzelkritik: Sechs Fünfen Schwäbe der Pokal-Held in Jena
Marvin Schwäbe 1 Machtlos beim Gegentor, sonst ein aufmerksamer, mitspielender Torhüter. Die Kollegen vertrauten sichtlich seinen fußballerischen Fähigkeiten. Im Elfmeterschießen der Held, parierte gleich die ersten beiden Elfmeter.
Kingsley Ehizibue 5 Verhinderte die Flanke von Krauß vor dem Gegentor nicht. Auch später mit Wacklern und Mühe, sich durchzusetzen.
Timo Hübers 4 Baumgart ließ Meré auf der Bank, brachte den Neuzugang. Hinten wenig beschäftigt, vorne nicht durchsetzungsstark genug.
Benno Schmitz 5 Verlor gleich mal Torschütze Wolfram aus den Augen. Kann keine Dauerlösung auf der linken Seite sein. Wechselte am Schluss nach rechts.
Salih Özcan 5 Bekam den Vorzug vor Ellyes Skhiri. Nur Sicherheitspässe, kaum Ideen. Die Auswechslung war folgerichtig.
Ellyes Skhiri 2 Mit seiner Einwechslung bester Kölner, machte den Ausgleich mit dem ersten Ballkontakt und diktierte auch danach das FC-Spiel. Sollte er gehen, wird Skhiri dem 1. FC Köln sehr fehlen.
Florian Kainz 5 Fürchterliche Flanken, schwache Zweikämpfe. Noch nicht der erhoffte Leistungsträger.
Sebastian Andersson 5 Kam nicht so schnell rein wie Skhiri, musste mit Modeste um die Räume in der Spitze konkurrieren. Harmlos. Scheitert an Keeper Sedlak (106.).
Jonas Hector 5 Stoppte einen Konter von Krauß nach der Pause in höchster Not. Viel unterwegs, aber selten entscheidend zu sehen. Am Ende Linksverteidiger.
Anthony Modeste 4 Der Wille war zu sehen, holte sich die Bälle teilweise im Mittelfeld. War per Kopf dreimal einem Torerfolg am nächsten. Gerade die letzte Chance aus vier Metern hätte er verwandeln müssen.
Schwäbe pariert zwei Elfmeter und lässt Köln jubeln
Der 1. FC Köln hat gerade so die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht (4:2, i.E.). Bei einem aufopferungsvoll kämpfendem Regionalligisten aus Jena mussten die Rheinländer ins Elfmeterschießen. Dort konnte sich der Effzeh dann auf seine Nummer zwei verlassen. Vor fast 3.000 Zuschauer begann Jena wie die Feuerwehr und legte sehr schwungvoll los. Den Lohn gab es bereits nach fünf Minuten: Krauß fand Wolfram, der viel zu frei per Volley vollenden durfte. Der FC machte nach der Pause viel mehr für das Spiel - und jubelte schließlich in der 69. Minute: Der eine Minute vorher eingewechselte Skhiri schob die Kugel zum Ausgleich in die Maschen. Im Elfmeterschießen waren die Kölner dann schnell auf Kurs, da Schwäbe gleich die Elfmeter von Oesterhelweg und Bürger parierte. Da alle vier Kölner Schützen trafen, zogen die Rheinländer durch ein 4:2 im Elfmeterschießen in die zweite Runde des DFB-Pokals ein.
Der 1. FC Köln hat sich gegen den FC Carl-Zeiss Jena mit der allerletzten Möglichkeit in die zweite Runde des DFB-Pokals gerettet. Gegen den Regionalligisten waren die Geißböcke offensiv lange Zeit viel zu behäbig, sodass nach einem 1:1 nach 120 Minuten am Ende das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Die Stimmen zum Spiel. Marvin Schwäbe: „Als Torhüter kann man sich im Elfmeterschießen nur auszeichnen. Heute hat das gut geklappt." Und Steffen Baumgart: „Die Jungs haben gemacht, haben getan. Wir haben nach vorne gespielt, wir hatten viele Ballgewinne, was wir nicht geschafft haben, war Situationen im Strafraum zu kreieren. Wenn zehn Leute um den Strafraum verteidigen, musst du dann halt dranbleiben. Das haben die Jungs getan. Wir hatten in Hälfte eins nicht genug Geschwindgikeit, das kam dann in Hälfte zwei. Es war wichtig, dass Marvin zwei richtig starke Elfmeter gehalten hat. Das ist nicht selbstverständlich.“
Der 1. FC Köln ist im DFB-Pokal bei Carl Zeiss Jena einer Blamage knapp entgangen, gewann erst nach Elfmeterschießen mit 5:3 (1:1 nach Verlängerung beim Regionalligisten. FC-Kapitän Hector: „Wir waren gerade im letzten Drittel nicht konsequent genug, haben uns zu wenige klare Torchancen herausgespielt. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir uns wirklich schwergetan. Das war heute unser Problem. Hintenraus wurde es besser, da waren die Beine müde und die Räume waren da – dann hatten wir unsere Torchancen, vermehrt in der Verlängerung. Das müssen wir schon früher besser machen.“ FC-Torhüter Schwäbe: „Jeder Erfolg, jedes Spiel, das man gewinnt, bringt einen nach vorne. Alle 90 Minuten, die man positiv gestaltet, sind eine gewisse Erfahrung, die man mitnimmt. Unter einem neuen Trainer sollte man nicht immer direkt zu viel erwarten. Wir haben ein neues System, eine neue Spielweise.“
Wildes Schindler-Gerücht FC dementiert Werder-Transfer
Ein Gerücht auf Twitter hat am Sonntag während des Pokal-Spiels zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem 1. FC Köln kurz für Aufsehen gesorgt. Ein erst vor wenigen Wochen gegründeter Twitter-Account hatte erklärt, Kingsley Schindler stehe kurz vor einem Wechsel zum SV Werder Bremen – was daraufhin bei transfermarkt.de für umgehende Diskussionen sorgte. Auf Nachfrage des GBK verwiesen die FC-Verantwortlichen diese Meldung aber ins Reich der Fabeln. Laut dem Gerücht soltel es bereits vor Wochen erste Gespräche zwischen Kingsley Schindler und dem SV Werder Bremen mit Trainer Markus Anfang gegeben haben. Offenbar trug auch das verletzungsbedingte Fehlen des Rechtsaußen im DFB-Pokal in Jena zu den Spekulationen bei. Schindler solle einen Vertrag in Bremen bis 2024 erhalten und eine Million Euro Ablöse kosten. Jakobs und Wehrle erkärten jedoch, dass an diesem Gerücht nichts dran sei.
Natürlich träumt man als Torhüter von dieser Situation. Zumal wenn man die Nummer zwei ist und die Pokalauftritte die einzige Möglichkeit bedeuten, sich zu präsentieren. Marvin Schwäbe gelang dies in Jena eindrucksvoll. Chancenlos beim Führungstor der Gastgeber, anschließend nur ganz selten geprüft - und dann genau in dem Moment zur Stelle, in dem es drauf ankommt. "Das hat gut geklappt", lachte der Neuzugang. Dass man die nächste Runde nicht mit einer Glanzleistung erreicht hatte, war allen Kölnern bewusst. Die Versuche, etwas Positives aus den 120 Minuten herauszufiltern, gerieten eher mau. Kapitän Jonas Hector bemängelte die "fehlende Konsequenz im letzten Drittel", deshalb habe man sich "zu wenig Torchancen herausgespielt." Man habe nicht die richtigen Räume gefunden und dementsprechend nicht die "richtigen Situationen heraus gespielt." Exakt diesen Umstand bemängelte auch der Trainer.
Tumulte bei Kölns Pokal-Sieg Jena-Fans wollen FC-Block stürmen
Was war da denn los? Nachdem sich der 1. FC Köln im DFB-Pokal bei Carl Zeiss Jena im Elfmeterschießen durchgesetzt hatte, kam es vor dem Auswärtsblock kurzzeitig zu Tumulten. 2.728 Zuschauer durften am Sonntag beim Pokal-Krimi Carl Zeiss Jena gegen 1. FC Köln im Ernst-Abbe-Sportfeld dabei sein – darunter allerdings auch einige, die besser hätten zu Hause bleiben sollen! Nachdem Ondrej Duda den entscheidenden Elfmeter zum 5:3-Erfolg seiner Kölner verwandelt hatte, ging es vor der mit 360 Fans gefüllten Auswärtskurve rund. Gut 20 Jena-Anhänger wollten wohl ihrem Frust über das bittere Pokal-Aus Luft machen und versuchten, den FC-Block zu stürmen. Die Ordner griffen verzögert ein, verhinderten dann aber Schlimmeres.
„Davor ziehen wir den Hut“ Kölns Jüngste bleiben beim Elfmeterschießen cool
Der 1. FC Köln präsentierte sich im DFB-Pokal bei Carl Zeiss Jena zumindest im Elfmeterschießen ganz souverän – auch weil zwei Youngster Verantwortung übernahmen. So sehr sich der 1. FC Köln in den 120 Minuten bei Carl Zeiss Jena auch quälte – im Elfmeterschießen hätte die Truppe von Steffen Baumgart am Sonntag nicht cooler auftreten können! Bemerkenswert: Unter den vier Kölner Schützen waren mit Tim Lemperle (19), der sogar den Anfang machte, und Jan Thielmann (19) auch die beiden jüngsten Profis im Kader. FC-Trainer Baumgart zur Auswahl vorm Elfer-Krimi: „Da geht es nicht ums Alter, sondern um Selbstvertrauen und Mut. Die jungen Spieler haben sich relativ klar in die Position gebracht, dass die schießen wollen, haben sich das zugetraut. Davor ziehen wir den Hut. Ich fand’s gut, dass die Jungs rangegangen sind, sie haben das sehr souverän gemacht. Das hat man schon vorher im Training gesehen.“
Nach Spielschluss: Jena-Anhänger gehen auf Kölner Fans los
Der 1. FC Köln ist beim FC Carl Zeiss Jena im Elfmeterschießen (5:3) in die zweite DFB-Pokal-Runde eingezogen. Doch nachdem Torhüter Marvin Schwäbe zum Helden geworden war und Ondrej Duda als letzter Schütze den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, verloren einige Fans der Gastgeber die Nerven und stürmten auf die Kölner Gästekurve zu. Es waren rund 15 Fans aus Jena. Ohne Mühen waren sie aus ihrem Block am Rande der Haupttribüne auf die Tartanbahn geklettert und damit nur noch wenige Meter entfernt vom Gästeblock mit den rund 300 mitgereisten FC-Fans. Die acht in der Nähe befindlichen Ordner stellten keine Hürde da. Sie gingen den Krawallmachern lieber aus dem Weg, als diese Kurs auf die Kölner Anhänger nahmen. Ob die Niederlage oder verbale Scharmützel der Auslöser waren, wurde zunächst nicht bekannt. Einige Jena-Anhänger wollten sich offenbar austoben.
Eigengewächs bleibt an Bord FC verlängert Vertrag mit Torwart-Talent Urbig bis 2024
Jonas Urbig bleibt dem 1. FC Köln erhalten. Das Torwart-Talent spielt seit neun Jahren beim FC, verlängerte jetzt seinen Vertrag bis 2024. Die nächste Vollzugsmeldung an der Talente-Front des 1. FC Köln. U19-Nationaltorhüter Jonas Urbig (18 ), der seit neun Jahren beim FC spielt, will auch seine nächsten Karriereschritte am Geißbockheim gehen. Am Montag machte der FC die Verlängerung des Deutschen U17-Meisters von 2019 offiziell, Urbig unterschrieb einen Vertrag bis 2024. „Jonas ist ein sehr talentierter Torhüter, den wir seit neun Jahren bei uns ausbilden. Seine Entwicklung ist ein Beispiel für die gute Arbeit in unserem Nachwuchsleistungszentrum, das zeigt, dass der Weg von der Jugend in den Profibereich möglich ist, wenn man als Talent ehrgeizig für seinen Traum arbeitet“, lobt Lizenzspieler-Leiter Kessler, der in seiner aktiven Karriere einst auch den Sprung aus dem Nachwuchs zu den Profis geschafft hatte.
U19 mit Sechserpack FC lässt Oberhausen keine Chance
Nachdem am Samstag bereits die U17 mit einem deutlichen 5:1 gegen Essen in den NRW-Ligapokal startete, war heute die U19 des 1. FC Köln zum Auftakt des Wettbewerbs gegen RW Oberhausen gefordert. Mit prominenter Besetzung und nach einer bärenstarken ersten Halbzeit besiegte das Ruthenbeck-Team Rot-Weiß Oberhausen 6:0 (5:0). Bereits beim Blick auf die Spielberichtsbogen vor dem Anpfiff war klar: Trainer Ruthenbeck wollte „mit voller Kapelle“ in den neu geschaffenen Wettbewerb starten. Mit Geburtstagkind Jonas Urbig im Tor, der am selben Tag seinen 18. Geburtstag feierte, Philipp Wydra als Kapitän im Mittelfeld und nach längerer Verletzungspause auch mit Ausnahmetalent Justin Diehl im Sturm, standen drei Spieler von Beginn an auf dem Platz, die zuletzt noch fester Bestandteil im Trainingsbetrieb der Profis waren.
Nachspiel: Der 1. FC Köln siegt in Jena im Elfmeterschießen Mit einem dunkelblauen Auge in die zweite Pokalrunde
Der 1. FC Köln ist einer Pokalblamage nur knapp entgangen: Beim FC Carl Zeiss Jena setzten sich die “Geißböcke” erst im Elfmeterschießen durch. Ein Sieg, der nur wenig Hoffnung für die anstehenden Aufgaben machte. Thomas Kessler war noch immer recht blass um die Nase herum, als er sich mit den Staffmitgliedern des 1. FC Köln abklatschte. Die Nervenanspannung nach dem Zittersieg gegen den Viertligisten Carl Zeiss Jena wollte der Freude über das Weiterkommen im Pokal partout nicht weichen, jedenfalls noch nicht. Mit einer Leistung wie der am Sonntag im Ernst-Abbe-Sportfeld zu Jena muss man kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass in den ersten Ligaspielen wenig bis gar nichts zu holen sein wird. Wobei: Wir reden hier über Fußball, und da ist, wie wir alle wissen, alles möglich. Denn der Ball ist rund und jedes Spiel dauert 90 Minuten. Binsenwahrheiten, gewiss. Oder doch nicht? Also: Alles ist drin.
Kann der FC einen Abgang von Skhiri verkraften? „Wissen nicht, wohin sein Weg führt“
Vergangene Saison war Ellyes Skhiri der konstanteste Kölner Profi, hatte als Fleißbiene und Torschütze riesigen Anteil am Klassenerhalt. Zum Start der neuen Spielzeit musste der Tunesier den FC schon wieder retten, traf im DFB-Pokal bei Carl Zeiss Jena zum erlösenden 1:1. Fraglich ist, wie lange der Klub noch auf die Qualitäten des Sechsers setzen kann. Trotz aller Geld-Sorgen: Darf Köln so einen Leistungsträger überhaupt ziehen lassen? Skhiris Zukunft steht auch kurz vorm Bundesliga-Start in den Sternen. Seit Wochen ranken sich zahlreiche Wechselgerüchte (u.a. Florenz, Rom, West Ham) um den Mittelfeld-Star – doch ein konkretes Angebot haben die FC-Verantwortlichen weiterhin nicht vorliegen. Warum stand Skhiri nicht in der Startelf? Baumgart: „Bei Ellyes ist die Situation so, dass wir immer noch nicht zu 100 Prozent wissen, wo sein Weg hinführt – auch, wenn wir erst mal davon ausgehen, dass er hier bleibt."