Köln - Leverkusen 2:2 Doppelpack! Modeste krönt sich zum Derby-König
Der doppelte Modeste bringt die Wende! Aus 0:2 macht er im Rhein-Derby zwischen Köln und Leverkusen ein 2:2! Dabei schien die Partie zur Halbzeit schon entschieden. Nach der 1:5-Klatsche gegen die Bayern und dem 1:1 in der Europa League bei Betis Sevilla geht Leverkusen mit reichlich Wut in die Partie. Und das anfangs mit Erfolg! 15. Minute: Der Tscheche Schick rutscht in einen Pass von Andrich und macht aus zehn Metern in den Ball - 1:0! 109 Sekunden danach klingelt es erneut! 17. Minute: Ein Einwurf bringt die Köln-Defensive durcheinander. Wirtz bedient Andrich im Sechzehner. Aus fünf Metern knipst er zum 2:0! Nach der Pause schlägt dann Modeste zurück! 63. Minute: Der nach Krankheit zurückgekehrte Hector bedient Modeste mit einer Flanke zum 1:2! 82. Minute: Ein langer Einwurf von Schindler bringt den Ausgleich! Anderson verlängert auf Modeste, der per Kopf das 2:2 macht!
Bayer Leverkusen hat im Derby in Köln ein 2:0 verzockt. Die Werkself überzeugte vor der Pause mit gnadenloser Konterstärke, agierten nach der Pause aber viel zu passiv und kassierte dafür die Quittung. Kölns Held des Tages: Modeste! Der 1. FC Köln erwischte keinen guten Start. Die Geißböcke zeigten sich zwar bemüht, erwiesen sich offensiv letztlich aber als ratlos. Bis zum finalen Drittel war das Treiben der Domstädter zwar nicht unansehnlich, zu nennenswerten Chancen kamen sie aber nicht wirklich - der finale Pass erwies sich als größtes Hindernis. Die einzig nennenswerten Abschlüsse der Gastgeber in Durchgang eins waren ein Fernschuss sowie ein Kopfball von Hector. Von der gnadenlosen Effizienz der leverkusener aus Hälfte eins war nichts mehr in Hälfte 2 zu sehen. In der 82. Minute verlängerte der eingewechselte Andersson einen Einwurf per Kopf zu Modeste, der zum vielumjubelten 2:2-Ausgleich einnickte.
Anthony Modeste hat den 1. FC Köln mit einem späten Doppelpack vor der vierten Derbyniederlage in Folge bewahrt. Nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit erkämpften sich die Kölner eine Woche nach der 0:5-Klatsche in Hoffenheim nach einem Zwei-Tore-Rückstand noch ein 2:2 (0:2) gegen Bayer Leverkusen. Dadurch verbesserte sich der FC auf Platz acht, Leverkusen verpasste es, Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Patrik Schick (15.) brachte die Gäste in Führung. Karim Bellarabi (17.), der verletzungsbedingt bereits in der 36. Minute ausgewechselt werden musste, erhöhte nur 100 Sekunden später mit seinem ersten Saisontor in einer Drangphase der Werkself. Modeste (63./83.) versetzte das Kölner Stadion in einen Freudentaumel. Nach der Pause lief Köln zunächst immer wieder in schnelle Konter der Leverkusener rein, dann sorgte Modeste noch für den Ausgleich.
Doppelpack Modeste! FC ärgert Bayer und holt einen Punkt
Anthony Modeste sei Dank! Der 1. FC Köln hat gegen Bayer 04 Leverkusen einem frühen 0:2-Rückstand getrotzt und am 9. Bundesliga-Spieltag ein 2:2 (0:2) geholt. Die Geißböcke machten sich das Leben zunächst unnötig selbst schwer, ehe der FC sogar noch die Chance auf den Sieg hatte. Am Ende wurde Modeste mit einem Doppelpack zum Retter der Kölner. Die Geißböcke mussten sich gegen Leverkusen ins Spiel arbeiten, waren aber nach schwachen 20 Minuten in der Folgezeit die bessere Mannschaft. Die Geißböcke, die zwar immer wieder Probleme mit der Restverteidigung hatten, marschierten nach vorne, gewannen immer wieder früh die Bälle und wussten die gefährlichen Bayer-Angreifer weitgehend aus dem Spiel zu nehmen. Mit Modeste hatten sie schließlich den benötigten Knipser auf dem Feld, der mit seinen Toren fünf und sechs dem FC ein 2:2 und den 13. Punkt im neunten Spiel bescherte.
FC-Profis in der Einzelkritik Modeste so torgefährlich wie einst
Timo Horn 3 Hielt, was zu halten war. Ein undankbares Spiel für den Torwart. Konnte sich kaum auszeichnen und war zweimal schon früh geschlagen.
Benno Schmitz 4 Unauffälliges Spiel des „kölschen Cafu“. Seine Flanken waren in dieser Saison schon präziser, defensiv aber ordentlich.
Luca Kilian 3,5 Kam für Jorge Meré in die Mannschaft. Hatte ebenfalls zu Beginn Probleme, spielte dann aber grundsolide. Räumte ungemein viel ab.
Rafael Czichos 4,5 Wirkte anfangs sagenhaft hölzern gegen die schnellen Bayer-Spieler. Beim 0:1 zu spät, vor dem 0:2 zu ungeschickt beim Klärungsversuch. Bekam sich dann auf die Reihe.
Jonas Hector 2,5 Nahm sich nach 33 Minuten mal ein Herz, fand aber seinen Meister in Hradecky. Hatte kurz vor der Pause das 1:2 auf dem Kopf. Klasse, wie er das 1:2 mit seiner Flanke vorbereitete.
Salih Özcan 3 Sollte Körperlichkeit und Aggressivität ins Spiel bringen. Das gelang ihm vor allem im zweiten Durchgang, in dem er sehr präsent war.
Dejan Ljubicic 2,5 Startete mit einer sensationellen Grätsche. War unwahrscheinlich flink auf den Beinen und drehte nach der Pause auf.
Ondrej Duda 4,5 Bekam eine neue Chance, machte aber fast nichts draus. Außer ein paar Abschlüssen aus der zweiten Reihe kaum zu sehen.
Anthony Modeste 1,5 Hat sich offenbar zurückgebeamt in die Saison 2016/17. So torgefährlich und stark im Abschluss wie einst. Erzielte seine Saisontore fünf und sechs. Einzig sein Diagonalpass vor dem 0:1 war zu riskant.
Mit Moral und Modeste Köln jubelt über Derby-Punkt dank „Fußballgott“ Tony
Dieser Derby-Punkt fühlt sich wie ein Sieg an! Der 1. FC Köln ärgert Bayer Leverkusen, jubelt über ein 2:2 gegen die Star-Truppe von der anderen Rheinseite – dank Moral und Modeste! Vor dem Nachbarschafts-Duell sprachen alle über Rückkehrer Florian Wirtz, der bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen wurde. Hauptdarsteller am Sonntagnachmittag war aber ganz klar FC-Doppelpacker Anthony Modeste, der Köln nach einem 0:2-Rückstand noch ein Unentschieden sicherte. Tony happy: „Das 2:2 unterschreiben viele Leute, wir haben das Spiel gedreht, das ist unsere Stärke diese Saison. In unserem Wohnzimmer kann man nicht so einfach gewinnen.“ Erstmals seit Pandemie-Beginn war der Heimbereich des Rhein-Energie-Stadions wieder ausverkauft, feierte Modeste als „Fußballgott“ und nach Abpfiff mit Sprechchören. Gänsehaut-Atmosphäre!
FC-Stimmen zum Derby-Comeback Baumgart: „Spieler gebeten, sich nicht in die Hose zu machen“
Mit zwei Gegentoren binnen drei Minuten war für den 1. FC Köln das Derby gegen Bayer Leverkusen (1:2) schon nach gut einer Viertelstunde beinahe gelaufen. Doch im zweiten Durchgang kämpfte die Truppe von Trainer Steffen Baumgart (49) verbissen um den Ausgleich und rettete dank Anthony Modeste tatsächlich einen Zähler. Steffen Baumgart: „Wenn du 0:2 hinten liegst und das 2:2 machst, dann sollte man zufrieden sein. Das ist dann aber auch okay. Die ersten zwei Dinger legen wir vor, das ist unnötig. Danach war es super verteidigt von uns. Aber wie wir die ersten beiden Tore gekriegt haben: Irgendwann gefällt es einem einfach nicht mehr, ganz einfach.“ Und Baumgart über seine Halbzeit-Ansprache: „Ich habe sie einfach nur darum gebeten, mal Mut zu haben und sich nicht in die Hose zu machen. Einfach mal klar zu spielen, das zu machen, was wir besprochen haben."
1. FC Köln in der Einzelkritik Drei Zweien und zwei Fünfen
Benno Schmitz 4 Ließ sich von Wirtz vor dem zweiten Gegentreffer viel zu einfach übertölpeln. Bekam von Bayers Turbo-Offensive die Grenzen aufgezeigt.
Luca Kilian 4 Hatte offenbar das falsche Schuhwerk an, hatte in Hälfte eins vor allem mit seinem Stand zu kämpfen. Nachher dann deutlich ruhiger und stabiler.
Rafael Czichos 5 Kam bei Schicks Treffer den entscheidenden Moment zu spät. Beim 0:2 machte er gleich doppelt eine unglückliche Figur. Wirkte verunsichert.
Jonas Hector 2 Vor allem offensiv sehr auffällig. Hatte in Hälfte eins die besten Chancen. Den Kopfball nach Kainz-Freistoß muss er zumindest aufs Tor bringen. Mit super Flanke auf Modeste vor dem 1:2.
Dejan Ljubicic 2 Erntete für eine Monster-Grätsche gegen Wirtz Szenen-Applaus. Bot Bayer 90 Minuten erfolgreich Paroli. Gelungene Derby-Premiere.
Salih Özcan 3 Prallte zunächst bei jeder Aktion an seinen Gegenspielern ab. Kämpfte sich aber stark in die Partie. Später mit viel Einsatz, Druck und einigen guten Flanken von rechts.
Ondrej Duda 5 War mit der Spielmacher-Rolle heillos überfordert, führte defensiv höchstens Alibi-Zweikämpfe.
Mark Uth 3 War erst nach dem 0:2 angestachelt. Tat in Halbzeit zwei alles dafür, das Ruder noch rumzureißen.
Anthony Modeste 2 Leitete das 0:1 mit einem haarsträubenden Fehlpass im Mittelfeld ein. Machte seinen Fehler mit zwei Toren doppelt wieder gut. Rettete den Derby-Punkt.
FC zeigt Moral „Es war ein Spiel auf der Rasierklinge“
Zwischenzeitlich sah es für den 1. FC Köln im Derby gegen Bayer 04 Leverkusen nach dem nächsten Debakel aus. Doch nach dem 0:2-Pausenrückstand zeigten die Geißböcke Moral und kamen so noch zum verdienten 2:2. Am Ende wäre vielleicht sogar noch mehr drin gewesen. Jonas Hector: „Wir haben die Fehler in der ersten Halbzeit vor allem im Spielerischen gemacht. Das haben wir später besser gemacht, deshalb haben wir es geschafft, noch mal heranzukommen. Es war ein Spiel auf der Rasierklinge, weil die Leverkusen dieses Konterspiel haben. Sie haben es nicht so gut ausgespielt, wie sie es können, deshalb stand es nur 0:2 aus unserer Sicht. Wir wussten, sobald wir einen machen, ist auch das Stadion da und genau das ist dann eingetroffen.“ Und Jörg Jakobs: „Leidenschaft ist unser Thema. Wir haben es heute in Summe besser auf den Platz bringen können als letzten Freitag."
Die Fans des 1. FC Köln feierten ihren Doppelpack-Helden Anthony Modeste mit lauten Sprechchören, die Profis von Bayer Leverkusen schlichen enttäuscht in die Gästekurve. Mit einer packenden Aufholjagd verteidigten die Kölner beim 2:2 (0:2) im Derby am Sonntag ihre imposante Heimserie und verbauten dem rheinischen Rivalen die Rückkehr auf Rang drei. Mit seinen beiden Treffern in der zweiten Halbzeit (63./82. Minute) knackte Modeste erst als zweiter ausländischer FC-Profi nach Toni Polster die 50-Tore-Marke in der Bundesliga. "Ich denke, dass das 2:2 viele Leute unterschreiben würden", sagte der Franzose zufrieden. Die Leverkusener blieben hingegen im dritten Pflichtspiel in Serie sieglos. "Wenn du im Derby als führende Mannschaft von 0:2 auf 2:2 fällst, fühlt es sich wie eine Niederlage an. Wir hätten 3:0, 4:0 durch Kontersituationen führen können und dann schalten wir ab", schimpfte Torwart Hradecky.
Derby-Scharmützel: Baumgart übel beleidigt Ungemütlicher Empfang für den jungen Wirtz
FC gegen Bayer – beim Begriff „Derby“ scheiden sich die Geister, doch fest steht: Dieses Aufeinandertreffen hat immer Zündstoff! Lag beim 2:2 am Sonntag vor allem an Florian Wirtz und Steffen Baumgart, die während des Spiels übel beschimpft wurden. Wirtz spielte erstmals vor Fans iin Köln gegen seinen Ex-Klub – und das am Geißbockheim ausgebildete Bayer-Juwel wurde gnadenlos ausgepfiffen. Beim ersten Ballkontakt waren die Reaktionen der FC-Anhänger noch verhalten, bei Wirtz‘ erster Offensivaktion dann aber unüberhörbar. Genau wie der hämische Applaus, als sein Abschluss nach sieben Minuten meterweit am Tor vorbeiging. Auch den vorzeitigen Feierabend von Wirtz begleiteten die Kölner mit einem gellenden Pfeifkonzert. Die Quittung für Baumgarts Sticheleien gab es am Sonntag aus dem Gäste-Block, die rund 3000 Bayer-Anhänger beschimpften ihn mehrfach weit unter der Gürtellinie und lautstark als „Hurensohn“.
„Mich hat gestört, dass wir den Gegner eingeladen haben“
Der 1. FC Köln gibt das Derby gegen Bayer Leverkusen bereits nach 17 Minuten fast aus der Hand. Dann aber kommen die Geißböcke zurück und erkämpfen sich ein 2:2 (0:2). Steffen Baumgart erfreut sich hinterher an der Art und Weise, wie seine Mannschaft zurück in die Spur fand – moniert aber, dass seine Spieler „zum wiederholten Male“ die gleichen Fehler gemacht hätten. Die Pressekonferenz in voller Länge!
Polizei verhindert Fan-Zusammenstoß am Stadion Stichelei von FC-Stadionsprecher Trippel
Hochrisiko-Spiel in Müngersdorf! Wenn der 1. FC Köln und Bayer Leverkusen aufeinandertreffen, sind die Sicherheitskräfte in ständiger Alarmbereitschaft. So auch beim 2:2 am Sonntagnachmittag, als mehr als 500 Polizisten im Einsatz waren. Im Vorfeld der Partie verhinderten die Beamten einen Zusammenstoß von Kölner und Leverkusener Fans direkt am Stadion. Als die letzten der rund 3.000 Bayer-Anhänger den Einlass erreichten, kam es zu gegenseitigen Provokationen mit FC-Fans auf der anderen Seite des Zauns. Rund ein Dutzend Leverkusener versuchte daraufhin, die Absperrung beiseitezuschaffen, um auf die Kölner loszugehen. Doch die Polizei verhinderte Schlimmeres, bekam die Situation schnell in den Griff. Im Gäste-Block angekommen, bekamen die Bayer-Fans dann eine kleine Stichelei von Stadionsprecher Trippel zu hören: „Dass das Stadion nicht komplett ausverkauft ist, liegt nicht an uns…“
"Froh, dass wir ihn haben" Köln feiert Derby-Held Modeste
Er ist die Lebensversicherung des 1. FC Köln und knüpft an sein beste Zeit bei den Rheinländern an. Die Fans in der Südkurve feierten ihren Derby-Helden Anthony Modeste nach dem 2:2 (0:2) gegen Bayer Leverkusen ausgiebig. Zwei Tore hatte der französische Mittelstürmer in einem Spiel erzielt, in dem die Kölner nach dem 0:5 in Hoffenheim schon nach einer halben Stunde vor dem nächsten Debakel standen und auf die niemand mehr gesetzt hätte im 67. Rheinderby. Der 33-Jährige erlebt so etwas wie seinen zweiten Frühling in der Domstadt. "Das gefällt mir. Solange ich und die ganze Mannschaft glücklich sind, ist alles gut", sagte der Mittelstürmer nach seinem sechsten Saisontreffer. Und der nicht mehr für möglich gehaltene 2:2-Ausgleichstreffer gegen die Leverkusener, die zur Pause schon mit 4:0 hätten vorne liegen können, war gleichzeitig ein Jubiläumstreffer. Es war sein 50. Bundesligator für den 1. FC Köln.
Baumgart erklärt Derby-Ansprache und übt Kritik an Wolfsburg
Für den 1. FC war die erfolgreiche Aufholjagd im Derby gegen Leverkusen nach dem 0:5 Debakel in Hoffenheim eine Belohnung. Doch zur Halbzeit sah es noch danach aus, dass die Flut an Gegentoren für die Kölner vorerst kein Ende nehmen würde. Was hat Trainer Steffen Baumgart seiner Mannschaft in der Pause vermittelt, um die Wende doch noch zu schaffen? „Ich habe sie einfach nur darum gebeten, Mut zu haben und sich nicht in die Hose zu machen. Einfach mal klar zu spielen, und das zu machen, was wir besprochen haben. Die Lücken waren da, die waren auch in der ersten Halbzeit da, aber da haben wir uns noch nicht so durchgesetzt, wie dann in der 2. Halbzeit.“ Unterdessen äußerte sich der FC-Coach auch kritisch über die schnelle Trennung des VfL Wolfsburg von Chefcoach Mark van Bommel. „Das überrascht mich, auch in der Frühe. Ich finde, du musst auch mal mit dem Trainer durch eine Krise gehen."
Hoffenheim als Lehre Die Lernkurve zeigt steil nach oben
Der 1. FC Köln hat sich nach dem Debakel von Hoffenheim eindrucksvoll zurückgemeldet. Gegen Bayer 04 Leverkusen erkämpften sich die Kölner noch ein 2:2-Unentschieden, nachdem zwei schnelle Gegentore im ersten Durchgang wieder Böses befürchten ließen. Doch der FC hat aus seinen Fehlern der vergangenen Woche gelernt. Die Lehren des Spiels. Die „Geschichte des Spiels“ hat es bereits angedeutet: Der 1. FC Köln hat am Sonntagnachmittag in Müngersdorf eine beeindruckende Lernkurve gezeigt. Gegen die TSG Hoffenheim war der FC nach zwei schnellen Gegentoren zu Beginn der zweiten Hälfte noch auseinander gefallen. Nur neun Tage später machten es die Kölner dagegen deutlich besser und stellten unter Beweis, dass sie sich von ihrem Plan auch nach einem Zwei-Tore-Rückstand nicht abbringen lassen, sondern mit Konsequenz und Mut gemachte Fehler korrigieren können.
Er ist die Lebensversicherung des 1. FC Köln und knüpft an sein beste Zeit bei den Rheinländern an. Die Fans in der Südkurve feierten ihren Derby-Helden Anthony Modeste nach dem 2:2 (0:2) gegen Bayer Leverkusen ausgiebig. Zwei Tore hatte der französische Mittelstürmer in einem Spiel erzielt, in dem die Kölner nach dem 0:5 in Hoffenheim schon nach einer halben Stunde vor dem nächsten Debakel standen und auf die niemand mehr gesetzt hätte im 67. Rheinderby. Es war schon das dritte Spiel in dieser Saison nach dem 1:1 in Freiburg und dem 1:1 gegen Leipzig, in dem die Nummer 27 den Kölnern jeweils einen Punkt bescherte. Auch bei seinen Mitspielern hat Modeste eine hohen Stellenwert. "In diesen Strafraumsituationen ist Tony natürlich eiskalt. Er hat das überragend gemacht", befand Torhüter Horn. Der Keeper weiß auch, dass das nicht immer so war. "Wir sind froh, ihn in dieser Verfassung zu haben."
FC-Kommentar nach Comeback gegen Bayer Baumgarts Titel-Spruch ist Kölns Saison-Motto
„Ein Spiel ist erst vorbei, wenn der Schiedsrichter pfeift und ich nicht mehr brülle.“ Für diese Aussage wurde Steffen Baumgart unlängst mit dem Titel „Fußball-Spruch des Jahres“ ausgezeichnet. Der Satz fiel bereits während der Sommervorbereitung. Für den 1. FC Köln werden Baumgarts Worte zum Saison-Motto! Nach dem 0:5 bei der TSG Hoffenheim lag der FC auch am Sonntagnachmittag im Duell gegen Bayer Leverkusen schnell mit 0:2 hinten. Spielübergreifend sieben Gegentore in 77 Minuten – da wäre es ein leichtes gewesen, sich seinem vermeintlichen Schicksal zu ergeben. Rückschläge? Na und?! Das ist der neue FC – und der gibt weiter Vollgas! Das zahlte sich schon gegen Hertha BSC und Greuther Fürth aus (jeweils 3:1-Siege nach 0:1). Aufgeben verboten, immer an die eigene Stärke glauben und auf dem eigenen Weg bleiben. Das predigt Baumgart.
Der 1. FC Köln kämpft sich gegen Bayer Leverkusen in ein verloren geglaubtes Spiel zurück und zeigt genau die richtige Reaktion auf zuvor 110 verkorkste Minuten Bundesliga-Fußball. Dass die Geißböcke die Werkself am Ende sogar am Rande der Niederlage hatten, war ein wichtiges Zeichen für die kommenden Wochen. So fühlt sich ein Unentschieden auch mal wie ein Sieg an. Gegen 15.48 Uhr am Sonntag wollte so mancher FC-Fan im RheinEnergieStadion wohl am liebsten schon wieder nach Hause gehen. Bayer Leverkusen hatte gerade zum 0:2 getroffen. Der FC taumelte. Nach den schlechten 90 Minuten beim 0:5 in Hoffenheim deutete alles schon wieder darauf hin, dass die Geißböcke die nächste Klatsche kassieren würden. Ausgerechnet gegen Leverkusen. Doch nach insgesamt rund 110 Minuten zum Vergessen und einem kombinierten Torverhältnis von 0:7 erwachten die Geißböcke doch wieder zum Leben.
"Ein Spiel auf der Rasierklinge" Baumgarts Mut zum Risiko wird belohnt
Mit einer beherzten Leistung hat der 1. FC Köln am Sonntagabend eine Derbyniederlage abgewendet und noch einen Punkt gegen Bayer Leverkusen geholt. Der könnte auch für die innere Überzeugung von großer Bedeutung sein. Im Mittelpunkt steht immer die Frage: Mit wie viel Mut gehe ich das Risiko ein? Steffen Baumgart lebt als Trainer offensichtlich eine Weisheit, die da sagt: "Der Mut zu Risiken kann verändern helfen." Neun Tage nach einer bösen 0:5-Klatsche gegen die TSG Hoffenheim und nach 17 gespielten Minuten mit einem 0:2-Rückstand gegen Bayer Leverkusen, entschied Kölns Trainer sich dazu, seine Mannschaft nach vorne zu treiben, sie immer wieder auf das offene Feld zu schicken gegen die "beste Umschaltmannschaft, die wir haben", wie Baumgart Leverkusen charakterisiert. "Es war ein Spiel auf der Rasierklinge, weil die Leverkusener dieses Konterspiel haben", sagte Jonas Hector.
Anthony Modeste ist gereift und trifft wieder regelmäßig für den 1. FC Köln. Mit zwei Toren sorgt er gegen Leverkusen für ein kleines Spektakel. Das liegt auch an der besonderen Beziehung zum Trainer. Der alte Song, mit dem die Anhänger des 1. FC Köln ihrem Stürmer Modeste huldigen, wirkt inzwischen ein wenig deplatziert. Ikke Hüftgolds Schlager stammt aus dem Frühjahr 2017, als die Welt noch anders aussah. Als der 1. FC Köln ein anderer Verein war und Modeste ein anderer Mensch. Die Zeile „Wer gibt Donald Trump den Rest – Anthony Modeste“ wirkt heute ähnlich staubig wie „Wer beißt sich an der Theke fest – Anthony Modeste“. Trump ist abgewählt, Modeste ist zu einem sehr seriösen Fußballer geworden, und der 1. FC Köln, nun ja: ist kein Europapokalteilnehmer wie 2017, sondern ein Verein, von dem noch niemand genau sagen kann, wohin er sich entwickeln wird.
FC nach dem Derby Baumgart will Siege über Stuttgart und Dortmund
Die Erleichterung war groß am Sonntagnachmittag in Müngersdorf, die Kölner unter den 50 000 Zuschauern waren bereits wohlgelaunt auf dem Heimweg, doch Steffen Baumgart haderte noch ein wenig. Der Trainer hatte seine Schwierigkeiten, sich über das Comeback seines 1. FC Köln beim 2:2 (0:2) im Nachbarschaftsduell mit Bayer 04 Leverkusen zu freuen. Beinahe schien ihn die grassierende gute Stimmung zu ärgern, obgleich er wusste, dass er angesichts des Spielverlaufs nicht umhin kam, Frohsinn zu verbreiten: „Wenn du 0:2 hinten liegst und noch das 2:2 machst, musst du zufrieden sein. Das war es dann aber auch“, grummelte der Coach. Er war also zufrieden, aber auch nur, weil die Fehler seiner Spieler nicht zu der Niederlage geführt hatten, nach der es zunächst ausgesehen hatte. Das änderte jedoch nichts an Baumgarts Ärger über die Gegentore in der 15. und 17. Minute.
Derby-Zufriedenheit im neuen GEISSPOD: In der neuen Folge des FC-Podcasts sprechen Sonja und Marc über das hitzige Nachbarschafts-Duell und den moralischen Sieger 1. FC Köln. Das 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen war zwar in der Anfangsphase kaum zu ertragen, doch dann ließen die FC-Profis die Fans und auch die GEISSBLOG-Reporter zufrieden nach Hause gehen.
Beleidigungen gegen Baumgart & Wirtz „Da muss man die Kirche im Dorf lassen“
Vier Tore auf dem Rasen, viele Emotionen auf den Rängen. Beim 2:2 des 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen schossen sich die Gäste-Fans auf Steffen Baumgart ein, beleidigten den Trainer mehrfach weit unter der Gürtellinie. Der FC reagiert gelassen. Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler sagt auf Nachfrage: „Mir ist das im Spiel ehrlicherweise gar nicht so aufgefallen, da hatten wir ein paar andere Themen. Aber am Ende ist das ein Nachbarschaftsduell, für Leverkusen sogar ein Derby – dass da die Emotionen auch mal ein bisschen höher kochen, ist normal.“ Baumgart hatte im Vorfeld gegen Leverkusen gestänkert („Auch da hätten wir ein Heimspiel“). Die Schmähgesänge aus dem Gäste-Block („Hurensohn“) waren die Antwort, gingen schon in der Anfangsphase los und wurden dann immer wieder angestimmt. Florian Wirtz wurde von FC-Fans mit derselben Wortwahl beleidigt, wenn auch wesentlich leiser.
Nachspiel: Der FC trennte sich 2:2 von Leverkusen Mit Leidenschaft zum Punktgewinn
Gegen Bayer 04 Leverkusen findet der 1. FC Köln vor 50.000 Zuschauern in der ersten halben Stunde überhaupt nicht ins Spiel, wird dann jedoch von der zunehmenden Passivität der Gäste eingeladen und kommt schließlich über die eigene Leidenschaft zurück ins Spiel. Dennoch gibt es insbesondere was die Restverteidigung angeht einiges aufzuarbeiten. Grimmig schaute er drein, der Steffen Baumgart, beim Schlusspfiff von Schiedsrichter Felix Zwayer. Dabei hatte seine Mannschaft beim 2:2 gegen Bayer Leverkusen einen 0:2-Rückstand egalisiert und so mit dem zweiten Unentschieden bei drei Siegen den Nimbus als viertstärkstes Heimteam der laufenden Bundesligasaison gewahrt. Aber ihn hatte wohl einiges am Auftritt seiner Elf gestört. “In der ersten Hälfte haben wir den Gegner eingeladen. Es ist zum wiederholten Mal passiert, dass wir es unseren Gegnern zu leicht machen”, sollte er hinterher sagen.