Von wegen Modeste, Schindler oder Uth Hector verdient sich Baumgart-Sonderlob in Wolfsburg
Tony-Doppelpack erlegt die Wölfe! Lang lebe „King“ Schindler! Uth der Blitz-Joker! Alles vermeintlich perfekte Schlagzeilen für den 3:2-Krimi-Sieg des 1. FC Köln beim VfL Wolfsburg am Dienstagabend. Doch FC-Trainer Steffen Baumgart hatte ganz anderes im Sinn – und verteilte ein Überraschungs-Sonderlob. Auf der Pressekonferenz der Partie mochte Baumgart nur für den FC-Kapitän eine Exklusiv-Laudatio aussprechen: „Wenn sie heute jemanden extra loben wollen, dann würde ich Jonas gerne hervorheben.“ Baumgarts klare Botschaft: „Das wäre dann heute mein Sonderlob.“ Weil Hector vorm 1:1 den Ball von der Torauslinie gekratzt und so den Ausgleich überhaupt erst möglich gemacht hatte? Baumgart setzte andere Prioritäten: „Es ist, glaube ich, nicht so einfach, aus der Kalten nach langer Zeit wieder auf der Sechs zu spielen – und das dann so zu spielen“.
„…der sich entschlossen hat, seinen Vertrag nicht zu verlängern“
Die Pressemitteilungen des 1. FC Köln zur Umbesetzung der Führungsetage sind seit Jahren immer wieder Zeugnisse der Zustände innerhalb des Klubs. Sie verkörpern einst Gesagtes ebenso wie das lieber nicht Gesagte. Und sie werfen mitunter die Schatten voraus auf das, was noch gar nicht Teil der ursprünglichen Mitteilung sein sollte. So auch bei der Personalie Alexander Wehrle. Der 1. FC Köln wollte am Mittwoch eigentlich eine gute Neuigkeit präsentieren. Der Klub wollte seinen neuen kaufmännischen Geschäftsführer begrüßen, Philipp Türoff. Doch die Vorstellung passte offenbar bereits perfekt zu der Rolle, die Türoff künftig beim FC einnehmen soll: die Rolle des stillen Finanz-Fachmanns im Hintergrund, der in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung tritt. Und so stand schon bei seiner Vorstellung ein Anderer im Vordergrund. Nicht Türoff, sondern derjenige, der bald weg sein wird, wenn nichts Unerwartetes mehr passiert.
Der Glaube an eigene Stärke ist an das Geißbockheim zurückgekehrt!
In früheren Jahren wäre die achte Minute in der Wolfsburger Volkswagen-Arena am Dienstag für den 1. FC Köln ein klarer Knackpunkt gewesen. Denn die Wölfe gingen durch Lukas Nmecha (23) in Führung. Doch die Geißböcke blieben ruhig und blieben ihrem Spielstil treu. Nicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit führte diese Eigenschaft wie beim 3:2-Sieg gegen den VfL zum Erfolg. Der 1. FC Köln geriet in Wolfsburg bereits zum zehnten Mal in dieser Saison in Rückstand. Demgegenüber steht die beeindruckende Comeback-Qualität der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart, denn von diesen zehn Partien gewannen sie dennoch vier und holten in drei weiteren Spielen noch einen Punkt. Der nächste Schritt wäre, nicht mehr so oft in Rückstand zu geraten, um sein eigenes Spiel noch besser durchdrücken zu können. Dennoch zeugt diese Eigenschaft, sich nicht von Rückschlägen aus dem Konzept bringen zu lassen, von Charakter.
Individuelles Programm für Özcan, Modeste und Ljubičić
Nach dem intensiven Spiel beim VfL Wolfsburg (3:2) steht für den einen oder anderen Akteur des 1. FC Köln am Donnerstag nur ein individuelles Programm auf dem Übungsplan. Das gilt sowohl für Salih Özcan und Anthony Modeste, die am Dienstag in der Startelf waren, als auch für Dejan Ljubičić, der mit muskulären Problemen ausfiel. Während Modeste gegen die Wolfsburger die volle Distanz abspulen konnte, musste Özcan nach dem ersten Spielabschnitt aufgrund von Wadenproblemen ausgewechselt werden. Wie es mit den jeweiligen Einsatzfähigkeiten am kommenden Wochenende aussieht, bleibt vorerst abzuwarten. Eine genauere Einschätzung, ob die drei im Rahmen der letzten Bundesligapartie vor der Winterpause dabei sein können, dürfte in der Pressekonferenz am Freitag folgen.
Litti sucht mit 61 Jahren neue Herausforderung „Ich bin fasziniert“
Fußball-Weltmeister Pierre Littbarski (61) geht unter die Schauspieler! Der ehemalige Profi des 1. FC Köln hat einen Gast-Auftritt bei der ARD-Telenovela „Rote Rosen“. Am 15. Dezember 2021 bestätigte dies ein Sprecher der in Lüneburg gedrehten Produktion: „Einen Weltmeister hatten wir noch nie vor der Kamera.“ Als erste hatte die „Bild“ über Littis Schauspielausflug berichtet. „Für mich ist das extrem interessant. Ich bin fasziniert“, sagte der ehemalige Profi, der von 1978 bis 1986 und von 1987 bis 1993 beim 1. FC Köln spielte. Mit der DFB-Elf wurde er 1990 Weltmeister in Italien, mit dem FC gewann er 1983 den DFB-Pokal. Das Finale war ein Derby gegen Fortuna Köln, ausgetragen im damaligen Müngersdorfer Stadion vor 61.000 Zuschauern (ausverkauft). Pierre Littbarski sorgte für den 1:0-Siegtreffer in der 68. Minute. Aktuell ist „Litti“ Markenbotschafter beim VfL Wolfsburg.
74 Sekunden für die Wende Schindler trumpft groß auf
Erstmals seit 2010 hat der 1. FC Köln ein Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg gewinnen können. Das 3:2 (1:1) war dabei nicht nur der erste Auswärtssieg der Saison, sondern einmal mehr eine Partie, in der die Kölner nach Rückstand noch punkten konnten. Darüber hinaus haben sich einige Spieler in den Blickpunkt spielen können. Joker des Spiels: Zwar sorgte Mark Uth nach seiner Einwechslung für den Ausgleich, der Joker des Spiels war jedoch ein anderer. Kingsley Schindler, ebenfalls in der 72. Minute für Florian Kainz eingewechselt, sorgte mit seinen beiden Vorlagen für die Kölner Wende in Wolfsburg. Und fast hätte der Rechtsaußen seine starke Leistung noch mit einem Tor gekrönt: Sein Abschluss nach Andersson-Vorlage landete jedoch noch an der Latte (90.+3). Es wäre das i-tüpfelchen eines gelungenen Abends gewesen.
Der große Einschnitt Wenn Wehrle geht, wird beim FC vieles anders
Der 1. FC Köln verliert den Kampf um Alexander Wehrle. Der Geschäftsführer wird seinen Vertrag nicht verlängern. Damit ist der Abschied nur noch eine Frage der Zeit – und wird zu großen Veränderungen führen. Sobald Wehrle nicht mehr beim FC ist, ist die große Transformation seit dem letzten großen Erfolg vom Sommer 2017 abgeschlossen. Präsident Werner Spinner, die Vizepräsidenten Toni Schumacher und Markus Ritterbach, Geschäftsführer Alexander Wehrle, die Allmachts-Sportchefs Jörg Schmadtke, Armin Veh und Horst Heldt und die Sportliche-Leiter-Ebene unter ihnen, dazu Mediendirektor Tobias Kaufmann und der einstige Mitgliederrats-Chef Stefan Müller-Römer: Sobald Wehrle weg ist, sitzt kein einziger dieser Führungscrew von damals mehr auf seinem Posten. Dann ist der Umbruch komplett vollzogen.
Sechser-Trio nicht im FC-Training Muss Köln sogar bis Februar auf Skhiri verzichten?
Sechser-Alarm vor Kölns Hinrunden-Finale gegen den VfB Stuttgart (Sonntag,17.30 Uhr). Sowohl Salih Özcan und Dejan Ljubicic als auch Ellyes Skhirifehlten Donnerstag im Mannschaftstraining. Während die angeschlagenen Özcan und Ljubicic (muskuläre Probleme) – genau wie Torjäger Anthony Modeste – individuell trainierten, muss Skhiri weiterhin krankheitsbedingt aussetzen. Bei nur noch zwei verbleibenden Einheiten bis zum Heimspiel-Abschluss gegen Stuttgart dürfte die Hinrunde für den Tunesier vorzeitig gelaufen sein. Heißt auch: Wenn es hart auf hart kommt für den FC, spielt Skhiri erst wieder im Februar mit dem Geißbock auf der Brust! Schließlich ist der Mittelfeld-Star bei seiner Nationalmannschaft fest für den Afrika-Cup eingeplant. Dieser findet vom 8. Januar bis 6. Februar in Kamerun statt.
Geht jetzt alles ganz schnell? Zustimmung in den Stuttgart-Gremien für Wehrle
Alexander Wehrles vorzeitiger Abschied vom 1. FC Köln rückt näher. Die Tendenz geht klar Richtung Stuttgart-Wechsel – in den VfB-Gremien soll es eine Zustimmung für Wehrle als neuen Vorstandsvorsitzenden geben. Unterschrieben ist bislang aber nichts, letzte Details müssen noch geklärt werden. Am Mittwoch hatten die Geißböcke mit Philipp Türoff ihren neuen kaufmännischen Geschäftsführer präsentiert. Die Pressemitteilung schloss mit einer kurzen, aber umso wichtigeren Information zu Wehrle ab, „der sich dazu entschlossen hat, seinen laufenden Vertrag nicht zu verlängern“, so der Wortlaut. Passiert kein Wunder, wird der Geschäftsführer den FC weit vor Ende seines zum 30. Juni 2023 auslaufenden Arbeitspapieres verlassen – Richtung Stuttgart. Eine Ablösezahlung durch den VfB ist kein Thema.
FC ohne Sechser im Training Skhiri-Aus, aber Hoffnung bei Duo
Ohne nominellen Sechser hat der 1. FC Köln am Donnerstag die Vorbereitung auf das letzte Spiel des Jahres gegen den VfB Stuttgart aufgenommen. Sowohl Ellyes Skhiri (weiterhin krank), als auch Dejan Ljubicic und Salih Özcan (muskuläre Probleme) fehlten beim Start in die kurze Trainingswoche. Özcan und Ljubicic trainierten während der ersten Einheit nach dem Wolfsburg-Sieg genau wie Anthony Modeste (Belastungssteuerung) individuell. Dem FC gehen damit aktuell die defensiven Mittelfeldspieler aus. Schon gegen den VfL Wolfsburg hatte Jonas Hector auf der Sechs aushelfen müssen, nachdem Özcan zur Pause angeschlagen vom Feld musste. Für seine Leistung holte sich der Kapitän allerdings ein Sonderlob von Trainer Steffen Baumgart ab.
Ex-Profi ist nicht geimpft 1. FC Köln stellt Teammanager frei
Der 1. FC Köln hat Teammanager Denis Lapaczinski (40) vorerst freigestellt. Der Klub will damit das Risiko von Impfdurchbrüchen innerhalb des Teams und der Mitarbeiterschaft reduzieren, da sich der ehemalige Profi noch nicht hat impfen lassen. In der Zwischenzeit ist der 40-Jährige auch noch an Corona erkrankt und befindet sich in Quarantäne. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ kann einen Bericht der „Bild“ bestätigen, die zuerst berichtete. Der FC war Vorreiter in Sachen 2G und warb auch stets für die Impfung. Auch die Mannschaft ist mittlerweile komplett durchgeimpft und soll noch in diesem Jahr geboostert werden. Lapaczinski soll nach seiner Genesung die Arbeit am Geißbockheim wieder aufnehmen. Bis dahin werden seine Aufgaben rund um die Mannschaft aufgeteilt.
So sehen die Transferpläne des 1. FC Köln aus Skhiri-Verkauf nur unter einer Bedingung
Die FC-Verantwortlichen würden Ellyes Skhiri laut "Sport Bild" nur dann ziehen lassen, wenn ein Interessent mindestens 15 Millionen Euro Ablöse für Skhiri auf den Tisch legt. Ob ein Klub jedoch überhaupt bereit ist, in Coronazeiten so viel Geld für Skhiri in die Hand zu nehmen, der zudem noch am Afrika Cup teilnimmt, ist aber fraglich. Während Skhiri also vermutlich bleiben wird, steht ein Quintett auf der Streichliste des 1. FC Köln. Hierzu gehört Jannes Horn, dessen Vertrag ohnehin im kommenden Sommer ausläuft. Auch Meré soll den Klub verlassen, sein Kontrakt ist noch bis Mitte 2023 datiert. Gleiches gilt für Niklas Hauptmann, den der Effzeh ebenfalls sofort abgeben würde. Bei den beiden Youngstern Noah Katterbach und Sava-Arangel Cestic (Vertrag bis 2024) ist eine Leihe denkbar, damit sie Spielpraxis sammeln können.
Schindler: „War eine Genugtuung" Die Revanche des „absoluten Musterprofis“
Er war der heimliche „Man of the Match“ des 1. FC Köln: Kingsley Schindler hatte entscheidenden Anteil am 3:2-Sieg beim VfL Wolfsburg am Dienstagabend. Denn als der „King“ in Minute 71 eingewechselt wurde, lag der FC noch hinten. Mit Schindler kam die Wende: Nach gerade einmal 74 Sekunden bediente er Mark Uth zum Ausgleich. Kurz vor Schluss schlug er dann noch die siegbringende Flanke auf Doppelpacker Modeste. „Dass die Flanke geklappt hat, war gut, aber keine Extrasachen für King“, ging Trainer Baumgart sparsam mit Lob um. Dabei dürfte der FC-Coach auch wissen: Zwei Vorlagen in knapp 20 Minuten Spielzeit – viel mehr geht nicht! Was Schindler besonders freute: „Für mich war es eine kleine Revanche gegen Wolfsburg. Ich habe damals mit Kiel dort die Relegation verloren. Da war es eine Genugtuung, dass wir das Spiel jetzt noch gedreht haben.“
Zuhause gegen Essen FC-Frauen wollen erfolgreiches Jahr krönen
Das Jahr 2021 steht vor dem Abschluss: Am Freitagabend verabschieden sich die Fußballerinnen des 1. FC Köln in die Winterpause. Dies soll bestenfalls mit einem Erfolgserlebnis passieren. Zu Gast ist ab 19.15 Uhr die SGS Essen im Franz-Kremer-Stadion. Der Aufsteiger will dabei noch erfolgreicher sein als im Hinspiel. Es ist das erste Spiel der Rückrunde, das an diesem Wochenende in der Frauen-Bundesliga auf dem Programm steht. Ende August startete das Abenteuer Erstklassigkeit für die Kölnerinnen an der ehrwürdigen Essener Hafenstraße mit einem 1:1 bei der SGS Essen. „Das Unentschieden war damals ärgerlich, aber gerecht“, denkt Kölns Trainer Glass zurück. „Essen hatte seinerzeit gerade im Zentrum einige Zweikämpfe für sich entschieden. Da müssen wir diesmal besser dagegenhalten.“
Das letzte Spiel des Jahres bestreiten der 1. FC Köln und der VfB Stuttgart (17.30 Uhr). Die Rheinländer schnuppern nach dem 3:2-Sieg in Wolfsburg an den internationalen Fleischtöpfen, die Schwaben dagegen kamen gegen den FC Bayern mit 0:5 unter die Räder und stehen nur dank der besseren Tordifferenz vor dem Relegationsplatz. Uth könnte bei Köln bereit für die Startelf sein. Skhiri fällt weiter aus. Hinter Ljubicic, für den erneut Schaub starten könnte, und Özcan (beide muskuläre Probleme) stehen Fragezeichen. Variante: Uth als Zehner und Andersson im Sturm oder ein 4-2-3-1. Beim VfB stünde mit Führich ein zweiter schneller Angreifer parat. Eine Rückkehr Sosas ist fraglich. Für den im Bayern-Spiel fehlerhaften Kempf könnte Ito in die Dreierreihe zurückkehren und Mola dafür den linken Defensivflügel übernehmen.
Begehrt und derzeit krank Spielt Ellyes Skhiri noch einmal für den 1. FC Köln?
Über den 3:2-Erfolg des 1. FC Köln beim VfL Wolfsburg dürfte sich auch ein Spieler gefreut haben, der gar nicht auf dem Platz stand: FC-Dauerbrenner Ellyes Skhiri fiel krankheitsbedingt wie bereits bei der Heimpartie gegen den FC Augsburg aus. Dennoch war dieser Sieg ein ganz besonderer und eventuell auch ein Fingerzeig für die Zukunft. Denn der fünfte Saisonsieg in dieser Bundesliga-Spielzeit war der erste, bei dem Ellyes Skhiri nicht auf dem Rasen stand. Allein dadurch wird die Bedeutung des Tunesiers für das Spiel der Kölner deutlich. Aber der Dienstagabend in Niedersachsen machte auch deutlich: Die Geißböcke können auch ohne den Mittelfeld-Motor siegen. Dass dieses Vorhaben ohne Skhiri um einiges schwerer ist, zeigt nicht nur die Passquote des Mittelfeldspielers von 86,3 Prozent oder die Zweikampfquote von 67,1 Prozent.
Schindlers persönliche Revanche „Jeder kann das Spiel entscheiden“
Für Kingsley Schindler hätte die Woche beim 1. FC Köln nicht besser laufen. Nicht nur, dass der Rechtsaußen mit seinen beiden Vorlagen maßgeblichen Anteil am Kölner Sieg in Wolfsburg hatte. Für ihn war das 3:2 gleichzeitig eine persönliche Genugtuung. Doch nicht nur Schindler hat sich mit seinen beiden Assists zu einem wertvollen Joker entwickelt. An die Volkswagen-Arena in Wolfsburg hatte er bis zum vergangenen Dienstag keine so guten Erinnerungen. Bei seinem Bundesliga-Debüt für den FC im Jahr 2019 stand der Rechtsaußen zwar direkt am ersten Spieltag über 90 Minuten in der Startelf, am Ende musste sich Schindler mit den Kölnern jedoch 1:2 geschlagen geben. Viel schlimmer als die Pleite in seinem ersten Bundesligaspiel dürfte jedoch das Aus gegen die Wölfe in der Relegation 2018 gewesen sein. Damals erzielt Schindler in der VW-Arena sogar das einzige Kieler Tor, welches am Ende aber nicht zum Aufstieg reichen sollte.
Steffen Baumgarts goldenes Händchen Kein Trainer wechselt besser
Dieses Trainer-Händchen ist für den 1. FC Köln Gold wert. Oder besser gesagt: Punkte! Kein anderer Bundesliga-Coach wechselt so erfolgreich wie Steffen Baumgart. Passt perfekt zu seiner Marschrichtung. Schon elf Torbeteiligungen für die FC-Joker – fünf Treffer und sechs Vorlagen. Das ist Ligaspitze. Und genau nach Baumgarts Geschmack. Denn der hat bei seinem Amtsantritt im Sommer intern wie extern schnell klargemacht: „Es gibt nicht nur die erste Elf. Es gibt alle Spieler.“ Kommt bei der Mannschaft an! „Man spürt, dass jeder wichtig ist und jeder, der ins Spiel kommt, auch zu Recht seine Chance erhält“, sagt Kingsley Schindler. Der Rechtsaußen trumpfte am Dienstag in Wolfsburg groß auf, bereitete bei seinem 20-Minuten-Einsatz erst den 2:2-Ausgleich von Mark Uth (ebenfalls eingewechselt) vor, dann das 3:2 von Anthony Modeste.
Meré außen vor FC rechnet mit Wechselwunsch im Winter
Jorge Meré ist beim 1. FC Köln fraglos einer der Verlierer der bisherigen Saison. Der Spanier konnte sich bislang unter Steffen Baumgart nicht durchsetzen. Im Gegenteil: In den letzten acht Bundesliga-Spielen kam der Innenverteidiger auf gerade einmal drei Minuten Spielzeit. Die FC-Verantwortlichen rechnen daher damit, dass der 24-Jährige im Winter einen Transfer anstreben wird. Zwei 0:5-Niederlagen des 1. FC Köln im Kalenderjahr 2021 haben die Karriere des Jorge Meré beim 1. FC Köln womöglich zu einem vorzeitigen Ende gebracht. Im Januar hatte Meré beim 0:5 in Freiburg in der Anfangsformation gestanden und war anschließend von Trainer Markus Gisdol zum Sündenbock abgestempelt worden. Im Oktober unterlag der FC mit 0:5 in Hoffenheim, und auch wenn Meré von Steffen Baumgart nicht erneut zum Sündenbock erklärt worden war, so lässt sich die Stellung des Spaniers im Team seitdem klar ablesen.
Der 1. FC Köln muss im letzten Pflichtspiel des Jahres auf Dejan Ljubicic verzichten. Der Mittelfeldspieler, der schon in Wolfsburg kurzfristig ausgesetzt hatte, wurde vom Trainer- und Ärzteteam aus der Belastung genommen. Derweil lobt Steffen Baumgart Torhüter Marvin Schwäbe. Zwei Tage vor dem Hinrunden-Abschluss gegen den VfB Stuttgart entspannen sich die personellen Sorgen beim 1. FC Köln zumindest teilweise. Salih Özcan und Anthony Modeste sind wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und sollen am Sonntag helfen, mit einem Bundesliga-Heimsieg in die kurze Winterpause zu gehen. Dagegen werden Ellyes Skhiri und Dejan Ljubicic sicher fehlen. Skhiri fehlt weiter krank. Der Tunesier soll zwar Ende Dezember zur tunesischen Nationalmannschaft stoßen, um am Africa Cup teilnehmen. Ob das Turnier jedoch wirklich stattfinden wird, hängt wegen der Corona-Pandemie aktuell am seidenen Faden.
FC schickt Dejan Ljubicic in die Klinik Modeste & Özcan wohl fit
Muss Anthony Modeste zunächst auf die Bank? Wie fit ist Salih Özcan? Und was hat Dejan Ljubicic? Steffen Baumgart geht mit einigen Fragezeichen in das Hinrunden-Finale am Sonntag gegen den VfB Stuttgart. Der FC-Trainer sagt über die Personalsituation der Kölner: „Anthony Modeste und Salih Özcan sind wieder ins Training eingestiegen, natürlich gebremst. Wir gehen davon aus, dass beide zur Verfügung stehen. Ob sie von Anfang an spielen, werden wir vor dem Spiel entscheiden.“ Beide hatten nach dem 3:2-Sieg beim VfL Wolfsburg kleinere Probleme, trainierten zuletzt nur individuell. Definitiv ausfallen wird Dejan Ljubicic. Baumgart: „Dejo haben wir noch mal in die Klinik geschickt, um zu klären, ob mit ihm alles okay ist. Da ist nichts Strukturelles, aber das Spiel kommt zu früh für ihn. Er hatte keinen Urlaub. Als die anderen Urlaub hatten, ist er durch den Wald marschiert.“
Trainer Baumgart gibt Ausblick auf VfB-Spiel und richtet Worte an Wehrle
Bevor Steffen Baumgart am frühen Freitagnachmittag über das letzte Saisonspiel am Sonntag gegen den VfB Stuttgart, über sein Personal und den bisherigen Saisonverlauf sprechen konnte, stand erneut ein anderes Thema im Vordergrund: Der fast als sicher geltende Abgang von FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle zum kommenden Gegner aus Stuttgart. Noch am Anfang der Woche hatte sich Baumgart für Wehrle mächtig ins Zeug gelegt und davon gesprochen, dass er „alles daran setzen“ werde, dass der Geschäftsführer bleibe, der für ihn ein „ganz wichtiger Ansprechpartner“ sei. Sogar mit Blumen als Bestechung habe er es bei Wehrle (erfolglos) versucht. Jetzt, wo der Abschied des Geschäftsführers nach Stuttgart praktisch feststeht, wirkte der Trainer weitaus weniger euphorisch: „Alex hat eine freie Entscheidung getroffen. Damit müssen wir alle umgehen. Im Fußballgeschäft ist es oft ein Kommen und Gehen."