Modeste köpft Köln zum späten Sieg gegen Stuttgart
Der 1. FC Köln hat zum Abschluss der Hinrunde einen wichtigen 1:0 (0:0)-Heimsieg gegen den VfB Stuttgart eingefahren. Lange Zeit hatte es 0:0 gestanden, bis Anthony Modeste die Rheinländer in der 88. Minute erlöste, als er eine Flanke vom Elfmeterpunkt technisch hochwertig ins linke Toreck beförderte. Der VfB rutscht duch die zweiten Pleite in Serie auf den Relegationsrang 16 ab. Die Kölner, Fast-Absteiger der Vorsaison, kommen nach 17. Spieltagen damit auf 25 Punkte und haben an Weihnachten einen beruhigenden Abstand von acht Zählern auf die Abstiegszone. Dem Tor waren zu Ende des Spiels die Kölner näher, Modeste zielte zweimal (58./73.) zu ungenau. Kurz vor Schluss macht er es aber nach einer Flanke cobnSchindler noch besser - schon zum achten Mal in dieser Saison per Kopf.
Modeste und Schindler kopieren Siegtor gegen Wolfsburg
Anthony Modeste, immer wieder Anthony Modeste! Der Franzose hat den 1. FC Köln zum Abschluss der Hinrunde in der 89. Minute zum 1:0-Sieg über den VfB Stuttgart geschossen. Die Geißböcke beendeten damit nicht nur das Jahr mit 25 Punkten, sondern blieben erstmals in dieser Saison ohne Gegentor. Dafür brauchte es aber ein Herzschlagfinale und eine Kopie des Siegtreffers in Wolfsburg. Der 1. FC Köln hat es somit tatsächlich geschafft und zum Hinrunden-Abschluss mit einem Last-Minute-Treffer den sechsten Saisonsieg eingefahren. Dank dieser drei Punkte stellten die Geißböcke auf 25 Zähler nach 17 Spielen. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison hatte sich der FC mit 33 Punkten gerade noch auf den Relegationsplatz gerettet. Nun überwintert die Mannschaft von Steffen Baumgart auf Rang acht.
FC-Profis in der Einzelkritik Hübers mit gutem Timing – Matchwinner Modeste
Marvin Schwäbe 3 Strahlt eine große Ruhe aus, hatte aber auch wirklich kaum was zu tun. Kurz nach der Pause musste er einmal eingreifen und war sofort da. Das Torwart-Duell zwischen ihm und Timo Horn erscheint offen.
Benno Schmitz 3 Schaltete sich zu Beginn auffällig oft ins Angriffsspiel ein. Danach mit weniger Offensivdrang, defensiv stand er aber sicher.
Timo Hübers 2,5 Bekam nach seiner guten Leistung in Wolfsburg erneut den Vorzug vor Luca Kilian. Bewies ein gutes Timing bei vielen Grätschen. Hat sich so erst einmal festgespielt.
Rafael Czichos 3 Ließ defensiv nichts anbrennen, gewann die entscheidenden Zweikämpfe. Im Aufbauspiel mit einigen Ungenauigkeiten.
Jonas Hector 3 Couragiert und kampfstark, so wie man es vom Kapitän kennt. Lieferte sich einige interessante Duelle mit dem Ex-Kölner Führich.
Salih Özcan 3,5 Bewies gleich mal, wie wichtig er in den letzten Wochen geworden ist. Stellt seinen Körper gut rein, ist nur schwierig vom Ball zu trennen. Die entscheidende Idee hatte er aber auch nicht.
Florian Kainz 4 Gerade als erste Unmutsbekundungen der Zuschauer zu vernehmen waren, zeigte er auf links seine erste starke Aktion. Sie gab ihm etwas Auftrieb. Läuft aber insgesamt seiner Form hinterher.
Louis Schaub 2,5 Spielfreudig, durfte sich aber nur kurz über sein vermeintliches Tor zum 1:0 freuen. Knickte kurz nach der Pause unglücklich mit dem linken Fuß um.
Jannes Horn (ab 57.) 3,5 Nach seinem Comeback in Wolfsburg wieder eine ernsthafte Option. Sollte über links Dampf machen, was aber nur halbwegs gelang.
Ondrej Duda 4,5 Szenen wie in der 21. Minute, als nach einem feinen Solo sofort abzog, erwartet man öfter von ihm. Hat ja eigentlich die Klasse, doch dann spielt der Techniker über weite Strecken verstecken. Insgesamt war das zu wenig.
Sebastian Andersson 4 Bekam von Baumgart wieder seine Chance. Mit mehr Bindung als zuletzt. Schuf Räume, machte einige Bälle fest, blieb aber bleib aber vor dem Tor erneut völlig harmlos.
Anthony Modeste 2 Sorgte für Unruhe vor dem gegnerischen Tor, entschied die Partie kurz vor Schluss gewohnt zuverlässig, weil er eine Schindler-Flanke per Kopfball im Stuttgarter Tor unterbrachte. Erneut Matchwinner.
Modeste trifft zum Weihnachtsfest! Der FC verabschiedet sich mit einem späten 1:0-Sieg gegen Stuttgart in die Winterpause. Die Mannschaft von Steffen Baumgart überwintert in der oberen Tabellenhälfte – und feiert die beste Hinrunde seit der Europa-Saison unter Peter Stöger. Wie in Wolfsburg unter der Woche sorgt Super-Stürmer Modeste für den Kölner Sieg. Die 88. Minute: der eingewechselte Schindler flankt in die Mitte, dort steht der Franzose blank und köpft ein. Wahnsinn: Schon das 8. Kopfballtor von Modeste. Keiner in Europas Top-Ligen hat mehr. Danach deutet Modeste beim Jubeln an, Kaffee zu trinken. Er bringt eine eigene Kaffee-Marke raus. Schindler:„Gegen Wolfsburg waren es zwei Vorlagen. Heute wieder eine auf Tony. Ich freue mich, dass ich Positives dazu beitragen kann.“
Matchwinner Modeste Erst Kölns dritter Treffer zählt
Man hätte es auch ihm ankreiden können, wenn der 1. FC Köln gegen Stuttgart nicht über ein 0:0 hinausgekommen wäre. Dann aber schlug die späte Stunde des Anthony Modeste. Mit der Elf, die auch beim 3:2-Sieg in Wolfsburg begonnen hatte, spiegelte der FC in der Anfangsphase das offensive Temperament seines Trainers Steffen Baumgart wider. Dieser dürfte sich allerdings geärgert haben, dass zwei frühe Treffer seiner Mannschaft keine Anerkennung fanden: Bei Modestes vermeintlicher Führung hatte Vorlagengeber Kainz den Ball mit der Hand gespielt (3.), etwas später kam der Franzose selbst aus dem Abseits, ehe Schaub einschoss (10.). In der Schlussphase köpfte Uth noch vorbei (83.), aber Modeste traf nach tollem Freilaufverhalten kurz vor Schluss mit dem Kopf genau ins Eck (88.).
Köln schnuppert mit Platz acht an Europa Modeste-Fest zum Hinrunden-Abschluss
Wer köpft Köln zum Weihnachtsfest? Anthony Modeste! Der Franzose war gegen den VfB Stuttgart mal wieder der FC-Held, bescherte Köln im letzten Spiel des Jahres einen 1:0-Last-Minute-Sieg. Alles lief auf die erste Nullnummer überhaupt unter Spektakel-Trainer Steffen Baumgart (49) hinaus – dann schraubte sich Modeste nach Flanke von Schindler in die Höhe und köpfte zum Sieg ein. Was für ein Hinrunden-Finale, trotz Mini-Kulisse explodierte Müngersdorf noch einmal! Köln sprang mit dem sechsten Saisonsieg hoch auf Platz acht, startet damit erstmals seit 2016/17 wieder in der oberen Tabellenhälfte ins neue Jahr. Nur zwei Punkte hinter Europa League, drei hinter Königsklasse. Noch-Geschäftsführer Wehrle klatschte bei Abpfiff auf der Tribüne mit Präsident Wolf ab – gegen seinen Bald-Klub!
Ein Wunder der Hinrunde Die Auferstehung des Anthony Modeste
Anthony Modeste und der 1. FC Köln? Kaum noch jemand hätte auf die gelungene Fortführung der Ehe gewettet. Doch Trainer Steffen Baumgart hat den Franzosen zu Topleistungen animiert. Gegen Wolfsburg (3:2) und Stuttgart (1:0) zeigte Modeste alle seine Qualität im Strafraum des Gegners und beim Kopfballspiel. Einem Doppelpack folgte der Treffer des Tages, der Franzose beendet die Hinserie mit elf Toren auf dem Konto. Es ist eines der Wunder dieser ersten 17 Spieltage. Der 1. FC Köln galt als einer der Top-Abstiegskandidaten und Modeste befand sich auf dem Abstellgleis. Modeste freute sich bei DAZN und lobte die Zusammenarbeit mit Baumgart: "Wir waren immer ehrlich zueinander. Das ist geil für mich. Am Ende habe ich aber auch viel investiert und der Mannschaft geholfen. Wir haben 25 Punkte geholt. Das haben wir uns verdient."
1. FC Köln: Beruhigender Abstand auf die Abstiegszone
Der 1. FC Köln hat sich mit einem Sieg in die Winterpause der Bundesliga verabschiedet und unter Steffen Baumgart seine beste Hinrunde seit fünf Jahren hingelegt. Der FC setzte sich zum Abschluss des 17. Spieltags gegen den VfB Stuttgart mit 1:0 (0:0) durch, Anthony Modeste entschied das ausgeglichene Spiel in der 88. Minute mit seinem elften Saisontor. "Wir hatten heute die Chance, die Hinrunde zu krönen. Das haben wir heute geschafft", sagte Kölns Kingsley Schindler, der die entscheidende Flanke auf Modeste geschlagen hatte, bei Dazn: "Ich freue mich, dass ich etwas dazu beitragen konnte." Die Kölner, Fast-Absteiger der Vorsaison, kommen nach 17. Spieltagen damit auf 25 Punkte und haben an Weihnachten einen beruhigenden Abstand von acht Zählern auf die Abstiegszone.
1. FC Köln verabschiedet sich mit Erfolg in die Winterpause
Dank eines Last-Minute-Treffers von Anthony Modeste verabschiedet sich der 1. FC Köln mit einem Sieg in die Winterpause. Der FC setzte sich gegen den VfB Stuttgart 1:0 durch, hat nun 25 Punkte auf dem Konto und blieb zum ersten Mal in dieser Saison ohne Gegentreffer. Mit dem Schlusspfiff rissen die Spieler die Arme in die Höhe. Der Dank galt Modeste, der in den Schlussminuten den 1:0-Siegtreffer gegen Stuttgart erzielte. Der FC hat damit das letzte Liga-Spiel des Jahres gewonnen. Die Geißböcke taten sich gegen die Gäste aus Stuttgart lange schwer und machten mit dem späten Siegtreffer den ersten Heimsieg gegen Stuttgart seit dem Jahr 2000 perfekt. Mit den drei Punkten überwintern die Kölner nun mit 25 Punkten aus 17 Spielen auf Tabellenplatz acht. Zudem blieb der FC erstmals in der Liga in dieser Saison ohne Gegentor.
Modeste: „Dann habe ich gedacht: Mache ich es halt wieder per Kopf“
Anthony Modeste nach dem Sieg: „Mit dem Fuß hat es heute nicht funktioniert, dann habe ich gedacht: Mache ich es halt wieder mit dem Kopf, das ist wohl besser. In jedem Training nehme ich King mit, wir arbeiten immer wieder daran. Deswegen bin ich nicht überrascht über seine Flanken. Baumgart und ich waren Anfang der Saison ehrlich zueinander. Und jetzt ist es einfach geil. Ich habe viel investiert und jetzt haben wir 25 Punkte nach der Hinrunde. Das hätten nicht so viele geglaubt. Aber: Es ist erst die Hälfte gespielt. Jetzt genießen wir erstmal Weihnachten.“ Und Steffen Baumgart: „Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel. Wenn man das Spiel gewonnen hat, ist es einfach zu sagen, dass man es sich verdient hat. Aber ein 0:0 wäre vielleicht gerechter gewesen. Im Fußball geht es aber nicht immer um Gerechtigkeit. Deswegen freuen wir uns über den Sieg.“
Nächstes Modeste-Fest Das steckt hinter Tonys Tränen
Der krönende Abschluss einer unfassbaren Comeback-Hinrunde! Der lange abgeschriebene Anthony Modeste köpfte den FC zum 1:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart. Was für ein Happy End für Köln und den Franzosen – mit ganz viel Emotionen, einem Poldi-Rekord und neuem Tony-Jubel… Als Schiedsrichter Bastian Dankert das letzte Bundesliga-Spiel des Jahres abpfiff, flossen bei Modeste die Tränen. Coach Steffen Baumgart nahm seinen weinenden Tor-Helden lange in den Arm, dann feierte Tony die drei Punkte mit seinen Kids Brooklyn und Kihanna auf dem Rasen. Der 19. Dezember ist für Modeste nicht irgendein Tag. „Das war emotional für mich persönlich, heute vor drei Jahren habe ich meinen Papa verloren“, so Tony. Vater Guy half seinem Sohn gegen Stuttgart beim entscheidenden 1:0 mal wieder vom Himmel aus. „Ich denke, in dieser Aktion war mein Papa für mich da.“
Kölns Sportchef plant nicht mit Bewegung im Kader Modeste? Baumgart lobt lieber Leader Hector
Köln geht feiernd in die Winterpause, denn das Sechs-Punkte-Paket kam genau zur richtigen Zeit. FC-Trainer Steffen Baumgart wollte aber nicht nur Matchwinner Modeste hervorheben. Der 1. FC Köln hat den so durchwachsen begonnenen Dezember perfekt abgeschlossen. Dem Remis in Bielefeld (1:1) und der Heimniederlage gegen Augsburg (0:2, wodurch Platz 16 nur noch drei Zähler entfernt war) ließ der Geißbock-Klub zwei Siege folgen. Das 3:2 in Wolfsburg und das 1:0 gegen Stuttgart zum Hinrunden-Abschluss waren die beiden ersten Dreier in Folge in dieser Spielzeit. "Zum richtigen Zeitpunkt" sei dieser Doppelpack gekommen, sagte Kölns Sportchef Jörg Jakobs nach dem Abpfiff des Kalenderjahres 2021. Allzu euphorisch wollte er angesichts von Platz acht mit drei Punkten Rückstand zu den Champions-League-Plätzen und acht Zählern Vorsprung zu Rang 16 (VfB Stuttgart) allerdings nicht werden.
Stimmen nach dem Sieg über den VfB „Das war das Tüpfelchen auf dem I“
Sportchef Jörg Jakobs: „In dem Tor steckte unheimlich viel drin, was uns diese Saison charakterisiert. Wir haben in der Phase unheimlich Druck gemacht, wollten das Tor mit aller Macht und haben es dann am Ende aber auch erspielt, wenn man sich anschaut über wie viele Stationen der Angriff lief. Das ist natürlich ein Abschluss, wie man ihn sich malt, es fühlt sich super an. Das ist natürlich wunderbar, wenn du dann noch so ein Tüpfelchen auf dem I hast, und damit in die Winterpause gehst.“ Und Jonas Hector: „Die Stuttgarter können gut zocken, haben dann auch in der ersten Halbzeit unser Pressing das eine oder andere Mal überspielt. Wir sind drangeblieben und haben uns im Endeffekt dafür belohnt. Wir sind extrem happy, dass wir die drei Punkte hier behalten haben. Es hat lange gedauert, bis dann mal einer reingegangen ist. Der Sieg tut uns wirklich gut und damit kann man dann auch entspannt Richtung Weihnachten gucken.“
Video: Modestes später Treffer beschert Köln gegen den VfB nächsten Sieg
Und wieder schlägt in der Schlussphase die Stunde von Anthony Modeste: Mit einem Musterkopfball traf der Kölner Angreifer den VfB Stuttgart eine Minute vor Schluss mitten ins Herz und sicherte seinem FC den Sieg.
Emotionaler Abschluss beim Kölner (Weihnachts-)Wunder
Als der 1. FC Köln vor exakt elf Monaten zum Hinrunden-Abschluss im Januar einen knappen Sieg beim FC Schalke 04 einfahren konnte, waren das die Punkte 13, 14 und 15. Am Sonntag, nicht mal ein Jahr später, ist der FC mit einem Erfolg über den VfB Stuttgart mit 25 Zählern auf den achten Rang geklettert. Kein Wunder, dass in Müngersdorf nach einem turbulenten Jahr eine Mischung aus Freude, Erleichterung und Gänsehaut in der Luft lag. Das Spiel war gerade wenige Sekunden von Schiedsrichter Bastian Dankert abgepfiffen und der Jubel auf den Rängen wie auf dem Platz noch nicht verklungen, da wurde das Licht im RheinEnergieStadion auf ein Minimum gedimmt und der Stadion-DJ legte den Kölsch-Klassiker „Stääne“ von den Klüngelköpp auf. Mit ihren erhobenen Handy-Taschenlampen leuchtete ein Großteil der euphorisierten 15.000 Zuschauer eben solche Sterne auf den Rasen zur Mannschaft hinunter.
Kommentar zum 1. FC Köln Hinrunden-Erwartungen weit übertroffen
Die Prognosen, die den 1. FC Köln vor der Bundesliga-Saison 2021/22 begleiteten, hatten einiges mit Hoffnung zu tun. Wer es gut mit den Geißböcken meinte, brauchte eine gehörige Portion Zuversicht. Nachvollziehbar, denn nach dem Klassenerhalt auf den allerletzten Drücker, der geräuschvollen Demission von Sportchef Horst Heldt und angesichts der angespannten finanziellen Situation, sprach vieles dafür, dass die Pessimisten zu ihrem Recht kommen würden. Ein halbes Jahr später hat der FC aber selbst die Erwartungen der kühnsten Optimisten übertroffen und steht mit starken 25 Punkten nach der Hinrunde auf Platz acht. Das ist das Ergebnis einer Reihe von klugen, nach vorne gerichteten Entscheidungen der Verantwortlichen. Wie jene, Jörg Jakobs zum Interims-Sportchef zu ernennen. Der Heldt-Nachfolger hat den zu großen Kader mit harter, aber ruhiger Hand sauber sortiert.
In der 89. Minute brachte Anthony Modeste das Kölner Rhein-Energie-Stadion zum Beben, einige Minuten später suchte er nach Halt. Der Franzose, der wie so oft die Lebensversicherung des "Effzeh" war, flüsterte seinem Trainer Steffen Baumgart etwas ins Ohr, dann stützte er den Kopf auf dessen Schultern und weinte hemmungslos. Rund eine halbe Minute lagen sich der Torjäger und der Trainer auf dem Spielfeld in den Armen, die Weihnachtslichter in der verdunkelten Arena und die Party-Stimmung schienen sie in diesem Moment gar nicht wahrzunehmen. "Für mich persönlich war es sehr emotional", sagte Modeste danach: "Am 19. Dezember vor drei Jahren habe ich meinen Papa verloren. Und in dieser Situation war mein Papa für mich da." Die Umarmung mit Baumgart war die Szene einer echten Freundschaft im harten Fußball-Business.
Brisantes Spiel für FC-Boss Wehrle Nachfolger Türoff schon im Stadion
Es war ein besonderer, brisanter Jahresabschluss für Alexander Wehrle. Der Geschäftsführer des 1. FC Köln sah am Sonntag einen 1:0-Erfolg seines Noch-Klubs gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber. Wehrle und der VfB Stuttgart sollen sich nach Informationen des Express bereits einig sein, die offizielle Verkündung des Wechsels dürfte noch vor Weihnachten folgen. Bei seinem Heimat-Verein wird er im Laufe des kommenden Jahres die Nachfolge des Vorstandsvorsitzenden Hitzlsperger antreten. Der aktuell alleinige Geschäftsführer jubelte aber über den wichtigen Heim-Dreier gegen den VfB, klatschte nach Abpfiff mit Präsident Werner Wolf ab, der wie immer an seiner Seite saß. Philipp Türoff, neuer Finanzboss beim 1. FC Köln, verfolgte das Spiel gegen den VfB Stuttgart aus der Geißbock-Loge.
Neuer Fußball, alter Held Baumgart und Modeste wecken den 1. FC Köln
Wer verstehen will, was im vergangenen halben Jahr mit dem 1. FC Köln passiert ist, musste ganz am Ende noch einmal hinschauen. Besinnliche Musik erklang im abgedunkelten Stadion, die Fans schunkelten, und mitten auf dem Rasen war der Aufschwung des Klubs verdichtet in einem einzigen Bild: Steffen Baumgart hielt Anthony Modeste im Arm, lang und innig. Das Hinrundenfinale brachte ein 1:0 (0:0) gegen den VfB Stuttgart, und natürlich hatte Modeste (88.) auch dieses Spiel entschieden - mit seinem elften Saisontor. Nach dem Abpfiff kamen ihm die Tränen, weil es ein besonderer Tag war. „Heute vor drei Jahren habe ich meinen Papa verloren“, meinte er später, es sei ein „emotionaler“ Abend gewesen. Ein besonderer allerdings für den ganzen Klub.
Tor und Tränen „Unnachahmlicher“ Modeste krönt seine Hinserie
Anthony Modeste hat den 1. FC Köln am Sonntagabend gegen den VfB Stuttgart einmal mehr zum Sieg geschossen. Es war bereits der zweite späte Siegtreffer des Franzosen in Folge und sein elftes Tor in dieser Saison überhaupt. Für Modeste selbst war der Treffer zum 1:0 der emotionale Abschluss einer Hinrunde, die ihm im Vorfeld wohl kaum jemand zugetraut hätte. Wie anders hätte das Jahr 2021 für den 1. FC Köln enden sollen, als mit einem Siegtreffer von Modeste? Vor knapp sechs Monaten hätte wohl kaum jemand diese rhetorische Frage zu stellen gewagt. Denn nach einem verkorksten Jahr unter Markus Gisdol (nur vier Pflichtspieltreffer) und einer noch viel verkorksteren Leihe zum AS Saint-Étienne, hätte dem Angreifer im Sommer wohl kaum noch jemand eine Hinrunde mit überragenden elf Toren zugetraut.
Kommentar zur FC-Hinrunde Dank Baumgart – hier kann wieder was entstehen
Platz acht, gerade mal vier Niederlagen, nur ein Sieg hinter den Champions-League-Plätzen. Einfach eine Hammer-Hinrunde des 1. FC Köln! Das Geißbock-Jahr erlebt ein Happy End, das vor knapp sieben Monaten, genauer gesagt am 26. Mai 2021, kaum jemand für möglich gehalten hätte. Es war der Tag, an dem Köln das Relegations-Hinspiel gegen Kiel zu Hause mit 0:1 verlor – und mal wieder auf dem besten Weg in die Zweitklassigkeit war. Der Totalschaden wurde mit dem furiosen 5:1 im Rückspiel verhindert. Was seitdem am Geißbockheim passiert ist? Steffen Baumgart! Am Kader hat sich kaum etwas getan, auf der Trainerbank umso mehr. Endlich Schluss mit Angsthasen-Fußball und Ausreden. Endlich Glaube in den Spieler-Augen und bedingungsloser Teamgeist. Endlich macht diese Truppe wieder Spaß.
„Oder er kommt alleine“ FC-Trainer beschenkt seine Profis
Trainer Steffen Baumgart verteilte nach dem Jahresabschluss-Sieg gegen den VfB Stuttgart verfrüht Geschenke. Star-Stürmer Anthony Modeste hatte zuvor mit Nachdruck seinen Wunschzettel abgegeben. „Jetzt hat der Trainer zwei Möglichkeiten“, setzte Modeste im „Sportschau“-Interview kurz nach seinem 1:0-Siegtreffer an: „Entweder fangen wir am 2. Januar wieder an oder er (Baumgart) kommt alleine am 28. Dezember zurück.“ Weniger Streik-Drohung als Weihnachts-Wunsch – doch der Franzose hatte ein klares Anliegen: Verlängerte Ferien statt rackern zwischen den Feiertagen. Baumgart hatte die Wünsche seiner Spieler längst im Blick, eine Nachfrage brauchte es da gar nicht: „Die Jungs dürfen bis zum 2. Januar freimachen, wir treffen uns dann um 15 Uhr zum Training.“ Eine frohe Botschaft für alle FC-Kicker!
Zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison hat der 1. FC Köln die Null gehalten und ohne Gegentor die 90 Minuten überstanden. Gegen den VfB Stuttgart bekam Marvin Schwäbe zwar praktisch keinen Schuss gefährlich auf sein Tor. Doch mit dem Zu-Null-Spiel hat der 26-jährige seinen Anspruch untermauert, die Nummer eins im FC-Tor zu bleiben. In der 51. Minute musste Marvin Schwäbe eingreifen. Zumindest musste er stehen bleiben und angeschossen werden, als Omar Marmoush von der Torauslinie abzog und den FC-Keeper am Oberkörper traf. Ansonsten hatte Schwäbe keine Probleme mit den Torabschlüssen der Stuttgarter. Viel mehr hatte er am Ball zu tun, kam auf insgesamt 48 Ballkontakte und hatte damit mehr Ballaktionen als fast alle FC-Spieler.
Im Laufe der kaum fünf Monate währenden Bekanntschaft mit Steffen Baumgart hat Anthony Modeste die Humortoleranz seines Trainers immer wieder riskant herausgefordert. Unter anderem hat er ihm in Anwesenheit des Stadionpublikums Wasser aus der Trinkflasche ins Gesicht gespritzt oder die Mütze alias Krone vom Kopf riss und sich selbst aufsetzte, um damit einen provokanten Tanz zu zelebrieren. Baumgart hat am Sonntagabend um halb acht ausnahmsweise die bevorzugte grimmige gegen eine gütige Miene getauscht und Modeste ausführlich in die starken Arme genommen. Der Stürmer weinte viele Tränen, der Trainer sprach ihm sanft Trost zu, und dazu lief ein sentimentales Lied aus den Stadionboxen, das von den am Himmel tanzenden Sternen handelt und von der in Köln überall weltbekannten Volksmusikgruppe Klüngelköpp stammt.
Die Geheimnisse des Modeste-Märchens Tony verrät: Was FC-Coach Baumgart ihm ins Ohr flüsterte
Es war der letzte Gänsehaut-Moment dieses irren FC-Jahres, das mit Abstiegsangst begann und drei Punkte hinter den Champions-League-Rängen endete: Nach seinem 1:0-Siegtreffer gegen Stuttgart flossen bei Modeste die Tränen. Am Todestag seines geliebten Vaters Guy (†64). Steffen Baumgart nahm seinen Tor-Helden lange in die Arme, flüsterte ihm etwas ins Ohr. Modeste verrät: „Er hat mir gesagt, dass mein Vater stolz auf mich ist und mir von oben zuguckt. Wenn ich etwas brauche, ist er für mich da.“ Rührende Trainer-Worte, die zeigen, wie eng Tonys Verhältnis zu Baumgart ist!Modeste weiter: „Für mich war das ein ganz besonderer Tag, vor drei Jahren habe ich meinen Papa verloren. Das hat mir sehr viel bedeutet. Mein Papa ist immer bei mir – aber bei dem Tor besonders.“