Vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg hat der 1.FC Köln mit einer emotionalen Aktion auf die im Ukraine-Krieg getöteten Kinder aufmerksam gemacht. Kurz vor dem Anpfiff des Heimspiels am 33. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg legte der Traditionsklub über 220 Geißböcke aus Plüsch auf dem Rasen aus. Wie die Kölner auf Twitter mitteilten, steht jeder kleine Geißbock für eines der in der Ukraine gefallenen Kinder. Zudem wurden über das Stadion-TV die Namen der getöteten Kinder gezeigt, um sie aus der Anonymität herauszuholen.
Vor FC-Gastspiel Deutsche Bahn wirft Max Kruse aus dem ICE
Der Kölner Grüngürtel war schon voll mit Fans in rot-weiß. Bei sommerlichen Temperaturen von 23 Grad Celsius pilgerten die Fans zum Duell des 1. FC Köln gegen den VfL Wolfsburg. Anders als Max Kruse bei der Anreise zum Spiel am Vortag. Er musste unverhofft den ICE verlassen und hatte mächtig Frust. Kruse erklärte in einer Instagram-Story: „So, meine Lieben, wir sind jetzt hier gerade in Hamm am Bahnhof. Jetzt wundert man sich: warum Hamm? Der Zug steht hier. Eigentlich sollten wir bis Köln fahren.“ Kruse filmte sich am Bahnsteig, bepackt mit Rucksack und Umhängetasche im grünen VfL-Poloshirt. Dann klärte er auf: „In unserem Wagen ist die Klimaanlage ausgefallen.“ Dass Kruse und seine Kollegen den Zug verlassen und in einem anderen Zug weiterfahren mussten, machte ihn wütend: „Da haben sie sich gedacht: Bestrafen wir doch mal alle, die in dem Wagen sitzen und schmeißen die einfach raus."
Pervan und Gerhardt sorgen für Wolfsburgs Sieg, Doch Köln feiert trotzdem
Köln verlor 0:1 gegen das clevere Wolfsburg, dennoch ist dem FC mit seinem aktuellen Platz 7 das internationale Geschäft mit der Europa Conference League bereits sicher. Kölns Trainer Steffen Baumgart tauschte gegenüber dem 4:1 beim FC Augsburg einmal Personal aus und brachte Özcan (nach Gelbsperre) für Ljubicic. VfL-Coach Florian Kohfeldt hatte im Vergleich zum 1:1 in Stuttgart zwei Neue an Bord: Pervan hütete das Tor für Casteels (Schulterverletzung), van de Ven (Startelfdebüt) ersetzte Roussillon links hinten. Köln startete furios: Pervan kam bei Modestes Kopfball sofort auf Betriebstemperatur (3.) und lenkte Schmitz' Schrägschuss gerade noch an den Pfosten (6.). Der FC stresste den Gegner schon im Aufbauspiel, nach einer knappen Viertelstunde stellten sich die Wölfe aber besser auf die Attacken der Baumgart-Elf ein.
Europa-Rückkehr perfekt! Ausgerechnet Gerhardt trübt den Jubel bei FC-Pleite
Der 1. FC Köln kehrt nach Europa zurück – doch mit einer Niederlage gegen den VfL Wolfsburg verspielt der FC seine gute Ausgangslage. Die Geißböcke sind gegen die Wölfe die bessere Mannschaft, verlieren aber durch ein Tor von Yannick Gerhardt mit 0:1 (0:1). Weil Union Berlin gleichzeitig beim SC Freiburg gewann, sind die Chancen auf die Europa League geschwunden. Auf Platz sieben liegen winken jedoch die Play-offs auf die Conference League. Am Ende stürmten die Fans den Rasen. Natürlich. Den Spielern war nicht nach Feiern zumute, sie verschwanden in der Kabine. Doch die Anhänger jubelten auf dem Rasen und sangen “Eines Tages…” Ein Fazit war in diesem Augenblick schwer: Sportlich hatte der FC die große Chance verpasst sich am letzten Spieltag sogar noch die ganz große Tür zur Champions League aufzuhalten. Doch auch die Conference League ist ein riesiger Erfolg für den FC.
Trotz Pleite gegen Wolfsburg FC spielt wieder international und feiert Euro-Party
Euro-Party trotz Pleite! Der 1. FC Köln kassierte am Samstag zwar eine 0:1-Pleite gegen den VfL Wolfsburg, hat die Teilnahme an der Conference League aber sicher. Dank der Schützenhilfe von Rhein-Rivale Leverkusen sind die Geißböcke zurück auf der internationalen Bühne. Aus der Relegation nach Europa – um 17.24 Uhr war die FC-Sensation perfekt, die Niederlage gegen Wolfsburg nur Nebensache. Da Leverkusen parallel mit 4:2 bei Verfolger Hoffenheim gewann, wird Köln in der Endabrechnung mindestens Siebter. Patzt Union Berlin (mit 4:1 in Freiburg am FC vorbeigezogen), ist für Steffen Baumgarts Team im Liga-Finale auch noch die Europa League drin. Schon lange vor Spielende schallte es aus der Südkurve „Europapokal, wir spielen wieder im Europapokal“, bei Abpfiff gab es dann kein Halten mehr. Trotz aller Appelle der Bosse und Durchsagen wurde der Rasen gestürmt.
FC in der Einzelkritik Viele Dreien, dreimal die Zwei
Marvin Schwäbe 3 Parierte einen Ball unorthodox per Fuß. Hatte sonst wenig zu tun.
Benno Schmitz 3 Hatte Pech, dass Pervan seinen Schuss noch mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenken konnte.
Luca Kilian 3 Die Abstimmung passte beim 0:1 und beim vermeintlichen 0:2 durch Nmecha nicht. Sensationelles Tackling dafür gegen Nmecha.
Timo Hübers 3 Schlug ein böses Luftloch und ermöglichte so Kruse eine dicke Torchance. Danach aber mit großem Kampf.
Jonas Hector 2 Engagiert auf dem Weg nach vorne, hatte oft mit Kruse zu tun. Ging wie ein echter Kapitän voran und trieb seine Truppe an.
Ellyes Skhiri 3 Oft als alleiniger Abräumer vor der Abwehr gefordert. Dabei auch noch oft als Balldieb aktiv.
Salih Özcan 3 Mit vielen offensiven Momenten, ihm fehlte aber das nötige Quäntchen Glück.
Jan Thielmann 3 Mal als zweite Spitze, mal über rechts im Einsatz. Kam aber zu wenig in Abschlussszenen. Dafür mit gelungener Grätsche im Strafraum.
Mark Uth 3 Sehr emsig, wollte unbedingt sein Team zum Sieg treiben. Klaute dabei auch schon mal seinen Kollegen eine bessere Schussposition.
Florian Kainz 2 Seinen Halbfeld-Flanken fehlte vor der Pause die Präzision. Nach dem Wechsel der Antreiber. Starker Schuss, der auch vom überragenden Pervan entschärft wurde. Sein abgefälschter Schuss ging knapp vorbei.
Bewegende Kuscheltier-Szenen bei Kölns Europa-Party
Köln feiert Europa! Der FC verliert mit 0:1 gegen den VfL Wolfsburg; Gerhardt versenkt die zweite VfL-Chance aus 7 Metern nach Wind-Querpass in der 43. Minute. Dennoch wird die Conference League klargemacht, weil Hoffenheim gegen Leverkusen verliert. Riesen-Jubel bei den Fans! Mit einem Sieg hätten die Kölner sogar noch den Traum von der Champions League am Leben gehalten. Die Europa League ist allerdings theoretisch noch drin am letzten Spieltag. Aus Angst vor einem möglichen Jubel-Platz-Sturm im Falle einer Euro-Quali ziehen die Kölner übrigens vorm Spiel die Sicherheitszäune im Stadion hoch. 2017 hatten die Fans den Rasen gestürmt und für einen sechsstelligen Schaden gesorgt. Hilft nichts! Beim Abpfiff rennen mehrere 1000 Fans trotzdem auf den Platz, zerschneiden die Tornetze, reißen den Elferpunkt aus dem Rasen. Die Polizei schützt den Kabinentrakt. Die Fans tragen Modeste durchs Stadion!
Köln qualifiziert sich trotz Heimpleite für den Europapokal FC nur noch Siebter hinter Union
Ausgerechnet dank der Schützenhilfe von Lokalrivale Bayer Leverkusen spielt der 1. FC Köln in der nächsten Saison international. Trotz einer 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen Wolfsburg haben die Kölner einen Spieltag vor Saisonende einen Europapokal-Platz sicher. Der FC profitierte dabei von der Hoffenheimer Niederlage gegen Leverkusen. Allerdings ist Köln nun nur noch Siebter. Viel Schwung, wenig Ertrag - doch am Ende schießt die Konkurrenz den 1. FC Köln nach Europa: Die Mannschaft von Steffen Baumgart ist im Endspurt der Bundesliga überraschend gestolpert. Der FC unterlag am vorletzten Spieltag dem VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:1) und rutschte damit auf Rang sieben ab. Das Tor schoss der frühere Kölner Gerhardt. Weil aber die TSG Hoffenheim nicht gegen Bayer gewann, kann sie die Kölner am letzten Spieltag nicht mehr überholen. Der siebte Rang genügt Köln für die Conference League.
FC zwischen Ärger und Stolz “Dürfen heute über die ganze Saison reden”
Der 1. FC Köln hat sein letztes Heimspiel der Saison gegen Wolfsburg verloren. Trotzdem brachen nach Schlusspfiff aufgrund der Europa-Qualifikation alle Dämme. Steffen Baumgart: “Danke für die Glückwünsche. Verdient oder nicht, Fußball ist ein Ergebnissport. Trotzdem haben meine Jungs das richtig gut gemacht, hatten viele richtig gute Tormöglichkeiten. Der Unterschied zu den letzten Wochen war, dass wir in den letzten Wochen das Tor früh gemacht haben und dieses Mal den Meister in den vielen Beinen gefunden haben, die die Bälle abgeblockt haben. Ich finde es ein bisschen schwer jetzt Euphorie aufzubauen, wenn man so ein Spiel mit 0:1 verliert. Ja, wir haben uns für Europa qualifiziert. Daher dürfen wir heute über die ganze Saison reden und dann muss ich der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Mir ist heute zwar nicht zum Feiern zumute, aber wenn ich auf die Tabelle schaue, grinse ich trotzdem in mich hinein.”
Leverkusen leistet in Hoffenheim Schützenhilfe Baumgart noch nicht in Feierlaune
Zunächst deutete die Anfangsphase auf die Fortsetzung der Kölner Siegesserie (zuletzt vier Dreier in Folge) hin, als einem furiosen Start zwei dicke Chancen entsprangen (Anthony Modeste, 3., Benno Schmitz, 6.) Wolfsburg aber folgte der Ankündigung seines Trainers Florian Kohfeldt, die so wechselhafte Saison keinesfalls austrudeln zu lassen - und stemmte sich den Attacken der Geißbock-Elf in der Folge entschlossen entgegen. Mehr noch: Was der VfL außerdem seinem Gegner voraus hatte: Die Wölfe nutzten zumindest eine ihrer beiden zwingenden Möglichkeiten zum 1:0 (Yannick Gerhardt, 43.) - was gleichzeitig trotz emsiger Bemühungen der Rheinländer um den Ausgleich das Tor des Tages sein sollte."Zur Leistung habe ich meiner Mannschaft gratuliert", sagte Baumgart. "Die Jungs haben ihr Ding durchgezogen, wir sind permanent angelaufen und haben alles gegeben."
Irre FC-Szene: Hector von Jubel-Sturm überrollt Warum Baumgarts Stars nicht mit den Fans feierten
Tausende FC-Fans stürmten den Platz – die Spieler wenig später in die Kabine. Anders als 2017 gab es am Samstag nach Kölns Einzug in den Europapokal keine gemeinsame Stadion-Party mit den Anhängern. Für die Mannschaft von Steffen Baumgart geht es noch um viel zu viel! Der FC-Coach marschierte direkt mit Abpfiff in die Katakomben, erklärte dann: „Die Saison ist noch nicht vorbei. Wir können jetzt gerne auch eine Polonäse durch die Stadt machen, aber wir haben die Chance, nächste Woche in Stuttgart Platz sechs zu kriegen.“ Und damit noch weitaus mehr Euro-Millionen und Prestige. Während Rang sieben zunächst mal die Teilnahme an den Conference-League-Playoffs und damit zwei internationale Spiele garantiert, verspricht Platz sechs die EL-Gruppenphase mit mindestens sechs Partien und 3,6 Mio. Euro Antrittsprämie. Diese beträgt in der Conference 2,9 Mio. – allerdings erst nach überstandenen Playoffs…
FC-Stimmen zur Euro-Party „Nur das zählt – nicht Champions League, hätte, wenn und aber“
Der 1. FC Köln darf trotz der 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg am Samstag den Einzug in den Europapokal feiern. Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler: „Die Stimmung ist gerade durchwachsen. Enttäuscht über die Niederlage, weil unsere Mannschaft heute wieder ein richtig gutes Spiel gemacht hat. Wir hatten unglaublich viele Torchancen, haben gedrückt ohne Ende. Wir machen das Tor aber nicht und dann verlierst du so ein Spiel. Jetzt sieht man diese Bilder bei uns im Stadion, das ist einfach der Lohn der ganzen Saison. Vor der Saison hätte es niemand für möglich gehalten, dass wir solche Bilder hier in Köln sehen, da sind wir sehr stolz drauf. Aber wir haben noch ein sehr, sehr wichtiges Spiel in der kommenden Woche. In der Bundesliga ist alles möglich und da wollen wir drei Punkte holen. Wir sind zwei Punkte hinten dran. Ab morgen konzentrieren wir uns dann voll auf Stuttgart."
Trainer Steffen Baumgart war eigentlich "nicht zu Feiern zumute", der von den Fans auf Händen getragene Torjäger Modeste fand es "komisch, nach einer Niederlage Glückwünsche zu bekommen": Der erst zweite Europacup-Einzug in den vergangenen 30 Jahren hätte für eine große Party beim 1. FC Köln sorgen sollen. Doch während die Fans diese entgegen aller Vorschriften und Aufrufe einfach starteten und den Platz stürmten, herrschte bei den Protagonisten nach dem 0:1 in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg eine seltsam unentschlossene Gefühlslage. "Wenn wir verlieren, ärgert mich das. Deshalb fällt es mir ein bisschen schwer, euphorisch zu sein. Aber wenn ich auf die Tabelle schaue, bin ich innerlich doch am Grinsen", sagte Baumgart und fasste die diffuse Gefühlswelt der Kölner gut zusammen. Mitfeiern wollte er auch am Abend nicht: "Steffen Baumgart ist tot. Oder sagen wir mal, etwas müde."
So feierten die FC-Fans: Kuriosum in der Straßenbahn
Die Fans des 1. FC Köln haben am Samstag die Rückkehr nach Europa ausgelassen gefeiert. Nachdem die Geißböcke gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 verloren hatten, jedoch trotzdem nicht mehr von Platz sieben verdrängt werden können, stürmten Tausende Anhänger den Rasen. So mancher Fan nahm sich ein Andenken mit nach Hause – und ließ sich auch von sperrigen Dingen nicht abhalten. Zudem kursierten bizarre Videos mehrerer Fans, die ganze Werbe-Boards auf Rollen durch die Stadt und in die Straßenbahn fuhren. Die Bilder nach dem Schlusspfiff waren nicht so ausgelassen wie am 20. Mai 2017. Und trotzdem wird der 7. Mai 2022 vielen FC-Fans lange in Erinnerung bleiben. Die Niederlage gegen Wolfsburg am 33. Spieltag wirkte ebenso als Party-Hemmer wie der Umstand, dass die Mannschaft und das Trainerteam nicht mit ihren Fans feierten.
Köln feiert den Euro-Wahnsinn und darf spätestens jetzt auch auf eine FC-Zukunft von Star-Stürmer Anthony Modeste hoffen. Der 19-Tore-Held ließ sich nach dem 0:1 gegen Wolfsburg und der damit trotz Pleite geschafften Qualifikation für die Conference League von den Fans auf Händen tragen, genoss jeden Moment – wie schon 2017 als er den FC zuletzt nach Europa geschossen hatte. Damals ging Modeste anschließend für viel Geld nach China. Der Anfang vom FC-Abstieg 2018. Und eine Fehl-Entscheidung auch für Modeste selbst. Läuft 2022 nun alles anders? Direkt nach dem Spiel kündigte Modeste zumindest seine FC-Zukunft an und sagt: „Wer hat gesagt, dass ich den Verein verlasse? Niemand hat das gesagt. Ich habe einen Vertrag bis 2023 und ich genieße meine Zeit mit meinen Kollegen.“ Modeste spricht von einer Köln-Zukunft. Das klang vor Wochen noch ganz anders.
FC-Fans mit wohl größtem Fahnen-Klau der Geschichte
Die FC-Fans nach dem erneuten Einzug ins internationale Geschäft: Während sich viele Fans ein Stück Rasen als Andenken sicherten, trieb es eine Gruppe richtig bunt. Diese Aktion wird wohl eingehen als der größte Fahnenklau der Vereinsgeschichte. Und das kam so: Vor dem Anpfiff ist auf dem Mittelkreis immer eine große Fahne des 1. FC Köln ausgebreitet. Diese lag nach Ende der Partie am Eingang an der Nordtribüne. Weil aber auch die Fans an der Fahne vorbeikamen, dachte sich eine Gruppe: Jetzt oder nie! „Anführer“ der FC-Gauner ist kein geringerer als Kult-Fan und Gastronom Martin Schlüter. „Wir haben sie dann mit vier Mann genommen und sie an den Ordnern vorbei über die Vorwiesen getragen. Verdammt schwer das Ding“, sagt er am Sonntag. Damit nicht genug: Nach einem wilden Ritt mit dem Taxi und der Fahne (Durchmesser 9,15 Meter) ging es weiter an seine Kneipe „Reissdorf im Hahnentor“, wo man die Fahne ausbreitete.
Neue Töne von Modeste Bleibt der Angreifer auch ohne Verlängerung?
Der 1. FC Köln hat sich nach 2017 erneut für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert. Mit 19 Toren aus 33 Spielen hatte wie schon vor fünf Jahren Anthony Modeste maßgeblichen Anteil an diesem Erfolg. Doch wird der Franzose diesmal auch mit dem FC ernten, was er gesät hat? Die Menschenmassen hatten am Samstagnachmittag bereits das Stadion verlassen und ein ramponiertes Grün in Müngersdorf zurückgelassen, als Anthony Modeste mit einer FC-Tüte in der Hand noch einmal auf den Rasen trat. Der Angreifer schlenderte über den Platz in Richtung Nordtribüne, auf der noch immer seine Familie saß und Modeste in Empfang nahm. Knapp eine Stunde zuvor war der Stürmer wie schon 2017 von den Fans auf Händen durch das RheinEnergieStadion getragen worden. “Lieber getragen werden als getreten”, sagte Modeste hinterher lachend und fügte hinzu: “Ich genieße das einfach”.
Party-Muffel Baumgart Darum bockte Kölns Coach bei der Euro-Party
Ganz Köln rastet nach der Europa-Quali des FC aus – nur Steffen Baumgarthat (noch) keinen Bock auf Party! Am Samstag um 17:24 Uhr brachen im RheinEnergie-Stadion trotz einer 0:1-Pleite gegen Wolfsburg alle Dämme: Tausende Fans stürmten den Platz, trugen Star-Stürmer Anthony Modeste wie einen Rock-Star auf Händen und krallten sich Rasenstücke als Erinnerung. Eine riesige Sause, denn der 1. FC Köln hat sich erstmals seit fünf Jahren wieder für Europa qualifiziert! Die Fans und Spieler feierten danach bis tief in die Nacht. Nur einer bockt inmitten der Euro-Sause: Ausgerechnet Steffen Baumgart, der Hauptverantwortliche für den Riesenerfolg. Der Trainer verließ den Rasen nach Abpfiff fluchtartig, ging den feiernden Fans schnell aus dem Weg. „Nach dem Ergebnis ist mir heute eigentlich nicht nach Feiern zumute. Wenn ich auf die Tabelle schaue, grinse ich innerlich.“
Rinast-Eigentor und Trainer-Rot Peinliche Pleite der FC-Frauen in Sand
Ungewöhnliche Ergebnisse kommen am Ende einer Saison nicht immer überraschend, doch sie können je nach Tabellenkonstellation unangenehm für die vermeintlichen Favoriten sein: Die 0:1 (0:0)-Niederlage des 1. FC Köln beim SC Sand ist so eine. Die Kölnerinnen verpassten beim Tabellenvorletzten nicht nur einmal mehr den Sprung an Leverkusen vorbei. Sie sorgten auch dafür, dass Sand plötzlich doch noch die Klasse halten kann. Zu allem Überfluss verlor Trainer Sascha Glass auch noch die Nerven. Am Ende hatte Sascha Glass zumindest nicht Abstieg seines Ex-Vereins zu verantworten. In den Augen der SGS Essen, dem direkten Konkurrenten des SC Sand, mag die Kölner Niederlage ein Geschmäckle gehabt haben. Doch letztlich konnte man dem Kölner Coach nicht nachsagen, er habe den Sieg nicht gewollt. Zu emotional hatte er das Spiel verfolgt (Gelb-Rote Karte 90.+3).
Saisonrekord hilft nicht gegen Wolfsburger Schauspieler
Der 1. FC Köln verliert gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:1) – trotz eines neuen Flankenrekords, zahlreichen Torchancen und der Unterstützung von 50.000 ekstatischen Fans. Die 90 Minuten gegen den VfL Wolfsburg waren ein Abbild dieser Saison auf vielen Ebenen – wenn auch nicht im Ergebnis. Der 1. FC Köln unter Steffen Baumgart ist in der Lage fast jede Bundesliga-Mannschaft auseinander zu spielen, mit Vollgas-Fußball zu zahlreichen Großchancen zu kommen, ist bereit jederzeit ins Risiko zu gehen, alles nach vorne zu werfen und bis zum Schluss an die Chance auf den Sieg zu glauben. Am Samstag fehlte in den entscheidenden Situationen die Zweikämpfstärke, doch auch diese hat der FC in dieser Saison schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit diesen Qualitäten muss den Geißböcken nicht bange werden – weder vor dem VfB Stuttgart am 34. Spieltag noch vor der nächsten Saison.
„Nicht ganz unschuldig daran“ Funkel plaudert offen über Baumgarts Weg nach Köln
Der 1. FC Köln spielt erstmals seit fünf Jahren wieder international! Der Macher des FC-Erfolgs ist ohne Zweifel Coach Steffen Baumgart. Doch noch ein Trainer hat ebenfalls maßgeblichen Anteil am Kölner Höhenflug: Friedhelm Funkel. Er verriet jetzt, dass er selbst in die Suche nach seinem Nachfolger involviert war. Demnach habe er mit Ex-Sportboss Horst Heldt seinerzeit intensiv über die Personalie gesprochen. Funkel: „Ich bin ja nicht ganz unschuldig daran, dass er in Köln gelandet ist. Wir, also Horst Heldt und ich, haben damals oft darüber diskutiert, wer es machen könnte. Und da hatte ich Steffen schon im Auge. Ich kannte ihn aus meiner Zeit als Trainer im Osten. Ich wusste, dass er nach Köln passt." Und weiter: „Muss man Horst Heldt ein Kompliment machen, dass er es geschafft hat, Steffen Baumgart nach Köln zu holen.“ Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Heldt vorher bereits Thorsten Fink verpflichten wollte.
Europa-Party mit fadem Beigeschmack Köln-Fans verfeiern Baumgarts Prämie
Europa-Party mit fadem Beigeschmack! Köln ist wieder international – trotz Relegation im letzten Jahr! Spieler und Fans feiern den Coup bis tief in die Nacht. Aber: Beim Platzsturm nach dem Wolfsburg-0:1 zerstören die Fans Tore und Rasen, klauen Werbebanden und Plakate. Das kostet den FC inklusive Pyro-Strafe wohl 500.000 Euro. Mit den Boni für das Team (rund eine Mio.) und Trainer Steffen Baumgart (100.000 Euro) ist die Antrittsprämie der Conference League fast schon wieder weg! Überraschend: Baumgart bleibt zu Hause. Der Coach („Nach dem Ergebnis ist mir eigentlich nicht nach Feiern zumute“) will am letzten Spieltag unbedingt die Europa League sichern. Platz sechs erreicht der FC aber nur bei einem Union-Patzer. Die Berliner selbst haben Europa zum zweiten Mal in Folge sicher – nur einer ist geknickt! Grischa Prömel wechselt ablösefrei nach Hoffenheim, verdoppelt dort sein Gehalt.
Wie 2017: Leverkusen hilft dem FC Nur der letzte Schritt fehlt
Der 1. FC Köln spielt in der kommenden Saison europäisch. Zur Wahrheit gehört, dass es sich bislang lediglich um eine Play-off-Runde handelt. Für mehr Europa braucht es am 34. Spieltag noch einmal die Mithilfe der Konkurrenz. Am Samstag war es Bayer Leverkusen, das den Geißböcken zur Reise nach Europa verhalf. Der 1. FC Köln kann zum zweiten Mal nach 2017 einige Kästen Kölsch den Rhein hinauf nach Leverkusen verschiffen. Weil Bayer 04 am Samstag bei der TSG Hoffenheim trotz zweimaligem Rückstand am Ende mit 4:2 gewann, war die 0:1-Niederlage der Geißböcke zumindest mit Blick auf Platz sieben kein Genickbruch. Die Geißböcke können nun nicht mehr von einem der Plätze verdrängt werden, die für die Saison 2022/23 die Teilnahme an einem der europäischen Wettbewerbe garantieren.
Nachspiel: Der 1. FC Köln verliert 0:1 gegen Wolfsburg Ob Freude oder Frust – Hauptsache Europa!
Der 1. FC Köln verliert gegen den VfL Wolfsburg, zieht aber zur sichtlichen Freude seiner Fans in den Europapokal ein. Die Jubelszenen kannten nach dem Abpfiff keine Grenzen mehr – außer bei der eigenen Mannschaft, die sich über die Niederlage ärgerte. Das Müngersdorfer Stadion erstrahlte in Rot und Weiß. Jeder, der eine Eintrittskarte erhaschen konnte, hatte sich nach Müngersdorf aufgemacht, um dort Zeuge zu sein beim Einzug des 1. FC Köln in einen europäischen Wettbewerb. Es wurden Lieder gesungen, geschunkelt, vielleicht sogar schon eine Auswärtstour nach Rom, Sevilla oder Lissabon geplant. Bis zur Halbzeit. Denn da hatten nicht wenige den Eindruck, dass es wieder zuschlagen würde, den FC wie so manches Mal in der Vergangenheit heimsuchen könnte: Murphy’s Law, laut dem alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird.
Nach Pleite gegen Wolfsburg und VfB-Punkt So erreicht Köln noch die Europa League
Jetzt bekommt der 1. FC Köln sein Endspiel gegen den VfB Stuttgart. Trotz der 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg hat die Mannschaft von Steffen Baumgart am Samstag schon mal die Playoffs zur Conference League (18. und 25. August 2022) klargemacht. Am letzten Spieltag ist auch noch die Europa League drin. Voraussetzung dafür ist ein Sieg beim VfB um Ex-Köln-Boss Alexander Wehrle. Gleichzeitig muss der FC (52 Punkte, 51:47 Tore) auf einen Patzer von Union Berlin hoffen. Sollte Union (54 Punkte, 47:42 Tore) kommenden Samstag zu Hause gegen den VfL Bochum nur Unentschieden spielen und der FC in Stuttgart gewinnen, hätte der FC die Europa League erreicht. Im Klartext: Wenn der FC gewinnt, muss auch Union gewinnen, um Platz sechs zu verteidigen.