Am Sonntag (15.30 Uhr) treffen Köln und Union aufeinander. Beide sind mit dem Saisonstart sicherlich zufrieden - die Rheinländer sind mit neun Punkten Sechster, Union steht mit elf Zählern auf Platz vier. Die beiden laufstärksten Mannschaften der Liga treffen aufeinander."Wir ziehen unser Ding durch, wie in der letzten Saison", so Kölns Ljubicic, der beim 4:2 in Wolfsburg zum 1:1 traf. "Wir geben nie auf und können ein Spiel immer drehen." Doch Vorsicht, denn unter Urs Fischer verlor Union noch kein Pflichtspiel gegen Köln, verzeichnete sechs Siege und zwei Remis. Köln wird gegen Union wohl mit zwei Sechsern spielen. Hector könnte hinten links von Pedersen ersetzt werden, Martel neben Skhiri auf die Doppelsechs rutschen. Es könnte sich eine Startchance für Maina ergeben. Trainer Fischer wird nach dem Europa-League-Spiel wohl ein wenig durchwechseln. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Siebatcheu.
Kommentar zur Nizza-Schande Nacht des Horrors statt magischer Abend
Es sollte ein großes Fußball-Fest werden, doch der Conference-League-Auftakt des 1. FC Köln beim OGC Nizza wird in trauriger Erinnerung bleiben. Wieder einmal nutzten gewaltbereite Chaoten die Bühne des Fußballs für ihre niederträchtigen Absichten. Der 8. September 2022 wird als Tag der Schande in die Geschichte des 1. FC Köln eingehen. Statt Euro-Euphorie und Stimmungshoch herrschen Bestürzung und Fassungslosigkeit. Der Grund: Einige gewaltverliebte Idioten verdarben Tausenden friedvollen FC-Fans das erhoffte Fußball-Fest in Frankreich. Mit großer Hoffnung und viel Euphorie waren zahlreiche Anhängerinnen und Anhänger aus dem Rheinland und ganz Deutschland an die französische Cote d‘Azur gereist, um ihren 1. FC Köln beim Europapokal-Auftakt zu unterstützen. Sie alle wollten einen magischen Abend erleben – doch es wurde eine Nacht des Horrors...
Sie rannten direkt an seiner Frau & Tochter vorbei Baumgart versuchte die Köln-Hooligans zu stoppen
Diese Szenen werden noch lange Thema sein. Beim Conference-League-Auftakt zwischen Köln und Nizza (1:1) kommt es zu hässlichen Fan-Randalen! Steffen Baumgart und seine Familie (Frau Katja und Tochter Emilia) bekamen die Skandal-Szenen hautnah mit. Was ist passiert? 50 Ultras der Kölner gehen rund 45 Minuten vor Anpfiff des Conference-League-Auftakts maskiert in Richtung Heimkurve, um den Nizza-Block zu stürmen und zu randalieren. Sie schießen Bengalos auf Ordner und Fans, E-Scooter und Sitzschalen fliegen. Die Hools mussten auf ihrem Weg zur geplanten Schlägerei auch an Baumgart vorbei. Der versuchte auf sie einzuwirken – vergeblich. Dabei passierten sie auch Frau Baumgart und Tochter. Köln-Sportboss Christian Keller: „Für Steffen war das auch keine schöne Situation. Es ist zum Teil ja direkt vor ihm passiert.“ Bis zu diesen Szenen hatte Baumgart eigentlich ein gutes Verhältnis zu den Ultras und deren Chefs. Im Anschluss wirkte er extrem bestürzt.
Der Skandal-Abend von Nizza "Diese Leute dürfen nie wieder ins Stadion kommen"
Vor dem Auftakt in der Gruppenphase des 1. FC Köln an der Cote d‘Azur war es zu schweren Krawallen gekommen. Rund 40 Minuten vor Anpfiff gerieten beide Fanlager im Stadion „Alianz Riviera“ aneinander. Die beteiligten Kölner Fans nahm Sportchef Keller ins Visier. „Man muss dafür sorgen, dass diese Leute nie, nie wieder ins Stadion kommen, zumindest nicht in unseres.“ In einem Statement hat sich auch der Präsident des 1. FC Köln Werner Wolf zu Wort gemeldet und sich zu den Ausschreitungen im Stadion vor dem Spiel geäußert. „Wir verurteilen die abscheulichen Geschehnisse, die sich im Vorfeld des gestrigen Spiels in Nizza auf beiden Seiten ereignet haben, auf das Schärfste. Wir werden deshalb alle unsere Kraft in die Aufklärung dieser Vorfälle setzen und dabei mit aller Konsequenz gegen die Gewalttäter vorgehen“, betont der Effzeh-Präsident.
TV-Kommentar: Auch RTL erlebte beim FC-Duell in Nizza einen Albtraum-Abend
Die Nacht der Schande von Nizza wird noch lange für Diskussionen sorgen und gewiss Folgen auch für alle friedlichen Fans des 1. FC Köln haben. Angesichts der schlimmen Vorfälle vor und im Stadion gab es noch einen Verlierer an diesem Abend: RTL. Bei der Übertragung erlebten auch die Fans vor dem Bildschirm einen Albtraum. Die Verantwortlichen hatten sich für die kostengünstige Produktionsvariante entschieden. Mit dem exzellent französisch sprechenden Journalisten Jan Krebs wurde nur ein Reporter nach Nizza geschickt. Der sollte eigentlich nur ein paar Kurz-Interviews für die abschließende Highlight-Sendung führen. Kommentator Robby Hunke wiederum saß im Kölner Sendezentrum und war nur auf die angebotenen TV-Bilder angewiesen. So entwickelte sich eine Übertragung, die die Schwächen dieses Systems gnadenlos offenlegte. Als die Übertragung um 18.15 Uhr begann, wirkten alle Beteiligten überfordert.
Pressestimmen zum Kölner Skandal-Spiel Schuld waren die wütenden deutschen Fans
Was für eine Schande! 50 Ultras der Kölner gehen rund 45 Minuten vor Anpfiff des Conference-League-Auftakts maskiert in Richtung Heimkurve, um den Nizza-Block zu stürmen und zu randalieren. Sie schießen Bengalos auf Ordner und Fans, E-Scooter und Sitzschalen fliegen. Die Frankreich-Fans werfen und prügelten zurück. So reagiert die französische Presse: „L'Équipe“: „Zu diesem Spiel sind sie (die Sicherheitskräfte) von 200 Beamten für ein normales Spiel auf 300 Beamte aufgestockt worden. Reicht das aus? Das kann man angesichts des weiteren Verlaufs des Abends bezweifeln.“ Und „Le Parisien“ meint: „Schuld waren die wütenden deutschen Fans, die einen Teil von Nizza verwüsteten.“ Und „Nice-Matin“ schreibt: „Die Sicherheitsdienste des Stadions waren völlig überfordert, weil sie wahrscheinlich nicht mit einer solchen roten Flut in der Stadt und dann im Stadion gerechnet hatten.“
Köln will »mit aller Härte« gegen FC-Hooligans vorgehen Sportchef Keller: »Das geht mir richtig auf den Sack«
Das Remis des 1. FC Köln in der Conference League in Nizza ging angesichts der Krawalle auf den Rängen fast unter. Die Verantwortlichen des Klubs kündigen harte Maßnahmen an – und verteidigen die Mehrheit der Fans. Sportchef Keller redete nicht drumherum. »Das geht mir richtig auf den Sack«, sagte der Geschäftsführer des 1. FC Köln am Donnerstag nach dem 1:1 beim OGC Nizza in der Conference League. Der Eindruck der Bilder der Ausschreitungen überlagerte auch kurz vor Mitternacht an der Côte d’Azur alles, auch wenn das Fußballspiel trotzdem stattgefunden und der FC sich einen Achtungserfolg erkämpft hatte. Keller stellte klar, dass der Verein »mit aller Härte und Entschlossenheit« versuchen werde, die Beteiligten an den Krawallen zu ermitteln. »Ich weiß nicht, ob das 50, 60 oder 70 waren. Es waren auf jeden Fall sehr, sehr wenige«, sagte er.
Chronologie des Schreckens Die Schlägerei vor Baumgarts Augen
Der 1. FC Köln hat bei OGC Nizza einen Punkt geholt. Doch noch nie war ein Ergebnis der Geißböcke auf europäischer Bühne derart nebensächlich wie nach diesem Donnerstagabend im Stade de Nice. Was passierte wann? Die Informationen, die am Ende des Abends vorlagen, zeichneten folgendes Bild: Im Laufe des Fan-Marschs des Kölner Anhangs schlossen sich Anhänger von Paris St. Germain an. Die Fan-Freundschaft besteht seit drei Jahrzehnten. Vor Ankunft am Stade de Nice wurden Teile des FC-Zugs von lokalen Fans angegriffen, unter anderem mit Messern und Wurfgeschossen. Es gab mehrere Verletzte, unter anderem ein ehemaliger Mitarbeiter des 1. FC Köln, der mit einer gebrochenen Nase ins Krankenhaus gebracht werden musste. Nach Ankunft im Stadion sollen OGC-Anhänger versucht haben zum Kölner Fan-Block vorzudringen. Video- oder Foto-Belege finden sich davon nicht. Klar ist hingegen, dass rund 100 Personen aus dem Kölner Fanblock über die Haupttribüne in Richtung Nizza-Fanblock stürmten...
Was sind die Folgen? Der 1. FC Köln ist auf Bewährung. Keller bestätigte nach der Partie, dass die Geißböcke durch die UEFA-Strafe aus 2017 noch auf Bewährung sind. Das bedeutet: Die Geißböcke werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die nächsten Auswärtsspiele in der Conference League ohne eigene Fans bestreiten müssen. Darüber hinaus stehen dem FC mehrere Rechnungen ins Haus. Die UEFA hatte die Geißböcke 2017 zu 60.000 Euro Strafe verdonnert für deutlich geringere Vorfälle. Die neue Geldstrafe, Nizzas eigene Verwicklung hin oder her, wird deutlich höher ausfallen. Dazu kündigte der Bürgermeister Nizzas an, dem FC eine Rechnung über alle Schäden innerhalb der Stadt während des Fan-Marschs sowie für die Polizeieinsätze zukommen zu lassen. Ob der FC diese dann allerdings wird begleichen müssen, gilt als unwahrscheinlich.
PSG verurteilt Randale von Paris-Ultras vor Köln-Spiel in Nizza
Paris Saint-Germain hat die Ausschreitungen vor dem Spiel des 1. FC Köln bei OGC Nizza, bei dem PSG-Ultras mitgemischt haben sollen, auf das Schärfste verurteilt. Vor dem Conference-League-Spiel am Donnerstagabend waren bei Krawallen in Nizza nach Angaben der Präfektur 32 Menschen verletzt worden. Anhänger aus Paris, zu denen FC-Ultras eine Fanfreundschaft pflegen, sollen sich als Kölner verkleidet an den Auseinandersetzungen beteiligt haben. "Der Verein möchte klarstellen, dass die Gruppe 'Supras Auteuil' durch ein Dekret vom 29. April 2010 aufgelöst wurde, nicht als Fangruppe von Paris Saint-Germain anerkannt wird und keinen Zutritt zum Parc des Princes hat", erklärte PSG. Und weiter: "Der Verein erinnert daran, dass er nur die Fanorganisationen anerkennt, die das Abkommen über die Rechte und Pflichten der Fans unterzeichnet haben."
Skandal in Nizza: Hooligans riskieren Leben der Gegner Auch am Boden Liegende werden getreten
Das Spiel des 1. FC Köln in Nizza gerät zum Skandal: Massenschlägerei und Messerangriffe vor dem Stadion – ein t-online-Reporter berichtet von erschütternden Szenen. Es erwächst eine Massenschlägerei, die scheinbar keinen Gesetzen folgt. Nicht nur schlagen und treten Kölner und Nizzaer Hooligans mit Fäusten und Füßen aufeinander ein, werfen Bengalos und provozieren verbal weitere Gewalt. Sie riskieren die Leben ihrer Gegenüber, als sie mit über zehn Kilogramm schweren Absperrpfosten auf die Köpfe der Gegner einhieben und Flaschen aus dem VIP-Bereich sowie Stühle als Schlaginstrumente nutzen. Am Boden liegende Verletzte werden mit gezielten Tritten gegen Kopf und Körper traktiert. Dass am Ende nur ein Schwerverletzter in der Bilanz steht, gleicht einem Wunder...
Ausschreitungen überschatten das Spiel der Europa Conference League zwischen OGC Nizza und dem 1. FC Köln. Was passierte, und wieso kam es dazu? Eine Rekonstruktion. Der Präfekt des Départements Alpes-Maritimes sieht die Fans des 1. FC Köln als Alleinschuldige an, Nizzas Trainer Lucien Favre nimmt die Anhänger seines Klubs ebenfalls in Schutz. Die Anhänger von OGC hätten nur auf die Gewalt der Gästefans reagiert. Dass Anhänger des Bundesligisten gewalttätig wurden, ist anhand von Augenzeugenberichten und Videomaterial eindeutig festzustellen. Kölns Geschäftsführer Christian Keller räumte das auch schon in einer ersten Stellungnahme ein und kündigte drastische Konsequenzen an. Aber allein die Gästefans, vom Tenor her sogar alle Anhänger der Kölner, für die Ausschreitungen verantwortlich zu machen, ist irreführend...
FC nicht auf Bewährung Aber UEFA stuft Slovacko-Heimspiel zum Risikospiel hoch
Der 1. FC Köln steckt inmitten der Aufarbeitung der schrecklichen Vorfälle rund um das Conference League-Spiel beim OGC Nizza. Inzwischen haben die Geißböcke die Bewährungsfrage klären können, haben von der UEFA aber auch eine Risiko-Hochstufung für das nächste europäische Heimspiel am kommenden Donnerstag erhalten. Schon in der vergangenen Europa-Saison 2017/18 hatte einige wenige vermeintliche FC-Anhänger dem Verein mit massiven Fehlverhalten geschadet. Auf Bewährung ist der 1. FC Köln seitdem aber nicht mehr. Dies erklärte Keller am Freitag. Aktuell berät die UEFA über die Strafe, die auf den Verein aufgrund der Nizza-Vorfälle zukommen wird. Auf das nächste FC-Heimspiel gegen den 1. FC Slovacko hat die UEFA bereits reagiert. Das Spiel wird zum Risiko-Spiel aufgewertet. Das bedeutet eine strickte Sektorentrennung sowie das Ausschankverbot von Alkohol in und um das RheinEnergieStadion.
Baumgart emotional “Ich brauche eine ganze Zeit, um das zu verarbeiten”
Obwohl Steffen Baumgart sein erstes internationales Spiel als Trainer nur von der Tribüne aus verfolgen konnte, sollte es am Donnerstagabend in Nizza ein Fußballfest werden. Nun jedoch wird das Spiel immer mit den gewaltsamen Szenen vor Anpfiff in Verbindung stehen. Einen Tag später sprach Steffen Baumgart schließlich mit den Medienvertretern über seine Verarbeitung der Geschehnisse: “Ich konnte es noch gar nicht verarbeiten. Das ist auch nicht so einfach. Du kannst nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Das wird auch nicht so schnell gehen. Wir sind selbst noch in der Aufarbeitung.” Und seine Gefühle: “Wut und Fassungslosigkeit trifft es ganz gut. Wir wollten ein großes Fußballfest erleben. Das war aber alles andere als ein Fußballfest. Deshalb ist eine klare Aufarbeitung von allen Seiten wichtig..."
Nach hässlichem Gewalt-Exzess in Nizza Kölner Polizei bittet FC-Fans um Hilfe
Auch am Tag nach dem hässlichen Gewalt-Eklat beim Conference-League-Spiel des 1. FC Köln beim OGC Nizza (1:1) herrschen noch Bestürzung und Ohnmacht. Die schockierenden Vorfälle in Frankreich, die für viele Verletzte und einen verspäteten Anpfiff der Partie gesorgt hatten, beschäftigen nun auch die Kölner Polizei. Denn: Die Kölner Schläger und Chaoten, die Tausenden friedlichen Fußball-Fans in Nizza das erhoffte Fußball-Fest mit ihren gewalttätigen Entgleisungen verdorben hatten, sollen nun identifiziert und strafrechtlich verfolgt werden. Noch am Abend der Vorfälle sei die Kölner Polizei aktiv geworden, teilte die Behörde mit, erste Recherchen seien angelaufen. Inzwischen wurde auch eine eigene Ermittlungsgruppe im Kriminalkommissariat 45 eingerichtet...
Keller: "Unsere Hinweise wurden nicht ernst genommen"
Der 1. FC Köln arbeitet die Geschehnisse in Nizza auf - und macht dabei auch den Veranstaltern Vorwürfe. Immerhin einen positiven Aspekt nahm Geschäftsführer Christian Keller von den Rängen mit. Wie vor jedem Europokalspiel gab es auch vor jenem in Nizza Sicherheitsbesprechungen. Auf diesen, so berichtete Christian Keller, Geschäftsführer des 1. FC Köln, am Freitag, hätte es "extrem viele Hinweise" von Seiten der Kölner gegeben, "die Organisation zu verbessern und die Sicherheit zu erhöhen. Das wurde nicht ernst genommen und nicht getan." Ein harter Vorwurf an die für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung verantwortlichen Franzosen. Keller wies darauf hin, man habe "ein deutlich höheres Polizeiaufkommen für angemessen" gehalten, ebenso eine bessere Trennung der Fan-Gruppen...
Am kommenden Sonntag um 15.30 Uhr trifft der 1. FC Köln auf Union Berlin. Der FC strich am Samstag drei Zähler gegen den VfL Wolfsburg ein (4:2). Gegen den FC Bayern kam Union im letzten Match nicht über ein Remis hinaus (1:1). Das Heimteam ist in dieser Saison immer noch ungeschlagen. Die Bilanz lautet zwei Siege und drei Unentschieden. Mit zwölf geschossenen Toren gehört der 1. FC Union Berlin offensiv zur Crème de la Crème der Bundesliga. Von der Offensive der Elf von Urs Fischer geht immense Gefahr aus. Mehr als zweimal pro Partie befördert der Angriff den Ball im Schnitt über die Linie. Die Unterschiede im bisherigen Abschneiden beider Teams sind marginal. Im Tableau trennen die Teams gerade einmal zwei Punkte voneinander. Angesichts vergleichbarer Leistungsvermögen ist der Ausgang der Partie völlig offen.
Die Disziplinarkammer der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat nach den schweren Ausschreitungen beim Conference-League-Spiel des 1. FC Köln bei OGC Nizza Verfahren gegen den Bundesligisten und den französischen Klub eröffnet. Gegen den FC wird wegen drei unterschiedlicher Verstöße ermittelt, eine Entscheidung wird die UEFA „zu gegebener Zeit“ bekannt geben. Am Donnerstag hatte es schwere Auseinandersetzungen im Stadion und dessen Umfeld gegeben, mehrere Menschen wurden verletzt. Der Anstoß verzögerte sich um eine Stunde, letztlich holte der FC ein 1:1 (1:0). Gegen Köln wird wegen des „Werfens von Gegenständen“, des „Entzündens von Feuerwerkskörpern“ und „Krawalls in der Menge“ ermittelt.
Viele Fragen bleiben Die Antworten werden Zeit brauchen
Nach den Vorfällen in Nizza rund um das Conference-League-Spiel des 1. FC Köln bei OGC Nizza bleiben viele Fragen offen. Dies wird wohl auch noch mehrere Wochen so bleiben. Nicht nur innerhalb des FC wird es Zeit benötigen, um sich Klarheit zu verschaffen. Auch rund um die Geißböcke wird es noch viele Gespräche brauchen, um aufzuarbeiten, was passiert ist und was dies nun für den Klub bedeutet. Warum schwieg der Vorstand nach dem Youth-League-Skandal in Genk? Warum schwieg der Vorstand nach dem Spielabbruch bei der U21 gegen Oberhausen? Und warum schickte der Vorstand in Nizza Christian Keller vor, statt sich selbst den Fragen der Medien zu stellen? Keller ist erst seit wenigen Monaten im Amt, kennt viele Verbindungen in Fan-Kreisen noch nicht im Detail. Der Vorstand ließ den Sport-Geschäftsführer öffentlich alleine und tauchte ab. Das nächtlich veröffentlichte Statement des Präsidiums war eine Ansammlung austauschbarer Allgemeinplätze.
Favre lehnt sich weit aus dem Fenster FC kämpft gegen Frankreich-Vorwürfe
Nachdem der erste Schock verdaut ist, beginnt nach den skandalösen Vorfällen beim Spiel des 1. FC Köln beim OGC Nizza die Suche nach den Verantwortlichen. Für viele Menschen in Frankreich stand die Schuldfrage quasi mit Schlusspfiff schon fest. Denn statt in Ruhe die Vorfälle aufzuarbeiten, stempelte die heimische Presse die Kölner als Sündenböcke ab. So provozierte ein französischer Journalist Trainer André Pawlak beispielsweise mit der Frage: „Sind Sie solche Gewalt aus Deutschland gewohnt?“ Baumgarts Vertreter reagierte aber gelassen: „Ganz klar nein! Ich habe so etwas noch nie erlebt." Damit rettete Pawlak nicht nur die kölsche Ehre, sondern ergriff auch Partei für die rund 7900 friedlichen Fans aus Köln. Irritierend: Selbst Lucien Favre suchte die Schuld ausschließlich beim Gast: „Unsere Fans sind nicht für die Vorfälle verantwortlich. Sie haben sich einwandfrei verhalten“, und lehnte sich damit ziemlich weit aus dem Fenster.
Tigges trifft endlich “Ich bin so langsam wieder voll da”
Nach den Vorfällen in Nizza muss der 1. FC Köln sportlich sofort wieder zur Normalität zurückfinden. In der Conference League gegen den OGC gelang dies schon am Donnerstagabend auch dank Steffen Tigges. Der Angreifer erzielte sein erstes Pflichtspieltor für die Geißböcke. Er sieht sich fast bei 100 Prozent. Es war ein eindrucksvoller Spielzug, der am Donnerstagabend die 7.900 Fans des 1. FC Köln in Nizza die gewaltsamen Vorfälle vor dem Anpfiff vergessen machte. Florian Kainz zog von der linken Seite in Richtung Zentrum und schickte dann mit einem Traumpass Jan Thielmann auf die Reise. Der schnelle Angreifer erlief den Pass in die Tiefe und spielte im Strafraum mustergültig quer zum mitlaufenden Steffen Tigges. Der Mittelstürmer hatte keine Probleme am langen Pfosten den Ball per Grätsche über die Linie zu drücken. Der Rest waren Erleichterung und Jubel über die Führung und sein erstes Tor im FC-Trikot.
1. FC Köln vs. Union Berlin Baumgartl wohl wieder im Kader
Nach seiner Hodenkrebs-Erkrankung wird Timo Baumgartl am Sonntag beim Spiel von Union Berlin beim 1. FC Köln voraussichtlich wieder dem Kader der Köpenicker angehören. „Die Wahrscheinlichkeit ist groß“, sagte Union-Coach Urs Fischer am heutigen Samstag auf der Pressekonferenz. Der Schweizer Coach Fischer gab zudem bekannt, dass Abwehrspieler Doekhi mit einer strukturellen Verletzung ausfallen wird. Angesprochen auf die Krawalle von Kölner Hooligans beim Conference-League-Spiel in Nizza und den möglichen Auswirkungen auf Gastgeber Köln, meinte Fischer: "Das lässt niemanden kalt. Aber ich glaube schon, dass sie den Fokus auf Sonntag hinbekommen. Aber es ist nicht schön." Bei den Ausschreitungen hatte es insgesamt 32 Verletzte gegeben. Zur 0:1-Niederlage gegen Saint-Gilloise aus Belgien am Donnerstag sagte Fischer: "Wir haben nur 130 Sprints gemacht, normalerweise sind es 200 Sprints."
Baumgarts Freude auf Union ist getrübt FC-Profi Schmitz zurück im Kader
Nach der schlimmen Nacht von Nizza steht für den 1. FC Köln am Sonntag (hoffentlich) wieder der Fußball im Vordergrund. Der FC hat nach den Euro-Strapazen mit Union Berlin ein ganz dickes Brett zu bohren. Die „Eisernen“ sind saisonübergreifend seit zwölf Bundesliga-Spielen ungeschlagen. Start der irren Serie war ausgerechnet der 1:0-Heimsieg gegen den FC in der vergangenen Saison. "Es ist genau diese Konstanz, die sie so stark macht. Union ist längst keine Eintagsfliege mehr“, sagt Steffen Baumgart. Angesichts der „Schande von Nizza“ ist die Freude auf das besondere Duell beim Coach dieses Mal aber etwas getrübt: „Ich kann das nicht einfach so abhaken." Der Kölner Coach kann dabei endlich wieder auf Benno Schmitz zurückgreifen, der am Sonntag zum 20-köpfigen Aufgebot gehören wird.
So könnte der FC gegen Union Berlin starten: Schwäbe – Schmitz, Kilian, Hübers, Hector – Skhiri – Thielmann, Ljubicic, Kainz – Tigges, Adamyan
„Zwei Kölsch“ von Hooligans gejagt So wurde das Traumlos Nizza zum Albtraum
Die erschütternden Bilder aus dem Stadion von OGC Nizza gehen um die Welt. Kölner Fan-Chaoten lieferten sich heftige Prügeleien mit den Anhängern der Gastgeber, es flogen E-Roller, Pyros und Tische. Ein Anhänger von PSG stürzt fünf Meter von der Tribüne. 32 Menschen wurden verletzt, weil vor allem die Sicherheitskräfte in Südfrankreich versagt hatten. Mittendrin auch das Duo „Zwei Kölsch“, Michael Wurzer und Thomas Lambertz. Nach der Tour in der Qualikation zum FC Fehervar wollten sich die beiden Kult-Fans natürlich auch den Trip an die Cote d’Azur nicht entgehen lassen. Was traumhaft begann, endete gemeinsam mit dem früheren Mitgliederrats-Vorsitzenden Stefan Müller-Römer in einem Albtraum – inklusive Verfolgungsjagd mit drei französischen Hooligans. Ihre Beobachtungen unterstreichen die massiven Vorwürfe, die FC-Boss Christian Keller in Richtung der französischen Organisatoren machte...
Zwölf Spiele ungeschlagen FC will Unions Super-Serie beenden
Der 1. FC Köln ist gewarnt: Union Berlin hat seit dem 1. April 2022 nur noch zwei Pflichtspiele verloren – das Halbfinale des DFB-Pokals gegen RB Leipzig und am Donnerstag in der Europa League gegen Royale Union Saint Gilloise. In der Bundesliga ist man inzwischen seit zwölf (!) Spielen saisonübergreifend ungeschlagen. Doch auch der FC hat eine Serie zu verteidigen. Das Erfolgsrezept von Union Berlin ist inzwischen allen Gegnern klar und doch nur so schwer zu knacken. Union steht tief, kam bislang in dieser Saison im Schnitt auf gerade einmal 40,3 Prozent Ballbesitz. Angriffe durch die Mitte versprechen gegen die Köpenicker praktisch keinen Erfolg. Die Eisernen sind insbesondere im Zentrum zweikampfstark, schalten blitzschnell über die Außenverteidiger nach vorne um und setzen mit scharfen Pässen auf die Schnelligkeit ihrer Offensivspieler, allen voran auf Toptorjäger Sheraldo Becker (fünf Tore).