Köln-Bosse: „Mit aller Konsequenz vorgehen!“ Vorstands-Brief an FC-Mitglieder
Harte Linie oder Kuschelkurs? Der FC ist auf der Suche nach dem richtigen Umgang mit den eigenen Ultras. Nur drei Tage nach der schlimmen Prügel- und Krawall-Nacht von Nizza demonstrierte die „Wilde Horde“ am Sonntag im Stadion offen ihre Solidarität ausgerechnet zu diesen „Supras“, indem sie ein nicht vom FC genehmigtes Plakat aufgehängten.Ein erneuter Skandal und ein Affront gegen den Klub! Dass Sportchef Keller die Plakat-Aktion nicht konkret verurteilte, zeigt, wie groß klubintern die Angst davor ist, ein erneutes Ultra-Problem zu kriegen und mit Gruppen wie der „Wilden Horde“ Zoff zu haben. Trotzdem muss der Verein aufpassen, dass der unter Präsident Wolf angestoßene neue Dialog mit den Ultras im Härtefall keine Einbahnstraße ist und der Klub sich am Ende nur auf der Nase rumtanzen lässt. Dann verscherzen es sich Wolf und Co. nämlich mit der Mehrzahl ihrer Mitglieder und Fans... Am Montagabend wendete sich das Präsidium mit einem Brief und klaren Worten an die Mitglieder!...
Noch ohne Bundesligaeinsatz Uth ist wieder am Ball
„Back on the pitch“ – der 1. FC Köln begrüßt zum Start in die neue Woche Mark Uth auf dem Trainingsplatz zurück. Der Angreifer tastet sich nach wochenlanger Abwesenheit erwartungsgemäß weiter mit Individualtraining heran. Der Ball war bei der Einheit am Montag immerhin schon wieder Teil seines Programms. In der laufenden Bundesligasaison hat Uth verletzungsbedingt noch gar keine Rolle gespielt. Auf seinen Startelfeinsatz in der ersten Runde des DFB-Pokals folgten Adduktorenbeschwerden, die sich im weiteren Verlauf als hartnäckige Schambeinproblematik entpuppten. Anfangs war Köln sogar noch davon ausgegangen, dass es für den 1. Spieltag reichen könnte. Später mussten sich die Beteiligten allerdings eingestehen, dass eine behutsame Heranführung angebracht ist. Wann wieder im Mannschaftstraining oder auf dem Spielfeld mit dem 31-Jährigen zu rechnen ist, bleibt weiter unklar.
Wieder mal Butscher Mit Gänsehaut ins Spiel gegen Köln
Am Dienstag Vormittag leitete er seine erste Übungseinheit als Nachfolger von Thomas Reis. Am Sonntag steht Heiko Butscher beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln als Cheftrainer an der Seitenlinie. Keine neue Situation für den Ex-Profi. Schon zweimal kam der frühere Verteidiger als Zwischenlösung beim VfL Bochum nach der Entlassung eines Cheftrainers zum Einsatz. Im Februar 2018 feierte mit seiner Mannschaft ein 2:1 gegen Darmstadt. Zunächst muss sich Butscher einen Überblick verschaffen, wie es personell um seine Mannschaft bestellt ist, die nach sechs Niederlagen gegen Köln den ersten Punktgewinn anstrebt. Nicht einsatzfähig waren zuletzt Goralski, Heintz, Mousset und Asano. "Ich erwarte von jedem das Bewusstsein, was Fußball für ein geiler Sport ist, wo jeder bereit ist, alles wegzuverteidigen", so Butscher. "Grundtugenden wie Laufbereitschaft, und Geschwindigkeit sind vorhanden. Es gilt nun, mehr Konstanz reinzubringen."
„Armselig – Unerträglich“ Kasalla-Sänger entsetzt über Fan-Banner beim FC-Spiel
Ein nicht angemeldetes Plakat hat beim Spiel des 1. FC Köln gegen Union Berlin für Wirbel gesorgt. Wie aufgeladen die Stimmung rund um den Verein derzeit ist, erfuhr auch Kasalla-Frontmann Bastian Campmann. Der hatte in den vergangenen Tagen mehrfach via Twitter seinen Unmut kundgetan. „Stadionverbot für alle, die nicht in Frieden den Fußball und den Verein feiern wollen. Bitte. DIE sind nicht der Effzeh. Die sind eine Schande. Was für Ar... lö..“, schrieb der Sänger am Donnerstag angesichts der Nizza-Bilder. Als am Sonntag das Banner im Stadion hing, legte Campmann nach: „Es. Ist. Unerträglich. Was für eine armselige Provokation. Nichts verstanden. Ihr seid nicht der Verein. Aber der Verein muss jetzt auch reagieren. Schnell. Und klar“, forderte er und schrieb noch: „Armselig. Die Horde hat nichts verstanden“. Die Botschaften brachten dem Kasalla-Musiker auch zahlreiche üble Beleidigungen in den sozialen Netzwerken ein. Klar ist, dass der Riss, der durch die Fans geht, immer größer wird.
Frühe Gegentore Hat der FC ein Hallo-wach-Problem?
Zwischen Union Berlin und dem 1. FC Köln hat es erneut die ein oder andere fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung gegeben. Allerdings entschied weder der Handelfmeter noch der letztlich indirekt daraus resultierende Platzverweis für Luca Kilian das Spiel. Stattdessen schaffte es der FC diesmal nicht, nach einem erneuten Rückstand zurückzukommen. Zwei Spiele müssen die Geißböcke noch absolvieren, ehe sie ein erstes Mal durchatmen können. Am Donnerstag steigt bereits das nächste Spiel in der Conference League. Im Heimspiel wird der 1. FC Slovacko zu Gast sein, der sich am 1. Spieltag mit einem 3:3 von Partizan Belgrad getrennt hat. Kurz darauf folgt das Auswärtsspiel beim VfL Bochum, die sich jüngst am Montag von Cheftrainer Thomas Reis getrennt haben. Zunächst übernimmt Heiko Butscher. Nach der Partie können sich die Kölner dann auf ein freies Wochenende während der Länderspielpause freuen.
Darum ist für den FC ein Pauschal-Ausschluss der Ultras kein Thema
Wenige Tage nach den Ausschreitungen in Nizza kocht das Thema beim 1. FC Köln wieder hoch. Der Club setzt weter auf den Dialog mit den Ultras, während in den Sozialen Netzwerken der Schrei nach einem Staidonverbot lauter wird. „Man kann Gruppen pauschal nicht einfach ausschließen. Das lässt das deutsche Rechtsverständnis nicht zu“, sagt Fanforscher Jonas Gabler. „Personen dürfen nicht aufgrund einer Zugehörigkeit zu einer Gruppe ausgeschlossen werden.“ Sobald die einzelnen Gewalttäter aber identifiziert sind, seien Stadionverbote kein Problem – zumindest in Köln, denn da hat der FC Hausrecht. „Ein Ausschluss wäre auch nicht hilfreich: Es würde eher zu einer Solidarisierung mit den Gewalttätern innerhalb der Gruppe führen“, so der Experte weiter. Viel mehr sollten die Vereine das Gespräch suchen. Das tut der FC auch aus Eigeninteresse. Der Club will es sich auf keinen Fall mit den Ultras verscherzen.
„Der Video-Assistent hätte eingreifen müssen“ Gelb-Rote Karte für den FC hätte es so nicht geben dürfen
FC-Trainer Steffen Baumgart fand am Sonntag drastische Worte für die Schiedsrichter. Der Coach monierte unter anderem den Strafstoß und die Gelbe Karte gegen Luca Kilian. War der Strafstoß berechtigt? „Nein, aus meiner Sicht war es definitiv kein strafbares Handspiel. Luca Kilian springt gemeinsam mit Diogo Leite zum Ball. Sie verfehlen den Ball und befinden sich beim Schuss im Landeanflug. Wie soll Kilian den Arm halten? Das ist keine unnatürliche Bewegung, da steckt keine Absicht dahinter“, sagt Experte Alex Feuerherdt, Betreiber des Podcasts „Colinas Erben“ und Schiedsrichter-Kreislehrwart des Fußball-Verbandes Mittelrhein. „Dann stellt sich die Frage einer Fehlentscheidung: Ein Handspiel ist es ja zweifelsohne gewesen, aber keins, das eine Strafe zur Folge hätte haben müssen. Insofern hätte aus meiner Sicht der VAR eingreifen müssen.“ Cortus blieb bei seiner Meinung, der Video-Assisten griff nicht ein, die Szene führte nicht nur rund um das Geißbockheim zu zahlreichen Diskussionen.
Innovationen beim Fußball FC-Profis tragen in dieser Saison einen BH unter dem Trikot
Die Digitalisierungs-Messe „Digital X“ in Köln beleuchtet zwei Tage lang, wo Deutschland derzeit steht. Eine Talkrunde am Dienstag drehte sich auch um die technischen Entwicklungsmöglichkeiten im Fußball und da hatte der 1. FC Köln Mitte Juli beim Testspiel gegen den AC Mailand Neuland betreten. In einem Bereich haben die Innovationen aber schon Einzug erhalten, verriet Berg. „Seit dieser Saison tragen alle unsere Spieler unter den Trikots eine Art BH, in dem ein Chip eingearbeitet ist, der Daten sammelt. Auch da war viel Überzeugung notwendig. Aber nachdem das erste Spiel damit gewonnen wurde, blieb es dabei“. Die Chips sollen mehr Daten liefern als die bisher bekannten Werte wie Ballbesitz, Zweikampf- oder Pass-Quoten. Für Henkel ist diese Entwicklung im Alexa- und Siri-Zeitalter nur natürlich. „Vor Künstlicher Intelligenz wird keine Sparte mehr Halt machen. Algorithmen können Passoptionen oder Tiefenläufe analysieren.“
Slovacko-Kapitän Kadlec Nizza-Bilder haben uns nachdenklich gemacht
Der bekannteste Spieler bei Kölns nächstem Euro-Gegner 1. FC Slovacko ist Ex-Leverkusen-Profi Michal Kadlec. „Ich habe während meiner Zeit bei Bayer 04 von 2008 bis 2013 in Köln gelebt. Ich freue mich sehr auf das Spiel und das Kölner Stadion. Für mich ist das etwas Besonderes“, sagt Kadlec. BILD: Herr Kadlec, haben Sie nach den Geschehnissen von Nizza keine Angst vor der Reise nach Köln? Kadlec: „Nein, ich habe keine Angst, sondern freue mich sehr auf die Stimmung, die ich aus meinen Spielen mit Bayer in Köln kenne. Ich habe meinen Kollegen schon gesagt: ‚Köln wird ein Highlight für uns alle!‘“ BILD: Wurde über das Nizza-Spiel auch bei Ihnen in Slovacko gesprochen? Kadlec: „Die ersten Video-Bilder aus Nizza, das hatte uns alle sehr nachdenklich gemacht. Da waren Leute unterwegs, die etwas anderes als Fußball wollten. Ich hoffe wirklich, dass die richtigen Kölner Fans nicht bestraft werden."
Gegneranalyse Teil 3: 1. FC Slovacko – Mit Erfahrung zum Erfolg
Der 1. FC Köln trifft in der Gruppenphase der Europa Conference League auf den OGC Nizza, Partizan Belgrad und den 1. FC Slovácko. Wie stehen die Chancen der Geißböcke auf ein Weiterkommen in Gruppe D? Die Datenanalysten haben sich alle Gegner im Detail angeschaut. Der GEISSBLOG stellt die jeweiligen Mannschaften vor. Nach dem OGC Nizza und Partizan Belgrad geht es mit dem tschechischen Vertreter 1. FC Slovacko weiter. Martin Svedik, Trainer des 1. FC Slovacko, ist bereits seit November 2018 im Amt. Der 48-Jährige bleibt seinem 4-2-3-1 in der allermeisten Fällen treu, probiert aber gerade in dieser Saison immer wieder neue Systeme (z.B. Dreierkette oder ein 4-4-2 mit zwei Sechsern gegen Belgrad) aus. Dabei muss Svedig häufig rotieren, da sein Kader nicht nur der älteste der tschechischen Liga ist, sondern auch der drittälteste der Europa Conference League (im Schnitt 27.8 Jahre)...
Zahlreiche FC-Talente für Nationalmannschaften nominiert
Im Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Köln heißt es demnächst: Koffer packen! Für die bevorstehenden Junioren-Länderspiele erhielten gleich mehrere FC-Talente Einladungen zu den Auswahlmannschaften – national und international. Wenn vom 21. bis 27. September die erste Qualifikationsrunde für die U19-EMim nächsten Jahr ausgespielt wird, ist auch Justin Diehl mit dabei. Der Stürmer der A-Junioren des FC wurde von DFB-Trainer Guido Streichsbier für das Miniturnier mit Spielen gegen Armenien, Belarus und die Slowakei nominiert. Für den 17-jährigen Diehl, der bereits acht Länderspieleinsätze für die deutsche U16 und U18 zu verzeichnen hat, dürfte dies eine ganz besondere Belohnung sein: Nach schier endloser Verletzungspause wurde er von FC-Coach Stefan Ruthenbeck wieder behutsam aufgebaut und traf zu Beginn der Saison in der Bundesliga und im DFB-Pokal fast nach Belieben (6 Tore in 5 Pflichtspielen).
Neuerung bei Heimspielen: FC-Profis richten sich mit besonderer Aktion an Fans im Stadion
Am Sonntag gab es für den 1. FC Köln gegen Union Berlin (0:1) die erste Saison-Niederlage in der Bundesliga. Zeit für Wiedergutmachung ist bereits am Donnerstag in der Conference League gegen den 1. FC Slovacko. Doch so wichtig die drei Punkte auf dem Platz immer sind, umso wichtiger sind auch die Aktionen des FC abseits des Fußballs. Die FC-Profis trugen beispielsweise im Heimspiel gegen Stuttgart ein Sonder-Trikot, bei dem die Sponsoren-Logos in Regenbogen-Farben zu sehen waren. Vor dem Anpfiff fiel einigen Fans im Stadion allerdings noch eine weitere Änderung auf. Die Spieler wurden nicht, wie sonst üblich, mit Bild und Rückennummer auf der Anzeigetafel präsentiert, sondern zeigten ihre eigenen Namen selbst in Gebärden-Sprache. Der FC hat auf Twitter ein Making-of dieser Videos gepostet. Zukünftig soll die Präsentation in Gebärden-Sprache bei jedem Heimspiel stattfinden.
Nur die Eisernen laufen mehr! Baumgart: "Intensität macht jede Mannschaft besser"
Moderne Statistiken machen den Fußball in den letzten Jahren immer gläserner. Unter Experten gibt es dabei bisweilen Streit darüber, welche Statistiken echten Erfolg beschreiben und welche lediglich Datenpunkte liefern, die eigentlich keinen Erkenntnisgewinn mit sich bringen. Kontrovers diskutiert wird die Analyse der Laufdistanz. Zum Beispiel läuft eine Mannschaft automatisch mehr, wenn sie wenig Ballbesitz hat und dem Gegner ständig hinterherhetzen muss. "Laufen gehört zum Fußball. Eine höhere Intensität macht jede Mannschaft besser", steht für Steffen Baumgart fest. Der Chefcoach der Geißböcke hat dahingehend keinerlei Beschwerden, die er an sein Team richten müsste. Denn der FC ist nach Union Berlin die Mannschaft, die in der Bundesliga die größte durchschnittliche Strecke hinter sich legt. Dass die Eisernen den Domstädtern am Sonntag die erste Saisonniederlage zugefügt haben, erhält dadurch eine besondere Qualität.
Baumgart auf PK vor Slovacko-Spiel „Sind schwer für uns einzuschätzen“
Der 1. FC Köln empfängt den 1. FC Slovacko in der Conference League am Donnerstagabend. Am Mittwoch sprachen Steffen Baumgart und Benno Schmitz auf der Pressekonferenz über die Partie. Baumgart zum Personal: "Uth, Chabot, Olesen, Andersson werden weiter fehlen. Alle anderen sind einsetzbar. Den Kader werden wir morgen bekannt geben." Und weiter zum Gegner sagte der Kölner Coach: "Das was wir haben, ist maximal was wir in der Tabelle sehen können. Sie sind auf jeden Fall sehr erfahren. Es ist schwer für uns einzuschätzen, ob sie mit Dreier- oder Viererkette spielen. Sie sind technisch sehr gut, aber alles andere muss ich mir aus den Fingern saugen." Und zur Belastung sagte Baumgart: "Aus unserer Sicht verkraften die Jungs die Belastung gut. Ungewohnt ist für uns, dass wir nicht in dem Rhythmus von letztem Jahr trainieren können. Das fällt uns momentan nicht so einfach."
Nachspiel: 1. FC Köln verliert 0:1 gegen Union Berlin An den Eisernen die Zähne ausgebissen
Union Berlin fuhr als verdienter 1:0-Sieger über den 1. FC Köln in die deutsche Hauptstadt zurück und beeindruckte dabei durch Schnelligkeit, Zweikampfstärke und Cleverness. Die Kölner kamen zwar zu einigen Chancen, waren jedoch nie wirklich zwingend und gingen zu Recht als Verlierer vom Platz. Es war das Spiel 1 nach Nizza. Nach friedlichem Fanmarsch, nach großer Vorfreude auf das Spiel, nach Jagdszenen im und um das Stade de Nice. Drei Tage danach stand zumindest für 90 Minuten das Geschehen auf dem grünen Rasen im Mittelpunkt und nicht die Vorkommnisse auf den Zuschauerrängen. Nicht, dass es deshalb ein vergnüglicher Nachmittag wurde. Nein, die 0:1-Niederlage des 1. FC Köln gegen Union Berlin ließ heitere Gedanken ebenso wenig zu wie die Erinnerungen an die Ereignisse vom letzten Donnerstag. Auch die Spätsommersonne konnte die Trübsal nicht verscheuchen, die sich über das Stadion legte...
Die große Unbekannte aus Tschechien “Ich müsste mir was aus den Fingern saugen”
Der 1. FC Köln bestreitet am Donnerstagabend sein erstes Heimspiel in der Europa Conference League. Die Geißböcke empfangen dabei den 1. FC Slovacko aus der tschechischen Fortuna Liga. Doch nicht nur für deutsche Fans ist der Klub eine große Unbekannte. Blickt man auf die tschechische Fußballliga, dürften den meisten Fans aus Deutschland die beiden Hauptstadtclubs Slavia und Sparta Prag etwas sagen. Auch Slovan Liberec und Viktoria Pilsen sind angesichts einiger Teilnahmen an europäischen Wettbewerben einigen womöglich ein Begriff. Vom 1. FC Slovacko dürften bis dato allerdings nur Kenner des tschechischen Fußballs etwas gehört haben. “Das gleiche Problem habe ich auch”, sagte daher selbst Steffen Baumgart am Mittwoch vor dem ersten Aufeinandertreffen. “Das, was wir haben, ist was wir in der Tabelle und aus den Fernsehbildern ablesen können”, berichtete Baumgart.
Nach Randalen in Nizza Erster Fan (Sturzopfer) vor Gericht
Nach den Ausschreitungen vor dem Spiel des 1. FC Köln bei OGC Nizza muss sich ein erster Fan an diesem Donnerstag in der südfranzösischen Stadt vor Gericht verantworten. Dem Franzosen, der sich beim Sturz von der Tribüne im Stadion verletzte, werde Gewalt, die Verwendung von Pyrotechnik sowie das Werfen gefährlicher Gegenstände vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft in Nizza am Mittwoch mit. Dem Mann aus dem Großraum Paris drohen bis zu drei Jahre Haft und 45.000 Euro Strafe. In einer Vernehmung habe der Angeklagte sich weder zu seinem Verhalten noch zur Frage geäußert, weshalb er zu dem Spiel zwischen Nizza und Köln in der Europa Conference League angereist war. Bei Auseinandersetzungen vor Anpfiff des Spiels waren am Donnerstag vergangener Woche insgesamt 32 Menschen verletzt worden, darunter zwei Polizisten und ein Ordner.
FC empfängt Slovacko “Den höheren Aufwand nimmt jeder gerne mit”
Der 1. FC Köln will sich mit einem Sieg gegen den 1. FC Slovacko in der Gruppe D der Conference League vorne festsetzen. Der Gegner ist den Geißböcken jedoch weitestgehend unbekannt, wie Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz verrät. Darüber hinaus sprachen Trainer sowie Rechtsverteidiger Benno Schmitz über die Belastung sowie die Vorfälle in Nizza.
Gewalt in Nizza: „Für 50 Euro“ Französischer Ordner schildert Kampf auf den Rängen
Ein Mitarbeiter des Sicherheitspersonals, der während der Ausschreitungen im Stadion von Nizza im Einsatz war und anonym bleiben möchte, hat sich in einem Interview mit dem französischen Radiosender „France Bleu Azur“ zu den brutalen Vorfällen geäußert und sich damit erstmals an französische Medien gewandt. Mit dem Ersatznamen Francis, einer Kapuze über den Kopf und verstellter Stimme schildert der Mann seine traumatischen Erlebnisse auf den Rängen des „Alianz Riviera“ sowie rund um das Stadion vor der Partie des 1. FC Köln gegen OGC Nizza – und deutet auch auf Versäumnisse der heimischen Sicherheitsvorkehrungen hin. Bereits vor dem Stadion habe ihn besorgt, dass die Tore erst eine Stunde vor dem Spiel geöffnet wurden. „Es war vorgesehen, die Tore zwei Stunden vor Spielbeginn zu öffnen. Da war mir schon klar, dass die Dinge komplizierter ablaufen werden“, so Francis...
Kurvendiskussion: Aufarbeitung der Geschehnisse in Nizza Post vom Vorstand und Kartenspenden
Wer sind eigentlich die Supras Auteuil, die in Nizza an den Ausschreitungen beteiligt waren? Viel wird in diesen Tagen spekuliert über die Ausschreitungen und Gewaltszenen in Nizza, immer wieder fällt dabei der Name Supras Auteuil. Die Anhänger aus der Fanszene von PSG und die Freundschaft, die sie mit einigen Kölner Fußballfans verbindet, scheint vielen vor den Geschehnissen von Nizza kein Begriff gewesen zu sein. Sie sind laut Medien eine in Frankreich verbotene Gruppe, “Hools aus Paris”. Doch ganz so einfach wie diese plakative Beschreibung ist ein umfassender Erklärungsversuch nicht. 2010 wurde die Gruppe offiziell verboten, vorausgegangen waren schwere Kämpfe zwischen den zwei Kurven im Parc des Princes. Auf der einen Seite die politisch links eingestellten Virage Auteuil zu denen auch die Supras Auteuil zählen, auf der anderen Seite die als rechts bekannten Fans in der Kurve Kop of Boulogne.
Nächste Zoff-Runde um Kölns Ex-Teammanager Denis Lapaczinski. Wird's jetzt schmutzig? Der FC und Lapaczinski stehen sich nach neun Monaten Streit Freitag erneut vor dem Arbeitsgericht gegenüber und verhandeln u.a. endgültig die Klub-Zukunft des einstigen Teambetreuers. Lapaczinski war ursprünglich im Dezember freigestellt worden – damals u.a. aufgrund fehlender Corona-Impfungen. Er sollte nicht mehr zu nah an den Profis dran sein. Im Februar war er dann mit einem Eilantrag auf Wiedereinstellung in gleicher Position gescheitert, bekam stattdessen einen Büro-Job. Vor dem Arbeitsgericht aber kam schon damals heraus, dass Kölns Sportboss Jörg Jakobs und Lizenzspieler-Chef Thomas Kessler ihm auch Verfehlungen im Job vorzuwerfen versuchten. Im März folgte dann nun scheinbar die Kündigung. Gegen die klagt Lapaczinski jetzt, nachdem alle Versuche zur Einigung offenbar gescheitert sind.
Trainer Steffen Baumgart vom 1. FC Köln machen die wiederholten Fan-Ausschreitungen in der jüngeren Vergangenheit ratlos. "Ich habe das Gefühl, dass es insgesamt immer mehr wird", sagte Baumgart vor dem zweiten Gruppenspiel der Conference League am Donnerstag gegen den tschechischen Überraschungs-Pokalsieger FC Slovácko: "Aber ich habe keine Lösung, wie wir das in Griff bekommen können, außer immer wieder alle aufzufordern, gewaltfrei zu agieren." Nicht einmal eine Woche nach den Ausschreitungen vor dem Kölner Spiel in Nizza (1:1) war es auch zwischen Marseille und Frankfurt am Dienstag zu Zwischenfällen gekommen. "99 Prozent haben auch in diesen Fällen keinen Scheiß gebaut", sagte Baumgart: "Aber wir reden immer über das eine Prozent. Wie wir das ändern, dafür habe ich kein Rezept. Wichtig ist, dass man dagegen vorgeht und dranbleibt, um diese Elemente nach und nach aus dem Stadion zu kriegen."
Vorfreude auf erstes Europa-Heimspiel Wie wird eine Woche nach Nizza die Stimmung?
Der 1. FC Köln steht vor seinem ersten Heimspiel in der Europa Conference League. Gegen den 1. FC Slovacko wollen die Geißböcke den ersten Sieg in dem noch jungen Wettbewerb einfahren. Die Frage bleibt jedoch: Wie wird die Stimmung in und um das RheinEnergieStadion eine Woche nach den Vorfällen aus Nizza? Während im Hintergrund die Aufklärung und die Aufarbeitung der gewaltsamen Vorfälle rund um das Spiel beim OGC Nizza vorangetrieben werden, ist der 1. FC Köln auch darum bemüht, sich wieder auf die sportlichen Themen zu fokussieren. Nichtsdestotrotz hängen die Erinnerungen von der Côte d’Azur auch noch acht Tage später in vielen Köpfen nach. Dass das erste Heimspiel in der Conference League trotz des eher unbekannten Gegners nicht ausverkauft sein könnte, erscheint angesichts der Kölner Fan-Treue praktisch unmöglich. Auch am Mittwoch ließen sich noch mehr als genug Tickets über den Shop erwerben.
Zu hohe Europapokal-Belastung? Baumgart: „Das fällt uns momentan nicht so einfach“
FC-Trainer Steffen Baumgart hat nach den bisherigen drei Europapokal-Spielen bisher immer fleißig in der Startelf durchgewechselt. Gegen Union Berlin gab es am vergangenen Sonntag die erste Liga-Niederlage. Macht sich die Euro-Belastung im FC-Kader schon bemerkbar? Laut Baumgart nicht! „Aus unserer Sicht verkraften die Jungs die Belastung gut, sind gut dabei“, sagte der Köln-Trainer am Mittwoch. Allerdings gebe es auch eine neue Sache, an die man sich noch nicht ganz gewöhnt habe: „Ungewohnt ist für uns, dass wir nicht in dem Rhythmus von letztem Jahr trainieren können. Gerade auch in den verschiedenen Spielformen. Das fällt uns momentan nicht so einfach, aber wir können uns nicht beschweren. Wir haben bei den Jungs aber ein gutes Gefühl.“ Im Spiel gegen Union hatte man trotzdem das erste Mal das Gefühl, dass die Euro-Belastung den FC-Profis zu schaffen macht, die Spieler wirkten etwas platt.
Es geht um einen Handelfmeter DFB gibt Fehlentscheidung gegen den 1. FC Köln zu
Fehlentscheidungen gehören auch fünf Jahre nach der Einführung des VAR weiter zum deutschen Fußball. Vier aktuelle Fälle beschäftigen derzeit den DFB. Der DFB hat vier Fehlentscheidungen seiner Schiedsrichter an den vergangenen beiden Spieltagen der Bundesliga im Zusammenhang mit Handspielen eingeräumt. „Wir haben die Situationen analysiert und werden die Ergebnisse vor dem nächsten Spieltag auch noch mal mit den Schiedsrichtern besprechen“, sagte Peter Sippel, Sportlicher Leiter Bundesliga: „Ziel muss es bleiben, eine möglichst einheitliche Regelauslegung zu erreichen." Schiri Cortus hatte einen sehr umstrittenen Handelfmeter gegen den 1. FC Köln gepfiffen. Ein Fehler, wie der DFB jetzt selbst zugibt. Ein Fehler, der aber keine Konsequenzen hatte, weil Schwäbe den Elfmeter von Siebatcheu parierte.