Die Ereignisse von Nizza haben etwas in vielen Fans des 1. FC Köln verändert. An diesem Abend ist etwas kaputtgegangen, ein gewisses Urvertrauen, das man als deutscher Normalfan einfach hat: In der Bundesliga kannst du bis auf wenige Ausnahmen in ein Stadion gehen und dir wird schon nix passieren, egal welche Farben du trägst. Dieses Vertrauen existiert seit Donnerstag nicht mehr beziehungsweise es wurde einem schonungslosen Reality Check unterzogen. Für andere vermutlich seit Jahren traurige Gewissheit, für uns nun erstmals greifbar geworden. So war einer der meistgehörten Sätze in der L2 nur “ich fahre nie wieder auswärts”. Sonst war nicht viel zu hören. Keine Lieder, keine Lobpreisungen für Thielmanns gute Bewegungen, Kainz’ erneute Vorlagen oder Schwäbes Monsterparaden. Nur ein ungutes Gefühl – und Schweigen.
Klubbosse und Politik plädieren für Teil-Legalisierung Kippt das Pyro-Verbot in der Bundesliga?
32 Verletzte, darunter ein Schwerverletzter – die erschreckende Bilanz der Skandal-Nacht von Nizza. Nach den Ausschreitungen in der Conference League klagt die Uefa den 1. FC Köln wegen seiner Chaoten an, die sich beim 1:1 mit OGC-Anhängern prügelten, Gegenstände warfen und Feuerwerkskörper zündeten. Es drohen eine hohe Geldstrafe und Geisterspiele. Auch beim Spiel von Dortmund gegen Kopenhagen feuerten Dänen Leuchtraketen auf die BVB-Stars und deren Fan-Blöcke ab. Ebenfalls eine Uefa-Strafe erwartet den FC Bayern, dessen Ultras in Mailand gegen Inter ein rotes Flammenmeer entfachten. Und ausgerechnet jetzt kocht die Diskussion über eine Zulassung von Pyrotechnik in der Bundesliga hoch! Neben Klub-Bossen von Bremen und Hertha plädieren auch sportpolitische Sprecher der Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP für eine Teil-Legalisierung: Ultras sollen ihr eigentlich per Sprengstoffgesetz verbotenes Feuerwerk in sicheren Bereichen des Stadions abbrennen dürfen. „Kalte Pyro“ (200 Grad) soll dabei die 2000 Grad heißen Bengalos ersetzen...
Union bei Lieblingsgegner Köln Comeback für Baumgartl
Der 1. FC Union Berlin will zeigen, dass er die 0:1-Heimniederlage zum Auftakt der Europa League gegen Saint-Gilloise gut verkraftet hat. Die erste Gelegenheit dazu bietet sich heute (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln. „Wir waren enttäuscht und nicht zufrieden. Wir haben uns aber nicht lange damit aufgehalten. Wir haben ein, zwei Dinge angesprochen, die es besser zu machen gilt“, sagte Urs Fischer. Ein besonderes Comeback gibt es im Rheinland. Timo Baumgartl wird erstmals seit seiner im April diagnostizierten Hodenkrebs-Erkrankung wieder im Aufgebot stehen. In Köln bahnen sich bei den Eisernen einige Änderungen in der Startelf an. Verteidiger Danilho Doekhi muss passen, weil er laut Fischer seit der Partie gegen Saint-Gilloise eine strukturelle Verletzung hat. Gleiches gilt für Reservist Kevin Möhwald, auch er kann nicht mit nach Köln reisen. Für Union ist Köln einer der Lieblingsgegner (fünf Siege von sechs Liga-Spielen).
Nach Nizza-Krawallen Union-Manager Ruhnert nimmt FC-Fans in Schutz
Heute muss der 1. FC Köln die schrecklichen Szenen aus Nizza abschütteln. Um 15.30 Uhr geht es im Rhein-Energie-Stadion gegen Union Berlin, die heute Tabellenführer werden können. Vor dem Spiel war Union-Manager Oliver Ruhnert im Aktuellen Sportstudio des ZDF. Er fand deutliche Worte zu den Ausschreitungen und sprach über den erfolgreichen Weg der Berliner, der für Köln Vorbild sein kann. Moderator Sven Voss will wissen: Gibt es einen Nachholbedarf nach Corona bei den gewaltbereiten Fans? Ruhnert findet klare Worte: „Ich nenne sie nicht so. Muss ich klar sagen. Man tut den Fans auch unrecht, wenn man sagt: gewaltbereite FC-Fans. Nein, ich glaube der FC-Fan, der in Nizza mit so vielen tausenden da war, einfach sich ganz vernünftig artikuliert hat und sich einfach nur über das Comeback im Europapokal gefreut hat – man tut dem jetzt unrecht. Die anderen sind für mich keine Fans. Das sind für mich Gewalttäter und Idioten."
Besser als Bayern! Union siegt trotz Latte, Horror-Elfer & Wegpfeif-Tor
Muss sich Bayern jetzt an den Verfolger-Modus gewöhnen? Union Berlin überholt den Abo-Meister mit einem 1:0 in Köln, hat zwei Punkte Vorsprung auf die Münchner. Bayern hatte beim 2:2 gegen Stuttgart zum dritten Mal in Folge nur Unentschieden gespielt. Heißt: Erstmals steht Union in seiner Bundesliga-Geschichte am Ende eines Spieltags vor Bayern. Der Rekordmeister ist schon den zweiten Spieltag in Folge nicht Tabellenführer! Das gab es zuletzt vor fast genau einem Jahr – nach dem 4. Spieltag der vergangenen Saison. Nach nur 2:55 Minuten schießt sich Union an Bayern vorbei! Hübers lenkt eine flache Flanke von Becker unhaltbar ins kurze Eck. Bitteres Eigentor des FC, 1:0 für die Berliner! Danach hat Köln Dreifach-Glück: Erst hält Schwäbe einen unfassbar schlecht geschossenen Hand-Elfer von Siebatcheu (10.), dann wird das vermeintliche 2:0 von Becker wegen einer Abseitsstellung zurückgenommen (14.). Schließlich trifft Trimmel auch noch die Latte (18.).
Trotz Elfer-Held Schwäbe Müder FC kassiert erste Bundesliga-Schlappe
Das war dann doch zu viel in einer Woche! Der 1. FC Köln hat das Bundesliga-Heimspiel gegen Union Berlin am Sonntag mit 0:1 verloren. Die „Schande von Nizza“ hallte dabei wohl noch mehr nach, als vielen lieb war. Selbst Steffen Baumgart fiel es auch am Spieltag noch sichtlich schwer, die Geschehnisse von Donnerstag einzuordnen. „Meine Gefühlslage ist schon wieder in Ordnung, aber diese Bilder wirst du nicht vergessen“, sagte der FC-Trainer vor Anpfiff. Bevor Kapitän Hector als Zehner so richtig loslegen konnte, lag der FC schon hinten. Eine harmlose Hereingabe von Sheraldo Becker fälschte Timo Hübers unglücklich ins eigene Tor ab. Nachdem er bereits den Elfmeter in Nizza verursacht hatte, die nächste unglückliche Aktion des Verteidigers. Union ließ kaum etwas zu und war an diesem Nachmittag unter dem Strich einfach eine Nummer zu groß für tapfer kämpfende Kölner.
Kilian sieht Gelb-Rot Hübers' Pech hievt Union Berlin vorläufig auf Platz 1
Der 1. FC Köln kann gegen Union Berlin weiterhin nicht gewinnen. Auch im siebten Anlauf blieb der FC sieglos, verlor wegen eines frühen Eigentors 0:1 und kassierte so zugleich die erste Saisonniederlage in der laufenden Saison. Baumgartl stand nach seiner Hodenkrebs-Diagnose erstmals im Kader der Köpenicker und durfte sogleich miterleben, wie seine Kollegen früh in Führung gingen: Grills langen Abschlag leitete Siebatcheu zu Becker weiter, der Schmitz narrte und anschließend aus spitzem Winkel abzog. Hübers lenkte die Kugel noch unglücklich zum 0:1 ab (3.). Es war ein Start nach Maß aus Berliner Sicht, die schon bald die große Chance auf das 2:0 erhalten sollten. Bei einer Ecke köpfte Knoche den ausgestreckten Arm von Kilian aus kurzer Distanz an, Schiedsrichter Benjamin Cortus entschied zu Unrecht auf Elfmeter, den Siebatcheu dann aber mit einem viel zu pomadigen Schuss in die Mitte vergab (10.).
Union Berlin übernimmt Tabellenführung Eigentor von Hübers sorgt für vierten Sieg
Union Berlin hat die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen. Die Mannschaft von Urs Fischer gewann bei 1. FC Köln souverän 1:0 (1:0). Ein Eigentor von Kölns Timo Hübers (3.) sorgte für den vierten Saisonsieg der Köpenicker. Damit zieht der 1. FC Union in der Tabelle am FC Bayern München vorbei - könnte am Sonntagabend aber bei einem hohen Sieg noch vom SC Freiburg abgefangen werden. Die Partie begann mit einem frühen Paukenschlag. Mit dem ersten Torschuss gingen die Gäste aus Berlin in Führung. Sheraldo Beckers Schuss aus spitzem Winkel wurde von Verteidiger Timo Hübers ins eigene Tor abgefälscht (3.). Die Geißböcke taten sich über 90 Minten schwer. Mit dem hochverdienten 1:0-Auswärtserfolg beim 1. FC Köln blieb Union Berlin saisonübergreifend in der Bundesliga im 13. Spiel in Folge ungeschlagen. Die letzte Niederlage setzte es am 19. März 2022 gegen den FC Bayern.
Der 1. FC Köln hat erstmals in der Bundesliga-Saison 2022/23 verloren. Die Geißböcke unterlagen Union Berlin mit 0:1 (0:0) und zeigten dabei insbesondere in der ersten Halbzeit eine schwache Leistung. Der FC verpasste damit auch den Sprung unter die Top Vier der Liga, denn mit drei Punkten hätte der FC sogar mit Bayern und Dortmund gleichziehen können. Die Belastung konnte keine Rolle gespielt haben, dass der FC in der ersten halben Stunde gegen Union derart neben sich stand, zwei Kilometer weniger lief (am Ende waren es fast fünf Kilometer weniger) und nur 35 Prozent der Zweikämpfe gewann. Denn auch Union hatte am Donnerstag international gespielt. Doch die Köpenicker waren die wachere, bissigere, konsequentere und daher auch bessere Mannschaft. Das änderte auch der deutlich größer werdende Ballbesitzanteil im Laufe des Spiels nicht. Der FC blieb in allen Belangen hinter seinen Möglichkeiten zurück. Es war eine unter dem Strich verdiente Niederlage, die höher hätte ausfallen müssen.
Baumgart: “Der Plan, den wir hatten, ist mal so gar nicht aufgegangen”
Der 1. FC Köln hat gegen den 1. FC Union Berlin die erste Saisonniederlage hinnehmen müssen. Bei der 0:1-Niederlage haben sich die Geißböcke gegen die starke Defensive der Hauptstädter lange Zeit schwer getan. Entsprechend enttäuscht fielen die Stimmen nach dem Spiel aus. Steffen Baumgart: “Glückwunsch zu einem verdienten Sieg an Union Berlin. Ich habe lange keine Mannschaft so gut hier spielen sehen, wie Berlin in den ersten 30 Minuten. Der Plan, den wir hatten, ist mal gar nicht aufgegangen. Wi hatten keine Antworten. Wir haben es versucht, das hat man den Jungs angesehen. Wir wussten, dass wir nur wenig Torchancen kriegen werden. Die Jungs sind jung, wir werden weiter arbeiten.” Und Urs Fischer: “Wir sind natürlich zufrieden. Kompliment an meine Mannschaft. Wir waren von Beginn weg bereit für diese Aufgabe. Die Jungs haben das in den ersten 45 Minuten sehr gut umgesetzt. Unsere Führung war hochverdient."
Treue-Schwur der FC-Ultras Nach Nizza-Eklat: Französisches Banner im Kölner Block
Die Vorfälle beim Auswärtsspiel in Frankreich sind beim 1. FC Köln auch drei Tage danach natürlich noch Thema. „Nizza wird uns noch lange beschäftigen, und wir werden noch oft darüber reden“, erklärte Christian Keller vor dem Spiel gegen Union Berlin am Sonntag. Und wie eine Provokation hing gleich hinter ihm, gut sichtbar eine Botschaft der „Wilden Horde“. Die war nicht auf Deutsch, sondern auf Französisch. „Quand t’entends Horde y‘a Supras qui va avec“, was sinngemäß bedeutet: „So lange es die Horde gibt, steht sie auch zu den Supras.“ Es war also ein Treuebekenntnis der Ultras an ihre Freunde, der verbotenen Ultra-Gruppierung von Paris SG, mit der man seit 2003 freundschaftliche Kontakte pflegt. Trotz der fürchterlichen Bilder und der schlimmen Gewalt auf den Rängen passt also weiter kein Blatt zwischen den deutschen Fußball-Aktivisten und den Franzosen – beide hatten in Nizza ihren Anteil am Eklat. Doch statt einer Entschuldigung wieder nur eine trotzige Reaktion im Kölner Süden. Wie der Klub mit den Ultras umgehen wird, ist noch offen.
Wut auf Schiri Cortus Baumgart-Vulkan spuckt Feuer: „Kotzt mich an“
Diese 72 Stunden haben FC-Trainer Steffen Baumgart massiv aufgewühlt. Erst die schlimmen Prügel-Szenen am Donnerstag direkt vor seinen Augen in Nizza, dann die bittere 0:1-Heimniederlage am Sonntag gegen Union Berlin – geleitet von einem unfassbar schwachen Schiedsrichter-Gespann. Als Benjamin Cortus die Partie abpfiff, musste die Wut noch einmal raus. Während Sportchef Christian Keller gerade mit den drei Unparteiischen auf dem Platz diskutierte, marschierte Baumgart wild fluchend am Trio vorbei und trat mit voller Wucht die Schoner vor der TV-Kamera an der Mittellinie weg. Beim Elfmeterpfiff, bei zahlreichen Zweikämpfen und bei der zunächst nicht erkannten Abseitsstellung von Becker lag Cortus daneben – zu viel für Baumgart. Der Vulkan brodelte auch lange nach dem Abpfiff noch. „Ich bin am Schiri vorbeigegangen, weil ich die Leistung nicht mehr akzeptieren will. Das geht mir auf die Eier“, wütete er...
Festung Franz-Kremer-Stadion U21 schlägt auch Wuppertal
Die U21 des 1. FC Köln kommt langsam auf Kurs: Das 2:1 (1:0) gegen den Wuppertaler SV war der dritte Regionalliga-Heimerfolg in Serie – das abgebrochene RWO-Spiel mit eingerechnet. Dessen drei Zähler dürften am Montagabend auch noch auf das Kölner Konto wandern. Trainer Mark Zimmermann änderte seine Startaufstellung im Vergleich zur 2:4-Niederlage in Münster auf vier Positionen, formierte dabei abermals seine Abwehrreihe neu. Rijad Smajic, Georg Strauch, Maximilian Schmid und Gabriel Segal ersetzten Pierre Nadjombe, Winzent Suchanek, Yusuf Örnek und Simon Breuer. Die Partie wurde keine 72 Stunden nach den Ausschreitungen in Nizza durch ein massives Polizeiaufgebot begleitet. Es war der zahlenmäßig mit Abstand größte Einsatz bei einem U21-Spiel der vergangenen Jahre, der das Franz-Kremer-Stadion in eine Festung verwandelte...
Nach Banner-Eklat FC-Bosse treffen sich mit Kölner Ultras
Im Spiel gegen Union Berlin am Sonntag hing gut sichtbar eine Botschaft der „Wilden Horde“ im Stadion. „Quand t’entends Horde y‘a Supras qui va avec“, was sinngemäß bedeutet: „So lange es die Horde gibt, steht sie auch zu den Supras.“ Es war also ein Treue-Bekenntnis der Ultras an ihre Freunde, der verbotenen Ultra-Gruppierung von Paris SG. Ein weiterer Affront gegenüber dem Klub – und das zu einem brisanten Zeitpunkt: Denn am Sonntagabend gab es ein Treffen zwischen den FC-Bossen (Vorstand und Geschäftsführung) und Ultra-Vertretern, bei dem die Nizza-Vorfälle aufgearbeitet werden sollten. Mit der eindeutigen Provokation, die die FC-Verantwortlichen eiskalt erwischte, bestand nun deutlich mehr Redebedarf als ohnehin schon. Ein klares Statement der Vereinsführung nach dem Gespräch? Fehlanzeige! Dabei deuten die Reaktionen in den sozialen Netzwerken eindeutig daraufhin, dass der Großteil der Anhänger den Kuschelkurs der Bosse satthaben und eine angemessene Reaktion des Vereins erwarten.
Plakat „Wilde Horde“ hält zu Pariser Ultras Kasalla mit Wut-Post
FC-Stadionsprecher Michael Trippel wandte sich vor dem Spiel gegen Union an die Anhänger: „Wir grüßen alle Fans, die es gut mit unserem FC meinen.“ Ob das allerdings auch auf die Ultra-Gruppierung „Wilde Horde“ zutrifft? Vor dem Anpfiff war vor der Südtribüne ein provokantes Transparent zu sehen, das man als Solidaritätsbekundung zwischen der „Wilde Horde“ und den mit ihr seit Jahren befreundeten, aber bereits seit 2010 verbotenen Pariser Ultras „Supras Auteuil“ auffassen musste. Das Plakat hing dort für eine gute halbe Stunde und löste auch Reaktionen im Netz hervor. Die Kölschrock-Band Kasalla etwa postete nach der Partie ein Bild des Banners auf Twitter mit der Aufforderung, dass der Verein jetzt reagieren müsse: „Schnell. Und klar“. Die Vorfälle von Nizza werden Folgen haben. Beiden Klubs drohen zunächst hohe Geldstrafen, den Kölnern zudem das Verbot, Kartenkontingente an Auswärtsfahrer zu geben.
Von wegen, Knallhart-Kurs So reagiert Köln auf Skandal-Plakat der Ultras
Nächster Fan-Ärger für den FC. Nach der schlimmen Randale-Nacht von Nizza provozierten die Ultars der „Wilde Horde“ beim Heimspiel gegen Union (0:1) mit einem Skandal-Plakat, führten den eigenen Verein vor und dürften über die Reaktion des Klubs höchstens müde lächeln. Der 1. FC Köln und die Polizei wollen nach der Randale von Nizza hart durchgreifen. Das Plakat „Wenn du ,Horde’ hörst, gehören die Supras dazu" ist ein Affront gegen die eigenen Klub-Bosse. Sportboss Christian Keller sieht im Gegensatz zu vielen Fans keine klare Botschaft hinter dem Ultra-Banner. Während die FC-Bosse um Keller die Randale aufs Schärfste verurteilen und ankündigten, die Täter jagen zu wollen, demonstrieren die eigenen Ultras nun erneut ihre Nähe zur Pariser Skandal-Gruppe. Nach dem Spiel gab es ein Treffen der Klub-Bosse mit den Ultras. Umso schlimmer: Die FC-Antwort passt so gar nicht zum angekündigten Knallhart-Kurs des Vereins und lässt viele Fans befürchten, dass auch die schlimme Nacht von Nizza tatsächlich wieder ohne Folgen bleibt...
"Riesenumbruch" und Überraschung 2.0? Frauenteam des 1. FC Köln im Check
Auf dem Weg vom Aufsteiger zum gestandenen Bundesligisten: Die Kölnerinnen sorgten auf dem Transfermarkt für Aufsehen - mit einer deutschen Nationalspielerin und einem Ehepaar. Als Aufsteiger schwebten die Kölnerinnen nur zum Start in Abstiegsgefahr. Es folgte eine Spielzeit, die man kaum besser hätte meistern können. Nun, nach einem "Riesenumbruch", wie Trainer Sascha Glass ihn nennt, ist der Kader abermals dünn besetzt, aber qualitativ eher stärker. Mit Selina Cerci kam eine deutsche Nationalspielerin. Das Ehepaar Puntigam (Genessee für die Abwehr, Sarah für das defensive Mittelfeld) verleiht dem Kader Widerstandsfähigkeit und Erfahrung. Was sagt die Expertin Verena Schweers (Kicker)? "Die Kölnerinnen haben sich zur neuen Saison nochmals verstärkt. In der Breite ist der Kader noch etwas dünn besetzt. Trotzdem wird der FC nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Ich glaube schon, dass Köln auch gegen einen 'Großen' mal punkten kann. In der Liga reicht es für einen guten Mittelfeldplatz."
U19 mit viertem Fünferpack Diehl schießt FC ins Achtelfinale
Erfolgreiches Wochenende für die Aushängeschilder des Jugendfußballs beim 1. FC Köln: Die U19 hat sich durch einen 5:2-(4:1)-Erfolg bei Rot-Weiß Essen für das Achtelfinale im DFB-Pokal der Junioren qualifiziert. Die U17 feiert derweil einen 5:1-(2:1)-Heimerfolg in der Bundesliga gegen den SC Paderborn. Justin Diehl war der Mann des Tages beim Pokal-Erfolg der U19-Talente. Der 17-Jährige war gleich dreimal erfolgreich und schoss seine Mannschaft damit fast im Alleingang in die nächste Runde. Für die U19 war es im fünften Pflichtspiel bereits der vierte Fünferpack. Jaka Cuber Potocnik (10.) brachte den FC früh in Führung, nachdem Arda Süne sich durch die Essener Abwehr dribbelte und im Strafraum auf den Slowenen ablegte, der kühl ins lange Eck vollendete. Diehl baute den Vorsprung per Doppelschlag aus (14./26.). Das 2:0 bereitete abermals Süne per Außenrist-Pass in den Lauf des Stürmers vor...
UEFA-Urteil: Saftige Strafe für Pyros in Ungarn 1. FC Köln wird wieder zur Kasse gebeten
Das wird (wieder einmal) richtig teuer für den 1. FC Köln! Im Conference League Rückspiel gegen den Fehérvár FC zündeten die FC-Fans mehrere pyrotechnische Gegenstände und handelten damit ihrem Klub eine erneute Geldstrafe ein. Wie die UEFA am Montag (12. September 2022) mitteilte, wird der FC für die Vorfälle in Ungarn mit einer Geldstrafe in Höhe von 56.000 Euro belegt. Die Strafe durch die Disziplinarkammer ergibt sich aus dem Anzünden von Feuerwerkskörpern (46.000 Euro) und dem Werfen von Objekten (10.000 Euro). Doch auch der ungarische Gegner aus Székesfehérvár wird vom europäischen Fußballverband sanktioniert. Fehérvár muss eine Strafe in Höhe von 16.750 Euro zahlen. Auch die Fans des ungarischen Erstligisten hatten während des Spiels ordentlich Pyrotechnik abgebrannt. Die FC-Fans hatten aber insgesamt deutlich mehr Bengalos abgefackelt als die heimischen Fans .
Paukenschlag in Bochum VfL stellt vor Duell mit dem FC Trainer Reis frei
Das Trainer-Karussell in der Bundesliga dreht sich weiter. Vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln am Sonntag hat sich Bundesligist VfL Bochum von seinem Trainer Thomas Reis getrennt. Auch Co-Trainer Markus Gellhaus wird von seinen Aufgaben entbunden und mit sofortiger Wirkung freigestellt. Heiko Butscher (42), Trainer der U19, übernimmt interimsweise den Trainerjob beim Vorjahres-Aufsteiger und führt den VfL in das richtungsweisende Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Der Klub dankte Reis und Gelhaus für die Erfolge, die nach der Bundesliga-Rückkehr in einer starken Aufstiegssaison inklusive Heimsieg gegen den FC Bayern gipfelten. Doch in dieser Saison kippte die Stimmung. Bislang konnte der VfL Bochum noch keinen Punkt holen und steht am Tabellenende. Es ist der schlechteste Saisonstart in der langen Geschichte der einstigen Unabsteigbaren. „Diese Entscheidung fällt uns nicht leichtfällt", sagt Sportchef Fabian.
„Gedanke hat nicht funktioniert“ Baumgart erklärt das Hector-Experiment bei FC-Pleite
Steffen Baumgart sorgt gerade in Englischen Wochen für Überraschungen bei der Aufstellung. Für das Spiel gegen Union Berlin hatte der Trainer des 1. FC Köln aber einen Schachzug in petto, den keiner auf dem Zettel hatte. Er bot Jonas Hector auf der Zehn auf. „Er hat beim FC schon alles gespielt, er wird auch das gut machen“, sagte der Kölner Coach vor Anpfiff. Zuletzt war der FC-Kapitän unter Retter Funkel so weit vorne zu finden. Unvergessen, wie er gegen Ende einer ganz kniffligen Saison 20/21 als verkappter Stürmer einen Doppelpack beim Sieg gegen RB Leipzig erzielte. Doch, was damals so gut funktioniert, ging bei der ersten Kölner Saison-Niederlage gründlich in die Hose. Hector wirkte als Spielmacher verloren, fand zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf das Spiel. Jeder dritte Pass von ihm landete zudem beim Gegner. Nach 60 Minuten hatte Baumgart ein Einsehen und beorderte Hector auf seine angestammte Position hinten links...
Ballvirtuosen statt Wasserträger? Wie Baumgart dem Effzeh das Guardiola-Gen einimpft
Steffen Baumgart ist ein überragender Trainer, doch dem Vorurteil nach treibt der Coach des 1. FC Köln seine Spieler eben über ihre physischen Grenzen hinaus - und sie laufen, laufen, laufen... Die Statistik zeigt nun immer nachhaltiger, dass Steffen Baumgart aber auch Züge von Pep Guardiola besitzt. Die Statistik zeigt zunächst auf: Die Physis der Kölner - ist wie erwartet - wunderbar: In der aktuellen Saison haben die Spieler des Effzeh schon 700 Kilometer zurückgelegt, der zweithöchste Wert nach Union Berlin (704). Mit 633 gewonnenen Zweikämpfen liegen die Kölner im Ligavergleich auf Platz drei - nur Bayern und Union sind noch stärker. Kämpfen und Laufen - passt! Doch zur Überraschung vieler Beobachter dürfte auch dieser Wert des Effzeh spannend wirken: In Sachen Ballbesitz liegt das Baumgart-Team auf Rang zwei mit 55 (!) Prozent. Nur der FC Bayern hat noch mehr Ballbesitz (62%). Und dieser Wert ist keine Momentaufnahme.
FC-Vorstand meldet sich nach Nizza-Skandal „Punkt erreicht, an dem wir so nicht weitermachen können“
Vier Tage nach den Ausschreitungen in Nizza hat sich der Vorstand des 1. FC Köln mit einem Statement an seine Mitglieder gewandt. Angefangen mit den Worten, dass der FC „schweren Schaden erlitten“ habe. Präsident Wolf und seine Vize-Präsidenten Sauren und Wettich schreiben weiter: „Gewalttäter in den Farben unseres Vereins haben in Nizza den Fokus auf sich gezogen und einen Tag voller Hoffnungen, Vorfreude und Zusammenhalt mit ihren Aktionen zerstört. Sie haben mit ihren Übergriffen Menschen verletzt, Menschen eingeschüchtert und bei vielen, die diesen Tag mit Freunden und Familie verbringen wollten, Ängste ausgelöst. Was wir auf den Tribünen gesehen haben, waren keine Selbstverteidigungsmaßnahmen, sondern Aktionen – teilweise mit entfesselter Gewalt. Dafür gibt es überhaupt keine Entschuldigung.“ Der Klub werde laut Vorstand mit aller Konsequenz gegen die Gewalttäter vorgehen und alles dafür tun, sie aus dem Stadion zu verbannen – mit strafrechtlichen Konsequenzen und Stadionverboten.
Glimpfliches Urteil: 7500 Euro Strafe Aber drei Punkte für die U21 des FC
Die U21 des 1. FC Köln hat am Montagabend drei Punkte am Grünen Tisch gewonnen: Nach vierstündiger Verhandlung urteilte das Sportgericht des Westdeutschen Fußball-Verbandes in Duisburg, dass die abgebrochene Partie gegen RW Oberhausen mit 4:1 für die Domstädter gewertet wird. Der FC wurde jedoch zu einer vergleichsweise glimpflichen Geldstrafe von 7500 Euro verurteilt. Von den 7500 Euro Geldstrafe für den 1. FC Köln setzte das Sportgericht 2500 Euro zur Bewährung aus, die Bewährungszeit beträgt ein Jahr. RW Oberhausen wurde für das Fehlverhalten seiner Fans zu einer Geldstrafe von 250 Euro verurteilt. Die Kosten des Verfahrens wurden zu einem Drittel RW Oberhausen und zu zwei Dritteln dem 1. FC Köln auferlegt. RW Oberhausen hatte im Schluss-Plädoyer eine Spielwertung zugunsten Oberhausens gefordert, hilfsweise eine Spielwiederholung.
Die Ausschreitungen in Nizza überschatten den Alltag beim 1. FC Köln. Das Traum-Los in der Conference League wird für viele Menschen zum Albtraum. Sonja und Marc sprechen im neuen GEISSPOD über ihre Erlebnisse, sprechen über den Umgang mit der Angst, mit eigenen Fehlern und warum es gerade so schwer ist auf das Sportliche zu schauen. Der neue FC-Podcast über die Folgen – hört rein und diskutiert mit!