Baumgarts Generalkritik Was den Trainer des 1. FC Köln wirklich nervt
Wer Steffen Baumgart kennt, der weiß: Der Trainer des 1. FC Köln hat ein Grundprinzip. Seine Spieler sind seine Jungs, seine Familie. Wer seine Familie kritisiert, kritisiert auch den FC-Trainer – und bewegt sich damit auf einem schmalen Grat. Denn Baumgart würde wohl eher seinen Trainerjob aufgeben, als jemanden aus seiner Mannschaft der Öffentlichkeit zum Fraß vorzuwerfen. Erst kürzlich sagte Baumgart in einem Interview mit "Kicker": "Hier wird oft keine Kritik geübt. Hier wird oft nur der Mensch attackiert." Und so war auch am Sonntag wieder der Moment gekommen, da sich Baumgart vor seine Mannschaft stellte. "In Köln sollte man endlich mal einige Dinge lernen zu akzeptieren", sagte er. "Den Abend gegen Belgrad zu erleben, hat diese Mannschaft allen Kölnern geschenkt. Dann aber so mit der Mannschaft umzugehen, geht mir barbarisch auf die Eier. Mir ist das zu schnell, Daumen hoch, Daumen runter. Das will ich nicht akzeptieren."
Nur Timo Horn ist zurück Personaldecke beim FC bleibt weiter dünn
Timo Horn steht dem 1. FC Köln wieder zur Verfügung. Der Torhüter hat seinen Muskelfaserriss überstanden und trainiert seit Montag wieder mit der Mannschaft. Ansonsten ist jedoch kein Profi ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Die Verletztenliste beim 1. FC Köln wird einfach nicht kürzer. Zwar ist mit Timo Horn die nominelle Nummer zwei zurück auf dem Platz, dafür schmerzt der Ausfall von Dejan Ljubicic die Geißböcke merklich. Der Österreicher wird in diesem Kalenderjahr nach seinem Innenbandriss im Knie nicht mehr auf den Platz zurückkehren. Umso wichtiger wäre für die Geißböcke, dass Jan Thielmann zeitnah wieder zurückkehrt. Den Offensivspieler legt seit der Länderspielpause ein Infekt lahm. Auch am Dienstag konnte der Youngster allerdings noch nicht wieder trainieren. Damit wird Thielmann am Donnerstag gegen Partizan und gegen den FC Augsburg am Sonntag noch keine Option sein.
Personalsorgen immer größer U19 geht vor Pokal-Achtelfinale am Stock
Nicht nur die Profis des 1. FC Köln haben mit personellen Sorgen zu kämpfen. Auch bei der U19 fallen immer mehr Spieler aus. Insbesondere in der Offensive wird die Luft für die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck dünn. Angesichts der zahlreichen Verletzten ist der U19-Derbysieg gegen Gladbach nicht hoch genug anzurechnen. Gerade im Angriff hatte Stefan Ruthenbeck auf einige seiner Top-Stürmer verzichten müssen. “Wir haben wirklich viele Ausfälle zu beklagen”, konstatierte der FC-Trainer. “Gegen Gladbach ist ein großer Teil unserer Offensive ausgefallen, von unseren 18 geschossenen Toren fehlten uns zwölf.” Damion Downs, mit fünf Toren und sieben Vorlagen in sechs Pflichtspielen aktuell der Shootingstar im Nachwuchs, wurde am Freitag am Meniskus operiert und wird mehrere Monate fehlen. Für den Angreifer besonders bitter: Er wird nun auf seinen ersten Einsatz mit dem Adler auf der Brust weiter warten müssen.
Nachspiel: Der 1. FC Köln verliert das Derby mit 2:5 Chancenlos in Unterzahl gegen Gladbach
Borussia Mönchengladbach entschied das einzig wahre Derby mit einem 5:2-Sieg für sich, profitierte dabei jedoch davon, dass der 1. FC Köln eine Halbzeit lang in Unterzahl spielen musste. Ein gebrauchter Tag, dieser 9. Oktober 2022. Einen Spieler durch Gelb-Rot verloren, einen anderen mit einer wahrscheinlich schweren Verletzung durch das rüde Einsteigen seines Gegenspielers, fünf Tore kassiert und damit das Derby verloren. Steffen Baumgart hat gewiss schon schönere Sonntage erlebt. Der 1. FC Köln hatte ab der 45. Minute in Unterzahl agieren müssen, was die Borussia weidlich ausnutzte und zu einem ungefährdeten 5:2-Sieg über den rheinischen Rivalen kam. Baumgarts Lebenserfahrung wird ihm sagen, dass es solche Tage gibt, an denen Nackenschlag auf Nackenschlag folgt. Und dass irgendwann auch wieder die Sonne scheint.
War die Rot-Forderung von FC-Trainer Baumgart berechtigt?
Nach dem Foul von Gladbachs Ramy Bensebaini an Dejan Ljubicic im Rheinderby am Sonntag forderte FC-Trainer Steffen Baumgart eine Rote Karte. Schiedsrichter-Experte Alex Feuerherdt bewertet die Situation. Bei genauerer Betrachtung des Regelwerks gibt es ihn jedoch keinen Grund zur Diskussion um einen möglichen Platzverweis. „Er ist zwar beim Versuch, den Ball mit der Innenseite zu spielen, einen Tick zu spät dran, zieht aber keineswegs durch, sondern rutscht unglücklich weg und versucht trotzdem, den Zusammenprall noch abzufedern. Weder das sogenannte Trefferbild am Bein von Ljubicic noch jenes am Knie erfordern einen Feldverweis. Mit einer Verwarnung ist das ausreichend bestraft, das Foulspiel war zwar rücksichtslos, aber nicht brutal“, so der Gründer des Schiedsrichter-Podcasts Collinas Erben. „Mich hat es überrascht, dass da Rot für Bensebaini gefordert wurde, um ehrlich zu sein.“
Baumgart ist der Leidtragende Darum zahlt Köln jetzt für den Andersson-Fehler
„Uns gehen die Jungs langsam aus, die für unser Spiel wichtig sind.“ Spätestens nach dem Kader-Klartext von Trainer Steffen Baumgart stellt sich die Frage: Was macht eigentlich Sorgen-Stürmer Sebastian Andersson? Vier Wochen, nachdem sich der Schwede gegen den Willen der FC-Ärzte in Kopenhagen einer Knie-OP unterzog, obwohl er laut Klub-Angaben schmerzfrei trainierte, wird immer deutlicher, wie fatal die Andersson-Entscheidung war. Für den Spieler, aber auch für den FC. Jetzt zahlt Köln für den Andersson-Fehler! Denn Baumgart schlug nicht umsonst Alarm. Während er bis zur WM-Pause noch 9 Spiele in gut 4 Wochen zu absolvieren hat, gehen ihm die Spieler aus (6 Verletzte). Baumgart könnte Andersson jetzt mehr denn je gebrauchen und wusste das schon Ende August, als er ihn in den Euro-Kader berief. Andersson entschied sich damals dagegen und für die Meniskus-Operation. Fatal!
Kölns neuer Dauerbrenner Ondrej Duda weiterhin gefordert
Ondrej Duda wird beim 1. FC Köln zum Dauerbrenner. Der Offensivspieler stand seit Mitte September durchgehend in der Startelf. Durch die Verletzung von Dejan Ljubicic dürfte der 27-Jährige auch in den nächsten Spielen gesetzt sein. In den Play-offs zur Europa Conference League war Ondrej Duda zu Saisonbeginn noch gänzlich ohne Einsatz geblieben. In den drei Gruppenspielen des Wettbewerbs stand der Zehner jedoch immer in der Startelf auf dem Platz. Auch in der Bundesliga durfte der Slowake in vier der letzten fünf Partien von Beginn an starten. Wettbewerbsübergreifend stand Duda damit in den letzten sechs Pflichtspielen in der Startelf des 1. FC Köln. Kein anderer Feldspieler im FC-Kader hat eine solche Serie aktuell vorzuweisen. Einzig Marvin Schwäbe hat im Tor noch mehr Spiele hintereinander von Beginn an bestritten. Duda ist einer der wenigen Spieler ist, die von den Rotationen nicht betroffen ist.
Modeste-Ausgleich im Top-Spiel gegen Bayern Baumgart: „In dem Moment war ich emotional“
Zweimal schoss er den 1. FC Köln nach Europa, zweimal suchte er danach das Weite, zum zweiten Mal ist er nun bei weiten Teilen der FC-Fans unten durch. Anthony Modeste machte sich mit seinem Wechsel zu Borussia Dortmund in diesem Sommer nicht viele Freunde. Und auch bei seinem neuen Arbeitgeber bekam er in den letzten Wochen viel Kritik. Der Grund: Der Franzose erzielte in den ersten acht Spielen nur einen Treffer, wirkte oft wie ein Fremdkörper im BVB-Spiel. Bis zum Top-Spiel gegen den FC Bayern am Samstagabend! Nach seiner Einwechslung wurde er aber zum gefeierten Helden. Zuerst legte er den 1:2-Anschlusstreffer für Moukoko auf, ehe er in der letzten Aktion des Spiels den BVB zum 2:2-Remis gegen den deutschen Rekordmeister köpfte. Baumgart: „Normalerweise bin ich bei solchen Spielen nicht mehr emotional, aber in dem Moment war ich wegen dem Tor für Tony emotional."
Kader für Partizan Belgrad U21-Youngsters & Timo Horn dabei
Nach der bitteren 0:1-Heimpleite gegen FK Partizan Belgrad geht es für die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart zur Revanche in die serbische Hauptstadt. Vor dem Rückspiel am Donnerstagabend hatte der Trainer des 1. FC Köln nicht die allzu große Auswahl, wen er mit nach Belgrad nimmt. Denn der Kader ist aufgrund einiger verletzungsbedingter Ausfälle gehörig geschrumpft, immerhin feiert Routinier Timo Horn sein Kader-Comeback. Wieder mit dabei sind zudem drei Youngsters aus der U21: Joshua Schwirten, Rijad Smajic und Georg Strauch. Der FC-Kader im Überblick
Der 1. FC Köln muss mit einem Rumpfkader bei Partizan Belgrad bestehen, um die Chancen auf den Gruppensieg in der Conference League zu erhalten. "Es ist jetzt keine einfache Situation, wir dürfen uns aber nicht unterkriegen lassen und müssen bei uns bleiben", sagte Florian Kainz nach zwei aufeinanderfolgenden Pflichtspielniederlagen der Rheinländer. Beim richtungsweisenden Match am Donnerstag (18.45 Uhr) in Belgrad müssen die Kölner laut einem Urteil der UEFA zudem auf die Unterstützung der FC-Fans verzichten. Sorgen, dass das Fehlen der Anhänger die Mannschaft negativ beeinflussen könnte, bestehen beim FC allerdings nicht. "Da mache ich mir gar keine Gedanken. Die Spieler sind in der Lage, sich total zu fokussieren. Da glaube ich nicht, dass das Drumherum eine große Rolle spielen wird", erklärte Christian Keller. Allerdings fehlen Trainer Baumgart einige Spieler.
Karriere-Ende 2023? Köln-Kapitän Hector weicht Zukunfts-Frage aus
Weiter Rätselraten um die Köln-Zukunft von FC-Kapitän Jonas Hector (32). Auf der Pressekonferenz vor dem Belgrad-Spiel (Donnerstag, 18.45 Uhr) wich Kölns wichtigster Spieler der Zukunftsfrage bewusst aus. Hector: „Wir sind ja jetzt hier in der Spieltags-Pressekonferenz vor dem Spiel bei Partizan Belgrad. Ich glaube nicht, dass meine Vertragsinhalte oder meine Gedanken dazu hier Thema sein sollten.“ Damit scheint ein Karriere-Ende 2023 weiter wahrscheinlich. Hectors Vertrag zumindest läuft im Sommer aus. Eine Verlängerung zu gleichen Gehalts-Konditionen (über 3 Mio pro Jahr) kann sich der FC nicht leisten. Viel wichtiger aber: Intern hat Hector nach Informationen der Bild im letzten Jahr immer durchblicken lassen, dass er im Sommer nicht weitermachen will. Das Geld spielt dabei keine Rolle! Auch seine DFB-Karriere hatte Hector 2020 schon völlig überraschend aus eigenen Stücken beendet.
„Kein Respekt vor der Mannschaft“ Baumgart nimmt sich Kölns Pöbel-Fans zur Brust!
Klartext gegen die seit Jahren unverbesserlichen FC-Anhänger und ihre zu hohen Erwartungen. In der Klub-Doku „24/7 FC“ nimmt sich Trainer Steffen Baumgart die Kölner Pöbel-Fans zur Brust. Anlass sind Beschimpfungen und Beleidigungen, die sich die FC-Profis nach der 0:1 Pleite im Belgrad-Hinspiel vergangene Woche noch im Stadion anhören mussten. „Das geht mir auf die Eier“, hatte Baumgart daraufhin schon Sonntag vor dem Derby gezetert. Jetzt legt er nach. „Mit welchem Recht stellen wir uns in Köln hin und glauben, dass wir Favorit sind“, fragt Baumgart. „Gerade, wenn man gegen Mannschaften spielt wie Partizan, die gefühlt seit zehn Jahren im internationalen Wettbewerb spielen. Ist das eine Arroganz, die etwa hierher gehört?“ Klartext Baumgart: „Wenn ich dann teilweise Kommentare von der Tribüne höre und mittlerweile auch mitkriege, dann ist das eher traurig. Das macht mich nachdenklich.“
FC in Belgrad angekommen So viele Fans kommen wirklich
Der 1. FC Köln ist am Mittwochmittag in Belgrad angekommen. Einen Tag vor dem Conference-League-Spiel gegen den FK Partizan trainierten die Geißböcke im Stadion Partizana, wo am Donnerstagabend das Rückspiel in der Gruppe D steigen wird. Allerdings nicht vor Kölner Fans, denn diese sind nicht zugelassen. Das Stadion Partizana thront auf einer Anhöhe im Herzen der serbischen Hauptstadt. Vom Glanz vergangener Tage ist von 1951 eröffneten Arena allerdings nicht mehr viel übrig. Wer durch die Gänge der alten Katakomben geht, den umweht ein Duft aus Beton, kaltem Zigarettenrauch, abgestandenen Fußballschuhen und allzu feuchten Wänden. Hier steigt am Donnerstagabend das Spiel zwischen Partizan FK und dem 1. FC Köln. Für die Geißböcke die Chance, mit einem Sieg die Hinspiel-Niederlage vergessen zu machen und die Chance auf das Weiterkommen in der Gruppe D zu wahren.
Baumgart informiert So lange fehlen Ljubicic und Thielmann dem FC
Für den 1. FC Köln steht in der Conference League das Rückspiel in Belgrad an. Vorher beantworteten Steffen Baumgart und Jonas Hector auf der Pressekonferenz alle Fragen zur Partie. Dabei gab es auch einen Personal-Überblick nach den jüngsten FC-Ausfällen. Baumgart über Youngster Thielmann, der seit der Länderspielpause erkrankt zuschauen muss: „Wir mussten ihn rausnehmen, weil er einen Virus hatte.“ Kein Corona. „Wir gehen davon aus, dass Jan nächste Woche wieder dabei ist. Dann muss er langsam beginnen. Wir warten da Tag für Tag ab, in Absprache mit den Ärzten.“ Für Derby-Pechvogel Ljubicic dagegen ist das Fußball-Jahr aufgrund einer Bänder-Verletzung im rechten Knie bekanntlich gelaufen. Konkret: „Es wird zehn bis zwölf Wochen dauern, bis er wieder zur Verfügung steht“, erklärt Baumgart. Eine OP ist laut Baumgart nicht nötig: „Davon gehen wir aus. Er wird konservativ behandelt.“
Staatsschutz ermittelt offenbar wegen antisemitischem Fan-Magazin
Der Staatsschutz der Polizei in Mönchengladbach ermittelt nun im Fall der beim Bundesliga-Derby zwischen dem 1. FC Köln und Gladbach verteilten antisemitischen Ausgaben eines gefälschten Fan-Magazins. Wie u.a. der Kölner Statanzeiger und die "Rheinische Post" berichten, war am Sonntag eine offensichtlich gefälschte Ausgabe des "Kallendresser"-Fanzine der Kölner Ultra-Fangruppe Coloniacs vielfach im Gästeblock des Mönchengladbacher Stadions verteilt worden, in dem sich hauptsächlich Anhänger des Kölner Vereins befunden hatten. In dem Blättchen von Sonntag, das eigentlich nur zu Heimspielen des 1. FC Köln verteilt wird, waren u.a. antisemitische Hetzschriften zu lesen, die wohl aus den Chat-Nachrichten von Kölner Ultras stammen sollen. Laut der Rheinischen Post stammen die Nachrichten wohl von einem geklauten Smartphone eines Köln-Fans. Mit dem gefälschten Magazin soll wohl der Eindruck erweckt werden, dass die Kölner Ultras von Rechtsextremen unterwandert werden.
Karriereende oder neuer FC-Vertrag? Kapitän Hector lässt Köln-Zukunft offen
Der 1. FC Köln ohne Jonas Hector (32) – kaum noch vorstellbar! Nach Saisonende aber vielleicht Realität. Der Vertrag des Kapitäns läuft zum 30. Juni 2023 aus, Hector lässt seine Zukunft offen. Vor dem Gastspiel in der Conference League bei Partizan Belgrad wich er der Frage aus, sagte: „Wir sind in der PK zu Partizan Belgrad. Ich glaube nicht, dass meine Vertragsinhalte oder Gedankenspiele zu meiner Zukunft hier etwas zu suchen haben.“ Unter Baumgart rückte Hector aus dem Mittelfeld wieder auf die Linksverteidiger-Position, gehört dort noch immer zu den Besten der Bundesliga. Vergangene Saison sagte der Coach über seinen Anführer: „Jonas ist der wichtigste Spieler in diesem Verein, und das meine ich auch genauso.“ Die bisherigen 15 Saison-Einsätze stecken dem Routinier durchaus in den Knochen: „Die Belastung ist knackig. Es ist ja kein alltägliches Geschäft bei uns, dass wir so viele Spiele haben. Deswegen merkt man das schon“, so Hector.
“Alles riecht nach Fußball” Ein Ort für Baumgarts Fußball
Der 1. FC Köln bekommt am Mittwoch einen Vorgeschmack auf das, was die Geißböcke am Donnerstagabend beim FK Partizan erwartet. Die Geißböcke erleben in Belgrad den besonderen Reiz der Conference League. Ohne Fans im Rücken wollen sie dafür sorgen, dass es noch einmal eine Auswärtstour für ihre Anhänger gibt. Steffen Baumgart machte am Mittwochabend keinen Hehl aus seiner Vorfreude. “Ich find’s Hammer. Alles hier riecht nach Fußball”, sagte der 50-Jährige nach dem Abschlusstraining im Stadion Partizana. “Ein ehrwürdiges Stadion – darauf sollte man sich freuen.” Für den FC-Coach vermittelt wohl kaum ein Stadion in Europa jenes Fußballgefühl, das er selbst so liebt. Grundehrlicher, emotionaler Fußball in Reinkultur, aufgekratzte Fans auf den Rängen, Feuer auf dem Platz und auf den Rängen – wenn es Orte gibt, in denen Baumgarts Vorstellungen von Fußball leben, dann hier in Belgrad.
Der 1. FC Köln ist am Mittwochmittag in Belgrad angekommen. Einen Tag vor dem Conference-League-Spiel gegen den FK Partizan trainierten die Geißböcke im Stadion Partizana, wo am Donnerstagabend das Rückspiel in der Gruppe D steigen wird. Allerdings nicht vor Kölner Fans, denn diese sind nicht zugelassen. Wegen der UEFA-Sperre durften die Geißböcke das Auswärtskontingent nicht anrühren. Doch auch von den vereinsinternen 200 Karten auf der Haupttribüne konnten die Geißböcke nur 50 Tickets absetzen. Zusammen mit den 20 Gremien-Karten werden also offiziell keine 100 FC-Fans vor Ort sein. Und selbst jene Kölner, die die Tickets direkt über Partizan bezogen hatten, können nicht kommen. Der Klub hatte alle Bestellungen deutscher Fans nach dem UEFA-Urteil storniert und den Kaufpreis automatisch zurücküberwiesen. Daher rät nicht der 1. FC Köln von allen Reisen nach Belgrad ab.
Sebastian Andersson hat einen bewegten Sommer hinter sich. Der Stürmer sollte den 1.FC Köln verlassen, konnte sich aber mit keinem neuen Klub einigen. Dann trainierte er ordentlich und sollte wieder Thema für Baumgart werden, entschied sich aber entgegen der Wünsche des Klubs für eine Operation am Knie. Die hat nun offenbar gravierende Auswirkungen als gedacht. Der Eingriff beim Schweden soll weitaus umfangreicher gewesen sein, als der Spieler und die Ärzte im Vorfeld angenommen hatten. Deshalb wisse niemand, ob Andersson im Laufe der Saison nochmal zur Verfügung stehen wird. Angesichts eines an ihrem Ende auslaufenden Vertrags steht damit auch in Frage, ob er nicht bereits sein letztes Spiel für den 1.FC Köln absolviert hat. Andersson und sein Berater hatten den Schritt zur Operation seitens Andersson im September verteidigt. Nun steht schlimmstenfalls auch die Weiterführung der Laufbahn in Frage.
Vorspiel: Der 1. FC Köln bei Partizan Belgrad Eine Partie mit vorentscheidendem Charakter
Nur vier Tage nach der Derbyniederlage reist der 1. FC Köln nach Belgrad, um dort im Gruppenspiel der Conference League gegen Partizan anzutreten. Eine Begegnung, die Weichen für den Ausgang dieser Gruppe stellen wird. Beim Zählen der Häupter seiner Schäfchen bei Trainingsbeginn am Dienstagvormittag mag Steffen Baumgart besonders an diejenigen gedacht haben, die nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnten. Chabot und Olesen, Lemperle, Andersson sowie Thielmann und seit dem Wochenende leider auch Dejan Ljubicic. Besonders das Fehlen von Thielmann und Ljubicic schmerzt, stellt doch ihre Schnelligkeit im Kölner Teamgefüge ein allzu rares Gut dar. Und so wird der Kölner Trainer schon bei der Aufstellung seines Teams in der Auswärtspartie bei Partizan Belgrad zunächst einmal ein Personal-Puzzle zu lösen haben. Wem vertraut er die Position hinter der Sturmspitze an?
Spieler-Sorgen Augsburg ohne Innenverteidiger nach Köln
Sportlich läuft‘s für den FC Augsburg mit drei Siegen in den letzten vier Spielen top, aber jetzt werden die Sorgen von Cheftrainer Enrico Maaßen größer! Nach neun Spieltagen hat der FCA schon 13 Punkte auf seinem Konto – so viele wie noch nie zu diesem Zeitpunkt einer Saison. Allerdings wird der Kader immer kleiner. Gestern mussten André Hahn (31/Knorpelschaden im Knie) und Niklas Dorsch (Mittelfußbruch) unters Messer. Beide fallen monatelang aus. Auch fies: Am Samstag geht es praktisch ohne Innenverteidigung zum 1. FC Köln. Reece Oxford (Knie) und Felix Uduokhai (Riss der Syndesmose) sind verletzt. Jeff Gouweleeuw sowie Maximilian Bauer sind gesperrt (jeweils 5. Gelbe). Der junge Däne Winther ist zwar Innenverteidiger, hatte in dieser Saison aber noch keinen Bundesligaeinsatz. Maaßen: „Wir sind kreativ, wir werden wieder eine Lösung finden.“ Für den nächsten Sieg?
Verlieren verboten So wichtig ist Kölns Euro-Spiel in Belgrad!
Beim Conference-League-Spiel bei Partizan Belgrad (heute, 18.45 Uhr/RTL+) gibt es nur ein FC-Ziel: Nicht verlieren! Köln ist durch die Hinspiel-Pleite (0:1) gegen die Serben auf Platz 3 in Gruppe D abgerutscht und würde damit – Stand jetzt – nach der Gruppenphase ausscheiden. Gewinnt Belgrad heute erneut gegen den FC und gleichzeitig Nizza gegen Slovacko, stünden beide Klubs zwei Spieltage vor Ende der Gruppenphase schon vier Punkte vor Köln. Würde bedeuten: Der FC hätte nicht mal mehr Platz 2 (Zwischenrunde) in der eigenen Hand. Selbst zwei Siege in den letzten beiden Spielen in Slovacko und gegen Nizza würden nur helfen, wenn Nizza oder Belgrad noch patzen. Deshalb muss Köln mindestens ein Unentschieden holen, damit Belgrad nicht wegziehen und Nizza im direkten Duell noch abgefangen werden kann!
FC-U19 schafft Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals
Die FC-Junioren haben auch ihre zweite Hürde im DFB-Pokal genommen. Im Achtelfinale gewann die U19 am Donnerstag gegen den VfL Bochum mit 4:1 und machte damit den Viertelfinal-Einzug perfekt. Zittern musste das Team von Trainer Stefan Ruthenbeck nur in einer ausgeglichenen ersten Hälfte. Im Anschluss an das 1:1 zur Pause drehten die kleinen Geißböcke nach dem Seitenwechsel auf und feierten am Ende einen souveränen Pokal-Erfolg. Auf die frühe 1:0-Führung per Foulelfmeter durch Justin Diehl (8.) hatte Bochum noch eine Antwort, glich nach einer halben Stunde durch Mats Pannewig aus. Letzte Zweifel beseitigte der nach rund einer Stunde eingewechselte Luis Cortijo-Lange kurz nach seiner Hereinnahme mit einem Doppelpack (65. und 78. Minute) und den Treffern zum 3:1 und 4:1. Zuvor hatte Max Finkgräfe den FC in der 56. Minute wieder in Führung gebracht.
Partizan Belgrad vs. 1. FC Köln Diese Startelf schickt Baumgart in die Revanche
Eine Woche nach der bitteren 0:1-Niederlage gegen Partizan Belgrad im Hinspiel hat das Team von FC-Trainer Steffen Baumgart heute die Möglichkeit zur Revanche. In der serbischen Hauptstadt geht es für die Geißböcke ab 18.45 Uhr auf den Rasen. Es gibt nur eine Option: Punkten! Denn in einer ausgeglichenen Conference-League-Gruppe mit Belgrad, Nizza und Slovacko wird jeder Punkt über das Weiterkommen entscheiden. Für FC-Kapitän Jonas Hector geht es heute allem Anschein nach wieder in die Offensive. Bereits bei der 0:1-Niederlage gegen Union Berlin am 11. September 2022 spielte der Saarländer im offensiven Mittelfeld. Die Aufstellungen:
Besondere Motivation für Ex-Kölner gegen Mönchengladbach Bornauw und Gerhardt: Das Wolfsburger Derby-Duo
Mit breiter Brust wird Borussia Mönchengladbach am Samstag beim VfL Wolfsburg antreten, gewannen die Fohlen am vergangenen Spieltag doch das Rhein-Derby gegen den 1. FC Köln mit 5:2. Und treffen nun auf ein Wolfsburger Duo mit besonderer Motivation. Nach dem Derby ist für Borussia Mönchengladbach vor dem Derby. Zumindest, wenn es um zwei Spieler des kommenden Gegners geht. Yannick Gerhardt und Sebastiaan Bornauw haben eine Kölner Vergangenheit, die das Duell am Samstag für sie zu etwas Besonderem macht. Gerhardt spielte von 2003 bis 2016 in seinem Ausbildungsverein, Bornauw von 2019 bis 2021. Zum Abschluss rettete der Belgier den FC mit einem Kopfballtreffer am 34. Spieltag kurz vor Schluss gegen Schalke (1:0) in die Relegation, wo die Rettung gegen Holstein Kiel gelang. Gerhardt fiebert dem Treffen mit der Borussia entgegen. Es bleibe für ihn immer ein besonderes Spiel, sagt der 28-Jährige.