Der Trainer angefressen, die Spieler harmlos - der 1. FC Köln rutscht beharrlich in eine echte Krise. Droht gar ein Bremer Schicksal? Steffen Baumgart ist ein Freund klarer Worte. Auf die Frage, was beim 1. FC Köln am Samstagabend bei der Lehrstunde gegen Borussia Dortmund (1:6) nicht geklappt habe, antwortete der 51 Jahre alte Fußballlehrer ohne Umschweife: „Alles.“ Damit ist aber längst nicht alles gesagt. Der Absturz des rheinländischen Kultklubs, der schon fast traditionell zwischen den Extremen schwankt, hatte sich die vergangenen Wochen abgezeichnet. Der mit einem halben Dutzend Gegentoren bestrafte Offenbarungseid ohne richtige Körperspannung beim BVB markiert nun einen Tiefpunkt; und wie so oft greifen dafür keine Schwarz-Weiß-Erklärungen. Der Kölner Kader hat, dank seines emotionalen Einpeitschers Baumgart, zuvor über seinen Verhältnissen gespielt.
Hector schlägt Alarm So droht Köln noch der Abstieg!
Dieses Spiel macht Angst! 1:6 kommt Köln in Dortmund unter die Räder, wehrt sich kaum gegen den Untergang. Der FC nach dem BVB-Desaster: Nur ein Punkt aus den letzten fünf Spielen. Die Keller-Konkurrenz rückt näher und holt sich neues Selbstbewusstsein. Köln dagegen taumelt von Pleite zu Pleite, der Abstand auf einen direkten Abstiegsplatz schrumpft auf sechs Punkte. So droht Köln noch der Abstieg! Kapitän Jonas Hector schlägt Alarm: „Dass das Punktepolster immer weiter schmilzt, ist uns klar. Wir müssen uns dessen bewusst werden und wieder Leistung auf den Platz bringen.“ Was genau so gefährlich ist wie die nackten Zahlen: Beim FC wird jetzt brutal sichtbar, dass dem Kader die Qualität fehlt, dauerhaft starke Leistungen abzurufen. Sah man u.a. schon letzte Woche bei der 0:2-Pleite gegen den damaligen Tabellenletzten Bochum, der jetzt bis auf zwei Punkte an Köln dran ist.
Der 1. FC Köln strauchelt, und das ist nach den letzten Wochen noch höflich ausgedrückt. Die Geißböcke stecken in einer Krise des Kollektivs. Der 1. FC Köln hat ein Qualitätsproblem. Daran kann es keinen Zweifel geben. Die letzten Wochen haben beängstigend aufgezeigt, dass dem aktuellen Kader zahlreiche für die Bundesliga wichtige Fähigkeiten abgehen. Tempo und Beweglichkeit defensiv wie offensiv, Durchsetzungskraft in der Offensive, aber auch Führungsstärke und Erfahrung. Es gab gute Gründe, den Zwang oder das Pech die Führungsspieler wie Modeste, Özcan und Duda abzugeben oder nun auf Uth verzichten zu müssen. Doch die Olesens, Martels, Huseinbasics, Mainas, Tigges und Chabots im FC-Kader haben eben genau all diese verloren gegangenen Qualitäten nicht. Sie können sie auch noch nicht haben. Sie sind jung, unerfahren, typische Entwicklungsspieler, wie die Geißböcke sie brauchen und wollen.
Nachspiel: Der 1. FC Köln verliert mit 1:6 beim BVB Eine derbe Niederlage in Dortmund
Der FC taumelt. Auch in der Höhe verdient unterliegen die Kölner einem spielfreudigen BVB mit 1:6. Tapfer stand er an der Seitenlinie, der Kölner Trainer und schaute in den letzten Sekunden der Partie bei Borussia Dortmund dem Spiel seiner Mannschaft zu. Ab und zu gab er mit einer kurzen Handbewegung an, in welche Richtung sich seine Spieler orientieren sollten. Nach hinten, das 1:6 aus Kölner Sicht war deutlich genug, eine weitere Verschlechterung des Torekontos unnötig. Ausdruckslos konstatierte Steffen Baumgart den Schlusspfiff von Schiedsrichter Daniel Siebert, der eine Partie beendete, in der der 1. FC Köln seinem Gegner in allen Belangen unterlegen war. Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Die ersten vier Schüsse der Dortmunder auf das Kölner Tor führten zu ebenso vielen Treffern und entschieden die Begegnung der beiden alten Westrivalen schon vor der Halbzeit.
Selkes trauriges Tor-Debüt ist ein Jubiläum für den FC
Davie Selke hat bei der 1:6-Klatsche des 1. FC Köln bei Borussia Dortmund erstmals für den FC getroffen. Gleichzeitig sorgte der 28-Jährige damit für ein Kölner Jubiläum. Angesichts des schwachen Auftritts war die Torpremiere aber nur ein schwacher Trost für den Stürmer. Nach einem feinen Pass von Benno Schmitz in die Gasse nahm Davie Selke den Ball mit und zog aus halbrechter Position ab. BVB-Keeper Alexander Meyer konnte den ersten Versuch noch abwehren, war gegen Selkes Nachschuss aber machtlos, der direkt unter der Latte im langen Eck einschlug. Mit seinem Anschlusstreffer in der 42. Minute beendete Selke gleich zwei Kölner Negativserien: Es war das erste FC-Tor seit 406 Minuten – dazu konnte erstmals seit 831 Minuten wieder ein Stürmer treffen. Gleichzeitig reihte sich Selke als 250. Spieler, der in der Bundesliga für den FC getroffen hat, in die Vereinshistorie ein.
Erstes FC-Training nach BVB-Pleite Baumgart fehlt die halbe Startelf
Ohne zwölf Profis in die Länderspielpause: Der 1. FC Köln ist am Montagvormittag, gut anderthalb Tage nach der 1:6-Klatsche bei Borussia Dortmund, wieder ins Training eingestiegen. Dabei fehlte die halbe Startelf von Samstagabend: Florian Kainz, Dejan Ljubicic, beide Österreich), Ellyes Skhiri (Tunesien), Mathias Olesen (Luxemburg) und Sargis Adamyan (Armenien) sind mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Gilt auch für Dimitrios Limnios (24, Griechenland), Eric Martel (20), Denis Huseinbasic (21, beide Deutschland U21), Nikola Soldo (22, Kroatien U21), Kingsley Schindler, erstmals für Ghana im Einsatz) und Justin Diehl ( Deutschland U19). Zudem nicht dabei: der angeschlagene Jeff Chabot, von den Langzeitverletzten um Mark Uth (31), Florian Dietz und Sebastian Andersson mal abgesehen.
Neue Heimat für Hennes IX. Stadion-Nachbau sorgt für begeisterte Blicke im Zoo
Das Original und das Cover – wie man aus der Film- und Musikbranche weiß, oft ein kompliziertes Verhältnis. Das „Cover“, oder besser gesagt der Nachbau des Rhein-Energie-Stadions in Köln ist drei Meter hoch, drei Meter lang, 1,45 Meter breit und steht seit wenigen Tagen im Kölner Zoo. Wie der Zoo am Montag bekanntgab, ist das XS-Stadion fertig und nun Teil des „Kleinen Geißbockheims“, der Heimat von FC-Maskottchen Hennes IX.. Der Neubau zu Köln diene „als zusätzlicher Kletteranreiz für den ebenso sportlichen wie stadionerfahrenen ‚Hennes IX.‘ sowie den mit ihm auf der Anlage lebenden Bock ‚Mätes‘“, heißt es in einem Statement des Zoos. Aufmerksamen Gästen ist das neue Bock-Haus längst aufgefallen, der Stadion-Nachbau hat bereits für viele interessierte Blicke gesorgt.
Baumgarts Krisen-Klartext in Köln „Wir sehen die Gefahr!“
„So droht Köln noch der Abstieg!“ Die Schlagzeile sorgte für Diskussionen unter den Fans. Nach dem 1:6 in Dortmund und der Katastrophen-Bilanz der letzten Wochen - mit nur einem Punkt aus fünf Spielen - ist der Abstand auf einen Abstiegsplatz auf sechs Punkte geschrumpft. Jetzt spricht Baumgart Klartext! „Wir kennen und sehen schon die mögliche Gefahr! Wer die nicht sieht, ist mit dem Klammerbeutel gepudert. Wir wissen, was passieren kann“, sagt der Trainer. Köln muss aufpassen, dass diese Saison für den ganzen Klub nicht in einer Blamage endet... Der Vorsprung nach unten blendet Baumgart nicht. „Ich glaube, es ist keiner beruhigt. Das ist Quatsch! Wir haben noch sechs Punkte, die sind noch da. Aber ich glaube nicht, dass ich den Eindruck mache, dass ich beruhigt bin. Denn 'noch sechs Punkte' ist ja nichts...“
Schindler zu den Black Stars FC-Profi erstmals in Nationalteam berufen
Der 1. FC Köln könnte bald einen weiteren A-Nationalspieler in seinen Reihen haben. Kingsley Schindler wurde von Chris Hughton zur Nationalmannschaft Ghanas eingeladen. Am Samstag noch war Kingsley Schindler im Signal Iduna Park der große Pechvogel, als er den Ball kurz vor Schluss aus einem halben Meter nicht im leeren Tor unterbringen konnte. Zwei Tage später dürfte der FC-Profi seinen blamablen Fehlschuss aber schon wieder vergessen haben. Der Kölner Rechtsaußen darf sich nämlich über seine erste Nominierung für die Nationalmannschaft Ghanas freuen. Das bestätigte der 1. FC Köln am Montag am Rande der ersten Trainingseinheit nach dem 1:6 bei Borussia Dortmund. Schindler hatte sich bereits im vergangenen Jahr Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme mit den Black Stars gemacht.
FC-Frauen rutschen auf Abstiegsplatz Zwei Schicksalsspiele müssen die Wende bringen
Jetzt ist eingetreten, was im Sommer kaum für möglich gehalten wurde: Durch die Ergebnisse des Wochenendes sind die FC-Frauen auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Das erhöht den Druck vor dem Nachholspiel am Dienstag (19 Uhr) beim Tabellenletzten Potsdam nochmals. Es mutet durchaus kurios an: Soeben hatten Kölnerinnen ihr Heimspiel gegen Bayern München deutlich mit 0:5 verloren. Sämtliche Gegentreffer fielen bereits im ersten Durchgang, sodass man zur Halbzeit noch Angst vor einer zweistelligen Pleite haben musste. Doch insbesondere nachdem die Kölnerinnen in der zweiten Hälfte die Null hielten, betrat der Trainer Sascha Glass das Podium durchaus positiv gestimmt: „Ich habe selten ein Spiel gegen Bayern erlebt, in dem ich so viele Spielanteile hatte“, bilanzierte der Coach.
„Wer die Gefahr nicht sieht...“ Antwort auf Frage: Kann Baumgart Krise?
Es ist seine schwierigste Phase als Köln-Coach. „Kann Baumgart Krise?“, fragte der Express nach dem 1:6 beim BVB, dem fünften Sieglos-Spiel in Serie. Jetzt antwortet der FC-Trainer! „Wie war heute die Überschrift, kann ich Krise?“, nimmt Baumgart die Schlagzeile auf, meint: „Das ist eine normale Frage.“ Und redet dann nicht drumherum. „Ich kann mich nicht in die Sonne stellen und sagen: Ich bin der Beste. Wir haben eine Krise, eine Punkte- und Ergebnis-Krise.“ Nur zwei Liga-Siege aus 15 Spielen. „Da kann ich nicht sagen: Die anderen sind schuld. Jetzt bin ich doch gefragt, jetzt muss ich da sein. Ich halte das aus, ich bin dafür verantwortlich. Dieser Verantwortung muss ich mich stellen, das ist mein Job.“ Baumgarts Krisen-Klartext! Er ist wild entschlossen, den FC wieder in die Erfolgsspur zu bringen.
Wiederholt sich die Geschichte von 2018? Damals stieg der 1. FC Köln als Europapokalteilnehmer aus der Fußball-Bundesliga ab - und aktuell macht das Team den Eindruck, als könne dies wieder passieren. Der FC dürfte vor dieser Saison gewarnt gewesen sein. Klar, die Freude war riesig nach dem Erreichen der Conference League als Siebter in der vergangenen Bundesliga-Saison. Aber die Erinnerungen an die Spielzeit 2017/18 waren eben noch recht präsent. Damals ging Köln in der Europa League an den Start, feierte berauschende Abende - darunter litt jedoch die Leistung im Tagesgeschäft. Die Domstädter stiegen schließlich ab. An dieses Szenario wurde im Sommer 2022 von mehreren Seiten erinnert und vielseits gewarnt, dass es auch jetzt wieder im Bereich des Möglichen sein könnte.
Nach der Dortmund-Klatsche Diese FC-Talente dürfen sich jetzt zeigen
Zwei Tage nach dem desaströsen 1:6 bei Borussia Dortmund hat der 1. FC Köln das Training wieder aufgenommen. Während zahlreiche Spieler auf Länderspielreise sind, dürfen einige Talente bei den Profis auf sich aufmerksam machen. Sieben Nachwuchsspieler dürfen sich dieser Tage im Training von Steffen Baumgart präsentieren. Während Tidiane Touré, Meiko Wäschenbach, Maxi Schmid und auch Luca Schlax in der Vergangenheit bereits immer mal wieder Profi-Luft schuppern durften, sind einige Akteure am Montag neu dabei gewesen. Neben dem Quartett durften sich auch Emin Kujovic, Luan Simnica und Hendrik Mittelstädt zeigen. Gemeinsam mit jenen Profis, die nicht auf Länderspielreise sind, standen die Talente rund 90 Minuten auf dem Platz.
„Mir brennt vieles unter den Nägeln.“ So Steffen Baumgart am Montag zum Start der neuen Trainingswoche nach der 1:6-Klatsche in Dortmund. Das Problem: Eine Analyse des Debakels ist kaum möglich – dem FC-Coach fehlt aufgrund der Länderspielpause die halbe Mannschaft! Gleich fünf Startelf-Spieler von Samstag sind zu ihren Nationalteams gereist: Kainz, Ljubicic, Skhiri, Olesen und Adamyan. Außerdem fehlen Limnios, Martel, Huseinbasic, Soldo, Diehl, Schindler und Chabot. Die Frage, ob die Liga-Unterbrechung guttut, stellt sich für Baumgart daher gar nicht erst. „Alle sagen, dass die Länderspielpause zum richtigen Zeitpunkt kommt. Aber du kannst dir so nichts erarbeiten. Wir können nicht mal das Spiel richtig auswerten, weil keiner hier ist. Mit der Hälfte der Mannschaft brauche ich das nicht zu machen.“
"Für uns enorm wichtig" Omlin bereits heiß aufs Derby gegen Köln
Gladdddbach ist am Freitag gegen Werder Bremen nicht über ein 2:2 hinausgekommen. Torwart Jonas Omlin bleibt vor dem Derby gegen den 1. FC Köln dennoch optimistisch. "Die Enttäuschung über das Unentschieden ist sehr groß. Trotzdem haben die Fans nach dem Schlusspfiff absolut hinter uns gestanden. Ich glaube, sie brennen jetzt schon auf das Derby in Köln nach der Länderspielpause." Nach zuletzt vier sieglosen Spielen (zwei Remis, zwei Niederlagen) hoffen die Fohlen um Omlin gegen den 1. FC Köln endlich wieder auf einen Sieg. "Wir als Mannschaft müssen den nötigen Biss haben und wollen dort unbedingt die drei Punkte holen. Das ist für den Verein wichtig, für die Fans wichtig und auch für uns enorm wichtig. Ich will unbedingt den ersten Derbysieg mit Gladbach feiern", so der Keeper.
GEISSPOD 84: Klatsche und Krise Was ist los mit dem FC?
Der 1. FC Köln stolpert immer tiefer in die Krise und den Abstiegskampf. Was geht gerade schief beim FC? Sonja und Marc versuchen sich im GEISSPOD an Erklärungen, finden aber keine. Und Ihr? Hört rein und diskutiert mit!
Baumgart: "Jetzt bin ich gefragt, jetzt muss ich da sein"
Steffen Baumgart befindet sich zum ersten Mal mit dem 1. FC Köln in einer Krise. Der Cheftrainer ist gewillt, gemeinsam mit der Mannschaft den Turnaround zu schaffen und nimmt die Situation kämpferisch an. Die Situation lasse niemanden kalt, auch ihn nicht, beteuerte der Coach. Nichtsdestotrotz stehe er in der Verantwortung, die Wende zu schaffen. Er fühle sich "klar in dem, was ich will, wie ich es will, wie ich gerne die Lösungen hätte", äußerte sich Baumgart kämpferisch, "ratlos bin ich noch lange nicht". Die kommenden Spiele gegen Gladbach, Augsburg, Mainz und Hoffenheim werden richtungsweisend für den weiteren Saisonverlauf sein. Gelingt es Baumgart in dieser Zeitspanne, die Mannschaft in ruhigere Gewässer zu führen, könnte die große Last im Endspurt wegfallen. Bleibt der FC jedoch in der Abwärtsspirale, droht ein ungemütlicher Frühling.
L´Equipe: Brügge-Verteidiger Popovic im FC-Visier?
Mit fünf Partien ohne Sieg steckt der 1. FC Köln in einer handfesten Krise. Vor allem beim jüngsten 1:6 in Dortmund präsentierte sich der FC defensiv instabil. Die L´Equipe bringt nun einen jungen Verteidiger aus Belgien als möglichen Neuzugang ins Gespräch. Wie die französische Zeitung berichtet, soll der FC für die kommende Saison einen neuen zentralen Defensivspieler ins Auge gefasst haben: Boris Popovic vom belgischen Erstligisten Cercle Brügge. Der 23-Jährige wechselte im Juli 2021 aus der zweiten Mannschaft der AS Monaco zum aktuellen Tabellen-10. der Jupiler Pro League. Dort hat sich Popovic zum absoluten Stammspieler entwickelt, stand in dieser Spielzeit in 31 von 32 Pflichtspielen in der Startelf und verpasste lediglich eine Partie wegen einer Gelb-Roten Karte. Auch die TSG Hoffenheim soll an Popovic interessiert sein.
Einschwören auf den Endspurt Baumgarts Ansage im FC-Kreis
Noch neun Spiele, in denen der 1. FC Köln sein Sechs-Punkte-Polster behaupten muss. Nach dem Saison-Tiefpunkt, dem 1:6 bei Borussia Dortmund, schwor Steffen Baumart die Mannschaft mit einer unmissverständlichen Ansage sofort auf den Endspurt im Abstiegskampf ein. Die Klatsche beim BVB war erst ein paar Minuten alt, als Baumgart seine Spieler auf dem Rasen des Signal-Iduna-Parks im Kreis versammelte. Die klare Message: „Es ist eine Situation, die im Moment für uns nicht einfach ist, aber wir können sie nur gemeinsam lösen. Das war der Tenor des Ganzen.“ Zuvor war der FC wie selten unter Baumgart auseinandergefallen. Ob Intensität, das Attackieren oder gemeinsame Verteidigen – nichts von dem, was die Kölner vergangene Saison in den Europapokal geführt hatte, war zu sehen. Baumart: „Jetzt sind wir in einer Situation, wo man sich im Fußball als Mannschaft zeigt.“
„Immer wieder Probleme“ Baumgart zieht Selke aus dem Verkehr
Gute Nachrichten von der Personal-Front beim 1. FC Köln. Steffen Baumgart konnte bei der Einheit am Dienstag zwei lang vermisste Rückkehrer begrüßen. Jan Thielmann und Kristian Pedersen konnten erstmals nach langer Zeit wieder auf dem Platz trainieren. Das Duo absolvierte mit Reha-Trainer Leif Frach diverse Übungen mit dem Ball. „Jan und Kristian machen jetzt die ersten Schritte wieder auf dem Platz. Das ist schön zu sehen, wird aber trotzdem noch dauern“, sagte Baumgart . Während das Duo auf dem Platz schuftete, fehlte von Dortmund-Torschütze Davie Selke jede Spur. Der Neuzugang soll in der Länderspiel-Pause geschont werden. Nachdem seine Anfangszeit beim FC von mehreren kleineren Blessuren geprägt war, wird der Stürmer bis Montag aus dem Trainingsbetrieb genommen. „Davie hat immer noch Probleme mit seinen Knien. Jetzt haben wir ihn rausgenommen, damit sich das alles beruhigt."
Gästeblog: “Das Derby wird entscheiden, in welche Richtung es geht”
“Die sportliche Entwicklung des FC hinterlässt durchaus Bauchschmerzen bei mir. Lange Zeit sah es nach einer ruhigen Saison aus, doch jetzt scheint der FC doch noch einmal unten reinzurutschen. Durch den Ausfall bzw. Abgänge verschiedener Kreativköpfe oder für die Mentalität wichtige Spieler, hat sich der FC dort in der Tabellenregion eingereiht, wo ihn viele, die nicht Fan des Vereins sind, vor der Saison eingeordnet hätten: im Abstiegskampf. Diese Situation kommt nicht von jetzt auf gleich, sondern ist eine Folge der falschen Transferpolitik. Christian Keller hat im Sommer und im Winter oft falsch Geld investiert und an der falschen Stelle gespart. Sei es der Adamyan-Transfer, der wettbewerbsübergreifend zwei Tore in 29 Spielen gemacht hat und den sich der FC 1,5 Mio. Euro hat kosten lassen...
“Können das Spiel nicht auswerten” Länderspielpause ist Fluch und Segen
Mit der krachenden Pleite in Dortmund hat sich der 1. FC Köln in die Länderspielpause verabschiedet. Das 1:6 war der vorläufige Höhepunkt der Kölner Krise. Durch die Pause muss Steffen Baumgart mit der Analyse des BVB-Debakels allerdings warten. Ohne elf Nationalspieler, dafür aber mit sieben Nachwuchskräften startete der FC-Coach am Montag in die Trainingswoche. Ein Zustand, der den 51-Jährigen nicht gerade glücklich stimmte. “Alle sagen, dass die Länderspielpause zum richtigen Zeitpunkt kommt”, ärgerte sich Baumgart. Denn: “Ich hätte die Jungs gerne bei mir. In dieser Phase ist es wichtig, dass man eng zusammenrückt und beisammen ist.” Gerade das ist durch die Länderspielpause aber nicht möglich. Es fehlen dadurch 11 Profis im Training. Für Baumgart bedeuten die vielen Abwesenheiten: Die Analyse der Pleite beim BVB muss vorerst in der Schublade bleiben.
Am Donnerstag trägt der Bundesligist das Banach-Benefizspiel gegen St. Truiden im Franz-Kremer-Stadion aus. Versprochen wurde der Familie etwas anderes. „Der 1. FC Köln hält sein Versprechen“, teilte der Bundesligist Anfang März mit und kündigte an, dass er ein Testspiel in Gedenken an den 1991 tragisch verunglückten FC-Stürmer Maurice Banach absolviert. An diesem Donnerstag um 18 Uhr ist es soweit, der FC empfängt den belgischen Erstligisten VV St. Truiden im Franz-Kremer-Stadion. Der Reinerlös kommt der Familie Banach zugute. Warum spielt der FC aber in der Länderspielpause mit einem ersatzgeschwächten Team im kleinen Franz-Kremer-Stadion gegen St. Truiden? Hatten nicht die Ex-Geschäftsführer Alexander Wehrle und Horst Heldt ein Benefizspiel in einem ausverkauften Rhein-Energie-Stadion in Aussicht gestellt? Und galt das nicht auch für den aktuellen FC-Vorstand?
Im Kellerduell der Bundesliga der Frauen hat es keinen Sieger gegeben. Der 1. FC Köln war dominant, doch die große Torlos-Serie geht weiter. Damit blieben die Kölnerinnen beim 0:0 am Dienstag auch im wettbewerbsübergreifend neunten Spiel ohne eigenen Torerfolg. Durch den Punktgewinn hält Köln als Tabellenvorletzter die Potsdamerinnen, für die es kaum noch eine reale Hoffnung auf den Klassenerhalt gibt, immerhin auf zehn Zählern Abstand. Es entwickelte sich in Hälfte eins ein enges, intensives Spiel auf Augenhöhe mit ansehnlichen Offensivmomenten auf beiden Seiten, wobei die Turbine sich zunehmend Vorteile erarbeitete. Aus der Pause kam Köln dann besser raus. Dennoch fehlte es weiterhin an zwei Dingen: der nötigen Präzision im letzten Pass und jener im Abschluss. Die FC-Frauen sind bereits am Freitag schon im nächsten sogenannten "Endspiel" im Abstiegskampf bei Werder Bremen gefordert.
So schwer wird der Bundesliga-Klassenerhalt für den 1. FC Köln
Der Trend spricht derzeit klar gegen den 1. FC Köln. Der Klassenerhalt ist bei weitem nicht gesichert. Fünf Spiele in Folge ohne Sieg, dabei nur ein Unentschieden und nur ein erzieltes Tor in 450 Minuten Bundesliga - das sind die ernüchternden Zahlen im FC-Spätwinter. „Wir uns alle der Situation im Klaren: Wir sind im Abstiegskampf. Sechs Punkte Vorsprung sind sehr trügerisch“, warnte FC-Trainer Steffen Baumgart. Jetzt will sich der FC in der Länderspielpause also erst einmal sammeln, danach stehen noch neun Partien gegen Gladbach, Augsburg, Mainz, Hoffenheim, Freiburg, Leverkusen, Hertha, Bremen und Bayern München auf dem Programm. Klar ist: Nach der Länderspielpause gibt es keine Ausreden - wie den Karneval - mehr. „Dass das Punktepolster immer weiter schmilzt, ist uns klar. Wir müssen uns dessen bewusst werden und wieder Leistung auf den Platz bringen“, sagt auch Jonas Hector.