Der abstiegsbedrohte SV Sandhausen bangt vor dem schweren Auswärtsspiel am Samstag beim Tabellendritten 1. FC Köln um den Einsatz von Fabian Schleusener. Der mit bislang neun Treffern beste SVS-Torjäger hat einen grippalen Infekt. «Wir hoffen, dass seine Genesung schnell voranschreitet», sagte Trainer Uwe Koschinat am Donnerstag. Der Trainer muss auch auf Max Jansen verzichten, der nach Rückenproblemen erst am Montag wieder ins Mannschaftstraining einsteigt. Dafür steht im defensiven Mittelfeld Erik Zenga nach seinem Daumenbruch wieder zur Verfügung. Trotz der prekären Lage ist Koschinat optimistisch, den Klassenerhalt zu schaffen. "Die letzten Spiele haben mir Mut gemacht", sagte er. "wir haben hohe Stabilität in die Mannschaft bekommen." Der Respekt vor Köln ist gleichwohl groß. "Die haben einen Erstliga-Kader, mit Antony Modeste und Simon Terodde zwei Klasse-Stürmer. Dennoch wäre es falsch von uns, am Samstag ausschließlich defensiv zu spielen."
Podolski über Kontakt zum FC: „Vielleicht war mein Kommen einfach unerwünscht“
Am Freitag startet Lukas Podolski mit Vissel Kobe in die neue Saison der japanischen Liga. Im Interview spricht Podolski auch über den Kontakt zum 1. FC Köln. Herr Podolski, wie verfolgen Sie derzeit den FC? Podolski: "Vielleicht nicht mehr so intensiv wie noch in der letzten Saison in der Bundesliga. Der FC wird immer mein Verein bleiben, aber wenn ich mit Leuten rund um den Klub spreche, dann ist derzeit am Geißbockheim wenig Euphorie und Zufriedenheit zu spüren. Der FC muss natürlich wieder in die Bundesliga, alles andere als der Aufstieg wäre ja Wahnsinn. Aber ich bin mir sicher, dass die Mannschaft am Ende den Aufstieg auch packt." Warum waren Sie nicht auf der Gala zum 70. Klub-Geburtstag? Podolski: "Ich war noch in Japan. Ich hätte natürlich versucht, nach Köln zu kommen. Aber da ich keine persönliche Einladung vom FC-Vorstand bekommen habe, weder einen Brief, noch einen Anruf, hatte sich das für mich dann sowieso erledigt. Vielleicht war mein Kommen einfach unerwünscht. Es gibt sicherlich einige Leute, die denken: „Der Poldi mit seinem FC, jetzt fängt der schon wieder an, der soll mal lieber seinen Mund halten.“
Sorgesfalten bei Markus Anfang Fällt der nächste Verteidiger aus?
Der FC braucht am Samstag (13 Uhr) unbedingt einen Sieg gegen Sandhausen, doch die Lage in der Defensive ist angespannt: Rafael Czichos fehlt nach seiner Gelben Karte in Paderborn gesperrt, zudem musste Lasse Sobiech am Donnerstag wegen Krankheit eine Trainingspause einlegen. „Wir wissen nicht, ob er Freitag zurückkommt“, sagt Markus Anfang, der auf jeden Fall seine Defensive umbauen muss. Anfang: „Wir müssen die Positionen anders besetzen. Aber wir haben ja immer gesagt, dass wir einen Kader haben, der das hergibt. Wir haben im Training unterschiedliche Formationen getestet. Wir müssen schauen, wie wir die Positionen am besten besetzen.“ Jonas Hector könnte in die Dreierkette rücken, in der Vorbereitung spielte er dort bereits den linken Part.
„Wahnsinnig reizvoll“ Koschinats besondere Rückkehr nach Köln
Am 23. Spieltag der 2. Bundesliga gastiert der SV Sandhausen bei Aufstiegsfavorit 1. FC Köln. Für Uwe Koschinat wird es ein besonderes Spiel: „Sie haben Spieler mit wahnsinnig viel Qualität", schwärmt der 47-Jährige und fügt hinzu, dass die Domstädter „durch die Niederlage in Paderborn bei den eigenen Fans etwas gutzumachen haben. Insofern wird es ein enorm schweres, aber auch ein wahnsinnig reizvolles Spiel." Reizvoll sicherlich auch für den Fußballlehrer selbst, denn: Vor seinem Wechsel zu den Kurpfälzern hat Koschinat sieben Jahre Drittligist Fortuna Köln trainiert. Nun die Rückkehr in seine Wahlheimat: „Mit Sicherheit ist es eine besondere Konstellation in der Stadt zu coachen, in der man mit der Familie viel Zeit verbringt, aber das spielt für mich am Samstag keine Rolle."
Anfang zur Situation beim 1. FC Köln „Wir verfallen nicht in Aktionismus“
Der Druck auf dem Kessel steigt beim 1. FC Köln: Nach der 2:3-Niederlage beim SC Paderborn wird Chefcoach Markus Anfang spätestens nach den Worten von Armin Veh angezählt. Der Geschäftsführer Sport hatte gefordert, dass das Trainerteam nun Lösungen finden müsse, um das Ziel des Aufstiegs nicht zu gefährden. In der Trainingswoche vor dem Heimspiel gegen Sandhausen wurde daher viel geschrieben und gesprochen über die unmittelbare sportliche Zukunft des effzeh – und die seines Trainers Markus Anfang. Wie so üblich wurden deswegen (fundiert oder nicht) auch kolportierte „Spitzel-Affären“ und mögliche Rauswurfklausel des ehemaligen Kielers diskutiert. Man merkt es: Der ambitionierte Absteiger ist zum Siegen verdammt, um die Unruhe nicht noch weiter ansteigen zu lassen.
Die Favoritenrolle ist am Samstag (13 Uhr) klar verteilt, wenn der SV Sandhausen beim 1. FC Köln gastiert. Immerhin muss der Vorletzte mit der zweitschlechtesten Offensive der Liga beim Dritten mit der besten Defensive bestehen. Ein Grund mehr, um in der Domstadt hinten Beton anzurühren? "Das wäre das völlig falsche Mittel", entgegnet Trainer Uwe Koschinat. "Der FC verfügt auf vielen Positionen über eine hohe Qualität. Nach der Niederlage in Paderborn, ist Köln natürlich auf Wiedergutmachung aus", ahnt Koschinat einen Sturmlauf der Geißböcke vor heimischem Publikum. Einigeln und mauern kommt für die Gäste vom Hardtwald aber deswegen nicht in Frage. "Es wird das völlig falsche Mittel sein, sich gegen die Kölner nur auf die Defensive zu konzentrieren", warnte Koschinat. "Wir benötigen auch eine gut durchdachte Strategie, wenn wir selbst in Ballbesitz sind."
Anfang verspricht: „Wir werden ein richtig gutes Spiel machen“
Beim 1. FC Köln war unter der Woche nach der sogenannten „Spitzel-Affäre“ einiges los (hier mehr dazu). Da ist das Heimspiel gegen den SV Sandhausen am Samstag fast in den Hintergrund gerückt. Auf der Pressekonferenz vor dem Duell äußerten sich Markus Anfang und Armin Veh dennoch zur sportlichen Situation, dem aktuellen Klima in der Mannschaft und der Personalsituation.
Diese Beleidigung hat ein Nachspiel. Weil Vincent Roger V. (22) am 31. März 2018 beim Spiel der TSG gegen Köln den Mäzen Dietmar Hopp als „Sohn einer Hure“ beleidigt hat, muss der FC-Fan 800 Euro (40 Tagessätze à 20 Euro) zahlen. Das entschied heute Mittag das Amtsgericht Sinsheim nach fast vierstündiger Verhandlung. Der Verurteilte wurde per Videomaterial aus dem Stadion überführt. Szenekundige Beamte aus Köln identifizierten ihn – auch 20 andere Köln-Anhänger konnten rund um die Partie enttarnt werden. Der Angeklagte selbst schwieg lange, eher er sich dann doch vor Gericht äußerte. Seine irre Erklärung: „Ich würde gerne ein bisschen erläutern, was der Gesang für einen Hintergrund hat. Wenn sich ein Freier eine Hure kauft, so hat sich Hopp diesen Verein Hoffenheim gekauft. Der Verein wurde in der Vergangenheit als Fußball-Hure tituliert. Von daher ist der Gesang lediglich eine Kritik an diesem Konstrukt.“ Doch davon ließ sich Richterin Müller-Foell nicht überzeugen.
Armin Veh hat am Donnerstag nicht mit den Menschenrechten argumentiert, als er sich die Medien vorknöpfte, das muss man dem Geschäftsführer des 1. FC Köln anrechnen. Die Berichterstattung eines Internetportals über eine „Spitzel“-Affäre beim 1. FC Köln sei „frei erfunden, Bockmist, hanebüchen: Um darauf zu kommen, muss man richtig scheiße denken“, sagte er. Etappe eins der Wut-Choreografie war damit souverän absolviert. Weil es zudem einen kritischen Bericht darüber gegeben hatte, dass Veh in Abwesenheit des Trainers zur Mannschaft gesprochen hatte, folgte noch ein Schulterschluss. Er nannte Markus Anfang mehrfach „meinen Coach“. Das dürfte dem Trainer gefallen haben, und es war wohl auch so gemeint. Dass Veh und Anfang kein persönliches Problem zu haben scheinen, ist eine gute Nachricht. Denn was passiert, wenn die Kommunikation zwischen Sportchef und Trainer zum Erliegen kommt, hat den 1. FC Köln in der vergangenen Saison in die 2. Liga geführt. Veh hat es selbst gesagt: Wenn Anfang weiter verliert, wird er gehen müssen. Bei aller Sympathie.
Veh zeigt öffentlich den Schulterschluss mit Anfang
Vor dem Heimspiel am Samstag (13 Uhr) sah sich der 1. FC Kölnauch noch einem Heckenschützen ausgesetzt. Ein Online-Sportprotal hatte ohne Angaben von Quellen und anonym von einer „Spitzel-Affäre“ beim Zweitligisten berichtet. Veh kam neben Anfang zur PK, um Klartext in der „Spitzel“-Affäre zu sprechen und um öffentlich den Schulterschluss mit dem Trainer zu suchen. Der Trainer hatte in seiner Analyse des 2:3 in Paderborn herausgefunden, dass seine Mannschaft in den letzten 15 Minuten des Spiels, vom Plan abgewichen und in alte Muster zurückgefallen sei. Will heißen: Anstatt ruhig hinten raus zu spielen, gab es nur lange Bälle, die postwendend zurückkamen. Vielleicht fehlt der Mannschaft – oder zumindest Teilen – noch die letzte Überzeugung, dem Plan über 90 plus X Minuten zu folgen. Wie so etwas auch mit limitierten Mitteln funktioniert, durften sich die Kölner bei den Paderbornern anschauen. Das Team von Steffen Baumgart sah trotz eines 0:2 und nur einer Chance in der zweiten Hälfte bis zum 1:2 (80.) nicht davon ab, aggressiv den Weg nach vorne zu suchen.
Heimspiel gegen Sandhausen: Personalpuzzle für Markus Anfang
Wenn man die zurückliegende Woche des 1. FC Köln mit einem Wort beschreiben möchte, wäre „interessant“ keine so schlechte Wahl. Die Niederlage gegen Paderborn setzte eine Reihe von Ereignissen in Gang, in denen zuerst Armin Veh öffentlich den Druck auf Markus Anfang erhöhte und dann noch eine „Spitzel“-Affäre rund ums Geißbockheim die Runde machte. Unabhängig davon, wie groß der Wahrheitsgehalt an dieser Geschichte tatsächlich ist – man kommt nicht umhin zu konstatieren, dass der 1. FC Köln sich wieder in genau den Verein metamorphosiert, der er vor ein paar Jahren schon einmal war. Neu hinzugekommen in dieses Kölsche Konglomerat sind mögliche durchgesteckte Interna an die Presse und ein angezählter Trainer, dessen Zukunft mehr oder weniger unmittelbar von den Ergebnissen aus den nächsten drei Spielen abhängen dürfte.
Sie waren beide mal ganz dicke, der 1. FC Köln und Lukas Podolski. Poldi, kölscher Prinz, hat das Stadtwappen auf den Oberarm tätowiert, bei Länderspielen ist Rut-Wiess bei ihm vorne, seine Fans lieben ihn. Die heiße Vereinsliebe ist aber deutlich weniger geworden - ganz offensichtlich! Podolski hat sich enttäuscht darüber gezeigt, im November 2018 nicht zur Geburtstags-Gala seines früheren Vereins 1. FC Köln eingeladen worden zu sein. "Ich hätte natürlich versucht, nach Köln zu kommen", sagte Podolski. "Aber da ich keine persönliche Einladung vom FC-Vorstand bekommen habe, weder einen Brief, noch einen Anruf, hatte sich das für mich dann sowieso erledigt. Vielleicht war mein Kommen einfach unerwünscht", sagte der ehemalige Nationalspieler mit Blick auf die Feier zum 70. Club-Geburtstag. Die Beziehungen zu den FC-Verantwortlichen seien in der letzten Zeit abgekühlt.
Abwehrprobleme: Muss Anfang jetzt sein System umstellen?
Der 1. FC Köln muss gegen den SV Sandhausen erstmals in dieser Saison auf Rafael Czichos verzichten. Der Innenverteidiger fehlt am Samstag gelbgesperrt. Doch nun musste am Donnerstag auch sein geplanter Ersatz Lasse Sobiech krankheitsbedingt passen. Viele Optionen bleiben dem Trainer nicht mehr, wenn er sein System beibehalten will. Es passt derzeit irgendwie ins Bild. Kaum kehren die verletzten Spieler zurück ins Mannschaftstraining, fehlt ein anderer Akteur krankheitsbedingt. Nach seinem Zehenbruch und einer anschließenden Adduktorenverletzung war Lasse Sobiech erst vor wenigen Wochen ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Doch nun wirft ihn erneut eine Krankheit zurück. Ob es für Sobiech bis zum Spiel gegen Sandhausen reicht, ist fraglich.
Kommentar: Nach Spitzel-Gerüchten Nur die Mannschaft kann Antworten liefern
Nicht nur Armin Veh und Markus Anfang müssen sich als Einheit präsentieren. Allein die Tatsache, dass Spitzel-Gerüchte aufkommen, stimmt nachdenklich. Jetzt ist die Mannschaft in der Pflicht. Veh und Anfang wehren sich vehement gegen die Spitzel-Gerüchte beim 1. FC Köln. Die eigentliche Frage lautet aber: Gibt es Probleme innerhalb der Mannschaft? Das kann nur die Mannschaft selbst beantworten. Veh und Anfang gaben sich am Donnerstag alle Mühe, als Einheit aufzutreten. Die Botschaft war klar: Vor dem Spiel gegen Sandhausen muss der Blick auf das Wesentliche gelenkt werden. Die entscheidenden Antworten auf derartige Stör-Themen im Aufstiegskampf können allerdings nicht Veh und Anfang liefern. Die Mannschaft ist gefragt, vor allem sie muss als Einheit auftreten. Denn schon alleine die Tatsache, dass überhaupt Spitzel-Gerüchte aufkommen, stimmt nachdenklich, und lässt die Frage nach einem Riss im Team zu. Der Kader ist jetzt in der Pflicht, zu beweisen, dass er als Mannschaft funktioniert.
Kommentar: Ein Schulterschluss mit deutlicher Warnung
Armin Veh hat in Folge der angeblichen Spitzel-Affäre mit deutlichen Worten einen Schulterschluss mit Markus Anfang vollzogen. Der Sportchef des 1. FC Köln wollte zeigen, dass es menschlich mit seinem Trainer weiter funktioniert. Ein wichtiges Signal, schließlich hat man das beim FC in der Abstiegssaison schon anders erlebt. Doch sportlich gab es eine ebenso klare Ansage, die niemanden – auch Anfang nicht – überraschen kann. Jeder Trainer, ob im Fußball oder in einer anderen Mannschaftssportart, hat in einem Kader seine Vertrauensspieler. Spieler, mit denen sich ein Coach austauscht, bespricht und neben taktischen und trainingsspezifischen Dingen auch die Stimmung im Team diskutiert. Dies sind normale Vorgänge, die es genauso in Unternehmen gibt. Chefs wollen wissen, wie es ihren Mitarbeitern geht. Das gilt auch für Markus Anfang als Trainer des 1. FC Köln.
Mit seinen 1,94 Metern ist Yann Aurel Bisseck eine echte Erscheinung. Und wohl kaum jemand, der ihm gegenübersteht, würde ihn auf 18 Jahre schätzen – erst recht nicht, wenn man den angenehmen und eloquenten Gesprächspartner wie einen alten Hasen reden hört. Und wenn man weiß, dass er vor 15 Monaten in der Bundesliga debütierte. Oder dass er trotz Fachwechsels bereits im dritten Semester Medien- und Sportmanagement studiert. „In Köln war die Situation schwierig für mich, daher war ich offen für einen Wechsel“, erklärt Bisseck zu seiner Entscheidung. „Für mich als Innenverteidiger waren aber die ersten Einheiten ein Kulturschock, das kann man schon so sagen. Das System habe ich so noch nie irgendwo gesehen. Man merkt sofort, dass das schwer zu verteidigen ist“, beschreibt er. „Am Anfang war das schon problematisch. Seit elf Jahren kennst du die Abläufe als Innenverteidiger, und auf einmal heißt es: Geh in die Räume! Darauf muss man sich erst einmal einlassen. Aber ich kann von denen, die schon länger dabei sind, viel lernen.“
Der FC braucht am Samstag (13 Uhr) unbedingt einen Sieg gegen Sandhausen, doch die Lage in der Defensive ist angespannt: Rafael Czichos fehlt nach seiner Gelben Karte in Paderborn gesperrt, zudem kann Lasse Sobiech wegen Krankheit nicht trainieren. „Er ist weiter krank“, so Markus Anfang vor dem Abschlusstraining am Freitagmittag. Das Aus für Sandhausen! Donnerstag hatte der FC-Coach noch auf eine schnelle Rückkehr des Hünen gehofft. Anfang: „Wir müssen schauen, wie wir die Positionen am besten besetzen.“ Jonas Hector könnte in die Abwehr rücken, in der Vorbereitung spielte der Kapitän bereits den linken Part der Dreierkette. Auch Jannes Horn hat beim FC schon Erfahrung als Innenverteidiger gesammelt. Eine Viererkette ist ebenfalls eine Option. Von den gelernten Innenverteidigern ist neben Jorge Meré nur Frederik Sörensen einsatzbereit.
"Mit schmaler Brust antreten" Sandhausen muss zum 1.FC Köln
Der SV Sandhausen befindet sich in der 2. Liga in einer ernsten Situation. Klar ist: Verlieren die Hardtwälder auch am Samstag beim 1. FC Köln, drohen sie so langsam aber sicher den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu verlieren. Der SVS belegt momentan den 17. Tabellenplatz, liegt 2 Punkte hinter Ingolstadt und bereits 4 hinter Magdeburg, dem Ligafünfzehnten. Eine Ausgangssituation, bei der man schon mal nervös werden kann. Nicht so Uwe Koschinat. Der Trainer der Sandhäuser nahm sich bei der Pressekonferenz vor dem Köln-Spiel sogar selbst auf die Schippe. Als er den Raum betreten hatte und auf seinem Platz saß, wippte er mit seinem Stuhl ganz bewusst hin und her. Begleitet wurde das Ganze von einem vielsagenden Grinsen. Was folgte war ein Spruch, der auch der versammelten Presseschar ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Koschinat: "Das ist der Trainerstuhl und der wackelt", sagte er.
Koschinat im Interview Das denkt er über den FC-Kader
Von der Großstadt Köln ging es für ihn in das beschauliche Sandhausen. Wie groß war der Kulturschock? Und wie will seine Mannschaft den FC überraschen? Wird es durch Modeste noch schwieriger? Bei den Kölnern hagelt es Kritik für Trainer Markus Anfang. Wie schätzt Koschinat die Diskussion ein? Koschinat zum Spiel beim 1. FC Köln:" Zwischen dem FC und uns liegen Dimensionen. Der FC überstrahlt in Köln alles, das kenne ich noch aus meiner Zeit bei Fortuna. Die öffentliche Wahrnehmung ist unglaublich, ähnlich wie die Basis der Fans. So ist aber auch die Erwartungshaltung riesig. Der FC muss den Betriebsunfall sofort wieder beheben und aufsteigen. Die Mannschaft ist in der Breite und der spielerischen Qualität überragend besetzt. Wir werden versuchen, mit unseren kleinen Möglichkeiten das Optimum herauszuholen. Es wird eine Herkulesaufgabe. Aber wir können es uns in unserer Lage nicht erlauben, Punkte kampflos zu verschenken."
Viele Fragezeichen: Nur sechs Effzeh-Profis gesetzt
Die Liste der personellen Fragezeichen beim 1. FC Köln ist vor dem so wichtigen Heimspiel gegen den SV Sandhausen lang. Nur sechs Profis sind für das Duell gegen den Tabellenvorletzten gesetzt. Die weiteren Positionen muss Markus Anfang von der Fitness einiger Spieler und seiner Taktik abhängig machen. Im Tor wird Timo Horn stehen. Davor wird Jorge Meré verteidigen, Jonas Hector wird eingesetzt, wo er am dringendsten gebraucht wird. Dominick Drexler wird im offensiven Mittelfeld versuchen die beiden Sturmspitzen Simon Terodde und Jhon Cordoba bestmöglich in Szene zu setzen. Sechs Spieler, die wissen, dass sie am Samstag gegen Sandhausen von Beginn an auflaufen werden. Die fünf weiteren Positionen sind offen.
Keine Gala-Einladung? FC wehrt sich gegen Lukas Podolski
Der Stachel sitzt immer noch tief bei Lukas Podolski. Der Weltmeister wurde seiner Meinung nach vom 1. FC Köln nicht zur 70-Jahr-Gala des Klubs eingeladen. Jetzt reagierte der Klub. Podolski hatte im „Kölner Stadt-Anzeiger“ gesagt: „Ich war noch in Japan. Ich hätte natürlich versucht, nach Köln zu kommen. Aber da ich keine persönliche Einladung vom FC-Vorstand bekommen habe, hat sich das für mich dann sowieso erledigt.“ Und weiter: „Vielleicht war mein Kommen einfach unerwünscht." Doch nun meldet sich der Klub zu Wort und weist die Kritik von sich. „Der 1. FC Köln kann sich die Kritik von Lukas Podolski, man habe ihn zur Gala nicht persönlich eingeladen, nicht erklären. Podolski ist wie allen Ex-Spielern mit über 100 Pflichtspielen eine Einladung zugeschickt worden", heißt es in einer Stellungnahme, die dem Express vorliegt. Wie es jetzt auch gelaufen ist: Podolski und die derzeitige Klubführung des FC – das Verhältnis bleibt belastet.
Gegner-Check: Köln muss Sandhausens 16-Tore-Duo ausschalten
Was erwartet den 1. FC Köln am Samstag im Heimspiel gegen den SV Sandhausen? Express macht den Gegnercheck! Die Form: Durchwachsen. Aus den vier Spielen in 2019 holte Sandhausen vier Punkte. Soll es mit dem Klassenerhalt klappen, muss eine Steigerung her. Vor allem auswärts – der letzte Sieg in der Fremde gelang im September. Blick auf die Taktiktafel: Koschinat ist nicht auf ein System festgelegt. Er variiert zwischen einem Stürmer und Doppelspitze; lässt seine Mannschaft mal mit Fünfer-, mal mit Viererkette spielen.Vorsicht vor:Fabian Schleusener und Andrew Wooten. Das Duo hat in dieser Saison 16 der 23 Sandhäuser Treffer beigesteuert. Hinter Neun-Tore-Mann Schleusener steht allerdings noch ein Fragezeichen, er lag in dieser Woche mit einem grippalen Infekt flach. Doch zumindest ist er Freitag mit der Mannschaft nach Köln aufgebrochen.
Schon ein Kostüm für Karneval? Spione und Ermittler liegen voll im Trend – oder der Maulwurf. Kleiner Gestaltungstipp: ein altes Fell überstreifen, dunkle Brille, rote Nase ins Gesicht. Was? Könnte auch ein Modeste-Berater sein? Na, hören Sie mal! Das höchste rheinische Fest steht vor der Tür, und der größte Club des närrischen Universums zeigt, dass ihm in Sachen Brauchtumspflege niemand etwas vormacht. Interna aus der Kabine nach außen zu tragen, gehört im Grüngürtel zum guten Ton. Wussten Sie, dass Stephan Engels Zigaretten in die Kabine schmuggelte? Dazu brauchte es in Kölle keinen FC 007. Übrigens, wie nennt Peter Stöger einen Spieler, der ihn über die Stimmungslage in der Kabine unterrichten soll? Richtig, „Wiener Spitzel“. Tärä. Und wie heißt der gleiche Kicker bei Markus Anfang? „Anfängerfehler“. Alaaf! Der Rheinländer plaudert einfach gerne, und wer schon auf dem Platz kein Kracher ist, ist vielleicht verbal eine Rakete wert. Tusch und Alaaf. Spaß beiseite, die Situation ist ernst.
„Ich verklage den 1. FC Köln!" FC-Legende im Rechtsstreit mit FC
Dieter Prestin spielte 23 Jahre lang für den 1. FC Köln. Gleich in zwei Fällen streiten sich die Juristen seit Monaten erbittert Auch in seiner zweiten Karriere war Prestin immer wieder mit dem 1. FC Köln in Kontakt. Als Sportversicherungsmakler stand er seit Jahren in einer Geschäftsbeziehung mit dem Klub. Doch genau daraus erwuchs nun ein handfester Streit, das Verhältnis ist abgekühlt. Nach einem persönlichen Termin und dem Versuch einer gütlichen Einigung redet man nicht mehr miteinander, kommuniziert wird nur noch über die Anwälte! Gleich in zwei Versicherung-Fällen streiten sich die Juristen seit Monaten erbittert. Ein Vergleichsvorschlag wurde gemacht, von wem der kam, da gehen die Darstellungen auseinander. Eine Einigung kam nicht zustande. Nun scheint ein Gang vor den Kadi zumindest wegen der ausstehenden Zahlungen an Prestin unvermeidlich. „Ich werde den FC verklagen. Wir haben eine Leistung erbracht, es gibt einen Vertrag und es wurde nicht bezahlt.“
Gerne wird im Mannschaftssport der Ausspruch benutzt: „Es gibt keine Ausreden mehr.“ Beim 1. FC Köln hätte es eigentlich schon seit dem ersten Spieltag keinen Ausreden geben dürfen. Dennoch wurden selbst nach dem 2:3 in Paderborn erneut der Abstieg als Erklärung herangezogen. Ein überholter Reflex, denn der Effzeh muss jetzt ohne Wenn und Aber liefern. Markus Anfang stand in der vergangenen Woche im Fokus. Die Niederlage in Paderborn, die Brandrede von Armin Veh, die Fragen nach Taktik, Standards, Auswechslungen und schließlich nach der angeblichen Spitzel-Affäre haben den Trainer mehr beschäftigt, als ihm Recht gewesen sein dürfte. Themen, die im Falle weiterer Misserfolge gerne als weitere Ausreden herangezogen werden könnten, da doch die Unruhe um die Mannschaft zu groß gewesen sei.