Eine Eins, eine Fünf Die Einzelkritik der FC-Kicker
Timo Horn 1 Verhinderte mit einer starken Parade gleich zu Beginn gegen Kusic das 0:1. Hielt später gegen Hochscheidt überragend.
Jorge Meré 2 Sicher und abgeklärt im Zweikampf, ließ nichts anbrennen. Im Spielaufbau mit der einen oder anderen guten Idee.
Marco Höger 2 Stolperte den Ball nach einer Ecke von Geis mit Hilfe von Aues Kalig über die Linie. Dazu wichtiger Stabilisator vor der Abwehr.
Rafael Czichos 3 Unaufgeregt spielte er seinen Stiefel runter, ohne ernsthaft in Verlegenheit zu geraten. Mit ein, zwei Fouls zu viel.
Marcel Risse 4 Hatte seine lichten Momente in der Offensive, doch seine Flanken waren alle einen Tick zu ungenau.
Dominick Drexler 4 Viel unterwegs, aber ohne wirkliche Linie. Sah für einen fiesen Schlag zurecht die Gelbe Karte.
Florian Kainz 3 Mit ein, zwei brauchbaren Flanken, aber auch mit viel Leerlauf. In der Rückwärtsbewegung war er dieses Mal wach.
Jonas Hector 3 Ohne die ganz großen Szenen, aber zeigte vollen Einsatz und war sehr fleißig in der Arbeit gegen den Ball.
Simon Terodde 4 Deutlich präsenter als zuletzt, erarbeitete sich wieder Torchancen. Hätte eine davon durchaus machen dürfen. Musste erneut zerknirscht runter.
Jhon Cordoba 5 Dieses Mal gänzlich ohne Bindung zum Spiel, hatte nicht eine ernsthafte Torchance. Abhaken und weitermachen!
„Schön, von oben zu grüßen“ Die Stimmen zum FC-Arbeitssieg
Schwaches Spiel und trotzdem zufriedene Gesichter. Der FC kann auch Arbeitssieg und grüßt wieder von der Tabellenspitze. Das war die Erkenntnis nach dem dreckigen Sieg im Erzgebirge. Marco Höger: „Ich wusste gar nicht, ob ich es selber war. Das war ein Stocher-Ding. Der Hackenschuss in Köln wäre schöner gewesen. Fürs Umfeld ist es schön, von oben zu grüßen. Aber das ist eine Randnotiz. Das war ein hart umkämpfter Sieg. Wir haben am Sonntag ein schweres Spiel, da muss auch ein Kölner wie ich mal zurückstecken. Ingolstadt ist wichtiger als Karneval.“ Und Timo Horn: „Wir hätten uns das Leben deutlich leichter machen können, wenn wir in der ersten Hälfte unsere Chancen besser genutzt hätten. Wir können heute sehr zufrieden sein, das sind die Siege, die man braucht, um am Ende ganz oben zu stehen. Es tut gut, endlich mal wieder zu Null zu spielen. Das war wichtig für das gesamte Team. Es war kein leichtes Spiel auf einem schweren Platz. Wir sind glücklich, ein dreckiges 1:0 mitzunehmen.“
„Es wird nicht gefeiert“ Weiberfastnacht fällt für FC-Profis aus
Der 1. FC Köln steht wieder an der Tabellenspitze der 2. Liga. Dennoch gibt es an Weiberfastnacht keine Karnevalsfeier für die FC-Profis. Das erklärte Trainer Markus Anfang nach dem 1:0-Sieg in Aue. Markus Anfang zum Spiel: „Wir sind eine Viertelstunde schwer reingekommen, haben zwei Chancen zugelassen. Danach sind wir an uns selbst gescheitert. In der zweiten Halbzeit haben wir mit Simon und Tony zwei Chancen liegen lassen. Dass wir ein Spiel zu Null spielen, das tut uns gut. Hier musst du erstmal gewinnen, die drei Punkte nehmen wir gerne mit.“ Und Anfang über Weiberfastnacht: „Es wird nicht gefeiert, wir regenerieren. Wenn wir in Ingolstadt gewonnen haben, haben wir Rosenmontag. Da ist Zeit genug zu feiern.“ Marco Höger hierzu: „Wir haben am Sonntag ein schweres Spiel, da muss auch ein Kölscher wie ich mal zurückstecken. Ingolstadt ist wichtiger.“
Diese Chance packte er ohne Zopf beim Schopfe: Nach langer Zeit hatte Timo Horn endlich mal wieder die Gelegenheit, ein Spiel für seine Mannschaft zu entscheiden. Und mit neuer Frisur (das Zöpfchen war ab) war Kölns Keeper in einer gruseligen Partie einer der Matchwinner. „Es tut gut, endlich mal wieder zu Null zu spielen. Das ist das Beste, was einem Torwart passieren kann. Das war wichtig für das gesamte Team. Es war kein leichtes Spiel auf einem schweren Platz“, freute sich der Führungsspieler. In der letzten Woche hatte Horn noch den Finger in die Wunde gelegt: „So eine erste Halbzeit ist nicht unser Anspruch“, sprach der Keeper nach dem Sieg gegen Sandhausen Tacheles. Nun konnte er zufrieden nach Hause fahren. „Wir sind glücklich, ein dreckiges 1:0 mitzunehmen.“
Ohne einen aufmerksamen und gut reagierenden Timo Horn hätte der FC wohl im sechsten Rückrundenspiel zum vierten Mal innerhalb der ersten vier Minuten ein Gegentor kassiert. Der Keeper war bei Chancen von Kusic und Hochscheidt zur Stelle, als seine Vorderleute noch nicht wirklich auf dem Platz waren. Und Horn war auch auf seinem Posten, als Hochscheidt nach einer Stunde die einzige echte Chance der Gastgeber im zweiten Durchgang verzeichnete. Ansonsten ließen die Geißböcke wenig zu, was gegen eine schwache Auer Mannschaft aber über weite Strecken auch nicht wirklich schwierig war. Nach dem glücklich zustande gekommenen Führungstreffer durch Marco Höger, beschränkte sich der FC weitgehend darauf, die Führung zu verwalten und wurde nicht mehr zwingend, wie Trainer Anfang einräumte. Im Offensivspiel besteht vor dem Auftritt am Sonntag beim FC Ingolstadt somit reichlich Luft nach oben.
Marco Höger: „Dreckiger Sieg ist schöner als ein 8:1“
Es hat 75 Spiele gedauert, bis Marco Höger endlich sein erstes Tor im FC-Trikot erzielen konnte. Dabei gab es lange Wirbel um den Premierentreffer für den Kölner Abräumer. Nach einem wilden Gestocher im Fünfmeterraum war lange unklar, ob Höger oder doch Aues Kalig zuletzt am Ball war. „Ich war mir bis zur Halbzeit selber nicht sicher, ob ich das Tor erzielt habe. Dann hat der Schiedsrichter es mir bestätigt“, freute sich Höger über sein Murmel-Tor. Vor ein paar Tagen schrammte „Högi“ bei seinem Hackentrick gegen Sandhausen knapp an einem Tor des Monats vorbei, in Aue klappte es nun endlich mit der Bude. „Es hat lange genug gedauert. Dieses Tor nehme ich natürlich auch dankend an. Wir konnten unsere Fans nicht mit leeren Händen nach Hause fahren lassen“, so der Matchwinner. "Wenn man durch so ein krummes Ding so einen dreckigen Sieg einfährt, ist das schöner als ein 8:1 gegen Dresden.“
Högers erstes FC-Tor: Ein krummes Ding als Sinnbild
Dank eines über die Linie gestocherten Tores von Marco Höger hat der 1. FC Köln am Mittwochabend sein Nachholspiel beim FC Erzgebirge Aue mit 1:0 (1:0) gewonnen. Für die Mittelfeldspieler war es überhaupt sein erster Treffer im Trikot des Effzeh. „Ein Murmeltor“ nannte es der gegnerische Trainer Daniel Meyer. „Das hat lange genug gedauert“, sagte Höger selbst nach der Partie gegen Aue mit einem Lachen. Aber das krumme Ding heute nehme ich natürlich auch gerne an. Vor allem, weil wir damit die drei Punkte holen konnten“, meinte der Torschütze nach dem Spiel. Der Treffer aus dem Gewühl heraus stand am Ende sinnbildlich für die gesamte Partie im Erzgebirge. Der FC tat sich lange Zeit schwer, hatte zeitweise deutlich weniger Ballbesitz als Aue. An Rosenmontag wird er für seinen Treffer einen ausgeben müssen: „Für Högi freut es mich riesig. Er hat heute das Spiel entschieden, da kann er auch mal einen springen lassen.“
Das Nachholspiel des 20. Spieltags hat der 1. FC Köln am Mittwochabend bei Erzgebirge Aue mit 1:0 gewonnen. Unsere fünf Erkenntnisse zur Partie:
1. Einer der schönsten Siege der Saison.
2. „Haste Sch**** am Fuß…“
3. Aller Anfang ist (unnötigerweise immer wieder) schwer.
4. Lags am Zopf?
5. Tabellenspitze Alaaf!
Mit dem Sieg in Aue holte sich der FC den Platz an der Sonne vom HSV zurück und beschert seinen Fans einen Bilderbuchstart in die Karnevalssession. In diesem Sinne: Kölle und Tabellenspitze Alaaf!
Die Favoriten aus Köln und Hamburg nehmen die Plätze eins und zwei ein. Doch vor dem kommenden Spieltag der 2. Liga ist noch längst nicht geklärt, wer am Ende aufsteigt. «Es sind noch ein paar Spiele und es zählt am Ende nach 34 Spieltagen, wo wir stehen», lautete Marco Högers skeptische Einschätzung, zumindest aus Kölner Blickwinkel. Mit seinem Treffer in der 35. Minute entschied Höger das Nachholspiel bei Erzgebirge Aue. Das Rennen um die Aufstiegsplätze ist aber noch längst nicht entschieden. Wohl auch deshalb sagte der 29-jährige Höger zurückhaltend: «Für das Umfeld und die mitgereisten Fans ist es schön, dass wir in der Tabelle jetzt von oben grüssen können - aber wir wissen das schon richtig einzuordnen».
1:0 bei Erzgebirge Aue gewonnen, die Tabellenspitze erklommen - und am Donnerstag erfasst der Straßenkarneval die Stadt: In Köln ist die Welt in Ordnung. Nur Markus Anfangs Stimme litt beim Nachholspiel am Mittwochabend. Für die anstehenden "tollen Tage" in Köln hatte der FC-Trainer dennoch eine klare Ansage parat: "Kein Karneval." Es sei "das erwartet schwere Auswärtsspiel" gewesen, sagte Anfang. Seine Mannschaft habe zu Beginn zwar zwei brenzlige Situationen überstehen müssen, aber: "Nach einer Viertelstunde haben wir das Spiel komplett im Griff gehabt." Nach der Pause dominierte Anfangs Team das Spiel, "ohne wirklich zwingend zu sein", wie der FC-Coach sagte. Dennoch fand er: "Solche Spiele 1:0 zu gewinnen, gerade hier in Aue, das ist für uns auch was Positives."
Nachspiel: Auswärtssieg in Aue Durch Pflichterfüllung auf Rang 1
In die Annalen wird dieses Spiel wohl nicht eingehen: Durch ein Tor von Höger nach 35 Minuten gewinnt der 1. FC Köln ein Auswärtsspiel in Aue, sammelt dadurch die Punkte 43, 44 und 45 und darf deswegen nach 23 Spieltagen von der Tabellenspitze der 2. Liga grüßen. Und wenn man in der Lage ist, ein Tor mehr zu schießen als der Gegner, gewinnt man Fußballspiele – nach den schwierigen letzten Wochen sind Siege momentan das beste Mittel, damit die Mannschaft wieder zu ihrer Selbstverständlichkeit zurückfindet. Ob jetzt dabei auf Dauer der erste Tabellenplatz zu Buche steht, ist zweitrangig – wichtig ist der Zwei-Punkte-Schnitt, dem sich der Aufstiegsaspirant durch die letzten beiden Erfolge wieder angenähert hat. Und wenn die Spiele dann eher durch Pragmatismus als durch spektakuläre Auftritte gewonnen werden, dann ist das eben für den Moment einfach mal so.
Er freute sich und hatte allen Grund dazu. Timo Horn durfte sich nicht nur darüber freuen, erstmals in der Rückrunde ohne Gegentor geblieben zu sein. Nein, der Torhüter des 1. FC Köln zeichnete sogar verantwortlich für des Gegners Erfolgslosigkeit und damit den Kölner Sieg. Zwei starke Rettungstaten (gegen Kusic und Hochscheidt) und ein insgesamt sehr souveränes Auftreten machten den Kölner Keeper zum "Spieler des Spiels". Neun Punkte sind das Ziel aus der Englischen Woche, dass es mit Ingolstadt erneut gegen einen Abstiegskandidaten geht, macht die Sache nicht einfacher. Die Skepsis der Ingolstädter, was einen Erfolg gegen den Top-Favoriten angeht, dürfte angesichts der Kräfteverhältnisse ungleich größer sein als umgekehrt.
Das erste Mal seit dem 17. Spieltag hat der 1. FC Köln wieder ohne Gegentor ein Zweitliga-Spiel überstanden. Die schwere Kost beim 1:0 (1:0) in Aue wird in den Erinnerungen der mitgereisten FC-Fans kein Highlight bleiben. Für Timo Horn jedoch waren die 90 Minuten wichtig und erfolgreich. Sein neongelbes Shirt hing schmutzig an ihm herab, immer wieder fuhr sich Horn, eine Bewegung, die man bei ihm kennt, durch die gestutzten Haare. Horn erklärte mit nachdenklichem Blick das Spiel, in dem er in wenigen Augenblicken, aber dafür umso stärker im Mittelpunkt gestanden hatte. Hin und wieder huschte ein Lächeln über die Lippen des FC-Keepers. Erstmals seit Wochen hatte er sich wieder richtig auszeichnen können.
Überraschender Rollenwechsel Das sagt Geis zur neuen Position
Es war die größte Überraschung des Spiels: Als sich die Kölner zum Anstoß gegen Erzgebirge Aue aufstellten, war nicht etwa Marco Höger der zentrale Mann in der Dreierkette sondern Johannes Geis. Obwohl „Högi“ gegen Sandhausen in selber Position vollends überzeugte, entschied sich Trainer Anfang für Geis als Libero. Ein Experiment, das früh drohte in die Hose zu gehen. Der Neuzugang hatte anfangs große Probleme mit der neuen Rolle, verschuldete beinah in der zweiten Minute den frühen Rückstand, verweigerte auch danach gerne mal den Defensiv-Zweikampf. „Es war mein erstes Mal in der ersten oder zweiten Bundesliga, dass ich in der Innenverteidigung gespielt habe. Da braucht man ein bisschen“, sagte Geis selbstkritisch.
Kommentar: Die Stadt fremdelt mit dem aktuellen 1. FC Köln
Das Torverhältnis zeigt es deutlich: Der dreckige Sieg war bislang nicht Teil des Kölner Portfolios. 28 Treffer mehr geschossen als kassiert – und dennoch schon sechsmal verloren: Markus Anfang und seine Mannschaft lieben in dieser Saison die Extreme. Sie verlieren knapp und gewinnen hoch, und niemand im deutschen Profifußball spielt seltener Unentschieden als der FC. Von einer solchen Mannschaft möchte man eigentlich Fan sein. Doch fremdelt die Stadt mit dem aktuellen FC, und der Mittwochabend in Aue hat nichts daran geändert. Im Gegenteil wurde die Lage noch diffuser: Zwar eroberten die Kölner die Tabellenführung zurück. Doch bedienten sie sich eines Fußballs, mit dem die Herzen nicht zu gewinnen sind. Es gehörte zu den Kölner Saisonzielen, einen neuen Fußball zu etablieren. Doch die Entwicklung ist zum Stehen gekommen.
Der 1. FC Köln ist wieder Tabellenführer der Zweiten Liga. Die Tabelle lügt nicht, der Platz an der Sonne ist immer auch verdient. Auch der 1:0-Sieg beim FC Erzgebirge Aue war irgendwie verdient. Dennoch bleibt die Leistung der Geissböcke über weite Strecken mal wieder ein Rätsel. Armin Veh brachte es auf den Punkt: „Das ist eines dieser dreckigen Spiele, die man mitnehmen muss“, sagte der Sportchef. Darüber hinaus aber ging die Betrachtung der 90 Minuten auf dem Acker von Aue auseinander. Einig waren sich alle nur in einem Punkt: Der Favorit leistete sich eine Vorstellung im fußballerischen Graubereich des Erträglichen. "Jetzt haben wir zwei Siege geholt, in denen nur das Ergebnis zählte“, bestätigte Veh. „Diese Punkte brauchten wir, um unseren Weg weiter zu gehen. Sonst interessiert der Weg irgendwann niemanden mehr, wenn die Punkte ausbleiben.“
Die Rückkehr an die Tabellenspitze ist geglückt. Doch will bei der Anhängerschaft nicht wirklich gute Laune aufkommen, es brodelt weiter unter der Oberfläche. Woran das liegt? Vielleicht, weil die beiden Rumpelsiege gegen die schwachen Teams aus Sandhausen und Aue nicht wirklich überzeugten. Die Anhänger haben ein gutes Gespür für die langfristige Entwicklung. Und diese Entwicklung geht nicht wirklich nach vorne. Im Gegenteil. Die Chance eines Neubeginns scheint man am Rhein genauso verstreichen zu lassen wie an der Alster. Von der Entwicklung junger Spieler hat man sich beim FC schon eine ganze Weile verabschiedet. Und von dem angekündigten „Gewinner-System“ von Markus Anfang ist nicht mehr wirklich etwas zu sehen. Über weite Strecken gibt es keinen Spielaufbau, kein Flügelspiel, keine Kompaktheit im Mittelfeld, kein funktionierendes Pressing – stattdessen viele lange Bälle und das Hoffen auf individuelle Qualität. Was bleibt, ist die Devise: Augen zu und durch Richtung Aufstieg.
Arbeitssieg in Aue Ein Resultat, geliefert wie bestellt
Vor der Feier steht das Ergebnis, das stellte Markus Anfang am Donnerstagmorgen noch einmal klar: „Karneval kommt erst Rosenmontag in Frage. Auch für mich“, sagte der Trainer, nachdem er seine Spieler auf eine Radelrunde durch den Grüngürtel geschickt hatte, um die Müdigkeit aus den Beinen zu bekommen. 1:0 hatten die Kölner am Abend zuvor beim FC Erzgebirge Aue gewonnen und dabei ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, Ergebnisse liefern zu können. Nach der 2:3-Niederlage in Paderborn und einer unruhigen Woche war der FC daheim gegen Sandhausen 0:1 in Rückstand geraten, hatte dann aber zumindest kämpferisch eine Reaktion gezeigt und die Partie durch Modestes Tore noch 3:1 gewonnen.
Markus Anfang ist seit neun Monaten Trainer des 1. FC Köln. Der 44-Jährige spricht seit dem ersten Tag von einem Lernprozess, den seine Spieler durchlaufen müssten und in dem man sich immer weiterentwickle. Das Problem der letzten Wochen aber ist: Zwar stimmen seit zwei Spielen die Ergebnisse wieder. In seiner Spielweise entwickelt sich der Effzeh aber zurück. Ein Lernprozess ist, zumindest auf dem Rasen, nicht mehr zu sehen. Ein Rückblick: vierter Spieltag, der FC auswärts auf St. Pauli, Köln noch in einer 4-1-4-1-Grundordnung. Obwohl die Saison noch jung ist, begeistern die Geissböcke mit gnadenlosem Offensivfußball. Ja, Pauli geht mit zwei Toren in Führung. Doch das Gefühl lässt den Betrachter nicht los, dass nur eine Mannschaft dieses Spiel gewinnen kann: der 1. FC Köln. Weil der FC fast im Minutentakt Chancen herausspielt.
Aufstieg ist für den 1. FC Köln wichtiger als Karneval
Die Profis des 1. FC Köln wollen nach den Siegen gegen Sandhausen und in Aue am Sonntag in Ingolstadt den perfekten Abschluss der englischen Woche schaffen. Die Karnevalsfeierlichkeiten rücken da in den Hintergrund. Terminhetze nennt man das wohl: Mittwochabend in Aue spielen, Sonntagmittag in Ingolstadt die nächste Auswärtspartie bestreiten. Für die Profis des 1.?FC Köln ein strammes Programm. Da bleibt neben Regenerieren und erneutem Vorbereiten keine Zeit zum Amüsieren. „Wenn wir in Ingolstadt nachlegen, haben die Jungs noch genug Zeit zum Feiern. Jetzt gibt es erst einmal keinen Karneval“, stellte Trainer Markus Anfang klar.
Spitzenreiter Köln. Diesmal soll das Glück bis zum Aufstieg halten! Mit dem 1:0 in Aue holte sich der FC Platz 1 exakt 141 Tage nach der bitteren Pleite in Hamburg zurück. Noch im Mannschaftskreis nach dem Schlusspfiff war allen klar: Die Spitze wollen wir nicht mehr hergeben. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich es nicht nett finde, am HSV vorbei zu sein. Und jetzt haben wir es in der Hand. Schon Sonntag in Ingolstadt. Solange wir unsere Punkte holen, bleiben wir vorne“, bringt Johannes Geis (25) es auf den Punkt. „Wir wollen den Platz verteidigen.“ Auch der Trainer ist lieber Gejagter als Jäger. „Es ist ein angenehmes Gefühl, oben zu stehen und es zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Vor allem für die Fans und das Umfeld freut uns das."
Ganz Köln feiert Karneval, nur am Geißbockheim bleibt es ruhig. Denn dort bereitet sich der 1. FC Köln auf das Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt vor – es ist die dritte Partie in neun Tagen. Der FC will seine jecke englische Woche mit dem dritten Sieg in Folge abschließen. Die zuletzt wieder besser auftretenden Ingolstädter könnten allerdings zur härtesten Prüfung der letzten Tage werden. FC-Trainer Markus Anfang wird Kader und Startformation im Vergleich zum 1:0-Sieg in Aue verändern. Ein ganz heißer Kandidat für die erste Elf: Anthony Modeste!. Anfang: „Es kann sein, dass wir im Sturm von Anfang an das seine oder andere anders machen.“ Salih Özcan wird dagegen nicht im Kader stehen, er ist krank. Louis Schaub muss aktuell ebenfalls krank aussetzen. Es ist unklar, ob der Österreicher rechtzeitig fit wird. Lasse Sobiech ist wieder gesund.
Wird Anthony Modeste am Sonntag erstmals seit dem 20. Mai 2017 wieder in der Startelf des 1. FC Köln stehen? Markus Anfang kündigte an, im Spiel beim FC Ingolstadt am Sonntag im Angriff möglicherweise Veränderungen vorzunehmen. In Aue konnte Modeste nicht überzeugen. Der Franzose hing nach seiner Einwechslung in der Luft, das Spiel der Geissböcke war nicht mehr auf das zweite Tor und die Entscheidung ausgelegt, sondern auf das Verwalten der knappen 1:0-Führung. So blieb Modestes dritter Einsatz für den FC nach seiner Rückkehr ohne eigenen Treffer. Das könnte sich am Sonntag ändern. Anfang: „Es kann sein, dass wir im Sturm das Eine oder Andere anders machen werden“, und bestätigte damit seine Andeutung vom Montag, dass die Englische Woche zu personellen Rochaden führen könnte.
Eine starke Abwehrleistung soll der Grundstein für einen Überraschungscoup des abstiegsbedrohten FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga gegen Spitzenreiter 1. FC Köln sein. „Wir brauchen eine unheimlich große Laufbereitschaft, Zweikampfhärte und körperliche Robustheit. Die Kölner haben vorne im Offensivbereich enorme Wucht. Da müssen wir dagegenhalten“, sagte Trainer Jens Keller vor dem Heimspiel am Sonntag. „Uns ist nicht angst und bange“, versicherte Außenstürmer Thomas Pledl. Das Ziel sei, „ein geiles Spiel“ abzuliefern und möglichst den nächsten Heimsieg zu erkämpfen. Positiv für die Schanzer ist, dass Kapitän Almog Cohen nach einem Trauerfall in der Familie wieder dabei ist. Der Israeli ist mit seiner Aggressivität ein echter Vorkämpfer. „Wir wollen auch gegen Köln unsere Art von Fußball durchsetzen“, erklärte Keller.
Nach zwei Siegen in den ersten beiden Partien der englischen Woche will der 1. FC Köln auch am Karnevalssonntag beim Gastspiel in Ingolstadt einen Dreier einfahren. "Das ist eine Mannschaft, die über eine hohe individuelle Qualität und viele Spieler mit Bundesliga-Erfahrung verfügt", sagt Markus Anfang. "Sie haben über die Außenbahnen mit Pledl und Kittel zwei Spieler, die Eins-gegen-Eins gehen können. Einer kommt mit Dynamik, einer ist ein sehr quirrliger und schlauer Spieler. Sie können auch immer wieder mit körperlich großen Spielern nachlegen, um über ihre Kopfballstärke zu kommen. Im Zentrum haben sie aggressive Spieler. Die individuelle Qualität von Ingolstadt gerade im vorderen Bereich gehört zum Besten der 2. Liga", lobt der Coach den Gegner.