Kommentar: Modeste zum Nulltarif Das ist Wehrles größter Coup
Zugegeben: Noch fällt es ein bisschen schwer, sich zu freuen. Zu lang hat das Theater um die Spielberechtigung für Modeste gedauert, zu viele Fehler wurden – angefangen bei der schlecht inszenierten Präsentation auf der Geburtstags-Gala – in der Kommunikation rund um diesen Deal gemacht. Doch am Ende zählt das Ergebnis – und das dürfte dann wohl der vielleicht größte Coup von Alexander Wehrle in seiner Zeit beim 1. FC Köln sein. Wo andere Vereine wie Schalke oder Galatasaray mit Blick auf die Risiken dankend abwinkten, da bewies der der Geschäftsführer des FC Mut – und brachte nun das Kunststück fertig: Der für 28 Millionen Euro nach China gewechselte Stürmer kehrt mit großer Wahrscheinlichkeit zum Null-Tarif ans Geißbockheim zurück. Dass die Chinesen zustimmten, da hatte er offenbar bei seiner zweiten Reise nach Tianjin noch einmal einen gehörigen Beitrag zu geleistet. Das Ergebnis: Die endgültige Spielerlaubnis für Modeste.
Modeste: Dauerhafte Spielgenehmigung Wehrle: Keine Zahlung an China
Das Theater hat ein Ende, Anthony Modeste ist wieder ein Spieler des 1. FC Köln. Der Franzose erhielt am Donnerstagmittag rechtzeitig vor der Partie beim SC Paderborn die Spielgenehmigung für die Geissböcke. Da der chinesische Fußballverband und Modestes Ex-Klub aus Tianjin zustimmten, gilt die Zusage dauerhaft. Darüber hinaus bestätigte Wehrle gegenüber dem GBK, dass von Seiten des FC keine finanziellen Ausgleichszahlungen weder als Transfersumme noch in einer anderen Form an den chinesischen Klub oder den chinesischen Verband geflossen seien. Modeste ist damit ablösefrei zu den Geissböcken zurückgekehrt, nachdem er im Sommer 2017 für die Rekordablöse von rund 28 Millionen Euro abzüglich Beraterkosten nach China gewechselt war.
Kommentar: Modestes Rückkehr ist trotz Makel ein historischer Coup
FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle hat Mut und Beharrlichkeit bewiesen. Aber die vorschnelle Verkündung des Wechsels bleibt ein Makel. Trotz des Theaters ist Modestes Rückkehr ein historischer Coup. Die Rückkehr des Stürmers Modeste zum 1. FC Köln ist auch eine Geschichte schräger Wendungen. Schon am Morgen nach der Bekanntgabe des Wechsels auf viel zu großer Bühne hatte sich in China Widerstand formiert, von dem Geschäftsführer Wehrle eigentlich glaubte, er habe ihn vorher ausgeräumt. Der Mann, mit dem er sich geeinigt zu haben glaubte, war plötzlich in Haft. Eine Konstante in der Geschichte blieb aber Wehrle. Dass er den Mut hatte, die Sache überhaupt anzugehen, ist eine Leistung an sich. Dass es ihm gelang, die Rückholaktion durchzuziehen, spricht für die Beharrlichkeit des Schwaben – und für sein bruchfestes Gemüt.
6:0, 6:2 – und jetzt? 12-mal knipste Paderborn in den ersten beiden Heimspielen in der Rückrunde. Mit 50 Toren hat Paderborn die zweitbeste Offensive der Liga. Heute (18.30 Uhr) steigt das Baller-Duell gegen Köln (51 Tore). In diesem Duell sind Tore garantiert. Nicht genug: Den Ostwestfalen winkt sogar kurzfristig Platz 3. Der 101-Tore-Gipfel! Knallt sich Paderborn jetzt in die Spitze? Sportchef Markus Krösche: „Wir spielen mit Sicherheit eine starke Saison als Aufsteiger. Aber unser Ziel war der schnelle Klassenerhalt und das könnten wir mit drei Punkten gegen den Favoriten aus Köln fast schon erreichen. Über den dritten Platz mache ich mir keine Gedanken. Da haben Union Berlin und St. Pauli die besseren Karten.“ Und Trainer Steffen Baumgart: „Das wird ein geiles Spiel. Mal sehen was dabei raus kommt.“
Anthony Modeste darf wieder für den 1. FC Köln spielen. Wenn es stimmt, wie es nun heißt, hat der Effzeh den Franzosen ablösefrei zurückgeholt und von der FIFA keine vorläufige, sondern eine dauerhafte Spielgenehmigung erhalten (mehr dazu hier). Dies ist ein Coup für Alexander Wehrle, Armin Veh und den Klub. Es ist müßig darüber zu sinnieren, dass die Rückkehr des Franzosen zwar ablösefrei geschieht, doch die einstige Rekordablöse durch den Abstieg längst wieder verbrannt ist. Geschehenes lässt sich nicht mehr ungeschehen machen. Es ist auch müßig in alten Aussagen zu wühlen, mit denen die FC-Bosse den Stürmer einst vom Hof gejagt, ihm gar prophezeit hatten, er werde nie wieder so eine gute Saison spielen wie 2016/17.
Das Warten hat ein Ende: Modeste stürmt wieder für den FC
Am Valentinstag kehrt einer der Lieblinge endgültig zurück zum 1. FC Köln: Die FIFA erteilte Anthony Modeste die langersehnte Freigabe und ließ die effzeh-Herzen höherspringen. „Endlich“: Eigentlich reichte an diesem Valentinstag dieses einzelne Wort, um die Herzen der Anhänger des 1. FC Köln höher springen zu lassen. Endlich bedeutet in diesem Fall: Vorläufig hat die Posse um Anthony Modeste ein Ende. Endlich bedeutet in diesem Fall: Der französische Angreifer darf nach langem Warten und zähem Ringen wieder für die „Geißböcke“ auf Torejagd gehen. Endlich bedeutet in diesem Fall: Bereits am Freitag gegen den SC Paderborn könnte Anthony Modeste sein Comeback im Trikot mit dem Geißbock auf der Brust geben.
Interview mit Steffen Baumgart: „Die Kölner wissen, was hier abgehen kann"
Steffen Baumgart hat den SC Paderborn zurück in der Erfolgsspur gebracht. Seitdem der 44-Jährige ehemalige Profi von Hansa Rostock und dem VfL Wolfsburg im April 2017 beim Ex-Bundesligisten angeheuert hat, geht es aufwärts. Herr Baumgart,würden Sie das Rückspiel genauso wie das Hinspiel angehen? Baumgart: "Wir stellen uns nicht tiefer auf, nur weil der Gegner Köln heißt, viel Power nach vorne und gute Fußballer mitbringt. Wir machen unser Ding und keine Extrageschichten. Wir wissen, welche Qualität auf uns zukommt und schauen auf uns. Mit unseren Mitteln können wir jeden ärgern und haben es auch schon getan." Köln spielt im Gegensatz zum Hinspiel inzwischen aber mit zwei Spitzen? Baumgart: "Da stellen wir uns nicht besonders drauf ein. Mit Terodde und Cordoba kommt viel Wucht. Das wissen wir und damit müssen meine Jungs umgehen."
Modeste-Transfer zum 1. FC Köln Ende gut, nicht alles gut
Mit der Rückholaktion von Anthony Modeste ist dem 1. FC Köln ein Transfercoup gelungen. Dafür ist der Club allerdings auch hohes Risiko gegangen, das nicht zwangsläufig hätte aufgehen müssen. „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende“, so lautet ein oft fälschlicherweise dem irischen Dramatiker Oscar Wilde oder auch dem „Beatles“-Musiker John Lennon zugeschriebenes Zitat, das durch das Internet geistert wie Katzenvideos oder Memes von Männern, die mit ihren Freundinnen spazieren gehen und anderen Frauen hinterhergucken. Das vermeintlich ziemlich tiefgründige Sprüchlein soll uns sinngemäß sagen: Auch wenn die Situation gerade vielleicht nicht die schönste ist, es geht immer irgendwie weiter. Das Zitat könnte, wenn es denn auf Kölsch getextet worden wäre, auch im Kölschen Grundgesetz stehen – irgendwo zwischen „Et kütt, wie et kütt“ und „Et hätt noh immer jot jejange“.
Joker Modeste: Anfang hat keinen Grund für Wechsel
Der 1. FC Köln hat mit dem SC Paderborn noch eine Rechnung offen. Begleichen soll diese vor allem das Kölner Sturm-Duo Jhon Cordoba und Simon Terodde. Beide Stürmer blicken mit gemischten Gefühlen auf das 3:5 im Hinspiel zurück. Auch Kapitän Jonas Hector ist heiß auf die Revanche. Alle drei FC-Profis werden am Freitagabend in Paderborn in der Startelf stehen. Genau wie die anderen acht Spieler, die Trainer Markus Anfang in der Vorwoche beim 4:1 über den FC St. Pauli aufgeboten hatte. Der FC-Coach hat keinen Grund, an seiner Anfangsformation etwas zu ändern.
So könnte der Effzeh spielen: Horn – Schmitz, Meré, Czichos – Clemens, Geis, Kainz – Hector, Drexler – Cordoba, Terodde
Auf der Bank würden sitzen: Kessler, Sobiech, Sörensen, Koziello, Nartey, Risse, Modeste
Paderborn im Gegnercheck FC muss für Sieg eine Serie brechen
Die beiden Tor-Fabriken der Liga treffen am Freitag (18.30 Uhr) aufeinander. Paderborn (50 Tore) empfängt Köln (51). Wir nehmen den SC im Gegnercheck unter die Lupe! Stark! Paderborn gewann vier der letzten fünf Zweitliga-Spiele, schoss dabei 17 (!) Tore. Will der FC die drei Punkte mit nach Köln nehmen, muss die Anfang-Elf etwas schaffen, was in dieser Saison bislang keiner Mannschaft gelang: Paderborn ist zu Hause noch ungeschlagen. Ein Auswärtssieg wäre also eine Premiere. Vorsicht vor Paderborns Offensive, in der vor allem Philipp Klement brilliert (hier mehr zu dem FC-Schreck lesen). Er ist nach Simon Terodde und Bochums Lukas Hinterseer der beste Scorer der Liga (elf Tore, fünf Vorlagen). Aber auch Sven Michel (neun Tore, fünf Vorlagen) und Bernard Tekpetey (acht Tore, vier Vorlagen) darf die Kölner Defensive nicht vernachlässigen.
2:3-Pleite in Paderborn FC-Drama nach Modestes Tor
Der 1. FC Köln hat trotz des emotionalen Tor-Comebacks von Anthony Modeste wichtige Punkte im Aufstiegsrennen der 2. Liga verschenkt. Die Mannschaft von Trainer Markus Anfang unterlag im Duell der besten Offensivreihen beim SC Paderborn trotz einer Zwei-Tore-Führung mit 2:3 (1:0). Modeste (73.) traf nur vier Minuten nach seiner Einwechslung zum zwischenzeitlichen 2:0, 90 Tage nach Bekanntgabe des Wechsels flossen beim Franzosen gleich nach dem Treffer die Tränen. Zuvor hatte bereits Sturmkollege Jhon Córdoba (38.) getroffen. Bernard Tekpetey (80.), Kai Pröger (86.) und Marlon Ritter (90.+2) drehten in einer denkwürdigen Endphase die Begegnung. In der hektischen Schlussphase sah Kölns Florian Kainz (88.) wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot.
Es hätte so schön sein können: Anthony Modeste ist zurück, trifft mit seinem dritten Ballkontakt zum 2:0. Und trotzdem gibt der FC das Spiel noch aus der Hand. Erst ist es eine kollektive Unaufmerksamkeit in der Kölner Hintermannschaft, die in der 80. Minute Tekpeteys Treffer zum 2:1 ermöglicht. Dann ist es Prögers Traumtor, das dem FC einen Strich durch die Drei-Punkte-Rechnung macht. Damit nicht genug, Ritters Treffer in der dritten Minute der Nachspielzeit verdirbt Modestes-Rückkehr endgültig. Auch im Rückspiel können die Geißböcke gegen Paderborn nur eine Niederlage verbuchen. Diesmal ist sie allerdings besonders bitter.
Paderborn vermiest das Modeste-Comeback! Einwechslung, Tor und Tränen! Und am Ende trotzdem verloren. Nach 637 Tagen steht Anthony Modeste (30) beim 2:3 in Paderborn erstmals wieder im Köln-Kader – und schlägt eiskalt zu. Bis zur 69. Minute wartet Modeste, der erst einen Tag vor dem Spiel die Spielberechtigung erhalten hatte, auf der Bank. Er kommt für Terodde. Vier Minuten später drückt er eine Flanke von Florian Kainz mit dem rechten Außenrist über die Linie. Danach: Emotionen pur! Modeste kommen die Tränen, mit den Fingern zeigt er zum Himmel und gedenkt seinem Vater, der kurz vor Weihnachten gestorben ist. Die mitgereisten FC-Fans feiern ihren Liebling und singen den berühmten Modeste-Song. Aber die letzten zehn Minuten kosten die Kölner noch den Sieg, weil sie nach der Modeste-Show nachassen.
Drei Tore in zehn Minuten! FC verliert in Paderborn
Der 1. FC Köln hat beim SC Paderborn mit 2:3 (1:0) verloren. In einem weitestgehend hektischen Spiel stand vieles unter dem Zeichen der Modeste-Rückkehr, der mit seinem Treffer zum 2:0 einen Traum-Einstand feierte. Doch Paderborn schlug mit drei Treffern zurück und sicherte sich damit drei Punkte.
Fazit: Zum Freuen: Modeste trifft nur fünf Minuten nach seiner Einwechselung. Zum Ärgern: Der FC verspielt eine zwei-Tore-Führung und verliert in Paderborn. Mann des Tages: Es kann heute nur einen geben: Anthony Modeste! Der Franzose trifft fünf Minuten nach seiner Rückkehr.
Drei Fünfen, nur eine Zwei Noten für die FC-Kicker
Timo Horn 5 Bügelte einen frühen Bock seiner Vorderleute gegen Tekpetey aus (12.). Konnte Prögers Bogenlampe und Ritters Sonntagsschuss nur nachschauen. Unglücklich!
Benno Schmitz 4 Hatte gegen den flinken Tekpetey einen ganz schweren Stand, kam kaum hinterher. Musste zur Pause gelb-rot-gefährdet raus.
ab 46. Sobiech 3 Zum ersten Mal nach seiner Verletzungspause mit mehr Spielzeit. Die erste Grätsche saß direkt. Sicherer als Schmitz.
Jorge Meré 3 Eigentlich gewohnt sicher, doch dann kiptte das Spiel und er ging mit unter.
Rafael Czichos 4 Hatte große Probleme, wenn die Paderborner mit Tempo kamen.
Christian Clemens 4 Lief die rechte Seite fleißig auf und ab, aber ohne den großen Effekt. Oft zu unruhig.
Jonas Hector 4 Ein harmloser Schuss von der Strafraumgrenze, ansonsten weitestgehend wirkungslos für die Offensive. Versagte als Stabilisator, als es kritisch wurde.
Johannes Geis 5 Rückte eigentlich nur bei Standards in den Fokus. Ansonsten lief das Spiel an ihm vorbei, überfordert mit Paderborns Tempo.
Florian Kainz 5 In der Rückwärtsbewegung muss er noch zulegen, auf seiner Seite hatten die Paderborner viel Platz. Leitete die Führung mit einer Flanke ein. Flog am Ende vom Platz.
Jhon Cordoba 2 Bei seiner ersten Chance, frei im Strafraum, fehlte noch der Wumms (6.). Strahlte wieder die meiste Gefahr aus und machte folgerichtig das Tor.
Simon Terodde 3 Bemühte sich, trotz weniger Chancen am Spiel teilzunehmen, und war an der Führung beteiligt. Hätte einen Elfer kriegen können (55.).
3:2 nach 0:2 - Sonntagsschüsse verderben Modeste-Rückkehr
Nach acht Toren in Müngersdorf begeisterten der SC Paderborn und der 1. FC Köln im Rückspiel mit immerhin fünf Treffern - am Ende gewannen die Hausherren mit 3:2, nachdem Rückkehrer Modeste in der 73. Minute noch zum 0:2 getroffen hatte. Zwei Traumtore ebneten den Weg eines verrückten SCP-Comebacks. Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf. Der SCP springt damit vorübergehend auf Rang drei, der Effzeh lässt den HSV bei derzeit gleicher Spielanzahl auf vier Zälher davonziehen. Paderborn ist am Sonntag zu Gast in Magdeburg (13.30 Uhr). Köln empfängt am Samstag Sandhausen
Anthony Modeste hat sein Comeback für Köln gefeiert. Nach monatelangem Freigabe-Streit erlebte der Stürmer eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Was erst wie das große Fußballmärchen aussah, wurde zum Albtraum. Es sind diese Geschichten, die am Ende doch nur der Fußball schreibt. Fast zwei Jahre nach seinem letzten Spiel für den 1.FC Köln gelang Anthony Modeste ein Treffer beim 2:3 (1:0) gegen den SC Paderborn. Für den 30-jährigen Franzosen ist es der vorläufige Schlusspunkt einer Odyssee. Ein verrückter Schlusspurt der Ostwestfalen verhinderte jedoch, dass es ein glücklicher wurde. „Natürlich war das Tor wichtig für mich. Ich hatte eine schwierige Zeit. Jeder weiß, dass ich auch meinen Vater verloren habe“, sagte Modeste anschließend. „Wenn du verlierst, kannst du nichts Positives aus einem Spiel mitnehmen“, bilanzierte der Rückkehrer. Ein klein wenig durfte er sich aber dennoch freuen.
Einzelkritik: Córdoba und Modeste überzeugen FC-Defensive fällt auseinander
Timo Horn 4,5 Bekam lange wenig zu tun – und kassierte dann drei Tore in den letzten zwölf Minuten. Sah bei den Distanzschüssen zumindest unglücklich aus.
Benno Schmitz 4 Nach seiner frühen Verwarnung mit einem schweren Stand gegen den flinken Tekpetey. Hinten rechts geht für den Gegner was.
Jorge Meré 3 Lange Zeit fast fehlerfrei, mit gutem Stellungsspiel und feiner Übersicht. Dann kam die Schlussphase, als der Spanier nichts mehr retten konnte.
Johannes Geis 4,5 Wenn er den Ball hat, dann weiß er mit ihm auch etwas anzufangen. Führte in der Schlussphase den Untergang der Kollegen an.
Florian Kainz 5 Bereite die Führung mit seiner langen Flanke auf Drexler vor. Sein Defensiverhalten ist aber ausbaufähig – was bei seiner Gelb-Roten Karte deutlich wurde.
Jonas Hector 4 Der Nationalspieler spielte in Abwesenheit von Louis Schaub im Zentrum und offensiver als sonst. Erst umsichtig, verlor am Ende die Ordnung.
Jhon Córdoba 2 Was mit Selbstvertrauen doch geht: Hat einen Lauf. Traf erneut, diesmal volley zur Führung. Rettete sogar einmal in höchster Not.
Simon Terodde 3 Fleißig und aggressiv im Zweikampf. Machte den Ball vor der Führung noch einmal heiß. Hätte einen Elfmeter bekommen können/müssen.
69.: Anthony Modeste 2,5 Das Comeback nach 636 Tagen – und was für eines: Traf nach drei Minuten und war am Ende dennoch fassungslos.
SV Lippstadt siegt gegen 1. FC Köln II und beendet seine schwarze Serie
Auch die Zweitvertretung des 1. FC Köln kehrte vom Auswärtsspiel gegen den SV Lippstadt 08 mit leeren Händen zurück. Am Ende hieß es 0:1. Auf dem Papier hatte sich schon ein enges Match bereits abgezeichnet. Beim Blick auf das knappe Endergebnis wurde diese Erwartung letztlich bestätigt. Die Lippstädter bejubelten in der 65. Minute den Treffer von Gerrit Kaiser zum 1:0.Nach vier sieglosen Spielen ist der SV Lippstadt 08 wieder in der Erfolgsspur. Trotz der drei Zähler machte Lippstadt im Klassement keinen Boden gut. Insbesondere an vorderster Front liegen beim 1. FC Köln II die Probleme. Erst 22 Treffer markierte der Gast – kein Team der Regionalliga West ist schlechter. Die Geißböcke kassieren somit weiterhin fleißig Niederlagen, deren Zahl sich mittlerweile auf zwölf summiert.
Die Enttäuschung war den Spielern nach dem Spiel anzusehen. Noch auf dem Spielfeld mussten sich die FC-Kicker im Kreis eine Standpauke ihres Trainers anhören. Der Tenor war klar: so ein Spiel darf man nicht mehr aus der Hand geben. Vor allem ein Spieler zeigte sich enttäuscht: Rückkehrer Anthony Modeste. „Ich bin traurig nach dem Spiel. Wir haben das Spiel unglücklich verloren. Die Mannschaft steht an erster Stelle. Wenn man hier in Führung liegt, muss man hier gewinnen, so ist es peinlich." Und Jonas Hector: „Wenn du so ein Spiel verlierst, ist es einfach scheiße. Die Modeste-Euphorie hat dabei keine Rolle gespielt.“ Markus Anfang sagt zum Spiel: „Wir führen 2:0 und haben nicht wirklich was zugelassen Die Zweikämpfe waren sehr leidenschaftlich, wir mussten immer wieder auf die Gelben Karten reagieren. Hinten raus hat man kaum noch Möglichkeiten einzugreifen. Das war genau das Spiel, das wir erwartet hatten. Sehr intensiv und leidenschaftlich.“
Der 1. FC Köln hat sein Auswärtsspiel beim SC Paderborn mit 2:3 (1:0) verloren. Trotz einer zwei-Tore-Führung und einem Traum-Einstand von Anthony Modeste jubelten am Ende die Ostwestfalen nach drei Toren in zwölf Minuten. Dementsprechend bedient war man hinterher beim FC. Markus Anfang: „Gratulation an Paderborn zum Sieg, auch wenn es wahnsinnig schwer fällt. Wir führen 2:0 und haben weitestgehend alles im Griff. Wir mussten immer wieder auf die Gelben Karten reagieren und haben auch eine Gelb-Rote Karte bekommen. Dann wird es hinten raus schwierig. Wir bekommen zwei Tore nach Standards, obwohl wir die größten Spieler auf dem Feld hatten. Das darf nicht passieren. Es war ein sehr leidenschaftliches Spiel. Es ist immer schwierig zu sagen, dass wir Sonntagsschüsse kassieren. Wir können stattdessen auch sagen, dass wir es einfach schlecht verteidigt haben. Wir haben nicht verdient verloren, es war einfach sehr bitter.“
2:3-Niederlage in Paderborn: Bedingt abwehrbereit!
Der SC Paderborn verhagelt dem 1. FC Köln die Rückkehr von Anthony Modeste. Die Kölner verspielen in der Schlussphase einen deutlichen Vorsprung und verlieren mit 2:3. Eines ist offensichtlich: In der Defensive herrscht Handlungsbedarf. Abgesehen von Jorge Meré, der in unzähligen Situationen den Feuerwehrmann geben musste, ließ die Leistung im Rückwärtsgang die Fans schaudern. Die zweitbeste Offensive der Liga schien das Gros der Defensivspieler in den Kölner Reihen vor schier unlösbare Probleme zu stellen. Die naive Zweikampfführung, die insbesondere Benno Schmitz, Rafael Czichos und Johannes Geis zeigten, war erschreckend, ebenso Timo Horns Unaufmerksamkeit, die Florian Kainz seine erste gelbe Karte einbrachte.
FC ärgert sich über die überflüssigste Saisonniederlage
Die 2:3-Pleite beim SC Paderborn 07 war die überflüssigste und dümmste Niederlage, die der 1. FC Köln unter Trainer Markus Anfang bisher kassiert hat. In den letzten zehn Minuten verspielte die Geißbockelf eine 2:0-Führung und stellte sich dabei in der Defensive stümperhaft an. So geriet das tolle Comeback von Anthony Modeste zur Randnotiz. So wütend hat man Markus Anfang nach einem Spiel noch nicht gesehen. Noch auf dem Platz stauchte der 44-Jährige seine Mannschaft im obligatorischen Spielerkreis für alle sichtbar zusammen. "Wir kriegen zwei Tore nach Standardsituationen, obwohl wir die größten Spieler auf dem Feld haben. Wir können es nicht verteidigen, warum auch immer. Das habe ich den Jungs eben auch gesagt. Das können wir wesentlich besser", redete sich der Coach in Rage. "Bei Standardsituation gibt es eine klare Einteilung. Jeder muss bei seinem Mann bleiben und dafür sorgen, dass der nicht zum Torabschluss kommt", ärgerte sich Anfang zurecht.
„Niemand kann verstehen, wie schwierig das für mich war“
Es hätte ein märchenhafter Abend werden können für Anthony Modeste und den 1. FC Köln. Stattdessen wurde es ein ernüchterndes Erlebnis, das einem Tiefschlag gleichkam. Die 2:3-Niederlage der Geissböcke beim SC Paderborn versetzte den FC in einen Schock. Dabei hätten das Team und Modeste selbst einen Erfolg dringend benötigt. Es lagen genau drei Minuten und 50 Sekunden zwischen seiner Einwechslung und seinem ersten Tor für den FC nach 653 Tagen: Anthony Modeste, erst am Donnerstag mit der Spielgenehmigung ausgestattet, machte sich in der 69. Minute in Paderborn bereit, um Simon Terodde zu ersetzen. In der 73. Minute reagierte er im Strafraum am schnellsten, um eine Flanke von Florian Kainz mit dem Außenrist ins gegnerische Tor zu befördern.
In der Defensivarbeit nicht aufstiegsreif Neun Gegentore in den letzten vier Spielen
Es hätte der perfekte Abend für den 1. FC Köln werden können. Als Anthony Modeste keine vier Minuten nach seiner Einwechslung auf 2:0 erhöhte, schienen die drei Punkte beim SC Paderborn im Sack. Dann aber gab der FC ein schon gewonnen geglaubtes Spiel durch drei Gegentore ab der 80. Minute noch aus der Hand und kassierte somit im vierten Rückrundenspiel bereits die dritte Niederlage. Alleine in den vier Spielen der Rückrunde ließ Köln neun Gegentore zu und ist damit in Sachen Defensivarbeit definitiv nicht aufstiegsreif. Beim Defensivverhalten besteht durchweg Luft nach oben. Insbesondere auch mit Blick darauf, dass etwa Erzgebirge Aue einen Gegentreffer weniger zugelassen hat als der FC. Der Druck vor dem anstehenden Heimspiel am Samstag gegen den SV Sandhausen ist bereits wieder enorm hoch.