Drei Pleiten in vier Spielen: Kriegt der FC die Flatter?
Der 1. FC Köln droht in der Tabelle der Zweiten Liga abzurutschen. Die Geissböcke verloren am Freitagabend beim SC Paderborn (2:3) das dritte von vier Rückrundenspielen. Die Art, wie der Effzeh das Spiel aus der Hand gab, gibt zu denken. Bewahrheitet sich eine Vorahnung von Sportchef Armin Veh? Der Sportchef hatte es nach der erfolgreichen Hinrunde mit 36 Punkten aus 17 Spielen deutlich gemacht. „Nach der Winterpause geht’s drum. Dann geht es in die entscheidende Phase, dann wird es auch eine Nervensache“, hatte der Sportchef erklärt. Er bleibe skeptisch, denn: „Das wird eine andere Situation werden. Ob wir es dann schaffen, die Nerven im Zaum zu halten, wird entscheidend sein.“ Am Freitagabend in Paderborn sah es danach aus, als ob es nicht gut um die mentale Stärke der Geissböcke bestellt wäre.
Komiker Somuncu ätzt: „Die randalierenden Fans des FC sind asozial wie ihre Stadt“
Dass Kabarettist Serdar Somuncu kein Freund des Fastelovends ist und seine langjährige Wahlheimat Köln angeblich generell verlassen möchte, aber es nicht tut, ist bekannt. Trotzdem verbindet ihn offenbar so viel mit dem Karneval und der Stadt, dass er es nicht lassen kann, dagegen zu pesten. Jetzt erklärte er in einem Interview mit der „Rheinischen Post“: „Ich hasse Karneval, an sich und besonders hasse ich Karneval in Köln.“ Auch der 1.FC Köln bekommt beim bekennenden Gladbach-Fan Somuncu sein Fett weg: "Seitdem ich denken kann, liebe ich die Borussia und staune über die realitätsferne Selbstverliebtheit des FC Köln. Beispiel: Es gibt nur eine Mannschaft, die die Meisterschaft in der Zweiten Liga feiert, und das ist der FC. Das ist so, als würde ein Kind sagen: Ich hab ne Eins in Mathe«, obwohl es bereits dreimal sitzengeblieben ist. Lächerlich. Das beste am FC ist immer noch seine Hymne. Die ist zwar geklaut, aber trotzdem schön. Und weil die randalierenden Fans des FC genauso asozial sind wie ihre Stadt, bleibt die Südtribune auch gerne schon mal leer. Dann summen wir Gladbachfans einfach mit und freuen uns über den Auswärtssieg."
Modeste: FC Köln droht Schadensersatz in Millionenhöhe
Im November präsentierte der 1. FC Köln den Rückkehrer Anthony Modeste als ablösefreien Transferzugang in der Domstadt. Nun droht den Kölnern die Zahlung eines Schadensersatzes in Höhe von sieben bis 30 Mio. Euro. Modeste darf zwar nun endlich für den FC Köln auflaufen, allerdings könnte der Wechsel die Kölner nun doch noch einiges an Geld kosten. Wie die "BILD"-Zeitung berichtet, droht den Geißböcken eine Schadensersatz-Zahlung in Höhe von sieben Mio. Euro an den China-Klub. Laut unterschiedlicher Juristen geht die mögliche Schadensersatz-Summe weit auseinander. Demnach liegt die geringste Summe bei sieben Mio., die höchste bei 30 Mio. Euro. Das jüngste Urteil des Sportgerichtshofs "CAS" macht den Kölnern jedoch Hoffnung, dass sich die Zahlung im Bereich der geringsten Summe bewegen wird. Sollte aber Modeste vor dem CAS gewinnen, dann ist auch für den FC alles gut. Wenn jedoch Ex-Klub Tianjin gewinnen sollte, dann wird es für die Kölner teuer. In vergleichbaren Fällen wurde die Höhe des Schadensersatzes immer durch das ausstehende Gehalt des Spielers bemessen. Im Fall Modeste liegt diese bei 30 Mio. Euro.
Veh nimmt Anfang in die Pflicht „Aufstieg ist gefährdet"
Nach dem Donnerwetter von Markus Anfang noch im Kreis auf dem Rasen in Paderborn gingen die Krisengespräche am Samstagmorgen am Geißbockheim weiter. 68 Minuten rauchten in der Kabine die Köpfe, ehe das Team sich bei strahlendem Sonnenschein zum Auslaufen aufmachte. Ganz am Ende der Gruppe: Trainer Anfang. Währenddessen bezog Armin Veh Stellung und schlägt Alarm: „Der Aufstieg ist gefährdet! Nach drei Niederlagen aus vier Spielen können wir nicht zur Tagesordnung übergehen.“ Und so zählte Veh zwar leise, aber sehr deutlich seinen Coach an: „Das geht so nicht weiter. Sechs Saisonniederlagen sind eindeutig zu viele, dass können wir uns als FC nicht leisten. Mir gefällt mir auch nicht, dass wir außer gegen St. Pauli noch kein Spiel gegen eine Spitzenmannschaft gewinnen konnten. Das ist zu wenig.“ Und dieses Mal machte Veh die Pleite auch direkt am Trainer fest: „Wenn ich ein Spiel so lange im Griff habe, dann einen Wechsel vornehme und der geht dann derart in die Hose – das darf einfach nicht sein.“
Krisensitzung in Köln Veh: „Unser Ziel ist gefährdet!“
„Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag. Ich werde keinen haben...“ Armin Veh war auch am Samstagmittag noch restlos bedient. Kölns 2:3-Pleite in Paderborn hat ihm die Laune komplett versaut. Der FC-Sportboss war gerade aus einer 70minütigen Krisensitzung mit dem Team und Trainer Markus Anfang (44) gekommen. Dann redete er Klartext! Veh: „Unser Ziel ist gefährdet! Man kann nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, wenn man so ein Spiel verliert. Das geht so nicht.“ Und Veh weiter: „Wir haben die notwendige Souveränität vermissen lassen. Das ist etwas, wo wir uns absolut verbessern müssen. Wir müssen bis zum Ende souverän spielen und uns nicht hinten rein stellen. Wir haben eine Mannschaft, die das kann - bis jetzt aber noch nicht komplett abgerufen hat. Und was mir auch nicht gefällt: Wir haben bis auf St. Pauli gegen keine Spitzenmannschaft gewonnen. Bei unserer Klasse ist das zu wenig!“
„Ziel gefährdet“ Anfang und Veh bitten zur Krisensitzung
Der 1. FC Köln nach dem 2:3 beim SC Paderborn – es ist etwas hängen geblieben von dieser Niederlage. Am Samstag nahmen Trainer Markus Anfang und Sportchef Armin Veh die Mannschaft am Geißbockheim ins Gebet. Anschließend stellte der Manager klar: „Unser Ziel ist gefährdet. Nach einem solchen Spiel können wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagte Veh nach dem Austausch mit Spielern und Trainern. „Wir haben jetzt drei von vier Spielen in der Rückrunde verloren. Das können wir uns als FC nicht leisten. Wir haben außer gegen Pauli gegen keine einzige Spitzenmannschaft gewonnen“, brachte der Sportchef sein Missfallen zum Ausdruck. Tatsächlich holte der FC aus den bisherigen neun Spielen gegen die Top-7 der Liga nur zwei Siege gegen Pauli.
Es hätte ein filmreifer Abend werden können für den 1. FC Köln. Stürmer Anthony Modeste traf bei seiner so lange ersehnten Rückkehr. Am Ende aber gab es klare Worte, weil das Ergebnis nicht stimmt. Eine 2:0-Führung reichte nicht zum Sieg. Ein Happy End gab es daher nicht: Als Modeste auf ein denkwürdiges Spiel mit dem 1. FC Köln zurückblickte, war all die Freude über seine Rückkehr auf den Fußball-Platz verflogen„Wenn man hier in Führung liegt, muss man hier gewinnen, so ist es peinlich“, sagte der 30-jährige Franzose nach der 2:3-Niederlage am Freitag. Der Tabellendritte Paderborn rückte im Aufstiegsrennen der 2. Liga bis auf zwei Punkte an die Kölner heran, die allerdings ein Spiel weniger bestritten haben. „Wenn man aufsteigen will, darf man so ein Spiel nicht verlieren“, sagte Modeste.
Die Aufstiegsfavoriten in der zweiten Liga schwächeln: Der HSV, St. Pauli und Köln können allesamt nicht gewinnen. So schiebt sich Union Berlin auf Rang zwei. Spitzenreiter HSV hat im Aufstiegsrennen der 2. Liga einen erneuten Dämpfer hinnehmen müssen. Durch ihr drittes Auswärtsspiel in Serie ohne Sieg mit 2:2 (1:1) beim 1. FC Heidenheim haben die Hanseaten aber dennoch fünf Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten 1. FC Köln auf dem Relegationsplatz. Köln fiel einen Tag nach seiner 2:3 (1:0)-Pleite beim SC Paderborn hinter Union Berlin zurück, das durch ein 3:2 (1:1) beim Schlusslicht MSV Duisburg den zweiten Aufstiegsplatz eroberte. Die gleiche Chance ungenutzt ließ der FC St. Pauli. Der HSV-Lokalrivale musste gegen Erzgebirge Aue eine schmerzhafte 1:2-Heimniederlage quittieren.
Veh nimmt in Kabinenpredigt Team und Trainer in die Pflicht
Bereits auf dem Platz in Paderborn hatte es ein Donnerwetter für die Spieler des 1. FC Köln gegeben und Trainer Anfang seine Profis zusammengestaucht. Zu groß waren Ärger und Frust über diese unfassbare Niederlage. Am Samstagmorgen folgte dann am Geißbockheim noch eine Kabinenpredigt durch Armin Veh. Der Sportchef nahm – deutlich wie noch nicht zuvor – auch das Trainerteam um Markus Anfang in die Pflicht. „Wir müssen Lösungen finden, erkennen und das dann richtig analysieren.“ Neben Timo Horn, der bei den Weitschüssen unglücklich aussah, war bei vielen Fans auch der in der 78. Minute für den bereits verwarnten Abwehrchef Czichos eingewechselte Sörensen der Sündenbock für die Pleite. Dass der Wechsel aber zumindest unglücklich war, wollte Veh nicht verhehlen: „Wenn ich ein Spiel so lange im Griff habe, dann einen Wechsel vornehme und der so in die Hose geht – das darf nicht sein“, sagte Veh, ergänzte aber auch, dass man im Nachhinein immer schlauer sei.
"FC-Fans genauso asozial wie Stadt" Somuncu reagiert auf heftige Kritik
Obwohl Serdar Somuncu selbst in Köln lebt, scheint der Satiriker nicht viel von der Domstadt zu halten. Das machte er in einem Interview deutlich, in dem er gegen den Kölner Karneval und den 1. FC Köln ätzt: "Seitdem ich denken kann, liebe ich die Borussia und staune über die realitätsferne Selbstverliebtheit des 1. FC Köln. Und weil die randalierenden Fans des FC genauso asozial sind wie ihre Stadt, bleibt die Südtribune auch gerne schon mal leer." Dafür erntete er auf Facebook einen Shitstorm. Am Samstagnachmittag meldete er sich zu den zahlreichen Vorwürfen und Beleidigungen zu Wort: "Wie man aus einem ganzseitigen Interview, in dem es zu 95 Prozent um andere Themen geht, eine reißerische Schlagzeile macht, weil man sich als AfD-Sympathisant und FC Fan offenbar angegriffen fühlt und ganz nebenbei alle Vorurteile bestätigt, könnt ihr hier nachlesen", sagte Somuncu und fügte einen Link zum Kölner "Express" ein. "Interessant dazu auch die offen rechtslastigen FB-Kommentare der treuen Leserschaft, die der Express unkommentiert stehen lässt. Alaaf und gute Nacht!"
Zusammenbruch in Paderborn: Es fehlt an „grinta“ beim 1. FC Köln
2:0 geführt, am Ende 2:3 verloren – der 1. FC Köln schenkt gegen den SC Paderborn den Sieg in der Schlussphase denkbar einfach her. Wir analysieren die Niederlage. Nächster Rückschlag für den 1. FC Köln im Aufstiegsrennen: Nach den Niederlagen gegen Bochum und Union Berlin unterlag die Mannschaft von Trainer Markus Anfang am Freitagabend zum Auftakt des 22. Spieltags mit 2:3 (1:0). Von den 21 Spielen, die der effzeh bis dato absolviert hat, gingen schon sechs verloren – das ist mittlerweile zu viel für den Verein, der mit großen Ambitionen in die Saison gestartet war. Der Abstand auf die unmittelbaren Verfolger ist dahin, maximal zwei Punkte trennen die Kölner, die hinter dem HSV (44 Punkte) und den „Eisernen“ (40 Punkten) auf Plaz drei rangieren, von ihren Verfolgern aus Heidenheim, St. Pauli – und eben Paderborn.
„Das Trainerteam ist gefragt“: Veh erhöht Druck auf Anfang
Die Aussage war unmissverständlich: Armin Veh sieht nach dem 2:3 des 1. FC Köln beim SC Paderborn das Saisonziel der Geissböcke in Gefahr (mehr dazu hier). Der Sportchef sah sich genötigt, zum zweiten Mal in dieser Saison scharfe Kritik an der sportlichen Situation der Geissböcke zu äußern. Dieses Mal erhöhte er auch vernehmlich den Druck auf Trainer Markus Anfang. Unmissverständlich erklärte der 58-Jährige, was er nun von der Mannschaft, vor allem aber von seinem Trainerteam um Markus Anfang erwartet: „Wichtig ist, dass man es jetzt richtig analysiert. Das ist wichtig. Wenn man es falsch analysiert, hat man den falschen Ansatz. Ich hoffe, dass wir das richtig machen.“ Für die Analyse ist bekanntlich vor allem Anfang zuständig, genauso wie für die richtigen Schlüsse aus der Analyse. „Da ist das Trainerteam gefragt, um Lösungen zu finden“, stellte auch Veh klar.
Klartext vom Sportchef Veh nimmt Coach Anfang in die Pflicht
Nach der Nierdlge in Paderborn redete Sportchef Armin Veh Tacheles: „Das ist zu wenig. So ist der Aufstieg gefährdet.“ Und Veh nimmt auch den Trainer in die Pflicht! Auch ein Fehlgriff von Trainer Markus Anfang war in den Augen von Armin Veh ein Grund für die Niederlage: „Wenn ich ein Spiel so lange im Griff habe, dann einen Wechsel vornehme und das in der Form in die Hose geht – das darf einfach nicht sein. Da fehlt die Souveränität.“ Der verwarnte, aber erfahrene Abwehrchef Czichos ging raus, Sörensen – nahezu ohne Spielpraxis – kam und in der Defensive brach Chaos aus. Veh: „Der Trainer hat die Entscheidung getroffen. Im Nachhinein war sie nicht richtig, sonst hätten wir das Spiel nicht 2:3 verloren.“ Und Veh erhöht den Druck auf die Mannschaft – vor allem aber auch auf Trainer Anfang: „Das geht so nicht weiter. Sechs Saisonniederlagen sind eindeutig zu viele, das können wir uns als FC nicht leisten.“ Veh weiter: „Mir gefällt auch nicht, dass wir außer gegen St. Pauli noch kein Spiel gegen eine Spitzenmannschaft gewinnen konnten. Das ist zu wenig.“ Ob Anfang das Problem ist, beantwortete Veh nicht. „Wir arbeiten daran, Lösungen zu finden. Aber ja, die Lösung kann auch eine Systemumstellung sein.“
Kommentar: Vehs Kabinenpredigt sollte Anfang eine Warnung sein
Der 1. FC Köln hat gegen den SC Paderborn verloren. Sportchef Veh nahm am nächsten Tag Team und Trainer in die Pflicht. Auch Trainer Markus Anfang ist nicht mehr unumstritten. Was auffällt: Der FC kassiert immer wieder Gegentore nach dem gleichen Muster. Die Standardschwäche ist ebenso ein ständiger Begleiter wie die fehlende Souveränität und Einstellung gegen Spielende. Das alles fällt in den Aufgabenbereich des Trainers. Der wird seine Spieler sicherlich immer wieder auf die Defizite hinweisen, aber irgendwann müssen sie auch mal abgestellt werden. Und Anfang selbst sollte sich hinterfragen, ob er in punkto Taktik und Personal stets richtig liegt. Die Samstag getätigten Aussagen von Sportchef Armin Veh sollten für den Coach ein Warnsignal an. Auch wenn Anfang für das Präsidium der absolute Wunschtrainer war, so scheint er in Köln bereits nicht mehr unumstritten.
Der 1. FC Köln ist in der 2. Bundesliga auf Platz drei abgerutscht. Der Aufstieg ist in Gefahr, weil es zu viele Baustellen gibt. Eine Übersicht:
Standards: Man fühlt sich in die Stöger-Ära zurückversetzt. Auch dort kassierte der FC permanent Gegentreffer nach ruhenden Bällen - damals ging die Raumordnung nicht auf. Auch zuletzt klingelte es regelmäßig nach Standards. Hier muss sich schnell was verbessern.
Abwehrverhalten: 28 Gegentore sind eigentlich nicht akzeptabel für diesen Kader, doch Trainer Markus Anfang schafft es nicht, seinem Kader bei der grundsätzlich offensiven Ausrichtung die nötige Balance zu verpassen, damit kommen wir zum nächsten Problem.
Anfangs Festhalten an seiner Taktik: Der Trainer bleibt immer in seinem System. Auch bei den heimstarken Paderbornern blieb er trotz einer 2:0-Führung bis zum Schluss bei seiner Ausrichtung mit zwei Stürmern, anstatt die Defensive zu stärken, um ein Ergebnis mal nach Hause zu bringen. Immer wieder passiert es seiner Mannschaft, dass auf eine Führung zu schnell der Ausgleich fällt.
Jonas Hector: Der Leader, der erste Spieler, der nach dem Abstieg sein Bleiben verkündete. Als Nationalspieler. In die DFB-Elf wurde er aufgrund seiner Leistungen als Linksverteidiger berufen. Im Zentrum wäre das sicher niemals passiert. Hier ist er nicht zuhause, hier reibt er sich zwar auf, aber meistens ohne Ertrag. Anfang macht links eine Baustelle auf, stopft mit Hector in der Zentrale aber keine. Hier fällt der Linksfuß durch viel mehr Fouls auf als in der Vergangenheit, zudem schafft auch er es nicht, dem Team die nötige Stabilität zu verpassen. Bestes Beispiel: Siehe Paderborn.
Die Sechs: Im Kölner System gibt es einen echten Sechser. Der sollte bei der offensiven Taktik von Anfang im Bestfall schnell und außerordentlich Zweikampfstark sein - Attribute, die weder auf Marco Höger noch auf Winterzugang Johannes Geis passen. Geis ist ein toller Techniker, er schießt starke Standards, aber er ist weder schnell noch außerordentlich zweikampfstark. Daher laufen die Gegner viel zu oft problemlos ohne Gegenwehr auf die Dreierkette der Kölner los. Höger ist zwar stark im Zweikampf, aber durch seine Verletzungshistorie nicht schnell genug, um die Position alleine zu bekleiden.
Frederik Sörensen: Es ehrt den Dänen, dass er trotz seiner Dauerreservistenrolle schweigt. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass er sich derzeit gut selber einschätzen kann. Ihm fehlt die Praxis, aber so wie er beim SCP aufgetreten ist, hat er derzeit kein Zweitliganiveau.
Individuelle Aussetzer: Hier kommt man mit dem Zählen kaum nach. Ob Jorge Meré in Kiel, Salih Özcan und Rafael Czichos gegen Bochum, Sörensen in Paderborn, Matthias Bader gegen den MSV. Immer wieder kommt es zu Patzern, die den FC in Bedrängnis bringen. Auch hier. Bei der Qualität im Kader darf das nicht passieren. Alleine zwei Gegentore in Minute eins (gegen Bochum und in Berlin) sind nicht zu verstehen.
Timo Horn: Auch er wurde gefeiert, als er sein Bleiben verkündete. Doch der Torwart spielt allenfalls eine durchwachsene Saison. Immer wieder hatte man das Gefühl, als wären Bälle nicht unhaltbar. Den Unterschied, den man sich erhofft hatte, hat er bisher zu selten ausgemacht.
Krise beim 1. FC Köln Veh nimmt Trainer Anfang in die Pflicht
Armin Veh schlägt beim 1. FC Köln nach der 2:3-Pleite am Freitag beim SC Paderborn im Kampf um den Aufstieg Alarm. Auch in Richtung Trainer Markus Anfang findet Kölns Sport-Geschäftsführer deutliche Worte. Am Ende einer emotionalen Achterbahnfahrt stellte Anthony Modeste sogar die Rückkehr in die Bundesliga infrage. "Wenn man aufsteigen will, darf man so ein Spiel nicht verlieren", sagte der Franzose nach seinem Comeback im Trikot des 1. FC Köln. Was in der Domstadt lange Zeit undenkbar war, nimmt nach der sechsten Saisonniederlage eine bedrohliche Gestalt an. Muss sich der FC doch auf eine längere Episode in der Zweitklassigkeit einstellen? Das unnötige 2:3 (1:0) beim SC Paderborn am Freitagabend hat rund ums Geißbockheim viele Fragen aufgeworfen.
Kommentar: Anfang muss die PS endlich auf die Straße bringen
Der 1. FC Köln und das Zittern um den Aufstieg: Bereits sechs Saisonpleiten nach 21 Spielen – für den wohl edelsten Zweitliga-Kader aller Zeiten eine indiskutable Zahl. Zwangsläufig richtet sich der Blick auf den Mann am Steuer: Coach Markus Anfang (44). Um mal ein Bild zu verwenden: Wenn man mit einem sündhaft teuren Ferrari-Boliden ein Rennen gegen einen getunten VW Golf GTI verliert, dann mag vielleicht der geplatzte Reifen schuld sein oder eine defekte Schaltung. Natürlich sind Spiele in der 2. Liga knifflig und ohne Ausrutscher kommt man nicht durch die Saison. Aber die ständigen Rückschläge sind mehr als nur Zufall, die Alarmglocken schrillen. Wenn in Serie der Start verpennt wird oder man vorm Ziel liegen bleibt, wenn selbst ein neuer Motor (Geis und Kainz) und ein Satz neuer Reifen (Modeste) nicht helfen, dann muss man sich irgendwann fragen, ob nicht vielleicht der Fahrer das Problem ist. Jetzt muss er die PS seiner Kölner Luxuskarosse konstant auf die Zweitliga-Straße bringen. Sonst muss ein anderer das Gefährt ins Ziel steuern.
Lästige Zwerge bringen Riesen Köln und HSV ins Wanken
Die lästigen Kleinen machen den Riesen im Fußball-Unterhaus im Kampf um den Aufstieg weiter das Leben schwer. Während beim HSV nach dem 2:2 (1:1) im ländlichen Heidenheim noch Zufriedenheit nach einem bestandenen Charaktertest vorherrschte, wachsen beim 1. FC Köln nach dem 2:3-Desaster bei Aufsteiger SC Paderborn die Sorgen. "Nach der letzten Niederlage ist das Ziel gefährdet", sagte Veh in einem Interview auf der Club-Website mit Blick auf den angestrebten direkten Wiederaufstieg. Zehn Tage vor dem Karnevals-Auftakt ist der Spaß in der Domstadt vorerst vorbei, Sportboss Veh erhöht den Druck auf Trainer Markus Anfang.
Kommentar: Dirigent Anfang muss den richtigen Ton treffen
Der 1. FC Köln läuft dieser Tage der Musik in der Zweiten Liga nur hinterher. Dass die Mehrzahl der Konkurrenten nicht in der Lage ist, die Patzer der Geissböcke zu nutzen, darf nicht darüber hinweg täuschen, dass der FC am Rande einer Krise steht. Markus Anfang muss jetzt zeigen, dass er die Mannschaft vor allem menschlich erreicht. Eine Fußballmannschaft funktioniert ähnlich wie ein Orchester. Alle Musiker wissen, was sie spielen müssen. Sie beherrschen ihre Instrumente, kennen die Noten. Doch das Handwerk alleine reicht nicht aus, um einem Werk echtes Leben einzuhauchen. Die Musiker sind nicht nur dafür verantwortlich, ihren Part möglichst fehlerfrei zu absolvieren, sondern dabei auch ihre Leidenschaft für die Musik einfließen zu lassen.
Köln: Markus Anfang beurlaubt J. Oganovic übernimmt
Aufgrund der neuerlichen Niederlage in Paderborn wurde Markus Anfang heute Vormittag mit sofortiger Wirkung suspendert. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge übernimmt der mittlerweile seit 2 Jahren nicht mehr rauchende J. Oganovic. Oganovic gilt in den innersten Kreisen des FC-Tresens als bekennender Stöger-Homie, Rückpassversteher und Abseitsaufheber. Bei der Präsentation überraschte J. Oganovic mit Aussagen wie: "Wir haben Stürmer, der Ball ist rund und wer am Ende weniger Tore schiesst als der Gegner gewinnt nicht." Der Aufstieg soll eigenen Angaben zufolge nur montags bis mittwochs gefährdet sein. Für den Rest der Woche sieht Oganovic keine Probleme.
Kommentar zur Situation des FC Der Kredit von Anfang ist aufgebraucht
Die Fakten sind alarmierend. Für den 1. FC Köln stehen nach 21 Saisonspielen sechs Niederlagen und 28 Gegentore im Zwischenzeugnis. Von den sechs anderen Teams der Spitzengruppe konnten die Geißböcke bislang nur gegen St. Pauli gewinnen. Von vier Rückrundenspielen haben sie drei verloren . Ein Armutszeugnis für den mit einem Marktwert von mehr als 80 Mio. Euro teuersten Kader der Liga. Stand jetzt ist das Pflichtziel „Wiederaufstieg“ akut gefährdet. Die massive Kritik von Armin Veh am Samstag hat deutlich gemacht, dass der Kredit von Trainer Anfang aufgebraucht ist. Dem gebürtigen Kölner will es einfach nicht gelingen, dass ihm die Spieler aus voller Überzeugung folgen. Mit der Auswechslung von Czichos hat er sich zudem öffentlich angreifbar gemacht. Anfang wird nun schon zum dritten Mal in dieser Saison angezählt. Zu oft für einen Trainer mit seinem Auftrag. In Kiel hat er zwar mit geringeren Mitteln gezeigt, was er drauf hat, den Anforderungen und dem Umfeld in Köln ist er aber offensichtlich noch nicht gewachsen.
„Immer immer widder“ Das war gut, das war schlecht
Die kölsche Band „Cat Ballou“ hat es in ein Lied gepackt: „Mir donn et immer immer widder“ heißt es da über das kölsche Gefühl. Auch der 1. FC Köln tut es immer, immer wieder. Allerdings anders, als sich die FC-Fans das wünschen würden. Immer wieder implodiert die Mannschaft. Es war alles bereitet für den perfekten Sieg. Jhon Cordoba hatte das 1:0 erzielt. Dann kam Anthony Modeste. Keine vier Minuten trug der Rückkehrer wieder das Trikot der Geissböcke, da traf er zum 2:0. Jetzt war der FC nicht mehr aufzuhalten. Dachten alle. Bis Paderborn in den letzten zwölf Minuten drei Tore schoss und denn Effzeh in eine Schockstarre versetzte.
Drei Pleiten in vier Spielen Zu doof für den Aufstieg?
Laut Armin Veh hat der FC „die beste Mannschaft der Liga“. Und trotzdem macht sich der Kölner Sportchef „ständig Sorgen“ um den Aufstieg. Drei Niederlagen in vier Rückrundenspielen, so viele wie in der kompletten Hinserie. Klar, dass Trainer Markus Anfang (44) langsam aber sicher in den Fokus der Kritik gerät. Mindestens sieben Punkte sollte er aus den drei Spielen bis Rosenmontag holen – sonst dürfte es eng werden. Denn sein Luxus-Kader droht das große Ziel zu verpassen. Angesichts der finanziellen Voraussetzungen muss die Frage erlaubt sein: Ist der FC zu doof für den Aufstieg? EXPRESS erklärt, warum der FC deutlich unter seinen Möglichkeiten spielt! (keine Lerneffekte, Standardseuche, Systemfrage, anfällige Defensive, fehlende Führung und Stars mit Auszeiten).
Profis früh vorbelastet Der 1. FC Köln hat ein Kartenproblem
Der 1. FC Köln hatte beim 2:3 in Paderborn erneut auch ein Kartenproblem: Zwar war die Mannschaft auf einen angriffsstarken Gegner vorbereitet, der sie unter Stress setzen würde. Doch dann sahen Benno Schmitz und Rafael Czichos bereits in der ersten Halbzeit Gelb, weshalb Markus Anfang beide auswechselte: Schmitz zu Beginn zweiten Halbzeit, Czichos in der 78. Minute, weil er Gelb-Rote Karten fürchtete. Gerade die Einwechslung Sörensens für Czichos nannte Sportchef Armin Veh später einen „Fehler“, und tatsächlich stellte sich die Frage, warum der Trainer es dem 28-Jährigen nicht zutraute, die Partie ohne weitere Karte zu Ende zu spielen. Und stattdessen den zuletzt nur als Aushilfsstürmer aktiven Sörensen brachte, der gegen die offensivstärkste Mannschaft der Liga überfordert war.
Ein Satz, der Köln beben lässt! „Unser Ziel ist gefährdet“, sagte Sport-Boss Armin Veh nach der 2:3-Pleite in Paderborn. BILD sprach mit Trainer Markus Anfang über die Veh-Kritik und die Krise. BILD: Wie sehen Sie die Kritik von Armin Veh? Anfang: „Es ist legitim, die Sinne zu schärfen nach den letzten Ergebnissen. Das ist wichtig und richtig.“ BILD: Fühlen Sie sich unter Druck gesetzt? Anfang: „In einer Fussballverrückten Stadt wie Köln besteht immer eine hohe Erwartungshaltung Seit ich hier den Vertrag unterschrieben habe, haben wir Druck. Bei jedem Spiel, in jeder Situation. Ich habe aber auch an mich selbst die höchsten Ansprüche.“ BILD: Sind Sie noch überzeugt vom Aufstieg? Anfang: „Man kann jetzt vieles dramatisieren. Aber ich bin überzeugt davon, dass wir es schaffen, unser Ziel zu erreichen. Es geht darum, Ruhe zu bewahren. Wer ruhig bleibt und sich auf seine Stärken besinnt, steigt am Ende auf.“