Bis zur 80. Minute am 15. Februar war die Kölner Fußballwelt in Ordnung. In der Vorwoche Spitzenteam St. Pauli zuhause eindrucksvoll und dominant geschlagen, beim heißesten Team der Liga, dem SC Paderborn, mit einem Tor von Modeste die Weichen für den zweiten Erfolg in Serie gestellt. Dann kamen die letzten 15 Spielminuten, drei Gegentore, und ratlose Gesichter seitens derer, die es mit den Farben rot-weiß halten. Der FC tut gut daran, sich jetzt auf das Sportliche zu konzentrieren – auch wenn das angesichts der neuesten Entwicklungen am Geißbockheim schwierig wird. Von einer angeblichen „Spitzelaffäre“ innerhalb der Mannschaft wird berichtet, es wird in Frage gestellt, ob die Kicker selbst Anfangs Marschroute noch zu 100% folgen wollen. Dazu eine 70-minütige Kabinenpredigt von Armin Veh, dessen Schritte innerhalb des Vereins jedes Mal an die Öffentlichkeit gelangen – so bekommt man in der heißesten Phase der Saison keine Ruhe ins Umfeld. Je lauter es in der Vergangenheit im Umfeld war, desto schwächer performten die Profis – das ist überall im Profifußball so. Die Entscheidungsträger am Geißbockheim müssen Lösungen finden, um diesen Abwärtstrend zu stoppen. Sonst werden die Nebenkriegsschauplätze lauter und lauter. Fast wie in alten Zeiten.
Was Sandhausens Trainer Koschinat mit Köln verbindet
Es dürfte sich um eine der längsten Anfahrten zu einem "Heimspiel" handeln. Zwölf Kilometer trennen Uwe Koschinat von seinem Haus in Köln-Rondorf vom RheinEnergieStadion im Stadtteil Müngersdorf. Doch statt eine gut zwanzig Minuten war der Trainer des SV Sandhausen vor dem Spiel am heutigen Samstag (13 Uhr) beim 1. FC Köln fast sechs Stunden unterwegs. Die Fahrt ging von Rondorf nach Sandhausen und von dort zurück nach Köln. "Es ist für mich selbstverständlich, dass ich gemeinsam mit den Jungs im Mannschaftsbus angereist bin", sagt der 47-jährige Fußballlehrer, "als Chef muss man den Zusammenhalt vorleben." Vielleicht hilft’s ja was beim schier aussichtslosen Unterfangen, bei der vermutlich am besten besetzten Mannschaft der Zweiten Liga zumindest einen Punkt mitzunehmen.
FC gegen Sandhausen: Richtungsweisend und enormer Druck
Der 1. FC Köln ist in Zugzwang: Im Heimspiel gegen den SV Sandhausen muss der FC punkten, am besten dreifach, um seinen Platz vorne in der Tabelle behaupten zu können. Siegen ist da schon Pflicht. Die Partie gegen den Abstiegskandidaten SV Sandhausen am Samstag (13 Uhr) ist wieder einmal ein richtungsweisendes Spiel für den 1. FC Köln und seinen wegen der ausbleibenden Ergebnisse sportlich in die Kritik geratenen Trainer Markus Anfang. Drei der letzten vier Spiele wurden verloren, die Mannschaft fiel auf den Relegationsplatz zurück. Der Druck ist da - intern wie extern; sehr groß ist er auch noch. Den Gegner Sandhausen schätzt Anfang als sehr kopfballstark und gefährlich bei Standards ein. Entsprechend wurden in dieser Woche die Trainingsschwerpunkte gesetzt. Das Verhalten bei gegnerischen Standards wurde geübt, an der Raumaufteilung und am Umschaltspiel gefeilt.
FC-Trainer fordert bessere Einstellung Sobiech fällt aus
Es hat Tradition, dass das Kölner Dreigestirn ein Heimspiel des 1. FC Köln besucht. So werden sich an diesem Samstag bei der Partie gegen den SV Sandhausen (13 Uhr) Prinz Marc I., Bauer Markus und Jungfrau Catharina die Ehre geben. Ihre Session steht unter dem Motto „uns Sproch es Heimat“. Das würde man gerne auch beim ersten Fußballclub der Stadt, der seit vier Jahren förderndes Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval und damit ein offizieller Karnevalsverein ist, für sich in Anspruch nehmen. Doch ausgerechnet kurz vor dem Höhepunkt des närrischen Treibens wird der Mannschaft unterstellt, mit verschiedenen Zungen zu sprechen. Wie berichtet, sollen mehrere FC-Profis Interna aus Kabinengesprächen im Spielerkreis an Markus Anfang weitergegeben haben. Trotz energischem Dimenti durch Veh und Anfang hieß es seitens des Sportbuzzers, man bleibe bei der Darstellung, dass Spieler den Trainer über mannschaftsinterne Dinge informiert hätten.
1. FC Köln gegen SV Sandhausen Diese Startelf schickt Anfang ins Rennen Es ist der Auftakt der Englischen Woche der Wahrheit. Markus Anfang braucht aus den Spielen gegen Sandhausen, in Aue und in Ingolstadt mindestens sieben Punkte, wenn er seinen Job beim 1. FC Köln behalten will. Ein Heimsieg gegen den SV Sandhausen ist dabei fest eingeplant. SVS-Trainer Uwe Koschinat dagegen will in seiner Heimatstadt den Spielverderber geben. Sein Team braucht dringend Punkte im Abstiegskampf. Zwei neue Gesichter sind in der FC-Startelf: Vincent Koziello und Jannes Horn rücken ins Team. Die Dreierkette bilden Jannes Horn, Jorge Meré und Benno Schmitz. Jonas Hector spielt links offensiv und Vincent Koziello rückt in die Zentrale.
Startelf: T. Horn - Schmitz, Meré, J. Horn - Clemens, Koziello, Geis, Drexler, Hector - Terodde, Cordoba
Nach einer schwachen ersten Hälfte samt Rückstand hat Köln nach der Pause gegen Sandhausen aufgedreht und am Ende mit 3:1 gewonnen. Maßgeblich beteiligt am Dreier der Rheinländer war Modeste, der erst in der 78. Minute reinkam, die kurze Spielzeit aber trotzdem für einen Doppelpack nutzte. Der Absteiger spielte eine wesentlicher bessere zweite Hälfte. Die Domstädter hatten zwar im ersten Durchgang viel Ballbesitz (63 Prozent), aber dabei kam allerdings fast nichts heraus, der SVS hatte kaum Mühe die ideenlosen FC-Angriffe zu verteidigen. Was die Kölner im ersten Abschnitt offensiv zeigten, war zu wenig für ein Spitzenteam.
Köln feiert Anthony Modeste! Der Rückkehrer schießt den FC mit einem Doppelpack nach Einwechslung zum Sieg gegen Sandhausen. Köln klettert damit auf Platz zwei, ist jetzt wieder erster Verfolger (42 Punkte) von Spitzenreiter HSV (44 Punkte). In der 4. Minute direkt die böse Überraschung für Köln: Diekmeier setzt sich auf der rechten Seite gegen Koziello durch, flankt in die Mitte – da steht Wooten und köpft den Ball in die linke Ecke. Vom FC kommt viel zu wenig, beim Gang in die Kabine zur Pause gibt es Pfiffe von den Fans. Die Pfiffe zeigen offenbar Wirkung, nach Wiederanpfiff wird Köln stärker! Drexler schaltet nach einem Freistoß von Geis am schnellsten, macht das 1:1.In der 78. wird es nochmal laut in Köln: Anfang bringt Modeste für Terodde. Und der Franzose liefert! Drei Minuten nach seiner Einwechslung rettet er den Köln-Sieg, verwertet eine Flanke von Schaub! In der Nachspielzeit macht er mit seinem Doppelpack endgültig alles klar. Das Stadion tobt!
Anthony Modeste hat den 1. FC Köln vor einer Blamage bewahrt. Der französische Star-Stürmer erzielte nach seiner Einwechslung in der 78. Minute einen Doppelpack zum 3:1-Erfolg gegen den SV Sandhausen. Der haushohe Favorit geriet bereits nach vier Minuten in Rückstand und brachte in den ersten 45 Minuten gar nichts auf den Platz. Erst mit dem Ausgleichstreffer durch Dominick Drexler (49. Minute) wachte die Elf von Markus Anfang auf. Doch es dauerte bis zur Einwechslung von Modeste, bis der FC das Spiel endgültig drehen konnte. Erst traf „Tony“ nach Schaub-Flanke per Kopf zum 2:1 (83. Minute), später bestrafte er einen dicken Bock von Sandhausens Abwehrspieler Verlaat mit dem 3:1 (90.+5). Der FC tat sich lange Zeit schwer gegen das Kellerkind, am Ende war es aber ein hochverdienter Heimsieg. Am Mittwoch geht's in Aue weiter.
Einzelkritik: Modeste erlöst schwachen Terodde Benno Schmitz 4,5 Konnte Wooten vor dem 0:1 nicht am Kopfball hindern. Rein auf Sicherheitsfußball bedacht.
Jorge Meré 2,5 93 Prozent seiner Pässe kamen an – eine starke Quote. Wurde überhaupt nicht vor Probleme gestellt.
Jonas Hector 3 Gegen Sandhausen in der Abwehr verschenkt. Rückte nach der Pause auf und sorgte endlich für Druck – sogar mit einem Fallrückzieher.
Johannes Geis 4 Es zeigte sich, dass ihm die Antrittsschnelligkeit fehlt. Kam nicht auf Betrieb. Immerhin gefährlich durch Standards – wie vor dem 1:1.
Christian Clemens 3,5 Hatte den größten Aktionsradius und die meisten Ballkontakte aller Offensivspieler. Gefährlich wurde er aber zu selten.
Jannes Horn 5 Als Anfang lautstark forderte, er möge doch nach vorne spielen, passte er zum Torhüter zurück. Bezeichnend. Traute sich nichts zu.
Ab 46.: Marco Höger 2,5 Damit Hector aufrücken konnte, spielte er auf der ungewohnten Position des Innenverteidigers. Und das ordentlich. Hätte fast per Hacke das 2:1 erzielt.
Vincent Koziello 4,5 Sein Abwehrverhalten vor dem 0:1 war naiv bis abenteuerlich. Gewann nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe. Steckt immerhin nicht auf.
Dominick Drexler 3,5 Schaltete schnell und erzielte so den Ausgleich. Steigerte sich deutlich. Das entschädigte für eine maue erste Halbzeit.
Jhon Córdoba 2,5 Vielleicht der einzige Kölner mit Normalform im ersten Durchgang. Stemmte sich robust gegen das Unheil. Hatte spät die Führung auf dem Fuß.
Simon Terodde 5 Überhaupt nicht im Spiel. Wurde nicht einbezogen, lief sich aber auch nicht gut frei. Blasser Auftritt.
Ab 77.: Anthony Modeste Kaum auf dem Platz, schlug er wieder zu und war der Matchwinner. Per Kopf und per Fuß. Zwei Kurzeinsätze, drei Tore – stark.
Der 1. FC Köln hat am 23. Spieltag eine Blamage gegen den SV Sandhausen noch vermieden und nach 0:1-Rückstand mit 3:1 (0:1) gewonnen. Rückkehrer Anthony Modeste drehte in seinem ersten Spiel vor heimischem Publikum mit einem Doppelpack in der Schlussphase die Partie und bescherte den Geissböcken so die Rückkehr auf Platz zwei in der Tabelle.
Fazit: Zum Freuen: Ein dreckiger und wichtiger FC-Sieg.
Zum Ärgern: Die erste Halbzeit war ein Offenbarungseid.
Mann des Tages: Wer sorgte doch noch für ein Fest?
Modeste lässt den FC jubeln Wichtiger Dreier für Markus Anfang
Der 1. FC Köln bezwingt letztlich verdient den SV Sandhausen mit 3:1. Dabei begannen die Rheinländer nach dem überraschenden 0:1 zur Halbzeit forsch und verbuchten fix eine dicke Möglichkeit durch den präsenten, aber im Abschluss unglücklichen Córdoba. Nur kurz darauf machte es Drexler besser und läutete die Aufholjagd ein. Die Süddeutschen musste einige gute Angriffe überstehen und schienen zwischen der 60. und 75. Minuten wieder stabil zu stehen, ehe Effzeh-Trainer Anfang mit Modeste den Sieg einwechselte. Der 30-Jährige traf gleich zwei Mal direkt ins Sandhäuser Herz und unterstrich, wie sehr ihn die Geißböcke noch brauchen können. Insgesamt geht der Dreier für den Favoriten vollauf in Ordnung, denn trotz der schwachen ersten Hälfte war die zweite derart überlegen geführt, dass das Ergebnis den Spielverlauf widerspiegelt. Vom SVS kam einfach viel zu wenig.
Sandhausen ärgert Köln, geht aber am Ende leer aus
Der SV Sandhausen hat die Überraschung knapp verpasst: Beim hohen Favoriten 1. FC Köln hielt der SVS am 23. Spieltag der 2. Liga lange gut mit, verlor aber trotz zwischenzeitlicher Führung noch mit 1:3. Der SV Sandhausen hat damit weiter 17 Punkte auf dem Konto und bleibt Vorletzter, darf aber dank einer couragierten Vorstellung neuen Mut im Abstiegskampf schöpfen - trotz der Pleite beim Bundesliga-Absteiger. Rückkehrer Anthony Modeste war für Köln der Mann des Spiels. Der eingewechselte Franzose traf im ersten Heimspiel seit seiner Rückkehr (83. Minute/90.+5) doppelt und entschied so die Partie. Schon bei seinem Comeback beim jüngsten 2:3 in Paderborn hatte Modeste gleich nach seiner Einwechslung getroffen, nun war er in der 83. Minute per Kopf erfolgreich.
Bitteres FC-Comeback für Koziello Erst ungeschickt beim Gegentor, dann blutend raus
Es ist einfach nicht seine Saison! Erstmals seit dem 7. Dezember stand Vincent Koziello (23) beim FC in der Startelf – und der Franzose erlebte in der Partie gegen den SV Sandhausen (3:1) ein Comeback zum Vergessen. Vor dem 0:1 ließ sich der Franzose böse von Dennis Diekmeier abkochen, es folgten weitere unglückliche Aktionen. So sehr sich Koziello auch anstrengte, er fand nicht ins Spiel. Der traurige Höhepunkt: Der zentrale Mittelfeldspieler prallte mit Sandhausens Markus Karl (33) zusammen und musste mit einer blutenden Platzwunde ausgewechselt werden (68.). Ein bitterer Nachmittag für Koziello, der in dieser Saison schon mit viel Verletzungspech zu kämpfen hatte. In der Partie gegen Sandhausen konnte er sich nicht wirklich empfehlen.
Timo Horn 4 Seine erste Aktion war mal wieder, den Ball aus dem Netz zu holen. Hatte kaum Gelegenheiten, sich auszuzeichnen.
Benno Schmitz 5 Auch gegen Sandhausen ein Unsicherheitsfaktor, spielte nur mangels Alternativen. Für ein Spitzenteam der Liga reicht das nicht.
Jorge Meré 3 Souverän, wie man ihn kennt. Auch, als er in Halbzeit zwei auf links ausweichen musste.
Jonas Hector 4 Zurück in der Abwehr, ließ er sich direkt mal von Gislason abkochen. Lief nur hinterher. Rückte nach der Pause vor und war dort wie zuletzt einfallslos – bis auf seinen Fallrückzieher.
Jannes Horn 6 Wusste selten wohin mit dem Ball. Nach vorne wie hinten ein Comeback zum Vergessen. Zur Pause hätten aber auch andere vom Platz gemusst.
ab 46. Marco Höger 3 Sollte das Spiel aus der Dreierkette heraus mit ankurbeln. Keeper Schuhen verhinderte sein Hacken-Traumtor (59.).
Vincent Koziello 5 Abenteuerliches Zweikampfverhalten vor dem 0:1. So sehr er sich anstrengte, der Franzose fand einfach nicht ins Spiel. Musste mit Platzwunde runter.
Dominick Drexler 3 Ihm gelang das 500. Zweitliga-Tor in der FC-Historie – aber auch nicht viel mehr.
Jhon Cordoba 2 Der einzige Kölner, von dem in der ersten Hälfte so etwas wie Gefahr ausging, hatte auch die einzige Chance vor der Pause (45.). Bei seinem Einsatzwillen können sich andere noch etwas abgucken.
Simon Terodde 5 War er in der ersten Hälfte quasi nicht auf dem Platz. Nach der Pause dann wie alle etwas aktiver.
ab 78. Tony Modeste – Dieses Mal brauchte er fünf Minuten für sein Tor, legte auch noch das 3:1 nach – Traum-Rückkehr nach Müngersdorf!
Dank Joker Modeste Köln dreht Spiel gegen Sandhausen
Rückkehrer Anthony Modeste hat den Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln vor der ersten echten Krise unter Trainer Markus Anfang bewahrt. Der eingewechselte Franzose traf im ersten Heimspiel seit seiner Rückkehr (83./90.+5) doppelt und führte den FC gegen Abstiegskandidat SV Sandhausen zum wichtigen 3:1 (0:1)-Sieg. Köln kletterte damit wieder auf den zweiten Tabellenplatz. "Wir sind schlecht reingekommen und haben nicht die Zweikampfhärte an den Tag gelegt", sagte Anfang nach Schlusspfiff bei "Sky": "Wir mussten in der Pause was verändern, dafür sind wir in der zweiten Hälfte belohnt worden. Wir hätten die Tore schon früher machen können, der Sieg war hochverdient."
Doppelpack von Modeste FC gewinnt gegen Sandhausen 3:1
Diesen 13. Saisonsieg des 1. FC Köln darf man ohne despektierlich zu sein als dreckigen Arbeitssieg bezeichnen. Nach einer indiskutablen ersten Hälfte und einer deutlichen Steigerung nach der Pause gab es ein Hollywood-reifes Happyend. Denn der kurz zuvor eingewechselte Rückkehrer und Publikumsliebling Anthony Modeste traf spektakulär zur 2:1-Führung, die er in der Nachspielzeit noch auf 3:1 ausbaute. Begonnen aber hatte alles mit einer kalten Dusche für die Gastgeber in der vierten Minute, als Andrew Wooten die Sandhäuser Führung gelang. In der Folgezeit liefen die Kölner mehr Ball und Gegner hinterher als umgekehrt. Sie bekamen kaum Zugriff auf die Gäste. Das änderte sich erst in der zweiten Hälfte. Nun waren die Hausherren endlich auf der Höhe des Geschehens, ließen den Tabellenvorletzten kaum noch aus der Umklammerung.
Höger: „Die Woche ist nicht spurlos an uns vorbeigegangen“
Der FC hat die erste Hürde der Englischen Woche der Wahrheit gemeistert. Marco Höger: „Ich hatte ein bisschen Bauchweh und habe das auch mit dem Trainer abgesprochen. Ich wusste aber schon, dass es sein kann, dass ich auf dieser Position reinkomme. Im Großen und Ganzen war das heute ein Pflichtsieg. Da sieht man, dass Fußball eine brutale Kopfsache ist. Wir sind mental angeschlagen ins Spiel gegangen. Auch wenn man sich das immer anders einredet. So eine Woche geht nicht spurlos an einem vorbei." Und Markus Anfang: „Wir sind schlecht in die erste Halbzeit reingekommen. Wir haben nicht die nötige Zweikampfhärte an den Tag gelegt. Das habe ich in der Halbzeitpause gefordert. Wir haben dann gewechselt, um vor allem über die linke Seite mehr Druck nach vorne zu bekommen. In der zweiten Halbzeit sind wir dann belohnt worden. Wobei wir die Tore aber eigentlich schon vorher machen müssen. Es geht nicht um Einzelspieler, sondern um den 1. FC Köln. Bei Tony ist es so, dass er seine Spielzeit braucht. Wir müssen nur immer schauen, wann es am besten passt. Es hat super funktioniert."
Dank Modeste-Doppelpack: FC behält den Aufstieg nach Pflichtsieg weiter im Blick
Eine Brille Richtung Himmel, ein Herz Richtung Tribüne: Anthony Modeste erlöst in einem Zitterspiel den 1. FC Köln und lässt die Geißböcke von einem versöhnlichen Karnevalsfest träumen! Mit einem Doppelpack drehte der Franzose beim 3:1 (0:1) über Kellerkind Sandhausen nach dem Ausgleich von Drexler (50.) die Partie endgültig und war der umjubelte Matchwinner. Dabei hatte er der Mannschaft offenbar selbst den Marsch geblasen. „Ich habe den Jungs gesagt, dass das zu wenig war in der 1. Halbzeit“, erklärt Modeste. „Wenn du dein Ziel erreichen willst, musst du mehr Gas geben. Das haben wir dann auch besser gemacht.“ Dieser Typ ist echt der Wahnsinn! In Paderborn trat Modeste drei Minuten nach seiner Einwechslung. Diesmal brachte ihn Anfang in der 78. Minute – und mit seinem Doppelpack ließ Modeste eine indiskutable erste Halbzeit und jede Menge Rumpelfußball nach dem Wechsel (fast) vergessen. Anfang bremst zurecht jede aufkommende Euphorie: „Jetzt müssen wir in Aue nachlegen, sonst nutzt uns das alles nichts.“
Kommentar: Köln muss als Favorit endlich klarer auftreten
Es spricht für die Kölner Mannschaft, dass erfahrene Spieler wie Marco Höger und Timo Horn die Leistung gegen den SV Sandhausen nach dem Abpfiff richtig einschätzten. Es könne nicht der Anspruch des 1. FC Köln sein, was die Mannschaft in der ersten Halbzeit geboten habe, sagten sie unisono. In ihrer Analyse waren sie da deutlich kritischer als ihr Trainer. Es war unerklärlich, wie sich der haushohe Favorit im ersten Durchgang gegen eine der schlechtesten Mannschaften der 2. Liga, die schon Mitte der ersten Halbzeit auf Zeit spielte, präsentierte. Und dies nach der bitteren Niederlage in Paderborn und den mahnenden Worten von Sportchef Armin Veh. Anstatt sich für die bereits sechste Pleite der Saison von Beginn an revanchieren zu wollen, agierten die Kölner gegen Sandhausen wie Sandmännchen: schläfrig, fahrig, uninspiriert.
Der FC wacht erst spät auf: „Darf nicht unser Anspruch sein“
Der 1. FC Köln hat die Blamage doch noch abgewendet und das Heimspiel gegen den SV Sandhausen mit 3:1 (0:1) gewonnen. Der Nach einem frühen Gegentor fand der Effzeh lange nicht in die Partie. Erst nach dem Seitenwechsel schaltete das Team von Markus Anfang einen Gang hoch, richtig gefährlich wurde es aber erst nach den Einwechslungen von Louis Schaub und Matchwinner Anthony Modeste, der mit seinem späten Doppelpack alles klar machte. Dass der Effzeh gegen Aue ein anderes Gesicht zeigen muss, darüber waren sich nach dem Spiel alle einig. Timo Horn: „Die erste Halbzeit war überhaupt nicht das, was wir uns vorgenommen hatten und was unser Anspruch ist. Das darf uns, ähnlich wie in Paderborn, nicht passieren."
1. FC Köln II - SC Verl 3:2 Ein Tor macht den Unterschied
In einem Spiel zweier formal gleich starker Gegner machte am Ende lediglich ein Tor den Unterschied aus. Für beide Mannschaften war beim 1:1 im Hinspiel punktmäßig der gleiche Ertrag herausgesprungen. Der 1. FC Köln II bessert die eigene, eher dürftige Bilanz durch den Dreier auf und kommt nun auf insgesamt vier Siege, acht Unentschieden und zwölf Pleiten. Die drei Punkte brachten für das Heimteam keinerlei Veränderung hinsichtlich der Tabellenposition. In der Defensive drückt der Schuh bei Köln, was in den 39 kassierten Treffern zum Ausdruck kommt. Trotz der Niederlage belegt der SC Verl weiterhin den elften Tabellenplatz. In zwei Wochen (09.03.2019, 14:00 Uhr) tritt der 1. FC Köln II beim SV Straelen an, am gleichen Tag genießt der SC Verl Heimrecht gegen TV Herkenrath 1.
Timo Horn sauer: „Spielen erst Fußball, wenn wir hinten liegen“
Als Modeste mit dem 3:1 den Deckel auf das Spiel gegen Abstiegskandidat Sandhausen gemacht hatte, dürfte Markus Anfang (44) ein Stein von Herzen gefallen sein. Denn mehr als eine Halbzeit lang schien das ganze Projekt des FC-Trainers mehr als auf der Kippe. Die ersten 45 Minuten waren ein einziger Offenbarungseid: Ohne Einsatz, Ideen und Esprit stolperte seine Mannschaft 45 Minuten lang der nächsten Katastrophe entgegen. Der zur Pause eingewechselte Marco Höger (29): „Über die erste Halbzeit muss geredet werden, das ist nicht unser Anspruch, wie wir da gespielt haben. Man sieht: Manche Spieler sind ein Umfeld wie das hier nicht gewöhnt. Wir waren mental angeschlagen.“ Der FC wackelte bedenklich, hätte kurz vor dem Wechsel auch noch das zweite Gegentor kassieren können. Markus Anfangs Analyse griff ein wenig kurz: „Das einzige, was uns abging, war die Konsequenz im Zweikampf.“ Die FC-Fans ließen ihrem Ärger zur Pause freien Lauf.
Matchwinner Modeste: Dafür hat ihn der FC zurückgeholt
Der 1. FC Köln war mit der Rückholaktion von Anthony Modeste ins Risiko gegangen – und noch ist nicht klar, ob sich dieses Risiko in einer Ablösesumme niederschlagen könnte. Doch bereits nach zwei Kurzeinsätzen des Torjägers zeichnet sich ab, dass der Effzeh für die kurzfristigen Ziele die richtige Entscheidung getroffen haben könnte. Es lief die 78. Minute. Nach einem über weite Strecken leblosen Auftritt gegen den SV Sandhausen stand es 1:1. Deutlich zu wenig für die eigenen Ansprüche. Markus Anfang zog sein letztes Ass aus dem Ärmel. Er schickte Angreifer Anthony Modeste auf das Feld. Und der Franzose sollte vor 49.600 Zuschauern ein spektakuläres Heim-Comeback feiern.
Was für ein Modeste-Fest in Köln! Heim-Premiere für den Stürmer nach seiner Rückkehr. In der 77. Minute kommt Anthony Modeste (30) beim Stand von 1:1 gegen Sandhausen rein, bedankt sich mit einem Doppelpack zum 3:1 und rettet den FC vor der Mega-Krise im Aufstiegsrennen und Trainer Markus Anfang vor ungemütlichen Tagen. Und das eine Woche vor Start des Straßenkarnevals. Dabei sah es lange nicht nach einer Köln-Party aus! Modeste: „Keiner kann nachvollziehen, was in meinem Leben passiert ist. Ich schaue jetzt nach vorne und konzentriere mich auf meinen Job. Mein Vater schaut von oben zu. Und mein erstes Heimtrikot kriegt meine Mutter. Am Ende war es ein geiler Sieg für uns und das ganze Stadion.“ Köln startet nach dem Flop-Start in die Rückrunde (nur ein Sieg in vier Spielen) völlig verunsichert und ängstlich. Und nach gerade mal drei Minuten liegt der Aufstiegsfavorit durch Wooten 0:1 hinten. „Ein Schock“, gesteht Trainer Markus Anfang, von dem Armin Veh unter der Woche Lösungen verlangt hatte.
FC: 45 Minuten im Schockzustand, dann trifft Modeste
Der 1. FC Köln ist in seinem Heimspiel gegen den SV Sandhausen mit einem blauen Auge davon gekommen und knapp an einer Blamage vorbei geschlittert. Nach einer unterirdisch schlechten ersten Spielhälfte konnte die Mannschaft von Markus Anfang den Abstiegskandidaten mit Ach und Krach 3:1 schlagen und wieder auf einen direkten Aufstiegsplatz klettern. Das ist gerade nochmal gut gegangen. Dank eines späten Doppelpacks von Edeljoker Modeste konnte der FC den Pflichtsieg einfahren. Aber 80 Minuten lang quälte die Geißbockelf ihre Anhänger mit einem uninspirierten Vortrag. Die Mannschaft tat sich gegen den Vorletzten der Tabelle brutal schwer - gegen eine Truppe, die die wenigsten Siege aller Zweitligisten vorzuweisen hatte und die zweitharmloseste Offenive der Liga stellte.