„In negativen Phasen melden sich Leute, die sich sonst nicht melden“
Das Auswärtsspiel beim VfL Bochum fühlt sich für den 1. FC Köln als Tabellenschlusslicht wie eines von vielen Endspielen an. Vor der Partie spricht Trainer Steffen Baumgart über den kommenden Gegner, die eigene Tor-Krise und das Defensiv-Verhalten seiner Mannschaft. Die Pressekonferenz in voller Länge.
Sturmtief: Baumgart denkt über Änderung nach „Wird immer mehr zur Option“
Ohne Tore keine Siege, ohne Siege kein Klassenerhalt – der 1. FC Köln befindet sich im Herbst 2023 im wahrsten Sinne des Wortes im Sturmtief. Jetzt denkt Trainer Steffen Baumgart über eine Änderung im Kader nach. Die Frage ist: Wer sorgt beim FC in den kommenden Wochen dafür, dass endlich ein paar Spiele gewonnen werden können? Am Dienstag sprach Trainer Steffen Baumgart über eine weitere Option: Florian Dietz. Zuvor hatte der Stürmer im Training überzeugt, hämmerte den Ball zweimal humorlos in die Kiste. Das waren schon sehenswerte Treffer. Hat Dietz sich damit für mehr empfohlen, kann einen Platz im Kader ergattern? Baumgart sagt: „Ich glaube, dass alle so weit sind, die Frage ist halt, welche Entscheidungen ich treffe.“
"Werden nicht auseinandergekegelt" Baumgart nimmt Abwehr in Schutz
Der 1. FC Köln hat nicht nur eine Tor-Krise, sondern kassiert auch zu viele Gegentreffer. Steffen Baumgart macht dies jedoch nicht an der Abwehrarbeit fest. Nur vier Mannschaften haben in dieser Saison bislang mehr Gegentreffer kassiert als der 1. FC Köln, darunter auch der kommende Gegner VfL Bochum. Mit einem Torverhältnis von minus 14 haben sich die Geißböcke im Vergleich zu einigen Konkurrenten im Abstiegskampf aber bereits selbst in eine prekäre Lage gebracht. Allerdings: Die statistisch berechnete Anzahl an erwarteten Gegentoren (xGA) liegt bei 20,68 Treffern. Der FC ist damit eine von acht Mannschaften in der Bundesliga, die mehr Gegentore bekommen haben, als vom xGA-Wert errechnet.
Keller verrät So knapp war der Carstensen-Transfer
Rasmus Carstensen ist in wenigen Monaten zu einem wichtigen Teil der Kölner Mannschaft geworden. Der 22-Jährige hat seinen Marktwert bereits verdreifacht. Dabei wäre der Transfer beinahe gar nicht zustande gekommen. Die Verpflichtung wurde von viel Skepsis begleitet, mittlerweile ist er ein wichtiger Spieler des 1. FC Köln: Der Sporthef konnte ihn nur in einem persönlichen Gespräch von einem Wechsel nach Köln überzeugen. Die Kaufoption der Kölner soll dem Vernehmen nach bei 1.5 Millionen Euro liegen, den aktuellen Marktwert berechnet Gool.ai zurzeit auf 4.5 Millionen Euro. Einer festen Verpflichtung steht noch nicht einmal eine mögliche Transfersperre im Wege. Zumindest mit diesem Transfer hat Christian Keller offenbar richtig gelegen.
Baumgart will „ganz großen Erfolg“ FC muss in Bochum auf Leistungsträger verzichten
Der 1. FC Köln muss beim Abstiegs-Gipfel in Bochum auf einen wichtigen Stammspieler verzichten. Dejan Ljubicic (26), der mit Ausnahme von Augsburg immer in der Startelf stand, fällt krank aus. „Ljubi ist krank und wird nicht mit nach Bochum fahren. Er hat drei Tage nicht trainiert und leidet unter einer starken Erkältung. Wir gehen davon aus, dass er wieder dabei ist, wenn er die Erkältung auskuriert hat“, sagt Steffen Baumgart. Bis auf „Dejo“ und die beiden langzeitverletzten Philipp Pentke und Jacob Christensen kann der FC-Coach beim Flutlicht-Spiel an der Castroper Straße aber aus dem Vollen schöpfen. Erster Ersatz-Kandidat für den kranken Ösi ist Mathias Olesen. Alternativ könnte auch Faride Alidou zurückkehren.
Vor dem wegweisenden Spiel in Bochum lobt Kölns Trainer den Zusammenhalt rund um den Klub. Steffen Baumgart erwähnt fast lobend, dass er keine Panik im Klubumfeld, sondern „viel Ruhe“ verspüre. Und dies trotz der „schwierigen Situation. Da hat es hier schon andere Zeiten gegeben. Das ist aber auch das, was dir in solchen Situationen hilft – und nichts anderes“, sagte der Trainer, der diesen Umstand offenbar zu schätzen weiß. Genau wie beim kommenden Gegner Bochum sehe er einen „großen Zusammenhalt“ rund um den Verein. Dieser mag dem Traditionsklub mit seinen 133.000 Mitgliedern derzeit beim Kampf um den Klassenerhalt tatsächlich helfen.
Drei Gründe, warum der 1. FC Köln in Bochum jetzt gewinnen muss
Der 1. FC Köln tritt am Samstag (11.11., ab 18:30 Uhr) als Tabellenletzter beim VfL Bochum an. Personell können die Kölner nahezu aus dem Vollen schöpfen, wie Trainer Steffen Baumgart auf der Pressekonferenz am Donnerstag bestätigte. Lediglich Dejan Ljubicic wird dem FC fehlen, weil er aufgrund einer Erkältung zuletzt nicht trainieren konnte. Der Kölner Coach möchte die nötige Mentalität und Laufbereitschaft erneut auf den Platz bringen. Und mehr noch: „Es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Aber wir haben es jetzt auch einfach mal verdient, uns zu belohnen. Darum wird es gehen.“ Warum der FC in Bochum nicht nur seine Form abrufen sollte, sondern unbedingt drei Punkte einfahren muss? Drei Gründe: 1. Tabellenplatz, 2. mit gutem Gefühl in die Länderspielpause und 3. FC-Fans am 11.11. feiern lassen.
Von wegen 40: So viele Punkte braucht der FC wirklich für die Rettung
Für den 1. FC Köln geht es einzig und allein um den Klassenerhalt. Die als Dauer-Ziel ausgegebene 40-Punkte-Marke ist zwar schon in weite Ferne gerückt – doch in dieser Saison könnten so wenig Zähler wie noch nie für die Rettung ausreichen. Im Schnitt sind nur 34,2 Punkte vonnöten, um auf Rang 15 zu landen. Nein, im Großen und Ganzen kommt die aktuelle Bundesliga-Tabelle für Steffen Baumgart nicht überraschend. „Wenn man sieht, wer wie wo investiert hat, ist Stuttgart eine positive Ausnahme und Union Berlin vielleicht negativer zu sehen – aber so etwas hat man immer." Die restliche Verteilung sei so oder so ähnlich zu erwarten gewesen. Natürlich mit einer weiteren, schmerzhaften Ausnahme: „Nur, dass wir Letzter sind, war für mich nicht abzusehen.“
Keller: „Ich habe ein anderes Verständnis von Sparen“
Christian Keller steht seit einigen Wochen bei vielen Fans in der Kritik. Der Sportdirektor des 1. FC Köln wurde für seinen Sparkurs und seine Transferpolitik kritisiert. Im WDR-Podcast „Einfach Fußball“ äußerte sich der Sportdirektor des 1. FC Köln: Christian Keller sprach unter anderem über seinen Sparkurs und den Trainer. Immer wieder wird von einem „Kaputtsparen“ des Sportdirektors gesprochen. Grundlage dafür ist die Transferpolitik des 44-Jährigen, der im Sommer wenig in neue Spieler investiert habe. „Ich habe ein anderes Verständnis von Sparen. Sparen ist für mich, ich sammle Geld und lege es auf die hohe Kante, um mich entweder darüber zu freuen, dass mein Sparstrumpf relativ gut gefüllt ist oder um mir mit dem gefüllten Sparstrumpf irgendwann mal etwas zu leisten“, sagte Keller, der sein Handeln also nicht als „Kaputtsparen“ ansieht.
Vielmehr sei es für ihn die Frage, was man an Geldern zur Verfügung habe und was man ausgeben könne. „Und dieses Geld, was wir zur Verfügung haben, haben wir auch schon verwendet. Die berechtigte Kritik müsste also nicht heißen, der Keller und seine Kollegen sparen den FC kaputt, sondern: hätte man mit dem wenigen Geld, das zur Verfügung steht, eine bessere Mittel-Verwendung herstellen können? Also hätte man für das Geld noch bessere Spieler holen können?“ Wenn es nach dem ein oder anderen Anhänger geht schon. Gerade die Abgänge von Skhiri und Hector wurden augenscheinlich nicht kompensiert. Das bestreitet Keller auch nicht.
Nur acht Treffer Das rät Baumgart seinen Torlos-Stürmern
Der 1. FC Köln stellt mit acht Toren die schwächste Offensive der Liga. Auch Trainer Steffen Baumgart kennt solche Torflauten – und hat einen Rat an seine Stürmer. Insgesamt 69 Tore hat Steffen Baumgart während seiner aktiven Profi-Laufbahn in 225 Bundesliga-, 142 Zweitliga-, und 22 Pokal-Spielen erzielt. Im Fußball-Oberhaus traf der ehemalige Stürmer im Schnitt alle 400 Minuten, also ungefähr jedes vierte Spiel. Eine Bilanz, die für einen Torjäger zwar ausbaufähig erscheint, von der die derzeitigen Stürmer des 1. FC Köln jedoch nur träumen können. Steffen Tigges beispielsweise hat in dieser Saison noch gar kein Tor erzielt. Davie Selke hat zwar am vierten und fünften Spieltag jeweils einmal getroffen, seit wettbewerbsübergreifend sechs Partien wartet der Stürmer jedoch auf ein Tor.
„Viele fordern schnelle Veränderungen“ FC-Vorstand bricht sein Schweigen
Der Vorstand des 1. FC Köln äußert sich zur Krise des Bundesliga-Letzten. In einer Mitteilung an die Mitglieder stärken Club-Oberhaupt Werner Wolf und seine beiden Vizes den sportlich Verantwortlichen den Rücken – und erklären, was das Präsidium selbst tut. Seit der Mitgliederversammlung war es gewohnt ruhig um das Vorstandstrio des 1. FC Köln. Vor dem Keller-Duell beim VfL Bochum meldet sich das Präsidium nun zu Wort. Man habe zwar „eine herausfordernde Übergangssaison zwischen fortlaufender Sanierung und Neuaufstellung“ erwartet, schreiben Wolf, Sauren und Wettich in ihrer „Vorstandspost“ an die Mitglieder, doch die fünf Punkte nach zehn Spieltagen seien „deutlich unterhalb aller Erwartungen und auch unterhalb der Möglichkeiten, über die unser Kader eigentlich verfügt“.
Gegnercheck: Schwächen in der Offensive, wackliges Spielsystem
Nach dem 1:1 gegen den FC Augsburg steht für den FC die nächste Begegnung gegen einen vermeintlichen Gegner auf Augenhöhe auf dem Programm. Mit dem VfL Bochum trifft der FC auf eine Mannschaft mit vielen Gemeinsamkeiten und dann auch wieder nicht. Dass das Spiel aber alles andere als leicht wird, zeigt unser Gegnercheck zum VfL Bochum. Trainer Thomas Letsch ist im Sommer mit einem großen Vorhaben in die neue Saison gestartet. Der VfL-Coach verkündete, dass er das Spielsystem der Bochumer weiterentwickeln wolle. Auch, damit die Bochumer in ihrer Spielweise nicht mehr so leicht auszurechnen seien. Das ist in Teilen gelungen, allerdings ganz anders als vermutlich gewollt.
Nach monatelanger Pause Thielmann wieder bei der Nationalmannschaft
Jan Thielmann wurde für die anstehenden U21-Nationalspiele nominiert. Für den Angreifer des 1. FC Köln ist es die erste Rückkehr zum DFB nach seiner langen Verletzung. Auch andere FC-Spieler sind für den DFB-Nachwuchs im Einsatz. Eine Woche vor der U21-EM im vergangenen Juni musste Jan Thielmann den nächsten herben Rückschlag seiner noch jungen Karriere verkraften. Aufgrund einer Muskelverletzung mit Sehnenbeteiligung verpasste der FC-Profi das Turnier und fiel anschließend erneut mehrere Monate aus. Erst vor anderthalb Wochen feierte der Offensivspieler beim DFB-Pokal-Aus in Kaiserslautern sein Comeback.
FC-Krise: Baumgart spricht über seine Gefühle „Hat ein Problem mit mir, warum auch immer“
Wer Steffen Baumgart unter der Woche rund ums Geißbockheim beobachtet hat, der dürfte keinen Zweifel haben: Dieser Trainer ackert für den Erfolg des 1. FC Köln. Auf dem Platz gibt er gewohnt lautstark seine Kommandos, greift ein, wenn es aus seiner Sicht sein muss. Dann trommelt er die Mannschaft zusammen, erklärt, gestikuliert. Der FC-Coach hat genaueste Vorstellungen, was er in den jeweiligen Übungen von seinen Jungs sehen will. Baumgart will gar nicht mehr darüber sprechen, ob ihm der Fußball seiner Mannschaft gefällt: „Wir haben uns entschieden, darüber nicht mehr zu reden, ob die Leistung gut war oder nicht. Wir müssen Punkte holen, das ist das einzige was zählt. Daran arbeiten wir intensiv.“
Bochum vor dem Köln-Spiel Letsch bangt um Soares und Losilla
Am Samstag wird es emotional in Bochum. Zum Start der Karnevalssession in Köln geht es für den VfL unter Flutlicht gegen den 1. FC Köln. Gewinnt Köln, ziehen sie am VfL vorbei, andererseits kann der VfL einen ordentlichen Puffer zwischen sich und dem FC schaffen. Vor den 90 Minuten bangt VfL-Trainer Thomas Letsch neben den sicheren Ausfällen von Matus Bero und Ivan Ordets um Danilo Soares und Anthony Losilla, wie er berichten musste: "Danilo Soares hat sich ein wenig den Fuß und das Knie verdreht, als er einen Schuss blocken wollte. Die Physios sind dran, mal sehen, wie weit ihn das beeinträchtigt." Losilla verpasste das Abschlusstraining, er sei "verschnupft." Letsch hofft aber, dass sein Kapitän gegen Köln einsatzfähig ist.
Mark Uth beim 1. FC Köln Spielmacher, Schützenkönig, Retter
Die Diskussionen beim Tabellenletzten 1. FC Köln eskalieren zusehends. Ausreden, nichts als Ausreden, er sei "wirklich stinksauer", klagte Trainer Steffen Baumgart nun zum wiederholten Male, während Offensivspieler Mark Uth, kaum zurück aus einer langen Wettkampfpause, gleich in die Grundsatzkritik einstieg: "Schmierig, seifig, man sackt direkt ein." Die Stadt Köln und ihre für den Rasen im Müngersdorfer Stadion zuständige Tochtergesellschaft hatten da wenig entgegenzusetzen. Zum Training erscheinen die Spieler immer noch mit einem Lachen, nach wie vor klingen Baumgarts Kommandos und Fingerpfeiftöne wie eine Demonstration von Stärke und Unverdrossenheit, und das sei "auch gut so", wie Mark Uth feststellte.
Der 1. FC Köln ist mit zwei Kader-Änderungen zum VfL Bochum gereist. Neben dem erkälteten Dejan Ljubicic fehlt auch ein Youngster im Spieltags-Aufgebot der Geißböcke. Als die Spieler ab 16.15 Uhr in den Mannschaftsbus stiegen, offenbarten sich zwei Kader-Änderungen im Vergleich zum 1:1 gegen den FC Augsburg am vergangenen Samstag. Ljubicics Aus (Erkältung) hatte Baumgart bereits verkündet Ebenfalls nicht im 20er-Aufgebot steht Youngster Max Finkgräfe, der stattdessen beim wichtigen U21-Spiel in Oberhausen von Beginn an auflaufen dürfte. Nicht berücksichtigt wurden erneut Adamyan und Limnios. Der Kader im Überblick:
Vorstands-Brief lässt viele Fragen offen Baumgart: FC-Bosse vermeiden Treue-Schwur
Die Bosse des 1. FC Köln haben in der Krise ihr Schweigen gebrochen – aber vielleicht hätten sie es lieber gleich lassen sollen. Vor dem so wichtigen Duell beim VfL Bochum wandte sich das Vorstandstrio um Boss Werner Wolf und seine Vize-Präsidenten Wettich und Sauren in einem Brief an die rund 132.500 Mitglieder. Der Inhalt ist aber enttäuschend! Zum Coach heißt es aber lediglich in zwei Sätzen: „Unseren Trainer Steffen Baumgart und sein Trainerteam hat immer stark gemacht, Spieler besser zu machen und Energie ins Team zu bringen. Diese Fähigkeit ist jetzt gefragt – und das Trainerteam bringt sie jeden Tag auf den Platz ein.“ Kein klarer Treue-Schwur – damit keine volle Rückendeckung für den Trainer! BILD meint: Wer zwischen den Zeilen liest, weiß spätestens jetzt, dass Wolf und Co. im Ernstfall an Keller festhalten und Baumgart feuern würden. Dramatisch…
Guirassy über FC-Zeit "Ich war vielleicht zu jung"
Nach seinem Abschied vom 1. FC Köln hätte kaum jemand erwartet, dass Serhou Guirassy eines Tages einer der besten Bundesliga-Stürmer sein würde. Beim VfB Stuttgart hat er seinen Kritikern und sich selbst bewiesen, welche Entwicklung er gemacht hat. Zwischen 2016 und 2019 hat Guirassy im Trikot des 1. FC Köln einiges erlebt. Der Franzose war dabei, als sich der Verein für die Europa League qualifizierte, im darauffolgenden Jahr abstieg und sich in Stellung für den direkten Wiederaufstieg brachte. Auch auf persönlicher Ebene erlebte Guirassy keine einfache Zeit, Verletzungen machten ihm mehrere Striche durch die Rechnung. Guirassy: "Vielleicht war ich ein bisschen zu jung und kannte mich nicht so gut wie heute." Dennoch sei die Zeit in Köln "eine gute Erfahrung" gewesen.
Erster TV-Auftritt nach FC-Aus Hector den Tränen nah
Während seiner Karriere konnte Jonas Hector den Kameras und Mikrofonen ähnlich viel abgewinnen wie dem Abstiegskampf. Nun ist der Ex-Nationalspieler erstmals nach seinem Abschied vom 1. FC Köln im Fernsehen aufgetreten. Was würden die Fans des 1. FC Köln alles geben, um Jonas Hector noch einmal mit dem Geißbock auf der Brust spielen zu sehen. Als seinen Einsatzort an diesem Wochenende hat der langjährige Kapitän allerdings nicht das Bochumer Ruhrstadion, sondern die WDR-Studios in Bocklemünd auserkoren. Hector war am Freitagabend einer von sieben Gästen in der Talkshow Kölner Treff. Der während seiner Fußballer-Karriere so medienscheue Linksverteidiger verbrachte den ersten TV-Auftritt nach seinem Abschied von der Bundesliga-Bühne an der Seite von Podcast-Partner Fabian Köster.
Gegen den FC Augsburg wartete FC-Trainer Steffen Baumgart gleich mit vier Wechseln auf. Mit großer Wahrscheinlichkeit steht aber gegen Bochum eine andere Startformation auf dem Feld. „Never change a winning team“, lautet eine der zahlreichen Weisheiten des Fußballs. Nach dem Derbysieg nahm sich Steffen Baumgart dieses Motto zu Herzen und stellte gegen Leipzig die gleiche Elf auf. Das Ergebnis dürfte den FC-Fans noch in schlechtester Erinnerung sein. Doch gegen Augsburg änderte Baumgart die Startelf wieder. Die Geißböcke lieferten eine gute Begegnung ab. Bleibt es bei der letzten Elf des 1. FC Köln: So könnte der FC gegen Bochum spielen.
Sessionseröffnung in Bochum 1. FC Köln will Platz 18 verlassen
Zur Sessionseröffnung reist der 1. FC Köln nach Bochum – als Tabellenletzter, das soll sich ändern. Es wird dann wohl Zeit, könnte man vor dem elften Spieltag der Saison sagen, der in diesem Jahr originellerweise auf den Elften im Elften fällt: Zeit für den ersten Auswärtssieg der Saison und dafür, die Abstiegsränge zu verlassen. Der Abend des Elften im Elften im ja durchaus legendären Bochumer Ruhrstadion verspricht angesichts der Lage also einmal mehr großes Drama. Dass die obere Tabellenhälfte entfesselt punktet, hat allerdings auch etwas Gutes für den FC: Trotz der lausigen Ausbeute ist der Kontakt zum Mittelfeld nicht verloren. Ein Sieg in Bochum könnte zum Ende des Spieltages Rang 14 bringen. Wird also Zeit.
FC im Abstiegs-Strudel Calmund - Einem Profi prophezeit er „große Zukunft“
Reiner Calmund blickt als Kolumnist auf die Lage beim 1. FC Köln: "Der junge Eric Martel kann die Lücken von Zeit zu Zeit schließen, ihm traue ich eine große Zukunft zu. Doch als knapp 21-Jähriger ist er Leistungsschwankungen unterworfen, das ist völlig normal. Dem FC fehlen allerdings genau hier die Alternativen. Kein Wunder, dass Steffen Baumgart zuletzt den erfahrenen Florian Kainz auf die Sechser-Position stellte. Der 1. FC Köln hat zwar mit Marvin Schwäbe, Jeff Chabot, Timo Hübners, Dejan Ljubicic, Florian Kainz, Eric Martel, Jan Thielmann, Linton Maina, Luca Waldschmid, Mark Uth und David Selke durchaus gute Spieler im Kader, doch drei oder vier weitere gute Bundesliga-Kicker würden Trainer und FC im Abstiegskampf helfen. Deshalb muss in der Winterpause personell nachgelegt werden."
U21: Dietz mit Bewerbungs-Tor Diehl macht den Bellingham
Die U21 des 1. FC Köln mischt weiterhin die Regionalliga West auf. Samstagnachmittag haben die Geißböcke mit 2:0 (2:0) bei Verfolger Rot-Weiß Oberhausen urch Tore von Dietz und Diehl gewonnen, Platz zwei behauptet und den Rückstand auf Spitzenreiter Bocholt verkürzt. Die Kölner U21 zählt zu den Aufstiegsfavoriten der Regionalliga West. Das lässt sich nach dem vierten Sieg aus den vergangenen fünf Partien nicht mehr leugnen. Der Auswärtserfolg am Niederrhein war ein weiteres Ausrufezeichen – Oberhausen hatte zuvor lediglich vier Punkte Rückstand auf den FC, hätte aufschließen können. Stattdessen verkürzten die Geißböcke ihrerseits den Abstand auf Platz eins. Spitzenreiter Bocholt spielte parallel 0:0 gegen Verfolger Düren und hat nur noch drei Punkte Vorsprung auf die U21. Mit dem FC ist zu rechnen!
Not macht erfinderisch, könnte man sagen. Aber es zeigt, dass der FC um jeden Euro kämpft und nicht die Auseinandersetzung mit einigen Fans dafür scheut. Denn das Stadion wird momentan umgebaut, um künftig Millionen-Einnahmen zu generieren. Wie soll das geschehen? Auf der Westtribüne entstehen 250 neue Business-Plätze. Wo bisher unter anderem Journalisten saßen, sollen künftig zahlungskräftige Fans sowie Kunden sitzen. Schon beim Heimspiel gegen den FC Bayern München können die Edel-Plätze im Unterrang-West genutzt werden. In der Tribüne wird zudem ein neuer VIP-Raum gestaltet. „Wir werden nach dem Umbau eine signifikante Summe dazu verdienen, die wir auch benötigen“, sagte FC-Geschäftsführer Rejek. Wer dort bislang eine Dauerkarte besitzt, muss nun umziehen.