Der 1. FC Köln besiegte Arminia Bielefeld souverän mit 5:1, feierte somit den vierten Sieg hintereinander und bleibt Zweitliga-Spitzenreiter. Durch eine fulminante Anfangsoffensive bogen die Domstädter früh auf die Siegerstraße ein, Bielefeld taute viel zu spät auf. Wie in der Hinrunde traf Simon Terodde gleich mehrfach. Die Rheinländer sind am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) in Duisburg zu Gast.
Der 1. FC Köln schickt Arminia Bielefeld mit einer 1:5-Packung nach Ostwestfalen! Nach einer unruhigen Karnevalswoche samt Rücktritt von Präsident Spinner macht der Effzeh einfach mit dem Siegen weiter und dominierte Arminia Bielefeld heute nach Belieben. Die Gäste kamen schon in der 1. Halbzeit nicht gut ins Match und lagen bereits nach 21 Minuten mit 0:2 hinten. Die Domstädter nahmen die klare Führung mit in die Kabine und entschieden die Partie mit 3:0 in der 48. Minute bereits vorzeitig. Die Gäste, die im ersten Durchgang offensiv nie stattfanden, steckten daraufhin jedoch nicht auf und lieferten sich mit dem Effzeh einen unterhaltsamen Schlussteil. Der 1. FC Köln präsentierte sich dort weiterhin als die deutlich bessere Mannschaft und legte auch noch das 4:0 oben drauf. Bielefeld jubelte kurzzeitig über den Ehrentreffer und schluckte zum Schlusspfiff dann das 1:5 durch Terodde. Vierter Sieg aus den letzten fünf FC-Spielen: starker Auftritt des Spitzenreiters!
Terodde schießt Bielefeld mit drei Toren aus dem Stadion
Vier Spiele, 12 Punkte, Tabellenführung. Es läuft beim 1. FC Köln! Das Chaos im Verein lässt die Mannschaft offensichtlich unbeeindruckt. Nachdem in den vergangenen Partien wenigstens die Punkteausbeute stimmte, gab es gegen Bielefeld sogar mal wieder eine ansehnliche spielerische Leistung. Drexler brachte den FC-Zug in Fahrt. Nach seinem Treffer in der 14. Minute legte Terodde mit seinem ersten Treffer in der 21. nach. Halbzeit. Und wieder begann der FC wie die Feuerwehr. Schon in der 48. Spielminute machte der starke Cordoba seinen Treffer des Tages. Terodde in der 69. und 90. Minute baute die Führung anschließend weiter aus. Der FC spielte wie im Rausch. Da avancierte der Treffer von Vogelsammer in der 71. Minute nur zur Ergebniskosmetik.
Dreierpack bei Schützenfest: Terodde schießt Bielefeld ab
Die Spieler des 1. FC Köln haben sich von dem politischen Machtkampf innerhalb des Klubs und dem Rücktritt von Präsident Werner Spinner nicht aus dem Konzept bringen lassen. Dank Simon Terodde feierten die Geissböcke im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld einen 5:1 (2:0)-Kantersieg. Dominick Drexler und Terodde sorgten schon früh für klare Verhältnisse, ehe Cordoba und wieder Terodde den Deckel drauf machten. Damit haben die Geissböcke auch das vierte Spiel in Serie gewonnen.
Fazit: Zum Freuen: Es gibt wieder sportliche Schlagzeilen beim FC: Vierter Sieg im vierten Spiel. Zum Ärgern: Heute gab es fast nichts zu Meckern. Einzig, es hätten durchaus zwei, drei Treffer mehr sein können. Mann des Tages: Startelf-Rückkehrer Simon Terodde trifft dreifach.
„Da waren es nur noch zwei“ Südkurve reagiert auf Spinner-Aus
„Vorstand raus“ ist seit Monaten bei jedem FC-Heimspiel auf einem riesigen Plakat vor der Kölner Südkurve zu lesen. Mit Werner Spinner ist nun das Oberhaupt des Trios zurückgetreten. Die Reaktion der Fans im Süden des Rhein-Energie-Stadions: „Mer sin Eins? Da warens nur noch zwei...“ Auch die beiden Vizes Markus Ritterbach und Toni Schumacher sind den Anhängern ein rotes Tuch! Nach Anpfiff hing dann wieder das „Vorstand raus“-Banner. Mit „Mer sin eins“ wird auf das Motto des Vereins angespielt, das zur Saisoneröffnung vorgegeben wurde – und nach den Ereignissen der letzten Tag eher absurd erscheint. Markus Ritterbach versicherte vor dem Bielefeld-Spiel gegenüber Sky, er habe Werner Spinners Sprachnachricht bezüglich einer möglichen Trennung von Armin Veh oder Markus Anfang nicht an Veh weitergeleitet. Wobei man solche Themen im inneren Kreis natürlich anspreche.
„...als andere auf mich gespuckt haben“ Modestes emotionaler Abschied von Spinner
Das Aus von Werner Spinner war in den vergangenen Tagen das bestimmende Thema rund um den 1. FC Köln. Mannschaft und Trainer hielten sich mit Aussagen zum Machtkampf an der Vereinsspitze allerdings zurück. Mit einer einer Ausnahme: Sturm-Star Anthony Modeste verabschiedet sich mit emotionalen Worten vom Ex-Präsidenten. Per Instagram gratuliert der Franzose dem 70-Jährigen zu der Arbeit, die er beim FC verrichtet hat. Modeste würdigt Spinners Hingabe. Der Angreifer weiß, dass das Ex-Kluboberhaupt unter großem Druck stand beim FC, „wo die Liebe zum Fußball und die Leidenschaft der Anhänger so groß ist“. Modeste schreibt an Spinner gerichtet: „Ich bin stolz, zweimal beim 1. FC Köln unterschrieben zu haben in Ihrer Ära.“ Dann wird er emotional: „Ich werde Ihre Worte an meine Familie nie vergessen, als ich nach China gegangen bin und andere auf mich gespuckt haben.“ Tony weiter: „Sie sind ein großartiger Präsident und ein großartiger Mann. Ihr Name wird in die Geschichte eingehen.“
Timo Horn 3 Seine Abwehr hatte lange alles im Griff. Hatte wenig bis nichts zu halten und war dann beim Gegentor doch machtlos.
Lasse Sobiech 3 Vertrat den erkrankten Rafael Czichos umsichtig. Ein Missverständnis mit Kollege Clemens ermöglichte das 4:1.
Jorge Meré 2 Wurde von den erstaunlich harmlosen Gästen überhaupt nicht vor Probleme gestellt. Überzeugte mit gutem Stellungsspiel.
Jonas Hector 3 Als linker Verteidiger beinahe unterfordert. Die wichtigen Zweikämpfe entschied er für sich.
Marco Höger 2 Setzte Drexler vor dem 1:0 gekonnt in Szene. Überhaupt extrem ballsicher und überzeugend im Passspiel.
Johannes Geis 2 Bekam von Bielefeld den Raum und die Zeit, die er für sein Spiel braucht. Zeigte sehenswerte Diagonalpässe und bereitete zwei Tore durch Ecken vor.
Christian Clemens 3 Spulte ein großes Laufpensum ab. Bereitete das 4:0 vor. Beim Anschlusstor der Gäste zusammen mit Sobiech uneinig.
Florian Kainz 3,5 Fiel im Vergleich zu seinen Offensivkollegen etwas ab. Kaum auffällige Aktionen, aber auch kaum Fehler.
Dominick Drexler 2 Zu Beginn wie aufgedreht. Schoss aus allen Lagen, bewies Übersicht und Gefühl bei seinem Heber zum 1:0. Hatte das 4:0 auf dem Fuß.
Jhon Córdoba 1 Sein 45-Meter-Lauf mit dem ultracoolen Abschluss war unwiderstehlich. Permanent unterwegs, machte mit dem indisponierten Behrendt, was er wollte. Bekam zurecht viel Beifall und eine Pause.
Simon Terodde 1,5 Betrieb mit seinen Saisontoren 24, 25 und 26 wieder beste Werbung in eigener Sache. Traf auch noch die Latte. Ihm wurde es aber auch ziemlich einfach gemacht.
Kölns Präsident wollte angeblich jemanden entlassen - egal wen
Was steckt hinter dem Rücktritt von Kölns Präsident Spinner? Laut Vizepräsident Ritterbach gab es eine merkwürdige Forderung einer Entlassung - per Sprachnachricht. Spinner will es nicht so gemeint haben. Eigentlich läuft es beim 1. FC Köln derzeit gut: Die Mannschaft ist nach dem 5:1-Sieg gegen Bielefeld weiterTabellenführer der zweiten Liga und hat gute Chancen, in die Bundesliga zurückzukehren. Aber in dieser Woche sorgte der Rücktritt von Präsident Werner Spinner für Aufregung. Jetzt kommt hinzu, dass es zu den Hintergründen der Trennung zwei Versionen gibt: die von Spinner und die der Vize-Präsidenten Markus Ritterbach und Toni Schumacher. Und beide hören sich sehr unterschiedlich an. Durch die unterschiedlichen Darstellungen der Ereignisse dürfte der Rücktritt Spinners den Verein nun weiter beschäftigen - trotz des sportlichen Erfolgs.
Kommentar zum Zoff um Spinner FC ist ein Klub außer Kontrolle
Es dauerte keine 48 Stunden, bis die Vereinbarungen zur Vertraulichkeit Makulatur waren und das Nachtreten begann. Das Interview von Markus Ritterbach sollte Schaden vom Verein abwenden und die Schuld bei Ex-Präsident Werner Spinner abladen. Nur klappt das nicht wirklich. Denn: So harsch und dreist der Vorstoß von Werner Spinner in seiner Sprachnachricht war – nach dem geradezu gespenstischen Auftritt der Mannschaft im Spiel gegen Sandhausen muss es die Aufgabe eines Vorstands sein, auch grundsätzliche Fragen zu diskutieren. Was nicht passieren darf, ist das diese Gedanken in welcher Form auch immer bei den Beteiligten landen. Nicht bei Trainer Markus Anfang, aber auch auf keinen Fall bei Armin Veh. Das zeigt zweierlei: Schwerwiegende Vertrauensbrüche gab es in dieser Angelegenheit auf mehreren Ebenen, vor allem aber innerhalb des Vorstandstrios. Und: Dieser Klub ist außer Kontrolle. Immer wieder betonten Vorstand und Geschäftsführung: Wir sind eins. Und genau das ist das grundsätzliche Problem dieses Vereins.
5:1 vor heimischer Kulisse – da kann man schon einmal zufrieden sein. Nach einer chaotischen Woche mal wieder gute Nachrichten vom 1. FC Köln – und gute Laune bei allen Verantwortlichen. Nur Trainer Markus Anfang fand ein kleines Haar in der Suppe. Johannes Geis: „Wir haben eine gute Antwort zum Chaos heute auf dem Platz gegeben. Wir haben in der Englischen Woche gekämpft, das waren eklige Auswärtsspiele. Heute haben wir guten Fußball gespielt, fünf Tore geschossen, da können wir stolz drauf sein. Natürlich haben wir das ganze Chaos mitbekommen, das liest man ja. Der Trainer hat aber viel mit uns gesprochen, das war wichtig, dass wir da intern klar sind." Und Markus Anfang: „Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Es ist immer schwer, Woche für Woche das eigene Spiel durchzubringen. Heute ist uns viel geglückt. Das einzige Problem ist, dass wir heute das Gegentor gekriegt haben. Das hat uns alle geärgert.“
SV Straelen - 1. FC Köln II: 0:4 Souveräner Erfolg bei Straelen
Mit 0:4 verlor der SV Straelen heute zu Hause deutlich gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln. Das Hinspiel hatte der SV Straelen mit 2:1 knapp für sich entschieden. Vor 320 Zuschauern ging der 1. FC Köln II in Front: Roman Prokoph war vom Punkt erfolgreich. Dann gabe es einen Doppelpack für den Gast: Nach seinem ersten Tor (32.) zum 0:2 markierte Nartey wenig später seinen zweiten Treffer (36.) zum 0:3. Die Geißböcke dominierten den Gegner bis zur Pause nach Belieben und gingen mit einer deutlichen Führung in die Kabine. Eigentlich war Straelen in der 2. Hälfte schon geschlagen, als Adrian Szöke das Leder zum 0:4 über die Linie beförderte (49.) Das Resultat wirkte sich positiv auf die Tabellenposition des 1. FC Köln II aus und brachte eine Verbesserung auf Platz 15 ein. Durch den klaren Erfolg über den SV Straelen ist Köln weiter im Aufwind.
Gegen die Ostwestfalen holten sich die Geissböcke nicht nur drei Punkte, sondern auch einen spielerisch überzeugenden Sieg. Markus Anfang: „Ich möchte ein großes Kompliment an meine Mannschaft aussprechen, nicht nur an die, die gespielt haben, sondern an jeden Einzelnen. Es war heute ein richtig gutes Spiel. Darauf können wir stolz sein. Wir haben mit Geis und Höger zusammen im Zentrum gespielt, weil wir wussten, dass wir an den Leuten dranbleiben müssen. Wir haben sehr mutig verteidigt, waren aggressiv in den Zweikämpfen und fußballerisch ist uns auch vieles gelungen. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt unsere Tore geschossen. Es ist schön, dass wir auch auf dieser Weise unsere Spiele gewinnen. Das können wir nicht immer beeinflussen. Jhon hat schon vier Gelbe Karten, deswegen müssen wir alle Stürmer auf ein Level bringen. Er ist es auch gefühlt selbst schuld, wenn er beim Torjubel immer das Trikot auszieht. Das sollte er vielleicht mal einstellen (lacht). Das habe ich ihm auch in diesem Moment gesagt.“
Mediale Schlammschlacht beim FC Ritterbachs Offenbarungseid
Nach dem Rücktritt Werner Spinners kommt es nach einem Interview von Markus Ritterbach zur Schlammschlacht. Auch der deutliche 5:1-Sieg gegen Bielefeld kann die Inkompetenz in der Kölner Führungsetage nicht kaschieren. Als der 1. FC Köln Werner Spinners Rücktritt verkündete, schloss die Mitteilung auf der Webseite des Vereins mit einem simplen Satz: „Alle sind sich einig, dass das Wohl des 1. FC Köln an erster Stelle stehen muss.“ Schon am Aschermittwoch hatte diese Formulierung tragikomisches Potential. Und das sollte sich schon bald zu voller Blüte entfalten. Denn spätestens mit der öffentlichen Schlammschlacht, ausgelöst durch ein Interview von Vizepräsident Markus Ritterbach am Freitag, erlebt der Club in den letzten Tagen einen bitterbösen Rückfall in die Zeiten, in denen er sich landesweit den Ruf als „Karnevalsverein“ erworben hatte.
Nach dem überraschenden Rücktritt von Werner Spinner äußern wir uns hiermit zur aktuellen Situation. Wir danken Werner Spinner für seine Verdienste rund um unseren Verein und wünschen ihm für die Zukunft – insbesondere gesundheitlich – alles Gute! Trotz aller berechtigten Kritik an seinem Führungsstil, war er es nun einmal, der den 1. FC Köln aus einer sehr schwierigen Phase geführt hat. Der Weg, der 2012 eingeschlagen worden ist, wurde zunächst auch von uns unterstützt. Die ersten Jahre waren davon geprägt, dass Strukturen geschaffen wurden, die eine lebendige Demokratie in unserem Verein überhaupt erst ermöglicht haben. Umso wichtiger wird es sein, dass diese Struktur zukünftig wieder mit Leben gefüllt wird. Wir bezweifeln stark, dass dies mit den verbliebenen Vize-Präsidenten Harald „Toni“ Schumacher und Markus Ritterbach möglich sein wird. Aus diesem Grund richtete sich unsere bisherige Kritik auch stets an alle drei Mitglieder des Vorstands. Dementsprechend sehen wir die alleinige Verantwortung für die Vielzahl an Fehlentscheidungen der letzten Jahre nicht bei Werner Spinner. Die aktuelle Situation zeigt viel mehr, dass Slogans wie „Mer sin eins“ lediglich eine Fassade bilden, die immer mehr bröckelt. Die Hintergründe des Rücktritts lassen erahnen, dass am Geißbockheim derzeit viel mehr Schein als Sein ist. Die beiden verbliebenen Vorstände haben schon längst die Kontrolle über den Verein und insbesondere über die Geschäftsführung verloren. Den Führungsstil von Werner Spinner haben wir selbst stets kritisiert, doch ist es mehr als fragwürdig, dass er jetzt zum alleinigen Sündenbock gemacht werden soll. Wir haben dem Vorstand unsere Unterstützung vor einiger Zeit entsagt und bleiben sowohl innerhalb als auch außerhalb des Stadions dabei: Vorstand Raus! Dies schließt den nachrückenden Mitgliederrat selbstverständlich nicht mit ein. Die Art und Weise, wie Werner Spinner zurücktreten musste, empfinden wir zudem eher als Rückschlag für den gesamten Verein, denn als einen Erfolg. Wir legen unseren Fokus daher auf die Mitgliederversammlung im September. Wir hoffen, dass dort ein Vorstand zur Wahl steht, der die nötige Kompetenz und das nötige Rückgrat hat, einen Verein zu führen, die Geschäftsführung zu kontrollieren und die verschiedenen Strömungen zusammen zu führen. Erst dann kann endlich Ruhe einkehren!
Kommentar: Kantersieg liefert eine wichtige Erkenntnis über die Mannschaft
Entscheidend is auf’m Platz.“ Der 1. FC Köln hielt sich am Samstagmittag an die legendäre Weisheit von „Adi“ Preißler. Trainer Markus Anfang hatte in der Woche des Rosenkriegs an der Vereinsspitze erklärt, dass sich Mannschaft und Trainerteam rein auf das Sportliche konzentrieren sollten. Und das setzte sein Team perfekt um. Von der ersten Minute an spielte der FC hochkonzentriert und druckvoll. Gegen Bielefeld überzeugte die Mannschaft auch spielerisch auf ganzer Linie. Sie zeigte, zu was sie imstande ist, wenn ein Rädchen in das andere greift und der Trainer die richtigen Entscheidungen trifft. Markus Anfang hat in dieser Saison schon viel Kritik einstecken müssen, die durchaus ihre Berechtigung hatte. Nach dieser Partie darf er sich als Gewinner fühlen. Seine Umstellungen zahlten sich aus. Johannes Geis spielte wieder da, wo er hingehört. Anfang lag zudem richtig damit, Simon Terodde wieder von Beginn an zu bringen. In dieser Verfassung wird der FC sicher aufsteigen.
Cordoba musste gegen Bielefeld aus kuriosem Grund raus
Selbst aus dem fernen Japan gab es ein großes Lob. Per Twitter feierte Lukas Podolski Kölns Drei-Tore-Mann: „Terodde Fußballgott!“ Aber nicht nur T-Rod brillierte beim 5:1-Triumph gegen Arminia Bielefeld. Auch Jhon Cordoba holte sich die Bestnote ab. Dass er raus musste, dafür lieferte Trainer Markus Anfang hinterher eine kuriose Begründung. Anfang nahm Cordoba nach dem Tor in der 65. Minute in den Arm und erklärte ihm wieder und wieder, warum er jetzt raus musste. „Jeder der vorne gespielt hat, hat es super gemacht. Aber Anthony Modeste braucht auch Spielzeit. Und diesmal traf es eben Jhon.“ Und dann fügte er mit einem Lächeln an: „Wir brauchen alle drei, auch in den nächsten Wochen. Jhon hat schon vier Gelbe Karten, deshalb habe ich ihn rausgenommen. Was kann ich dafür, dass er sich nach jedem Tor das Trikot auszieht?“
Terodde meldet sich mit Hattrick eindrucksvoll zurück
Seit der Rückkehr von Anthony Modeste wurde es ruhiger um Simon Terodde. Trotz einer starken Hinrunde und 23 Saisontoren stand der 31-Jährige plötzlich im Schatten seiner Sturmkollegen. Gegen Arminia Bielefeld brachte FC-Coach Markus Anfang seinen Knipser wieder von Beginn an. Und der Torjäger zahlte das Vertrauen nicht nur zurück. Er setzte ein dickes Ausrufezeichen. Mit „Simon Terodde“-Sprechchören wurde die Mannschaft des 1. FC Köln nach dem überzeugenden 5:1 (2:0)-Schützenfest über Bielefeld verabschiedet. Für den Stürmer dürfte es eine Genugtuung gewesen sein. Denn obwohl der gebürtige Bocholter die Torschützenliste der Zweiten Liga in dieser Saison als Alleinunterhalter dominiert, waren es Jhon Cordoba und Anthony Modeste, die in den letzten Wochen für die Schlagzeilen sorgten.
Analyse: Heimsieg gegen Bielefeld Raum und Zeit optimal genutzt
Zumindest aus sportlicher Sicht musste man als Fan des 1. FC Köln vor der Partie gegen Arminia Bielefeld aufpassen, nicht als komplett arrogant abgestempelt zu werden. Aus rein mathematischer Sicht hatte der Aufstiegsaspirant die Idealausbeute aus den letzten drei Spielen zwar geschafft, die spielerische Leistung aus den 270 Minuten gegen Sandhausen, in Aue und in Ingolstadt waren allerdings weniger überzeugend. Nachdem Markus Anfang als Cheftrainer vor diesem Zwischensprint bereits angezählt worden war, überlagerte in der Hinführung zum Heimspiel am 25. Spieltag eher das vereinspolitische Chaos die öffentlichen Diskussionen. Vielleicht war es auch ganz gut so, denn auf diese Weise konnten sich Mannschaft und Trainer sich deswegen mit ein wenig mehr Ruhe auf das Spiel gegen die Ostwestfalen vorbereiten.
Köln trotzt dem "Chaos" und stürmt Richtung Bundesliga
Reibung erzeugt ja bekanntlich Wärme. Und doch verwunderte es ein wenig, wie heiß die Mannschaft des 1. FC Köln am Samstag lief. Unbeeindruckt vom Führungschaos, das an Aschermittwoch im Rücktritt des gekränkten Präsidenten Werner Spinner kumuliert war, überrollte der Aufstiegsfavorit eine bemitleidenswerte Bielefelder Arminia mit 5:1. Mit dem vierten Sieg in Folge setzte sich der FC an der Tabellenspitze fest, die Bundesligarückkehr scheint nur Formsache zu sein. Von Ruhe im Umfeld kann dagegen auch nach dem großen Knall keine Rede sein. "Das sind schwierige Zeiten in Köln", konstatierte Vizepräsident Markus Ritterbach am "Sky"-Mikrofon. Wer auch immer recht hat: Das Bild, das die Führung des ersten Bundesliga-Meisters hinterlässt, ist desaströs - und so leicht wohl nicht zu korrigieren. Der vorstandskritische "Südkurve e.V." unternahm nach Spielschluss einen Protestmarsch, bei dem der Rücktritt des gesamten Vorstands gefordert wurde. Besonders Schumacher kam in der Bewertung schlecht weg: "Sport 2 minus, Vereinsführung 6, Sozialkompetenz 6! Schuster, bleib bei deinen Leisten", war auf einem Transparent zu lesen.
1. FC Köln setzt auf dem Platz Zeichen gegen Chaos im Club
Der Vorstand des 1. FC Köln bröckelt, das Team dagegen liefert eine erstklassige Leistung ab: Mit einem 5:1 gegen Bielefeld gaben Trainer und Mannschaft die richtige Antwort und setzten der Vereinsführung ein Zeichen. Man merkte der Mannschaft deutlich an, dass sie ein Zeichen setzen wollte. Ein Zeichen an die Konkurrenz, aber auch ein Zeichen an die handelnden Personen in der Führungsetage des eigenen Clubs. Der Trainer moderiert den Kampf um die Plätze aktuell sehr gut. Alle Stürmer kommen zu ihren Einsatzzeiten und Erfolgserlebnissen. So hat der FC die Tabellenführung in der 2. Liga ebenso behauptet wie seinen Vier-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz. Am kommenden Sonntag gastieren die Kölner beim MSV Duisburg, gegen den es im Hinspiel eine 1:2-Heimpleite gab. Das sollte die Sinne schärfen. Und es wird auch nötig sein, denn beim 1. FC Köln im Frühjahr 2019 muss man immer wieder auf weitere Überraschungen gefasst sein.
Markus Anfang setzte gegen Bielefeld auf Schalke-Power im Mittelfeld! Erstmals ließ er Geis und Höger gemeinsam im Mittelfeld ran. In den Begegnungen davor spielte einer von beiden zentral in der Dreierkette, während der andere auf der angestammten Position im Mittelfeld ran durfte. Jetzt gab es die erfolgreiche Wiedervereinigung in der Schaltzentrale. Ob zusammen auf der Sechs oder in der Raute, beide teilten sich klug den Raum auf. „Högi und ich haben uns heute ein bisschen abgewechselt auf der Sechs. Wir hatten zeitweise eine Raute im Mittelfeld. So war es schwierig für den Gegner, sich darauf einzustellen. Das hat heute super geklappt“, fasste Geis das Zusammenspiel mit dem Vizekapitän zusammen. Beide überzeugten nicht nur als kompromisslose Abräumer, sondern vielmehr als Ballverteiler mit feinen Füßchen. Sowohl Höger als auch Geis kreierten mit ihren Bällen hinter die Kette immer wieder gefährliche Situationen.
Nach Spinner-Aus: Bringt sich Ritterbach in Position?
Am Montag wird der Mitgliederrat des 1. FC Köln einen Interimsvorstand wählen, der den scheidenden Werner Spinner bis zur Mitgliederversammlung vertreten wird. Die Nominierung dürfte auch ein Signal an die beiden aktuellen Vizepräsidenten sein. Denn insbesondere Markus Ritterbach bringt sich nach dem Spinner-Rückzug in Stellung. Strebt der 55-Jährige gar selbst das Präsidentenamt an? Ritterbach hat sich insbesondere in den vergangenen Tagen in Position gebracht. Intern im Dialog mit Veh und Wehrle, extern über die Medien als Sprecher gegen Spinner und gegen dessen Forderung, zu einem kritischen Zeitpunkt in der Saison eine weitreichende Personalentscheidung auf der Trainer- oder Managerposition zu vollziehen. Ob die Interviews in der Rundschau und bei Sky ihm geholfen haben, sein Profil zu schärfen? In der Fanszene haben sie zu kontroversen Diskussionen geführt – in der Mehrheit nicht zugunsten Ritterbachs.
Terodde meldet sich zurück Der Dreikampf im FC-Angriff
Der Rekord ist nicht mehr weit entfernt. Nur noch sechs Treffer fehlen Simon Terodde (31), um der beste Zweitliga-Torjäger aller Zeiten zu werden. Sven Demandt (54) ist zwar gebürtiger Kölner, doch er erzielte seinerzeit 121 Tore für Fortuna Düsseldorf und den 1. FSV Mainz 05. Nach seinen drei Treffern beim 5:1-Sieg über Arminia Bielefeld ist der FC-Stürmer Terodde mittlerweile bei 115 Treffern angelangt. Alleine in dieser Spielzeit gehen bisher 26 Tore auf sein Konto, die Torjägerkanone in der 2. Liga wird ihm keiner mehr streitig machen. Johannes Geis ist es ohnehin ganz gleich, wen er da im Sturmzentrum bedient. Der Mittelfeldspieler weiß: Die FC-Stürmer machen etwas aus seinen Vorlagen. „Eigentlich ist es egal, wer da vorne spielt. Jhon ist ein Arbeitstier, Simon und Tony sind die Vollstrecker. Eigentlich ist es unfair, dass man da einen bevorzugen muss“, befand Geis. Den Dreikampf im Sturm klug zu moderieren, das ist die Aufgabe von Markus Anfang.
Mitgliederrat des 1. FC Köln tagt Rückt Müller-Römer in den Vorstand?
Als die Südkurve am Samstag ihre Proteste gegen den Vorstand fortführte („Da waren’s nur noch zwei...“) hatten sie den zurückgetretenen Präsidenten Werner Spinner auf ihren Protestplakaten bereits geschwärzt. Aber lange soll es nicht beim Duo im FC-Vorstand bleiben. „Am Montag entsendet der Mitgliederrat ein Mitglied in den Vorstand, dann sind wir wieder zu dritt“, betonte Vizepräsident Markus Ritterbach. Wer wird der dritte Mann im FC-Vorstand? Naturgemäß ist der Vorsitzenden Stefan Müller-Römer erster Anwärter. In Frage käme auch sein Stellvertreter Carsten Wettich. Ritterbach soll hinter den Kulissen für den ehemaligen Hürther Bürgermeister Walther Boecker geworben haben. Nach Informationen des Express soll es nicht zu einer Kampfabstimmung im Gremium kommen. Das macht eine Berufung von Müller-Römer sehr wahrscheinlich. Nach der Auffasung von Gesellschaftsrechtlern, will die Satzung, dass es einen Präsidenten gibt. Der Nachrücker aus dem Mitgliederrat wäre somit für sechs Monate Interimspräsident.
Stefan Müller-Römer rückt wohl in den Vorstand auf
Der Mitgliederrat tagt am Montag und wählt einen Nachrücker für den Vorstand. Als Favorit gilt ein streitbarer Mann, der seinen Gestaltungswillen einbringen wird. Offen ist noch, in welcher Position der Neue im Präsidium wirken wird. Aufnitiative fc-reloaded, die eine Reform der Satzung zum Ziel hatte. Mit Werner Spinners Ausscheiden ist der in Paragraf 20, Absatz 4 der Satzung geregelte Fall eingetreten. Am Montag tagt der Mitgliederrat. Das Gremium wird aus seiner Mitte ein neues Vorstandsmitglied wählen. Beim 1. FC Köln vertrat man zunächst die Ansicht, dieses Mitglied werde als „kommissarisches Vorstandsmitglied“ auf einer Hierarchie-Ebene mit den Vizepräsidenten Toni Schumacher und Markus Ritterbach stehen. Allerdings gibt es auch eine Gegenmeinung, nach der Posten für Posten besetzt wird. Demnach würde der Nachrücker Präsident des 1. FC Köln. Und vieles spricht dafür, dass das Stefan Müller-Römer sein wird.