Auch Kölns Reservisten verlieren Bochum gewinnt Geheimtest
Am Sonntagmittag trafen der 1. FC Köln und der VfL Bochum unter Ausschluss der Öffentlichkeit aufeinander. Und beide Teams gingen wie bereits am Vortag vom Platz: Die Rheinländer trafen erneut nicht ins Tor, der Ruhrpott-Klub durfte jubeln. Nach dem 0:4 am Samstag gegen BVB hatte Kölns Trainer Timo Schultz beim Testkick im Franz-Kremer-Stadion auf alle Startelf-Spieler verzichtet. Mit Wäschenbach und Potocnik gehörten sogar zwei Talente zum Team, die eigentlich bei der U 21 Spielpraxis sammeln sollen und auch dort mittrainieren. Bochums Thomas Letsch bot ebenfalls Akteure aus der zweiten Reihe auf, nachdem sein Team den VfB Stuttgart mit 1:0 besiegt hatte. Wie schon gegen den BVB agierte Köln mit mehr Spielanteilen. Gefährlich wurde es aber nur selten...
Heldt rechnet mit FC-Vorstand ab „Nicht konkurrenzfähig“ und „überheblich“
Horst Heldt, von November 2019 bis Mai 2021 Sportchef des 1. FC Köln, hat den Vorstand seines Ex-Clubs heftig kritisiert. Im Doppelpass nannte er die Philosophie von Präsident Werner Wolf & Co. „nicht konkurrenzfähig“. „Das Präsidium hat eine Philosophie, die kann man gut oder schlecht finden. Ich finde, sie ist nicht nachhaltig konkurrenzfähig“, sagte der 54-Jährige, der im Mai 2021 vom Vorstandstrio um Werner Wolf entlassen worden war und sich seitdem auf Job-Suche befindet. „Sie verfolgen eine Ideologie, danach müssen sich die Geschäftsführer richten“, erklärte Heldt und meinte damit wohl das kategorische „Nein“ zu Investoren sowie den Matchplan.
Seinem Nachfolger als Sport-Geschäftsführer machte er keinen großen Vorwurf, schoss sich stattdessen immer mehr auf den Vorstand ein: „Christian Keller muss sich in diesen Rahmenbedingungen, die er vorgegeben bekommt, bewegen. Keiner macht alles richtig, das habe ich auch oftmals nicht.“ Aber mit der Strategie des Präsidiums stürze man „sehenden Auges ins Unglück“, fuhr Heldt fort: „Die Philosophie ist nicht konkurrenzfähig.“ Das CAS-Verfahren wiederum sei „in einer Überheblichkeit abgearbeitet“ worden, ergänzte er. „Das waren entscheidende Fehler. Es darf nicht zu einem Urteil kommen. Man muss im Vorfeld alle Hebel in Bewegung setzen, sich mit dem Club zu einigen."
Stefan Effenberg fragte Heldt anschließend nach der sportlichen Kompetenz in der Kölner Führungsetage. Der frühere Bundesliga-Profi wollte eigentlich „nicht in die Vergangenheit schauen“, kommentierte aber doch: „Natürlich ist da keiner, der schon mal gegen den Ball getreten hat. Man merkt, dass die Sportkompetenz fehlt.“ Als Hoffnung fielen Heldt lediglich die Kölner Fans ein. „Fans schießen aber keine Tore. So viele Sachen kommen zusammen, du weißt gar nicht, wo du anfangen sollst, die Brände zu löschen – auf dem Feld oder außerhalb?“ Seiner Meinung nach habe der FC zudem „eine einzigartige Möglichkeit verpasst, mit Steffen Baumgart über Jahre zu arbeiten..."
Nach Pleite im Geheim-Test Schultz bemüht alte Daum-Weisheiten
Zwei Spiele, 0:6 Tore! Der 1. FC Köln hat am Tag nach der 0:4-Klatsche gegen Dortmund einen Geheim-Test gegen den VfL Bochum verloren. Puuuh – das war erneut zähe Kost, was der 1. FC Köln da auf dem Platz gegen den VfL serviert hat. Das nächste Ruhrpott-Duell binnen weniger Stunden machte die eklatante Offensiv-Schwäche der Kölner einmal mehr deutlich. Während Köln die wenigen Chancen vergab oder den letzten Pass nicht anbringen konnte, waren die Gäste einmal mehr eiskalt. Schultz probierte einiges aus, ließ seine zweite Garde auflaufen.
Schultz war dennoch nicht unzufrieden mit dem Geheim-Test: „Es haben sich ein paar Spieler empfohlen. Kilian hat ein richtig gutes Spiel gemacht. Auch Heintz hat das ordentlich gemacht.“ Doch was fehlt dem FC genau? Das Selbstvertrauen oder ist es irgendwas anderes? Schultz sagte nach dem Spiel: „Es ist meistens die Mischung. Klar kann man darauf hoffen, dass irgendwann mal einer reinfällt und es dann klick macht. Aber ich bin eher ein Freund davon, sich das im Training zu erarbeiten.“ Auch nach dem doppelten Ruhrpott-Dämpfer fällt es Schultz nicht schwer, optimistisch zu bleiben...
Historischer Negativrekord droht in Wolfsburg Weiterer Abgang mit Olesen möglich
Der 1. FC Köln ist dabei eine Saison der negativen Superlative in der Bundesliga hinzulegen. Und das ist in einigen Punkten gar nicht so einfach, denn die Kölner haben 2017/18 schon eine Spielzeit absolviert, die kaum schlechter ging. Damals - gerade frisch für die Europa-League qualifiziert - ging es nach der starken Saison mit Lichtgeschwindigkeit in den Keller. Der damalige Manager Jörg Schmadtke reinvestierte nach dem Abgang von Modeste nach China (für knapp 30 Millionen Euro) knapp 30 Millionen Euro in den Kader. Das Ergebnis: Der erste Sieg wurde am 17. Spieltag eingefahren, gegen den VfL Wolfsburg, gegen den man einen neuen Negativrekord am kommenden Samstag vermeiden möchte. Nach 19 Spieltagen hatte man damals zwölf Punkte auf dem Konto, schlechter war Köln noch nie.
Doch am Samstag könnte der Rekord brechen. Aktuell steht Köln nach dem 0:4 gegen den BVB bei elf Punkten nach 18 Partien. Ein Remis in Wolfsburg würde die zwölf Zähler egalisieren, aber damals hatte Köln eine Tordifferenz von Minus 19, derzeit steht man bei Minus 22. Bedeutet: Ein Sieg muss her, sonst setzt Köln wieder eine negative Duftmarke, die in der Zukunft nur schwer zu erreichen sein wird. In der besagten Saison 2017/18 stieg der FC übrigens mit elf Punkten Abstand zum Relegationsrang ab - in dieser Spielzeit droht ein ähnlicher Ausgang. Nicht mehr helfen bei dem Unterfangen, nicht die schlechteste Kölner Mannschaft aller Zeiten nach 19 Spieltagen zu sein, wird wohl Mathias Olesen...
Taumelnden Kölnern droht bei Abstieg eine sportliche Katastrophe
Die Lage beim 1. FC Köln wird immer dramatischer. Der Trainerwechsel zeigt kaum Wirkung. Nach der herben Niederlage gegen Borussia Dortmund droht die schwächste Bilanz seit Jahren. Ein Abstieg hätte wohl weitreichende Folgen. Experten schreiben den FC schon ab. Die Lage wird immer dramatischer. Der Effekt des Trainerwechsels ist – bezogen auf die Ergebnisse und teilweise auch die Spielweise – längst nicht so wie erhofft, er droht zu verpuffen. Es war eher ein Fehlstart in die Mission Rettung, die Mission Klassenerhalt. Dem Klub droht der Abstieg. Köln ist Tabellenvorletzter – und hat Verletzungssorgen. „Ich glaube, dass bei den Kölnern die Lichter ausgehen. Mich würde es schwer wundern, wenn sie dieses Jahr nicht absteigen“, sagte Sky-Experte „Didi“ Hamann.
Gewinnt Köln gegen Wolfsburg nicht, wird die Mannschaft die schwächste Bilanz der Klubgeschichte nach 19 Spieltagen haben. Ein Abstieg würde nicht nur finanzielle sonderen wohl auch heftige sportliche Folgen haben. Mancher Experte glaubt, dass den Kölnern in der Folgesaison sogar der Absturz in die Dritte Liga drohen würde. Denn Köln darf wegen einer Transfersperre nach einem Fifa-Urteil zwei Transferperioden lang keine neuen Spieler holen, also auch im kommenden Sommer nicht. Im Falle eines Abstieges dürften viele Profis des aktuellen Teams den Klub verlassen. Der Klub könnte die Mannschaft also nicht für eine „Mission Aufstieg“ verstärken. Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt, der FC gehe „quasi mit gefesselten Händen in den Abstiegskampf.“
Kommentar zum 1. FC Köln Eine neue Stufe der Hilflosigkeit
Nach dem trüben 0:4 daheim gegen Dortmund schwindet die Kölner Hoffnung auf den Klassenerhalt. Als der 1. FC Köln noch Spieler verpflichten durfte, holte man im Winter vor einem Jahr Davie Selke. Die fünf Treffer, die Selke in der Hinrunde zur niederschmetternden Bilanz beitrug, sind nicht von der Hand zu weisen. Zwar zeigte er ein paar schaurige Leistungen. Aber da war auch keiner, der nachhaltig den Eindruck erweckte, es besser machen zu können. Als der 1. FC Köln im Sommer 2023 das Ende der Transferfrist verstreichen ließ, ohne einen Stürmer verpflichtet zu haben, war mancher Beobachter verblüfft: Mit Selke in die Saison zu gehen, ohne einen tauglichen Ersatz zu haben, schien riskant genug und angesichts der drohenden Transfersperre untragbar.
Das Resultat der Tatenlosigkeit des vergangenen Sommers zeigte sich am Samstag mit voller Härte: Die Kölner sind mit zwei Ersatzstürmern für Selke in die Saison gegangen, und im Vorlauf des Rückrundenauftakts war viel darüber spekuliert worden, ob die Wahl nun auf Tigges fallen würde oder doch auf Dietz. Dass Trainer Timo Schultz stattdessen Jan Thielmann als Mittelstürmer probierte und daneben Florian Kainz, dokumentierte spektakulär die Not im Kölner Kader. Der Kölner Vortrag auf dem Rasen bedeutete am Samstag gegen beileibe nicht gefestigte Dortmunder eine neue Stufe der Hilflosigkeit. Und das betraf nur die Sturmspitze. In anderen Mannschaftsteilen sieht es nicht viel besser aus. Wer seinen Blick am Samstag über die Ränge Müngersdorfs und den Rasen schweifen ließ, konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass es kaum reichen wird in diesem Jahr.
Kommentar zum 1. FC Köln Eine Stürmerwahl als Sinnbild der Krise
Die Fehlerkette in der Führungsebene des 1. FC Köln erscheint zu lang, um den Klassenerhalt schaffen zu können. Wenn es noch eines letzten Beweises bedurft hätte, wie unzureichend der Kader des 1. FC Köln zusammengestellt ist, dann taugte das Spiel gegen den BVB als gutes Beispiel. Nach der Verletzung von Davie Selke wäre es eigentlich naheliegend gewesen, dass Tigges oder Dietz nachrückt. Das Experiment mit Jan Thielmann als Neuner glich dabei fast schon einem Akt der Verzweiflung. Der auch deshalb nicht funktionierte, weil der lauf-, aber nun mal nicht kopfballstarke Flügelstürmer überraschend häufig mit Flanken gesucht wurde.
Dass die Verantwortlichen um Sportchef Keller die vorläufige Aussetzung der Transfersperre vor Saisonbeginn nicht genutzt haben, um offensichtliche Kader-Defizite – allen voran im defensiven Mittelfeld sowie im Sturmzentrum – zu beheben, erweist sich immer mehr als ein ebenso unverständlicher wie fataler Fehler, der auch nicht mit dem verständlichen Sparzwang zu erklären ist. Die Fehlerkette mit der Cas-Sperre erscheint zu lang, um in der Bundesliga bestehen zu können. Der Mannschaft ist dabei nur bedingt ein Vorwurf zu machen. Der Wille ist ihr anzumerken. Doch es reicht allem Anschein nach einfach nicht, weil die Qualität zu gering ist. Wer an beiden Enden des Spielfeldes nicht funktioniert, steht in der Tabelle folgerichtig ganz unten.
„Eine Katastrophe!“ FC-Legende Polster kritisiert den 1. FC Harmlos
Als „Toni Doppelpack“ feierte er mit Köln Erfolge, von denen der FC heute nur noch träumen kann. Jetzt geht Sturm-Legende Toni Polster vor allem mit seinen Nachfolgern im FC-Trikot hart ins Gericht. Polster (79 Tore in 150 Spielen) kritisiert die FC-Profis: „Es liegt vor allem an den Spielern und weniger am Trainer. Sie müssen sich hinterfragen, ob sie wirklich alles tun.“ Was Polster meint? Vor allem die dramatische Tor- und Sturm-Krise. Zu Polster-Zeiten undenkbar. Aktuell aber liegt der FC mit gerade mal 11 Toren und 33 Gegentoren nach 18 Spielen auf Platz 17 und steht damit mit einem Bein in der 2. Liga. Polsters Lösung: „Wenn Du keinen 20-Tore-Stürmer hast, musst du sechs, sieben Spieler mit fünf bis sieben Toren haben, um das aufzufangen. Die sehe ich beim FC aktuell nicht. Und ein Torjäger fehlt ja sowieso.“
Dem 1. FC Köln bleibt nichts als Mitleid des Gegners
Der 1. FC Köln liefert beim 0:4 gegen Dortmund einen weiteren Beleg seiner Mittellosigkeit. Es war beinahe rührend, wie Edin Terzić nach dem Sieg seiner Mannschaft nach aufbauenden Worten für seinen Kollegen suchte. „Ich drücke dir, Timo, und dem 1. FC Köln, alle Daumen. Ich glaube, dass ihr in die Bundesliga gehört, deshalb drücke ich euch da wirklich die Daumen“, sagte der Dortmunder Trainer am Samstag in Müngersdorf und klang dabei sogar betroffener als Schultz, der sich nach dem zweiten Spiel seiner Amtszeit als Kölner Chefcoach noch immer den Optimismus erhält, der jedem Anfang innewohnt. Terzic fand offenbar, er könne den Kollegen jetzt nicht einfach so sitzen lassen mit seinem Elend. Es war eine Geste voller Mitgefühl; Terzić hatte selbst einen nur in Teilen glücklichen Nachmittag erlebt...
Beim Testspiel war Olesen nur Zuschauer Zweiter Winter-Abgang steht bevor
Mathias Olesen wird den 1. FC Köln offenbar zeitnah verlassen. Der Luxemburger gilt seit Längerem als Leih-Kandidat und wurde am Sonntag beim Testspiel gegen den VfL Bochum nicht eingesetzt. Beim 1. FC Köln deutet sich, nach Limnios (Panathinaikos), der zweite Abgang des Winters an. Bereits in den vergangenen Wochen war über eine Leihe von Mathias Olesen spekuliert worden – nun rückt der Abschied des Luxemburgers offenbar näher. Beim Testspiel gegen den VfL Bochum (0:2) wurde Olesen als einziger Spieler des Kölner Aufgebots nicht eingewechselt, absolvierte stattdessen ein individuelles Programm. „Das haben wir heute Morgen so mit ihm abgesprochen“, sagte Trainer Schultz zunächst und offenbarte dann auf Nachfrage, ob ein möglicher Transfer der Grund hierfür war: „Er ist durchaus ein Kandidat, ja.“
Für Stefan Effenberg ist die Situation beim 1. FC Köln fast schon trostlos: "Die anhaltende Krise des 1. FC Köln beschäftigt mich nach der 0:4-Packung nun auch gegen Borussia Dortmund doch ziemlich. Steffen Baumgart, inzwischen nicht mehr im Amt, hat die Situation wohl doch schon richtig eingeschätzt. Er hatte wohl auch Selbstzweifel und nicht mehr diese Energie, um nach der Winterpause neu durchzustarten. Aber es muss sich erst noch zeigen, ob das mit Nachfolger Timo Schultz nun wirklich besser funktioniert. Die Kölner haben auch durch manche Abgänge viel Qualität verloren. Mittlerweile fehlt mir deshalb die Fantasie zu sagen, dass sie da unten noch rauskommen. Die Rettung ist vielleicht nur noch die Relegation. Auch mit Blick auf die durch das CAS-Urteil bestätigte Transfersperre fällt mir nur ein: Die Fans und Zuschauer wollen Antworten haben, das gehört sich einfach so. Aber auch daran hapert es. Die größte Gefahr beim 1. FC Köln ist deshalb, dass du jetzt noch die Fans verlierst."
Eine Aufstellung als letzter Beweis für die Kader-Fehler des FC
Der 1. FC Köln hat auch am zweiten Bundesliga-Wochenende des Jahres empfindliche Rückschläge erlitten. Timo Schultz‘ nachvollziehbare Aufstellung gegen Borussia Dortmund stellte die Fehler in der Kader-Planung offen zur Schau. Finanzchef Philipp Türoff verkündete auf der letzten Migliederversammlung einen Gewinn in Höhe von zwölf Millionen Euro. Ein Fan kommentierte diese hart erarbeitete Zahl mit dem unmissverständlichen Auftrag: „Stürmer kaufen!“ Christian Keller fühlte sich angesprochen und kam in seiner Rede darauf zurück. Wenn man den „Drahtseilakt“ aus sportlichem Erfolg und wirtschaftlicher Gesundung noch eine Saison lang meistere, sei die Wahrscheinlichkeit hoch, „dass der eine oder andere, der sich einen Stürmer wünscht, zufriedengestellt wird. Ich finde unsere Stürmer übrigens okay.“
Vier Monate später tut sich unter dem Drahtseil ein immer tieferer Abgrund auf – und dass die Kölner Stürmer eben doch nicht so „okay“ sind, wenn es darum geht, auf Bundesliga-Niveau zu bestehen, ist einer der Hauptgründe hierfür. Die Kaderaufstellung gegen den BVB war der Beweis für die Fehler und falschen Einschätzungen in der Kader-Zusammenstellung des FC. Und so war dieses Wochenende für Timo Schultz eines voller Ernüchterung. Es folgte die deutliche Niederlage gegen Dortmund sowie einige Ausrufezeichen der Konkurrenz. Schlusslicht Darmstadt ist nun punktgleich und Bremen durch den 1:0-Sieg bei den Bayern genau wie Bochum auf neun Punkte enteilt. Der Drahtseilakt droht zu scheitern.
Zum neunten Mal zu Null, Elfmeter gehalten Jonas Urbig überragt erneut
Mit dem 1:0-Erfolg beim SC Paderborn hat Greuther Fürth die Aufstiegsambitionen untermauert. Garant für die drei Punkte war zweifelsohne einmal mehr Jonas Urbig, der wieder über sich hinauswuchs. Er ist aktuell einer der wenigen Lichtblicke der Geißböcke: Jonas Urbig überragt in Liga zwei. Am Sonntag bescherte der Keeper Greuther Fürth drei Punkte. Ein Lichtblick sind aktuell die Leihgaben, die im kommenden Sommer ans Geißbockheim zurückkehren sollen. Allen voran Jonas Urbig, der bei Greuther Fürth einer der absoluten Leistungsträger ist. Der Wechsel zu den Mittelfranken, der durchaus von Skepsis belgeitet war, zahlt sich für den FC bereits aus. Der 20-jährige Keeper sammelt nicht nur fleißig Spielpraxis, Urbig ist mittlerweile einer der besten Keeper der 2. Bundesliga.
Die Versäumnisse der letzten zwei Jahre liegen offen
Der Einsatz von Jan Thielmann als Sturmspitze gegen Borussia Dortmund kam überraschend, kommt mit zwei Tagen Abstand aber einer Verzweiflungstat gleich. Einer Verzweiflungstat, die die Misere des FC schonungslos verdeutlicht. Die Niederlage des 1. FC Köln am Samstag gegen Borussia Dortmund zeigte deutlich, welche Fehler die vergangenen zwei Jahre gemacht wurden. Die Frage, wie die Kölner den Klassenerhalt schaffen sollen, wird immer schwerer zu beantworten. Die einzige Hoffnung auf den Klassenerhalt ist in dieser Verfassung nicht mehr innerhalb des Klubs zu finden. Sie liegt einzig in dem Wunsch, dass sich noch zwei Mitstreiter finden, die am Ende des Tages hinter dem FC liegen und Köln einmal mehr eine positive Relegation spielen darf. Das rettende Ufer ist mittlerweile drei Punkte entfernt. Bei allem vom Klub verbreiteten Optimismus: Aktuell spricht erschreckend viel für den nächsten Abstieg.
Schultz-Vorgänger über FC-Trainer „Hätte niemals passieren dürfen“
Timo Schultz ist mit einem Remis und einer Niederlage in sein Köln-Abenteuer gestartet. Sein Vorgänger beim FC Basel hat jetzt über den neuen FC-Trainer gesprochen. Auf Platz neun mit mageren fünf Pünktchen wurde Schultz in Basel schließlich entlassen – und es wurde ordentlich nachgetreten. Damals hieß es auf der Homepage der Schweizer: „Der FCB befindet sich in einer sportlichen Krise, in der es dem Trainer nicht gelang, den absoluten Siegeswillen auf die Mannschaft zu übertragen.“
Jetzt sprach sein Basel-Vorgänger (und Nachfolger) über Schultz’ Zeit im Alpenstaat – und nahm den Neu-Kölner teils auch in Schutz. Heiko Vogel sagte über den FC-Coach und dessen Entlassung: „Dafür gibt es nicht den einen Grund und nicht den einen Schuldigen. Wir mussten im Sommer einen großen Umbruch bewerkstelligen. Mit einem unfertigen Kader sind wir in der Conference-League-Quali an Tobol Kostanay aus Kasachstan gescheitert, was aber auch mit dem verfügbaren Spielermaterial niemals hätte passieren dürfen. Dann sind wir leider in eine Abwärtsspirale geraten.“
Einmal stand er in der ersten Pokalrunde in der Startelf, ansonsten kam Mathias Olesen auf lediglich sechs Kurzeinsätze für den 1. FC Köln. Nun soll der Mittelfeldspieler verliehen werden - wohl in die schweizerische erste Liga. Am Samstag beim 0:4 gegen Borussia Dortmund fehlte er mal wieder komplett im Kader und auch beim 0:2 im Testspiel der Reservisten am Sonntag gegen den VfL Bochum blieb er außen vor. Doch nun könnte Mathias Olesen wieder mehr Spielzeit sammeln. Allerdings nicht beim 1. FC Köln in der Bundesliga, sondern beim Yverdon-Sport FC in der ersten Liga der Schweiz. Dorthin soll der 22 Jahre alte Luxemburger nach Informationen des Kicker für den Rest der Saison verliehen werden.
Ein Jahr nach Karibik-Angebot Auf Kuba verarbeitet Baumgart sein FC-Aus
Kuba statt Krise. Während der 1. FC Köln die erste Niederlage des neuen Jahres kassiert hat, erholt sich Ex-Trainer Steffen Baumgart in der Karibik. Vor einem Jahr hatte er eine Anfrage aus Haiti. Mit Strohhut unter Palmen statt mit Schiebermütze an der Seitenlinie: Steffen Baumgart entspannt nach seinem Aus beim 1. FC Köln in der Karibik. Der 52-Jährige urlaubt mit seiner Frau Katja auf Kuba. Gut 15 Flugstunden von seinem Ex-Club und der dortigen Krise entfernt. „Mir fehlen die Jungs, mir fehlt das Team. Es ist aber nicht so, dass ich jeden Tag ein Taschentuch rausnehme – ich betrachte das aus der Ferne“, sagte er zuletzt passenderweise in Jonas Hectors Podcast Schlag und fertig. Er sei nur noch „ganz, ganz wenig am Geißbockheim, eigentlich gar nicht mehr“, erklärte Baumgart.
Bisher keine Rolle gespielt Wird Christensen im Abstiegskampf noch wichtig?
Er gilt als großes Talent, doch beim 1. FC Köln kam er bisher noch gar nicht zum Zug: Am Samstag feierte Jacob Christensen sein Bundesliga-Debüt. Wird der Däne jetzt im Abstiegskampf wichtig? Durch den Trainerwechsel von Baumgart zu Schultz bekommt Christensen jetzt die Chance auf einen Neuanfang. Bei der 0:4-Niederlage am Samstag kam der defensive Mittelfeldspieler zu seinem Bundesliga-Debüt als er in der 74. Minute für Kainz eingewechselt wurde. Schultz jedenfalls ist mit der Entwicklung und Trainingsleistung des dänischen Sechsers zufrieden und hat ihn für die Rückrunde fest eingeplant. Schultz: „Jacob ist ein toller Spieler, der uns mit seinen strategischen Fähigkeiten einiges geben kann. Er hat seine Verletzungsphase sehr gut genutzt, macht im Training einen guten Eindruck und ist definitiv eine Alternative für uns.“
TV-Experten und Ex-Spieler glauben nicht mehr an die Rettung
Der 1. FC Köln wird in der kommenden Spielzeit wohl in der 2. Bundesliga spielen. Zumindest wenn es nach einigen TV-Experten und ehemaligen FC-Profis geht. Das 0:4 gegen Borussia Dortmund hat die Kernschwäche der Kölner schonungslos offenbart. Dem 1. FC Köln fehlen die Mittel, um Torgefahr zu entwickeln. Dementsprechend sinkt die Hoffnung nicht nur bei den Fans. Auch die TV-Experten glauben nicht mehr an die Rettung. Im vergangenen Jahr vor den Spielen gegen Union Berlin und Freiburg hatte sich auch Pierre Littbarski in einem Interview zum FC geäußert. „Die sind alle ordentliche Spieler, aber es passt momentan nicht zusammen. Sie entwickeln keine Torgefahr“, sagte der 63-Jährige.
Dem FC droht die schlechteste Saison seiner Geschichte
Der 1. FC Köln ist auf dem besten Weg, die schwächste Saison der Vereinsgeschichte hinzulegen. Die Parallelen zum letzten Abstieg werden immer größer. Viele Monate hatte man am Geißbockheim die Augen davor verschließen wollen, dass der 1. FC Köln in dieser Saison in arge Abstiegsnöte geraten würde. Nach dem Fehlstart mit nur einem Punkt aus sieben Spielen hieß es, die Mannschaft müsse lediglich ihre sicher vorhandene Qualität auf den Platz bringen, dann würden die Punkte von ganz alleine folgen. Elf Spieltage später hat der FC aber lediglich zehn Punkte mehr auf dem Konto und steht punktgleich mit dem Tabellenletzten aus Darmstadt noch immer am Ende der Tabelle. Es bleibt daher festzustellen, dass die Verantwortlichen die Qualität der eigenen Mannschaft zu Saisonbeginn überschätzt haben.
FC war an ihm dran Freiburg-Profi vor Wechsel zum VfB Stuttgart
Der 1. FC Köln hatte ihn schon zweimal auf der Wunschliste, doch am Ende blieb er beim SC Freiburg. Jetzt steht Yannik Keitel vor einem Sommer-Wechsel zum VfB Stuttgart. Ein FC-Wunschspieler für den Winter war – wie im Sommer zuvor schon –Yannik Keitel. Der 23-jährige vom SC Freiburg sollte die Kölner Mittelfeldzentrale für die Rückrunde verstärken. Keitel, der auf 15 Einsätze in der deutschen U21 zurückblicken kann, sollte im Rheinland eine tragende Rolle einnehmen, die Transfersperre ließ den Wechsel jedoch platzen. Nun soll Keitel laut dem Fernsehsender Sky vor einem Sommer-Wechsel zum CL-Kandidaten VfB Stuttgart stehen. Der Vertrag des defensiven Mittelfeldspielers in Freiburg läuft Ende Juni aus und er könnte die Breisgauer ablösefrei verlassen.
GEISSPOD 122 Dieser FC ist waffenlos im Abstiegskampf
Während die Konkurrenz punktet, lässt sich der 1. FC Köln gegen Borussia Dortmund trotz eigentlich guter Leistung auseinandernehmen: Im neuen GEISSPOD sprechen Sonja und Marc über die Offenlegung der größten FC-Probleme.
Schultz beschwört „den großen Christoph Daum“ und verspricht Erlösung
Timo Schultz‘ Optimismus ist trotz seiner ersten Niederlage als Chefcoach des 1. FC Köln ungebrochen. Im Ringen um mehr Tor-Gefahr erinnert der 46-Jährige an die Worte von Trainer-Legende Christoph Daum. „Überhaupt nicht“ schwer falle es ihm, optimistisch zu bleiben, erklärte Timo Schultz zum Abschluss des Wochenendes fast schon trotzig. Zuvor hatte der Trainer 180 Minuten Fußball gesehen, ohne auch nur ein Tor seines 1. FC Köln. Erst in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund (0:4), dann im Testspiel gegen den VfL Bochum (0:2). Jeder fitte Spieler im Kölner Kader war am Samstag, am Sonntag oder sogar in beiden Partien eingesetzt worden – keiner hatte jubeln dürfen...
RTL-Moderatorin Jana Wosnitza mit harter Kritik an FC-Trainer Schultz
Nur ein Punkt aus zwei Spielen, dabei eine herbe 0:4-Klatsche gegen Borussia Dortmund. Timo Schultz hat sich seine ersten Wochen als Köln-Trainer sicherlich besser vorgestellt. Allerdings zeigen die ersten Ergebnisse des 46-Jährigen, in welch misslicher Lage die Kölner feststecken. Im Podcast "Copa TS" hat nun Jana Wosnitza über die Situation des 1. FC Köln gesprochen. Die RTL-Moderatorin kommt aus Köln und ist bekennender FC-Fan, stellt aber auch klar fest: "Ich weiß nicht, ob ich den FC in meinen 30 Jahren als Fan und Sportreporterin in so einem Zustand erlebt habe. Ich finde das schon sehr besorgniserregend."
Als neuen Trainer an der Seitenlinie stellten die Kölner Anfang Januar Timo Schultz vor. Den finde Wosnitza grundlegend sympathisch, dennoch hat sie nach der 0:4-Pleite gegen den BVB schon einen großen Kritikpunkt am 46-Jährigen. Konkret ging es ihr um die Interviews rund um die Partie: "Da wurde gesagt, auch von Verteidiger Timo Hübers, dass sie auf Augenhöhe mit dem BVB waren. Da denke ich mir wirklich: 'Also Leute, das war nicht auf Augenhöhe, sondern ein Klassenunterschied'." Sie habe auch Verständnis für den neuen Trainer, dass er seine neuen Spieler nicht sofort schlecht reden wolle. Allerdings ist sie auch der Überzeugung, dass die Spieler selbst genug Fußballsachverstand haben, um zu hinterfragen, ob sie wirklich auf dem gleichen Niveau wie der BVB spielen würden.
Diehl vor nächstem Schritt Schultz blendet Zukunfts-Poker aus
Justin Diehl ist auf dem Sprung in die Startelf des 1. FC Köln. Trainer Timo Schultz will das Offensiv-Talent zeitnah erstmals für die Anfangsformation nominieren – und blendet den Poker um Diehls Zukunft komplett aus. Ganz so auffällig wie in der Vorwoche gegen Heidenheim agierte Justin Diehl nach seiner Einwechslung gegen Borussia Dortmund zwar nicht. Doch der 19-Jährige avancierte erneut zum besten Joker des 1. FC Köln. Im Vergleich zum zeitgleich eingewechselten Faride Alidou, der den rechten Flügel beackerte, hatte Linksaußen Diehl in sämtlichen Statistiken die Nase vorn: 1:0 Torschüsse, 2:1 Torschussvorlagen, 22:13 Ballkontakte. Dazu spielte Diehl nur einen Fehlpass und war mit 34,7 km/h der schnellste Kölner des Nachmittags, stellte damit den drittbesten FC-Wert der Saison auf.