Mit Mut und Selbstvertrauen gegen „Wucht“ und Geschwindigkeit
Der 1. FC Köln bekommt es am Freitagabend mit RB Leipzig zu tun. Die Kölner erwartet alles andere als eine leichte Aufgabe. Dennoch glaubt man beim FC an die eigene Chance. Im Hinspiel kassierte der FC eine derbe 0:6-Klatsche, aktuell befindet sich der Gegner in einem Form-Hoch und doch glaubt der FC an seine Chance. So will der FC gegen Leipzig punkten. Nach dem Duell gegen RB Leipzig am Freitagabend heißt es für den 1. FC Köln erst einmal durchatmen. Und das nicht nur, weil die Kölner sich am kommenden Montag ins Kurztrainingslager nach Spanien verabschieden. Der FC hat dann sechs der sieben Gegner aus dem oberen Tabellendrittel bespielt – im Liga-Endspurt wartet „nur“ noch der FC Bayern München aus der Top-7, dafür aber verhältnismäßig viele kolportierte Augenhöhe-Gegner.
Köln empfängt Leipzig zum Auftakt des 26. Spieltags
Der 26. Spieltag im Oberhaus beginnt am Freitagabend in Köln, Leipzig ist zu Gast. RB hat keines der vergangenen fünf Duelle mit dem 1. FC Köln verloren. Dreimal trennte man sich Unentschieden, zwei Partien gewann RB. In der Hinrunde hieß es 6:0 für Leipzig. Köln holte aus den ersten zwölf Heimspielen der Saison nur neun Punkte. Lediglich in der Saison 2020/21 gab es mit sieben Zählern in zwölf Heimpartien noch weniger Zählbares. Kilian dürfte bei den Kölnern Hübers ersetzen. Sollte es bei den am Mittwoch erkrankten Maina und Ljubicic für die Startelf reichen, könnten Selke oder Kainz auf die Bank rutschen. Trainer Marco Rose hat bei RB die Qual der Wahl: Auch Simakan und Baumgartner sind Kandidaten für die Anfangsformation.
RB Leipzig reist wohl mit voller Kapelle zum Auswärtsspiel nach Köln (Fr., 20.30 Uhr). Auch Mohamed Simakan, der sich in der Schlussphase des 2:0 gegen Darmstadt wehgetan hatte, konnte die gesamte Woche voll trainieren und ist dabei. Der gläubige Muslim befindet sich seit Sonntag im Fastenmonat Ramadan und darf von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts essen. Da das Spiel gegen Köln nach Einbruch der Dunkelheit stattfindet, darf Simakan vorher etwas zu sich nehmen. Der Ramadan dauert bis zum 9. April. Auch Eljif Elmas fastet ebenso wie Amadou Haidara im Ramadan. Gegen Köln muss RB lediglich auf Lukas Klostermann verzichten, der nach Muskelfaserriss noch am Comeback arbeitet. Gelbgesperrt ist aktuell kein Leipziger, doch Raum, Openda und Haidara haben allesamt vier Gelbe Karten.
Nach dem Derby-Tor Das ist Schultz’ Plan mit Damion Downs
Der 1. FC Köln hat mit Damion Downs eine talentierte wie flexibel einsetzbaren Sturm-Hoffnung in den eigenen Reihen. Timo Schultz erklärt, auf welcher Position er den Youngster am stärksten sieht. Downs darf sich berechtigte Hoffnungen machen, auch am Freitagabend gegen RB Leipzig im Müngersdorfer Stadion zum Kader des 1. FC Köln zu gehören. Da mit Jan Thielmann weiterhin ein Offensivspieler aufgrund seiner Rot-Sperre aus dem Spiel gegen Leverkusen ausfallen wird, dürfte Downs vor allem mit der Empfehlung seines ersten Bundesliga-Tores im Aufgebot bleiben. Für den Youngster, für den der FC 2020 eine niedrige sechsstellige Summe an den FC Ingolstadt überwiesen hatte, wäre es die zweite Kader-Nominierung nach dem 0:2 gegen den VfB Stuttgart vor heimischem Publikum.
Jeff Chabot und Eric Martel sind aus der Startelf der Kölner aktuell nicht wegzudenken. Beide Stammspieler probierten es einst bei Leipzig, schafften den Durchbruch bei RB aber nicht. Ohne Einsatzzeit keine Weiterentwicklung. Nur wenige Eigengewächse schaffen bei RB Leipzig den Durchbruch bei den Profis. Und so verließen auch Eric Martel und Jeff Chabot vor Jahren den Verein, um bei einem anderen den Weg in die Profimannschaften zu schaffen. So profitiert auch der FC von Leipzigs Weg. Bekanntermaßen hat auch der FC in der Vergangenheit Spieler aussortiert, die nun zum Beispiel in Stuttgart für Furore sorgen. Max Finkgräfe, Damion Downs, aber auch das Buhlen um Justin Diehl zeigen, dass der FC in Sachen Nachwuchsarbeit aktuell viel richtig macht – vielleicht auch notgedrungen.
Trotz sieben Toren Darum will Sbonias Downs nicht mehr sehen
Ein Highlight unter Flutlicht: Die U21 des 1. FC Köln empfängt am Freitagabend (19:30 Uhr) in der Regionalliga West den Tabellenführer Alemannia Aachen. Mehr als 2000 Gästefans werden im Franz-Kremer-Stadion erwartet. Der Kölner Trainer wäre froh, wenn er Damion Downs dann nicht dabeihätte. Es wird voll am Freitagabend im Grüngürtel: „Aachen hat das komplette Ticketkontingent (2.100) abgenommen“, teilte der 1. FC Köln auf Anfrage mit. Zudem dürften sich noch weitere Alemannen über den FC-Online-Ticketshop mit Karten versorgt haben. Sbonias merkte zu Downs nach seinem Tor i n Gladbach an: „Wir freuen uns, wenn er nicht mehr zu uns kommt.“ Denn dann hätte das Sturm-Talent den dauerhaften Sprung nach oben geschafft. „Es macht uns stolz und bestätigt unsere Arbeit.“
Mit seinem Treffer beim 3:3 gegen Gladbach drängt Damion Downs auf mehr Einsatzzeit bei den Profis. Das erleichtert die Situation für Steffen Tigges und Florian Dietz nicht gerade. Davie Selke drängt auf die Rückkehr in den Kader, Downs meldete ebenfalls Ansprüche an. Dem Youngster gehört die Zukunft. Zudem kehren in den kommenden Wochen einige Verletzte und gesperrte Spieler wieder zurück. Das macht die Situation für andere Spieler nicht einfacher. Baumgarts Wunschspieler Tigges lief zwar 37 Mal für den FC in der letzten Saison auf, erzielte aber wettbewerbsübergreifend nur sieben Tore. In dieser Spielzeit sind es 17 Einsätze – und noch kein Treffer. In den vergangenen fünf Spielen stand Tigges fünf Mal, aber insgesamt nur eine halbe Stunde auf dem Platz. Dietz startete vielversprechend, ließ schnell nach und riss sich das Kreuzband.
Am Freitag eröffnet RB Leipzig mit der Partie beim 1. FC Köln (20.30 Uhr,) den 26. Spieltag. Die Rollen sind eigentlich klar verteilt, aber Marco Rose hat dennoch Respekt vor der Aufgabe. Der Trainer der Leipziger rechnet am Freitag damit, dass sein Team in Sachen Atmosphäre vor einer Herausforderung steht. "Sehr emotional" seien Partien in Köln stets, so am Donnerstag. Köln sei "eine Mannschaft, die sehr leidenschaftlich und gut strukturiert verteidigt. Es ist schwer, Räume zu finden." Zudem sei das Team seines Kollegen Timo Schultz auch mit Ball gefährlich, verfüge etwa über ein gutes Umschaltspiel, Tempo und habe auch "am Ball gute Lösungen". Auf jeden Fall, so Rose weiter, "braucht man in Köln eine gute Leistung, um drei Punkte zu holen". Trotz derlei mahnender Worte geht RB als klarer Favorit in die Begegnung.
Köln kämpft gegen Leipzig-Trauma Das entscheidet Selkes Startelf-Rückkehr!
Dieses Spiel war der Tiefpunkt in Kölns Schrott-Hinrunde. 0:6 ließ sich der FC Ende Oktober unter Ex-Trainer Steffen Baumgart in Leipzig auseinandernehmen. Freitag muss sich Neu-Trainer Schultz dem Leipzig-Trauma stellen und mit seiner Truppe im Abstiegskampf retten, was zu retten ist. Hilft dabei endlich auch wieder Davie Selke in der Startelf? Ein Vier-Augen-Gespräch entscheidet Selkes Startelf-Comeback. Wer den Stürmer kennt, weiß, dass er unbedingt sofort ran will. Wie heiß Selke ist, hatte er beim Gladbach-Derby (3:3) gezeigt. Schon lange vor seiner Einwechslung zeigte der Spieler immer wieder an, dass er auf den Platz will. Schultz hofft trotz der vielen Ausfälle, dass gegen Leipzig eine Überraschung möglich ist: „Wir wollen uns genau wie in Gladbach Chancen erspielen und da arbeiten wir dran."
Nicht wieder so ein 0:6 Schultz verrät Plan gegen Leipzig-Wucht
Die Erinnerungen an RB Leipzig sind, um es deutlich zu sagen, mies. Im Hinspiel kassierte der 1. FC Köln eine derbe Klatsche. Das soll nun am Freitag anders werden. Auch wenn es wieder ein Kampf David gegen Goliath wird – in diesem Fall Abstiegskandidat gegen CL-Kandidat Leipzig – geht, glaubt FC-Trainer Schultz fest an eine Chance und hat sich einen Plan zurechtgelegt. „Leipzig hat enorme individuelle Qualität, mannschaftlich präsentieren sie sich sehr gefestigt. Vom Ansatz spielen sie sehr zielstrebig und schnörkellos nach vorne. Durch ihr Tempo und ihre Klasse können sie sehr viel Wucht nach vorne entwickeln“, weiß der Trainer. Deshalb gilt folgendes: „Für uns geht es wieder darum, gut zu stehen, die Räume eng zu machen und ihnen möglichst wenig in der Tiefe anzubieten. Aber wir wollen, wie schon in Gladbach, auch selber aktiver werden. Wir wollen uns Chancen erarbeiten und die nächsten Schritte gehen.“
Alemannia Aachen wird die Narrenzahl an Gästefans von RB Leipzig am Freitagabend in Köln deutlich überbieten. Wären am Donnerstag Kölner auf der Pressekonferenz von RB Leipzig anwesend gewesen, sie hätten sich wohl ins Fäustchen gelacht. Noch bevor RB-Trainer Marco Rose das Wort zur anstehenden Partie gegen den 1. FC Köln am Freitagabend ergriff, kam es zu einer bemerkenswerten Ankündigung: „Uns begleiten nach Köln 1111 RB-Fans.“ Lustig zum einen, weil die Zahl natürlich bis auf zwei Pünktchen genauso anmutet wie der 11.11. – zum anderen, weil die Anzahl der Fans weit weg ist vom kleinstmöglichen Ticket-Kontingent für Auswärtsfans im Rhein-Energie-Stadion.
Wenn Stadionspredcher Michael Trippel am Freitag also dem Müngersdorfer Publikum verrät, inwieweit das Stadion ausgelastet ist, wird er sein „Ausverkauft“ geschickt auf den „Heimbereich“ beziehen und damit ein fröhliches Gelächter auf den Rängen hervorrufen. So passiert es üblicherweise dann, wenn Gast-Vereine mit nur wenig Anhang nach Köln kommen und den Gästebereich nicht gefüllt bekommen. Die Zahl von 1111 Gästefans aus Leipzig wird aber noch amüsanter, vergleicht man sie mit einem weiteren FC-Spiel, das nahezu zeitgleich am Geißbockheim ausgetragen wird. Am Freitagabend (19.30 Uhr) ist Alemannia Aachen zu Gast im Franz-Kremer-Stadion, um gegen die U21 des FC anzutreten. Aachen ist souveräner Tabellenführer der Regionalliga West und kommt mit stolzen 2100 Fans.
Beraterwechsel: Verlässt das nächste Sturm-Talent den FC?
Der 1. FC Köln muss im Sommer 2024 seine Kader ohne externe Transfers planen. Dennoch werden mehrere Spieler die Geißböcke verlassen. Dazu könnte auch Oliver Issa Schmitt zählen. Nicht nur die Bundesliga-Profis des 1. FC Köln wissen noch nicht, mit welcher Sturm-Besetzung es in die kommende Saison gehen wird. Auch hinter dem Angriff der U21 in der Regionalliga stehen noch viele Fragezeichen. Gegen Rödinghausen stand u.a. Oliver Schmitt in der Anfangsformation der Geißböcke. Er konnte sich aber nie ernsthaft für die erste Mannschaft empfehlen. Er gab nun bekannt, dass sich künftig der Spielerberater Makram Naceur um seine Belange kümmern wird. Der Wechsel eines Beraters im Frühjahr einer Saison ist in der Regel ein Zeichen, dass der betreffende Spieler eine Luftveränderung anstrebt oder anstreben muss.
Geheimtraining im Stadion Maina und Ljubicic fallen gegen RB Leipzig aus
Der 1. FC Köln muss gegen RB Leipzig wie befürchtet auf Linton Maina und Dejan Ljubicic verzichten. Das Duo fehlte am Donnerstag beim Abschlusstraining. Sie hatten sich am Mittwoch bei Timo Schultz vom FC-Training krank abgemeldet. Trotzdem hegte der Trainer noch leise Hoffnungen, dass das Duo bis für das Spiel gegen RB Leipzig am Freitagabend rechtzeitig fit würde. Am Donnerstag gab es jedoch Ernüchterung. Das Duo wird demnach am 26. Spieltag und damit unmittelbar vor der Länderspielpause nicht zur Verfügung stehen. Wie schwer es die beiden Offensivspieler erwischt hat und ob sogar die Teilnahme am Trainingslager (vom 18. bis zum 23. März in Spanien) in Gefahr ist, ist aktuell noch unklar. Schultz wird seine Mannschaft damit erneut umbauen müssen.
Macht Downs in Köln den nächsten Schritt? Schultz: "Das liegt an ihm"
Mit dem Treffer zum 3:3-Endstand schoss sich Damion Downs beim 1. FC Köln in den Fokus. Auch Trainer Timo Schultz lobt das Talent und stellt ihm weitere Spielzeit in Aussicht. "Er hat gezeigt, was er für eine Qualität hat", lobt FC-Trainer Schultz seinen jungen Offensivspieler. In seinem vierten Kurzeinsatz hatte Downs den Treffer zum Endstand erzielt, als habe er bereits 300 Partien im Profibereich bestritten. Gut möglich, dass Downs deshalb zukünftig häufiger im Profikader auftauchen wird. Denn die mit 19 Toren nach 25 Spielen schlechteste Offensive der Liga kann jeden Impuls gebrauchen. Im Kader gesetzt ist das Talent deshalb aber noch lange nicht. "Das Wichtigste für junge Spieler ist, dass sie regelmäßig Spielzeit sammeln", betont Schultz und kündigt an: "Wenn er bei uns nicht dabei ist, wird er bei der U 21 spielen."
Davie Selke wird gegen RB Leipzig noch keine Kraft für 90 Minuten haben. Aber hat Timo Schultz überhaupt eine andere Wahl, als den Angreifer des 1. FC Köln von Beginn an spielen zu lassen? Eine personelle Änderung im Vergleich zum 3:3-Unentschieden gegen Gladbach wird am Freitagabend wohl keine Überraschung sein: Timo Hübers fehlt den Geißböcken aufgrund seiner fünften Gelben Karte und dürfte wie schon in Hoffenheim und Stuttgart durch Luca Kilian ersetzt werden. Darüber hinaus jedoch wird Trainer Timo Schultz ein wenig puzzeln müssen. Denn auch Linton Maina und Dejan Ljubicic werden den Geißböcken nicht zur Verfügungen stehen. Das Duo hatte sich am Mittwoch krankheitsbedingt abgemeldet und konnte auch am Donnerstag noch nicht wieder trainieren.
Erst zwei Mal hat der 1. FC Köln in der Bundesliga gegen RB Leipzig gewonnen. Beeindruckend war der 2:1-Erfolg vor knapp drei Jahren. Damals avancierte Jonas Hector zum Symbolbild im Abstiegskampf und leitete mit zwei Toren die Wende und den Klassenerhalt ein. Das Bild ist bis heute unvergessen: Hector auf einem Betreuerstuhl, die Beine gestreckt, der Blick ins leere Stadion gerichtet. Der Kölner Kapitän hatte damals nahezu im Alleingang RB Leipzig abgefertigt. Nun steckt der FC in einer ähnlichen Situation und es braucht ein ähnliches Wunder beim 1. FC Köln. Die Aufgabe dürfte am Freitagabend aber nicht wirklich einfacher werden. Auch, weil den Kölnern ein Anführer wie damals fehlt. Und der FC kämpft mit erheblichen personellen Problemen. Vielleicht ist das aber auch genau der Zeitpunkt für eine weitere Überraschung.
1. FC Köln hat düstere Erinnerungen ans letzte Spiel gegen RB Leipzig
Die eine Mannschaft spielt gegen den Abstieg, die andere versucht die Qualifikation für die Champions League unter Dach und Fach zu bringen. Unterschiedliche Vorzeichen also vor dem Aufeinandertreffen des 1. FC Köln gegen RB Leipzig am Freitagabend (20.30 Uhr). Doch gerade für die Sachsen ist ein Sieg absolute Pflicht. Der Hauptkonkurrent um die Königsklasse, Borussia Dortmund, liegt weiterhin einen Zähler vor den Rasenballern. Leipzigs Trainer Marco Rose fürchtet ein hartes Stück Arbeit: "Es gibt keine einfachen Spiele, das ist klar. Der 1. FC Köln ist eine sehr leidenschaftliche und gut strukturiert verteidigende Mannschaft. Sie haben gute Umschaltspieler und Tempo. Auch am Ball arbeiten sie gut mit fußballerischen Lösungen." Das Hinspiel ging 0:6 aus Sicht des "Effzeh" aus. Das soll dieses Mal anders laufen.
FC hält Bundesliga-Bestmarke Jüngste Startelf: Zieht Verfolger Leipzig vorbei?
Platz 16 in der Bundesliga-Tabelle, dazu die wenigsten Tore der Liga: Der 1. FC Köln eilt in der aktuellen Spielzeit nicht gerade von Bestwert zu Bestwert. In einer Statistik führte Schultz sein Team sogar kurz nach Amtsantritt bis ganz an die Spitze. Jugend forscht beim FC! Unter Schultz spielen Talente plötzlich wieder eine wichtige Rolle. Mit Max Finkgräfe (19), Faride Alidou (22) und Justin Diehl (19) gehören drei zuvor kaum oder sogar gar nicht berücksichtigte Jung-Profis plötzlich fest zum Stamm des Trainers. So hat der FC die jüngste Startelf der laufenden Saison auf den Rasen geschickt, beim 1:1 in Stuttgart am 23. Spieltag lag der Altersschnitt bei 24,2 Jahren. Die Gäste sitzem dem FC sogar in dieser Statistik im Nacken, könnten womöglich gar im Jugend-Ranking vorbeiziehen. Rose hat im Kader ausreichend talentierte Optionen.
Der 1. FC Köln zwischen den Ligen. Selten stand dieser Verein SO am Scheideweg wie in dieser Saison! Eine Ungewissheit, die selbst die Bosse zu überfordern scheint. Auf die BILD-Nachfrage, wo das kölsche Geschäftsführer-Trio den FC in 5 Jahren sieht, lassen Christian Keller, Philipp Türoff und Markus Rejek ausrichten: „In der aktuellen Situation des FC mit zahlreichen Herausforderungen und Unwägbarkeiten erscheinen öffentliche Äußerungen zu einer Fünfjahresprognose nicht zielführend. Der Fokus liegt derzeit ausschließlich auf dem Klassenerhalt der Bundesliga.“ Heißt nichts anderes als: Der Abstiegskampf verbunden mit der Transfersperre der Fifa, die es Köln bis 2025 untersagt Neuzugänge zu verpflichten, lähmen die Zukunftsplanungen brutal und zwingen den Verein in zwei Zukunfts-Szenarien zu denken. Denn es ist noch nicht absehbar, ob die Domstädter weiter in der Bundesliga spielen werden oder aber den bitteren Gang ins Unterhaus antreten müssen.
Stuttgarts Abstieg als mahnendes Beispiel Köln ist historisch schlecht
Der 1. FC Köln empfängt RB Leipzig, der große Turnaround soll aber nach der Länderspielpause eingeleitet werden. Doch auf dem Papier spricht wenig für die Geißböcke. Sieben Punkte trennen den 1. FC Köln vor dem 26. Spieltag von einem Tabellenplatz, der den sicheren Klassenverbleib bedeuten würde. Angesichts von nur einem Sieg in den neun Ligapartien seit Jahresbeginn eine Hürde, die nur schwer zu überspringen scheint. Denn die Geißböcke kommen historisch schlecht durch die Saison: Noch nie seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung hatte ein Verein, der nach 25 Spieltagen auf Rang 16 lag, so wenige Punkte auf dem Konto wie der FC aktuell (18). Bisheriger Tiefstwert waren die 19 Zähler des VfB Stuttgart in der Saison 2018/19.
Am Ende spielte der VfB in der Relegation zweimal Remis gegen Union Berlin - und stieg wegen der Auswärtstorregel in die 2. Liga ab. Dramatisch ist vor allem die chronische Harmlosigkeit der Kölner Offensiv-Abteilung. Drei Werte belegen die Probleme: Nur 471 Ballkontakte in gegnerischen Strafräumen sind der drittschlechteste Wert der Liga in dieser Saison, im Schnitt 15,7 benötigte Schüsse pro Tor der zweitschlechteste Wert in dieser Kategorie. Und weniger als 96,1 Pässe ins Angriffsdrittel spielte kein anderes Team. "Schritt für Schritt mit dem Ball aktiver werden", möchte der Coach, "den Gegner fordern" und "Chancen herausspielen".
Köln will erneutes Leipziger Torfestival verhindern
Das 0:6 in Leipzig ist als die Partie in Erinnerung geblieben, in der klar wurde, dass das alles nicht mehr lange gutgehen würde mit dem FC und Steffen Baumgart. Nicht allein wegen des Resultats, das wegen zweier Gegentore in den letzten Minuten zu hoch ausgefallen war. Es war der Umgang mit dem Spielverlauf. Baumgart hat damals nicht akzeptieren wollen, dass seine Leute mental nicht in der Lage waren, nach den Niederschlägen in der Red-Bull-Arena noch zurückzukommen. Es gehört zu Baumgarts Markenkern, den Abstand zwischen seinen Mannschaften und der individuell mitunter haushoch überlegenen Konkurrenz mit Einsatz, einem bis ins Detail erarbeiteten taktischen System und viel Mentalität vielleicht nicht zu schließen, aber zumindest so zu verkleinern, dass eine Überraschung möglich ist.
Der Trainer beschrieb das damals ziemlich eindeutig. „Die Spieler haben hier zweieinhalb Jahre lang in jedem Spiel bis zum Ende alles gegeben; egal, wie das Spiel ausgegangen ist. Das habe ich in Leipzig nicht gesehen, und das ist meine große Enttäuschung.“ Allerdings hat Baumgart nie ein Spiel gegen Marco Rose gewonnen, und oft hatte man den Eindruck, Roses Lob für Baumgarts Fußball sei ein wenig vergiftet. Denn der Spaß am wilden Spiel geriet letztlich etwas einseitig, wenn am Ende doch immer nur Rose gewann. Den Kölnern wäre jedenfalls zu wünschen, dass Rose am späteren Freitagabend dem „Baumi-Fußball“ nachtrauert, der so zuverlässig vor allem Roses Erfolgsrezept war.
Angesichts der jüngsten Kölner Auftritte ist zumindest die Möglichkeit gegeben, dass es etwas kontrollierter zugeht als im Oktober in Leipzig. Timo Schultz hat die Mannschaft stabilisiert, wenngleich das 3:3 in Mönchengladbach eine gewisse Sonderstellung einnahm. Die Torflut auf beiden Seiten dürfte allerdings auch der Euphorie geschuldet gewesen sein. Denn was auf dem Platz zu Treffern führte, hatte nur bedingt mit der Spielanlage beider Mannschaften zu tun. Es war zwar ein Spektakel. Aber eben auch ein Fehlerfestival.
Zu große Konkurrenz oder FC-Bitte? Finkgräfes Traum muss warten
Max Finkgräfe ist bislang für keine U-Nationalmannschaft aufgelaufen, und in der anstehenden Länderspielpause wird sich das nicht ändern. Der Linksverteidiger des 1. FC Köln wurde weder für die U21 noch für die U20 nominiert. Hängt dies nur an der Konkurrenz? Als Finkgräfe vor wenigen Wochen im FC-Podcast von Radio Köln gefragt wurde, was er in seiner Karriere erreichen möchte, musste der Durchstarter des 1. FC Köln nicht lange überlegen. “Der größte Traum ist natürlich die Nationalmannschaft”, erklärte Finkgräfe und ergänzte: “Ich habe noch nie in irgendeiner Jugend-Nationalmannschaft gespielt. Das ist der größte Traum: Für Deutschland spielen.” Trotz starker Konkurrenz überrascht es, dass Finkgräfe nicht berücksichtigt wurde. Doch womöglich handelt es sich auch um eine Bitte des FC.
U21-Kader des DFB veröffentlicht Zwei FC-Profis nominiert
U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo hat seinen Kader für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele nominiert. Mit dabei sind auch wieder Eric Martel und Jan Thielmann vom 1. FC Köln. Martel und Thielmann zählen schon seit längerem zum festen Kreis der höchsten Jugendnationalmannschaft des DFB. Auch bei der Europameisterschaft 2023 in Rumänien und Georgien standen die beiden im Aufgebot der U21. Die Mannschaft schied jedoch als Tabellenletzter mit einem Punkt in der Vorrunde aus. Neu im Kader von di Salvo steht außerdem der Ex-Kölner Jens Castrop. Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler kam 2015 mit zwölf Jahren ans Geißbockheim, schaffte aber nicht den Sprung in den Profikader. 2022 verließ Castrop den FC und wechselte zum 1. FC Nürnberg.
Flutlicht-Duell gegen Leipzig So reagiert Trainer Schultz auf die vielen Ausfälle
Flutlicht-Duell vor der Länderspielpause! Am heutigen Freitagabend trifft der 1. FC Köln im heimischen Rhein-Energie-Stadion auf RB Leipzig. Dabei will die Mannschaft von Trainer Timo Schultz gegen die favorisierten Sachsen trotzdem wichtige Punkte im Abstiegskampf sammeln. Dabei gilt es auch, das desaströse 0:6-Debakel aus dem Hinspiel wettzumachen und vor den eigenen Fans in Müngersdorf an die Leistungen aus dem Derby gegen Gladbach anzuknüpfen. Stürmer Davie Selke sitzt zunächst nur auf der Bank, eine Einwechslung wird aber wohl spätestens ab der 60. Minute realistisch. Aufgrund der vielen Ausfälle durch Krankheit, Verletzungen und Sperren spielt Linksverteidiger Max Finkgräfe auf der offensiven Flügelposition. In die Startelf rückt dafür Leart Pacarada.