Eine emotionale Explosion Doch der Druck auf Köln wächst weiter
Innerhalb von zwei Minuten verwandelt der 1. FC Köln das Rhein-Energie-Stadion in ein Tollhaus. Der Sieg gegen den VfL Bochum hält die Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt am Leben, doch es müssen weitere Erfolge her. Wenn nachts um halb drei in kölschen Kneipen einträchtig geschunkelt wird, tönt aus der Box oft "Tommi" von der Band AnnenMayKantereit. Ein schmalzig-melancholischer Schlager, in dem die Liebe zur Stadt Köln besungen wird und der auch Samstagnachmittag im Rhein-Energie-Stadion lief. Der 1. FC Köln hatte zuvor dank einer wahnwitzigen Schlussphase den VfL Bochum mit 2:1 besiegt und die entsprechende Stimmung aufkommen lassen: Nach Wochen voller Krisen, Niederlagen und Rückschlägen hatten sich plötzlich alle wieder lieb bei den Geißböcken...
FC-Wende überrumpelt Sky TV-Experte Meijer zerreißt Zettel live im TV
Diese Nachspielzeit hat alles verändert! Der Drama-Sieg gegen den VfL Bochum verleiht dem 1. FC Köln neuen Glauben im Abstiegskampf. Die späte Wende beim 2:1-Erfolg stellte das Spiel auf den Kopf, ließ im Kölner Stadion eine Welle völlig losgelöster Euphorie losbrechen. Dass der FC den sommerlichen Samstag dank zweier Tore nach der 90. Minute doch noch mit unverhofften drei statt null Punkten beendete, wirbelte nicht nur die Lage im Tabellenkeller durcheinander. Der Pay-TV-Sender Sky hatte Kölns Comeback-Qualitäten offenbar nicht mehr auf dem Zettel – im wahrsten Sinne des Wortes. „Ich hatte meine Analyse schon fertig, Britta“, sagte TV-Experte Erik Meijer (54) zu Beginn seiner Nachbereitung des Spiels bei „Alle Spiele, alle Tore“ zu Moderatorin Britta Hofmann. „Die kann ich jetzt wegschmeißen, weil am Ende zählt das alles nicht“, sagte der Holländer
Ein Blick leitet die Wende ein Der “Plan” hinter Tigges’ 1:1
Fast ein Jahr lang hatte Steffen Tigges nicht für den 1. FC Köln getroffen. Das 1:1 gegen den VfL Bochum war jedoch ein Tor, das er zuvor bereits zweimal erzielt hatte. Ein “Plan” und ein Blick haben den Comeback-Sieg der Geißböcke eingeleitet. Der neunte Versuch saß. Als Florian Kainz zu Beginn der Nachspielzeit mal wieder zur Eckfahne marschierte, um einen Standard zu schlagen, hielt sich die Hoffnung im RheinEnergieStadion wohl in Grenzen. Schließlich hatten die vorherigen Eckbälle des 1. FC Köln selten Gefahr erzeugen können. Womöglich aber hatten auch die acht geklärten Hereingaben entscheidenen Anteil am Kölner 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum. Steffen Tigges köpfte den neunten Eckball bekanntlich zum zwischenzeitlichen 1:1 ein und verriet anschließend: “Kainzi und ich haben uns davor schon angeschaut. Es war der Plan, drei Ecken lang zu spielen und dann einfach mal eine kurz reinzuhauen.”
„Höllenaufgabe“ Experte Effenberg glaubt wieder an den FC
Der 1. FC Köln ist dem fußballerischen Scheintod in letzter Minute von der Schippe gesprungen. Durch die zwei Joker-Tore in der Nachspielzeit und den 2:1-Sieg gegen den VfL Bochum ist die Truppe von Trainer Timo Schulz im Kampf um den Klassenerhalt wieder voll dabei. Ohne die drei Punkte hätte es düster ausgesehen am Geißbockheim. Doch der emotionale Erfolg soll den FC im Saison-Endspurt beflügeln. „Jetzt kommt es auf das Momentum an und das Momentum ist auf der Seite der Kölner“, sagte Sport1-Experte Stefan Effenberg am Sonntag im „Doppelpass“. Euphorisch wurde der „Tiger“ angesichts der Kölner Leistung gegen Bochum freilich nicht. Er wolle sich in der Abstiegsfrage nicht festlegen, betonte „Effe“.
„Ich glaube nach wie vor, dass es für Köln schwer wird. Aber irgendwie sagt mir mein Gefühl, dass Bochum da unten noch reinrutscht.“ Der Ruhrpott-Klub, der nur noch vier Punkte vor dem FC steht, habe viele Spiele in Folge nicht gewonnen: „Und dieses Momentum ist einfach so entscheidend im Saisonfinale. Da haben die Kölner jetzt eigentlich ganz gute Karten. Und die Mainzer auch. Die haben einen guten Kader, eine gute Qualität. Aber darauf kommt es in den letzten sechs Spielen nicht mehr an. Wirklich nicht“, so Effenberg. Die Situation im Tabellenkeller nannte er „mega spannend“.
Diesen Wahnsinn hat der FC gebraucht Und die Fans haben es sich verdient
Der 1. FC Köln will und muss im Kampf um den Klassenerhalt über die Emotionen zum Erfolg kommen. Dafür war das Zustandekommen des Sieges gegen den VfL Bochum perfekt. Auch, weil der FC endlich mal wieder die Fans belohnt hat. Es lief die 83. Minute am Samstagnachmittag in Müngersdorf, als Worte in der Südkurve erklangen, die man so lange nicht mehr gehört hat: “Wir wollen Euch kämpfen sehen!” Nicht nur von ein paar Einzelnen, sondern lautstark von der Mehrheit der Fans im Süden. Es war der Moment, da im RheinEnergieStadion die Stimmung drohte zu kippen. Am 28. Spieltag nun drohte das Motto “He weed nit resigniert” in Frust und Ablehnung umzuschlagen.
Doch dann kam, was kaum einer mehr für möglich gehalten hatte: die Wende, das Tigges-Eckentor, das Waldschmidt-Kopfballtor, der Sieg, die drei Punkte. Müngersdorf war in den letzten Jahren selten einmal so laut gewesen wie in dem Moment, da der Ball zum 2:1 im Tor einschlug. Es war eine Explosion, wie man sie sich seit Monaten gewünscht hatte. Denn sie hat die Energie, den FC zum Klassenerhalt zu führen. Diese Emotionen, so viel ist seit Samstag klar, braucht der 1. FC Köln zur Rettung. Denn spielerisch, fußballerisch alleine, das wurde auch gegen Bochum klar, reicht es in dieser Saison nicht. Der Kader ist einfach nicht gut genug.
Urbig mit Fürth in der Krise Obuz darf mit Essen weiter hoffen
Der eine Aufstiegstraum ist geplatzt, der andere lebt weiter. Während Jonas Urbig mit Greuther Fürth eine bittere Niederlage kassierte, gewann Rot-Weiss Essen erneut. So schlugen sich die Leihspieler am Wochenende. Während der 1. FC Köln durch den 2:1-Erfolg über den VfL Bochum neue Hoffnung im Abstiegsrennen gesammelt hat, ist der Traum von der Rückkehr ins Bundesliga-Oberhaus für Greuther Fürth mit Jonas Urbig und Tim Lemperle wohl geplatzt. Aufstiegshoffnungen dürfen sich andere Kölner Leihgaben machen. Die Kölner Leihgabe bekam beim Tabellenletzten Osnabrück genau drei Schüsse aufs Tor, schon die ersten beiden zappelten im Netz. In beiden Fällen hatte der Keeper keine Chance. RWE dagegen gewann mit Obuz gegen den Traditionsclub MSV Duisburg 4:1.
Kommentar: Eine Initialzündung? Bestimmt! Aber auch eine Warnung für den FC
Mit den beiden Treffern in der Nachspielzeit haben Luca Waldschmidt und Steffen Tigges das Kölner Stadion in ein Tollhaus verwandelt. Der späte Erfolg könnte eine Initialzündung sein, wirklich rund lief es beim FC aber nicht. Mit dem 2:1 über den VfL Bochum hat der 1. FC Köln den erhofften Sieg im Abstiegskampf eingefahren. Die Art und Weise des Erfolgs könnte den Kölnern einen Schub geben. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der FC bis zu den beiden Treffern in der Nachspielzeit kein Mittel hatte, dem VfL wirklich gefährlich zu werden. Durch das 2:1 hat der FC den Relegationsplatz Stand 28. Spieltag wieder in der eigenen Hand. Die Kölner können mit einem Erfolg über Mainz den 16. Platz erklimmen, sollte sich die Punktedifferenz bis dahin nicht deutlich verschlechtern. Vielleicht ist nun sogar noch ein wenig mehr drin – die direkte Rettung.
Kommentar nach dem irren 2:1-Sieg Dieses Erlebnis kann etwas beim FC auslösen
Der Druck bleibt immens. Doch die Hoffnung ist berechtigt, dass der 2:1-Sieg gegen Bochum eine Art Initialzündung im Abstiegskampf war. Aus der Kabine der Kölner Profis drang nach dem Abpfiff und dem bisher glücklichsten Sieg dieser Saison der Song „Halleluja“ von Brings nach draußen. Er passte perfekt zu diesem wundersamen Nachmittag in Müngersdorf. Halleluja – ein kraftvoller Ausruf des Staunens und der Begeisterung. Und in der Tat war beim 2:1-Sieg des 1. FC Köln gegen Bochum auch eine gehörige Portion himmlischen Beistands dabei. Aber natürlich nicht nur.
Eine Woche nach Ostern ist der FC in der Nachspielzeit sportlich wiederauferstanden. Die Mannschaft von Trainer Timo Schultz stand nach dem 0:1 mit dem Rücken zur Wand. Der Druck war gewaltig, und wahrscheinlich bei allen in Müngersdorf machte sich Abstiegsangst breit. Die Stimmung drohte nach einem Vortrag, der spielerisch am Rande der Zumutung war, erstmals in dieser Saison zu kippen. Der FC traf ja nicht auf ein famoses Team wie Leverkusen, sondern auf einen verunsicherten und ebenfalls schwach aufspielenden Tabellen-15. Und hätte der FC das Keller-Duell verloren, er wäre möglicherweise vorentscheidend abgeschlagen gewesen.
Doch erneut bewies die Kölner Mannschaft Moral. Man kann ihr einiges vorwerfen, eines nicht: Sie lässt sich einfach nicht unterkriegen. Und stemmt sich gegen alle Widerstände. Ein Team, eine Einheit. Spirit, Zusammenhalt und Wille können manches Defizit ausgleichen. Und diese Prädikate sind Trümpfe im Kampf um den Klassenerhalt. Es waren die Joker, die für den FC stachen. Dieser Sieg, diese Emotionen und Gänsehaut-Momente nach dem Siegtreffer und Abpfiff, als das Stadium zum Jubelhaus geworden war, entfachten eine unglaubliche Wucht. Eine Wucht, die es nicht bei vielen Vereinen gibt. Nach dem 1:1 hatten die Fans die Mannschaft zum Sieg getrieben. Sie hatten sie sogar zum Sieg geschrien. Nicht nur die Fans, sondern sogar einige Profis waren nach dem späten Sieg so ergriffen, dass sie weinten. Er war wie eine Erlösung.
Solch ein Erlebnis kann etwas mit einer Mannschaft machen. Das ist zumindest die berechtigte Hoffnung. Von einem Wendepunkt wollen wir nicht sprechen, dafür verlief die Saison bisher einfach zu schlecht, dafür sind die Aussichten auch im Hinblick auf die kommende Spielzeit mit der Transfersperre zu trübe. Doch jetzt geht es einzig und allein um den Klassenerhalt, um das sportliche Überleben in der Bundesliga. Dafür müssen weitere Siege folgen, der FC ist jetzt nicht im gesicherten Mittelfeld, sondern weiterhin Vorletzter. Der Druck bleibt also hoch. Oder um es mit einem weiteren Song von Brings auszudrücken: „Su lang mer noch am Lääve sin.“ Doch das Erlebte könnte der Mannschaft einen mentalen Schub verleihen und somit die Initialzündung für den Endspurt sein. Halleluja!
FC-Moral ist intakt Aber nach dem Spektakel drängen sich Fragen auf
Der Last-Minute-Wahnsinn gegen den VfL Bochum elektrisierte am Wochenende eine ganze Stadt. Am Samstagabend feierten FC-Fans bei traumhaften Temperaturen in diversen Kneipen den irren 2:1-Sieg. Auch am Sonntag ertönte noch in zahlreichen Bars die Hymne oder das „Trömmelche“. Keine Frage: Diese „Auferstehung“ eine Woche nach Ostern hat einen Platz in der Vereins-Geschichte verdient. Die gezeigte Moral, sich in der Nachspielzeit noch einmal so reinzuhauen und nach dem Ausgleich konsequent weiter auf Sieg zu spielen, macht viel Mut. Dennoch war es auch wichtig, dass die Verantwortlichen beim FC nicht die 90 Minuten vor dem Spektakel ignoriert haben. Natürlich sprachen die statistischen Werte wie Torschüsse oder Ballbesitz am Ende für den FC, doch zufrieden kann niemand mit der Leistung gegen den VfL sein. Vielmehr drängen sich viele Fragen auf...
Baumgart hat “mehr als gejubelt” Darauf hofft der Ex-Trainer
Der 1. FC Köln ist mit dem Last-Minute-Sieg gegen den VfL Bochum weiterhin mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Einen, den das besonders freut, ist Steffen Baumgart. Der Ex-Trainer hofft aus eigenem Interesse auf die direkte Rettung. Wäre die Saison nach 28 Spieltagen beendet, würde der 1. FC Köln direkt in die Zweite Liga absteigen und dort in der kommenden Saison auf den Hamburger SV mit Ex-Trainer Steffen Baumgart treffen. Schließlich liegen die Kölner aktuell auf dem 17. Tabellenplatz, der HSV rangiert auf Platz vier und dürfte Stand jetzt ebenfalls nicht in der Relegation um die Teilnahme an der ersten Liga kämpfen. In den verbleibenden sechs Spieltagen könnte sich das allerdings noch ändern. Beide Teams liegen lediglich ein Pünktchen hinter dem jeweiligen Relegationsplatz. Der FC ist dabei sogar noch näher an der direkten Rettung als der HSV am direkten Aufstieg: Während die Kölner vier Zähler hinter Bochum stehen, haben die Hamburger sieben Punkte Rückstand auf Kiel und Platz zwei.
Bochum zieht die Reißleine Übernimmt Kölns Rekord-Trainer Stöger?
Nach der späten 1:2-Niederlage beim 1. FC Köln trennt sich der VfL Bochum von Trainer Thomas Letsch. Nachfolger soll Kölns Rekordtrainer Peter Stöger werden. Nachdem sich zunächst die Anzeichen verdichteten, nach denen Stefan Kuntz die Bochumer vor dem Abstieg bewahren sollte, sickerte am Vormittag ein gänzlich anderer Name durch: Wie Sky berichtet, sollen die Bochumer mit Ex-FC-Trainer Peter Stöger vor einer Einigung stehen. Reviersport berichtet derweil, dass auch noch andere Kandidaten – darunter Ex-Union-Berlin-Trainer Urs Fischer – im Rennen seien. Stöger sei laut Aussage von Sky-Reporter Patrick Berger jedoch Top-Favorit auf den Cheftrainer-Posten, wenngleich der Trainer zunächst lediglich eine “Retter”-Affgabe bis Saisonende übernehmen soll.
Der Joker sticht Warum der eigene Platzverweis dem FC den Sieg brachte
Die A-Junioren des 1. FC Köln haben das Stadtduell bei Viktoria Köln mit 2:1 (0:1) gewonnen. Den entscheidenden Treffer erzielte Etienne Borie, der einige Minuten zuvor erst eingewechselt wurde. Dabei standen die Geißböcke ab Mitte der zweiten Halbzeit mit einem Mann weniger auf dem Platz. Trainer Stefan Ruthenbeck ist in diesen Wochen und Monaten nicht wirklich zu beneiden. Verletzungsbedingt fehlen immer noch einige Stammkräfte und darüber hinaus werden Woche für Woche Spieler zur U21 abkommandiert. Wenn dann noch weitere krankheitsbedingte Ausfälle hinzukommen, leidet zwangsläufig die Qualität der Mannschaft. Umso ärgerlicher, dass sich mit Marlon Becker und Etienne Borie zuletzt zwei weitere Spieler mit einem grippalen Infekt abmeldeten und im Anschluss nur dosiert trainiert konnten.
Saison-Aus: Horror-Diagnose nach MRT Davie Selke muss unters Messer
Oje, FC! Der 1. FC Köln muss im Abstiegskampf in den kommenden Spielen auf Stürmer-Star Davie Selke verzichten. Am Montag musste Selke in die Röhre – zum wiederholten Male war eine MRT-Untersuchung angesagt, nachdem sich der Angreifer erneut am linken Fuß verletzt hatte. Am Montag hieß es vom FC: „Am freien Montag stand für den 29-Jährigen ein Besuch in der MediaPark Klinik auf dem Programm. Bei der MRT-Untersuchung stellte sich heraus, dass der linke Fuß erneut gebrochen ist. Bereits im Januar musste der Stürmer aufgrund dieser Diagnose pausieren. Diesmal hat sich die medizinische Abteilung dazu entschieden, den Bruch operativ zu fixieren. Das bedeutet das Saison-Aus für Selke.“ Falls der FC am Ende der Saison absteigt, könnte es gegen Bochum auch das letzte Spiel von Selke für den FC gewesen sein.
Endlich ein Aufbaugegner: 1. FC Köln ist froh, dass sie am Wochenende gegen Bayern spielen dürfen
Köln. Läutet dieses Spiel für den 1. FC Köln den Schlussspurt zum Klassenerhalt ein? Nach zuletzt schwierigen Gegnern und nervenaufreibenden Partien trifft die krisengeschüttelte Elf von Trainer Timo Schultz am Samstag auf den FC Bayern München – ein echter Aufbaugegner, der den Geißböcken im Abstiegskampf endlich wieder zu mehr Selbstbewusstsein verhelfen könnte. "Diese drei Punkte am Samstag in München kommen genau zum richtigen Zeitpunkt", erklärte Schultz heute vor dem Training. "Wir sind nach wie vor auf dem 17. Tabellenplatz, da brauchen wir jetzt genau so einen Energieschub gegen einen absoluten Außenseiter, damit wir in den letzten Spielen der Saison gegen die richtigen Gegner nochmal mit Elan angreifen können."
Seiner Elf habe er bereits die Ansage gemacht, dass jegliche Rücksichtnahme am Samstag fehl am Platz sei, so Schultz: "Klar, wir gewinnen das. Aber ich möchte auch, dass wir die ordentlich abschießen. Fünf zu null, sechs zu null – wir können uns hier mit wenig Aufwand ein tolles Erfolgserlebnis holen, das uns Rückenwind für den Liga-Endspurt gibt. Und das erwarte ich auch so von meiner Mannschaft." Angst, den FC Bayern zu unterschätzen, hat Schultz nicht. "Ich glaube nicht, dass das aktuell möglich ist", so der Kölner Trainer.
GEISSPOD 133 Diesen Sieg werden die Fans nicht vergessen
Was für ein verrücktes Fußballspiel! Der 1. FC Köln schreibt gegen den VfL Bochum Geschichte. Umso bitterer, dass die Geißböcke den Last-Minute-Sieg mit Selkes Verletzung bezahlen. Sonja und Marc sprechen im neuen GEISSPOD aber auch kritisch über das 2:1 am 6. April 2024.
Zukunfts-Entscheidung von Benno Schmitz steht kurz bevor
Bleibt er oder geht er? Der 1. FC Köln hat Benno Schmitz ein Angebot zur Vertragsverlängerung vorgelegt. Was für und was gegen einen Verbleib des dienstältesten FC-Profis spricht. Er kann es also doch noch. Mit seiner Flanke in der Nachspielzeit auf den Kopf von Waldschmidt rief Benno Schmitz bei der dramatischen Wende des Kellerduells gegen den VfL Bochum (2:1) in Erinnerung, warum der Rechtsverteidiger des 1. FC Köln einst auf den Spitznamen „Kölsche Cafu“ getauft worden ist. Damit endete eine lange Durststrecke für den Routinier, der seit Ende Oktober an keinem Treffer des Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga mehr beteiligt gewesen war. „Ich freue mich für den Benno. Das war eine super Flanke“, lobte FC-Sportchef Christian Keller.
Wegen der Transfersperre hat die Verhandlungsposition des FC-Profis deutlich verbessert. Der FC ist nunmehr gewillt, Benno Schmitz zu halten. Wie die Rundschau erfuhr, liegt dem Rechtsverteidiger nach längerer Wartezeit mittlerweile ein schriftliches Angebot zur Vertragsverlängerung vor. Die spannende Frage lautet, ob Schmitz die Offerte annehmen wird – oder ob er sich nach Salzburg, Leipzig und Köln für eine vierte Station in seiner Profi-Laufbahn entscheidet. Eine klare Tendenz scheint es noch nicht zu geben. Der gebürtige Münchener fühlt sich mit seiner Familie zwar sehr wohl in der Domstadt, doch die sportliche Perspektive des 1. FC Köln gibt Anlass zur Sorge. Eine Entscheidung könnte bis Ende nächster Woche fallen.
“Kriegen Spagat gut hin” Klärt Waldschmidt seine Zukunft selbst?
Noch ist völlig unklar, wie es für Luca Waldschmidt und den 1. FC Köln nach Saisonende weitergeht. Sorgt der – insbesondere nach dem Selke-Aus – “brutal wichtige Spieler” selbst für eine gemeinsame Zukunft in der Bundesliga? Luca Waldschmidt kennt sich mit Rettungsmissionen aus. In der Saison 2016/17, als der 1. FC Köln in die Europa League einzog, hatte der damals 21-Jährige den HSV am letzten Spieltag – mit seinem ersten Bundesliga-Treffer, gegen den VfL Wolfsburg – vor dem Gang in die Relegation bewahrt. Jetzt soll der einstige HSV-Retter den siebten Abstieg des FC verhindern. Waldschmidts 2:1 gegen den VfL Bochum, wie damals für Hamburg per Kopf, hielt die Kölner Hoffnung am Leben – den Relegationsrang und auch Platz 15 in Reichweite.
Downs, Waldschmidt, Tigges oder Thielmann Wer ersetzt Selke?
Nach der Verletzung von Davie Selke stellt sich beim FC die Frage nach dem Ersatz. Luca Waldschmidt ist naheliegend. Allerdings kommt ein Einsatz von Beginn wohl noch zu früh. Alternativen wären wieder Jan Thielmann, Steffen Tigges oder Damion Downs. Der FC muss im Saison-Endspurt ohne seinen Topstürmer auskommen. Bitter, auch, wenn Davie Selke nicht immer überzeugte, erzielte der Angreifer sechs Tore. Die Suche nach einem potentiellen Ersatz ist eröffnet beim 1. FC Köln: Wer ersetzt Selke im Sturm? Die Suche nach einem klassischen Zielstürmer mit Bundesliga-Format gestaltet sich bei den Kölnern nach den bisherigen Leistungen eher schwierig. Trotz des Tores am Samstag ist Steffen Tigges angesichts der bisherigen Leistungen sicherlich kein Kandidat für die Startelf. Damion Downs schon eher...
Warum immer mehr Talente die Nachwuchsabteilung ablösefrei verlassen
Matti Wagner möchte seinen auslaufenden Vertrag beim FC nicht verlängern. Er ist nicht das erste Talent, das geht. Beim 1. FC Köln zeichnet sich der nächste Abgang eines Talents aus dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) ab: Matti Wagner wird den Verein am Saisonende nach Informationen dieser Zeitung verlassen. Der aktuelle Vertrag des U-21-Linksverteidigers endet am 30. Juni – und der deutsche U-19-Nationalspieler sucht zur neuen Saison einen Tapetenwechsel. Wagner wird damit der nächste ablösefreie Abgang aus dem hochgelobten U-19-Jahrgang der vergangenen Saison, der das Finale im DFB-Pokal der Junioren im April 2023 mit 4:3 nach Verlängerung gegen Schalke 04 gewonnen hatte.
Luan Simnica machte den Anfang, wechselte bereits im vergangenen Sommer zur U21 des VfB Stuttgart. Justin Diehl wird den FC in diesem Sommer verlassen, mutmaßlich ebenfalls nach Stuttgart. Wagner hat nach Informationen dieser Zeitung noch bei keinem anderen Verein für die kommende Saison unterschrieben. Umso bemerkenswerter ist es, dass Wagner – der seit 2016 im NLZ des FC spielte – sich dennoch dazu entschieden hat, den Verein auf jeden Fall zu verlassen. Simnica, Diehl, Wagner, Nadjombe – der FC, der jeden Euro in der klammen Kasse gebrauchen könnte, verliert gleich reihenweise jahrelang in den eigenen Reihen entwickelte Spieler ohne nennenswerte Einnahmen. Die zahlreichen ablösefreien Abgänge von Spielern aus dem NLZ unter der Leitung von Lukas Berg sind kein Ruhmesblatt für den Verein.
Viele Spieler im FC-Nachwuchs, darunter auch der U-17-Weltmeister Fayssal Harchaoui, warten nach Informationen dieser Zeitung zudem gegenwärtig auf Angebote des FC. Bisher vermeldete der Verein, anders als in den Vorjahren zum selben Zeitpunkt, noch keine einzige Vertragsverlängerung mit Blick auf die U21 in der kommenden Saison. Diese Tatenlosigkeit – mindestens aber Planungsunsicherheit – beim FC-Unterbau ist bemerkenswert. In Zeiten der Transfersperre reißen die Spieler, die den Verein in diesem Sommer verlassen, eine große Lücke in die Personaldecke. Ohne Matti Wagner kommt der U-21-Trainer Evangelos Sbonias etwa links hinten allmählich in Nöte. Mit Teoman Akmestanli und Winzent Suchanek stehen nur noch zwei Kandidaten für diese Position im Kader – doch auch bei diesem Duo enden die Verträge am 30. Juni. Beobachtern drängt sich daher zunehmend der Eindruck chaotischer Verhältnisse im Kölner NLZ auf.
Borussia Dortmund verstärkt sich im Nachwuchsbereich offenbar mit einem ehemaligen Bundesliga-Profi: Thomas Broich soll eine leitende Stelle beim BVB bekommen - das berichten die Bild-Zeitung und die Ruhr Nachrichten übereinstimmend. Aktuell ist der 43-Jährige noch bei Zweitligist Hertha BSC angestellt, als „Leiter Methodik“. Broich betreute bei der Alten Dame die Jahrgänge U9 bis U19. Er kümmerte sich dabei um die Einführung eines einheitlichen Spielystems und setzte taktische Schwerpunkte. In einer vergleichbaren Rolle soll er ab Sommer auch beim BVB zum Einsatz gekommen, als neuer Sportlicher Leiter würde er im Nachwuchs eine vakante Stelle übernehmen.
Borussias Nachwuchschef Lars Ricken soll die Berliner bereits über den Wechsel informiert haben. Broichs aktueller Vertrag werde aufgelöst, heißt es in den Berichten. Eine Bestätigung steht noch aus. Er war seit 2022 für die Hertha tätig. Aktuell befindet er sich offenbar in Elternzeit. Im Sommer soll er erneut als TV-Experte auftreten, er wird die EM in Deutschland für die ARD begleiten. Als Spieler war Broich unter anderem für den 1. FC Nürnberg, den 1. FC Köln und Gladbach im Einsatz.
“Ich habe überlegt”: Stögers öffentliche Absage Bochum hat mit Heiko Butscher neuen Trainer
Die Top-Kandidaten haben abgesagt, eine interne Lösung springt ein: Peter Stöger und Urs Fischer wollen den Konkurrenten des 1. FC Köln nicht übernehmen – nun soll Heiko Butscher neuer Cheftrainer des VfL Bochum werden. Als der 1. FC Köln im vergangenen Winter nach einem Nachfolger für Steffen Baumgart gefahndet hatte, war erstaunlich wenig Wahres nach außen gedrungen. Eine Trainer-Suche kann allerdings auch so laufen, dass Kandidaten ihre Absage noch am selben Tag öffentlichen erklären – so wie Peter Stöger dies nun beim VfL Bochum getan hat. “Sie haben mich gestern am Abend angerufen”, erzählte der Ex-FC-Coach über das Interesse der Bochumer, das letztlich vergeblich war: “Es war ein tolles Gespräch. Es wäre auch sehr interessant und für mich spannend gewesen. Ich habe überlegt, den Job anzunehmen, um mich wieder ins Gespräch zu bringen. Aber die Kurzfristigkeit hat am Ende dagegen gesprochen.”
Profiteur vom Selke-Aus? Downs‘ großer “Schritt nach vorne”
Damion Downs hat am Freitagabend sein achtes Tor in der diesjährigen Regionalliga-Saison erzielt. Der Angreifer des 1. FC Köln dürfte nun aber in den Bundesliga-Kader zurückkehren. Timo Schultz hätte mit seiner Personal-Entscheidung am vergangenen Wochenende kaum mehr richtig machen können. Der Trainer hatte sich dazu entschieden, Damion Downs bei der U21 Spielpraxis über 90 Minuten zu geben und dafür Steffen Tigges mit in den Bundesliga-Kader gegen den VfL Bochum zu nehmen. Ein Stürmer-Tausch, der im Vorfeld nicht bei allen Fans Anklang gefunden hatte. Am Ende sollte Schultz mit seiner Entscheidung jedoch goldrichtig gelegen haben: Downs erzielte am Freitagabend beim 1:0-Sieg über U23 des SC Paderborn das Tor des Tages. Und Tigges leitete mit seinem ersten Saisontor am Samstag gegen Bochum die kaum mehr für möglich gehaltene Wende ein.
Mit sechs U19-Spielern in der U21 “Profi-Fußball”-Atmosphäre als Entwicklungshilfe
Die U21 des 1. FC Köln hat ihre sieben Heimspiele andauernde Siegslos-Serie gegen die Reserve des SC Paderborn überwunden. Beim 1:0-Sieg standen sogar sechs U19-Spieler im Aufgebot. Durch zwei 1:0-Siege in Folge hat sich die U21 des 1. FC Köln wieder auf den fünften Tabellenplatz der Regionalliga West vorgeschoben. “Erleichterung ist das falsche Wort”, sagte Trainer Evangelos Sbonias allerdings am Freitagabend, nachdem auch die sieben Heimspiele andauernde Sieglos-Serie vor heimischem Publikum geendet war. Dem Trainer geht es dabei viel mehr um das Thema Entwicklung. “Und die findet statt”, sagte Sbonias. Wie schon gegen Wegberg-Beeck wurde es auch gegen die U23 des SC Paderborn in der Schlussphase hitzig – inklusive Roter Karte für den Gäste-Trainer Dennis Schmitt...
Nach Selke-Schock FC begrüßt zwei Sturm-Rückkehrer im Training
Der 1. FC Köln musste kurz nach dem Jubel über das 2:1 gegen den VfL Bochum einen herben Dämpfer schlucken: Für Stürmer Davie Selke ist nach einem erneuten Fußbruch die Saison vorzeitig beendet. Am Montag war nach einer MRT-Untersuchung klar, dass der Angreifer diesmal am linken Fuß operiert werden muss, um die Bruchstelle zu fixieren. Doch einen Tag drauf gab es auch gute Nachrichten. Um 11 Uhr bat der Coach die Profis auf den Platz. Mit dabei wieder zwei Stürmer. Florian Dietz hat seine Schulterprobleme vollständig überstanden und machte die Einheit komplett mit. Auch Mark Uth kehrte stückweise zurück ins Teamtraining. Schultz hat Selke zwar verloren, aber mit Uth könnte bald ein Unterschieds-Spieler zurückkommen. Justin Diehl fehlt nach seinem Muskelfaserriss weiterhin.
Wilder Abstiegs-Fight Das Restprogramm ist Kölns kleiner Vorteil
Mit dem 2:1-Erfolg über den VfL Bochum hat der 1. FC Köln den Anschluss zum rettenden Ufer wieder hergestellt und gleichzeitig den VfL wieder mit in den Abstiegskampf hineingezogen. Auf der Zielgeraden wird es nun noch einmal spannend. Mit dem atemberaubenden Spektakel im Kölner Stadion hat der FC am Samstag ein Lebenszeichen gesendet. Nicht nur das, die Kölner sind wieder mitten drin in der Verlosung um den sicheren Klassenerhalt. Rein statistisch an den Tabellenplätzen gemessen hat Köln das leichteste Restprogramm der Abstiegskandidaten (11,31). In der gesamten Liga haben es nur der SC Freiburg (14,67) und der 1. FC Heidenheim (13,17) noch leichter erwischt. Zudem spielen die Geißböcke noch gegen zwei direkte Abstiegskonkurrenten – gegen Darmstadt und in Mainz.