Lilien-Coach Lieberknecht Vom Optimisten zum Realisten
Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht (links) bangt um den Einsatz seines Stürmers Oscar Vilhelmsson, der im Training einen Schlag auf den Rücken abbekommen hat. Der Lilien-Trainer sieht in der Pressekonferenz sich und die gesamte Mannschaft „in der Bringschuld, dass wir auf keinen Fall etwas abschenken und bereit sind, die Spiele bis zum letzten Spieltag hochprofessionell anzugehen und zu beenden. Um unseren Fans das Gefühl zu vermitteln: Eins gibt es nicht, dass wir uns aufgeben.“ Und die Fans stehen weiter hinter der Mannschaft. Allein 3500 von ihnen begleiten die Lilien nach Köln. Für Lieberknecht „eine Wahnsinnszahl“.
Für den 1. FC geht es mit einem Abstand von vier Punkten auf Mainz 05 und den Relegationsplatz tatsächlich noch realistisch um den Klassenerhalt. Köln wird daher einiges in die Waagschale werfen, um die Mainzer, die am Sonntag (19.30 Uhr) in Freiburg ran müssen, unter Druck zu setzen. Der Lilien-Coach erwartet eine „sehr sprintstarke Mannschaft, eine der sprintstärksten der Liga. Gerade in der Offensive mit vielen schnellen Spielern wie Kainz, Alidou und Maina.“ Auf die gelte es besonders im Umschaltspiel zu achten. „Ich glaube aber vor allem zuhause bei 51.000 Zuschauern plus, da wirst du als Heimmannschaft gepusht nach vorne, um die letzten Punkte für den Weg zu holen.“ Hinzu komme die Kölner Gefährlichkeit bei Standards.
Kommentar: Die große Frage nach der sportlichen Kompetenz beim 1. FC Köln
Frank Schaefer bildet mit Erich Rutemöller das Kompetenzteam Sport des 1. FC Köln, das den Vorstand berät und die Frage aufwirft: Warum existiert es überhaupt? Schaefer ist ein anerkannter Fachmann für fast alle Bereiche des Fußballs. Das stellte er während seiner vielen Jahre vor allem im Nachwuchs beim 1. FC Köln oder zwischen 1997 bis 2003 bei Bayer unter Beweis. Auch zuletzt bei Fortuna Düsseldorf ließ man ihn nur ungern ziehen, schließlich hatte er das Nachwuchsleistungszentrum des Klubs für viele Jahre geprägt.
Schaefer soll nun am Geißbockheim mit dem verdienstvollen, mittlerweile 79-jährigen Erich Rutemöller das so genannte Kompetenzteam Sport bilden und den Vorstand in sportlichen Angelegenheiten beraten. Es geht also nicht um die Expertise von Schaefer und Rutemöller, die ist unbestritten. Doch die Frage darf erlaubt sein: Warum hat der 1. FC Köln eigentlich ein Kompetenzteam Sport? Warum leistet sich der chronisch klamme Klub noch bezahlte externe Berater? Halten wir fest: Der FC hat bereits einen Geschäftsführer Sport (Christian Keller), einen Leiter der Lizenzspielerabteilung (Thomas Kessler), natürlich einen Cheftrainer (Timo Schultz) und einen NLZ-Leiter (Lukas Berg).
Im dreiköpfigen Vorstand ist Eckhard Sauren derjenige, der sich um die sportlichen Belange kümmert. Zweifellos ein sehr erfolgreicher Unternehmer, aber im Gegensatz dazu keiner mit einer beeindruckenden Vita im Profi-Fußball. Stallgeruch hat er höchstens als umtriebiger Präsident des Kölner Renn-Verein 1879. Über mehrere Jahre hatte Jörg Jakobs dem Kompetenzteam Sport angehört. Doch der Vorstand kündigte ihm im Zuge der Aufarbeitung des verheerenden Cas-Urteils in der Causa Potocnik. Der Hauptverantwortliche war benannt, aber für viele war Jakobs indes nur das Bauernopfer. Würde der FC im Vorstand und operativen Geschäft über genügend sportliche Expertise verfügen, wäre ein Kompetenzteam Sport eigentlich obsolet. Oder ist es etwa das Eingeständnis, dass man auf dem Gebiet um die eigenen Defizite weiß?
Von Keller hervorgehoben FC verlängert mit Abwehr-Talent Telle
Neo Telle hat seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag beim 1. FC Köln verlängert. Sportchef Christian Keller hob den 18-Jährigen zuletzt als “interessanten Innenverteidiger” hervor. Als die Zuschauer des Dumont-Talks „E Levve lang“, vergangene Woche im Gaffel am Dom, Fragen an Keller stellen durften, tauchte eine besonders häufig auf: Welche Nachwuchsspieler könnten potenzielle Abgänge der Profi-Mannschaft des 1. FC Köln ausgleichen? Der FC-Sportchef widmete sich allerdings auch dem Jahrgang 2005, in dem es ebenfalls Spieler gebe, „denen ich sehr, sehr viel zutraue“. Hier nannte er stellvertretend Stürmer Jaka Cuber Potocnik, der „noch kein Bundesliga-Spieler“ sei, aber einer werden könne, „wenn er sich weiter so entwickelt“. Zudem habe der FC mit den beiden U19-Kapitänen Julian Pauli und Neo Telle zwei „interessante Innenverteidiger“...
Kölner Abstiegsendspiel Schultz spricht Startelf-Garantie im FC-Sturm aus
Luca Waldschmidt hat eine echte Achterbahnfahrt hinter sich. Nachdem er gegen Bochum noch der gefeierte Tor-Held war, wurde er bei der unnötigen Pleite in München zur tragischen Figur. Erst ließ er die ganz dicke Chance zum späten 1:1 liegen, als er völlig überhastet abschloss, dann leistete er sich den Ballverlust vor dem entscheidenden 0:2. Trotz des unglücklichen Auftritts in der Allianz-Arena ruhen die Offensiv-Hoffnungen im Endspurt auf den Schultern des Blondschopfes. Timo Schultz hat die Spielzeiten des Angreifers nach dessen Wadenbeinbruch sukzessive erhöht. Der FC-Trainer spürt, dass der ehemalige Nationalspieler noch zu einem entscheidenden Faktor in der Crunchtime werden kann. Bereits am Samstag soll ihm im Abstiegsendspiel gegen Darmstadt 98 eine Schlüsselrolle zukommen...
Schwäbe und Urbig: Situation bleibt unklar Funkt Baumgart dazwischen?
Der 1. FC Köln hat die Vertragsverlängerung mit Philipp Pentke bekannt gegeben. Was bedeutet das für das für Marvin Schwäbe und Jonas Urbig? Die Verantwortlichen halten sich bedeckt. Die Meldung der Vertragsverlängerung von Philipp Pentke kam am Dienstag durchaus überraschend. Dabei war es weniger die Nachricht an sich die überrascht hatte, sondern vielmehr der Zeitpunkt. Schließlich befinden sich die Kölner in der Woche vor einem der bislang wohl wichtigsten Spiele der Saison. Und der neue Vertrag der Nummer zwei wirft gleichzeitig die Frage auf, wie es in der kommenden Saison zwischen den Pfosten des 1. FC Köln weitergehen wird. Schwäbe ist derzeit die unumstrittene Nummer eins und überzeugt nach wie vor mit starken Leistungen. Im Falle des Abstiegs wäre Schwäbe aber wohl nicht zu halten. Die Bild hatte den Kölner Torhüter in dieser Woche bereits mit dem HSV in Verbindung gebracht.
Für den 1. FC Köln steht am Samstag das wohl vorentscheidende Duell gegen den SV Darmstadt 98 auf dem Spielplan. Trainer Timo Schultz will von zu viel Druck aber nichts wissen. Der FC startet mit dem Duell gegen den SV Darmstadt in die alles entscheidende Saisonphase. Ein Sieg ist eigentlich Pflicht, wollen die Geißböcke noch die Chance auf den Klassenerhalt haben. Gegen die Lilien wollen die Spieler den Fans etwas zurückgeben. Für den erkrankten Ljubicic wird Eric Martel nach seiner Gelbsperre zurückkehren. Um die zweite Position der Doppelsechs wird Schultz sich zwischen Christensen und Huseinbasic entscheiden müssen. Eine Startelf-Garantie erhielt Luca Waldschmidt. Mark Uth könnte eine Option für einen Kurzeinsatz werden. Beide Offensivspieler können im Ligaendspurt entscheidende Rollen beim FC einnehmen und zu Unterschiedsspielern werden.
Nach Umstellung und Vertragsangebot Wackelt dieser angekündigte Transfer?
Im kommenden Sommer hat der 1. FC Köln nur eine Chance auf Transfers: Leih-Spieler dürfen fest ans Geißbockheim wechseln. Platzt eine bereits angekündigte Verpflichtung noch? Eigentlich ließen Christian Kellers Worte keinen Raum für einen Rückzug. „Ich gehe davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit dafür bei 100 Prozent liegt“, sagte der Sport-Geschäftsführer beim Mitgliederstammtisch im Januar über eine feste Verpflichtung Rasmus Carstensens. Der Däne ist vom KRC Genk ausgeliehen, der FC besitzt eine liga-unabhängige Kaufoption. Zum Zeitpunkt der Keller-Aussage hatte sich Carstensen einen Stammplatz erobert, den vorherigen Dauerbrenner Benno Schmitz verdrängt. Doch nach der Kauf-Ankündigung des FC-Sportchefs zeigte die Formkurve des 23-Jährigen – vorsichtig ausgedrückt – nicht gerade nach oben. Besonders bitter für Carstensen: Statt Stammkraft ist er aktuell nur noch dritte Wahl.
Tod oder Gladiolen Für den FC zählt gegen Darmstadt nur ein Sieg
In der eigenen Hand hat der FC sein Schicksal nur dann wieder, wenn die Konkurrenten patzen. Zwei Spieler kehren gegen Darmstadt zurück. Louis van Gaal, der berühmte, manchmal gefürchtete niederländische Trainer, liebt die blumige Sprache. Beim FC Bayern leitete er einst die Entscheidungs-Wochen mit diesem Spruch ein: „Wir bekommen Gladiolen, oder wir sind tot.“ Frei übersetzt heißt das: siegen oder untergehen. In der Römerzeit gab es oft blutige Kämpfe zwischen den Gladiatoren. Der Sieger wurde danach mit Gladiolen geehrt, folglich heroische Blumen. Beim 1. FC Köln könnte am Samstag das Motto heißen: Gladiolen oder Lilien. Denn gegen das Liga-Schlusslicht SV Darmstadt 98, „Lilien“ genannt, zählt für die Mannschaft von Trainer Timo Schultz einzig der Sieg.
Vier Punkte beträgt der Kölner Rückstand auf Mainz und Relegationsplatz 16, fünf auf Rang 15 und Bochum. Die Konkurrenten sind auswärts gefordert, Bochum in Wolfsburg, Mainz in Freiburg. In der eigenen Hand hat der FC sein Schicksal nur dann wieder, wenn die Konkurrenten patzen. Hilfreich wäre es für die Kölner, wenn dies – wie im Fall von Mainz – bereits an diesem Wochenende passieren würde. Denn dann könnte der FC, ein eigener Sieg gegen Darmstadt vorausgesetzt, mit einem Erfolg am kommenden Spieltag beim direkten Aufeinandertreffen in Mainz den FSV in der Tabelle wieder überholen. Ein schwieriges, aber sicher auch kein aussichtsloses Unterfangen. Denn der April macht bekanntlich die Blumen, und der Mai hat den Dank dafür. Der für die Startelf gesetzte Stürmer Waldschmidt will und könnte zur FC-Rettung einiges beitragen. Vorausgesetzt, die „Lilien“ werden bezwungen.
Fußball und Naturschutz Wie es für den FC am Geißbockheim weitergehen soll
Die Ausbaupläne des FC am Geißbockheim erwartet eine Überprüfung vor dem Bundesverwaltungsgericht. Trotz des möglichen grünen Lichts gibt es keine politische Mehrheit für die Baupläne. Kommenden Dienstag befasst sich das Bundesverwaltungsgericht mit den Ausbauplänen des 1. FC Köln im Grüngürtel. Der Umzug nach Marsdorf ist für den Bundesligisten inzwischen aus Kostengründen vom Tisch. Worüber entscheidet das Bundesverwaltungsgericht?[ Bereits Ende 2022 hatte das OVG in Münster den von der Stadt erstellten Bebauungsplan wegen Verfahrensmängeln für „unwirksam“ erklärt.
Gegen die Nichtzulassung der Revision hatte der 1. FC Köln Beschwerde eingelegt, der Fall wird am Dienstag in mündlicher Sitzung verhandelt. Die Richterinnen und Richter in Münster hatten allerdings darauf verwiesen, dass die Mängel im Bebauungsplan durch ein ergänzendes Planungsverfahren aus dem Weg geräumt werden können. Der FC würde gerne drei Kunstrasenfelder auf der Gleueler Wiese im Äußeren Grüngürtel bauen, ebenso ein zweigeschossiges Jugend-Leistungszentrum neben dem Franz-Kremer-Stadion am Geißbockheim. Beanstandet hatte das Gericht in Münster den Bau zusätzlicher Kleinspielfelder, die der FC für die öffentliche Nutzung in seine Planung aufgenommen hatte... (Fortsetzung im GBH-Trööt)
Verheerendes Ergebnis bei Umfrage Wie beurteilst du die Arbeit des FC-Vorstands?
Die Zukunft des 1. FC Köln hängt am seidenen Faden. Ein Abstieg würde den Klub um Jahre zurückwerfen. Im Hintergrund bringen sich schon zahlreiche Personen in Stellung, die für einen Umbruch sorgen wollen. Doch was halten eigentlich die Fans vom aktiven Vorstand? Tabellenplatz 17, drohender Abstieg, schlechte Kaderzusammenstellung und eine Transfersperre – rund um den FC sieht es in der Saison 2023/24 und darüber hinaus nicht gut aus. Logisch, dass die Bosse in der Kritik stehen. Unsere Redaktion wollte von den Lesern wissen: „Wie beurteilst du die Arbeit des Vorstands des 1. FC Köln um Wolf, Sauren und Wettich?“
Die Ergebnisse fallen aus Sicht des Vorstands verheerend aus! Bis Freitagmorgen hatten rund 6000 Fans abgestimmt. Nur magere fünf Prozent (290 Fans) sind mit der Arbeit des Trios zufrieden und stimmten für: „Die drei machen einen guten Job, ich habe vollstes Vertrauen. Sie sollten weitermachen.“ Die große Mehrheit fordert dagegen einen Neuanfang: „Ich bin nicht zufrieden, es fehlt die sportliche Kompetenz. Der FC braucht einen neuen Vorstand.“ Dieser Meinung sind 4300 Fans (72 Prozent aller Stimmen). Immerhin 1400 (23 Prozent) der Leser meinen, dass der Vorstand gar nicht so entscheidend sei: „Wer im Vorstand sitzt, ist letztlich egal – Manager und sportliche Führung sind entscheidend.“
Fehlt der Bochum-Retter Tigges? Sturm-Talent meldet sich zurück
Der 1. FC Köln muss im Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 womöglich auf Steffen Tigges verzichten. Der Mittelstürmer verpasste das Abschlusstraining am Freitag. Derweil konnte Justin Diehl wieder mit der Mannschaft trainieren. Tigges rettete den 1. FC Köln am 28. Spieltag mit seinem Kopfballtor zum 1:1 vor der Niederlage und dem K.o. im Abstiegskampf. Zwei Wochen später könnte der Mittelstürmer das nächste Endspiel verpassen. Der Angreifer fehlte am Freitag im Abschlusstraining am Geißbockheim. Wie der FC auf Nachfrage mitteilte, fehlte Tigges aus privaten Gründen. Dass der Spieler für das Abschlusstraining vor einem so wichtigen Spiel freigestellt wurde, deutet daraufhin, dass Tigges auch am Samstag nicht zurückerwartet wird. Einen Ausfall des Angreifers wollte der FC auf Nachfrage aber noch nicht bestätigen.
Ist Uth bereit für Darmstadt? Das Risiko spielt weiter mit
Seit gut einer Woche trainiert Mark Uth wieder mit der Mannschaft voll mit. Ein Einsatz gegen den SV Darmstadt ist am Samstag durchaus möglich. Ob er Sinn macht, steht auf einem anderen Blatt. Das Lazarett lichtet sich beim 1. FC Köln: Gibt Mark Uth am Samstag sein Comeback bei den Geißböcken? Der Angreifer trainiert seit einer Woche wieder mit der Mannschaft. Ex-Trainer Steffen Baumgart wies am vergangenen Wochenende daraufhin, dass man ja gerade sehe, was passiere, wenn Spieler zu früh wieder aus der Verletzung zurückkehren würden. Gut möglich, dass Baumgart die Verletzung von Serge Gnabry meinte, vielleicht aber auch die von Davie Selke. Also doch kein Einsatz? „Mark ist sicherlich ein Spieler, der keine große Anlaufzeit braucht. Bei ihm hat man immer das Gefühl, der Ball gehört zum Körper dazu“, sagte Schultz, der noch das Gespräch mit seinem Offensivspieler suchen wird. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Angreifer am Samstag in der Schlussphase den Unterschied machen soll.
“Basic-Dinge in Perfektion” Keine einfachen Fehler gegen Schlusslicht
Die U21 des 1. FC Köln steht vor einer Pflichtaufgabe: Am Samstag (14 Uhr) ist mit der SSVg. Velbert das Schlusslicht der Regionalliga West zu Gast im Franz-Kremer-Stadion. Die FC-Reserve strebt den dritten Sieg aus den letzten vier Spielen an, muss aber auf einen weiteren Stürmer verzichten. Alles andere als ein Heimsieg gegen den Tabellenletzten aus Velbert wäre für den 1. FC Köln allem Understatement zum Trotz eine große Enttäuschung. Trainer Evangelos Sbonias warnt zwar vor einem „tiefstehendem, kompaktem Gegner“ und einem Spiel, in dem seine Mannschaft viel Ballbesitz haben werde, dennoch sollte es den Kölnern durchaus gelingen können, den dann dritten Sieg in den letzten vier Meisterschaftsspielen einzufahren. Dabei muss der Trainer jedoch auf Olli Schmitt verzichten...
FC im Rettungs-Endspiel plötzlich Favorit Schultz wehrt sich aber gegen Druck
Es geht am Samstag für den 1. FC Köln um das nackte Überleben. Die Mannschaft von Timo Schultz muss gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten gewinnen, sonst ist die Messe gelesen. Selbst für die kühnsten Optimisten – auch intern – gilt: drei Punkte oder weg! Der Druck ist gewaltig, zumal der FC am Wochenende ausnahmsweise mal seiner Favoriten-Rolle gerecht werden muss. Die Lilien sind seit 22 Spielen sieglos und längst in die Planungen für die 2. Liga eingestiegen. Es gibt kein „Wenn“ und „Aber“ mehr. Logisch, dass Coach Schultz versucht, etwas Dampf vom Kessel zu nehmen. Der Rucksack, den viele Spieler ganz offensichtlich mit sich rumschleppen, ist auch so schon schwer genug...
Das freut Stuttgart und Köln Stürmer Diehl ist fit für den Rettungs-Endspurt
Kann der Junge Köln am Ende doch noch mal helfen im so schweren Kampf um den Klassenerhalt..? Lange Zeit sah es so aus, dass Stürmer-Talent Justin Diehl (19) den FC im Sommer verlässt, ohne noch ein weiteres Spiel für Köln absolvieren zu können. Anfang März hatte das Ausnahme-Talent sich eine Muskelverletzung zugezogen. Vor zehn Tagen sprach Trainer Timo Schultz (46) davon, dass bis zum Comeback noch drei Wochen vergehen können. Am Freitag aber meldete sich Diehl jetzt fit, kehrte nach den individuellen Einheiten zuletzt vor dem Darmstadt-Spiel jetzt erstmals zurück ins Mannschafts-Training und könnte Köln so vielleicht sogar noch im April helfen.
“Besonders wichtig” FC lädt zum Stammtisch – MV-Termin steht fest
Der Vorstand des 1. FC Köln lädt seine Mitglieder nach der Saison erneut zum Austausch ein. Am 12. Juni soll ein weiterer Stammtisch stattfinden. Zudem hat das Präsidium den 24.09.2024 als Termin zur turnusmäßigen Mitgliederversammlung bekannt gegeben. Am 10. Januar hat der 1. FC Köln seinen bislang letzten Mitglieder-Stammtisch abgehalten. Damals die großen Themen: Die Aufarbeitung rund um die Transfersperre der Fifa sowie die Trennung von Ex-FC-Trainer Steffen Baumgart. Nun haben die Geißböcke erneut zu einem Austausch mit ihren Mitgliedern eingeladen. Der nächste Stammtisch soll “voraussichtlich” am 12. Juni 2024 stattfinden. In der Vorstandspost heißt es: “Dieses Treffen soll dazu dienen, auf die Saison 2023/24 zurückzublicken und auf die Saison 2024/25 vorauszuschauen.” Die Verantwortlichen erhoffen sich dabei einen “erneut sehr offenen Austausch zu allen wichtigen Themen rund um den FC.”
Diese Spiele muss der FC gewinnen Sechs-Punkte-Spiele als Hoffnung
Der 1. FC Köln empfängt am Samstag den SV Darmstadt 98. Alle beim FC wissen: Dieses Sechs-Punkte-Spiel müssen die Geißböcke gewinnen. Auch, weil die bisherige Bilanz gegen die direkte Konkurrenz eher mau ist. Der FC belegt nach 29 Spieltagen den 17. Tabellenplatz und hat bislang nur 22 Punkte geholt. In welchen Spielen haben die Geißböcke Punkte liegen gelassen? Eine Schwäche lag in dieser Saison darin, dass der FC keine Überraschungen gegen die Top Fünf der Liga landen konnte (nur ein Punkt aus zehn Spielen). Doch auch die Bilanz gegen die direkte Konkurrenz im Tabellenkeller ist schwach. Zwei Niederlagen schmerzen den FC in dieser Spielzeit besonders: das 1:2 auswärts sowie das 0:1 zuhause gegen Werder Bremen. In beiden Partien war Bremen ein direkter Konkurrent in der Tabelle, in beiden Spielen enttäuschten die Geißböcke auf ganzer Linie...
Gefühlslage eines FC-Fans im Abstiegskampf Leverkusens Titel ist ein Stich ins Herz
Während Leverkusen seinen Titel feiert, kämpft der 1. FC Köln um den Ligaverbleib. So ganz überraschend ist es nicht über die Menschheit hereingebrochen. Der erste Meister-Titel für Bayer Leverkusen zeichnete sich in den vergangenen Wochen immer deutlicher ab. Als es dann nach dem Bremen-Spiel unumstößlich feststand, war es doch ein Stich ins Herz vieler FC-Fans – wie das meine. Alleine drei Tore von Florian Wirtz, den man am Geißbockheim für noch nicht Bundesliga-tauglich befand. Nach der Niederlage in München hat der 1. FC Köln dagegen nicht einmal mehr das Erreichen des Relegationsplatzes in der eigenen Hand. Der siebte Abstieg ist wieder ein Stückchen wahrscheinlicher geworden, wenngleich er noch nicht besiegelt ist.
Im Irrgarten richtungsweisender Entscheidungen haben die Verantwortlichen am Geißbockheim in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten mit irrwitzigem Selbstverständnis oft, zu oft zielsicher die falsche Abzweigung gewählt. Aus der einst so stolzen Diva vom Rhein ist eine abgehalfterte Nebendarstellerin geworden. Selbstdarstellerei, Dilettantismus und nicht zuletzt ideologische Verbohrtheit haben diesen vormals wegweisenden Verein an den Rand eines Abgrundes getragen, dessen Boden nur noch zu erahnen ist. Selbst die Hölle der Drittklassigkeit kann in der Folge eines erneuten Abstiegs nicht mehr ausgeschlossen werden.
Der von vielen Fußball-Fans ob seines Niedergangs gerne verlachte FC Schalke 04 lässt grüßen. Eigentlich müsste dem Schicksal verboten werden, einem am Boden liegenden 1. FC Köln noch einmal genüsslich zwischen die Beine zu treten. Doch, so viel Selbsterkenntnis ist vielen, die den 1. FC Köln im Herzen tragen, zuzutrauen, es ist ein selbstverschuldetes Leiden. Selbst die beiden eher unverhofften Europapokal-Teilnahmen in der jüngeren Vergangenheit vermochten die jeweils handelnden Personen nicht in eine bessere Zukunft für den FC umzumünzen.
„Völlig klar in unserer Situation“ FC-Boss verrät den Plan mit den Leihspielern
Während sich die Konkurrenz schon längst auf einen langes und spannendes Transferfenster im Sommer vorbereitet, sind dem 1. FC Köln aufgrund der Transfersperre die Hände gebunden. Da externe Neuzugänge ausgeschlossen sind, fokussieren sich die Verantwortlichen auf das vorhandene Personal. Das führt dazu, dass derzeit auch Verträge verlängert werden, die unter „normalen Umständen“ nicht verlängert worden wären. Bestes Beispiel ist Ersatztorwart Philipp Pentke, der ein neues Arbeitspapier bis 2025 vorgelegt bekommen hat. Diese alternativlose Strategie zieht sich durch bis in den Nachwuchs. Auch dort bekommen plötzlich Talente eine Chance, die ohne Transfersperre sicherlich keine Zukunft am Geißbockheim gehabt hätten. Als Impuls von außen stoßen lediglich die verliehenen Profis Lemperle, Obuz, Olesen, Soldo, Maxi Schmid und Urbig dazu. Sie alle sind laut Thomas Kessler Teil der Planungen für die kommende Saison.
Reicht die Kader-Qualität? Keller: “Das war eine Fehleinschätzung”
Christian Keller hat in einem Interview mit der Rundschau über die Lage des 1. FC Köln im Abstiegskampf gesprochen. Der Geschäftsführer Sport gab zu, sich im Leistungsniveau seines Kaders getäuscht zu haben. Dennoch ist der Sportchef vom Klassenerhalt weiter überzeugt. Alles andere als ein Sieg gegen Darmstadt würde wohl den Abstieg in die Zweite Liga einläuten. Auch, wenn Keller von diesem Gedankenkonstrukt freilich nichts wissen will. Der Sportchef der Geißböcke sprach im Interview jedoch über die Gründe, warum der FC im Abstiegskampf steckt und gab dabei zu, dass er sich mit der Beurteilung der von ihm zusammengestellten Mannschaft vertan habe.
“Es war im Gesamtkontext schon vor Saisonbeginn zu erwarten, dass wir um den Klassenerhalt kämpfen werden”, sagte Keller zwar, räumte aber ein: “Ich war der Meinung, dass es mindestens drei Mannschaften geben würde, die wir bis zum aktuellen Saisonzeitpunkt auf jeden Fall hinter uns lassen. Das war eine Fehleinschätzung von mir. Da muss ich mir an die eigene Nase fassen.” Keller weiß, dass er in dieser Phase der Saison der Mannschaft das Leistungsniveau für die Rettung nicht absprechen darf, und so erklärte er: “Unabhängig davon sage ich auch jetzt noch, dass die Qualität unseres Kaders ausreichend ist, um den Klassenerhalt zu schaffen.” Kellers Kaderplanung insgesamt jedoch war bislang nicht ausreichend. Von seinen 15 Verpflichtungen seit 2022 entwickelten sich weniger als ein Drittel zu Leistungsträgern.
Allerdings führte Keller als Teil-Begründung an, dass die Finanzlage der letzten zwei Jahre noch bedrohlicher gewesen sei als bislang öffentlich gemacht – und dass es “daher bislang sportlich kaum um Kadergestaltung ging, sondern fast einzig um Kaderanpassungen, die das finanzielle Überleben des FC gesichert haben”. Der FC sei sogar weit mehr als ein “Sanierungsfall” gewesen. Nun sei finanziell aber die Wende geschafft. Keller ließ sogar durchblicken, dass die Geißböcke “im Sommer 2025 ligaunabhängig den Großteil der Verbindlichkeiten abgetragen haben werden”.
Das verwundert insofern, als dass Finanz-Geschäftsführer Philipp Türoff noch im vergangenen Herbst erklärt hatte, der FC werde “im Bestfall” in vier Jahren – also 2027 – weitgehend schuldenfrei sei. Zum 30.06.2023 hatte die Schuldenlast noch immer bei über 50 Millionen Euro gelegen. Sondereffekte wie lukrative Spielerverkäufe waren im Sommer 2023 oder Januar 2024 nicht dazugekommen und soll es auch im Bestfall im Sommer 2024 wegen der Transfersperre nicht geben. Daher ist noch offen, wie der FC den Großteil der Verbindlichkeiten bereits bis 2025 abgetragen haben will.
Doch klar ist: Eine weitgehende Schuldenfreiheit, ob 2025, 2026 oder 2027, wäre für die Geißböcke die Grundlage, um auch sportlich einen Neustart hinzulegen. Keller hofft, dass er dazu die Chance bekommen wird. Und so ließ der Sportchef durchblicken, dass er gerne ligaunabhängig über die Saison hinaus bleiben wollen würde. “Es ist bekannt, dass ich versuche, langfristig orientiert zu agieren”, sagte Keller. Der Sportchef ist sich zwar bewusst, dass Fußball ein Tagesgeschäft ist. “Management muss aber längerfristig gedacht werden. Es ist unser Bestreben, einen wirtschaftlich kerngesunden 1. FC Köln zu haben, der ausgehend von einem stabilen Fundament eine sportliche Leistungsfähigkeit aufbaut, die langfristig zu halten ist.”
FC-Startelf gegen Darmstadt Nur wenige Fragezeichen
Nach der 0:2-Pleite gegen die Bayern steht für den 1. FC Köln am 30. Spieltag das Heimspiel gegen den SV Darmstadt auf dem Programm. Timo Schultz wird seine Mannschaft erneut umbauen müssen. Am Samstag steht für den FC das erste Endspiel des Schlussspurts auf dem Spielplan. Es geht in das „eminent“ wichtige Spiel gegen den SV Darmstadt. Große Veränderungen im Vergleich zur Bayern-Pleite sind jedenfalls nicht zu erwarten. So dürfte die Viererkette mit den beiden Außenpositionen Finkgräfe und Thielmann stehen. Eric Martel kehrt in die Startelf zurück, dafür fehlt Dejan Ljubicic krank. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Christensen nach ordentlichem Spiel gegen den Rekordmeister eine weitere Chance erhält. In der Offensive kommt Waldschmidt zum Einsatz. Das wird wohl dazu führen, dass die linke Seite von Kainz und die rechte von Alidou beackert werden.
“Das ist unser Schicksal” Schießt der FC historisches Darmstadt runter?
Für den 1. FC Köln zählt gegen den SV Darmstadt 98 nur ein Sieg. Damit würden die Geißböcke den Gegner gleichzeitig zurück in die Zweite Liga schießen. Zwei Spiele hat der SV Darmstadt 98 in dieser Saison gewonnen. Am sechsten Spieltag war dem Aufsteiger ein 4:2-Erfolg über Werder Bremen gelungen, eine Woche später legte die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht mit einem 2:1 über Augsburg sogar nach. Damit standen die Lilien zum damaligen Zeitpunkt mit sieben Punkten auf Platz sieben – und damit sechs Zähler vor dem 1. FC Köln. Inzwischen sind es jedoch die Darmstädter, die die Rote Laterne halten – und in dieser Saison vermutlich auch nicht mehr abgeben werden. 22 Spieltage wartet die Mannschaft inzwischen auf einen Sieg, konnte seither nur sieben Punkte einfahren.
FC bei Rechnerei mittendrin Absteiger schon am Samstag möglich
Bereits am Samstag könnte der erste Absteiger feststehen. Entscheidend wird das Heimspiel des 1. FC Köln gegen Darmstadt 98. Um 15.30 Uhr trifft der 17. auf den 18. – doch bereits rund zwei Stunden später könnte der erste Absteiger in dieser Saison feststehen. Für die Mannschaft von Trainer Timo Schultz zählt deswegen nur ein Sieg. Der würde gleichzeitig Darmstadts Gang in die zweite Liga besiegeln. Mit einem Abstand von zwölf Punkten und nur noch vier verbleibenden Partien wären die Hessen abgestiegen. Die zwölf Punkte wären zwar rechnerisch noch in vier Partien aufzuholen, doch weil Köln und Mainz in der darauffolgenden Woche aufeinander treffen und somit auf jeden Fall eines der beiden Teams punktet, würde eine Niederlage bereits am Samstag für Klarheit sorgen.
Keller und Geissblog-Reporter am Sonntag im Sport1-Doppelpass
Am kommenden Sonntag im Sport1-Doppelpass dreht sich vieles um den 1. FC Köln. Sportchef Christian Keller wird zu Gast sein. Auch unser Reporter Marc L. Merten wird erstmals in der Talkrunde sitzen. Außerdem werden neben Moderator König noch Steffen Freund (Europameister von 1996), Matthias Brügelmann (Sport Bild und Welt) sowie Experte Stefan Effenberg mitdiskutieren. Inhaltlicher Schwerpunkt der Sendung wird u.a. der 1. FC Köln und seine Lage im Kampf um den Klassenerhalt sein. Insbesondere soll es auch um die Arbeit von FC-Trainer Timo Schultz gehen. Vieles dürfte jedoch vom Ausgang des Spiels gegen Darmstadt abhängen, welches richtungsweisend für die Geißböcke im Abstiegskampf sein wird.
Meldung vor wichtigem Heimspiel Verliert der FC seine Kapitänin Sharon Beck?
Den Frauen des 1. FC Köln bietet sich am Wochenende die große Chance, dem Klassenerhalt ein großes Stück näher zu kommen. Läuft alles optimal, könnte der Vorsprung auf die Abstiegszone nach dem Spiel am Sonntag (14 Uhr) gegen den SC Freiburg sechs Punkte betragen. Derweil deutet sich aber der Abgang der Kapitänin an. Es war eine Meldung, die aufhorchen ließ: Das für gewöhnlich gut informierte Portal Soccerdonna meldete am Donnerstag, dass Sharon Beck den 1. FC Köln nach dieser Saison verlassen wird. Der Vertrag der israelischen Nationalspielerin, die sich seit dem vergangenen Sommer das Kapitänsamt mit Manjou Wilde teilt, läuft am Saisonende aus. Laut Angaben des Portals soll die Leistungsträgerin vor einem Wechsel zum Liga-Rivalen Werder Bremen stehen. Es überraschte zuletzt, dass zur Personalie Beck bislang kein Vollzug hinsichtlich einer Verlängerung des Vertrages vom FC vermeldet wurde.