Später Punktgewinn Kainz lässt den FC in der Nachspielzeit hoffen
Der 1. FC Köln hält an der letzten Chance auf den Klassenerhalt fest. In einer emotionalen Partie lagen die Geißböcke lange mit 0:1 hinten. Der schwache Luca Waldschmidt verschoss sogar einen Elfmeter. Dann glich Florian Kainz in der Nachspielzeit doch noch aus – per zweitem Elfmeter zum 1:1 (0:1). Fazit: Der 1. FC Köln erlebte ein Spiel wie ein Abbild der Saison. Zu ungefährlich in der Offensive, zu schwach in den entscheidenden Momenten und in der Defensive mit der Einladung, die ein Gegner braucht, um das Spiel zu gewinnen. Dazu der verschossene Elfmeter und am Ende doch noch ein Mini-Comeback. Zum Abstieg zu viel, zum Überleben zu wenig – für den FC fühlte sich dieses Unentschieden wie eine Niederlage an. Doch vorbei ist die Saison immer noch nicht.
Kainz trifft ganz spät Elfer-Wahnsinn lässt Köln noch etwas hoffen
Zwei Elfer. Ein Pünktchen Hoffnung in der Bundesliga für den 1. FC Köln. In der 5. Minute der Nachspielzeit verwandelt Kainz einen Strafstoß noch zum 1:1 in Mainz. Waldschmidt hatte den ersten Kölner Strafstoß kläglich verballert. Ihm versagten beim Dumm-Elfer des Jahres die Nerven. Weiter fünf Punkte beträgt der Rückstand des Tabellen-17. jetzt auf den Relegationsplatz (Mainz). Beide Klubs hatten in der Krise ihre Trainer gewechselt. Mainz griff eindeutig besser zu. „Als ich kam, waren wir vier Punkte hinter Köln“, erinnert sich Neucoach Bo Henriksen. Das war am 13. Februar. Der FC hatte schon einen Monat vorher reagiert und Timo Schultz installiert. Der Köln-Trainer nahm in Mainz seinen Ösi-Kapitän Kainz raus. Und so startete der FC erstmals seit 2001 ohne ausländische Spieler.
FC-Noten und Einzelkritik Waldschmidt war ein Totalausfall
Marvin Schwäbe Note 4 Der Ersatz-Kapitän wehrte den Ball vor dem 0:1 genau vor die Füße von Torschütze Barreiro ab. Das sah mindestens unglücklich aus.
Benno Schmitz: Note 3,5 Klingt komisch, aber war Kölns gefährlichster Offensiver. Hatte abgesehen vom Elfer lange die größte Möglichkeit auf den Ausgleich. Legte dann Uth noch die Riesen-Chance auf den späten Ausgleich auf.
Denis Huseinbasic (bis 72.) Note 4,5 Zunächst immerhin giftig und gallig, lief zeitweise mit dem Messer zwischen den Zähnen rum. Gleichzeitig aber auch zu fehlerhaft. Ließ einmal Burkardt aus den Augen, da hätte es 0:2 stehen können. Im zweiten Durchgang unsichtbar.
Jan Thielmann (bis 62.) Note 5 Bemüht und engagiert, aber auch glück- und ideenlos. Unter dem Strich viel zu wenig für so ein Endspiel.
Luca Waldschmidt (bis 62.) Note 6 Ein bodenloser Auftritt. Es wollte ihm aber mal so gar nichts gelingen. Aus seinem Freistoß resultierte das 0:1. Auch bei seinen Ecken musste man sich eher Sorgen um das eigene Tor machen. Symptomatisch, dass er den Elfer daneben haute.
Faride Alidou Note 5 In Halbzeit eins nur auffällig bei seinem Gerangel mit Caci. Holte gegen eben jenen dann den ersten Elfer des Tages raus. War aber seine einzig gute Szene.
Steffen Tigges (bis 62.) Note 5 War kaum ins Spiel eingebunden, lag meist aber auch an seinen unerklärlichen Laufwegen. War als Stürmer nie da, wo es gefährlich wurde. Im eigenen Strafraum wichtiger als im gegnerischen– das sagt alles.
1. FC Köln holt Last-Minute-Punkt im Abstiegsduell gegen Mainz 05
Der FSV Mainz 05 hat einen immens wichtigen Sieg im Abstiegskampf verpasst. Die Rheinhessen mussten sich trotz langer Führung im Abstiegsduell mit dem 1. FC Köln mit einem 1:1 (1:0)-Remis begnügen. Leandro Barreiro (29.) hatte Mainz, das nach dem Remis in der Tabelle auf Platz 16 rangiert, in Front gebracht. Florian Kainz (90.+5/FE) glich für die abstiegsbedrohten Kölner (Rang 17) aus. Der FC war ange harmlos, mutlos, ideenlos - und doch bleibt ein Fünkchen Hoffnung: Der 1. FC Köln hat im hitzigen Alles-oder-nichts-Spiel den wohl schon entscheidenden Tiefschlag gerade noch abgewendet. Nun braucht es allerdings zur Vermeidung des siebten Abstiegs ein Fußballwunder.
1:1 – FC wahrt noch das letzte Fünkchen Hoffnung, ein besonders kleines
Der 1. FC Köln steuert weiterhin auf die 2. Liga zu, hat sich aber eine Minimalchance noch offen gehalten. In der Nachspielzeit erzielte Florian Kainz per Strafstoß den Ausgleich im Keller-Duell gegen Mainz. FC-Trainer Timo Schultz hatte eine Reaktion seiner Mannschaft nach dem 0:2 gegen Darmstadt gefordert. Er hat sie bekommen. Ob diese aber am Ende reicht, ist eher unwahrscheinlich. Der 1. FC Köln spielt 1:1 beim 1. FSV Mainz und hat drei Spieltage vor Saisonende jetzt fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Die Führung von Leandro Barreiro glich Florian Kainz in der Nachspielzeit aus. Waldschmidt legte bei einem Kölner Elfer die Kugel rechts neben den Pfosten (51.). Köln war sichtbar geschockt und fand danach lange die Linie nicht mehr.
FC kämpft am Ende leidenschaftlich in Mainz Ein Fünkchen Hoffnung bleibt noch
Was war das ein Krimi in Mainz am Sonntagabend. Die Gastgeber hatten den FC in der ersten Halbzeit im Griff, führten lange mit 1:0. Köln vergab durch Waldschmidt leichtfertig einen Elfmeter, kam dann aber doch noch zum später Ausgleich. Am Ende trennten sich beide Mannschaften mit 1:1. Auch wenn Köln den erhofften Sieg verpasste, der Abstiegskampf bleibt spannend. Der FC wahrte die Mini-Chance, ein Fünkchen Hoffnung bleibt. Drei Spieltage vor Schluss bleibt es bei fünf Punkten Rückstand auf Mainz. Köln hat auf Platz 17 nun 23 Punkte, der FSV 28 Punkte, Bochum 30 Punkte. Mark Uth urteilte: „Das war purer Abstiegskampf. Wir müssen einfach die Tore machen, nur das hat leider gefehlt. Nach Darmstadt war das eine gute Reaktion. Wir leben! Wir sind noch da! Jetzt haben wir noch drei Endspiele.“
Last-Minute-Remis in Mainz Kainz-Elfmeter lässt Köln noch etwas hoffen
Der 1. FC Köln war schon fast aus der Bundesliga abgestiegen und muss noch immer um die Rettung bangen - darf aber noch etwas hoffen. Weil Florian Kainz am Sonntag beim 1. FSV Mainz 05 in der Nachspielzeit per Elfmeter zum 1:1 (0:1)-Remis traf. Die Kölner, die am vergangenen Spieltag schon im Duell der Letztplatzierten gegen Darmstadt (0:2) einen schlimmen Rückschlag hinnehmen mussten, müssen in den letzten drei Partien fünf Punkte auf die Mainzer, die einen wichtigen Schritt zum Klassenerhalt verpassten, aufholen. Doch bis kurz vor Schluss sah alles danach aus, dass es acht wären - denn Mainz war schon sehr weit auf der Siegerstraße.
Keller-Krimi deluxe Kölns zweiter Elfmeter rettet spät einen Punkt
Der 1. FC Köln hat im Abstiegsendspiel bei Mainz 05 spät noch einen Punkt gerettet. In einer langen Nachspielzeit wurde es richtig emotional. Köln zeigte sich zwar in der ersten Hälft5e offensiv bemüht, die Unzulänglichkeiten im eigenen Angriffsspiel führten aber immer häufiger zu gefährlichen Umschaltaktionen der Mainzer, von denen eine schließlich in der verdienten Führung gipfelte (Onisiwo 29.). Kurz darauf hatte Burkardt nach einem weiteren Konter sogar das 2:0 auf dem Fuß. Direkt nach Wiederbeginn ergab sich für die Gäste allerdings unverhofft die riesige Gelegenheit zum Ausgleich - verpackt als Geschenk von Caci, der Alidou beim Verlassen des Strafraums völlig unnötig kurz vor der Linie foulte und so einen Elfmeter verursachte. Waldschmidt trat an - und legte den Ball rechts am Tor vorbei (48.). Weil die Hausherren nach 70 Minuten immer passiver wurden, kämpfte sich Köln - durch die Einwechslungen von Uth und Kainz nun mit mehr Struktur im Spiel - wieder zurück in die Partie und machte durch einen späten Elfer (90.+5.) noch ein Tor durch Kainz.
Uth: “Wir leben, wir sind da – abgestiegen sind wir noch lange nicht!”
Der 1. FC Köln hat in einem emotionalen Keller-Duell in Mainz spät einen Punkt erobert – hätte aufgrund der zweiten Halbzeit womöglich sogar einen Sieg verdient gehabt. Am Ende stand nach mehr als 100 Minuten ein 1:1 auf der Anzeigetafel, das beiden Mannschaften nicht wirklich half. Timo Schultz: „Das war für alle ein sehr aufregendes Spiel. 102 Minuten, in denen sich beide Mannschaften nichts geschenkt haben. Es war sehr viel Hektik, ich habe eine Mannschaft gesehen, die sich ganz anders präsentiert hat als gegen Darmstadt. Das war offenes Visier, wir hatten sehr viele Chancen. Ein verschossener Elfer bricht mancher Mannschaft das Genick, uns nicht. Danach haben wir noch einen Gang hochgeschaltet, mit etwas Glück wäre hier mehr drin gewesen. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung. Die stand im Vordergrund, aber drei Punkte wären für uns in der Situation sehr wichtig gewesen. Ein Punkt ist für uns zu wenig, das wissen wir selbst.“
Am Sonntag spielte der FC gegen dMainz 05 1:1 und steht mit 23 Punkten weiterhin auf dem 17. Tabellenplatz. Das Team von Timo Schultz konnte die wichtigen drei Punkt im Abstiegskampf nicht einfahren. Mark Uth: "Es war ein sehr intensives, ein sehr hitziges Spiel. Purer Abstiegskampf. Wir haben es angenommen. Wir haben heute meiner Meinung nach eine sehr sehr gute Partie gespielt. Wir müssen einfach die Tore machen und dann wahrscheinlich auswärts gewinnen. Nach Darmstadt war das eine sehr gute Reaktion und genauso geht es. Die letzten drei Spiele sind wieder Endspiele. Wir leben, wir sind wieder da und abgestiegen sind wir noch lange nicht. Die Tore haben leider gefehlt. Genauso müssen wir auftreten, das war echt gut. In der zweiten Halbzeit haben wir auch guten Fußball gespielt, haben uns die Torchancen rausgespielt. Wir wissen, dass wir alle drei Spiele gewinnen müssen, um die Klasse zu halten bzw. in die Relegation zu kommen. Genauso gehen wir es an, zuhause, mit den eigenen Fans. Man sieht, was hier los ist. 4000 Kölner sind mitgereist, das ist einfach geil, das ist das, was uns hilft. Und die Jungs haben gesagt, wenn wir so kämpfen, hoffentlich bleiben wir drin."
Das war ganz bitter! Der 1. FC Köln hatte am Sonntag beim FSV Mainz die große Chance, den Abstiegskampf nochmal so richtig spannend zu machen. Doch nach dem 1:1 bleibt nur ein Mini-Fünkchen Hoffnung. Drei Spiele vor Schluss hat der FC fünf Punkte Rückstand auf Mainz. Köln braucht drei Siege in den Spielen gegen Freiburg, Union Berlin und in Heidenheim. Und Mainz müsste in den Spielen in Heidenheim, gegen Dortmund oder in Wolfsburg patzen. Mit einem durchaus möglichen Sieg in Mainz hätte es noch ganz anders ausgesehen. Einer war besonders bedient nach dem Spiel: Luca Waldschmidt. Statt blonder Rettungsengel wie noch gegen Bochum war er der Unglücksrabe! Der 27-Jährige leitete erst mit einem schwachen Freistoß den Mainzer Konter zum 1:0 ein. Leandro Barreiro traf in der 29. Minute zur Führung für die Hausherren. Dann versemmelte Waldtschmidt noch in der 48. Minute einen Elfmeter. Unglücksrabe Waldschmidt will auf jeden Fall weiter angreifen, er sah nach seinem Wechsel viel Gutes gegen Mainz.
Unterschiedsspieler in die falsche Richtung Note Sechs in FC-Offensive
Jan Thielmann Note 5,0 Thielmann rückte nach vier Partien als Rechtsverteidiger wieder in die Offensive. Als Rechtsaußen war sein Ertrag ähnlich wie bei seinen Sturm-Auftritten: bemüht, jedoch ungefährlich. Der U21-Nationalspieler ging ohne eine wirklich gefährliche Aktion vom Platz.
Luca Waldschmidt Note 6,0 Der Zehner ließ sich immer wieder fallen, um das Spiel zu machen und Bälle zu verteilen. Zum erhofften Unterschiedsspieler avancierte Waldschmidt allerdings in die falsche Richtung: Sein katastrophaler, viel zu kurzer Freistoß war der Ausgangspunkt der Mainzer Führung. Die Riesenchance zur Wiedergutmachung vom Elfmeterpunkt schoss die Wolfsburg-Leihgabe am rechten Pfosten vorbei (48.).
Steffen Tigges Note 5,0 Tigges feierte sein Startelf-Comeback und verdrängte Adamyan auf die Bank. Zuletzt hatte der Angreifer beim 0:0 im Hinspiel von Beginn an rangedurft. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hämmerte er den Ball, nach einem Sprint in den Mainzer Strafraum, knapp über die Latte. Eine Aktion, die nicht wirklich brenzlig war – doch gefährlicher wurde der Stürmer nicht mehr.
Damion Downs Note 5,0 Downs ersetzte nach 62 Minuten Tigges, ohne auffällig zu werden – trotz des Kölner Sturmlaufs in der Schlussphase. Der Youngster gab keinen einzigen Torschuss ab.
Der 1. FC Köln entgeht in Mainz dem praktisch feststehenden Abstieg nur knapp. Am Ende kocht die Wut über mehrere Schiedsrichter-Entscheidungen hoch, auch wenn die Verantwortlichen versuchen diplomatisch zu bleiben. Als die Partie beendet war, konnte es so Mancher beim 1. FC Köln nicht mehr aushalten. Assistenztrainer André Pawlak schimpfte lautstark in der Mixed Zone auf dem Weg in die Kabine. Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler warf wutentbrannt die Tür ins Schloss. Jeff Chabot stampfte unverständlich schimpfend an den Mikrofonen vorbei und wollte besser nichts sagen, was ein DFB-Ausschuss hinterher gegen ihn hätte verwendet werden können. Auch Sportchef Christian Keller konnte sich nur schwer zusammenreißen, ihm gelang es jedoch an den Mikrofonen. Und auch Timo Schultz wählte diplomatische Worte, gab aber zu: „Dass es in mir anders aussieht, kann sich jeder denken, aber eine Schiri-Schelte werden Sie von mir nicht erleben.“
Ein Punkt für die Psyche – wohl zu wenig für den Klassenerhalt
Gemischte Gefühle beim 1. FC Köln und seinen Anhängern. Zwar zeigten die Kölner am Sonntag eine ansprechende Leistung, eine Reaktion auf das 0:2 gegen Darmstadt, als Sieger verließen die Geißböcke das Feld aber auch nicht. Der Klassenerhalt wird immer unwahrscheinlicher. Das Schneckenrennen im Abstiegskampf geht weiter. Auch wenn die Chance auf den Klassenerhalt gering ist, nach dem 1:1 gegen Mainz gibt es sie noch beim 1. FC Köln. Allerdings wird das trotz des guten Auftritts gegen Mainz eine schwere Aufgabe. Der nächste Gegner Freiburg hat sehr realistische Chancen auf den europäischen Wettbewerb, wird alles dafür tun. „Das Entscheidende wird sein, dass wir so spielen, wie heute“, sagte Schultz. „Dass wir das Herz in die Hand nehmen, dass wir nach vorne spielen, dass wir uns nicht zu viel Kopf machen. Dann wird nach dem nächsten Spieltag wieder auf die Tabelle geguckt und so machen wir das bis zum Spieltag 34. Und dann schauen wir mal, was dabei rausgekommen ist.“
Nach Derbysieg in Düsseldorf U19 auf dem Weg zu alter Stärke
Die A-Junioren des 1. FC Köln haben souverän mit 2:0 (1:0) bei Fortuna Düsseldorf gewonnen. In der Landeshauptstadt setzte die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck ihren Aufwärtstrend fort und beweist, dass mehr in ihr steckt als der derzeitige Tabellenplatz vermuten lässt. Dank der Tore von Innenverteidiger und Kapitän Julian Pauli, der an alter Wirkungsstätte traf, und Mittelstürmer Luis Cortijo-Lange haben die Geißböcke ihr Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf nach guter Leistung mit 2:0 gewonnen. Auch der stürmische Wind und das holprige Geläuf im Schatten der Merkur-Spiel-Arena brachten den Kölner Nachwuchs nicht in Verlegenheit. Entsprechend zufrieden zeigte sich Trainer Ruthenbeck nach Abpfiff. „Wir haben es in Ballbesitz wirklich stark gemacht, den Ball gut laufen gelassen und die Intensität hochgehalten. So haben wir uns ein klares Chancenplus herausgespielt und auch als Team gut verteidigt. Ich denke, der Sieg geht voll in Ordnung“, sagte Ruthenbeck.
Trotz Gaga-Rechnung Köln droht Sonntag der Sofa-Abstieg
Nur das letzte Zucken oder doch noch mal Hoffnung? Der Last-Minute-Punkt in Mainz (1:1) sorgt dafür, dass in Köln doch noch mal die Rechenschieber rausgeholt werden. Fakt: Nach wie vor liegt der FC satte fünf Punkte hinter Mainz und dem Relegation-Platz. Bei drei verbleibenden Spielen und neun zu vergebenden Punkten ist das verdammt viel. Noch unmöglicher scheint die direkte Rettung. Bochum und Union Berlin sind schon sieben Punkte weg... Im schlimmsten Fall droht Sonntag schon der Sofa-Abstieg! Verliert der FC Samstag (18.30 Uhr) gegen Freiburg, kann einen Tag später alles vorbei sein. Denn alle Abstiegskandidaten spielen erst am Sonntag. Berlin gegen Bochum (15.30 Uhr). Abends dann Mainz in Heidenheim (19.30 Uhr). Siegt der FC gegen Freiburg, geht das Zittern in die Verlängerung. Beim FC bleibt Zweckoptimismus. „Wir glauben an uns und daran, dass wir es schaffen können“, sagt Trainer Timo Schultz. Zur Erinnerung: Köln hat in der kompletten Saison erst vier Spiele gewonnen…
Auch bei Abstieg Vorstand schließt Rücktritt und Keller-Entlassung aus!
Einen Tag nach dem 1:1-Unentschieden beim 1. FSV Mainz 05 hat sich Werner Wolf öffentlich zu Wort gemeldet. Der Präsident des 1. FC Köln schließt einen Rücktritt des Vorstandes sowie eine Entlassung von Sportchef Christian Keller ligaunabhängig aus. Der FC Köln wird mit Keller als Geschäftsführer Sport auch im Abstiegsfall in die neue Saison gehen. Dies hat Präsident Werner Wolf am Montag in einem club-internen Interview auf der FC-Homepage deutlich gemacht. Gleiches gelte auch für die beiden Geschäftsführer-Kollegen Philipp Türoff und Markus Rejek. “Zweifel, Nebengeräusche und Personal-Debatten bringen uns jetzt nicht weiter”, sagte der 67-Jährige.
Der Vorstand hätte sich dabei in der vergangenen Woche noch einmal mit der Geschäftsführung zusammengefunden und sich kritisch mit der Saison auseinandergesetzt. Das Fazit: “Wir werden unseren Weg weitergehen und für unseren Kurs kämpfen. Das gilt für uns als Vorstand. Das gilt für unsere drei Geschäftsführer, von deren Arbeit wir überzeugt sind.” Der FC wolle dabei “den Teufelskreis opportunistischer Maßnahmen der vergangenen rund 35 Jahre durchbrechen. Genau jetzt, wenn die Stimmen mit den alten Rezepten wieder lauter werden und die Versuchung groß scheint, werden wir Flagge zeigen.”
Spätestens nach dem blamablen 0:2 gegen Darmstadt hatte es von den Rängen erstmals deutlich vernehmbare “Keller”- sowie “Vorstand raus”-Rufe gegeben. Dabei sei es die Aufgabe der handelnden Personen, “Emotionen auszuhalten und uns der Kritik zu stellen.” Wolf gestand dabei auch ein, Fehler gemacht zu haben – “auf und neben dem Platz”. Einen “neuen” FC zu bauen, sei das Ziel gewesen, und wer sich dieser großen Herausforderung stelle, “macht Fehler und erlebt Rückschläge”. Die drastischen Maßnahmen zur finanziellen Gesundung des Vereins seien dabei kurzfristig “zu Lasten der sportlichen Stabilität gegangen”, sagte Wolf weiter, lobte aber Kellers Arbeit hinsichtlich der Reduzierung des Kaderetats. Allerdings sei es “natürlich unser Anspruch, diese Reduzierung ohne Abstieg zu erreichen, was immer noch möglich ist”.
Auch wenn der Klassenerhalt nicht mehr gelingen sollte, stünde der Vorstand nichtsdestotrotz “zu 100 Prozent hinter der Geschäftsführung”. Dies erklärte Wolf mit den Rahmenbedingungen sowie dem Umgang mit den eigenen Fehlern. “Gerade die intensive Aufarbeitung der Fehler, die selbstkritische transparente Analyse der Situation, aber vor allem die Fortschritte in nahezu allen anderen Bereichen des FC, die die Geschäftsführung gemeinsam erreicht hat, überzeugen uns, an der Zusammenarbeit festzuhalten.” Entsprechend werde man den Rufen nach Rücktritten – auch was die eigenen Positionen im Vorstand betrifft – und Entlassungen nicht nachgeben. “Das wäre ein Rückfall in die Mechanismen, die seit ganz vielen Jahren verhindern, dass der FC nachhaltig wächst. Wir sind nicht bereit, diese Überzeugung zu opfern, nur um in Medien und Öffentlichkeit kurzfristigen Zuspruch zu erfahren.”
Zudem gelte: “Wir hängen nicht an unseren Posten, wir hängen am FC.” Trotz des drohenden Abstiegs sei man felsenfest vom eingeschlagenen Weg überzeugt, sodass man “auch mit dieser Geschäftsführung in die neue Saison gehen” werde. Den öffentlich skizzierten Untergangsszenarien, wonach der FC lange Zeit nicht wieder aufsteigen würde oder wonach sogar ein Absturz in die Dritte Liga drohe, entgegnete Wolf: “Das ist Populismus.”
FC sucht Schuld bei sich, nicht beim Schiri Und er tut gut daran
Beim 1:1-Unentschieden gegen Mainz lief viel gegen den FC. Auch einige Schiedsrichter-Entscheidungen waren mindestens unglücklich. Das wollten die Kölner Verantwortlichen aber nicht als Ausrede gelten lassen. Ein gutes Spiel abgeliefert, am Ende aber nur einen Punkt eingefahren. Zu wenig für den FC. Dabei war das Momentum nicht gerade auf Kölner Seite. Der Rückstand, der verschossene Elfmeter und einige Schiedsrichterentscheidungen gegen den FC. Aber: Der 1. FC Köln sucht die Schuld bei sich. Und das ist auch aus sportpsychologischer Sicht eine kluge Herangehensweise. Laut dem sportpsycholgischen Experten Thorsten Loch ist es emotionsfördernd, den Grund für eine Niederlage in einer Wettkampfbenachteiligung zu suchen. „Derartige Ursachenzuschreibungen führen zu einer Verstärkung des negativen Gefühlszustands nach einer Niederlage, weil man auch noch den Eindruck von Ungerechtigkeit zu verarbeiten hat. Somit verhindert das Gefühl der Benachteiligung die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Leistung.
Nach Kritik an Sport-Boss Keller Wolf fährt Krallen aus und gibt „100 Prozent“-Garantie
In den sozialen Netzwerken ist die Kritik seit Wochen groß, jetzt hat sich FC-Präsident Werner Wolf über die Zukunft des 1. FC Köln geäußert. Auch bei einem Abstieg will das Präsidium an Sport-Geschäftsführer Christian Keller festhalten. Wolf fährt die Krallen in der sportlichen Krise des FC aus! Der Vorstand des 1. FC Köln hat lange geschwiegen, am Montag nach dem 1:1 in Mainz hat Wolf nun ein Interview auf der klubeigenen Homepage gegeben. Der Präsident breitet den Mantel über seinen leitenden Angestellten aus. Vor allem Sportchef Keller steht seit Monaten im Fokus der Kritik bei Fans und Beobachtern. Viele geben ihm die Schuld daran, dass der FC sportlich abgestürzt ist und nur noch geringe Chancen auf den Klassenerhalt hat.
Eine Trennung von Keller kommt für Wolf jedoch nicht infrage: „Natürlich hören auch wir diese Stimmen. Aber der Vorstand steht zu 100 Prozent hinter der Geschäftsführung, weil er auch die Rahmenbedingungen sieht, unter denen Entscheidungen getroffen werden mussten. Gerade die intensive Aufarbeitung der Fehler, die selbstkritische, transparente Analyse der Situation, aber vor allem die Fortschritte in nahezu allen anderen Bereichen des FC, die die Geschäftsführung gemeinsam erreicht hat, überzeugen uns, an der Zusammenarbeit festzuhalten.“ Der FC-Boss sagt: „Wir werden den Rufen nach Rücktritten und Entlassungen nicht nachgeben. Das wäre ein Rückfall in die Mechanismen, die seit ganz vielen Jahren verhindern, dass der FC nachhaltig wächst.“ Die Geschäftsführung habe zwar Fehler gemacht, aber eben auch viele gute Dinge. „Wir haben es geschafft, den akut insolvenzgefährdeten FC wieder ins Leben zu holen."
Ein Fehlschuss, der Köln am Ende die Rettung kosten könnte. Die Fans wüten in den sozialen Netzwerken gegen Luca Waldschmidt (27). Der FC-Spielmacher hatte in Mainz in der 48. Minute beim Stand von 0:1 einen Elfmeter am rechten Pfosten vorbeigeschossen. Nicht auszudenken, wenn Waldschmidt getroffen hätte. Am Ende reichte es nur zum 1:1, weil der eingewechselte Kainz in der Nachspielzeit – diesmal mit einem erfolgreich verwandelten Elfmeter – noch den Punkt rettete. Waldschmidt stellte sich nach dem Spiel, sagte: „Ich weiß nicht, wieso ich den Ball danebengeschossen habe. Normal fühle ich mich sicher. Aber es gehört dazu, dass Fehler passieren. Heute war es leider ein wichtiger Fehler. Ich kann mich dafür nur entschuldigen. Wenn wir die zweite Halbzeit so weitergespielt hätten, hätten wir das Spiel 2:1 gewonnen.“ Waldschmidt wird im Rettungs-Finale zur tragischen Figur! Beim 0:2 in München verballerte er kurz vor Schluss eine Top-Chance zum Ausgleich. Beim Grusel-Kick gegen Darmstadt (0:2) ging er mit den Kollegen unter. Jetzt der desolate Auftritt in Mainz (BILD-Note 6). Mehr als fraglich nur, ob Trainer Schultz seinem Star nach den letzten Auftritten am Samstag (18.30 Uhr) gegen Freiburg noch mal die Startelf zutraut. Waldschmidt will nach BILD-Infos im Abstiegsfall ohnehin nicht bleiben und soll das den FC-Bossen auch schon mitgeteilt haben.
GEISSPOD 136: Erst die Mainzer Achterbahn – dann das Wolf-Interview
Was ist das 1:1 des 1. FC Köln in Mainz wert? Ist eine Rettung wirklich noch realistisch? Und wovon spricht Präsident Werner Wolf im FC-Interview? Im neuen GEISSPOD sprechen Sonja und Marc über die verrückten 103 Minuten in Mainz und die Aussichten im Abstiegskampf.
Der 1. FC Köln gibt nicht auf. Doch für den Klassenerhalt reicht es wohl nicht. Der FC hält die Hoffnung zwar am Leben. Für die Rettung braucht es dennoch mehr, als die Mannschaft in dieser Saison zu leisten im Stande ist. Christian Keller brachte es nach dem 1:1 beim 1. FSV Mainz 05 auf den Punkt: “Wir müssen jetzt alle drei Spiele gewinnen.” Der 1. FC Köln, will er sich doch noch retten und weiter Bundesliga spielen, muss also die verbliebenen Partien daheim gegen Freiburg und Union sowie abschließend in Heidenheim allesamt für sich entscheiden. Der FC hat in 31 Spielen der laufenden Saison bislang aber nur vier Mal gewonnen. Das hat sich der FC selbst eingebrockt. Einmal mehr war in Mainz der FC wieder nicht gut genug gewesen. Einmal mehr hatten die Spieler selbst größte Torchancen fahrlässig weggeworfen, nicht nur beim ersten Elfmeter des Tages. Einmal mehr hatte man den Gegner zum Toreschießen eingeladen, diesmal nach einem eigenen Freistoß am Strafraum der Mainzer.
Kommentar: Der FC hat den Kampf angenommen, nur leider zu spät
Beim 1:1 gegen den 1. FSV Mainz hat der FC endlich den Abstiegskampf angenommen, mit Leistung, Willen und Leidenschaft überzeugt. Das macht Hoffnung. Die Tabelle nicht. Das Aufbäumen kommt mit viel zu großer Wahrscheinlichkeit zu spät. Nur hauchdünn haben die Kölner am Sonntagabend den erhofften Sieg und damit den Befreiungsschlag verpasst. Unterm Strich bleibt ein einziger Punkt, aber eine Leistung, die Mut macht. Aber reicht das noch? Wohl nicht. Der Kampf wurde endlich angenommen, nur leider zu spät. Denn die Leistung gegen Mainz wirft auch Fragen auf. Warum erst jetzt? Wo war die Leidenschaft, dieser Wille gegen Mannschaften wir Darmstadt und ja, auch gegen Bochum? Das Spiel macht sicher Hoffnung auf mehr. Doch es bleiben die Zweifel, ob der aktuelle FC in der Lage ist, mehrere Male hintereinander ähnlich engagierte Leistungen abzurufen. Es bleibt die Frage, wer denn die Tore für einen Sieg schießen soll?
Erst Kabinen-Schwur, dann Fan-Versöhnung FC-Profi im Gästeblock
Auf den Frust nach der Darmstadt-Pleite folgte in Mainz ein neuer Schulterschluss für die allerallerletzte Chance. Der Kampf der zweiten Halbzeit hat die Fans des 1. FC Köln trotz des verpassten Siegs versöhnt. Als es in der Mainzer Mewa-Arena mit 0:1 in die Pause ging, standen die Geißböcke mit eineinhalb Beinen in der 2. Liga. Eine Niederlage hätte drei Spieltage vor Saisonende einen Acht-Punkte-Rückstand auf sämtliche Konkurrenten bedeutet. Mit dem Rücken zur Wand schworen sich die Profis des 1. FC Köln. „Das hatte viel damit zu tun, wie wir uns in der Kabine verhalten haben“, erklärte später Luca Waldschmidt und gab Einblicke in die Halbzeitpause. „Vom Trainer angefangen über alle anderen“ habe „jeder hat das Wort ergriffen, alle waren da“, verriet Waldschmidt. So habe man sich „gegenseitig hochgeschaukelt“ und „angezündet“, bevor es wieder auf den Rasen ging.
Zum ersten Mal seit der 0:1-Niederlage gegen Werder Bremen stand Benno Schmitz am Sonntag wieder in der Startelf des 1. FC Köln. Der Rechtsverteidiger war einer der besten Kölner Feldspieler. Mit ein wenig mehr Glück und Präzision wäre Benno Schmitz am Sonntag der zweite Saisontreffer gelungen. Überhaupt erwischte der 29-Jährige einen guten Tag. Schmitz hielt seine Seite in der Defensive dicht, ließ kaum einen Mainzer Angriff zu. In der Offensive kam Schmitz nach einem starken Sololauf von Linton Maina zum Abschluss, traf aber nur Mainz-Keeper Zentner. Ob Schmitz auch in der kommenden Saison für den FC aufläuft, liegt wohl auch an der Entscheidung des Spielers. Das Angebot liegt bekanntlich vor, angenommen hat es Schmitz anscheinend noch nicht. Sollte sich der Routinier gegen den FC entscheiden, müsste Köln die Kaufoption bei Carstensen ziehen und das Experiment Jan Thielmann als Rechtsverteidiger würde neues Futter bekommen.