Kessler: „Das Unmögliche möglich machen!“ Kostet das Boss-Beben Köln die Rettung?
Schon am Sonntag kann sich der FC aus der Bundesliga verabschieden. Präsident Werner Wolf stellte unter der Woche klar, dass er auch bei einem Abstieg im Amt bleiben möchte. Der FC ist momentan auf und neben dem Platz von Erstklassigkeit weit entfernt! Gewinnt Köln am Samstag nicht gegen Freiburg, droht der Sofa-Abstieg am Sonntag. Der FC braucht ein Wunder – und Pattex-Präsident Werner Wolf sorgt mitten im Abstiegskampf mit seinem Interview ür ordentlich Fan-Wut. Kostet das Boss-Beben Köln am Ende die Rettung? Trainer Schultz spielt das Thema herunter: „Ich denke, dass das Thema für die Presse größer ist als für uns. Wir sind hier, um Fußball zu trainieren. Alles andere darf uns in der täglichen Arbeit nicht beeinflussen.“
Klar ist aber: Bisher war der größte FC-Trumpf im Abstiegskampf die ständige Unterstützung der Fans. Nach der Darmstadt-Pleite kippte die Stimmung erstmals, die Wolf-Aussagen brachten eine neue Wut-Welle. Negative Stimmung, die die Mannschaft Samstagabend am wenigsten gebrauchen kann. Sonst wird aus dem Freiburg-Endspiel das Kölner Ende. FC-Kader Manager Thomas Kessler sagt: „Selbst wenn wir das gefühlt Unmögliche schaffen und uns in der Liga halten, müssen wir uns trotzdem unterhalten, was diese Saison nicht gut funktioniert hat.“ Kurios: Für die Absturz-Bosse ist schon jetzt klar, dass es dabei nicht um ihre Position gehen soll...
Dieter Prestin: „Werner Wolf macht es wie Pippi Langstrumpf“
Das Interview von FC-Präsident Werner Wolf schlägt weiter hohe Wellen. Auf der Klub-Homepage hatte der Präsident dem umstrittenen Sportchef Christian Keller ausdrücklich das Vertrauen ausgesprochen und erklärt, dass der Vorstand auf jeden Fall seine Arbeit fortsetzen will. Der Mitgliederrat, ein Kontrollorgan und quasi Aufsichtsrat des Vereins, fühlt sich nach Informationen dieser Zeitung von dieser Art der „Aufarbeitung“ und dem Vorab-Verteilen von personellen Freibriefen übergangen. Die Analyse hätte, so war es offenbar vereinbart, erst nach der Saison stattfinden sollen. Auch Vorstands-Gegner Dieter Prestin reagiert.
Der FC-Präsident ging in seinem Interview auch mögliche Kandidaten heftig an, die sich in Stellung gebracht haben und es 2025 selbst in den Vorstand ziehen könnte. „Wir wollen den Teufelskreis opportunistischer Maßnahmen der vergangenen rund 35 Jahre durchbrechen.“ Der Präsident hatte Dieter Prestin nicht namentlich erwähnt, doch er dürfte gemeint sein. Denn Prestin kritisiert nicht nur das Wirken des Vorstands und der Geschäftsführung, sondern plant den Umsturz. Prestin will Sport-Vorstand werden. „Das Interview überrascht mich überhaupt nicht. Werner Wolf macht sich im Sinne von Pippi Langstrumpf die Welt, wie sie ihm gefällt“, sagt Prestin dieser Zeitung. Das Geißbockheim als Villa Kunterbunt? Prestin kündigt an: „Wir hoffen immer noch auf das FC-Fußballwunder. Unabhängig davon werden wir uns nach dem Freiburg-Spiel ausführlich öffentlich zu Wort melden.“
In diesen zwei Fällen steigt der 1. FC Köln am Wochenende ab
Der siebte Abstieg des 1. FC Köln könnte bereits am Wochenende feststehen, sollte die Mannschaft von Timo Schultz den SC Freiburg nicht schlagen. Dieses Szenario dürfte dem einen oder anderen Fan der "Geißböcke" bekannt vorkommen. Denn: Der letzte Absturz in die Zweitklassigkeit, in der Saison 2017/18, wurde mit einer Auswärts-Niederlage im Breisgau besiegelt. Am 28. April 2018 war das abgeschlagene Schlusslicht Köln (22 Punkte) beim Tabellen-16. Freiburg (30 Punkte) zu Gast, hätte seinen Rückstand auf den Relegationsrang mit einem Sieg auf fünf Zähler verkürzen können. Doch es setzte eine dramatische 3:2-Niederlage.
Einer der folgenden beiden Fälle müsste eintreten, damit der Abstieg des Tabellenvorletzten Köln bereits dieses Wochenende rechnerisch feststeht: Erstens: Der 1. FC Köln spielt gegen den SC Freiburg unentschieden, der FSV Mainz 05 gewinnt beim 1. FC Heidenheim, und die Partie Union Berlin gegen VfL Bochum endet mit einem Remis. Und zweitens: Der 1. FC Köln verliert gegen den SC Freiburg, der FSV Mainz 05 gewinnt beim 1. FC Heidenheim. Bei einer Kölner Niederlage würde das Ergebnis von Union Berlin gegen VfL Bochum keine Rolle spielen.
Top-Talent Diehl vor Kader-Comeback FC ohne Uth zum Abstiegs-Endspiel!
Rettungs-Hoffnung haben in Köln wohl nur noch die größten Optimisten. Jetzt fehlt auch noch Hoffnungs-Träger Mark Uth im Abstiegs-Endspiel gegen Freiburg. Kölns größter Pechvogel fehlt dem FC seit Dienstag erneut krankheitsbedingt. Uth fehlt, ein anderer Angreifer kehrt wohl zurück. Top-Talent Justin Diehl ist nach überstandener Muskelverletzung zurück auf dem Platz und zeigt gute Trainingsleistungen. Beim so wichtigen Spiel am Samstag will Schultz im Vergleich zum 1:1-Remis in Mainz nur wenig verändern. Der Trainer sagt: „In Mainz haben wir eine ordentliche, in der zweiten Halbzeit gute Leistung gebracht. Dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir relativ gleich anfangen. “ Eine Änderung könnte es bei Jan Thielmann geben. Beim Training am Donnerstag musste er anders als im Mainz erneut vor allem als Außenverteidiger ran.
Streich hofft auf "richtig Druck auf dem Schläger"
Der mögliche Vereinsrekord von vier Auswärtssiegen in Folge dürfte für die Freiburger eine untergeordnete Rolle spielen, wenn sie am Samstagabend beim 1. FC Köln antreten. Viel wichtiger wären die drei Punkte, um weiter im Rennen um die internationalen Plätze dabei zu bleiben. "Es wird sehr emotional und laut werden", sagte Christian Streich vor der Partie im ausverkauften Kölner Stadion gegen einen stark abstiegsgefährdeten Effzeh, der noch nach dem letzten Strohhalm greift. "Köln kämpft um alles, und wir müssen einen kühlen Kopf bewahren." Nach der bitteren Heimniederlage gegen Wolfsburg "sollten wir hochmotiviert sein, aber mit einem guten Maß an Balance", betonte der SC-Coach.
In Köln müssen auch noch die gesperrten Kiliann Sildillia (Rotsperre) und Mittelfeldspieler Nicolas Höfler (Gelbsperre) ersetzt werden. Für Sildillia dürfte der zuvor gesperrte Lukas Kübler wieder in die Startelf zurückkehren. Schwieriger wird der Ersatz für Höfler. "Viele Sechser haben wir nicht mehr", sagte Streich. Die Kölner hätten es zuletzt in Mainz vorgemacht, als die Einwechselspieler für "richtig Druck auf dem Schläger" gesorgt hätten. "Das brauchen wir auch. Wir müssen alles dafür tun, dass wir uns am Ende der Saison alle noch mal richtig freuen können." Aber während Köln "sehr unter Druck" stehe, habe Freiburg das Saisonziel erreicht, so dass nur noch die Kür folge. "Köln muss und wir müssen nicht."
Anpassungen oder gleiche Elf? “Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass…”
Vertraut Timo Schultz gegen den SC Freiburg der gleichen Elf, die am Sonntag in Mainz ein 1:1 erkämpft hat? Der Trainer des 1. FC Köln hat einige Spieler gesehen, die sich aufdrängen. Nach der 0:2-Niederlage gegen den SV Darmstadt hatte Timo Schultz personelle Konsequenzen angekündigt. Seinen Worten ließ der Trainer schließlich in Mainz mit drei Änderungen in der Startelf Taten folgen. Steffen Tigges durfte für Sargis Adamyan ran, Benno Schmitz spielte anstelle von Florian Kainz und Denis Huseinbasic ersetzte Jacob Christensen. Wie wird der Trainer nun das Spiel gegen den SC Freiburg angehen? Viele Änderungen im Kader wird Schultz dabei kaum vornehmen können. Einzig der inzwischen wieder fitte Justin Diehl dürfte für den erkrankten Mark Uth in das Aufgebot zurückkehren. Ansonsten stehen dem FC dieselben 20 Spieler zur Verfügung wie auch in Mainz. Schultz: “Es ist die Wahrscheinlich hoch, dass wir relativ gleich wieder anfangen.”
Endlich wieder mit der Wucht des eigenen Stadions?
Für den 1. FC Köln geht es am Samstag einmal mehr ums Überleben in der Bundesliga. Und das im eigenen Stadion. Das war in dieser Saison aber noch kein großer Vorteil. Ein Umstand, den Timo Schultz zurechtrücken will. Am Samstagabend empfängt der FC den SC Freiburg im Kölner Stadion. Das war in dieser Saison alles andere als eine Festung. Der 1. FC Köln ist im eigenen Stadion zu schwach. Das soll sich nun ändern. Thielmann ist einer jener Spieler, die ein Stadion für sich gewinnen können. Freiburgs Coach Christian Streich erwartet ein „ganz heißes Spiel zu gehen. Die Kölner müssen gegen uns gewinnen. Es wird sehr emotional werden, es wird laut werden.“ Darauf hoffen auch die Kölner Verantwortlichen. Vor allem, wenn das „Trömmelche“ laufen sollte.
Leichtes Restprogramm? Zwei Gegner hoffen auf Europa, einer auf den Klassenerhalt
Mit fünf Punkten Rückstand bleibt dem FC vor dem 32. Spieltag nur noch eine Minimal-Chance auf den Klassenerhalt. Als Hoffnungsschimmer wird immer wieder das leichte Restprogramm genannt. Aber stimmt das überhaupt? Die Aussichten auf den Klassenerhalt haben am vergangenen Wochenende einen herben Dämpfer erhalten. Dennoch hat der FC noch die Chance auf den Relegationsplatz. Als Trumpf wird immer wieder das vermeintlich leichte Restprogramm genannt. Das ist zwar rein nach Tabellenstand tatsächlich „leichter“ als das der Konkurrenz, dennoch müssen die Spiele auch erst mal gewonnen werden vom 1. FC Köln. Auch wenn der sichere Abstieg vor dem 32. Spieltag noch nicht feststeht, der FC rauscht mit großen Tempo auf die 2. Bundesliga zu. Bereits am Sonntag kann auch das letzte Fünkchen Hoffnung erloschen sein.
Seit anderthalb Monaten ohne Einsatz FC trifft Entscheidung bei Leihspieler Carstensen
Der 1. FC Köln stellt unabhängig vom ungewissen Ausgang der Saison weiter die Weichen für die kommende Spielzeit. Nach den beiden Vertragsverlängerungen von Philipp Pentke und Dominique Heinz werden hinter den Kulissen weiter Nägel mit Köpfen gemacht. Demnach ist auch bei Leihspieler Rasmus Carstensen (23) nun endgültig eine Entscheidung gefallen. Der FC wird die ligaunabhängige Kaufoption für den dänischen Außenverteidiger ziehen und die fälligen 1,5 Millionen Euro nach Genk überweisen. Christian Keller hatte zwar schon im Januar bei einem Mitgliederstammtisch angekündigt, „dass die Wahrscheinlichkeit bei 100 Prozent liegt“, Carstensen fest zu verpflichten. Doch seitdem ist viel passiert. Seit der Aussage spielt der ehemalige dänische U21-Nationalspieler nämlich höchstens noch eine untergeordnete Rolle. Carstensen saß seit Februar in sieben von zwölf Spielen 90 Minuten auf der Bank. Sein letzter Einsatz ist knapp anderthalb Monate her.
Nach Wechsel-Bekanntgabe von Sharon Beck Verletzungsschock im FC-Training
Schock für die FC-Frauen: Kapitänin Sharon Beck hat im Training einen Kreuzbandriss erlitten und wird deswegen nicht mehr im Trikot des 1. FC Köln auf dem Rasen stehen. Am Freitagabend in Wolfsburg wird abermals Anna Gerhardt die Mannschaft aufs Feld führen. Es war eine Nachricht, die die Vorbereitung der FC-Frauen auf die Partie am Freitagabend überschattete: Sharon Beck, deren Wechsel im Sommer zu Werder Bremen erst kürzlich bekanntgegeben wurde, erlitt am Dienstag im Training einen Kreuzbandriss. Die Kapitänin, die sich das Amt mit Manjou Wilde teilt, fällt damit für die letzten drei Saison-Spiele aus und wird daher nicht mehr im Trikot des 1. FC Köln auflaufen können.
Trainer-Debatte und Sperren-Flut Profitiert FC von Sorgen der Konkurrenz?
Der 1. FC Köln muss für den Klassenerhalt nicht nur eine Siegesserie starten, sondern auch auf Niederlagen der Konkurrenz hoffen. Helfen den Geißböcken die Sorgen von Mainz und Union Berlin? Die drei Punkte konnte der 1. FC Köln am vergangenen Wochenende aus Mainz nicht entführen. Aber immerhin bescherte die Mannschaft von Timo Schultz dem Tabellennachbarn große personelle Probleme: Mit Nadiem Amiri und Brajan Gruda sahen die beiden wohl wichtigsten Offensivakteure jeweils ihre fünfte Gelbe Karte, mit Phillipp Mwene flog zudem der Stamm-Linksverteidiger vom Platz. Seine Rote Karte zieht eine Zwei-Spiele-Sperre nach sich. Hinzu kam Onisiwos Verletzung. Der Österreicher brach sich drei Finger, wurde operiert und fehlt definitiv am Sonntagabend in Heidenheim. Im Saisonendspurt drohen Trainer Bo Henriksen noch weitere Ausfälle durch Gelb-Rote kartern...
Schultz stärkt Kainz für FC-Endspurt den Rücken Sonderlob für Thielmann
Er war vergangene Woche in Mainz der Initiator für die zweite Luft der Kölner. Florian Kainz trieb das FC-Spiel nach seiner Einwechslung in der 72. Minute unermüdlich an und übernahm Verantwortung, als er gebraucht wurde. Trotz für ihn persönlich schwerer Wochen schnappte er sich in der Nachspielzeit wie selbstverständlich die Kugel und jagte den Elfer zum verdienten Ausgleich rein. Das dürfte Balsam für die Seele gewesen sein, nachdem der Österreicher sein Fett in den vergangenen Wochen und Monaten wegbekommen hat. Vor dem Spiel gegen den SC Freiburg am Samstag stärkte Timo Schultz seinem verlängerten Arm aber noch einmal demonstrativ den Rücken. Der Trainer braucht für den knüppelharten Endspurt einen Kainz in Topform. „Florian Kainz ist und bleibt unser Kapitän, hat eine extreme Wichtigkeit für die Mannschaft“, sagte Schultz.
Ein verblüffendes Interview in der Woche der Wahrheit
Am Montag erreichte mich ein Interview des FC-Präsidenten Werner Wolf, das er mit der FC-Homepage und damit ja auch ein wenig mit sich selbst geführt hatte. Und so las es sich dann auch. Ich finde es grundsätzlich schwierig, ein Interview über seinen eigenen Verantwortungsbereich in einem Medium zu veröffentlichen, über das man die vollständige Kontrolle hat. Er gebe „einen Einblick in die aktuelle Arbeit des Vorstands. Seine Botschaft: Der Kurs ist klar und wird auch in schwierigen Zeiten gehalten“, beschrieb der 1. FC Köln diese Simulation einer ehrlichen Auseinandersetzung mit der Lage im Geißbockheim im Frühjahr 2024. Der Präsident gebe auch einen „Ausblick auf die kommenden Wochen“, hieß es im Vorspann, was ja recht viel versprochen war. Denn wie sich die kommenden Wochen beim FC so gestalten werden, entzieht sich wohl der Kenntnis aller.
Was folgte, war ein bisschen von allem: Die sportliche Situation sei schwierig, klar, man sei aber zuversichtlich. Es gab auch zahlreiche Ausrufezeichen, sogar bei den Fragen. An einer Stelle scheint der Interviewende gar emotional angefasst: „Wie kann das sein? Zuletzt wurden in der Öffentlichkeit Untergangsszenarien bei einem Abstieg skizziert!“, ruft der Frager aus, beinahe erschüttert ob dieser Boshaftigkeiten. Doch Wolf ordnet ein: „Das ist Populismus“, sagt er fest, und beim Lesen dachte ich: Gut, dass uns jemand, der ein derartiges Interview veröffentlichen lässt, für die Gefahren des Populismus sensibilisiert.
Man räumte allerdings auch Fehler ein, und da wurde es kurios. „Wir haben Fehler gemacht – auf und neben dem Platz“, hieß es da. Nun – „auf dem Platz“, das konnten ja nur die Spieler und der Trainer sein, was ein bisschen gemein war. Das „Neben dem Platz“ klang nach einem Moment zum Nachhaken. Und es wurde nachgehakt, knallhart: „Können Sie da konkreter werden und die Fehler klar benennen?“, hieß es da lauernd, und man malte sich beim Lesen schon aus, wie Werner Wolf angesichts dieser Frechheit den Tisch umwirft, dass die Kuchenteller klirren. Doch von Wegen! „Natürlich“, bejaht der Boss, Christian Keller habe seine Fehler bei den Transfers ja zugegeben.
Für mich blieb allerdings vor allem hängen, dass aus dem „Wir“ sehr schnell ein „Christian Keller“ geworden war. Aber so unangenehm auch wirken mochte, dass da jemand so mutig die Fehler anderer Leute einräumte, so überraschend war der Schluss daraus: Man werde als Vorstand nicht nachgeben und nicht nur alle drei Geschäftsführer über die Saison hinaus behalten. Sondern auch selbst weitermachen, ganz klar. Ich will niemandem reinreden. Aber wäre ich im Mitgliederrat – ich würde Werner Wolf nach der jetzt auch offenbar abgeschlossenen Aufarbeitung der Transfersperre wohl ganz herzlich zur nächsten Sitzung einladen. Denn ein Interview auf der FC-Homepage ist am Tag nach einem dramatischen 1:1 in Mainz ein unvorstellbar schlechtes Timing und absolut zu viel. Aber insgesamt doch viel zu wenig.
Keine Blitz-Genesung bei Uth Weiterer Stammspieler verpasst Training
Der 1. FC Köln muss gegen den SC Freiburg weiterhin auf einige Profis verzichten. Beim Abschlusstraining am Freitag fehlte plötzlich noch ein weiterer Stammspieler. Mark Uth und Leart Pacarada werden dem 1. FC Köln am Samstagabend gegen den SC Freiburg nicht zur Verfügung stehen. Während Pacarada nun schon die zweite komplette Trainingswoche krankheitsbedingt verpasste, meldete sich Uth Anfang dieser Woche ab. Beide verpassten dabei auch das Abschlusstraining am Freitag, sodass die letzten kleinen Hoffnungen auf ein Einsatz am 32. Spieltag nun endgültig begraben sind. Eric Martel stand am Freitagvormittag nicht im Franz-Kremer-Stadion auf dem Rasen. Wie der 1. FC Köln auf Nachfrage mitteilte, trat Martel lediglich aufgrund von Trainingssteuerung ein wenig kürzer.
Wille, Einsatz, Leidenschaft Jan Thielmann „verkörpert“ den 1. FC Köln
Mit seinen 21 Jahren ist Jan Thielmann beim 1. FC Köln eine feste Größe. Timo Schultz hob den Youngster noch einmal besonders hervor. Die Position für Samstag ist indes ungewiss. Nur wird sie sicherlich nicht auf der Bank liegen. Für Thielmann steht am Samstag das 123 Pflichtspiel für den 1. FC Köln auf dem Spielplan. Der 21-Jährige ist absoluter Stammspieler und für Timo Schultz die Verkörperung des 1. FC Köln: Jan Thielmann ist auf dem Weg zur Identifikationsfigur. Thielmann selbst ist die Position auf dem Platz egal, der Youngster will einfach nur spielen. Und: „In der Zukunft möchte ich ständiger Bundesligaspieler bleiben, vielleicht den ein oder anderen Titel gewinnen und nochmal international mit dem FC spielen“, so der U21-Nationalspieler. Und: „Der 1. FC Köln ist für mich Heimat, Liebe, große Verbundenheit. Ich glaube es ist etwas ganz Besonderes, gerade das Geißbockheim, die Umgebung, die Fans, die Stadt.“ Warme Worte für Fans, die sich nach einem neuen FC-Gesicht sehnen.
“Anderes Gesicht zeigen” Verhindert der FC noch den Negativ-Rekord?
Die 1. FC Köln benötigt den Sieg gegen den SC Freiburg nicht nur, um den Abstieg zu verhindern, sondern auch, um nicht als schwächste Heim-Mannschaft aller Zeiten in die Vereinshistorie einzugehen. Timo Schultz fordert “ein anderes Gesicht” als zuletzt. Die schwächste Saison der Vereinsgeschichte kann der 1. FC Köln nicht mehr spielen. Die 22-Punkte-Marke aus der historisch schlechten Spielzeit 2017/18 hat die Mannschaft von Timo Schultz mit dem 1:1 in Mainz hinter sich gelassen. Dennoch droht neben dem Abstieg an diesem Wochenende auch ein alleiniger Negativ-Rekord. Bereits die bislang erlittenen neun Heim-Niederlagen stellen einen traurigen Bestwert in der FC-Historie dar. Müngersdorf-Pleite Nummer zehn wäre ein Novum – das es am Samstagabend gegen den SC Freiburg und eine Woche später gegen Union Berlin zu verhindern gilt.
Beim 1:1 gegen Mainz kämpfte der FC, konnte den so dringend benötigten Dreier allerdings nicht einfahren. Nun soll gegen Freiburg eine Überraschung her. Doch die Bilanz spricht gegen die Kölner. Insgesamt lieferten sich beide Vereine 45 direkte Pflichtspiel-Duelle, von denen der FC 15 für sich entscheiden konnte. Allerdings kassierten die Kölner 22 Niederlagen und spielten acht Mal unentschieden. In diesen Begegnungen fielen insgesamt 127 Tore, von denen der FC 59 erzielte. Den höchsten Sieg feierten die Geißböcke im Oktober 1975. Damals setzte sich der FC mit einem 8:2 in der 2. Runde des DFB-Pokals durch. Jeweils zwei Treffer erzielten Matthias Brücken und Hannes Löhr. Die höchste Niederlage des FC gegen den FC Freiburg liegt fast drei Jahre zurück. In Freiburg mussten sich die Geißböcke mit 0:5 geschlagen geben. Auf Seiten der Freiburger trafen jeweils fünf verschiedene Torschützen.
Sperre für drei Transferperioden? Wolf gibt bereits Ziel für Wiederaufstieg
Der Vorstand des 1. FC Köln hält auch im Falle des Abstiegs an Christian Keller fest. Dem hat Werner Wolf nun noch einmal Nachdruck verliehen. Der Präsident spricht zudem von einer Sperre von “drei Transferperioden” und gibt ein Ziel für den Wiederaufstieg. Der 1. FC Köln braucht in den nächsten zwei Wochen ein mittelgroßes Fußballwunder, um den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte noch abzuwenden. Möglicherweise sind jegliche Hoffnungen nach dem anstehenden Spieltag sogar bereits begraben. Die finanzielle Sanierung des Clubs ist zu großen Lasten der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit gegangen.
Trotzdem steht Christian Keller beim Vorstand nicht in der Kritik. Der Sportchef wird auch in der kommenden Saison unabhängig der Liga seiner Aufgabe weiter nachgehen dürfen. Jeglichen Spekulationen über eine Entlassung hatte Werner Wolf am Montag mit seinem vereinseigenen Interview ein Ende gesetzt. Wenige Tage später bekräftigte der Präsident noch einmal diese Entscheidung. In einem Interview mit der Kölnischen Rundschau machte Wolf dies deutlich: “Ich gehe ja nicht raus und sage solche Sachen, wenn wir intern am Wackeln sind und bei jedem überlegen, machen wir weiter oder nicht. Das ist das Ergebnis einer ausführlichen Analyse und einer offenen Diskussion unter den Vorständen.”
Auch die Transfersperre habe die Kaderplanung im vergangenen Sommer erschwert. Wolf sprach dabei davon, dass der FC “doch eigentlich für drei Transferperioden eine Sperre” hatte. Zwar wurde die Sperre vom Cas am 26. Mai 2023 vorübergehend aufgehoben, was Transfers im vergangenen Sommer möglich gemacht hatte. Allerdings hätten zu diesem Zeitpunkt bereits vier Spieler abgesagt, wie Wolf nun erklärte. “Wir hatten im Frühjahr 2023 vier ablösefreie Spieler, die uns für die Spielzeit 2023/2024 zugesagt hatten, aber durch die Unsicherheit einer möglichen Transfersperre warten mussten und sich anders entschieden haben.”
Man habe bereits “das Ziel Wiederaufstieg in den ersten beiden Jahren” gesetzt. Eine Aussage, die weniger als 24 Stunden vor der vielleicht letzten Chance auf den Klassenerhalt zumindest zeitlich überrascht. Schließlich hätte Werner Wolf öffentlich auch darauf verweisen können, sich bis zur letztmöglichen Minute nur mit dem Klassenerhalt zu beschäftigen. Für etwaige Zielsetzungen im Abstiegsfall wäre auch noch Zeit gewesen, sobald es soweit sein sollte. Nun wissen die Fans jedoch schon vor dem Abstieg, dass sie sich womöglich auf mehr als ein Jahr in der zweiten Liga einstellen können.
Desaströse erste Hälfte FC-Frauen verlieren deutlich in Wolfsburg
Die Hoffnung auf eine Überraschung wurde im Keim erstickt: Nach einer schwachen ersten Halbzeit haben die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln am Freitagabend deutlich mit 1:5 (0:4) beim VfL Wolfsburg verloren. Fazit: Die vier Gegentore vor der Pause waren mit der deutlich höheren Qualität der Wolfsburgerinnen allein nicht zu erklären. Den FC-Frauen fehlte der entscheidende Biss, vielleicht auch die nötige Konzentration. Nach dem scheinbar sicheren Klassenerhalt fehlten offenbar die entscheidenden Prozentpunkte, sodass die erste Hälfte in ein Debakel mündete. Immerhin schien Daniel Weber sein Team in der Pause wachgerüttelt zu haben, denn der Auftritt nach der Halbzeit war deutlich besser. Für eine Aufholjagd war es da aber natürlich schon viel zu spät.
Wieder Freiburg, wieder 32. Spieltag Aber diesmal der Start und nicht das Ende?
2018 ist der 1. FC Köln am 32. Spieltag nach einer Niederlage gegen den SC Freiburg abgestiegen. 2024 soll mit einem Sieg gegen die Breisgauer eine rettende Serie starten. Der FC will “das gefühlt Unmögliche möglich machen”. In akuter Abstiegsgefahr schwebend, das hat sich in der Vergangenheit gezeigt, gibt es für den 1. FC Köln bessere Gegner als den SC Freiburg. Vor der Relegationsrettung 2021 unterlagen die Geißböcke den Breisgauern am 32. Spieltag mit 1:4, gerieten dadurch in arge Bedrängnis. Selbiges Ergebnis hatte es auch am 33. Spieltag der Saison 2011/12 gesetzt, die eine Woche später mit dem Abstieg und der “Schwarzen Wand” geendet war.
Wird Davie Selke nicht mehr für den FC auflaufen? Laut Transfer-Experten Florian Plettenberg liegen dem Stürmer konkrete Anfragen vor. Im Abstiegsfall hat Selke keinen Vertrag mehr beim FC. Nun berichtet Sky, dass dem Angreifer konkrete Anfragen aus der Serie A und aus Saudi Arabien vorliegen. Um welche Clubs es sich genau handelt, ist nicht bekannt. Allerdings ordnet Plettenberg einen Abschied beim Abstieg als „wahrscheinlich“ ein.Vor gut drei Wochen kochte das Thema bereits ein wenig hoch. Damals berichtete der „Express“, Selke könne sich einen Verbleib in Köln auch bei Abstieg vorstellen. „Wir beide fühlen uns super wohl hier in Köln. Erst am Wochenende habe ich wieder gemerkt, wie toll der Verein und die Leute sind. Wir würden super gerne noch bleiben, aber es liegt halt nicht komplett in unseren Händen“, schrieb damals auch Selkes Ehefrau Evelyn auf Instagram. Nun liegen konkrete Anfragen vor. Diese müssen aber keines Falls bedeuten, dass der Stürmer nicht doch noch beim FC bleibt.
An diesem Wochenende könnte der 1. FC Köln zum siebten Mal in die Zweite Liga absteigen, die Mannschaft braucht am Samstag einen Sieg über den SC Freiburg. Am Freitag veröffentlichte der 1. FC Köln die neueste Ausgabe des „Geißbockecho“, seines offiziellen Vereinsmagazins. Pünktlich zum ersten Wochenende, an dessen Ende die Kölner bei ungünstigem Verlauf des Spieltages als direkter Absteiger feststehen könnten, äußerte sich der Präsident noch einmal in einem ausführlichen Editorial.
Vor dem Spiel der Kölner am Samstagabend (18.30 Uhr) in Müngersdorf gegen den SC Freiburg, dessen Ausgang dramatische Folgen für den Verein haben konnte, richtete Werner Wolf den Blick weg vom Bundesliga-Geschehen und auf die grundsätzlichen Möglichkeiten des Klubs, dem er seit 2019 vorsteht. „Genau in diesen schwierigen Situationen wie jetzt gilt es, dranzubleiben und die langfristige Ausrichtung und Club-Entwicklung in den Fokus zu stellen“, hieß es da. Man lasse sich „von einer klar definierten, ganzheitlichen Strategie leiten, die das Ergebnis einer Weiterentwicklung unseres 2021 vorgestellten Matchplans ist“. Jenes Matchplans, den die „Süddeutsche Zeitung“ letzte Woche noch einen „Märchenplan“ genannt hatte.
Kein Wort der Unterstützung an Mannschaft und Trainer, kein Aufruf an die Fans zum Zusammenhalt. Stattdessen die Ankündigung, „den Kurs zu halten“. Wolf stellte noch einmal fest, man werde mit der Geschäftsführung in die neue Saison gehen. Die „intensive Aufarbeitung der Fehler“ rechne der Vorstand den Bossen hoch an. Timo Schultz hatte schon am Donnerstag erklärt, dass der 1. FC Köln am Samstag durchaus noch versuchen werde, die verbliebenen Chancen im sportlichen Wettkampf zu ergreifen. Die Äußerungen der Vereinsspitze, deren Konzentration auf die „Liga-unabhängige Entwicklung“ des Klubs inmitten der entscheidenden Saisonphase: Der Trainer befasst sich mit anderen Dingen.
Der 46-Jährige ist seit Januar Kölner Trainer, und noch wehrt er sich erfolgreich gegen den Gedanken, dass es nach diesem Wochenende bereits vorbei sein könnte mit dem Versuch, die Klasse zu halten. Man habe im Training auch an „einer gewissen Schärfe“ gearbeitet, die es brauche im Abstiegskampf: „Wir wollen zu Hause ein anderes Gesicht zeigen, wir wollen mutig nach vorn spielen, denn wir brauchen die drei Punkte“, sagte er.
FC-Quartett muss aufpassen Schultz drohen noch vier Ausfälle
Die personellen Sorgen bleiben dem 1. FC Köln – angesichts von Mark Uths Ausfall gegen den SC Freiburg – im Saisonendspurt treu. Auch die gesammelten Gelben Karten könnten Trainer Timo Schultz noch vor Probleme stellen. Lange Zeit gehörte der 1. FC Köln zu den Spitzenteams in der Fairplay-Tabelle. Zum Ärger von Trainer Timo Schultz, der nach der insbesondere zweikampftechnisch desaströsen Vorstellung gegen RB Leipzig angemerkt hatte: “Ich will keinen Fairplay-Preis gewinnen.” Doch der FC hat durchaus aufgeholt, wenn man so will – sich auch in der Fairness-Tabelle von den vorderen Plätzen entfernt. Jan Thielmann und Denis Huseinbasic müssen bereits seit mehreren Partien aufpassen, da sie bei vier Verwarnungen stehen. Und am vergangenen Sonntag in Mainz sahen auch Faride Alidou und Benno Schmitz ihre jeweils vierte Gelbe.
Vierte Rückkehr? Kainz “ist und bleibt unser Kapitän”
Florian Kainz hat beim 1:1 in Mainz zum vierten Mal in dieser Saison nicht in der Startelf gestanden. Bislang kehrte der Österreicher im darauffolgenden Spiel stets in die Anfangsformation zurück. Timo Schultz betont die “extreme Wichtigkeit” des Kapitäns. Große Veränderungen an seiner Startelf will Timo Schultz gegen den SC Freiburg nicht vornehmen, nur das “eine oder andere anpassen”. Ein paar Spieler sehe er, “die sich aufdrängen”. Und “definitiv” zu diesen Profis zähle Florian Kainz, der dem 1. FC Köln in Mainz per Elfmeter in der Nachspielzeit ein 1:1 und damit die letzte Chance auf den Klassenerhalt gerettet hatte. Dabei war der Kapitän zum vierten Mal in dieser Saison lediglich von der Bank gekommen. Er zögerte allerdings nicht, sich den Ball zu schnappen und die maximale Verantwortung zu tragen.
Fans verzögern Anstoß Schmitts Fallrückzieher kommt zu spät
Die U21 des 1. FC Köln hat ihr Heimspiel gegen Rot-Weiß Oberhausen am Samstagnachmittag mit 1:2 (0:2) verloren. Trotz eines späten Traumtores. Am Ende waren die Hypothek aus der ersten Hälfte sowie der Chancenwucher nach der Halbzeit zu groß. Fazit: Der U21 wurde nach der Pause die mangelhafte Chancenverwertung zum Verhängnis. Aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten hätte der Ausgleich fallen müssen. Insbesondere Meiko Wäschenbach als Antreiber der Offensive nach der Pause (48./53./76.), aber auch Marco Höger (77.) und Jaka Potocnik (78.) vergaben aussichtsreiche Kölner Chancen. Über die 90 Minuten gesehen war der RWO-Erfolg schmeichelhaft. Die U21 rutschte durch die zwölfte Saison-Niederlage in der Tabelle auf den zehnten Platz ab.