Kuriose Elfmeter-Diskussion Aytekin erklärt Entscheidung pro FC
Der 1. FC Köln reißt Union Berlin tief in den Abstiegssumpf und hält die eigenen Hoffnung am Leben. Nach der Partie gab es Gesprächsbedarf zu mehreren Entscheidungen von Schiedsrichter Deniz Aytekin. Doch dieser lag wohl in allen Situationen richtig. Nach dem Abpfiff herrschten Frust und Ernüchterung bei Union Berlin. Die Eisernen hatten nicht nur eine 2:0-Führung beim 1. FC Köln weggeschmissen und am Ende noch verloren, sondern damit auch Platz 15 in der Tabelle aus der Hand gegeben. Damit stecken die Köpenicker wieder ganz tief unten drin – und können vom FC am 34. Spieltag noch direkt in die Zweite Liga befördert werden.
Das wusste auch Marco Grote. Der Interimstrainer des FCU überraschte nach der Niederlage damit, dass er auf der Pressekonferenz große Verwunderung über den Elfmeterpfiff äußerte, welcher zum Anschlusstreffer der Geißböcke durch Florian Kainz geführt hatte. Kurz vor der Halbzeitpause war der FC so noch einmal herangekommen und hatte am Ende die Partie in einen 3:2-Sieg drehen können. Am Sonntag äußerte sich Schiri Aytekin im Doppelpass zum Khedira-Foul an Hübers: “Das Halten hat ja schon drei, vier Sekunden vorher begonnen.” Er habe seine Wahrnehmung mit dem VAR gesprochen und dieser habe keine Einwände gehabt. Nur für den Fall, dass Aytekin das Blocken nicht aufgefallen wäre, hätte der VAR eingreifen können.
Der FC erhält sein finales Endspiel Der Abstieg ist aber weiterhin wahrscheinlicher
Mit dem 3:2-Erfolg über Union Berlin bekommt der FC am kommenden Wochenende das erhoffte Endspiel. Allerdings eins mit Schönheitsfehler. Ein Sieg alleine wird dem FC nicht reichen. Eine Niederlage von Union Berlin aber auch nicht zwingend. Deswegen ist der Klassenerhalt für den FC noch immer unwahrscheinlich. Ein Dreier der Freiburger ist an der Alten Försterei jedoch alles andere als unmöglich. Doch mit der Sieg-Niederlage-Ausgangsposition der Kölner ist es noch nicht getan. Der FC muss auch noch drei, eigentlich vier Tore aufholen. Aktuell kommt der FC auf eine Tordifferenz von -29, Union Berlin auf -26. Bei Gleichheit der Differenz zählen die erzielten Tore. Auch dort hat Berlin die Nase mit 31 gegenüber den 27 der Kölner die Nase vorne. Gewinnt der FC also mit einem Tor Vorsprung und Berlin verliert mit zwei Treffern Differenz, kämen beide Teams auf -28. Union hätte aber aufgrund der geschossenen Treffer die bessere Platzierung. Es müssen also vier Tore aufgeholt werden. Trotz der drei Treffer gegen Berlin ist das eine sehr hohe Hürde.
Der 1. FC Köln hat sich durch den Last-Minute-Sieg gegen Union Berlin ein weiteres Abstiegs-Endspiel erarbeitet. Es war eine Mischung aus Verzweiflung, Glauben und Glück, meint unser Autor. Der 1. FC Köln ist einfach nicht totzukriegen. Die Geißböcke fühlten sich nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg vor einer Woche schon wie ein Absteiger, die Konkurrenten ließen sie aber am Leben. Gegen Union Berlin wiederholte sich das Spiel, nur dass der FC sich diesmal aus eigener Kraft und mit purem Willen über Wasser hielt — wie eine Katze mit sieben Leben. Um den Gang in die Zweitklassigkeit doch noch zu vermeiden, benötigen die Kölner aber wohl ein achtes, wenn nicht sogar neuntes Leben.
Das 3:2 gegen lethargische und emotionslose Berliner hatte nichts mit Können oder tiefer Überzeugung in die eigenen Fähigkeiten zu tun. Das Resultat entsprang vielmehr einer Mischung aus Verzweiflung, Glauben und Glück. Es ist faszinierend, ja fast schon rührend mit anzusehen, wie diese fußballerisch limitierte Mannschaft trotz gewaltiger Rückschläge aus dem Nichts Wege findet zu überleben und ihre klitzekleinen Chancen ergreifen kann, obwohl ihr die Mittel fehlen. Eine wirklich plausible Erklärung für die Last-Minute-Siege gegen Bochum und Union gibt es nicht.
Es passt ins Bild dieser komplizierten FC-Saison, dass die Wahrscheinlichkeit auf den Klassenerhalt nach dem 33. Spieltag trotz des fünften Saisonsiegs gesunken ist. Dank des unfreundschaftlichen Auftritts von Borussia Dortmund und aufgrund der verschärften personellen Situation im eigenen Lager. Die Chance ist gering, aber es gibt sie noch. Und die Kölner haben gelernt, dem Abstieg ins Auge zu blicken und trotzdem zu überleben. Womöglich ist diese Erfahrung ihr größter Faustpfand für die Aufgabe in Heidenheim und eine mögliche Relegation gegen Fortuna Düsseldorf.
Ekstase und ein wenig Ernüchterung beim 1. FC Köln
Der 1. FC Köln hat sich ein ultimatives Abstiegs-Finale in Heidenheim erarbeitet. Dennoch gestalten sich die Chancen auf den rettenden Sprung in die Relegation überschaubar. Als der Wahnsinn seinen Höhepunkt erreicht hatte, beschlichen Timo Schultz Sorgen um die Stabilität des Tollhauses in Müngersdorf. „Ich bin froh, dass das Dach noch drauf ist. Es war so laut, dass es fast hätte abheben können. Die Hütte ist explodiert“, beschrieb der Trainer jenen Jubelorkan, der in der dritten Minute der Nachspielzeit durch den Westen der Stadt gefegt war. Es war der Moment, in dem sich sämtliche Emotionen entluden, nachdem der siebte Abstieg aus der Bundesliga in der Vereinsgeschichte der Geißböcke bereits besiegelt geschienen hatte.
Herrschte nach dem Abpfiff noch ausgelassene Freude auf den mit 50.000 Zuschauern voll besetzten Rängen des Stadions, trübte sich die Stimmung wenige Stunden später nach dem 3:0-Sieg der Mainzer etwas ein. Für den FC geht es somit nur noch um den Sprung in die Relegation, deren Hinspiel am Donnerstag, 23. Mai, beim Tabellen-16. der Bundesliga ausgetragen wird. Das Rückspiel ist für Montag, 27. Mai (jeweils 20.30 Uhr), beim Dritten der Zweiten Liga angesetzt. Als Gegner des Erstligisten steht Fortuna Düsseldorf fest.
Der Klassenerhalt stellt für den 1. FC Köln aber ein schwieriges Unterfangen dar. Neben einem eigenen Sieg in Heidenheim sind die Geißböcke darauf angewiesen, dass Union Berlin sein Heimspiel gegen den SC Freiburg verliert. Damit nicht genug: Der FC steht unter zusätzlichem Druck, weil er sein um drei Treffer schlechteres Torverhältnis (27:56) gegenüber Union (31:57) wettmachen muss. Wegen der weniger erzielten Tore sind es sogar vier Treffer, die es für die Kölner aufzuholen gilt. Der FC hatte am Samstag also im Grunde genommen zu knapp gewonnen.
Reporter Mirko Frank über den FC-Wahnsinn So erlebte ich den Köln-Irrsinn
Diesen Torschrei haben sie selbst im benachbarten Leverkusen noch gehört! Wenn man Ekstase im Duden neu definieren müsste, würde es ein Kölner so machen: Rasta-Stürmer Damion Downs köpft Köln um 17.24 Uhr ins Glück und Müngersdorf – in diesem Stadtteil liegt das Stadion – steht kopf. Wildfremde Menschen schmeißen ihre Becher durch die Gegend, liegen sich weinend in den Armen, bekreuzigen sich. Ich bin zur gleichen Zeit sprachlos, schaue meinen Kollegen ungläubig an und schüttle den Kopf. Dieser FC macht mich fertig. Runter. Hoch. Sechs Ab- und sechs Aufstiege. Mehr Emotionen kann selbst Hollywood nicht vorgaukeln. Und diese Gefühle hier sind echt. Nein, an der Motivations-Ansprache von Trainer Schultz liegt die irre Aufholjagd eher nicht. Ostfriese „Schulle“ ist ein netter Typ. Eigentlich zu nett für den Abstiegskampf. Einer, mit dem man gerne ein Bier oder Tee trinken würde. Kein Kabinen-Brüller wie Ex-Trainer Baumgart. Dafür aber sitzen Schultz' Wechsel nach der Pause, vor allem der von Torschütze Downs.
„Wettbewerbsverzerrung“ Kölner entsetzt über BVB-Leistung in Mainz
Was war das emotional! Der 1. FC Köln konnte am Samstag den Kopf aus der Schlinge ziehen. Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Union Berlin (3:2) kam es im Stadion zu einer kollektiven Gefühls-Explosion. Rund ums Stadion wurde gesungen und getanzt! Doch mitten in die Freude der Kölner platzte ein unsäglicher Auftritt des BVB. Mit 0:3 hatte Dortmund das Top-Spiel beim FSV Mainz verloren, die damit nicht mehr direkt absteigen können. Zahlreiche Fans reagierten in den sozialen Netzwerken entsetzt: „Eine Frechheit, was sich der BVB geleistet hat!“ Oder: „Danke für nichts!“ Ein Fan urteilte: „Komplett charakterlos, dieser Auftritt. Es wird viele geben, die nun von Wettbewerbsverzerrung sprechen, kann man sich nur schwer nicht anschließen.“ Ein anderer schrieb: „Mainz den Klassenerhalt geschenkt! Und viel Anerkennung in der Republik verloren.“ Zahlreiche FC-Fans wollen nun im CL-Finale nicht zum BVB, sondern zu Real Madrid halten. Die Fan-Freundschaft zwischen Köln und Dortmund (besteht hauptsächlich zwischen den Ultras) wird auf eine harte Probe gestellt. Einige BVB-Fans entschuldigen sich sogar für den Auftritt der Profis.
FC-Präsident sorgt erneut mit wirrem Zitat für Kopfschütteln im „Doppelpass“
Manchmal ist Schweigen Gold…. Das gilt in diesen Tagen auch für Werner Wolf. Nachdem der FC-Präsident bereits für sein Interview auf der klubeigenen Homepage mächtig Gegenwind bekommen hatte, sorgt jetzt eine Aussage nach dem furiosen 3:2-Sieg gegen Union Berlin für Kopfschütteln bei Fans und Experten. Der FC-Boss sagte nach dem Last-Minute-Wahnsinn gegen die „Eisernen“: „Mir hat jemand gesagt, dass die Mannschaft genau so was gebraucht hat und uns kann jetzt nicht mehr viel passieren.“ Wie bitte? Es kann nicht mehr viel passieren? Fakt ist: Der FC ist immer noch Vorletzter und muss am letzten Spieltag nicht nur drei Punkte, sondern auch vier Tore auf Union aufholen. Es bedarf also eines Fußball-Wunders. Dementsprechend wurde die Wolf-Aussage auch am Sonntag im „Doppelpass“ zerpflückt.
Moderator Florian König (56) blendete die Interview-Sequenz gleich zu Beginn der Sendung ein und drückte anschließend seine Verwunderung aus, da der FC ja weiterhin die schlechteren Karten besitzt. Auch Experte Stefan Effenberg konnte erneut nur den Kopf über Wolf schütteln. Der „Tiger“ sagte: „Er hat vor zwei Wochen schon mal ein Interview gegeben, das ich nicht verstanden habe. Das hier habe ich auch nicht verstanden.“ Um die Verwirrung komplett zu machen, wollte jener Wolf, der öffentlich bereits das Ziel Wiederaufstieg ausgegeben hatte, nach dem Union-Sieg übrigens nichts mehr von einem möglichen Abstieg wissen. „Wir haben nie daran geglaubt, dass wir absteigen.“ Während die Profis des 1. FC Köln mit Trainer Timo Schultz alles dafür tun, dass der FC doch noch das Wunder schafft, verstrickt sich der Präsident in Widersprüche und gibt seit Wochen in Sachen Kommunikation kein gutes Bild ab.
“Brutal!”: Downs im siebten Himmel, hat aber noch “viel Arbeit vor sich”
Damion Downs hat dem 1. FC Köln mit seinem Treffer gegen Union Berlin ein weiteres Endspiel beschert. Für den Youngster war es bereits das zweite Tor der besonderen Art. In den letzten Wochen war es beim 1. FC Köln ruhiger geworden um Damion Downs. Gegen Borussia Mönchengladbach hatte der Youngster beim 3:3 sein erstes Bundesliga-Tor ausgerechnet gegen den Erzrivalen zum so wichtigen Ausgleich erzielt. Statt anschließend jedoch mehr Spielzeit zu erhalten und von dem Selbstvertrauen zu profitieren, musste sich der junge Stürmer zunächst gedulden. Zwar folgten weitere Joker-Einsätze gegen Leipzig und Augsburg, gegen Bochum wurde der 19-Jährige dann jedoch noch einmal zur U21 zurückgeschickt. Gegen Bayern und Mainz war Downs dann wieder eingewechselt worden, konnte jedoch in seinen Kurz-Einsätzen nicht mehr nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Gegen Freiburg wurde zur Überraschung vieler dann sogar Justin Diehl vorgezogen, der aus einer langen Verletzung kam und sich selbst gegen eine Zukunft beim FC entschieden hat. Umso größer war am Samstag die Erlösung, als sich Downs goldrichtig in den Raum bewegte und die Flanke von Linton Maina per Kopf über die Linie drückte...
Kommentar: Die Mentalität ist ungebrochen, die Chance könnte kaum geringer sein
Der FC hat nach dem Sieg gegen Berlin immer noch die Chance auf den Klassenerhalt. Diese ist aber mehr als gering. Und dies ist nicht die Schuld der Gegner. Wer nach dem 33. Spieltag mit 27 Punkten dasteht, der hat ein Problem – ein hausgemachtes Problem. Bei allen Problemen des Vereins verfügen die Geißböcke aber über eine maßgebliche Qualität. Die Steh-Auf-Mentalität der Mannschaft nach einer Saison mit vielen Rückschlägen, Niederlagen und Turbulenzen ist ungebrochen, wenn nicht stärker denn je. In dieser Mentalität liegt die Chance des FC, den Relegationsplatz mit viel Glück doch noch zu erreichen – auch wenn die Chance äußerst gering ist.
Wer nach 33 Spieltagen auf dem vorletzten Tabellenplatz steht, der hat es wohl nicht anders verdient. Wer nach so vielen verpassten Endspiel-Siegen noch immer die Chance auf den Klassenerhalt hat, der hat es sich durch eine ungeahnte Steh-Auf-Mentalität wiederum verdient. Verdient, auf den Klassenerhalt zu hoffen – verdient, an die kleinste Minimal-Chance zu glauben. Warum auch nicht, dieser fußballerisch limitierte FC hat zumindest am Sonntag bewiesen, dass der Glaube Unmögliches möglich machen kann. Auf den Punkt gebracht: Sollte der FC dem Abstieg am Samstag erneut von der Schippe springen – wie auch immer, dann würde es die Relegation geben. Und das wäre mehr, als seit Wochen für möglich gehalten.
Nach diesem Sieg würde gar nichts mehr überraschen
Der 1. FC Köln lässt sich einfach nicht unterkriegen. Erneut spricht alles für den Abstieg, erneut kommt der FC zurück. Diese Energie kann nun den Ausschlag geben, um sich in die Rheinische Relegation zu retten. Dieser 1. FC Köln macht Fehler, die einen in den Wahnsinn treiben. Beide Gegentore gegen Union Berlin fielen einmal mehr nach Eckbällen. Die Liste amateurhaft verteidigter Ecken und daraus resultierender Gegentore in der Rückrunde wurde auch am Samstag wieder länger und länger. Das Wird-schon-nichts-passieren-Verhalten bei diesen ruhenden Bällen ist seit Wochen eine riesige Schwäche, und in einer Phase, in der es auf jedes Tor ankommt, nur noch schwer zu ertragen. Und doch: Trotz aller Fehler und eines erneut phasenweise schaurigen Fußballspiels bebte Müngersdorf in der Nachspielzeit. Wieder kam die Mannschaft zurück und zog, zum zweiten Mal in dieser Saison, in dieser Rückrunde, in diesem Abstiegskampf, den Kopf aus der Schlinge. Alle Zurückhaltung war dahin, alle Gedanken an die Zweite Liga hinfort gefegt.
Wieder Tigges zur Wende Stürmer erlöst sich selbst
Steffen Tigges hat dem 1. FC Köln gegen Union Berlin erneut den Weg zur Wende geebnet. Trotz einer auch persönlich schwierigen Saison steckt der Angreifer nicht auf. Wenn man in dieser Saison über die schwache Offensive des 1. FC Köln spricht, kommt man auch an Steffen Tigges nicht vorbei. Der Stürmer reiht sich vor dem gegnerischen Tor nahtlos in die Harmlosigkeit seiner Teamkollegen ein. Auch für den 25-Jährigen ist es eine Saison zum Vergessen. Nur fünfmal stand der Stürmer in der Startelf, nur 623 Minuten stand Tigges insgesamt überhaupt auf dem Feld. In diesen 623 Minuten hat Tigges einen xG-Wert von 1.66 Toren – nicht pro Spiel, sondern insgesamt. Viel zu wenig für die Ansprüche und auch die Erwartungen eines Bundesliga-Mittelstürmers. Und dennoch wird es der ehemalige Dortmunder auf positive Art und Weise wohl in jeden Kölner Jahresrückblick schaffen.
FC-Fans verurteilen BVB-Rotation Ex-Kölner Özcan weist Schuld zurück
Borussia Dortmund lief in Mainz mit einer B-Elf auf und griff mit einem peinlichen Auftritt in den Abstiegskampf ein. Der BVB verlor sein Auswärtsspiel beim FSV Mainz mit 0:3 und gab besonders im ersten Durchgang ein lustloses Bild ab. Mit der Pleite griff das Team von Edin Terzić unweigerlich in den Abstiegskampf ein: Für den FC ist Mainz damit nicht mehr einzuholen, ein Klassenerhalt ohne Relegation damit für die Kölner nicht mehr möglich. Als Grund für die zahlreichen Spielerwechsel gab Terzić die „Frische seiner Spieler“ an: „Wir wollten Chancen verteilen – und das hat heute alles nicht funktioniert. Natürlich nehme ich mich da mit in die Verantwortung“, sagte Terzić.
Doch den Fans des 1. FC Köln hilft diese Einsicht wenig. „Also das ist so respektlos wie Dortmund gerade spielt“, kommentiert ein User unter einem FC-Post nach dem Sieg gegen Union Berlin auf Instagram. „Bei der Aufstellung von Dortmund wird mir angst und bange, dachte, die helfen dem FC“, schrieb ein anderer noch kurz vor Anpfiff des BVB-Spiels. Kritik, auf diese Weise in den Abstiegskampf eingegriffen zu haben, wollte der 41-Jährige aber nicht gelten lassen. Terzic: "Er könne verstehen, wenn sich andere Fans enttäuscht zeigen. Aber: „Wir sind nicht verantwortlich für die Situation, in der sich andere Vereine befinden. Wir sind selbst unzufrieden mit unserer Position in der Bundesliga.“ Auch der ehemalige Kölner Profi Salih Özcan will von einer Wettbewerbsverzerrung nichts wissen: „Wir machen nichts extra. Am Ende ist das eine Niederlage, die den Kölnern wahrscheinlich sehr weh tut. Aber wir beeinflussen auf keinen Fall irgendwas. Das war einfach eine scheiss Leistung von uns als Team.“
Vor dem Derby-Finale U19 mit Pleite zum Saisonabschluss
Die U19 des 1. FC Köln hat das letzte Spiel der A-Junioren-Bundesliga West verloren. Beim Zebra-Nachwuchs des MSV Duisburg setzte es eine 1:4-Pleite. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck beendet die Bundesliga-Saison auf dem achten Tabellenplatz, kann aber in dieser Woche noch einen Titel gewinnen. Ein versöhnlicher Abschluss einer mehr als durchwachsenen Bundesliga-Saison sieht anders aus: Nach der 1:4-Niederlage im letzten Heimspiel gegen den SC Paderborn haben die Jungböcke trotz Führung beim Tabellenneunten MSV Duisburg mit dem gleichen Ergebnis verloren. Mit der Niederlage beenden die A-Junioren des 1. FC Köln die Saison auf dem achten Tabellenplatz der Bundesliga-West. Dass man in dieser Saison aus diversen Gründen nicht auf Augenhöhe mit den Top-Teams aus Dortmund, Mönchengladbach (beide Mannschaft sind für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert), Leverkusen und Schalke mithalten würde, war früh in der Saison klar...
Nicht einmal im Stadion Vorzeitiges FC-Aus für Top-Talent Diehl?
Er sollte im Saison-Endspurt dem 1. FC Köln noch mal helfen, doch für das Abstiegs-Endspiel gegen Union Berlin hat Timo Schultz ihn aus dem Kader gestrichen. Justin Diehl saß am Samstag nicht einmal mehr im Stadion. Für das Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin musste Timo Schultz zwei Spieler aus dem Kader streichen. Die Verletzten (Kilian, Selke) und Angeschlagenen (Pacarada, Ljubicic, Wäschenbach) sowie die U21-Talente (Nickisch, Bakatukanda) standen von vorne herein nicht zur Verfügung. Also musste der FC-Trainer nur noch zwei weiteren Spielern mitteilen, dass er nicht mit ihnen planen würde. Der Eine war Florian Dietz, das war keine Überraschung. Der andere Nicht-Nominierte am Samstag war Justin Diehl. Und das war durchaus eine Überraschung...
Sichtung von Videos und Fotos Staatsschutz ermittelt nach Kölner Stadion-Skandal
Der Tribünen-Skandal von Köln hat ein Nachspiel. Jetzt ermittelt sogar der Staatsschutz. Anhänger der FC-Ultras hatten beim FC-Heimspiel gegen Union Berlin (3:2) zuletzt nach rund 20 Minuten im Süden für den Eklat gesorgt, indem sie Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit einem gänzlich geschmacklosen Plakat attackierten. Die Köln-OB reagierte sofort und hatte noch am Wochenende persönlich Anzeige wegen aller infrage kommender Delikte erstattet. Am Montag nun wurden die Ermittlungen aufgenommen. Es geht um Beleidigung auf sexueller Grundlage. Der Staatsschutz hat übernommen. Eine Polizeisprecherin bestätigt auf BILD-Nachfrage: „Wir werten jetzt Fotos und Videos aus.“ Die Polizei ist bei Heimspielen grundsätzlich selbst vor Ort ist und dürfte deshalb zunächst eigenes Material haben. Aber auch der FC verfügt dank zahlreicher Kameras über ein umfangreiches Video- und Bild-Material. Fest steht schon jetzt, dass die Ultra-Gruppe „Wilde Horde“ hinter dem Skandal-Plakat steckt. Denn die hatte ihr Zeichen (Horde 1996) neben der geschmacklosen Botschaft sogar auf dem Banner verewigt...
Das irre Rettungs-Rennen Was wirklich noch für Köln spricht!
Relegation oder raus. Dazwischen ist nichts mehr möglich für den FC. Ganz Köln schöpft nach dem spektakulären Endspiel-Sieg gegen Union (3:2) neue Hoffnung. Der FC muss am letzten Spieltag drei Punkte und vier Tore auf die Berliner (Heimspiel gegen Freiburg) aufholen, um sich nach der Katastrophen-Saison doch noch in die Relegation zu retten. Unmöglich? Bild sagt, was vor dem Finale Samstag (15.30 Uhr) in Heidenheim wirklich für den FC spricht! Beim 3:2 gegen Union ist Müngersdorf im Retter-Rausch nahezu explodiert. Der Last-Minute-Sieg hat bei Spielern und Fans unfassbare Emotionen ausgelöst, das Wunder greifbar gemacht. Dieser Köln-Wahnsinn sollte die Stars auch in Heidenheim tragen. Mehr Motivation geht nicht. Auch das dürfte Köln in die Karten spielen: Kult-Coach Frank Schmidt fehlt Heidenheim wegen einer „unumgänglichen“ Sprunggelenks-OP.
Reicht es bei Mark Uth sogar zum Startelf-Einsatz? Fakt: Kölns bester Kicker und größter Hoffnungsträger will von Beginn an ran und ist fit für mindestens 45 Minuten. Uth sorgte schon gegen Union für die Wende. Will Köln drin bleiben, muss Union gegen Freiburg verlieren. Gar nicht so unwahrscheinlich. Die letzte Auswärtspleite kassierten die Breisgauer nämlich im Februar – gewannen drei der letzten vier Auswärtsspiele. Gegen Union gelang die Wende letzten Samstag auch durch die Umstellung auf eine Dreierkette und durch mehr Offensiv-Power mit Uth, Tigges und Downs im Sturm. Eine Mut-Taktik, mit der Trainer Timo Schultz in Heidenheim vielleicht direkt beginnen sollte - auch wenn er seinen Tor-Helden Downs eher als Joker sieht. Köln war diese Saison schon mehrmals tot, kam immer wieder zurück und sprang dem Abstieg gegen Union jetzt sogar in der 93. Minute von der Schippe. Eine Willens-Leistung und Charakter-Stärke, die auch das Wunder am Ende wahr machen kann...
Nach Verletzungen: Befürchtungen beim einen, Hoffnung für den anderen
Der 1. FC Köln muss am letzten Spieltag gegen den 1. FC Heidenheim vermutlich auf Luca Waldschmidt verzichten. Dafür haben die Geißböcke weiterhin Hoffnung auf einen Einsatz von Max Finkgräfe. Timo Schultz hatte nach dem Schlusspfiff gegen den 1. FC Union Berlin bereits schlimmeres befürchtet. Sowohl Luca Waldschmidt als auch Max Finkgräfe hatten nach dem Spiel “kein gutes Gefühl” hinsichtlich ihrer erlittenen Verletzung gehabt. Die ersten Untersuchungen am Samstagabend deuteten zunächst ebenfalls auf Ausfälle hin. Am Montag jedoch gab es bei beiden Spielern nach wie vor keine finalen Diagnosen. Bei Finkgräfe haben die Geißböcke allerdings die Hoffnung, die Problematik am Sprunggelenk bis zum Spiel in Heidenheim in den Griff zu bekommen. Man schaue bei dem Linksverteidiger nun von Tag zu Tag, wie sich das Schmerzempfinden entwickelt. Anders bei Waldschmidt: Dem Offensivspieler droht nach seinem Wadenbeinanbruch Anfang Januar erneut eine Pause.
Schultz schwärmt von Tor-Held Downs und erteilt ihm Absage für Startelf in Heidenheim
Er ist beim 1. FC Köln der Mann für die ganz besonderen Tore in dieser Saison. Damion Downs hat die Hoffnungen auf die Rettung mit seinem späten Treffer zum 3:2-Sieg gegen Union Berlin am Leben gehalten. Der Matchwinner bescherte seiner Mannschaft mit dem zweiten Saisontor das Endspiel am kommenden Samstag in Heidenheim und verhinderte damit den vorzeitigen Abstieg. „Er hat in den letzten zwei, drei Monaten extreme Entwicklungsschritte gemacht. Die beinhalten aber auch Aufs und Abs. Das Tor gegen Gladbach hat ihm richtig Auftrieb gegeben. Danach hatte er aber auch Einsätze, in denen er gar nicht zur Geltung gekommen ist“, erklärte Schultz. Und weiter: „Er hat eine extrem hohe Abschlussqualität, sucht immer wieder den Weg in die Box, ist beidfüßig stark. Er hat noch viel, viel, viel Arbeit vor sich. Aber der Junge will, der Junge macht. Er ist bei uns fest eingeplant.“ Schultz lässt durchblicken, dass Downs aktuell als Joker wertvoller ist: „Er hat noch Probleme gegen physisch starke Verteidiger. Hinten raus, wenn das Spiel etwas unstrukturierter wird, dann fällt es ihm leichter, seine Qualitäten auf den Platz zu bringen. Das ist der nächste Schritt, um dann auch mal von Anfang an zu spielen.“
GEISSPOD 138 Erklärt uns für verrückt, aber der FC rettet sich!
Dieser 1. FC Köln schickt seine Fans auf eine Achterbahn der Gefühle. So emotional wurde in Müngersdorf lange nicht mehr gefeiert. Wer lange leiden muss, freut sich über eine Erlösung noch viel mehr. Daher glauben wir auch an einen Sieg in Heidenheim.
Jan Thielmann ist beim FC in dieser Saison eine Art Allzweckwaffe. Auf einigen Positionen wurde der 21-Jährige bereits eingesetzt. Am Samstag saß das Eigengewächs nur auf der Bank. Das sollte sich am Samstag wieder ändern. Zum ersten Mal in dieser Saison blieb Jan Thielmann am Samstag nur die Rolle des Bankdrückers. Das Kölner Eigengewächs wurde beim 3:2-Erfolg des 1. FC Köln über Berlin nicht berücksichtigt. Das sicher auch, weil Thielmanns Ehrgeiz, Wille und Leidenschaft in den vergangenen Spielen nicht ausreichten. Das Kölner Eigengewächs tat sich zuletzt sichtbar schwer. Schmitz wird nach seiner fünften Gelben Karte definitiv gegen Union ausfallen, möglicherweise wird Thielmann als Ersatz eine Option. Durch den möglichen Ausfall von Waldschmidt könnten aber auch Alidou oder Kainz auf die Position hinter die Spitze rücken und Thielmann eine Rolle auf der Außenbahn eröffnen.
Irres Finale: Selbst der direkte Vergleich könnte entscheiden
Der 1. FC Köln oder Union Berlin? Wer steigt direkt ab, wer bekommt noch eine Chance in der Relegation? Am letzten Bundesliga-Spieltag könnte es zu einem Kuriosum kommen: Denn beide Teams könnten punkt- und torgleich die Saison abschließen. Der 1. FC Köln ist auch am letzten Spieltag noch der Jäger, Union Berlin der Gejagte. Die Geißböcke weisen 27 Punkte auf, die Eisernen 30. Das Torverhältnis spricht für die Köpenicker, auf Kölner Seite beträgt die Differenz -29, auf Berliner Seite -26. Die einfache Rechnung lautet: Der FC muss gewinnen, Union verlieren – und dabei müssen die Geißböcke vier Tore Differenz aufholen, weil die Berliner mehr Tore geschossen haben als die Geißböcke. Bei gleicher Punktzahl und Tordifferenz würde zugunsten von Union der direkte Vergleich herangezogen, den der FC (3:2- Sieg und 0:2-Niederlage) verloren hat.
Im Abstiegsfall droht ausgerechnet die Innenverteidigung zur Baustelle zu werden
Sollte der 1. FC Köln am Samstag den Gang in die 2. Bundesliga antreten müssen, wird Jeff Chabot den Verein mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen und auch hinter Timo Hübers steht ein Fragezeichen. Da Luca Kilian noch lange ausfällt, könnte ausgerechnet die Innenverteidigung zur Baustelle werden. Jeff Chabot und Timo Hübers gehören ohne Zweifel zum besten Innenverteidiger-Duo der Spielzeit. Doch beide Abwehrspieler verfügen im Abstiegsfall über eine Ausstiegsklausel. Luca Kilian fehlt dem 1. FC Köln verletzt. Deswegen kann die Verteidigung zum Problem werden. Sollten Chabot und Hübers den FC verlassen, würde wohl Elias Bakatukanda nachrücken. Dem Talent traut man durchaus den Sprung zu, allerdings hätte der FC mit Heintz und Bakatukanda zu Saisonbeginn genau zwei etatmäßige Innenverteidiger. Im Falle des Abstiegs und je nach Abgängen werden sich die Kölner Verantwortlichen wohl auch ihre Gedanken um Soldo als möglichen Backup machen. Zumindest bis Luca Kilian wieder zurückkehrt und der FC auf dem Transfermarkt tätig werden kann.
FC-Leihspieler: Überraschendes Comeback und die Fortsetzung im Aufstiegs-Drama
In der kommenden Saison sollen und werden sie wohl auch eine wichtige Rolle im Kader der Kölner spielen müssen, aktuell schauen die FC-Leihspieler auf ein durchwachsenes und kurioses Wochenende zurück. Trotz des 3:2-Erfolgs über Union Berlin deutet beim FC noch immer viel auf den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte hin. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Kölner Leihspieler eine größere Rolle im FC-Kader der kommenden Saison spielen werden. Das vergangene Wochenende verlief zdurchwachsen. Fast drei Monate saß er nur auf der Tribüne, war von einem Einsatz weit entfernt, am Samstag gab Nikola Soldo dann doch sehr überraschend sein Startelf-Comeback beim 1. FC Kaiserslautern. Im Duell gegen Hertha BSC stand der Sohn des Ex-FC-Trainers von Beginn an auf dem Feld, allerdings nicht auf seiner gewohnten Position des Innenverteidigers, Soldo startete auf der Doppelsechs. Die Niederlage konnte der junge Kroate aber auch nicht verhindern...
Wohl Waldschmidt-Aus in Heidenheim Jetzt hofft der FC auf Uth
Mark Uth hat gegen Union Berlin einmal mehr gezeigt, dass er für den 1. FC Köln der Unterschiedsspieler sein kann. In Heidenheim ruhen nun auch die Hoffnungen auf dem 32-Jährigen. Nur dreimal hat Mark Uth in dieser Saison in der Startelf gestanden. Am 34. Spieltag gegen den 1. FC Heidenheim könnte nun ein viertes Mal hinzukommen. Der Offensivspieler ist nach seiner Erkrankung gegen den SC Freiburg am vergangenen Samstag gegen Union Berlin in der 61. Minute eingewechselt worden und wurde für den FC in der Schlussphase zum wichtigen Antreiber. Dabei bereitete Uth erstmals in dieser Saison auch einen Treffer vor. Sein Schussversuch im Fallen landete genau auf dem Kopf von Steffen Tigges, der zum 2:2 traf und damit die irre Wende in Müngersdorf einleitete.
Mit oder ohne Ticket Aufruf der Südkurve für Heidenheim
Der 1. FC Köln will seine Chance auf den Klassenerhalt beim 1. FC Heidenheim am Schopfe packen. Die Fans sichern dabei ihre volle Unterstützung zu und starten einen Aufruf. Der 1. FC Köln hat die Teilnahme an der Relegation zwar nicht in der eigenen Hand. Dennoch glauben die Geißböcke an ihre letzte Chance auf den Klassenerhalt. Gegen den 1. FC Heidenheim wollen die Kölner ihre Hausaufgaben erledigen und dann den Blick nach Berlin richten, wo der FC inständig auf einen (im Bestfall deutlichen) Sieg des SC Freiburg hofft.Von den Fans werden die Kölner dabei bedingungslose Unterstützung erhalten. Am Montag rief der Südkurve e.V. erneut dazu auf, die Mannschaft in roter Fan-Kleidung und der “FC jeff Jas”-Fahne zu unterstützen – egal ob mit oder ohne Eintrittsticket für das Spiel. Aufgrund des kleinen Stadions in Heidenheim können den FC offiziell nur 1500 Fans vor Ort unterstützen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass letztlich deutlich mehr Kölner im knapp 50.000 Einwohner-Städtchen sein werden.