“Nicht der Zeitpunkt” Keller vermeidet Bekenntnis zu Schultz
Der 1. FC Köln ist abgestiegen und muss sich womöglich erneut einen neuen Trainer suchen. Die Zukunft von Timo Schultz bei den Geißböcken ist ungewiss. Christian Keller vermied am Samstag in Bekenntnis zum 46-Jährigen. Auch für Schultz war das 1:4 des 1. FC Köln beim 1. FC Heidenheim eine Niederlage. Nicht nur wegen des Abstiegs, sondern auch wegen der offensichtlichen Fehler, die das Trainerteam gemacht hatte. Es war Schultz und seinem Staff weder gelungen, die Spieler auf den Punkt heiß zu machen – Körpersprache und Härte fehlten in jeder Aktion. Es war Schultz aber auch nicht gelungen, während des Untergangs entscheidend einzugreifen. Frühe Wechsel noch in der ersten Halbzeit unterließ er. Von einer taktischen Umstellung abgesehen, sah er dem Kollaps seiner Mannschaft zu und ließ diesen ebenso wehrlos geschehen wie seine Spieler die Gegentore. Die Art und Weise dieser Niederlage war beängstigend, die Kopflosigkeit ebenso wie die Mutlosigkeit im wichtigsten FC-Spiel seit dem Relegations-Rückspiel in Kiel vor drei Jahren erschreckend.
Trainingspläne statt Rücktritte Letzter Arbeitstag der Köln-Absteiger
Köln ergibt sich seinem Zweitliga-Schicksal. Der siebte Abstieg der Klub-Geschichte ist wahrscheinlich der emotionsloseste, den der Verein je erlebt hat. Nur eine Nacht nach der Katastrophe und dem schlimmen 1:4 in Heidenheim herrschte schon Zweitliga-Tristesse am Geißbockheim. Keine Wut. Keine Tränen. Keine Fan-Plakate oder Ultra-Aktionen. Stattdessen Geisterstimmung rund um die Mannschaft. Nur knapp 25 Fans hatten sich Sonntagmorgen am Trainingsplatz eingefunden, um die Profis noch mal zu sehen. Beobachteten aber nahezu teilnahmslos das Geschehen vor Ort. Sprachlosigkeit nach dem erneuten Supergau. Der letzte Arbeitstag der Absteiger. Statt einem Training (wofür auch) war für 10 Uhr eine Besprechung im Kino-Saal des Geißbockheims angesetzt. Die Spieler erschienen in Privatklamotten und stapften frustriert in die Kabine, bevor die ersten die FC-Zentrale schon um 10.30 Uhr wieder verließen. Auch Noch-Trainer Timo Schultz war dabei und traf wahrscheinlich zum letzten Mal auf die Spieler. Eine Schultz-Zukunft in Köln scheint schließlich ausgeschlossen. Zumindest auf der Trainer-Position macht Köln einen Neustart. Auf der Chef-Etage hoffen die Fans und Mitglieder dagegen weiter vergeblich auf Konsequenzen.
FC am Boden Was passiert jetzt mit Trainer Timo Schultz?
Als der Schlusspfiff in der beschaulichen Arena erfolgte, spielten sich surreale Szenen ab: Die Spieler und Fans aus der Kleinstadt Heidenheim feierten eine wilde Party, machen sich als Tabellen-Achter Hoffnungen auf das internationale Geschäft. Wenn Bayer Leverkusen den DFB-Pokal gewinnt, landet der 1. FC Heidenheim am Ende seiner Aufstiegssaison in der Conference League. Die Fans und Spieler aus der Millionenstadt Köln hingegen sackten in sich zusammen. Abstieg Nummer 7 ist perfekt! Tränen, Fassungslosigkeit, Wut – die ganze Palette an negativen Emotionen zerreißt aktuell die Kölner Herzen. Während in Heidenheim die große Party mit DJ und Feuerwerk begann, pfefferten die geprügelten FC-Profis ihre Taschen in den Bus und fuhren davon. Abfahrt aus der Bundesliga! Der Klub muss nun eine mehr als enttäuschende Saison aufarbeiten. Im Mittelpunkt steht dabei auch die T-Frage: Wie geht es weiter mit Trainer Timo Schultz? Die persönliche Bilanz von Schultz: 18 Spiele, drei Siege, acht Unentschieden, sieben Niederlagen. Macht einen Punkteschnitt von 0,94. Zu wenig für die Rettung! Zu wenig auch für eine Zukunft beim FC in der 2. Liga? Der Fahrplan für die nächsten Tage: „Wir werden uns zusammensetzen und irgendwann eine Entscheidung bekannt geben,“ so Sportchef Keller. Bei der Entscheidung dürfte aber auch der letzte Eindruck eine Rolle spielen. Schultz und sein Team haben im Spiel der letzten Hoffnung eine klägliche Leistung auf den Platz gebracht.
Trotz Transfer-Sperre Dieser FC braucht dringend Veränderungen
Der 1. FC Köln ist abgestiegen. Doch das 1:4 in Heidenheim darf nicht ohne Konsequenzen bleiben. Damit ist noch nicht die Führung gemeint, sondern Mannschaft und Trainerteam. Wenn es noch Szenen bedurft hatte, die den 1. FC Köln in der Saison 2023/24 beschreiben sollten, lieferten die 90 Minuten am Samstag in Heidenheim Anschauungsunterricht. Wie die Kölner Abwehrspieler die Gegentore (nicht) verteidigten, wie die Mittelfeldspieler die Zweikämpfe (nicht) führten, wie die Angreifer ihre Chancen (nicht) nutzen. Es war zum Wegschauen. In diesem überlebenswichtigen Spiel gewann der FC nur 41 Prozent der Zweikämpfe. Ein bodenloser Wert, der alles über Wille und Haltung aussagte.
Sollte Sportchef Keller weitermachen, muss er zwei seiner vielen Transfer-Fehlentscheidungen korrigieren. Faride Alidou hat in Heidenheim noch einmal in allen Belangen gezeigt, warum er in Köln keine Zukunft haben sollte. Derweil hat sich auvh Luca Waldschmidt als nicht wehrhaft genug erwiesen, um in Köln eine echte Hilfe sein zu können. Ihre Weiterverpflichtungen wären viel zu teuer und mit keiner Leistung zu rechtfertigen. Diese Kaderplätze sollten mit Nachwuchsspielern besetzt werden, die es verdient haben. Zudem hat das Spiel in Heidenheim gezeigt, dass das Experiment mit Jan Thielmann als Rechtsverteidiger beendet werden sollte. Das Spiel in Heidenheim hat noch mal gezeigt, dass auch Schultz nicht in der Lage war eine Spielidee auf die Mannschaft zu übertragen und die Spieler in jedem Spiel richtig einzustellen. Ein Weiter so würde den Neustart in Liga zwei zusätzlich erschweren und beim ersten Rückschlag wieder Unruhe bringen.
Kommentar: Nun ist die Zeit des Redens tatsächlich vorbei
Geredet, gefordert und ausgerufen wurde beim 1. FC Köln in dieser Saison viel. Doch den Phrasen folgten nur selten Taten. Die Quittung für die Fehleinschätzungen und Versäumnisse erhielt der FC am letzten Spieltag der Saison, als er gegen Heidenheim die fehlende Klasse zum Verbleib in der ersten Bundesliga unter Beweis stellte. Die Vorkommnisse rund ums Geißbockheim hätten in dieser Saison kaum turbulenter sein können. Das Wegbrechen der Leistungsträger vergangener Jahre, das nicht adäquat aufgefangen wurde und der lapidare Umgang mit dem Fall Potocnik und dessen Konsequenzen sind nur zwei Beispiele von getroffenen Fehleinschätzungen innerhalb der Vereinsführung. Die Rettungsversuche brachten ebenfalls keine Hilfe. Lediglich rhetorisch überzeugte der FC in dieser Spielzeit durch Phrasen, Erklärungen und Schönrederei – Taten folgten eher selten oder blieben erfolgslos. Unter dem Strich bleibt die Leistung der Mannschaft, die es ganz offensichtlich nicht besser konnte.
Auch Linton Maina könnte einer der Profis sein, die nach dem Abstieg des 1. FC Köln das sinkende Schiff verlassen. Wie die ‚Bild‘ berichtet, hat auch der 24-Jährige eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag verankert. Zur Summe macht das Boulevardblatt aber keine Angabe. Das derzeit gültige Arbeitspapier des Offensivspielers ist noch bis 2025 datiert. Zuletzt versuchte Sportchef Christian Keller die Möglichkeit eines Ausverkaufs – auch hinsichtlich der anhaltenden Transfersperre – in der Öffentlichkeit auszuschließen. Inzwischen häufen sich allerdings die Berichte über Ausstiegsklauseln bei Spielern, die möglicherweise kein Interesse an mindestens einer Saison in der 2. Bundesliga haben. Den FC könnte es in den nächsten Wochen also noch knüppeldick treffen.
Erhält Sportchef Keller die Chance zur Wiedergutmachung?
Die Mannschaft des 1. FC Köln hatte in der vergangenen Saison eine schwerwiegende Führungskrise. Der Geschäftsführer Keller steht schwer in der Kritik, soll aber weitermachen. Heidenheim war den Kölnern am Samstag drastisch überlegen; Körperlich, taktisch, spielerisch. Aber auch mental. Wer sah, wie etwa Mainka oder Maloney die Heidenheimer Mannschaft zusammenhielten und antrieben, musste einmal mehr erkennen, was dem Kölner Kader in dieser Saison womöglich am meisten gefehlt hat: Führungsstärke. Verantwortlich für die desolate Kaderplanung ist Christian Keller, der Geschäftsführer Sport. Auf die Frage, ob die Konsequenz aus dem Abstieg sein Rücktritt sein werde, er sei schließlich verantwortlich, antwortete Keller vergleichsweise wortkarg: „Ich bin da.“ Und auf die Nachfrage, ob er das auch bleiben werde, sagte er nur: „Ich gehe davon aus.“
Kein Plädoyer in eigener Sache also, allerdings hat es Keller auch überhaupt nicht nötig, öffentlich um seinen Job zu kämpfen. Schließlich hatte Präsident Wolf seinem wichtigsten Mann bereits eine Jobgarantie ausgesprochen, bevor der Abstieg festgestanden hatte. „Absteigen ist das Dümmste und Schlimmste, was im Mannschaftssport passieren kann“, räumte Keller noch ein und zeigte sich bereit, Verantwortung zu übernehmen: „Die Ursachen können wir schön bei uns suchen. “Sobald der Schmerz über den Abstieg nachgelassen habe, werde man sich aufrappeln und versuchen, es besser zu machen. „Relevant ist, dass du wieder aufstehst“, erklärte Keller, der sich nach dem Schlusspfiff einmal mehr wuchtige „Keller raus“-Rufe aus dem Kölner Block hatte anhören müssen. Die FC-Fans hatten den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte ansonsten mit Gleichmut hingenommen.
Keller wird sich weiter vorwerfen lassen müssen, dass er einen untauglichen Kader zusammengestellt hat. Im Bestreben, Positionen in einem System zu besetzen, hat er übersehen, nach einer Struktur Ausschau zu halten. Zwar blieben sowohl im Sturm als auch im defensiven Mittelfeld Kaderpositionen fahrlässig unbesetzt, wenngleich Keller das mehrfach zurückgewiesen hatte. Schwerer wog letztlich aber, dass Köln keine Anführer auf dem Platz hatte, als es schwierig wurde. Ein Empathieversagen des eher bürokratisch denkenden Keller. Kapitän Kainz schaffte es nie, das Vakuum zu füllen, das Hector hinterlassen hatte. Uth, Selke und Waldschmidt, die als Anführer vorgesehen waren. Jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht dazu kamen. Allerdings war Keller auch eingeschränkt. Die Folgen der Transfersperre behinderten ihn in der Sommer-Vorbereitung, als die Fifa-Strafe erst aufgehoben wurde, lange nachdem der FC gerettet war. Den Vorteil, schneller auf dem Markt zu sein als andere, konnte Köln nicht nutzen.
Allerdings wussten auch die Heidenheimer erst nach dem letzten Spieltag, dass sie in der Bundesliga spielen würden. Was sie nicht davon abhielt, als Aufsteiger einen Kader zu formen, der nun aller Voraussicht nach europäisch spielt. Wie man nicht vergessen darf, dass die Transfersperre nicht vom Himmel gefallen war. Im Gegenteil hatte Keller großen Anteil daran, dass die Angelegenheit nicht frühzeitig geklärt wurde. Der Sparauftrag am Geißbockheim war ein weiterer Faktor. Als Geschäftsführer handelt Keller zwar nach den Vorgaben des Vorstands. Doch ein Boss mit der Machtfülle des 45-Jährigen lässt sich kein Budget diktieren, von dem er glaubt, dass damit kein Bundesligakader zu finanzieren wäre. Als er den Sparkurs erklärte, zog Keller einmal mehr die Extreme heran: Der Weg sei alternativlos, um eine Insolvenz abzuwenden. Außerdem sei unter 10 Millionen Euro ohnehin kein tauglicher Spieler zu bekommen.
Ein seltsames Signal – sowohl an die Klubs, die nun vor Köln gelandet sind und von denen dafür kaum einer Transfers von 10 Millionen Euro stemmen musste. Und an die eigenen Leute, denn auch in Köln stehen Profis unter Vertrag, die sich womöglich als Bundesliga-tauglich wahrnehmen. Jedoch ebenfalls keine zweistelligen Millionenbeträge gekostet haben. Kellers letzte Maßnahme war der Trainerwechsel im Winter. Timo Schultz‘ Arbeit ist jedoch kaum zu beurteilen. Denn anders als etwa Bo Henriksen bei Mainz 05 konnte Schultz im Verlauf der Rückrunde keine neuen Profis in seinem Spielkader begrüßen. Spieler wie Amiri oder Burkardt hat der 1. FC Köln nicht. Dennoch bleibt der Fakt: Den Retter hat Keller ebenfalls nicht geholt.
Vorstands-Kritiker Dieter Prestin fordert außerordentliche Mitgliederversammlung nach FC-Abstieg
Nach dem Abstieg des 1. FC Köln schießt Dieter Prestin erneut gegen die Vereinsführung. Seine Pläne werden nun konkreter. Als Zuschauer in der Voith-Arena in Heidenheim hatte er den FC im letzten Saisonspiel im Kampf um den Klassenerhalt noch einmal vor Ort die Daumen gedrückt. Und war nach der unsäglichen 1:4-Niederlage „entsetzt vom unfassbaren, indiskutablen Auftritt unserer Mannschaft“, schildert Dieter Prestin. Der Vorstands-Kritiker plant den Umsturz. Und will es nicht akzeptieren, dass beim FC für den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte keiner in der Führung die Verantwortung übernehmen will. „Wir überlegen ernsthaft, eine außerordentliche Mitgliederversammlung zu beantragen, wenn die Vereinsspitze nicht von sich aus Verantwortung übernimmt“, sagt der frühere Kölner Mittelfeldspieler.
Nach dem Abstieg habe er unzählige Nachrichten erhalten, sicherlich 200 oder 300, die alle den gleichen Tenor gehabt hätten: „Vereinsspitze und Geschäftsführung leider unter einem außerordentlichen Realitätsverlust. Sie winden sich bei allen Themen wie ein Aal und übernehmen keinerlei Verantwortung für das sportliche Desaster. Nach dieser Saison gibt es nichts mehr schönzureden. Die ganze Spielzeit war eine Katastrophe, ohne die sagenhafte Unterstützung der Fans wären wir sicherlich schon früher abgestiegen. Es ist zwar hart, aber leider die bittere Wahrheit: Der Abstieg ist verdient und das Produkt eines Versagens der Vereinsführung.“
Man müsse nun ernsthaft die Sorge haben, dass es für den Verein bei einem Weiter-so noch weiter nach unten gehen könne. Es gebe da in der 2. Liga einige mahnende Beispiele. Prestin wird deutlich: „Die Mitglieder und Fans, mit denen ich im Austausch bin, wollen nur eines: einen Neustart. Sie haben die Nase gestrichen voll. Die Verantwortlichen sollten Konsequenzen ziehen und den Weg freimachen. Es kann nicht sein, dass man jetzt einfach vieles aussitzen und sich über den Sommer samt EM-Pause retten will. Es geht jetzt darum, absolut notwendige Veränderungen einzuleiten.“
Der 67-Jährige hat im Hintergrund ein Team zusammengestellt, in dem unter anderem der frühere Kölner Karnevals-Prinz Stefan Jung in einem möglichen neuen Vorstand eine Rolle übernehmen soll. Zudem hat Prestin nach eigenen Angaben ein 40-seitiges Konzept für die FC-Zukunft erstellt. Team und Konzept wird Prestin im Rahmen einer Pressekonferenz voraussichtlich Anfang Juni vorstellen. Man sei diesbezüglich in letzten Abstimmungen. „Wir sind überzeugt, dass wir für diese Veränderungen das richtige Team, die passenden Konzepte und absolutes Herzblut haben.“ Das entscheiden indes am Ende die knapp 140.000 Mitglieder, sie sind der Souverän des Vereins.
Trotz Wolfs TreueschwurKommt es beim FC zum ganz großen Knall? Gespräche über Keller & Schultz
Die Aufräumarbeiten und Analysen nach dem Abstieg des 1. FC Köln haben begonnen. Dabei ist auch der ganz große Knall nach einer desaströsen Saison nicht ausgeschlossen.
In zahlreichen FC-Gremien wird aktuell heiß über die FC-Zukunft diskutiert. Und es gibt nicht wenige, die der Meinung sind, dass es im Sinne des Vereins zum großen Knall kommen muss. Heißt: Trennung von Sport-Geschäftsführer Keller und Trainer Timo Schultz (46).
Verkündung steht bevor Chabot soll “zu 95 Prozent” weg sein
Wer verlässt das sinkende Schiff als erstes? Der 1. FC Köln in der Zweiten Liga – aber nicht mit allen Stars. Ein erster Transfer könnte schon in dieser Woche perfekt sein und im Doppelpack verkündet werden. Seit Christian Keller erklärt hat, dass beim 1. FC Köln im Abstiegsfall “wenige” Spieler eine Ausstiegsklausel haben, wird darüber diskutiert, wer den Club verlassen könnte. Dass Jeff Chabot eine solche Klausel hat, gilt als sicher – und es gilt ebenso als sicher, dass der Innenverteidiger die Geißböcke nach dem Abstieg den Rücken kehren wird. Der 26-Jährige war einer der ganz wenigen Spieler in der zurückliegenden Saison, die beim FC beständig ihre Leistung brachten und sich mit aller Macht gegen den Abstieg stemmten. Dank seiner Ausstiegsklausel wird er die Geißböcke jetzt verlassen. Das bestätigte nun Transfer-Experte Florian Plettenberg bei Sky90. “Jeff Chabot wird nach unseren Informationen zu 95 Prozent zum VfB Stuttgart wechseln. Die Ausstiegsklausel liegt bei 4,5 Millionen Euro.”
Auf diese Leihspieler kann der FC in der kommenden Saison hoffen
Nach dem Abstieg steht wohl fest, dass den 1. FC Köln einige Leistungsträger verlassen werden. Aufgrund der Transfersperre werden die Kölner notgedrungen auf Leihspieler und den Nachwuchs setzen müssen. Doch wer hilft den Geißböcken? Seit Samstagnachmittag steht der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte fest. Die Liste der Spieler, die den FC möglicherweise verlassen werden, ist lang und sie scheint endlos. Immer wieder finden sich neue Namen dort wieder. Auch deswegen hat Christian Keller schon im vergangenen Winter angekündigt, dass die Leihspieler eine größere Rolle spielen könnten. Diese Leihspieler können dem FC weiterhelfen: Torwart Jonas Urbig, die Stürmer Tim Lemperle, Marvin Obuz und Maxi Schmid, Mittelfeldspieler Mathias Olesen und Innenverteidiger Nikola Soldo.
BILD-Kommentar zum Köln-Abstieg Lassen Sie die Mitglieder entscheiden, Herr Wolf!
„Gemeinsam gewinnen alle.“ Es war das Antrittsversprechen von Präsident Werner Wolf. Im Wahlkampf um das FC-Amt 2019 auf Hochglanz-Präsentationen gedruckt und fein verpackt. Ein Sexy-Slogan, der zog. Auf Einheit und Familie machte und Wolf ins Amt verhalf, auch wenn der erste aus seinem Vorstandsteam damals schon von Bord ging, bevor der neue Boss überhaupt das Geißbockheim aufschließen konnte. Geschenkt. Aber... Die Frage 2024 ist vielmehr: Wer hat fünf Jahre später denn nun alles gewonnen, Herr Wolf? Der FC mit Sicherheit nicht!
Der Klub liegt in Trümmern. Zum siebten Mal abgestiegen. Übrigens schon zum zweiten Mal in seiner ruhmreichen Geschichte unter Wolf. Saniert zwar. Dafür aber ramponiert und abgewrackt von einem VORstand ohne jeden Fußball-VERstand und von seinem Spar- bzw. Sportboss Christian Keller, der den Vorgaben von Wolf blind folgend mit einer an Arroganz und Beratungsresistenz nicht zu überbietenden Art den Laden in kürzester Zeit vor die Wand fuhr und den Klub komplett zerstörte. Zurück zur Gewinner-Suche... Die Mitarbeiter am Geißbockheim, die sich zu Kündigungs-Hochzeiten am Arbeitsgericht die Klinke in die Hand gaben, können es auch nicht sein! Oder die Spieler, bei denen der „Bloß-weg-hier-Drang“ nie größer war als im Frühjahr 2024? Ebenfalls nicht. Blieben die Mitglieder und Fans, deren Wut auf Wolf und Keller größer nicht sein könnte.
In Köln 2024 gibt es nach 5 Jahren, 6 Trainern, 7 Geschäftsführern oder Sportbossen und dem katastrophalen Abstieg nur einen Gewinner: Wolf! Einen Präsidenten, der den Porzellanladen Geißbockheim wie der sprichwörtliche Elefant in einen Scherbenhaufen verwandelte und inzwischen nicht nur sämtliche Bodenhaftung sondern augenscheinlich auch den Respekt vor den Mitgliedern, Gremien und Fans verloren hat. Anders ist Wolfs Pattex-Parole (Wir bleiben alle im Amt – egal was passiert) nicht zu erklären. Genauso wie die „Zukunfts-Drohung“ von Keller, der am Tag des Abstiegs sagt: „Wir nehmen diese Situation jetzt an und bereiten ab sofort intensiv die neue Saison vor.“ Haben die Absturz-Bosse sich eigentlich mal überlegt, ob die Fans und Mitarbeiter, das überhaupt wollen? Natürlich nicht! Der Zeitpunkt für personelle Konsequenzen wäre derzeit ideal. Finanziell hat Geschäftsführer Philipp Türoff den Laden ohnehin im Griff. Also machen Sie einen Schnitt und lassen Sie die Mitglieder entscheiden, Herr Wolf – jetzt!
KOMMENTAR: Der 1. FC Köln ist ein Loserclub ohne Selbsterkenntnis Von Andi Goral - 19. Mai 2024
Köln | Der 1. FC Köln steigt in die 2. Bundesliga ab. Das ist Fakt, wie auch die Zahl 7. Ein weiterer Fakt: Es interessiert kaum mehr jemanden außerhalb der üblichen Kölner Bubble. Der 1. FC Köln ist ein Loserclub, der das nicht einmal selbst erkennt. Zeit, dass dies in der Stadt debattiert wird. Eine Meinung und Kommentar von Andi Goral.
Das Wort Abstieg. Das maskuline Substantiv gibt es in zwei Formen als das Abwärtssteigen von einer Erhöhung oder als abwärtsführender Weg. Das eine wird als mühsamer Abstieg und das andere als steiler Abstieg gewertet. Was der Abstieg des 1. FC Köln bedeutet, kann jede und jeder mit sich selbst ausmachen. Trauer?
Wir lesen über Trauer, sehen die traurigsten Bilder und blicken auf Profis, die ihr Gesicht mit ihren Händen verdecken. Wir sehen einen Sportmanager im Interview und einen Trainer der lächelt. Wer die Schlagzeilen, Kommentare und die Bilder und Bildzeilen vor allem des kölschen Boulevards – hier gilt es die Frage einzupflegen, was ist in Köln eigentlich nicht mehr boulevardisiert– Revue passieren lässt, der dürfte bei klarem Verstand eines sehen: Von Trauer war bei Spielern und Offiziellen wenig zu bemerken. Dann werden sie halt woanders für Geld, mehr Geld oder ein wenig weniger Geld spielen, managen oder coachen. Dauerlächeln inklusive. In Köln schreibt niemand das was ist: Der 1. FC Köln ist ein Loserclub. Den größten Anteil daran dürfte das Management tragen, Spielern, die anscheinend nicht verstehen, dass man als Sieger und Kämpfer dauerhaft mehr Geld verdient und am Ende ein Teil der Stadtgesellschaft, die dem Verein und seiner Vereinsführung viel zu wenig kritisch gegenübersteht.
Profifußball hat etwas mit Management und Image zu tun und professionelles Arbeiten etwas mit Kompetenz. Die spannende Frage ist: wie misst man Kompetenz? Denn wir können bei Kompetenz nur das messen, was sichtbar ist oder sichtbar gemacht werden kann. Dazu braucht es einer Zieldefinition und der klaren Erkenntnis, dass dazu Fertigkeiten, Strategien, Routinen und bereichsspezifischen Fähigkeiten nötig sind. Wer definiert diese beim 1. FC Köln? Wer kontrolliert diese und überprüft diese vor dem Hintergrund des jetzt sichtbaren: Das Ziel wurde mehrfach verfehlt.
Die Sündenbockfrage ist obsolet
Und jetzt diese Debatte: wer ist schuld, wer hat es vermasselt. Na ist doch klar: Der Nubbel, der aktuell im Keller liegt. National wird der Abstieg des 1. FC Köln mit den immergleichen Phrasen kurz kommentiert: Siebter Abstieg in dem Jahr und irgendwas mit ruhmreichem Verein, weil der vor 60 Jahren die erste Deutsche Meisterschaft gewann. Außerhalb der Kölner Stadtgrenzen wird der Abstieg, und das ist auch eine Erkenntnis, mit den immer gleichen gelangweilten Phrasen, nur noch zur Kenntnis genommen.
Statt Emotion wäre Klarheit einzufordern. Der 1. FC Köln hat weniger Schulden, sagt das Management und fordert öffentlich Applaus. Ok, wenn das die Zieldefinition war?
Ja, aber jetzt auch weniger Einnahmen. War das die Zieldefinition?
Um es einmal auf den Punkt zu bringen, was das Management des 1. FC Köln da sagt: Die haben gespart anstatt Geld einzuwerben, Sponsoren zu finden oder mehr zu verkaufen und das bei der Nibelungentreue ihrer Fans, der Unternehmen und der Stadtoberen. Und noch eines: In einem Business, wo es auf das Image des Siegers ankommt, um Geld zu verdienen. Wer das nicht glaubt, kann aktuell nach München blicken, deren größte Malaise es jetzt ist, trotz voller Geldbörsen, gerade ein Verlierer-Image zu haben.
Es ist dem Management des 1. FC Köln noch nicht einmal gelungen, dazu zählt auch der Coach, den hochbezahlten Spielern zu verklickern, dass auch deren Marktwert von Erfolgen bestimmt wird. Der 1. FC Köln hat eine Transfersperre. Es ist abzusehen, dass die „traurigen“ Profis sich einen neuen Job suchen werden. Könnte also für den Verein noch schwieriger werden. Da wird jetzt viel phantasiert von Jugend- und Nachwuchsarbeit und Chance. Noch einmal die Frage nach der Kompetenz und der Zieldefinition? Ist das Ziel des 1. FC Köln Spitze bei der Nachwuchsarbeit zu sein oder die Zweitklassigkeit?
Realismus?
Der 1. FC Köln hat einen Trainer, der vor allem dauerlächelt und Sprüche draufhat, die einem die Stollen aus den Fußballschuhen ziehen: Brutaler Push und kurioser Klassenerhalt hat er angekündigt, mit 3 Toren Rückstand ist er in Heidenheim zum Pausentee in die Kabine entfleucht. Was ist das? Abstieg, Fall oder Phantasterei? Der kannte doch die Truppe?
Dazu diese Posse um das Geißbockheim. Wäre es nicht an der Zeit, dass Stadtgesellschaft, Medien und Fans die rot-weiße Brille von den Augen nehmen und klar auf den 1. FC Köln und sein Management blicken und über eine Zieldefinition nachdenken? Reicht für Management, Trainer und Spieler die Gelbe Karte oder muss die Rote gezückt werden? Oder lullen sich alle wieder in kölscher Heiterkeit und dem „et hätt noch immer jotjejangen“ ein. Ist es ja eben gerade nicht und können nicht auch andere Menschen für viel Geld managen? Damit aus dem Loserclub nachhaltig wieder ein Gewinn für Köln, die Stadt und den Fußball wird. Köln braucht nach sieben Abstiegen nicht Selbstmitleid mit dem ruhmreichen FC, sondern klaren Blick, messerscharfe Analyse und eine Strategie mit Zieldefinition. Und die kann keine Schönrederei um den Wiederaufstieg sein, sondern muss knallhart lauten: Klassenerhalt in der 2. Bundesliga in der Saison 2024/25 sichern, das ist bei den Voraussetzungen erstmal das einzige und wichtigste Ziel und wer kann das kompetent gewährleisten.
Stars & Trainer weg, Sport-Boss wackelt Jetzt beginnt der Zerfall des 1. FC Köln!
Die Köln-Katastrophe und ihre Folgen. Jetzt bricht der FC auseinander. Der Zerfall beginnt! Während die Bosse noch darüber nachdenken, wann sie die Trennung von Abstiegs-Coach Timo Schultz verkünden, ist der erste Millionen-Star quasi weg. Leistungsträger Jeff Chabot steht vor dem Wechsel. Heißester Kandidat: Stuttgart. Chabot liegen zahlreiche Anfragen (u.a. Frankfurt & Hoffenheim) vor – nach BILD-Infos spricht aber vieles für den VfB. Köln verliert Chabot dank Ausstiegsklausel zum Billig-Tarif (4,5 Mio. Euro). Das ist aber nur der Anfang einer schmerzhaften Kette von Abgängen! Der Transfer von Justin Diehl zum VfB ist fix.
Dazu drohen weitere fünf bis sechs Spieler-Abgänge (u.a. Hübers, Martel, Schwäbe, Ljubicic, Maina). Entweder aufgrund von Ausstiegsklauseln oder nicht vorhandener Zweitliga-Verträge wie bei Selke. Für Waldschmidt und Alidou hat der FC jeweils eine 4-Mio-Kaufoption, wird diese aber nicht ziehen. Es droht sogar die Flucht von Kainz! Der Kapitän sagt zwar: „Ich habe einen Vertrag in der 2. Liga." Er macht seine Zukunft aber davon ab „was wir für einen Kader zur Verfügung haben.“ Dass Coach Schultz keine FC-Zukunft hat, ist keine Überraschung. Dazu wackelt auch Christian Keller! Die Fans fordern schon lange seinen Rauswurf. Nach Informationen der Bild kippt nun aber auch in den FC-Gremien die Stimmung gegen Keller. Offen, ob er beim Neustart wirklich noch dabei ist...
Podolski zerlegt Führung “Entscheiden zu viele, die keine Ahnung haben”
Lukas Podolski hat sich nach dem Abstieg des 1. FC Köln zu Wort gemeldet. Die FC-Ikone hält sich dabei nicht mit Kritik zurück. Kontakt zum Vorstand gibt es derweil keinen. Wenige Augenblicke nach dem feststehenden Abstieg des 1. FC Köln hatte Lukas Podolski seine Enttäuschung darüber bereits in den sozialen Medien zum Ausdruck gebracht. Zwei Tage später hat sich der 38-Jährige nun auch in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger zur Situation der Geißböcke geäußert. Die Leistung gegen den 1. FC Heidenheim empfand die FC-Ikone als “trostlos und erschreckend.” Unabhängig des Ausgangs in Berlin hätte man nicht “so leidenschaftslos, so ohne Feuer” in das Endspiel am 34. Spieltag gehen können. Vor allem den Fans gegenüber sei die Mannschaft eigentlich in die Verpflichtung gewesen, noch einmal alles zu versuchen.
Für den Abstieg gebe ist nach Ansicht von Podolski nicht nur einen Grund. “Aber ganz offensichtlich haben die Zusammenstellung des Kaders, die Trainer-Entscheidungen und auch die Außendarstellung des Klubs nicht gepasst”, zählte der Stürmer auf. Nach dem siebten Abstieg in 26 Jahren würde sich der Verein immer noch im Kreis drehen. “Irgendwie scheint ein Fluch, eine Krankheit über dem FC zu liegen. Das haben dieser Verein mit seinen tollen Fans und die Stadt nicht verdient.” Ob Podolski selbst bereit wäre, dem FC in der aktuellen Situation zu helfen? Zur Zeit wohl eher nicht. Der eingefleischte FC-Fan erklärte auch, wieso: “Meine Bereitschaft wäre sicherlich größer, wenn man mich früher mal gewollt und gelassen hätte. Doch in der Vergangenheit war meine Hilfe wenig erwünscht.” Die Gründe dafür könne Podolski nur mutmaßen. “Neid? Missgunst? Die Befürchtung, ich könnte den Verantwortlichen die Sonne nehmen und sie in den Schatten stellen? Ich weiß es nicht.”
Bessere Zukunft? “Ich schließe zwar grundsätzlich nichts aus, jeder sollte eigentlich wissen, wie mir der 1. FC Köln am Herzen liegt”, sagte Podolski. “Aber ich frage mich schon, wie es beim FC allgemein mit seinen Strukturen mal dauerhaft besser werden könnte. Ich sehe das jedenfalls nicht.” Beim FC würden dabei zu viele Leute auf den wichtigen Ebenen mitentscheiden können. Leute, die laut Podolski “keine oder wenig Ahnung vom Profi-Fußball haben. Der Kreis der Entscheidungsträger ist einfach zu groß. Der Mitgliederrat besteht aus 15 Personen, die sich teilweise noch untereinander streiten.” Der FC bräuchte eher einen kleinen Kreis “von vielleicht drei, vier Personen, die schnell und effizient kluge Entscheidungen treffen.”
Mit einem 1:4 in Heidenheim steigt der Geißbockklub ab. Fans sind sauer, der Vorstand in der Kritik und der Trainer kurz vor dem Aus. Wie ein Häuflein Elend trotteten die Kölner Spieler nebeneinander über den Rasen und steuerten sehr vorsichtig den Gästeblock in der Heidenheimer Arena an. Doch die FC-Fans wollten nichts wissen von den im Schneckentempo daherkommenden Kickern. Mit grantigen Sprechchören („Wir sind Kölner und ihr nicht“) schickten sie die weiß gekleideten Fußballer retour Richtung Platzmitte. Zu deprimierend war das 1:4 beim Liganeuling gewesen, mit dem sich der Geißbockklub am Pfingstsamstag zum siebten Mal in die Zweite Liga verabschiedete. In dieser tristen Statistik liegen die Domstädter nun gleichauf mit Hertha BSC, auf mehr Bundesliga-Abstiege kommen allein Bielefeld (acht) und Nürnberg (neun)...
FC-Frauen: Vor emotionalem Abschied FC-Führung sieht Pleite zum Saisonabschluss
Die Bundesliga-Frauen des 1. FC Köln haben ihr letztes Saisonspiel gegen Eintracht Frankfurt verloren. Am Ende eines ordentlichen Auftrittes hieß es 0:1 (0:1). Als letzte Lizenz-Mannschaft des 1. FC Köln beendeten am Pfingstmontag die Bundesliga-Frauen ihre Saison. Vor 4200 Fans im Franz-Kremer-Stadion empfingen die Geißböcke Eintracht Frankfurt. Dabei waren Präsident Werner Wolf und sein Vize Carsten Wettich genauso anwesend wie die Geschäftsführer Christian Keller und Markus Rejek.Fazit: Der 1. FC Köln hat gegen den Tabellendritten zum Saisonabschluss eine knappe Niederlage eingefahren. Die Geißböcke haben im ersten Durchgang zu selten für Entlastung sorgen können und im zweiten Durchgang, nach einer erneut klaren Leistungssteigerung, kein Kapital aus ihren zahlreichen Chancen schlagen können. Letztlich werden es die Kölnerinnen jedoch verschmerzen können, nachdem der Klassenerhalt bereits seit dem kommendem Wochenende perfekt ist.
GEISSPOD 139 Eine Frechheit! Dieser Abstieg lässt keine Ausreden zu
Aus und vorbei: Im neuen GEISSPOD sprechen Sonja und Marc über den Abstieg des 1. FC Köln und warum uns das Spiel in Heidenheim sprachlos zurückgelassen hat. Die Abrechnung nach der Saison folgt allerdings erst nächste Woche im großen Rückblick-GEISSPOD.
Saison-Abschluss am Geißbockheim Letzter Auftritt von Schultz mit Sonnenbrille?
Normalerweise gibt es ein fröhliches Abschlussfest nach der Saison. Doch beim 1. FC Köln gab es nach dem Abstieg in die 2. Liga in diesem Jahr nichts zu feiern. Trotzdem traf sich die FC-Familie am Pfingstmontag zum Saisonabschluss im Geißbockheim. Aktuelle Profis des 1. FC Köln kamen nicht. Am Montag war nun die Belegschaft der FC-Geschäftsstelle, das Frauenteam, der Vorstand um Dr. Werner Wolf, die Geschäftsführer Christian Keller, Markus Rejek und Philipp Türoff sowie Trainer Timo Schultz vor Ort. War es der letzte Auftritt von Schultz in Köln? Der Coach kam mit dunkler Sonnenbrille. Rund um seine Position brodelt die Gerüchteküche. Eine zeitnahe Trennung von Schultz scheint nicht ausgeschlossen. Es kursieren sogar schon Namen rund ums Geißbockheim. Ex-Union-Trainer Urs Fischer etwa. Oder Christian Eichner. Der 41-Jährige hat nach dem Abschluss-Sieg mit seinem Karlsruher SC so gut wie gar nicht gejubelt. Viele deuteten dies als Abschieds-Signal. FC-Präsident Dr. Werner Wolf sagte zum Express: „Nach dem Abstieg laufen die Aufräumarbeiten. Wir führen gute Gespräche. Wichtig ist erstmal die Zukunft von einigen Spielern, damit starten wir am Mittwochmorgen.“
Krisengipfel der FC-Bosse Ergebnis: Job-Garantie für Keller!
Vorstand und Geschäftsführung des 1. FC Köln haben sich am Montag am Geißbockheim zu einem Krisengipfel getroffen. Klar ist: Sportchef Christian Keller soll trotz anders lautender Gerüchte im Amt bleiben. Vorstand und Geschäftsführung hatten sich nach Informationen des Geissblog an Pfingstmontag vor der Frauen-Partie in der Geschäftsstelle getagt. Aus einem Jour Fixe war nach dem feststehenden Abstieg eine Krisensitzung geworden. Im Mittelpunkt die Frage: Wie soll der FC mit dem vorläufigen Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte umgehen? Absturz in die 2. Liga, dazu die Transfer-Sperre, ein möglicher Trainerwechsel und offenbar mehr drohende Abgänge wegen Ausstiegsklauseln als bislang bekannt: Viele Fans machen sich große Sorgen um die Geißböcke. Doch die Verantwortlichen wollen personell so weitermachen wie bisher.
Wie der Geissblog erfuhr, wurde Christian Keller eine Job-Garantie ausgesprochen. Trotz anders lautender Gerüchte um den steigenden Druck auf den Vorstand um Präsident Wolf will dieser mit seinen Vizepräsidenten zu seinem Wort stehen, welches er Ende April gegeben hatte: “Der Vorstand steht zu 100 Prozent hinter der Geschäftsführung”, hatte Wolf vor drei Wochen erklärt.” Diese Haltung hat der Vorstand nun offenbar intern noch einmal bekräftigt und Keller trotz des sportlichen Scheiterns das Vertrauen ausgesprochen. Der 45-Jährige soll umgehend mit der Planung für die 2. Liga beginnen und genießt dabei weiter die Rückendeckung der Vereinsführung. Der FC bleibt also bei der Ankündigung, keine personellen Konsequenzen auf höchster Ebene zu ziehen.
Hübers, Martel, Kainz Droht dem FC wirklich das Personal-Chaos?
Der 1. FC Köln geht den bitteren Gang in die zweite Liga und bei zahlreichen Spielern steht noch ein dickes Fragezeichen hinter der Zukunft. Fast täglich wird von einer weiteren Ausstiegsklausel gesprochen. Sollten sich diese bewahrheiten, wird es personell eng für die Geißböcke. Bei einigen Spielern des 1. FC Köln ist ein Wechsel zu anderen Vereinen sehr wahrscheinlich, oder wie im Falle von Justin Diehl sogar bereits beschlossen. Wenige Tage nach dem besiegelten Abstieg in die zweite Liga mehren sich die Namen von potenziellen Wechselkandidaten. Droht dem FC die Personalflucht? Tatsächlich ist die personelle Situation stand jetzt angespannt. Davie Selke und Benno Schmitz liegt zwar ein Angebot bei den Kölnern vor, unterschrieben ist der Kontrakt aber bislang noch nicht. Jeff Chabot soll sich bereits in sehr weiten Verhandlungen mit dem VfB Stuttgart befinden. Timo Hübers wird mit dem VfL Wolfsburg und dem FC Fulham in Verbindung gebracht.
Die „Bild“ brachte den Namen Linton Maina ins Gespräch. Der Außenbahnspieler könnte die Kölner demnach auch für eine geringe Summe verlassen. Die „Kölnische Rundschau“ will zudem von den Ausstiegsklauseln von Jan Thielmann und Florian Kainz erfahren haben. Auch ein Abschied von Dejan Ljubicic ist nicht unwahrscheinlich. Stand jetzt steht also hinter nicht weniger als 13 Spielern ein Fragezeichen oder ein Wechsel-Ausrufezeichen. Allerdings ist auch noch nicht gesagt, dass die Spieler den FC allesamt verlassen. Im Gegenteil. Für die meisten Akteure ist der FC der erste Ansprechpartner. Christian Keller wird viele wichtige Gespräche führen müssen, um Anfang August eine einigermaßen schlagfertige Mannschaft an den Start zu bringen.
Nach dem Abstieg in die zweite Bundesliga stellt sich beim 1. FC Köln die Frage, wer das dann aller Wahrscheinlichkeit nach runderneuerte Team trainieren soll. Timo Schultz dürfte keine Rolle in den Planungen spielen, ebenso wenig U-21-Coach Evangelos Sbonias. Dem hatte man im Winter die Nachfolge von Steffen Baumgart angetragen, die fehlende Lizenz hatte diese Personalie verhindert.
„Mir wurde es anders gesagt“ Falsches Spiel mit Köln-Keeper Schwäbe?
Der 1. FC Köln bricht auseinander. Aber was wird aus Keeper Marvin Schwäbe (29/Vertrag bis 2027)? Die Zukunft des Top-Torhüters schien bei Abstieg lange klar: Schwäbe ist mindestens eine Nummer zu gut für die 2. Liga. Er besitzt außerdem eine Ausstiegsklausel und kann für nur 4 Mio. Euro gehen. Und Köln versprach Rückkehrer Jonas Urbig (20/Vertrag bis 2026) einen Stammplatz - zumindest aber einen Zweikampf um die Kiste. Denn dem gehört die FC-Zukunft. Der Zweikampf aber wurde Schwäbe offensichtlich nicht angekündigt. „Mir wurde es anders gesagt“, sagt Kölns Torhüter nach der letzten Bundesliga-Pleite in Heidenheim auf Nachfrage und deutet damit an, dass Sportboss Christian Keller Schwäbe intern versprochen hat, dass sich an seinem Nummer-1-Status nichts ändert. Fakt ist: Der FC hat mit ihm, Urbig und Ersatz-Keeper Philipp Pentke, dessen Vertrag gerade erst bis 2025 verlängert wurde, einen Torhüter zu viel an Bord. Eine Reservisten-Rolle in Liga 2 ist weder für Schwäbe noch für Urbig denkbar.
Fehlende Perspektive? Pawlak prüft Abgang nach der Abstiegssaison
Für den einst glor- und ruhmreichen 1. FC Köln geht es mal wieder im Fahrstuhl nach unten. Doch nicht alle fahren mit. Aktuell laufen Ende Mai 2024 nach dem siebten Abstieg der Klubgeschichte zahlreiche Analysen und Gespräche. Einige Spieler werden den Klub wohl verlassen. Doch nicht nur im Spielerkader wird es zu massiven Veränderungen kommen. Auch im Trainerteam deuten sich Abgänge an. Über die Zukunft von Trainer Timo Schultz wird aktuell noch in den verschiedenen FC-Gremien heiß diskutiert. Nach Informationen von Express denkt auch Co-Trainer Andre Pawlak über einen Abschied nach. Der Coach würde gerne wieder als Cheftrainer arbeiten, weiß aber, dass dies in Köln nicht möglich sein wird. Dem Vernehmen nach liegen Pawlak einige Angebote vor, die er sich nun anhören möchte. Sollte ihm eine Stelle zusagen und er einen Wechselwunsch äußern, würde der FC ihm wohl keine Steine in den Weg legen.
Fünf Gründe, warum der FC auch sportlich verdient abgestiegen ist
Dass eine Kette an Versäumnissen und Fehleinschätzungen hauptsächlich für den siebten Abstieg der Vereinsgeschichte verantwortlich sind, steht außer Frage. Doch es gab auch sportliche Gründe für den Gang in Liga zwei. Am Ende der zahlreichen Fehleinschätzungen und Versäumnisse auf anderer Ebene steht für den 1. FC Köln der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte. Die fehlende Kaderqualität ist nicht von der Hand zu weisen. Genauso wenig das Versäumnis, Spieler wie Anthony Modeste, Jonas Hector oder Ellyes Skhiri nicht adäquat nachbesetzt zu haben oder die nicht stechenden Neuzugänge. Doch da war auch noch mehr: Fünf sportliche Gründe, warum der FC am Ende verdient abgestiegen ist. 1. Leistungsträger außer Form 2. Fehlende Durchschlagskraft im Sturm 3. Verletzungspech 4. Zu wenig 50:50-Siege und 5. Zu wenig Ausreißer nach oben.