Aus „50+1 privaten Gründen“ hatte sich der ehemalige Manager des 1. FC Köln für einen Rücktritt beim Hamburger Kultclub entschieden, schon wurden von vielen Seiten die Vermutungen laut, der gebürtige Leverkusener schiele auch mit einem Auge auf den Präsidentenposten beim Effzeh, der nach dem Rücktritt von Werner Spinner bekanntermaßen im Herbst neu besetzt werden wird. Jedoch nicht mit Rettig. Obwohl noch nicht offiziell bestätigt, erfuhr Köln.Sport aus gut unterrichteter Quelle, dass es es den 55-Jährigen zu Rot-Weiß Essen zieht. Welche Funktionen Rettig dort genau bekleidet und welchen Aufgabenbereich er übernehmen wird, ist noch unklar, er dürfte mit seiner langjährigen Expertise aus dem Profifußball allerdings sofort zum neuen, starken Mann aufsteigen.
"Ich kenne keinen, der besser mit dem Ball umgehen kann" - mit diesen verzückten Worten adelte der damalige Köln-Boss Franz Kremer vor der Saison 1965/1966 Neu-Geißbock Srdan Cebinac. Eine Einschätzung, die in der Folge für einige Verwirrung sorgen sollte. Mit einem ganzen Korb voller Vorschusslorbeeren, unter anderem geriet Kölns Ex-Meister-Trainer Tschik Cajkovski angesichts des Serbens ins Schwärmen, wechselte Srdan Cebinac 1965 vom OFK Belgrad zum FC. Nicht zuletzt, da der Angreifer beim Probetraining in Müngersdorf einen überragenden Eindruck hinterließ. Im Bundesligaalltag war von der viel gepriesenen Klasse des Offenisvmanns jedoch kaum noch etwas zu sehen. Der Wandel vom brillanten Probekicker zum Rumpelfüßler war so bemerkenswert, dass einige kuriose Verschwörungstheorien schnell die Runde machten. Anstelle des Serben sei sein 15 Minuten jüngerer Zwillingsbruder Zvezdan Cebinac einst beim FC vorstellig geworden, um seinem Bruder den Platz im Kader zu sichern, munkelte man.
Gemeinschaftsgräber für FC-Fans? Superfan Udo hat schon den Grabstein!
Der Bericht über den Wandel auf Kölner Friedhöfen mit Plänen über gemeinsame Gräber für FC-Fanclubs und Karnevalsvereine sorgte für Wirbel – und für irren Zuspruch: Besonders der stadtbekannte FC-Fan und Ex-„Flora 6“-Gastronom Udo Wilde aus Nippes ist begeistert: „Sollte der FC-Friedhof Realität werden, werde ich mich sofort anmelden. Wenn sich 300 Mann zusammenschließen, wird das sicher viele, viel günstiger, als wenn sich jeder einzeln bestatten lässt.“ Der 77-Jährige sorgte immer wieder für Schlagzeilen rund um den 1.FC Köln, etwa dass er der erste Besitzer einer FC-Dauerkarte auf Lebenszeit war oder mit einem rut-weiss getünchten ehemaligen Gefangenen-Transporter, beladen mit Mitgliedern seines Fanclubs „FC Lebenslang“ zu den Auswärtsspielen quer durch Deutschland kurvte.
Wunschkandidat des Mitgliederrats Wolf soll neuer FC-Präsident werden
Am 8. September soll bei der Mitgliederversammlung in der Lanxess-Arena ein neues Vorstandsteam gewählt werden. Dieses zu nominieren, ist Aufgabe des Mitgliederrats, an dessen Spitze nun Carsten Wettich und Walther Boecker stehen. Entgegen aller Spekulationen um CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (66) gibt bereits einen Favoriten auf die neue Spitzenposition: Nach Informationen des Express soll Dr. Werner Wolf (62) wieder zurückkehren ins FC-Revier. Der studierte Psychologe war seit 2003 Mitglied des FC-Verwaltungsrats, ab 2011 an der Spitze und nach dem Rücktritt von Wolfgang Overath im November 2011 kommissarischer Leiter des Vereins.Welche Mitstreiter neben Wolf vom Mitgliederrat vorgeschlagen werden, ist noch unklar. Aus dem alten Vorstand dürften Stand jetzt weder Schumacher noch Ritterbach dabei sein. Sollten diese als Konkurrenzteam antreten wollen, benötigen sie die Unterschriften von drei Prozent der Mitglieder, das wären derzeit rund 3200 Mitglieder.
Wehrle gegen Beteiligung der Vereine an Polizeikosten
Der Verein sieht Sicherheit als „staatliche Kernaufgabe". Aber die Kosten müssen nach Auffassung des FC aus dem Steueraufkommen bezahlt werden. Die Polizei bestimmt die Größe der Einsätze – und damit auch die Kosten. Die Risikostufe eines FC-Spiels lässt sich auch an der Schlange vor den Bierständen ablesen. Wenn auffallend wenige Menschen für ein Kölsch anstehen, ist mal wieder alkoholfreier Spieltag im Rhein-Energie-Stadion. Das sorgt bei vielen Fans für Verdruss. Doch das Alkoholverbot ist keine Schikane, sondern wohlbegründet. Viele Konflikte im Stadion sind alkoholgetrieben, und besonders auf dem Heimweg droht Ärger, wenn Zuschauer während des Spiels zu viel getrunken haben. Eine Warnung an die Fans gibt es vor alkoholfreien Spielen jedoch nicht. Denn die Ordnungsbehörden sorgen sich, dass die Fans vor dem Spiel trinken und schon alkoholisiert am Stadion auftauchen.
Werner Wolf gilt als Favorit auf Vorsitz beim 1. FC Köln
Gut fünf Monate vor der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln gibt es erste Tendenzen, wie das neue Präsidium aussehen könnte. Nach Spinners Rücktritt wird der Mitgliederrat ein Vorstandsteam zur Wahl stellen. Ein Konkurrenzteam müsste, um zur Wahl zugelassen zu werden, die Unterschriften von drei Prozent der Mitglieder vorlegen, das wären derzeit rund 3200. Keine niedrige Hürde, doch für ein prominent besetztes Team wäre das durchaus zu schaffen. Der Favorit des Mitgliederrats für die Vereinsspitze ist offenbar Werner Wolf. Der 62-Jährige hatte den 1. FC Köln bereits im Jahr 2011 nach Wolfgang Overaths Rücktritt kommissarisch geführt. Wolf war seit 2003 im Verwaltungsrat der Kölner. Nicht ausgeschlossen ist, dass zumindest Ritterbach sich einem Präsidium mit Wolf anschließen würde. Wolfgang Bosbach (66) hatte zuletzt ebenfalls seine Bereitschaft signalisiert, sich in einem FC-Präsidium zu engagieren. Allerdings ließ er durchblicken, dass er nicht in einer Kampfkandidatur gegen ein Vorstandsteam des Mitgliederrats antreten werde.
BUND: „Geißbockheim hätte nie gebaut werden dürfen“
Dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zufolge ist eine Erweiterung des Rhein-Energie-Sportparks wie vom Verein gewünscht rechtlich fragwürdig. Die Umweltschützer berufen sich dabei auf den Landschaftsschutz im Regionalplan. Bei einer Pressekonferenz am Dienstag hat der BUND die Ansicht vertreten, dass der 1. FC Köln das Geißbockheim und die umliegenden Trainingsplätze im Äußeren Grüngürtel niemals hätte bauen dürfen. Darüber hinaus sei es rechtlich fragwürdig, den Rhein-Energie-Sportpark wie von dem Club gewünscht im Bereich der Gleueler Wiese um drei weitere Kunstrasenplätze und ein Leistungszentrum zu erweitern. Eine besondere Gefahr gehe von Nanopartikeln aus, die aus dem Kunstrasen mit Gummigranulaten in das Grundwasser gelangten, sagt Röscheisen. Die Bebauung der Gleueler Wiese werde zudem eine bislang vorhandene Frischluftschneise unterbrechen und das Klima des gesamten Kölner Stadtgebietes beeinträchtigen. Darüber hinaus ginge der Lebensraum für Greifvögel, geschützte Fledermausarten und Insekten verloren.
Wolf soll FC-Boss werden War es das für das Vize-Duo?
Sie sind seit 2012 die beiden Vizepräsidenten des 1. FC Köln. Sie kämpfen aktuell um ihre Zukunft beim Effzeh. Doch mit der Entscheidung des Mitgliederrates, Dr. Werner Wolf als Präsidenten der Geissböcke vorzuschlagen, könnte die Zeit der beiden Präsidiumsmitglieder im September ablaufen. Oder gelingt ihnen doch noch der Sprung in den nächsten Vorstand? Müssen Ritterbach und Schumacher nun also fürchten, dass die kommenden fünfeinhalb Monate im Interimsvorstand mit Stefan Müller-Römer die letzten ihrer Amtszeit werden? Einzig ein Friedensangebot seitens des Mitgliederrates und der Findungskommission würde wohl noch eine neue Tür öffnen. Die Chancen dafür sind aber gering. Andernfalls stünde dem Vize-Duo nur noch eine Option offen: eine Kampfkandidatur mit einem dritten Mann, möglicherweise einem neuen ersten Mann, also einem neuen Präsidenten – einem Gegenvorschlag zu Dr. Werner Wolf.
GBH-Ausbau: Gegner sind gesprächsbereit, würden aber auch klagen
Die Gegner des Sportpark-Ausbaus des 1. FC Köln im Grüngürtel haben am Dienstag erneut ihre Bereitschaft erklärt, gegen das Vorhaben zu klagen. Allerdings signalisierten der BUND NRW und der Freundes- und Förderkreis Äußerer Grüngürtel zumindest Gesprächsbereitschaft. Helmut Röscheisen vom BUND sagte: „Wir sind ja nicht gegen alles.“ Er brachte erneut eine Fläche in Marsdorf ins Spiel, dieser Weg könnte schneller umzusetzen sein, als das aktuelle Szenario zu verfolgen , an deren Ende möglicherweise eine Klage stehe, die „das Vorhaben wegschieße“. Allerdings lehnt der FC die Pläne für Marsdorf ab. Roland Schüler vom Freundes- und Förderkreis geht davon aus, dass das Verfahren mutmaßlich bis 2022 dauern könnte.
Hector trägt die Binde Aber Höger ist der heimliche FC-Kapitän
Als der FC gegen Sandhausen zur Pause 0:1 zurück und emotional am Boden lag, riss er das Ruder an sich: Marco Höger kam auf den Platz, brachte Ruhe, Souveränität – und die Wende! Mehr und mehr wird er zum heimlichen FC-Kapitän. Die Zahlen sprechen für sich: Drei der vier ersten Rückrunden-Spiele hatte der FC ohne Höger (erst Sperre, dann Bänderdehnung) verloren. Mit ihm fuhr Köln anschließend vier Siege am Stück ein. Von den FC-Spielern mit mindestens 15 Saisoneinsätzen hat er den besten Punkteschnitt (2,26) – das zeigt, wie wichtig er für das Ziel Aufstieg ist. Vor allem als Anführer! Höger: „Durch meine Erfahrung, auch in einem krisenerprobten Verein wie Schalke, habe ich natürlich ein Gespür dafür, wann eine Mannschaft was braucht. In Drucksituationen ist so etwas wichtig und hat uns auch wieder auf Kurs gebracht.“
Besser als unter Anfang Kiel „unkonventionell“ erfolgreich
Holstein Kiel ist auch im Jahr nach der verlorenen Relegation erfolgreich. Für Kingsley Schindler (Mitte) kommt das Spiel am Sonntag gegen seinen künftigen Arbeitgeber aus Köln aber wohl noch zu früh. Mit Markus Anfang, Dominick Drexler und Rafael Czichos sind drei Kieler Erfolgsgaranten der Vorsaison im Sommer zum 1. FC Köln gewechselt. Doch auch ohne sie überraschen die Störche positiv, haben unter ihrem neuen Trainer Tim Walter nach 26 Spieltagen sogar einen Punkt mehr auf dem Konto (42) als im Vorjahr unter Anfang. An das Hinspiel hat vor allem Timo Horn keine gute Erinnerungen. Neun Punkte trennen den 1. FC Köln und Holstein Kiel in der Tabelle.
Wenn Holstein Kiel am Sonntag beim 1. FC Köln zu Gast ist, wird auch Kingsley Schindler erstmals die Luft im RheinEnergie-Stadion schnuppern können. Der Rechtsaußen wechselt im Sommer ablösefrei von den Störchen an den Rhein. Nach seinem Außenbandriss am 21. Spieltag ist der noch Kieler mittlerweile ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Mit 56 Scorerpunkten in 97 Spielen für Holstein Kiel hat Kingsley Schindler in den letzten drei Jahren auf sich aufmerksam gemacht. Kein Wunder, dass zuletzt zahlreiche Vereine an dem im Sommer ablösefreien Rechtsaußen interessiert waren. Der 25-jährige wurde unter anderem mit dem 1. FC Nürnberg, Fortuna Düsseldorf, Hannover 96 und dem Hamburger SV in Verbindung gebracht. Letztendlich entschied sich Schindler jedoch für den FC.
Durch die Absage des Duisburg-Spiels vor der Länderspielpause hat der "Effzeh" seit über drei Wochen kein Pflichtspiel mehr bestritten, wenn er am Sonntag Holstein Kiel in Müngersdorf empfängt. Neben Dominick Drexler und Trainer Markus Anfang steht am Wochenende mit Rafael Czichos ein dritter Protagonist auf Kölner Seite, der in der vergangenen Saison noch mit dem damaligen Aufsteiger Kiel in der 2. Liga für Furore sorgte.
Restliche Heimspiele ausverkauft: Kommt die Aufstiegseuphorie doch noch?
Neun Spiele bleiben dem 1. FC Köln noch, um den Aufstieg in die Bundesliga perfekt zu machen. Vier Mal davon empfangen die Geißböcke ihren Gegner im heimischen RheinEnergie-Stadion. Vor allem diese Spiele will sich in Köln im Saisonendspurt niemand entgehen lassen. Alle vier letzten Heimspiele sind bereits jetzt bis auf den letzten Platz ausverkauft. Eine wirkliche Aufstiegseuphorie wollte in dieser Saison in Köln noch nie so richtig aufkommen. Der Aufstieg schien nach dem Katastrophen-Abstieg als Pflicht und mit diesem Kader als nichts Besonderes im Umfeld des FC wahrgenommen zu werden. Jetzt hofft man, dass es am Ende der Saison doch noch eine große Party geben wird und die zwar erwartete, aber dennoch oft holprige und steinige Rückkehr ins Oberhaus gebührend mit den eigenen Fans gefeiert werden kann. Am liebsten vor eigenem Publikum.
5 Fragen zum Präsidenten-Kandidaten So geht es weiter bei Wolf und dem FC
Am Dienstag enthüllte EXPRESS, dass Dr. Werner Wolf der Topkandidat des Mitgliederrats für die vakante Position des Präsidenten ist. Aber wie geht es jetzt weiter? Wir beantworten die wichtigsten Fragen. 1) Hat Werner Wolf genügend Rückendeckung beim 1. FC Köln? Mit großer Sicherheit. 2) Weiß man schon, wer mit Werner Wolf im Team antritt? Das ist nach Express-Informationen noch nicht abschließend geklärt. 3) Was würde die Nominierung für Schumacher und Ritterbach bedeuten? Nur wenige können sich ein funktionierendes Team zwischen Wolf und den amtierenden Vizepräsidenten vorstellen. So ist es eher unwahrscheinlich, dass einer der beiden in das vom Mitgliederrat vorgeschlagene Vorstandsteam rückt. 4) Droht dem 1. FC Köln jetzt eine Kampfkandidatur? Dem Vernehmen nach versuchen alle Beteiligten ihr Möglichstes, einen Machtkampf und damit einen möglichen offenen Konflikt wegzumoderieren. 5) Wer käme noch als Präsident des 1. FC Köln in Frage? Zuletzt wurde immer wieder der Name Wolfgang Bosbach gehandelt. Findungskommissionsmitglied Faßbender hat aber schon deutlich gemacht, dass Bosbach „nicht der Kandidat des Gremiums“ ist.
Kampf um die Köln-Macht Will der Mitgliederrat Toni loswerden?
Der Kampf um die Köln-Macht spitzt sich zu! Wolfgang Bosbach zeigte sich in BILD nicht abgeneigt, will aber keine Kampfkandidatur auf der Mitgliederversammlung im September. Die würde ihm aber bevorstehen, denn nun sickerte durch, dass Dr. Werner Wolf der Wunschkandidat des Mitgliederrats ist. Ein Hammer: Die aktuellen Vize-Bosse Schumacher und Markus Ritterbach wurden darüber vorab nicht informiert. „Wir haben das auch aus den Zeitungen erfahren“, sagt Ritterbach zu BILD, „unsere Haltung hat sich nicht geändert: Wir konzentrieren uns momentan voll auf unser Ziel, den Aufstieg. Ich glaube nicht, dass es zu diesem Zeitpunkt gut für den Verein ist, wenn wir öffentlich Funktionärs-Diskussionen führen.“ Will der Mitgliederrat Toni etwa loswerden? Es sieht danach aus. Anders ist der respektlose Umgang mit Leuten, die trotz Abstiegs seit fast sieben Jahren im Amt sind und für Rekord-Zahlen bei Umsatz und Mitgliedern gesorgt haben, kaum zu erklären. Mit Wunschkandidat Wolf gab es schon ein Treffen. Der hatte den FC nach dem Overath-Aus (November 2011) schon mal übergangsweise geführt. Nicht nur mit klugen Entscheidungen: Er hatte damals Sportdirektor Finke statt Trainer Solbakken entlassen und musste das Abstiegs-Chaos 2012 mit verantworten.
Mehr als zwei Drittel der Zweitligasaison hat der 1. FC Köln bereits hinter sich gebracht und der Endspurt im Kampf um die Aufstiegsplätze hat unlängst begonnen. Als Tabellenführer befindet sich der FC dabei in der Pole-Position und will in den verbleibenden vier Heimspielen den Grundstein für die Aufstiegsfeier legen. Mit dem Nachholspiel gegen den MSV Duisburg bleiben dem FC noch neun Spiele in der Zweiten Liga, um den Aufstieg perfekt zu machen. In spätestens siebeneinhalb Wochen ist klar, ob sich die Kölner für die Katastrophen-Saison im letzten Jahr rehabilitiert haben und wieder dahin zurückkehren, wo sich der Verein und seine Fans selbst sehen. Die Ausgangslage vor dem Saisonendspurt könnte für den FC dabei nicht besser sein.
Holstein Kiels-Kapitän Schmidt Große Kulissen motivieren uns zusätzlich
„Ich freue mich, Dominick, Rafa und auch die Trainer am Sonntag wiederzusehen. Toll, dass sie in Köln so erfolgreich sind. Wir hatten zwei tolle Jahre zusammen, die auch abseits des Platzes geprägt haben. Und wenn wir die drei Punkte in Köln im Sack haben, dann werden die Gespräche am Sonntag nach dem Abpfiff noch netter“, sagt der 31-Jährige Innenverteidiger Knapp zehn Monatenach der Relegation gegen Wolfsburg wieder so ein Fußball-Höhepunkt in Liga zwei. Die Störche mit Anfang-Nachfolger Tim Walter zu Gast beim Spitzenreiter 1. FC Köln. 50.000 Zuschauer werden am Sonntag im Rhein-Energie-Stadion sein. Darunter 4.000, vielleicht sogar 5.000 KSV-Fans. Ihr Dress-Code diesmal: „Alle in blau, je älter die Trikots desto besser!“ Schmidt zur offensiven Qualität der Geißböcke: „Das motiviert eher zusätzlich. Wir haben auch beim HSV, beim FC St. Pauli oder in Dresden vor großen Kulissen gespielt – und gewonnen.“
Müller-Römer: „Man sollte nie vergessen, dass man Diener des Vereins auf Zeit ist“
Knapp zwei Wochen ist Stefan Müller-Römer bereits Interimsvorstand des 1. FC Köln. Wir haben mit dem nunmehr ehemaligen Mitgliederratsvorsitzenden über seine neue Rolle im Club gesprochen. Plötzlich ging es schnell: Werner Spinner erklärte nach einer öffentlichen Attacke von Armin Veh seinen Rücktritt als Präsident des 1. FC Köln. Satzungsgemäß musste ein Vertreter des Mitgliederrats in den kurzzeitig nur noch zweiköpfigen Vereinsvorstand aufrücken. Das Gremium entsandte mit Stefan Müller-Römer seinen langjährigen Vorsitzenden. Sechs Monate in neuer Rolle stehen dem 50-Jährigen bevor. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase spricht der Interimsvorstand im Gespräch mit effzeh.com nun ausführlich über die Ziele in seiner Amtszeit, die Beziehung zu Vereinskollegen, die Vorstandssuche des Mitgliederrats, sein Standing in der Öffentlichkeit und das Verhältnis zwischen Club und Fanszene.
Wie steht's um Ihr Verhältnis zu Armin Veh, Herr Anfang?
Markus Anfang hat die wohl schwierigsten Wochen seiner Trainerlaufbahn gemeistert. Der FC-Coach gilt als großer Gewinner der aktuellen Kölner Siegesserie. Herr Anfang, als Sie von Kiel nach Köln gekommen sind, galt Werner Spinner als einer der Initiatoren Ihrer Verpflichtung. Hat es Sie getroffen, dass er nicht mehr FC-Präsident ist? Anfang: "Es war nicht er, der mich angesprochen hat, sondern die gesamte Führungsetage. Mit Armin Veh hatte ich auch mehrere Treffen. Dabei haben wir uns intensiv ausgetauscht, ob wir in der Form so zusammen arbeiten wollen und können. Es waren richtig gute Gespräche. Am Ende sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir das gerne gemeinsam machen wollen. Das war für mich sehr wichtig." Hat sich Ihr Verhältnis zu Armin Veh im Laufe der Saison geändert? Anfang: "Nein, wir haben vom ersten Tag an über alles geredet. Wir haben über jedes Spiel in der Meisterschaft gesprochen und über mögliche Herangehensweisen. Das läuft mal kritischer, mal weniger kritisch ab. Wir sind in vielen Sachen ähnlich und denken gleich. Es sind oft nur Kleinigkeiten, in denen wir uns unterscheiden. Es geht bei uns weniger um taktische Abläufe, sondern um individuelle Entscheidungen. Für mich ist es wertvoll, seine Meinung zu bekommen. Genau wie meine Co-Trainer ist Armin ehrlich und sagt mir nicht, was ich hören will, sondern was er sieht. Nur das hilft mir."
Mit Holstein Kiel stellt sich am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) ein Gegner in Köln vor, der in mehrerer Hinsicht unkonventioneller als die meisten anderen Zweitligisten daherkommt. Ein personeller Umbruch in mehreren Bereichen wurde kompensiert, ein neuer Trainer problemlos installiert und eine neue Spielweise so erfolgreich kultiviert, dass man wie im Vorjahr zumindest noch die Relegationsspiele zur Bundesliga erreichen kann. Wie Kiels Trainer Tim Walter das sieht, fasste er kürzlich in einem Interview so zusammen: „Mein Stil ist es, mit Kurzpässen den Ball von hinten nach vorne ins Tor zu transportieren.“ Das Kernelement sei dabei die Innenverteidigung seiner Viererkette. Von dort aus müssten die Abwehrspieler das Aufbauspiel initiieren. Weit nach vorn geschlagene Bälle sind bei dem 43-Jährigen eigentlich verpönt, „weil die Chance, danach in Ballbesitz zu bleiben, bei 50 Prozent besteht. Beim Kurzpassspiel liegt sie bei 80 bis 90 Prozent“.
Markus Anfang will, dass die Punkte in Köln bleiben
Dieses Spiel wird kein leichtes sein – das Duell zwischen dem 1. FC Köln und Holstein Kiel am Sonntag (13.30 Uhr) ist in mehrfacher Hinsicht brisant. Ein Spitzenspiel, Erster gegen Fünfter, zwei Teams, die sehr guten Zweitliga-Fußball versprechen. Und eins mit Emotionen, schließlich steht der KSV mit Kölns Trainer Markus Anfang der Architekt der Kieler Relegationssaison gegenüber. Das Trainerleben in Köln sei momentan ziemlich ruhig, erklärt Anfang im Gespräch mit dieser Zeitung, schließlich habe man durch die Absage in Duisburg und die Länderspielpause seit zweieinhalb Wochen kein Spiel gehabt. „Wir müssen die Spannung zum Spiel hin wieder aufbauen“, sagt der 44-Jährige. Dabei mangelt es in Köln eigentlich nicht an Spannung, besser gesagt an Spannungen.
Neues FC-Präsidium: Wer die Favoriten sind, wer es nicht wird
Der Mitgliederrat des 1. FC Köln soll bis zum 15. August ein neues Vorstandsteam bennen, das sich im September zur Wahl stellt. Erste Namen kursieren bereits. Wir geben einen Überblick zum Stand der Dinge bei der Suche. Markus Ritterbach bleibt dabei, „wir haben klar signalisiert, dass es für uns momentan nur ein Ziel gibt, und das ist der Aufstieg“, sagte der Vizepräsident des 1. FC Köln am Mittwoch. Dass Werner Wolf als möglicher nächster FC-Präsident gehandelt wird, hat Ritterbach zur Kenntnis genommen. Doch gibt er keine Einschätzung dazu ab. „Wir brauchen momentan keine Personaldebatten“, sagt er. Der Mitgliederrat hält sich ebenfalls zurück, das Gremium hat in den vergangenen Wochen eine eher stille Rolle eingenommen und ist gut gefahren damit. So still, dass es bislang zumindest mit Ritterbach und Toni Schumacher, ebenfalls Vizepräsident, noch kein Gespräch darüber gegeben hat, wo die Präferenz des Gremiums liegt.
Darum ist Holstein Kiel ein unkonventioneller Gegner
Mit Holstein Kiel stellt sich am Sonntag (13.30 Uhr) ein Gegner in Köln vor, der in mehrerlei Hinsicht unkonventioneller als die meisten anderen Zweitligisten daherkommt. Vor allem die Art, wie die Kieler spielerisch vorgehen, hat ihnen den Respekt der Konkurrenz eingebracht. „Unkonventionell“, nannte Timo Horn den Stil der Norddeutschen jüngst. Der FC-Torhüter, der sich längst einen guten Ruf als fachkundiger Analyst des eigenen wie des gegnerischen Spiels gemacht hat, empfindet das Kieler Offensivspiel als einen ständigen Versuch, durch Positionswechsel Verwirrung in der gegnerischen Mannschaft zu stiften und Freiräume für die eigenen Angriffe zu schaffen. Kiels Trainer Tim Walter fordert nun den FC heraus. Sein Team solle vor den 50 000 Zuschauern im Rheinenergie-Stadion ihr Spiel durchziehen und noch mehr Kontrolle als sonst besitzen, wünscht er sich. Zudem geht Walter davon aus, „dass der Gegner mehr auf uns achtet als wir auf ihn“.
Der 1. FC Köln bietet eine neue Bezahlmöglichkeit in allen offiziellen FC-Fanshops an. Ab sofort können Fans dort mit dem Handy zahlen. Was bei der Stadionwurst möglich ist, funktioniert jetzt auch bei Fanartikeln: Der 1. FC Köln weitet das mobile Bezahlen aus. Bereits seit Oktober 2017 können FC-Fans Speisen und Getränke im Stadion mit der FC-App bezahlen – und ab sofort geht das auch im FC-Fanshop. „Nachdem wir als erster Bundesligist das mobile Bezahlen bei Heimspielen eingeführt haben, kamen viele Fans mit dem Wunsch auf uns zu, auch im Fanshop mit dem Handy zahlen zu können. Deshalb war uns wichtig, das zu ermöglichen“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle.