“Das Stadion wird brennen” FC freut sich auf seltene Rivalität
Erst zum fünften Mal treffen der 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf am Samstag in der 2. Liga aufeinander. Abseits der ganz großen Bundesliga-Bühne erhoffen sich die Verantwortlichen ein friedliches Spektakel. Es gibt sie im deutschen Profi-Fußball aktuell nur noch ganz selten, diese Derbys, die Städte, Vereine und Fans schon Wochen im Vorfeld elektrisieren. Da kommt es gelegen, dass nach dem Kölner Abstieg die Fortuna aus Düsseldorf den fast sicher geglaubten Aufstieg in der Relegation gegen den VfL Bochum doch noch verpasst hatte. Und so kommt es am Samstag immerhin zu einem Spiel, bei dem es im Vorfeld schon knistert. Überhaupt erst viermal hatte es das Duell zwischen dem FC und der Fortuna in diesem Jahrtausend gegeben. Zweimal in der Bundesliga, zweimal in der 2. Liga. Mit zwei Unentschieden und je einem Sieg für beide Mannschaften fällt die Bilanz dabei ausgeglichen aus.
Bei den Kölnern ist die Vorfreude auf das Duell in jedem Fall groß. “In solchen Derbys steckt ein besonderer Reiz. Man will für Klarheit sorgen. Es ist das Rheinderby und wir wollen unter Beweis stellen, dass wir die Nummer eins sind”, machte Trainer Gerhard Struber klar, für den es überhaupt das erste Spiel von solch einer Tragweite sein wird. Dabei hoffen die Verantwortlichen, dass es auf den Rängen und auch außerhalb des Stadions ruhig bleibt. “In diesem Stadion wird es im wahrsten Sinne des Wortes brennen. Man kann mit Kölner Brille nur appellieren, dass es ruhig bleibt. Wir sollten das genießen, was es ist, nämlich ein Fußballfest. Es sind tolle Duelle und für die 2. Liga Bilder, die europaweit umgehen werden. Dieses Aufeinandertreffen sucht in der Liga seines gleichen.” Und sportlich? Da geht die Fortuna als noch ungeschlagener Tabellenführer ins Spiel, der FC reist lediglich als Achter nach Düsseldorf.
Sekunden fehlen zum Derbysieg Glücksschuss schockt den FC
Der 1. FC Köln hat in der fünften Minute der Nachspielzeit den Derbysieg bei Fortuna Düsseldorf aus den Händen gegeben. Die Geißböcke vergaben einmal mehr zahlreiche Chancen zum Sieg, am Ende stand ein enttäuschendes 2:2 (1:1). Am Ende jubelten die Düsseldorfer, als hätten sie das Derby gegen den 1. FC Köln gewonnen. Und tatsächlich fühlte sich das 2:2 des FC bei der Fortuna wie eine Niederlage für die Geißböcke an. Zu viele Chancen hatte die Mannschaft von Gerhard Struber vergeben, um dann in der Schlusssekunde mit einer abgerutschten Flanke bestraft zu werden. Fazit: Der 1. FC Köln hat erneut eine starke Leistung in der 2. Bundesliga abgeliefert. Die Geißböcke waren der Fortuna spielerisch überlegen, hatten erneut Chancen für weit mehr als nur zwei Tore. Doch am Ende stand ein Punkt, der sich wie eine Pleite anfühlte. Der Schock nur Sekunden vor dem Abpfiff machte das Dilemma der bisherigen FC-Saison deutlich: Während vorne die Effizienz fehlt, nutzt der Gegner fast jede sich bietende Chance. Ein Sieg hätte die Geißböcke nach vorne katapultiert. Das Remis war dennoch ein weiterer Beweis dafür, dass der FC zur Spitzengruppe der Liga gehören kann.
So spielte der FC: Urbig – Thielmann, Hübers, Pauli, Pacarada (90.+3. Heintz) – Martel, Huseinbasic – Lemperle (84. Olesen), Maina – Waldschmidt, Downs (62. Tigges)
Jonas Urbig: Note 3 Beim Gegentor zum 1:1 auf dem falschen Fuß. Dann wurde er lange nicht geprüft, bis er beim ganz späten Ausgleich eiskalt erwischt wurde.
Jan Thielmann: Note 4 Hatte große Mühe mit Tim Rossmann. Ließ seinen Gegenspieler vor dem 1:1 unbedrängt flanken. Blockte aber einmal im letzten Moment gegen Klaus.
Timo Hübers: Note 2,5 Verteidigte das Meiste mit seiner Routine und gutem Stellungsspiel weg.
Julian Pauli: Note 3 Ging vor dem 1:1 nicht energisch genug zu Werke, so rutschte die Kugel bis zum zweiten Pfosten durch. Ansonsten behielt er kühlen Kopf in der hitzigen Atmosphäre.
Leart Pacarada (bis 90.): Note 2,5 Betreibt weiter Eigenwerbung. War ein belebendes Element und maßgeblich daran beteiligt, dass das FC-Spiel sehr linkslastig war.
Eric Martel: Note 2,5 Bewies Köpfchen, stand beim 1:0 nämlich da, wo ein Torjäger stehen muss. Ansonsten einmal mehr Kilometerfresser und Fleißbienchen.
Denis Huseinbasic: Note 2 Holte sich die Bälle ganz tief ab und kurbelte von da den Spielaufbau an. Leitete so auch das 2:1 herrlich ein. Versiebte allerdings den aussichtsreichsten Konter des Spiels mit einem Harmlos-Schüsschen.
Tim Lemperle (bis 87.): Note 3,5 Kam als Ersatz für Ljubicic dieses Mal über die rechte Seite. Schaltete sich aber auch immer wieder in der Spitze ein und sorgte dort für Gefahr. Im Passspiel aber mit ungewohnter Streuung.
Linton Maina: Note 1,5 Wichtig, dass er rechtzeitig fit geworden ist. Wenn es gefährlich wurde, hatte er meist die Füße im Spiel. Schlug die Flanke vor dem 1:0 und krönte seine Leistung mit seinem Treffer zum 2:1.
Damion Downs (bis 63.): Note 4 War im ersten Durchgang quasi unsichtbar, hatte lediglich sieben Ballkontakte. Taute dann etwas auf, blieb aber glücklos im Abschluss.
Luca Waldschmidt: Note 3,5 Ein Erfolgserlebnis hätte ihm so gut getan, doch das Ding wollte einfach nicht rein. Versuchte es mehrfach vergeblich mit seinem starken Linken.
ab 63. Steffen Tigges: Note 4 Hätte in der 76. Minute für die Vorentscheidung sorgen können, scheitere aber aus kürzester Distanz an Keeper Kastenmeier. Der Knoten will nicht platzen.
ab 90+3. Dominique Heintz: keine Note Kaum war er auf dem Feld, fiel der Ausgleich über seine linke Seite.
Die “beste Mannschaft der Liga” ist gefrustet “Einfach beschissen!”
Ein spätes “Zufallsprodukt” hat den 1. FC Köln den Derbysieg bei Fortuna Düsseldorf gekostet. Entsprechend gefrustet waren die Geißböcke nach dem 2:2 am Samstagnachmittag. Gerhard Struber: „Es ist vieles, was wir uns vorgenommen haben, aufgegangen. Wir haben das Spiel kontrolliert und in vielerlei Hinsicht dominiert, haben uns viele Möglichleiten herausgespielt, um dem Spiel schneller eine Richtung zu geben. Wir müssen uns vorhalten, dass wir den Sack nicht zugemacht, sondern dem Gegner noch Luft gegeben haben. Hintenraus hat einfach die Effizienz und auch ein Stück weit das Glück gefehlt. Das ist heute ein ganz bitterer Punkt, mit dem wir nach Hause fahren. Wir hätten den Sieg mehr als verdient gehabt, haben eine große Leidenschaft gezeigt, ganz viel richtig gemacht und kaum Chancen zugelassen. Das Ergebnis lässt uns nicht feiern.”
Und Linton Maina: „Es ist sehr frustrierend, wenn man sich den Spielverlauf anguckt. In der zweiten Halbzeit ging nicht viel bei Düsseldorf. Dann haben sie in der 92. Minute den Lattenschuss und mit der letzten Aktion das Tor. Ich kann es mir selbst nicht erklären – ich weiß nicht, warum wir es nicht schaffen, das Ding über die Ziellinie zu bringen. Warum wir es nicht schaffen, unsere Vier-gegen-zwei- und Fünf-gegen-drei-Situationen auszuspielen und zum Torschuss zu kommen. Es ist einfach beschissen. Wenn du so ein Tor am Ende kriegst – also, tut mir leid, natürlich kann man vorher den Mann stellen, aber so ein Ding ist einfach doppelt ärgerlich. Wir stehen auf jeden Fall ganz falsch in der Tabelle, meiner Meinung nach.“
FC-U21 verspielt 4:2-Führung Höger fliegt bei Niederlage vom Platz
Nach der Niederlage vergangene Woche in Rödinghausen hat die U21 des 1. FC Köln die nächste Pleite kassiert – und das nach ganz viel Spektakel. Die Geißböcke unterlagen dem 1. FC Bocholt mit 4:5 (Kölner Tore: 2 x Schmitt, Kujovic und Saliger). Nach der 0:2-Niederlage vergangene Woche beim SV Rödinghausen wollten die Geißböcke wieder ein Erfolgserlebnis feiern, um den Anschluss an die Liga-Spitzengruppe zu wahren. Doch stattdessen gab es mit der dramatischen 4:5-Pleite erneut keine Punkte. Nach 69 Minuten gab es die vermeintliche Vorentscheidung in diesem Spiel: Schmitt schraubte nach einer hohen Hereingabe am Fünfer auf 4:2. Doch die Gäste drehten in den letzten Minuten noch das Spiel und ließen ihre mitgereisten Fans völlig ausflippen. Der Kölner Frust äußerte sich dann noch in einer Gelb-Roten Karte für Marco Höger. Danach war Schluss, die Geißböcke gaben tatsächlich einen sicher geglaubten Sieg aus den Händen.
Die Bürgerinitiative "Grüngürtel für Alle" lud zum Sonntagsspaziergang ein. Dann stehen plötzlich 150 Fans im Weg, die lautstark singen und klatschen. Für manchen Naturschützer ist das zu viel. Mit Trommelschlägen und Sprechchören haben sich am Sonntagnachmittag etwa 150 Fans des 1. FC Köln für den Bau des Jugendleistungszentrums am Geißbockheim eingesetzt. Zeitgleich veranstaltete die Bürgerinitiative „Grüngürtel für Alle“ einen Spaziergang und demonstrierte in Gestalt der rot-weißen „Raupe Nimmersatt“ gegen die Ausbaupläne des Zweitligisten. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagenbesatzungen und behelmten Beamten an, um die beiden Gruppen auseinanderzuhalten. „Wir träumen von Europa“ sangen die Fans lautstark, zwischendurch beeinträchtigten sie die Ausführungen der Ausbaugegner durch rhythmisches Klatschen und entschlossene Parolen zum Bau des Jugendzentrums.
Dabei trafen zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite junge und unerschrockene Ultras, auf der anderen Seite ein eher älteres Publikum, das sich aktiv für Umweltschutz vor der Haustür einsetzt. „Das ist mir zu gefährlich. Ich bin keine Märtyrerin“, bekannte eine ältere Dame beim Anblick der Fans und entschied sich für den Heimweg. „Lautstärke gegen Argumente“, kommentierte ein anderer Ausbaugegner die Gemengelage. Die Bürgerinitiative hatte sich in den vergangenen Jahren bereits gegen den Bau von drei Kunstrasenfeldern und einigen Kleinfeldern auf der Gleueler Wiese eingesetzt, auch den Bau des rund 90 Meter langen und 50 Meter breiten Jugendzentrums wollen sie nun verhindern. Der Stadtrat entscheidet am 1. Oktober, neuerdings gibt es im Rathaus eine Mehrheit für die Pläne des FC. Friedemut Skorzenski, Sprecher der Bürgerinitiative, wirft dem 1. FC Köln „Salamitaktik“ vor und bezeichnet den zu erwartenden Ratsbeschluss für einen Ausbau als „Vorfestlegung für einen weiteren Ausbau des FC im Grüngürtel.“
Anspruch und Realität: Tabellarisch ist der FC nach Spieltag sechs nur Liga-Mittelmaß
Der sechste Spieltag lief für den FC alles andere als rund. Mit dem Remis gegen Düsseldorf brachten die Kölner nur einen Punkt mit zurück, rutschten vorerst auf Rang neun ab. Der Tabellenplatz spricht momentan nicht für einen direkten Aufstieg des 1. FC Köln. „Wir müssen ganz woanders in der Tabelle stehen, nicht da, wo wir sind. Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass wir da selbst verantwortlich sind, wenn wir die Tore nicht machen.“ Recht hat Linton Maina mit seiner Einschätzung nach dem Duell gegen Düsseldorf, das der FC erneut als überlegene Mannschaft dominierte und dennoch die drei Zähler nicht mit nach Köln nahm. Den „schnellstmöglichen Aufstieg“ hatten die FC-Bosse im Sommer als Saisonziel für die Geißböcke ausgelobt. Schnellstmöglich? Abhängig wovon, mag man sich da fragen. Es bleiben eigentlich nur zwei Antworten auf diese Frage. Ist der FC das dominierende Team mit Pressing, Torchancen und Spielwitz, so müsste die heißen: der direkte Wiederaufsteig. Bedeutet schnellstmöglich hingegen „wenn es denn klappt“, dann kann der Aufstieg als Saisonziel, aber auch als Ziel in zwei, fünf oder eben zehn Jahren verstanden werden. War vorher eben nicht möglich.
Faktisch ist der FC sicher eins der am stärksten aufspielenden Teams, hat beeindruckende Leistungswerte, kommt auf die meisten Abschlüsse, die meisten Sprints, die meisten Kilometer und bereits mit 14 Treffern auch auf die meisten (gemeinsam mit dem HSV) Tore. Ein Blick auf die Tabelle offenbart allerdings eine andere Wahrheit – die, die am Ende zählt. Nach dem sechsten Spieltag steht der 1. FC Köln, der Liga-Mitfavorit und potenzielle Kandidat für den direkten Wiederaufstieg mit acht Punkten auf Platz neun. Aktuell befinden sich die Geißböcke sogar mit vier Zählern näher an den direkten Abstiegsplätzen als an den direkten Aufstiegsplätzen mit sechs Punkten. Spätestens nach der vergangenen Saison sollte die Kölner wissen, dass ein „Hätte“, „Müsste“ und „Sollte“ am Ende keine Bewandtnis hat. Es geht um die Punkte auf dem Konto und die sind aus Kölner Sicht einfach zu wenig.
Schon 7 Punkte verschenkt: Köln redet sich den Frust schön!
„Wir haben gegen die beste Mannschaft der Liga gespielt.“ Das große Lob von Düsseldorf-Trainer Daniel Thioune (50) war am Ende nicht viel wert. Vor allem nach diesem Spielverlauf. Schon wieder überlegen. Schon wieder Frust!
Kommentar zum FC Kölner Selbstvertrauen nur eingebildet – eher Tabellenkeller als Top-Team
Der 1. FC Köln findet sich nach sechs Spieltagen im tristen Mittelfeld der Tabelle wieder – trotzdem klopft man sich nach den Spielen auf die Schulter. Das könnte gefährlich werden – ein Kommentar.
Noch glücklos, aber: Dieser FC kann es theoretisch weit bringen
Der 1. FC Köln betreibt auch bei Fortuna Düsseldorf absurden Chancenwucher und lässt weitere Punkte liegen. Dennoch kann es keinen Zweifel geben: Wenn der FC weiter solche Leistungen abruft, kann diese Saison noch weit führen. Es gibt eine Statistik, die zeigt, wie stark der 1. FC Köln wirklich ist. 28:10, 23:9, 24:6, 33:9, 23:12 – so sahen die Torschuss-Statistiken in fünf der bisherigen sechs Ligaspiele der Saison aus. Nur beim FC Schalke 04 wies der FC nach 90 Minuten weniger Torschüsse auf als der Gegner (11:15). Und das auch nur, weil die Geißböcke nach 65 Minuten komplett den Faden verloren hatten. Man erinnere sich: In der letzten Saison hatten die Geißböcke im letzten Drittel nicht gewusst, wie sie überhaupt zum Abschluss kommen sollten. Nun spielt der FC freilich nicht mehr in der Bundesliga, sondern im Unterhaus.
Natürlich steht unter dem Strich: Der FC hat bislang nur zwei von sechs Spielen gewonnen, die Gegner treffen mit einer weit höheren Effizienz als die Geißböcke, dafür lassen die Kölner Stürmer katastrophal viele Großchancen ungenutzt. Trotzdem bleibt: Dieser 1. FC Köln hat bislang jeden Gegner dominieren können. Der FC muss diesen Weg konsequent weitergehen, darf sich von den jüngsten Rückschlägen nicht aus dem Konzept bringen lassen. Dann kann es in den nächsten Monaten noch weit nach oben gehen. Was bislang fehlt, sind die nötige Ernsthaftigkeit und Qualität im Abschluss. Doch in den letzten Jahren wusste der FC häufig nicht einmal, wie er zum Abschluss kommen sollte. Nun gibt es diese Abschlüsse zuhauf. Jetzt muss nur noch der Knoten platzen.
Wieder überlegen, wieder kein Sieg. Nach dem 2:2 in Düsseldorf hadert der 1. FC Köln mehr mit dem Fußballgott als mit sich selbst. Eine fehlende Abschlussqualität nahm Sportchef Christian Keller im Derby nicht wahr.
In der einen Rangliste ist der 1. FC Köln abgerutscht, in der anderen hat er seinen atemberaubenden Vorsprung ausgebaut. Das Schuss-Ranking der 2. Bundesliga führen die Geißböcke nach dem 2:2 bei Fortuna Düsseldorf mit 138 (!) Versuchen vor dem SC Paderborn (92) an, doch in der alles entscheidenen Tabelle reicht dies nur zu Mittelfeldplatz neun mit acht Punkten.
Beim 1:2 gegen Magdeburg (33) sowie nun beim Derby in Düsseldorf (24) gab der FC insgesamt 57 Schüsse ab – und eroberte lediglich einen Zähler. “Dass wir da nur einen Punkt holen, ist kaum zu glauben”, ärgerte sich Christian Keller. Timo Hübers fühlt sich “in der Dauerschleife” gefangen: “Das Ergebnis passt halt nicht zur Leistung.” Hübers: “Boah, richtig viel richtig gemacht”
Doch viel lieber wollten der Sportchef und der Kapitän am Samstag die Kölner Leistung in den Vordergrund stellen, mit welcher der Gegner abseits der Anzeigetafel zum wiederholen Male nicht mithalten konnte. “Ich glaube, wenn ich morgen am Frühstückstisch sitze und das Spiel inhaltlich bewerte, werde ich sagen: Boah, richtig viel richtig gemacht”, meinte Hübers.
Trainer Gerhard Struber stimmte alldem zu: “Das Ergebnis lässt uns nicht feiern. Aber inhaltlich, wie wir in allen Phasen des Spiels die Dinge angehen, ist es sehr gut. Speziell, wenn man auswärts beim Spitzenreiter so auftritt, gibt das auch sehr viel Zuversicht.”
Ob diese Aussagen als Schönrederei zu werten sind oder es tatsächlich nur eine Frage der Zeit ist, bis die Kölner Überlegenheit und der womöglich attraktivste Fußball der Liga zu entsprechenden Ergebnisse führen, ist aktuell wohl eine der meistdiskutierten Fragen rund ums Geißbockheim. Keller: “Liegt nicht an der Abschlussqualität”
Nach dem 2:2 in Düsseldorf wollte Keller trotz vieler ausgelassener Chancen nichts von fehlender Qualität vor dem gegnerischen Tor wissen. „Ich möchte herausstellen, dass wir uns extrem viel rausspielen gegen eine Mannschaft, die defensiv sehr stabil ist. Wenn du da in Abschlusssituationen kommst, hast du natürlich auch nicht immer die meiste Zeit, sondern Raum-, Zeit- und Gegner-Druck.”
Es seien “etliche Abschlüsse” dabei gewesen, “wo ich sage: Die waren total okay.” Als Beispiel nannte Keller den 15-Meter-Schuss von Luca Waldschmidt, den Düsseldorfs Kapitän André Hoffmann für seinen geschlagenen Keeper Florian Kastenmeier per Kopf rettete. “Dann hoppelt der Ball dem Torwart noch an die Hand und beim nächsten Mal hat einer den Fuß dazwischen – die können alle reingehen”, zählte der FC-Sportchef auf und schlussfolgerte: “Ich glaube, es liegt nicht an der Abschlussqualität, sondern der Ball wollte nicht rein.“
Überhaupt haderte der FC mehr mit dem Fußballgott als mit dem eigenen Können – woran der unglaublich späte und unfassbar glückliche Ausgleichstreffer der Düsseldorfer gewiss seinen Anteil hatte. Die Frage, ob das 2:2 von Jona Niemiec ein “Sonntagsschuss, Kunstschuss oder Zufallsprodukt” war, beantwortete Keller selbst mit: “Wahrscheinlich letzteres”. Momentan werde eben “jeder klitzekleine Fehler, den wir machen, bestraft”.
Für Hübers gab es in der dramatischen Schlussszene nichts zu analysieren. “Der möchte ihn da nicht hinspielen, trifft ihn von 1000-mal wahrscheinlich nur ein halbes Mal”, konnte es der Innenverteidiger nicht fassen.
Dass sich die unbelohnte Überlegenheit zu einem neuen mentalen Problem entwickeln könnte, glaubt Hübers indes nicht: “Wenn man nach einem Spiel wie letzte Woche, wo man eigentlich vom Fußballgott verdammt wurde, so ein Spiel abreißt, spricht relativ wenig dafür, dass die Leute den Kopf in den Sand stecken. Ich glaube, das wird auch nächste Woche nicht so sein.” In der Hoffnung, dass der Fußballgott gegen den Karlsruher SC gnädiger mit dem FC ist.
Redaktion 23. September 2024 Wirklich glücklich war Gerhard Struber am Samstag über die nötigen Auswechslungen nicht. Kein Wunder, denn wie in der Vorwoche brachte die Kölner Bank keine nennenswerten Impulse beim 1. FC Köln: Das sagt Gerhard Struber zu den Wechseln.
Während die Mannschaft von Gerhard Struber am Samstag zwischenzeitlich in Führung lag, musste der Coach umstellen. Wirklich gefallen scheint es ihm nicht zu haben, den Spielfluss zu verändern beim 1. FC Köln: Das sagt Gerhard Struber zu den Wechseln.......
Anspruch und Realität: Tabellarisch ist der FC nach Spieltag sechs nur Liga-Mittelmaß
Redaktion 22. September 2024 Der sechste Spieltag lief für den FC alles andere als rund. Mit dem Unentschieden gegen Düsseldorf brachten die Kölner nur einen Punkt mit zurück, rutschten vorerst auf Rang neun ab. Der Tabellenplatz spricht momentan nicht für einen direkten Aufstieg des 1. FC Köln: Der FC befindet sich nur noch im Liga-Mittelfeld.
Zufrieden war keiner der Akteure nach dem Unentschieden gegen Düsseldorf. Ein Blick auf die Tabelle nach dem sechsten Spieltag dürfte die Stimmung ebenfalls nicht heben beim 1. FC Köln: Der FC befindet sich nur noch im Liga-Mittelfeld.......
„Nachspielzeit wie Kreisliga C“: Fans bemängeln Derby-Auftritt des 1. FC Köln in Düsseldorf
Der 1. FC Köln hat es im Derby bei Fortuna Düsseldorf trotz ansprechender Leistung einmal mehr verpasst, drei Punkte im noch jungen Aufstiegsrennen einzusammeln. Ein Glücksschuss durch Jona Niemiec zum 2:2 in der Nachspielzeit verdarb den Kölner Fans die Reise zum Nachbarn nicht zu knapp.
„Wir haben das Spiel dominiert und kontrolliert, aber wir haben den Sack nicht zugemacht. Und das ist ein ganz ein bitterer Punkt, denn wir hatten uns mehr verdient“, sagte Kölns Trainer Gerhard Struber nach dem Spiel. Fortuna-Coach Daniel Thioune kommentierte dagegen: „Für mich ist es ein cooles Gefühl, ich freue mich über den Punkt.“
Die Tinte ist trocken FC unterschreibt weiteren wichtigen Pachtvertrag
Der 1. FC Köln und die Kölner Sportstätten GmbH haben sich auf einen neuen Pachtvertrag für das RheinEnergieStadion geeinigt. Die Zusammenarbeiten gilt nun für weitere zehn Jahre. Am Montag, einen Tag vor der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln, unterzeichneten die Verantwortlichen nun den neuen Vertrag, der für weitere zehn Jahre bis zum 30. Juni 2034 geschlossen wurde. Dabei zahlen die Kölner in der 2. Liga deutlich weniger an Pacht als in der Bundesliga. Ein Teil der zu zahlenden Fixpacht sowie die Betriebskosten werden dabei künftig jährlich an die Verbraucherpreis-Entwicklung angepasst. Zusätzlich beinhaltet der neue Pachtvertrag eine weitere Nutzfläche mit dem Hospitality-Bereich “Club 78”. Dieser bietet eine weitere Vermarktungsfläche für beide Vertragspartner. Außerdem sind Teile der bisherigen Büroräume der KSS in Logenbereiche umgestaltet worden, welche der 1. FC Köln bei Spieltagen zukünftig ebenfalls vermarkten kann. Darüber hinaus wird der Club künftig selbst Stadionführungen durchführen...
Gute Nachrichten für den 1. FC Köln: Zwei Stars kehren ins Training zurück! Köln - Ex-Kapitän Florian Kainz (31) und Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic (26) sind zurück im Mannschaftstraining des 1. FC Köln.
Dejan Ljubicic und Florian Kainz absolvieren wieder Teile des Mannschaftstrainings. Beide seien zurück auf Platz 1 und "wirken in Teilen des Mannschaftstrainings mit", teilte der Fußball-Zweitligist am Dienstagmorgen mit.
Kainz hatte wegen einer Sprunggelenksverletzung wochenlang gefehlt und kommt einem Comeback somit immer näher.
Versagen der Führung: Endlich tut sich was – aber warum erst jetzt?
Der 1. FC Köln hat in den letzten zwei Jahren viel Geld ins Geißbockheim investiert. Die Sanierungen sind auch ein Schlag ins Gesicht der alten Geschäftsführer, die jahrelang nur gemeckert, aber nichts gemacht haben.
Eine kommentierende Analyse von Marc L. Merten
Wenn der 1. FC Köln am Dienstagabend auf der Mitgliederversammlung in der Lanxess Arena zusammenkommen wird, werden die FC-Bosse noch einmal zurückblicken. Wie schon auf dem Mitglieder-Stammtisch Anfang September, werden sie sich die Chance wohl nicht nehmen lassen, durchgeführte Veränderungen zu zeigen:
Die neuen Kabinen der FC-Profis. Die neuen Physio-Räumlichkeiten für Frauen und Nachwuchs. Die neuen Plätze 6 und 7 sowie der neue Kunstrasenplatz. Die Flutlicht- und Zuschauerbauten im Franz-Kremer-Stadion. Die neuen Büros für Trainer und Staff. Der neue Besprechungsraum für alle Teams. Und natürlich die neue Athletikhalle.
Warum haben die alten FC-Bosse nichts getan? Umbau- und Sanierungsmaßnahmen, die über zehn Millionen Euro verschlungen haben. Geld, das – darüber wurde ja ausführlich diskutiert – auch in den Kader hätte investiert werden können. In Wahrheit ist es aber das Geld, das schon vor vielen Jahren hätte in diese Infrastruktur-Projekte investiert werden müssen. Im Grunde schon vor einem Jahrzehnt, als man sich entschieden hatte, langfristig am Geißbockheim zu bleiben und ausbauen zu wollen. Schon damals hätte man sagen müssen: Wenn der FC am Geißbockheim bleiben will, braucht es nicht nur einen Ausbau, sondern eine Sanierung der bestehenden Gebäude.
Das aber ist nie passiert. Stattdessen wurde jahrelang nur gemeckert. Jörg Schmadtke erzählte die Geschichte, dass in den alten Duschen noch das Shampoo von Hennes Weisweiler stünde. Keiner weiß, warum der einstige Sport-Geschäftsführer es nicht einfach hat wegräumen und dabei gleich die Duschen sanieren lassen. Armin Veh fand es lustig zu berichten, er habe neue Spieler vor der Unterschrift nicht in die Kabinen geführt, um sie nicht abzuschrecken. Auf die Idee, sie zu renovieren, kam er nicht. Horst Heldt beklagte sich später, dass alles noch so aussehe wie zu seiner Zeit als Profi – aber einen Plan legte er nicht vor, wie der FC das ändern könne. Und dann war da natürlich noch Alexander Wehrle, der in all dieser Zeit zwar gerne auf die Stadt Köln schimpfte, aber nichts dafür tat, den Ist-Zustand am Geißbockheim zu verbessern.
Mit fadem Beigeschmack Millionengewinn lässt FC auf Transfermarkt angreifen
Der 1. FC Köln hat das zurückliegende Geschäftsjahr erneut mit einem zweistelligen Millionengewinn abgeschlossen. Auf dem Transfermarkt bieten sich neue Handlungsspielräume. Doch angesichts des Abstiegs bleibt ein fader Beigeschmack. Der 1. FC Köln ist kein Sanierungsfall mehr. Das war die klare Botschaft, die Philipp Türoff aussendete, als er im Rahmen der Mitgliederversammlung die Geschäftszahlen der Spielzeit 2023/24 präsentierte. Mit 11,8 Millionen Euro nach Steuern haben die Geißböcke im Abstiegsjahr einen ähnlich hohen Gewinn wie während der vorherigen Conference-League-Saison erwirtschaftet. Mit Stolz verkündete Türoff: “Wir sind heute wirtschaftlich wesentlich gesünder als vor zwei Jahren. Die Schulden wurden reduziert, das Eigenkapital gestärkt.” Während die Verbindlichkeiten von zuvor 50,5 auf 37,8 Millionen Euro fielen, stieg das Eigenkapital von 15,7 auf 26 Millionen Euro an. Mit einer Eigenkapitalquote von 28 Prozent gehöre der FC wieder zum Mittelfeld der Clubs in der Bundesliga und 2. Liga, so Türoffs Einordnung.
Bei ihrem knapp stärkeren Gewinn der Vorsaison hatten die Geißböcke insbesondere von den Europapokal-Einnahmen sowie den Verkäufen von Anthony Modeste und Salih Özcan (jeweils für fünf Millionen Euro zu Borussia Dortmund) profitiert. Nun gelang das Ergebnis jenseits der zehn Millionen Euro ohne derartige Sondereffekte. Jedoch war das Zustandekommen dieser positiven Zahlen mit einem mehr als faden Beigeschmack versehen. Denn Türoff verhehlte keineswegs die Rolle des sportlichen Absturzes, der sich kurzfristig betrachtet sogar positiv auf das Ergebnis ausgewirkt haben dürfte. Ein zentraler Baustein des Gewinns waren die gesunkenen Kaderkosten, die bekanntlich zulasten der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit gingen. Zudem hatte der FC die Saison 2023/24 mit höheren Punkt- und Erfolgsprämien geplant. Hinzu kommt: Der FC wollte im vergangenen Winter auf dem Transfermarkt tätig werden, durfte dies aufgrund des vom CAS bestätigten Registrierungsverbotes aber nicht tun. Zwei oder drei Zugänge hätten kommen sollen – und natürlich Geld gekostet.
Bilanziell wird sich der Abstieg erst bemerkbar machen, wenn Türoff in einem Jahr die Zahlen der nun laufenden Saison präsentiert. Rund 40 Millionen Euro an Einnahmen kostet die Zweitklassigkeit, vor allem durch gesunkene TV- und Sponsorengelder. Wobei die parallel gefallenen Ausgaben für Stadionpacht und Spielerverträge sowie Verbandsabgaben ausgleichend wirken und den FC für die Spielzeit 2024/25 zumindest auf einen Gewinn im einstelligen Millionenbereich hoffen lassen. So sehr der Blick in die Vergangenheit weiterhin schmerzt, so optimistisch stimmt auch jener in die Zukunft. Denn wenn der so gut wie sanierte FC im kommenden Winter wieder registrieren darf, hat Sportchef Christian Keller größere Handlungsspielräume als bisher. Ebenso im kommenden Sommer, ob im Aufstiegs- und Zweitliga-Fall.
Historische Ohrfeige Mitglieder entlasten FC-Vorstand nicht!
Die Mitglieder des 1. FC Köln haben den Vorstand um Werner Wolf für die Abstiegssaison 2023/24 nicht entlastet. Bislang war lediglich dem Präsidium um Wolfgang Overath im Jahr 2010 die Entlastung verweigert worden. Ein Vorgang, der in der Vergangenheit oft nur eine Randnotiz gewesen war, mutierte am spätem Dienstagabend zu einer schallenden Ohrfeige für den Vorstand des 1. FC Köln: Präsident Werner Wolf sowie seine beiden Stellvertreter Eckhard Sauren und Carsten Wettich wurden auf der Mitgliederversammlung in der Lanxess Arena nicht entlastet! 22.33 Uhr zeigte die Leinwand in der Halle die für den Vorstand bitteren Zahlen: 51,54 Prozent der zu diesem Zeitpunkt anwesenden 1335 Mitglieder stimmten gegen eine Entlastung (652 Stimmen). 48,46 Prozent (613 Mitglieder) stimmten pro Entlastung, wobei 70 Enthaltungen nicht in die Prozente einflossen. Bereits im Vorjahr hatten Wolf und seine Vizes mit 65,13 Prozent das mit Abstand schwächste Entlastungsergebnis aller Gremien und damit einen deutlichen Denkzettel erhalten.
Die diesjährige Abstimmung nahm nun vereinshistorische Ausmaße an. Schließlich war zuvor lediglich dem Vorstand um Wolfgang Overath im Jahr 2010 die Entlastung verwehrt worden. Brisant: Mitgliederratschef Ho-Yeon Kim rief am Dienstagabend in seinem Jahresbericht explizit nicht dazu auf, den Vorstand zu entlasten und übte viel Kritik am Führungstrio. Wolf wollte eine “Schlammschlacht” vermeiden – probierte aber alles, um eine Nicht-Entlastung zu verhindern. Später antwortete er auf Kims Kritik und erklärte, der Vorstand sei sehr wohl kritikfähig, werde den FC investorenfrei halten. Und wenn man sich tatsächlich von öffentlichen Meinungen hätte treiben lassen, wäre Sportchef Christian Keller längst nicht mehr im Amt. Für Wolf, Sauren und Wettich hat die Mitglieder-Ohrfeige zunächst nur haftungsrechtliche, aber keinen direkten Folgen, das Trio kann durch eine fehlende Entlastung nicht abgewählt werden. Der neue Mitgliederrat, der einen Vorstand für die Wahl 2025 nominieren muss, kann und wird Ergebnis allerdings gewiss nicht ignorieren.
Kölns Ex-Kapitän und EM-Teilnehmer Florian Kainz (31) ist zurück im Mannschaftstraining, gab am Dienstag überraschend sein langersehntes Comeback am Geißbockheim und kann dem FC dadurch scheinbar schon im Oktober wieder helfen.
Nur zwölf Mitglieder gewählt! So setzt sich der neue Mitgliederrat zusammen
Der 1. FC Köln hat einen neuen Mitgliederrat. Am Dienstagnacht wählten die anwesenden Mitglieder in der Lanxess Arena das Gremium. Nur zwölf Mitglieder haben dabei mehr Ja- als Nein-Stimmen erhalten.
Schwaches Ergebnis für bisherigen Mitgliederratschef Kim
Neuer Machtkampf in Köln: Mitglieder verweigern Vorstand die Entlastung
Die Ruhe ist vorbei: In der Nacht zu Mittwoch wurden auf der Mitgliederversammlung des 1. FC Köln deutlich spürbare Risse zwischen dem Aufsichtsgremium und dem Vorstand deutlich. Das könnte weitreichende Folgen haben.
War dieser Abend der Anfang vom Ende für den Wolf-Vorstand?
Die Mitgliederversammlung des 1. FC Köln hat einen tiefen Riss zwischen Vorstand und Mitgliederrat offenbart. So ist eine weitere Amtszeit von Werner Wolf, Eckhard Sauren und Carsten Wettich kaum noch vorstellbar. Nach knapp sechseinhalb Stunden in der Lanxess Arena inklusive eines Denkzettels, wie ihn überhaupt erst ein Vorstand in der Geschichte des 1. FC Köln erhalten hatte, übte sich Eckhard Sauren in Galgenhumor. Er hätte nicht gedacht, dass er mal mehr Lebensjahre ansammeln würde als Prozente bei der Entlastungsfrage, scherzte der Vize-Präsident zum Abschluss einer denkwürdigen Mitgliederversammlung. Gut zwei Stunden zuvor hatten 51,54 Prozent der zu diesem Zeitpunkt anwesenden 1335 Mitglieder gegen eine Entlastung des FC-Vorstands votiert. Präsident Werner Wolf sowie seine Stellvertreter kassierten die Quittung für die Katastrophen-Saison 2023/24, in der auf die Bestätigung der Transfersperre der Abstieg gefolgt war.
Vor Dienstagabend hatten die FC-Mitglieder lediglich dem Vorstand um Wolfgang Overath im Jahr 2010 die Entlastung verwehrt. In Normalfall ist dieser Tagesordnungspunkt lediglich eine Randnotiz. Doch nicht nach dieser alles andere als normalen Abstiegssaison. Wolf lobte zum Ende der Veranstaltung den “reibungslosen Ablauf” der Versammlung. Mitgliederratschef Ho-Yeon Kim hatte während seines Jahresberichts zwar auch einige lobende Worte für den Vorstand gefunden, vor allem aber Mängel aufgezeigt. Zur Nicht-Entlastung äußern wollte sich kein Vorstandsmitglied. Allerdings kündigte der FC eine Reaktion Wolfs für den Mittwoch an. Zwangsläufig steht die Frage im Raum, ob diese Abstimmung – auch wenn sie keine direkten Folgen wie eine Abwahl hat – für das aktuelle Präsidium der Anfang vom Ende war. Dieser Abend offenbarte einen tiefen Riss zwischen Vorstand und Mitgliederrat. Letzterer wurde zwar neu gewählt, doch die Hälfte der nun zwölf Mitglieder war schon zuvor Teil des Gremiums gewesen, das sich mehrheitlich dafür entschieden hatte, die Entlastung nicht zu empfehlen. 2025 muss der Mitgliederrat bekanntlich wieder ein Vorstandstrio vorschlagen – dass er sich für ein nicht entlastetes Präsidium entscheidet, ist kaum vorstellbar.
Wolf will trotz Ohrfeige weitermachen Gilt das für alle Vorstandsmitglieder?
Der Vorstand des 1. FC Köln hat am Dienstagabend eine bittere Mitgliederversammlung erlebt. Das Trio um Werner Wolf ist von den Mitgliedern nicht mehrheitlich entlastet worden. So reagiert der Präsident einen Tag später. “Die Situation nach der Mitgliederversammlung gestern nehmen wir ernst”, sagte Wolf. “Einen Teil unserer Mitglieder konnten wir abholen. Der andere Teil hat mit dem Votum nachvollziehbar seine Kritik nach dem Abstieg und der Transfersperre zum Ausdruck gebracht.” Dabei hatte der Vorstand im Vorfeld durchaus damit gerechnet, dass dieses Szenario eintreten könnte. Im Laufe des Abends hatte das Trio jedoch gehofft, die Stimmung durch die Jahresberichte und Aussprache zu seinen Gunsten drehen zu können.Einen Rücktritt schließt der Präsident zum jetzigen Zeitpunkt kategorisch aus. Das hatte Wolf bereits während der Mitgliederversammlung deutlich gemacht und daran ändert nun auch das Ergebnis der Entlastung nichts. Die Ankündigung eines geordneten Rückzugs für 2025 ist ebenfalls noch kein Thema.
“Unseren Weg der finanzwirtschaftlichen Konsolidierung und der Modernisierung des Geißbockheims werden wir weiter fortsetzen und wissen genauso, dass sportlicher Erfolg bzw. der schnellstmögliche Wiederaufstieg unser wichtigstes Bestreben sein muss”, ließ Wolf in seinem Statement weiter verlauten. Man sei beim FC “der festen Überzeugung, dass es nach der letzten Saison richtig war, auf Kontinuität zu setzen. So konnten wir uns in kürzester Zeit stabilisieren, es ist Ruhe eingekehrt und der Fokus liegt auf dem Sport. Entsprechend werden wir auch weiterhin alles daran setzen, uns nachhaltig für Kontinuität und Ruhe am Geißbockheim einzusetzen.” Ob dies für alle Mitglieder des Vorstandes gilt, bleibt jedoch zunächst abzuwarten. Insbesondere Vize-Präsident Carsten Wettich hatte nach dem Ergebnis sichtbar mitgenommen gewirkt, war zeitweise sogar für einige Zeit von der Bühne verschwunden. Der Jurist entstammt selbst dem Mitgliederrat, war von 2013 bis 2021 Teil des Gremiums. Entsprechend dürfte der Abend auch bei Wettich nicht nur auf vereinspolitischer Ebene einiges an Aufarbeitung bereithalten.
Dem Effzeh droht nächste "Diehl-Situation" Wäschenbach will nicht verlängern
Meiko Wäschenbach gilt als großes Talent, will jedoch seinen Vertrag beim 1. FC Köln nicht verlängern. Ihm könnte es fortan so gehen wie Justin Diehl in der Vorsaison, der in der ersten Saisonhälfte nicht mehr eingesetzt wurde. Nach dem Saisonende wechselte er schließlich ablösefrei zum VfB Stuttgart. Ein ähnliches Schicksal droht nun Meiko Wäschenbach. Der Vertrag des 20-Jährigen läuft im Sommer 2025 aus, genauso wie Diehl will er nicht verlängern. Eine Degradierung schien es bei ihm zuerst nicht zu geben. Beim Auftaktspiel gegen den HSV stand er im Kader, ansonsten kam er immer für die zweite Mannschaft in der Regionalliga zum Einsatz. Am vergangenen Wochenende fehlte er nun gänzlich, weder im Aufgebot der ersten noch der zweiten Mannschaft war er aufzufinden. Eine Verletzung liegt nicht vor, der Sport Bild zufolge trainierte Wäschenbach am Samstag am Geißbockheim während parallel die Spiele der beiden Mannschaften liefen. Es ist davon auszugehen, dass wie bei Diehl die Förderung eingestellt werden soll, so das Blatt weiter.