Trainer „im Laufe der Woche“ da? Kwasniok wird zu spät ein Schnäppchen
Der 1. FC Köln steht vor der Verpflichtung von Lukas Kwasniok. Der Vorstand hofft auf eine Vollzugsmeldung in dieser Woche. Verwirrung gibt es um eine Klausel in Kwasnioks Paderborn-Vertrag. Den konkreten Namen wollte Eckhard Sauren nicht kommentieren, als er im Podcast-Interview bei Radio Köln auf Kwasniok angesprochen wurde – wobei es inzwischen als offenes Geheimnis gilt, dass der bisherige Trainer des SC Paderborn den 1. FC Köln in der Bundesliga übernehmen soll. Was Sauren sehr wohl öffentlich bestätigen konnte: Die Suche nach einem Nachfolger für Interimscoach Friedhelm Funkel steht unmittelbar vor dem Abschluss. „Ich hoffe, dass wir im Laufe dieser Woche durch sind“, erklärte der Vize-Präsident der Geißböcke und ergänzte: „Wir sind in den Prozessen weit fortgeschritten.“ Mit Kwasniok persönlich hat sich der FC dem Vernehmen nach bereits auf einen Vertrag bis 2027 verständigt. Nun wird noch mit dem SC Paderborn, bei dem der 43-Jährige bis 2026 gebunden ist, um die Ablösesumme gefeilscht.
Verwirrung gibt es um die Optionen, die Kwasnioks Vertrag diesbezüglich bietet. Es gibt keine Ausstiegsklausel, die der FC aktuell aktivieren könnte. Doch offenbar verfügt der Kölner Wunschtrainer zu einem späteren Zeitpunkt über solch eine Klausel. Während Sky vermeldet, dass Kwasniok ab „Mitte Juli“ für 1,5 Millionen Euro verpflichtet werden könnte und sich die Summe bis zum Winter auf eine halbe Million Euro reduzieren soll, heißt es in der Sport Bild, dass die Ablöse bis Ende Juli frei verhandelbar ist. Anschließend soll Kwasniok eine Ausstiegsklausel in Höhe von 500.000 Euro besitzen. Im Vergleich zu den Summen, die aktuell kursieren, wäre das ein Schnäppchen. Das Westfalen-Blatt berichtete zuletzt von dem Paderborner Wunsch, mit Kwasniok bis zu zwei Millionen Euro zu verdienen. Doch unabhängig davon, wann genau die Klausel greift und wo sie angesiedelt ist: Für den FC kommt dieses mögliche Schnäppchen zu spät. Der Aufsteiger will Kwasniok so schnell wie möglich verpflichten, um die Planungen für die Bundesliga vorantreiben zu können. Bis Ende Juli zu warten, ist natürlich allein schon undenkbar, weil bereits zu Beginn des Monats die Saisonvorbereitung beginnt. Das erste Kölner Angebot soll bei rund einer Million Euro plus Boni liegen.
Berater: „Fußball-Deutschland wird sehen, zu was Rondic in der Lage ist“
Imad Rondic konnte sich beim 1. FC Köln bislang nicht durchsetzen. Dennoch planen die Geißböcke mit ihrem glücklosen Winter-Zugang. Nun hat sich Rondics Berater mit einer mutigen Ansage zu Wort gemeldet. Wie alle seine Teamkollegen strahlte auch Imad Rondic über das ganze Gesicht, als er nach dem 4:0-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern die Meisterschale in die Höhe recken durfte. Es war das Happy End eines ersten Halbjahres beim 1. FC Köln, das sich der Bosnier sicherlich anders vorgestellt hatte. Auf den letzten Metern des Winter-Transferfenster zum FC gewechselt, brachte es Rondic auf nur vier Startelf-Einsätze, wurde in der 2. Liga lediglich fünf weitere Male eingewechselt. Sein einziges Tor, beim 2:1-Sieg gegen Verfolger Paderborn, war immens wichtig – doch unter dem Strich stand beim Stürmer eine äußerst magere Ausbeute. Bekanntermaßen war Rondic im Januar längst nicht die A-Lösung des FC gewesen, die Geißböcke hatten auf dem Transfermarkt mehr als nur eine Absage kassiert. Dennoch erhielt der 26-Jährige (rund 1,5 Millionen Euro) einen langfristigen Vertrag bis 2029. Und er soll auch die Chance bekommen, sich in der Bundesliga zu beweisen.
Trotz der enttäuschenden Zweitliga-Rückrunde und trotz der Verpflichtung von Ragnar Ache plant der FC mit Rondic. Die Verantwortlichen sehen in ihm einen anderen Stürmer-Typen als Ache oder Damion Downs, erhoffen sich zusätzliche Qualitäten. Nun bestätigte Rondics Berater Laurent Burkart gegenüber der Bild: „Ein Wechsel ist kein Thema und er ist nicht auf dem Markt.“ Durchaus forsch kündigte der Chef der Agentur B360 Sports, deren wertvollster Spieler Rondic ist, an: „Fußball-Deutschland wird schon noch sehen, zu was Imad in der Lage ist.“ Der Kölner Winter-Zugang arbeite hart, sei intelligent, ergänzte Burkart und versicherte: „Er fühlt sich im Verein und der Mannschaft total wohl und wird mit Leistung überzeugen.“ Nach einer überwiegenden Zuschauerrolle in der 2. Liga (nur 415 von 1260 möglichen Minuten) soll Rondic, der unter Friedhelm Funkel überhaupt keine Chance mehr erhielt, eine Etage weiter oben der Durchbruch gelingen.
Lukas Kwasniok (43) wird Köln-Coach! Nach Informationen von Bild haben die Paderborn-Bosse heute in einer Besprechung eine Ablöse-Forderung von rund einer Mio. Euro verabschiedet. Heißt kurz und knapp: Paderborn gibt Kwasniok frei! Der Trainer-Deal ist jetzt nur noch Formsache. Denn der FC hatte intern längst beschlossen, dass man bereit ist, eine Ablösesumme in dieser Höhe zu zahlen. Kwasnioks Vertrag in Köln soll bis 2027 laufen. Die Summe könnte sich unter Umständen noch erhöhen. Zuletzt war auch von Bonuszahlungen – z.B. wenn Kwasniok mit Köln den Klassenerhalt schafft – und einem Testspiel die Rede. Nur für Ex-Trainer Markus Anfang (50/zuletzt Kaiserslautern) hatte der FC in seiner Vereinsgeschichte bisher eine ähnlich hohe Ablöse hingelegt. Anfang war 2018 für eine Mio. Euro von Holstein Kiel zum FC gewechselt.
Wann wird der Kwasniok-Wechsel offiziell? Gut möglich, dass Kölns Wunschtrainer noch in dieser Woche am Geißbockheim vorgestellt wird. „Ich hoffe, dass wir im Laufe dieser Woche durch sind“, hatte Noch-Vize Eckhard Sauren zuletzt im FC-Podcast bei „Radio Köln“ angesprochen auf die Kölner Trainer-Frage gesagt. Und weiter: „Wir sind in den Prozessen weit fortgeschritten.“ Die Prozesse könnten sehr bald beendet sein... BILD hatte zuvor eine irre Klausel in Kwasnioks Paderborn-Vertrag enthüllt: Ende Juli hätte er aufgrund einer Ausstiegsklausel für 500 000 Euro wechseln können. Allerdings konnte der FC auf das „Schnäppchen“ nicht warten, bereits Anfang Juli ist Trainingsstart am Geißbockheim. Kwasnioks Vertrag in Paderborn lief ursprünglich noch bis 2026.
Jetzt spricht Team Stroman „Mit dem FC ist viel mehr möglich“
Das Team Stroman geht auf Unterschriften-Jagd! Stroman, Tekkal und Wettich wollen das neue Präsidium des 1. FC Köln bilden. Jetzt haben sie mit dem Express gesprochen. Jetzt ist die nächste Vorstands-Bombe beim 1. FC Köln geplatzt! Unternehmer Wilke Stroman, Ex-Profi-Spielerin Tugba Tekkal und der amtierende FC-Vizepräsident Carsten Wettich wollen das neue Präsidium stellen und gehen auf Unterschriften-Jagd. Es besteht aber auch noch die Option, dass das Team Stroman vom Mitgliederrat vorgeschlagen wird.
Herr Wettich, wie kamen Sie auf die Idee, in neuer Konstellation anzutreten?
Wettich: In den letzten Monaten hat sich immer deutlicher gezeigt, dass der Mitgliederrat Werner Wolf, Eckhard Sauren und mich in dieser Konstellation nicht noch einmal zur Wahl vorgeschlagen hätte. Das ist schade, musste ich aber akzeptieren. Wir haben dann offen besprochen, dass jeder überlegt, was das für sich bedeutet. Nach intensiven Überlegungen und zahlreichen Gesprächen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich nochmal antreten will, wenn ich zwei neue Mitstreiter finde, mit denen es inhaltlich und menschlich passt.
Wie haben sie sich dann als Team zusammengefunden?
Stroman: Carsten und ich kennen uns schon seit einigen Jahren. Wir haben bei einem Kölsch mal darüber nachgedacht, ob ein Job im FC-Vorstand nicht etwas für mich wäre. Da habe ich aber noch nicht ernsthaft mit dem Gedanken gespielt. Als es jetzt konkreter wurde, war mir aber schnell klar, dass ich mir das sehr gut vorstellen kann. Und mit Tugba haben wir die perfekte Ergänzung gefunden. Sie steht, wie keine andere für den FC.
Tekkal: Ich habe seit dem Ende meiner Profikarriere gedacht, dass ich diesem Verein etwas zurückgeben will. Dann hat mich Carsten Wettich angesprochen. Da dachte ich sofort: Das passt! Das passt sogar super, ich bin bereit dafür und überzeugt davon, dass wir gemeinsam etwas anschieben können. Was mir viel Bestätigung gegeben hat, waren die Momente, als ich in der Familie oder bei Freunden von meinen Plänen erzählt habe. Sofort haben alle gesagt: Das passt wie die Faust aufs Auge.
Warum könnte es denn passen?
Tekkal: Weil ich zum einen die sportliche DNA mitbringe und zum anderen auch für die Werte des FC stehe. Ich habe lange als Profi bei den FC-Frauen gespielt und bin in die 1. Liga aufgestiegen. Auch im Männerbereich traue ich mir zu, mutige und richtige sportliche Entscheidungen zu begleiten. Das Thema Frauenfußball beim FC wollen wir natürlich ebenfalls weiter ausbauen, da werde ich eine treibende Kraft sein. Ich liebe diesen Club und möchte die FC-Haltung im Vorstand vorleben.
Herr Wettich, warum glauben sie, dass sie nach der Ära im Wolf-Präsidium nochmal eine Chance haben?
Wettich: Der amtierende Vorstand hat wichtige Weichen beim FC auf Zukunft gestellt. Dabei haben wir leider auch Fehler gemacht. Das bedaure ich persönlich. Der FC ist heute aber finanziell und strukturell deutlich besser aufgestellt als vor einigen Jahren. Deshalb können wir bspw. jetzt stark in den Kader investieren, ohne dafür Schulden zu machen. Mir ist es wichtig, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, fortgeführt wird. Dabei geht es um nachhaltiges Wirtschaften, eine gewisse Kontinuität und professionelle Strukturen im Verein. Ich will im neuen Präsidium dafür stehen, dass dieser Weg weitergeht und dass nicht jemand kommt, der den Fans das Blaue vom Himmel verspricht und der Klub nach wenigen Jahren wieder ein wirtschaftlicher Sanierungsfall ist. Zugleich steht jetzt nach Jahren des Sparens der Übergang in eine aktive Wachstumsphase an. Und natürlich bringen Wilke und Tuğba wichtige neue Impulse und Ideen ein, also eine gute Mischung aus Kontiunität und Aufbruch. Beides braucht der FC jetzt.
Wilke Stroman: „Wollen uns mit den Besten messen“
Was heißt das genau?
Stroman: Der FC war immer dann am erfolgreichsten, wenn er sich mit Hingabe großen Zielen gewidmet hat und dabei Mut gezeigt hat. Wir wollen uns mit den Besten messen, ohne unsere Identität zu verlieren. Jetzt geht es darum, gezielte Investitionen in den Lizenzspielerkader, den Nachwuchs und die Infrastruktur zu tätigen. Die Unabhängigkeit des 1. FC Köln hat dabei aber immer oberste Priorität.
Herr Wettich, was haben denn ihre bisherigen Mitstreiter gesagt, als sie von ihren Plänen erfahren haben?
Wettich: Ich bin Werner Wolf und Ecki Sauren wirklich dankbar. Sie haben mich damals nach dem Rücktritt von Jürgen Sieger zu 100 Prozent ins Team aufgenommen, so ist das bis heute geblieben. Da war immer Vertrauen und ein gutes Miteinander, auch und gerade in schweren Zeiten. Sie haben auch jetzt meine Entscheidung respektiert.
Der Mitgliederrat führt seit Monaten intensive Gespräche mit anderen Kandidatinnen und Kandidaten, auch mit euch wurde gesprochen. Jetzt geht ihr trotzdem an die Öffentlichkeit und wollt Unterschriften sammeln. Sorgt das nicht für Ärger?
Stroman: Uns war wichtig, dass wir alle Abläufe einhalten. Wir sind überzeugt, dass wir ein sehr gutes Vorstandsteam für den FC wären und hoffen, dass wir den Mitgliederrat von unserer Qualität und mit unseren Inhalten überzeugen können. Dass wir schon als Trio formiert sind, ist aus unserer Sicht ein großer Vorteil für uns. Wir könnten sofort loslegen mit der Arbeit und würden keine Zeit verlieren, zumal wir mit Carsten jemanden haben, der bereits die Menschen und Abläufe am Geißbockheim von innen kennt. Daher hoffen wir, dass sich der Mitgliederrat am Ende für uns entscheidet. Wir würden aber auch respektieren, wenn der Mitgliederrat ein anderes Team vorschlagen sollte. Da es zeitlich eng wird, bis zum 31. Juli die erforderlichen mehr als 4500 Unterschriften zu sammeln, mussten wir jetzt damit anfangen. Wir machen nur unsere Hausaufgaben.
Sie wären aber ein extrem junger Vorstand – zuletzt gab es eher gestandene Persönlichkeiten als Präsidenten ...
Stroman: Das habe ich zuerst auch gedacht. Aber letztens habe ich mit einem Freund noch über Franz Kremer gesprochen. Den hatten wir auch nur als älteren Mann mit grauen Haaren in eleganter Kleidung vor Augen. Doch als er der erste Präsident des FC im Jahr1948 wurde, war Kremer erst 42 Jahre alt! Unser Alter sehe ich also in keinem Fall als Nachteil, ganz im Gegenteil. Wir bringen frischen Wind rein …
Wofür wollen sie als FC-Präsident denn stehen?
Stroman: Ich habe seit gut 25 Jahren eine extreme Leidenschaft für diesen Verein, ich will mich voll einbringen, dass es weiter nach vorne geht. Als Unternehmer und Macher will ich natürlich gestalten, dabei aber auch Altes und Bewährtes erhalten. Das Geißbockheim bleibt definitiv unsere Heimat, das Rhein-Energie-Stadion in Köln unsere Spielstätte und der Klub wird unter uns niemals von Investoren eingenommen. Aber rund um den FC gibt es noch so viele Möglichkeiten und Ideen, die wollen wir ausschöpfen.
Kritiker sagen, dass mehr sportliche Kompetenz in den Vorstand gehört.
Stroman: Da sind wir mit Tugba Tekkal optimal aufgestellt. Sie hat eine unglaubliche Expertise – im Frauen- wie im Männer-Fußball, da können sich alle sicher sein. Das sportliche Fundament ist gelegt, jetzt müssen die nächsten Schritte folgen. Dabei haben wir einige gute Ideen in der Hinterhand – auch was die weitere Stärkung der sportlichen Kompetenzen angeht.
Tekkal: Wir sind kein Team, was großmäulig antritt und auf den Tisch haut, nach dem Motto: ‚Hier sind wir, jetzt geht es ab!‘ Wir wissen, bei aller Tradition und den vielen alten Erfolgen, wo der FC herkommt, wo er steht und was in den kommenden Jahren möglich ist. Keiner kann den Fans versprechen, dass wir bald schon wieder in der Champions League spielen oder an der Meisterschaft schnuppern. Aber wir haben eine Vision, wie wir sportlich wieder erfolgreicher werden. Dass mit dem 1. FC Köln wesentlich mehr möglich ist, als die letzten 30 Jahre gezeigt haben, ist klar. Wir wollen das nun auch umsetzen, aber als Teamplayer - mit dem Mitgliederrat, mit allen Gremien, der mit den Sponsoren, der Stadt und natürlich unseren über 150.000 Mitgliedern und allen Fans.
Finkgräfe-Ersatz Bringt Kwasniok den Paderborner Zehnter mit zum FC?
Ein Antrittsgeschenk hat der 1. FC Köln seinem neuen Trainer Lukas Kwasniok schon gemacht. Denn mit Isak Bergmann Johannesson haben Thomas Kessler und Co. einen seiner „Lieblingsspieler“ geholt. Das nächste Bonbon könnte der neue Coach dagegen selbst mitbringen. Denn sollte Max Finkgräfe, der Interesse bei der TSG Hoffenheim, Eintracht Frankfurt und dem VfB Stuttgart geweckt hat, im Sommer wirklich die Biege machen, könnte Kwasniok den passenden Ersatz direkt aus Paderborn mitbringen. Denn dort hat Aaron Zehnter in der abgelaufenen Saison mit beeindruckenden Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Der deutsche U-20-Nationalspieler, der zuvor beim FC Augsburg lediglich zu zwei Kurzeinsätzen gekommen war, schoss in der seiner ersten Zweitliga-Runde drei Tore und bereitete überragende zwölf Treffer vor. Damit gehörte er zu den fünf besten Vorlagengebern der Liga. Zehnter, der in Kwasnioks bevorzugtem 3-4-3-System als Schienenspieler die linke Seite beackerte, konnte seinen Marktwert unter dem neuen FC-Coach innerhalb eines Jahres auf drei Millionen Euro verzehnfachen. Diese Summe ruft der SC Paderborn mindestens auf für seinen Youngster.
Damit bewegt sich die Ablöse ungefähr in dem Rahmen, der bei einem möglichen Verkauf von Finkgräfe zu erwarten ist. Die Interessenten für Zehnter stehen allerdings Schlange. Der Linksfuß hat mehrere Anfragen vorliegen, die klarsten Optionen kamen zuletzt aus Bremen und Mainz. Bei Werder dürfte das Interesse nach dem Aus von Ole Werner allerdings abgekühlt sein. Neu-Coach Horst Steffen lässt in der Regel mit Viererkette spielen. Der FC mischt nach der anstehenden Verpflichtung von Kwansiok also plötzlich wieder voll mit. Der neue Coach könnte sogar zum Zünglein an der Waage werden und Zehnter ans Geißbockheim locken. Die gegenseitige Wertschätzung ist hoch. Zehnter schwärmte zuletzt in den höchsten Tönen von seinem Förderer. Er verdankt ihm schließlich den Durchbruch im Profifußball. Kwasniok formte in einem Jahr aus dem Regionalliga-Spieler einen Stammspieler in der 2. Liga. Nun sind beide bereit für den nächsten Schritt – womöglich gehen sie diesen gemeinsam beim FC.
Der 1. FC Köln verpflichtet Youngster Nilas Yacobi vom VfL Wolfsburg für die U21
Der FC hat einen weiteren Spieler für die U21 unter Vertrag genommen. Der 1. FC Köln verpflichtet Nilas Yacobi (18 ) vom VfL Wolfsburg. Der Stürmer kommt mit der Empfehlung von zwölf Toren aus 28 Spielen. „Mit Nilas gewinnen wir einen sehr spannenden Offensivspieler für unsere U21. Er hat bereits im Juniorenbereich unter Beweis gestellt, welche Qualitäten er hat. Darüber hinaus wissen wir aber auch, dass er noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung ist“, sagt Lucas Berg, Bereichtsleiter Nachwuchs. „Er bringt die Persönlichkeit, das Mindset und die Fähigkeiten mit, hier in Köln die nächsten Schritte im Seniorenbereich zu gehen.“ Ausgebildet wurde der Däne bei seinem Jugendverein Naestved Boldklub, bevor sich der Mittelstürmer Anfang 2023 der U17 von Bröndby IF anschloss. Von dort ging es bereits im folgenden Sommer zu den Wölfen nach Niedersachsen.
Bei der U19 des VfL Wolfsburg erzielte der Angreifer in der vergangenen Spielzeit zwölf Tore in 28 Spielen – eins im Achtelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen Bayern München. Wolfsburg utnerlag damals 1:2. „Ich habe mich für den FC entschieden, weil ich mich von Beginn an wohlgefühlt habe und ein großes Vertrauen spüre. Es gibt etwas an diesem Verein, das ich bei anderen nicht gespürt habe“, sagt Jacobi. „Ich mag den Zusammenhalt und freue mich auf die neue Herausforderung. Ich kann es kaum erwarten, bei diesem fantastischen Verein anzufangen.“ Die Kölner U19 hatte bekanntlich den Titel gewonnen. Gegen den VfL spielte der FC aber nicht. Die U21 des 1. FC Köln stellt sich für die kommende Spielzeit zum Teil neu auf. Nahezu ein Dutzend Spieler haben oder werden die Geißböcke verlassen. Dementsprechend wird nachgerüstet. Zuletzt gaben die Geißböcke die Verpflichtungen von Luca Dürholtz von der SV Elversberg sowie des Stürmers Artem Belousov vom FC Hennef bekannt.
Urlaub + Transfers + FC-Start Das ist Kwasnioks Köln-Plan
Kwasniok-Kaltstart beim FC. So sieht der Köln-Plan des neuen Trainers aus. Am Mittwoch gab Paderborn grünes Licht für den Wechsel von Lukas Kwasniok (43/kommt für 1 Mio. Euro). Spätestens Freitag macht Köln den Deal dann offiziell. Kwasniok übernimmt den FC, erhält einen Vertrag bis 2027 und soll den FC bis dahin wieder in der Bundesliga etablieren. Die Fans aber werden noch bis Ende Juni warten müssen auf den neuen Trainer. Und das hat einen süßen Hintergrund: Am letzten Spieltag der vergangenen Saison hatte Kwasniok nämlich angekündigt: „Der Akku ist echt leer. Wenn ich wetten müsste, würde ich sagen, dass ihr mich irgendwo mit meiner Frau entdecken werdet. Ich werde unterwegs sein, die Zeit genießen, Energie tanken, um dann wieder anzugreifen.“ Wie früh steht der Kwasniok-Kader? Untätig wird Kwasniok trotzdem nicht sein. Die Kader-Planung ist mit Sportboss Thomas Kessler abgesprochen. Nach Informationen der Bild gibt es nach den Top-Einkäufen von Ragnar Ache und Isak Johannesson weitere Transfer-Versprechen. Und die sollen möglichst schnell umgesetzt werden.
Denn: Zum Ende der ersten Juli-Woche sollen die FC-Profis schon wieder loslegen, zunächst mit den obligatorischen Leistungstests, dann mit dem ersten Kwasniok-Training. Und bis um Trainingsstart – spätestens aber zum Start ins Österreich-Trainingslager (19.-26. Juli/Bad Waltersdorf) will der Coach möglichst den ganzen Kader zusammen und die wichtigsten Transfers abgeschlossen haben. Sein nächster Köln-Plan: Während der Vorbereitung können sich Kölns Aufsteiger empfehlen. Bei Spielern, die in den letzten Monaten und Saisons nicht mehr groß zum Zuge kamen, hat am Ende Kwasniok das letzte Wort und entscheidet mit Kessler über mögliche Leih-Deals oder Verkäufe. Die ersten Pflichtspiel-Termine für Kölns neuen Trainer folgen dann im August: Vom 15. bis 18. August steht die erste Runde im DFB-Pokal an. Der erste Bundesliga-Spieltag steigt eine Woche später (22. bis 24. August).
Kwasniok wird am Freitag als neuer Trainer vorgestellt Bringt er einen alten Bekannten mit?
Der 1. FC Köln bastelt an seinem neuen Trainerteam. Als Assistent von Lukas Kwasniok könnte es einen alten Bekannten ans Geißbockheim zurückziehen. Vizepräsident Eckhard Sauren lobt den Stand der Kaderplanung. Ein paar Formalitäten waren noch zu erledigen, die einer Vollzugsmeldung am Donnerstag im Wege standen. Am Freitag soll es aber so weit sein und Lukas Kwasniok als neuer Trainer des 1. FC Köln vorgestellt werden. Die Einigung mit dem SC Paderborn steht bereits seit Mittwoch: Um Kwasniok aus seinem ursprünglich noch bis 2026 gültigen Vertrag loszueisen, überweisen die Kölner einen hohen sechsstelligen Betrag an den Zweitligisten. Dieser könnte sich mit Bonuszahlungen später auf rund eine Million Euro erhöhen. Kwasniok erhält beim Bundesliga-Aufsteiger einen Zweijahresvertrag. Für den 43-Jährigen ist es die erste Station im deutschen Oberhaus.
Unklar blieb zunächst, ob Lukas Kwasniok Mitarbeiter aus seinem bisherigen Trainerteam mitbringt. Für Frank Kaspari könnte es zu einer Rückkehr an seine ehemalige Wirkungsstätte kommen. Der 54-Jährige arbeitete bereits von November 2019 bis April 2021 als Co-Trainer von Markus Gisdol für den FC. Als sich die Kölner im Kampf gegen den drohenden Abstieg von Gisdol trennten, musste für Kaspari eine neue Stelle beim FC geschaffen werden. Fortan war Kaspari für die Betreuung der Leihspieler zuständig, ehe es ihn im Sommer 2022 nach Paderborn zog. Kein Thema ist ein Wechsel von Ex-Bundesligaprofi Uwe Hünemeier (39), der dem neuen Paderborner Chefcoach Ralf Kettermann als Co-Trainer zur Verfügung stehen wird. Beim FC durfte Thomas Hickersberger nach dem Aus von Gerhard Struber bleiben. Bernd Eibler, ein enger Vertrauter Strubers, wurde dagegen ebenfalls von seinen Aufgaben entbunden.
Folgt Zehnter seinem Trainer Kwasniok zum FC?
Darüber hinaus ist es möglich, dass Lukas Kwasniok auch einen seiner Leistungsträger nach Köln lotst. Nach Informationen der Rundschau steht der FC mit Aaron Zehnter in Kontakt. Der deutsche U20-Nationalspieler fungierte in Kwasnioks 3:4:3-System als linker Schienenspieler. Mit 15 Scorerpunkten (3 Tore/12 Vorlagen) avancierte Zehnter in der abgelaufenen Zweitliga-Saison zum zweittorgefährlichsten Spieler der Ostwestfalen. Allerdings haben die Kölner im Werben um Zehnter wohl namhafte Konkurrenz aus der Bundesliga. Auch Borussia Mönchengladbach, der FSV Mainz 05 und Werder Bremen sollen am gebürtigen Franken interessiert sein. Für die Dienste Zehnters, der im Januar 2024 vom FC Augsburg nach Paderborn gewechselt war, dürften mindestens drei Millionen Euro Ablöse fällig werden. Beim FC könnte der 20-Jährige auf Max Finkgräfe folgen, der in der Aufstiegssaison das Nachsehen gegen Routinier Pacarada hatte. Finkgräfe liebäugelt mit einem vorzeitigen Abschied. Neben dem VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt soll vor allem die TSG Hoffenheim Interesse zeigen. Die fällige Ablöse für Finkgräfe könnten die Kölner in Zehnter investieren.
Mit Mittelstürmer Ache und Mittelfeldspieler Johannesson hat der FC bereits vor der Verpflichtung seines neuen Trainers die ersten beiden Zugänge unter Dach und Fach gebracht. „Solche Transfers kann ein klassischer Aufsteiger nicht in dieser Form so eintüten. Das ist eine kleine Sensation, weil wir über zwei absolute Topspieler der 2. Liga reden mit großem Potenzial für die Zukunft“, schwärmte Eckhard Sauren. Entsprechend tief griff FC-Sportdirektor Thomas Kessler in die Tasche. Beide Personalien kosteten zusammen neun Millionen Euro Ablöse. „Wir sind aber trotzdem weiter handlungsfähig und können noch den einen oder anderen Transfer tätigen, den wir auch tätigen müssen“, erklärte Sauren, der aber auch sagte: „Wir haben noch ein paar Chancen, und es kann auch sein, dass sich der eine oder andere Abgang nicht vermeiden lässt. Dann würde der aber auch sofort ins Transferbudget einzahlen. Insofern befinden wir uns in der Kaderzusammenstellung noch in vielen Gesprächen mit interessanten Spielern.“
„Sehr interessiert an Kaminski“ FC an Flügelflitzer aus der Bundesliga dran
Zehn Millionen Euro hat der 1. FC Köln bereits für neue Spieler ausgegeben. Mit Ragnar Ache und Isak Bergmann Johannesson hat der FC zwei neue Offensivkräfte verpflichtet. Sportdirektor Thomas Kessler ist aber noch lange nicht fertig mit seiner Shoppingtour. Die Gerüchte um Tom Krauß halten sich hartnäckig, der Mainz-Profi würde mehr als vier Millionen Euro Ablöse kosten. Wie der polnische Journalist Mateusz Borek berichtet, seien die Kölner „sehr an der Verpflichtung des polnischen Nationalspielers Jakub Kaminski (23) interessiert“. Auch Transfer-Experte Patrick Berger berichtet über das FC-Interesse am 23-Jährigen. Wie der Sky-Mann weiter schreibt, habe Kessler bereits erste Gespräche mit der Spielerseite geführt, Kaminski wolle aber erst abwarten, wer neuer FC-Trainer wird. Danach wolle er sich Gedanken über seine Zukunft machen. Kaminski spielt seit drei Jahren beim VfL Wolfsburg und hat laut des Portals „transfermarkt.de“ einen Marktwert von fünf Millionen Euro.
Lediglich in seiner ersten Saison in der Autostadt zeigte er sein Können (31 Spiele, sieben Torbeteiligungen). In den vergangenen beiden Spielzeiten kommt er insgesamt auf 39 Einsätze und nur auf fünf Vorlagen. Gut möglich, dass für den FC deshalb und aufgrund Kaminskis Vertragslaufzeit in Wolfsburg (bis 2027) auch eine Leihe des 23-Jährigen in Betracht kommen könnte. Der polnische Nationalspieler (20 Länderspiele) kam 2022 für zehn Millionen Euro von Lech Posen in die Autostadt. Mit der Nationalmannschaft nahm er unter anderem an der WM 2022 in Katar teil, kam bis zum Achtelfinal-Aus in allen vier Partien der Polen zum Einsatz.
Kwasniok wird neuer Köln-Trainer bis 2028 „Wollen mit dem FC für Furore sorgen"
Keine Überraschung mehr, aber endlich offiziell: Lukas Kwasniok (43) ist neuer Köln-Trainer! Der Coach bekommt einen Vertrag bis 2028 und kostet den FC rund 1 Mio. Euro Ablöse an Paderborn. BILD hatte bereits am Mittwoch exklusiv über den Kwasniok-Deal berichtet, nachdem Paderborn die Ablöse durchgewunken hatte. Jetzt machte der FC den Trainer-Transfer offiziell. „Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, vielleicht auch eine Pause einzulegen. Als sich Thomas Kessler bei mir gemeldet hat, war mir aber sofort klar: Wenn ich die Möglichkeit bekomme, in Köln zu arbeiten, dann will ich es unbedingt machen“, sagt Kwasniok.
Kwasniok war nach dem Aus von Aufstiegs-Trainer Friedhelm Funkel schnell Wunschkandidat Nr.1 bei Sport-Boss Thomas Kessler. Der Ex-Spieler (u.a. Oberliga) steht für Vollgas und Attacke! Er soll den unter Ex-Trainer Steffen Baumgart (53/jetzt Union Berlin) einst beim FC eingeführten Tempo- und Offensiv-Fußball fortsetzen, passt perfekt zur unter Baumgart installierten Kölner Spielidee. Kwasniok: „Es ist ein Wahnsinns-Club und eine riesige Chance. Es wird sicher ein tolles Gefühl sein, das erste Mal für den FC in der Bundesliga an der Linie zu stehen. Wir wollen mit dem FC für Furore sorgen.“ Bevor es beim FC für Kwasniok richtig zur Sache geht, macht er noch mit seiner Frau Anna Urlaub. Eine offizielle Vorstellung am Geißbockheim soll es deshalb erst Ende Juni geben. Kwasniok: „Ich werde nun für zehn Tage mit meiner Familie wegfliegen und ein bisschen Sonne tanken. Parallel werde ich mich zusammen mit Thomas mit dem Kader beschäftigen, mich reinarbeiten und gut zehn Tage vor dem Trainingsauftakt in Köln ankommen, um mich auf die Aufgabe vorzubereiten, mich auf die Stadt, den Verein und die Mitarbeiter einzulassen.“
Wie Kwasniok die aktuelle Mannschaft aufgestellt? „Das wird noch ein Prozess sein und es wird sicher noch zu Veränderungen kommen. Ich bin aber auch zum jetzigen Zeitpunkt schon so von der Qualität überzeugt, dass wir – und das muss unser Ziel sein – in jedem Spiel absolut konkurrenzfähig sein können. Wir wollen ein unangenehmer Gegner sein. Gegen Köln zu spielen, soll keinen Spaß machen.“ Und weiter: „Wir sind in einer Unterhaltungsbranche. Viele Menschen kommen Wochenende für Wochenende ins Stadion, um uns einerseits siegen zu sehen, sie möchten aber auch unterhalten werden. Mit Fußball Menschen zu begeistern, ist mein Ansatz. Ich möchte intensiven, auch einen etwas wilden Fußball spielen. Meine Erwartung an die Mannschaft ist, in jedem Training und jedem Spiel am Anschlag zu sein mit dem Ziel, Menschen durch Erfolg, aber auch durch die Art und Weise des Fußballs glücklich zu machen.“ Kessler lobt schon jetzt: „Er hat in Paderborn über mehrere Jahre hinweg eindrucksvoll bewiesen, dass er Mannschaften entwickeln, attraktiven und erfolgreichen Fußball spielen lassen und junge Spieler an höhere Aufgaben heranführen kann. Seine Art des Fußballs, seine Energie und sein Ehrgeiz passen hervorragend zu dem, was wir uns für den FC in der Bundesliga vorstellen.“
Frech statt brav! Kwasniok-Verpflichtung ist mehr Chance als Risiko
Da ist er, der neue Trainer des 1. FC Köln! Lukas Kwasniok (43) wurde nach tagelangen Verhandlungen für knapp eine Million Euro vom SC Paderborn verpflichtet. Rein sportlich erwartet der FC nun einiges: Kwasniok hat beim SCP attraktiven Fußball spielen lassen. Trotz überschaubarer finanzieller Mittel mischte er seit 2021 immer oben mit in der 2. Liga. Platz 7, Platz 6, Platz 7 und zuletzt wurde er mit der Mannschaft sogar Vierter. Der FC ist für den im polnischen Gleiwitz geborenen Coach nun die große Chance, in der Bundesliga zu performen. Doch was für einen Trainertypen bekommt Köln? Es dürfte auf jeden Fall unterhaltsam werden. Unter dem neuen Sportdirektor Thomas Kessler (39) ist eine Zeitenwende zu erkennen. Der ehemalige Sport-Geschäftsführer Christian Keller kam schon mit Steffen Baumgart mehr schlecht als recht zurecht, setzte dann auf eher brave und strebsame Typen wie Timo Schultz und Gerhard Struber. Schon bei den ersten Transfers von Kessler wurde klar, dass Köln nun wieder einen anderen Weg geht: Der FC gab zehn Millionen Euro für Ragnar Ache und Isak Johannesson aus. Das neue Motto am Geißbockheim: mutig statt verhalten, laut statt leise, frech statt brav! Der neue Trainer, der gerne mit Baumgart verglichen wird, ist die nächste klare Botschaft in diese Richtung.
Zuletzt konnten sich die Kölner beim Spitzenspiel der 2. Liga am 29. März 2025 in Paderborn hautnah ein Bild von Kwasniok machen: An der Seitenlinie geriet er damals mit Kölns Struber aneinander. Auf der anschließenden Pressekonferenz entschärfte Kwasniok mit seinem Humor die Situation: „Ich bleibe dabei: Der vierte Offizielle hat keine Funktion, außer Gelbe Karten anzusagen. Das ist doch eine Verweichlichung dieses so geliebten, emotionalen Fußballs.“ Dass er wütend Kopf an Kopf mit Struber stand, kommentierte Kwasniok schmunzelnd: „Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ich glaube, wir haben uns nur tief in die Augen geschaut. Und über die ein oder andere Schiedsrichter-Entscheidung gewundert. Er hat echt schöne blaue Augen! Wir haben uns da aus der Distanz ein bisschen angenähert …“
Kwasniok ist bekannt für seine frechen, unterhaltsamen Sprüche. Nach einem Pokalsieg mit Paderborn sagte er einst: „Ich weiß nicht, wie viel die Jungs trinken – ich auf jeden Fall mehr.“ Seine offene und ehrliche Art birgt aber auch Risiken. Hinter den Kulissen wurde deshalb beim FC intensiv diskutiert, ob Kwasniok der richtige Coach für den FC sein kann. Im Dezember 2024 zerlegte er auf einer Pressekonferenz die eigene Mannschaft, sprach den Spielern die nötige Qualität ab. Es kann unter Kwasniok also auch gerne mal rumpeln oder sogar knallen. Beim FC sollten sie dies nun allerdings nicht als Risiko sehen, sondern viel mehr als große Chance. Der Coach kann dem Aufsteiger mit seiner Art einen richtigen Schub für die 1. Liga geben. Und es ist gerade die Emotionalität, die einen Verein wie den 1. FC Köln tragen kann. Fakt ist: Lukas Kwasniok ist richtig heiß auf den FC und seine erste Bundesliga-Saison! Köln darf sich also auf einiges freuen: mutige, aggressive Spielweise mit einem emotionalen und unterhaltsamen Coach. Es wird garantiert nicht langweilig!
Die logische Wunschlösung Kwasniok ist mehr als der Baumgart-Zwilling
Endlich ist die Trainersuche beendet. Der 1. FC Köln hat mit Lukas Kwasniok den Trainer verpflichtet, den Sportdirektor Thomas Kessler als Wunschlösung identifiziert hatte. Wie zu hören war, hat sich der 39-Jährige dafür sehr viel Zeit gelassen und viele, intensive Gespräche geführt. Das war auch nötig, denn die Entscheidung hat für den FC höchste Bedeutung. Friedhelm Funkel wäre gerne sofort ernannt worden. Das wäre ein Fehler gewesen. Genauso wie es einst ein Fehler war, sich blind auf Markus Anfang festzulegen. Oder, wie es Armin Veh bei der Ernennung von Achim Beierlorzer noch so stolz wie kurzsichtig erklärt hatte: „Ich habe nur mit ihm gesprochen.“ Solche amateurhaften Trainerentscheidungen darf es beim FC nie wieder geben.
Ähnlich und doch anders als Baumgart
Natürlich sind auch intensive Gespräche bei der Trainersuche kein Garant für Erfolg. Doch Kessler hat es sich nicht leicht gemacht. Am Ende fiel die Entscheidung auf einen Trainer, der eine sehr ähnliche Spielidee wie Steffen Baumgart mitbringt, eine sehr ähnliche Energie am Spielfeldrand ausstrahlt und trotzdem mehr ist als nur ein Baumgart-Zwilling. Kwasniok gilt, mehr als Baumgart in seiner Zeit beim FC, als Förderer und Entwickler junger Spieler, wirft diese früher ins kalte Wasser. Darüber hinaus zeigte er sich in Paderborn taktisch variabel, mit der Dreierkette in der Grundformation unterscheidet er sich deutlich von Baumgart. Zudem bringt der 43-Jährige eine offenherzigere Art mit als der auf seine andere Art sympathische Knurrer, der jetzt bei Union Berlin ist. Aber auch andere Qualitäten waren dem FC bei der Auswahl wichtig. Insbesondere zeigte sich Kwasniok in seinen Jahren als Paderborn-Trainer mit einem guten In-Game-Coaching, also dem aktiven Einwirken von außen während der 90 Minuten eines Spiels. Diese Qualität hatten die Verantwortlichen bei Gerhard Struber letztlich vermisst.
Auch stand Kwasniok in Paderborn für einen engen Kontakt mit und für einen guten Zugang zu seinen Spielern. Und schließlich dürfte der FC in dem gebürtigen Polen einen für die Stadt und die Fans offenen Trainer gefunden haben, der bereit ist, die Energie des Umfelds wieder aufzunehmen und für den FC zu nutzen. Diese Qualität hatte seit Baumgart gefehlt. Doch genau das brauchen Stadt, Fans und Club jetzt. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga herrscht große Euphorie. Mit Kwasniok können die Vorbereitungen auf dieses Abenteuer nun endlich mit voller Kraft weitergehen.
Fans gespalten: Kwasnioks Malle-Vorfall sorgt für Unmut Andere sind begeistert: „Passt perfekt“
Lukas Kwasniok ist neuer Trainer des 1. FC Köln. Die Fans sind aber gespalten, wie ein Blick ins Netz zeigt. Auch in den Sozialen Medien verkündeten die Kölner die Verpflichtung – in einem Video, in dem Kwasniok fiktiv von Paderborn nach Köln fliegt –, in den Kommentar-Sektionen sind die FC-Fans allerdings sehr gespalten. Einige scheinen auf den ersten Blick durch den Deal im Mallorca-Fieber zu stecken. Hier eine kleine Übersicht:
- Macht der Mann wieder Urlaub auf Malle?
- Trainingslager ab jetzt nicht mehr in Spanien oder?
- Da wird der Koffer für die nächste Malle Reise gepackt
- Haha schon witzig mit dem Flughafen haha wisst ihr wegen Mallorca haha viel Erfolg Coach! Zum Einstand wird der FC Köln ein Trainingslager auf Mallorca machen
- Fliegt er da nach Mallorca?
Damit wollen die FC-Fans weniger auf die Feier-Kompetenz des neuen Tainers anspielen, sondern viel mehr auf einen Vorfall vor drei Jahren. 2022 im Mai war Kwasniok während einer Mallorca-Reise in Gewahrsam genommen und wenige Stunden später ohne Auflagen wieder freigelassen worden. Zu den Hintergründen hatte weder die Polizei noch der Verein je genauere Angaben gemacht, die Ermittlungen wurden später eingestellt. Es gab keine Anklage oder Geldstrafe.
Es gibt allerdings auch Fans, die sich auf das Sportliche konzentrieren und den Klub für die Kwasniok-Verpflichtung loben:
- Banger Transfer. Kwasniok hat bis jetzt in jeder Station maximal überzeugt, also gebt ihm eine Chance bevor ihr meckert
- Herzlich willkommen in der schönsten Stadt Deutschlands, bring die Mannschaft so hoch wie’s geht!!
- Feier ich! Hau rein jung
- Passt perfekt zur Stadt und zum Verein!
- Kwasniok hatte jedes Jahr eine stark veränderte Truppe und jedesmal überzeugt. Ist taktisch variabel und macht junge Spieler als auch erfahrene Spieler besser. Vom Typ her trifft er kernige Aussagen die vielleicht auch mal anecken können aber gerade aus sind, halt nicht aus dem Trainer PK Baukasten wie wir es vorher hatten. Ich bin überzeugt von dem Transfer.
- Ich finde es gut. Kommt dem erfolgreichen „Baumgart Fußball“ von damals sehr nah. Mit weiteren guten Transfers bzw. Verlängerung von Martel, Thielmann glaube ich fest an den Klassenerhalt
Erst einmal wird er nun im Urlaub seine Akkus wieder aufladen, noch im Juni soll er beim FC auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden. Anfang Juli nimmt er dann die Arbeit auf dem Platz mit seiner neuen Mannschaft auf.
Kommentar: Große Chance und große Herausforderung für Lukas Kwasniok
Lukas Kwasniok tritt beim 1. FC Köln seine erste Stelle als Bundesliga-Trainer an. Es gibt gute Gründe, dass die Zusammenarbeit zwischen dem 1. FC Köln und seinem neuen Trainer zu einem Erfolg werden kann. Der 1. FC Köln kann zufrieden sein. Mit Kwasniok hat der Bundesliga-Aufsteiger seine Wunschlösung für das Traineramt realisiert. Und es gibt gute Gründe, dass die Zusammenarbeit zu einem Erfolg werden kann. Kwasniok steht für jenen intensiven Spielstil, mit dem der FC unter Steffen Baumgart seine bislang letzte erfolgreiche Phase erlebte. Als Baumgart gehen musste, verlor der Club neben seinem Gesicht auch seine fußballerische Identität. Kwasnioks emotionale Art erinnert ebenfalls an seinen Vorgänger, der in Köln nicht grundlos Kultstatus genoss. Daher ist es eine naheliegende Entscheidung, nach den reservierten Gerhard Struber und Timo Schultz wieder auf einen lebhaften Mann an der Seitenlinie zu setzen.
Mit Lukas Kwasniok sichert sich der FC zudem die Dienste eines Talentförderers, der beim SC Paderborn nachgewiesen hat, junge Spieler ins kalte Wasser zu werfen und sie weiterzuentwickeln. Der selbsterklärte Ausbildungsverein 1. FC Köln hat in den vergangenen Jahren zu viele Talente ziehen lassen müssen. Auch deshalb, weil es Baumgart und Struber beim Einbau des erfolgreichen Nachwuchses an Entschlossenheit fehlte. Hier braucht es wieder mehr Mut. Neben der Etablierung in der Bundesliga muss das Ziel lauten, Transferwerte zu schaffen, um die wirtschaftliche Stabilität weiter zu stärken.
Rückkehr zu Konstanz auf Trainerposten erforderlich
Auf Lukas Kwasniok wartet in Köln eine große Chance, aber auch eine große Herausforderung. Der Kader befindet sich in einer Phase des Umbruchs und benötigt gezielte Verstärkung, um den Klassenerhalt zu schaffen. Mit den Verpflichtungen von Ragnar Ache und Isak Johannesson ist ein Anfang gemacht. Es stellt ein gewisses Risiko dar, dass der FC bei dieser Aufgabe auf einen in der Bundesliga gänzlich unerfahrenen Trainer setzt. Zumal Lukas Kwasniok dafür bekannt ist, nicht auf den Mund gefallen zu sein. Begleitung und Rückendeckung dürften hilfreich sein, gerade in komplizierten Phasen. Damit der FC wieder zu jener Konstanz auf dem Trainerposten zurückfindet, die seit dem Abschied Baumgarts fehlt.
FC jetzt mit Doppelspitze Kessler kein alleiniger Sportchef!
Nur einen Monat war Thomas Kessler alleiniger Verantwortlicher für den Sport beim 1. FC Köln. Nun gibt es eine Doppelspitze: Der 39-Jährige bekommt einen Technischen Direktor an seine Seite, der ihm bereits bei der Trainersuche zur Seite stand. Der 1. FC Köln hat mit der Entlassung von Sport-Geschäftsführer Christian Keller seinen sportlichen Bereich neu strukturiert. Die Keller-Position wurde nicht neu besetzt, dafür wurde Thomas Kessler zum Sportdirektor befördert. Nun wurde auf derselben Entscheidungsebene eine neue Position geschaffen: Lukas Berg wird Technischer Direktor. Der 31-Jährige war bislang Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und übernimmt ab sofort neben Kessler die Leistung des gesamten Sports beim FC. Kessler und Berg werden künftig nebeneinander agieren, einzig wird Kessler den FC „innerhalb der Geschäftsleitung vertreten“, wie es in der Mitteilung des Clubs am Samstag hieß. Kessler wird also direkt mit den Geschäftsführern Philipp Türoff und Philipp Liesenfeld arbeiten.
Berg unterschreibt bis 2028
Dennoch kommt die Schaffung einer Doppelspitze überraschend, auch wenn Kessler zuletzt bereits Veränderungen in der sportlichen Organisation angekündigt. Berg wiederum hatte noch vor wenigen Monaten die Veränderungen in der FC-Akademie öffentlich vorgestellt und das neue Nachwuchskonzept der Geißböcke präsentiert. Nun verlässt er den Nachwuchs, auch wenn er künftig als Schnittstelle zum NLZ fungieren soll. Berg unterschrieb einen Vertrag bis 2028 und soll künftig neben Kessler „im Schwerpunkt strukturelle und strategische Themen innerhalb der sportlichen Führung“ übernehmen. Wer dagegen künftig das NLZ führen wird, ist noch offen. Einzig klar ist, dass Stefan Ruthenbeck in dieser Reorganisation eine wichtige Rolle zukommen wird. Der U19-Meistertrainer war erst vor wenigen Wochen zum Leiter des Leistungsbereichs in der FC-Akademie ernannt worden. Gut möglich, dass Ruthenbeck damit künftig in einer Doppelspitze das NLZ leiten wird.
Ziel: Optimierung von Strukturen und Prozessen
„Mit der neu geschaffenen Position des Technischen Direktors stärken wir die sportliche Leitung des 1. FC Köln gezielt“, sagte Geschäftsführer Türoff. „Lukas Berg wird in dieser wichtigen Rolle Thomas Kessler tatkräftig zur Seite stehen und insbesondere die konsequente strategische Weiterentwicklung sowie die Optimierung von Strukturen und Prozessen im gesamten sportlichen Bereich sicherstellen.“ Berg ist bereits seit 2016 in verschiedenen Funktionen für den FC tätig. Kessler zeigte sich erfreut über die Veränderung. „Ich freue mich, dass Lukas künftig an meiner Seite ist und mich in dieser Rolle bei wichtigen strategischen Themen unterstützen wird. Als Leiter der Akademie hat er in den vergangenen Jahren mit strukturierter und zielgerichteter Arbeit wertvolle Impulse gesetzt. Mit seinem Blick für Prozesse und seiner analytischen Herangehensweise wird er eine wichtige Stütze bei der Weiterentwicklung unseres Clubs sein.“
Berg suchte bereits den Trainer mit aus
Nach Informationen des Geissblog war Berg zuletzt bereits in die Gespräche mit potenziellen Trainern eingebunden. Der 31-Jährige führte zusammen mit Kessler die Auswahl und Verhandlungen mit den Kandidaten. Schon da hatte sich angedeutet, dass Berg künftig noch stärker im Profibereich arbeiten würde. Nun also die Beförderung zum Technischen Direktor. „Die vergangenen Jahre als Leiter der FC-Akademie waren eine sehr prägende und intensive Zeit, für die ich meinem Team dort von Herzen danke“, sagte Berg. Genauso wie Kessler hatte Berg in den vergangenen Jahren beim Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga Zertifikat „Management im Profifußball“ absolviert.
Deswegen passt Lukas Kwasniok zum 1. FC Köln – und deswegen auch nicht
Der FC hat seinen neuen Trainer gefunden. Lukas Kwasniok wird seine Arbeit schon in wenigen Wochen aufnehmen. Schon jetzt ist eine gewisse Euphorie zu spüren. Doch damit haben die Kölner nicht immer die beste Erfahrung gemacht. Deswegen passt Lukas Kwasniok zum 1. FC Köln. Der neue Coach bringt viel von dem mit, was sich der FC-Fan seit geraumer Zeit wünscht – Emotionalität, Leidenschaft und Motivation. Die Kappe ins Gesicht gezogen, das T-Shirt spannt ein wenig, klatschend, schreiend, vor der Reservebank mit Geißbock und Sponsoren-Schriftzug – kneift man die Augen ein wenig zusammen oder ist vielleicht auch ein wenig weitsichtig, dann ist eine gewisse Ähnlichkeit zu einem der vielen Vorgänger nicht zu verleugnen. Der tigernde Gang, die lautstarke Anfeuerung, die Diskussionen mit den Unparteiischen oder gegnerischen Trainern – Lukas Kwasniok hat doch einiges, das den FC-Fan so um die drei Jahre zurückreisen lässt. In eine Zeit, als die Schiebermütze und das kurzärmlige Shirt bei Minustemperaturen und Regen in Köln noch en vogue waren. Der „kleine Steffen Baumgart“ wurde der neue Trainer des 1. FC Köln bereits genannt. Vielleicht auch, weil der gebürtige Pole den Rostocker beim SCP 2021 beerbte und den Stil seines Vorgängers in großen Teilen fortführte.
Kwasniok steht für Offensivfußball
Natürlich ist Kwasniok nicht Baumgart, der 43-Jährige hat sich bereits seine Sporen verdient, führte den 1. FC Saarbrücken als Viertligist sensationell in ein DFB-Pokal-Halbfinale und stieg mit den Saarländern auf. Den SC Paderborn stabilisierte der Coach und brachte ihn verdächtig nah an die Bundesliga. Nun will der Trainer beim 1. FC Köln für „Furore sorgen“ und klingt in diesen ersten Worten dann aber doch schon wieder wie der Motivator Baumgart. Der war mit ähnlichen Worten in das Unterfangen FC gestartet. Von „Euphorie“, „Unterhaltung“ und „Emotionen“ war damals die Rede. Nun will eben Kwasniok unterhalten, den Zuschauern wieder attraktiven Fußball bieten, der Besuch des Kölner Stadions soll Spaß machen. Und dazu bedarf es nun mal einem attraktiven Offensivfußball, den schon Baumgart hat spielen lassen.
Tatsächlich ist die Ausgangslage ja eine ähnliche. Der FC hatte die Saison 20/21 mit Ach und Krach sowie einer zumindest teilweise spannenden Relegations dann doch noch erstklassig beendet. Der Fußball unter Markus Gisdol war nicht wirklich ansehnlich, er sollte die nötigen Ergebnisse bringen. Als die fehlten, sprang Friedhelm Funkel ein und bescherrte dem FC die Liga-Zugehörigkeit. Nun war der Fußball von Gerhard Struber ebenfalls nicht attraktiv, die Marschroute hinten stabil, vorne mal schauen. Kwasniok wird wieder den Vorwärtsgang einlegen und vermutlich ebenfalls die Denke pflegen, dass man hinten durchaus ein Ding fangen kann, wenn man vorne eins mehr schießt. Und das geht eben nur, wenn der Ball von der eigenen Mannschaft nach vorne gespielt wird. Und das möglichst schnell und schnörkellos.
Motviator und Entwickler
Kwasniok bringt viel von dem mit, was sich der FC-Fan seit nun doch wieder einiger Zeit wünscht. Emotionalität, Leidenschaft und Fußballverrücktheit. Der 43-Jährige ist ein Mensch, der kein Blatt vor den Mund nimmt, sich auch schon mal zu markanten Sprüchen hinreißen lässt. Erst nach dem FC-Spiel gegen Paderborn betonte der Coach, dass er Gerhard Struber tief in die Augen gesehen und festgestellt habe, dass dieser schöne Augen besäße. Eigentlich hatten sich die beiden Streithähne ordentlich in den zumindest zum Teil vorhandenen Haaren. Kwasnioks Art kommt an. Der Coach kann Euphorie entfachen. Kwasniok gilt als Trainer, der junge Spieler weiter entwickelt, fördert, der Spieler besser macht, aus einem Formtief holen kann und eben als Motivator.
Das alles kann dem FC nun einen wichtigen Impuls geben, einen Schub, der die Kölner auch in der Bundesliga wieder wettbewerbsfähig machen wird. Das Team könnte also wieder wie vor drei Jahren auf einer Euphoriewelle Richtung einstelligen Tabellenplatz reiten. Der 43-Jährige vertritt viel von dem, was sich die Kölner Verantwortlichen vorgestellt haben. Es spricht also dann doch viel dafür, dass Kwasniok genau der richtige Mann für diesen Job ist. Viel, aber eben nicht alles. Der FC holt sich einen streitbaren Trainer an Bord. Einen Trainer, der sagt, was er denkt und damit auch aneckt. Im vergangenen Dezember redete der Trainer die Qualität seines Kaders schlecht, forderte weitere Spieler. Nicht wenige Beobachter glaubten eine Retourkutsche ausgemacht zu haben. Denn dem Vernehmen nach unterband der Verein damals einen Wechsel zum HSV.
Erfolg ist nicht garantiert
Die öffentliche Schelte erfolgte ziemlich genau ein Jahr nachdem Steffen Baumgart die FC-Bosse in Köln für deren Einkaufspolitik kritisiert hatte. Die ersten Risse entstanden damals. Zudem darf man sich durchaus fragen, ob die Mannschaft für den schnörkellosen Fußball von Kwasniok überhaupt bereit ist. Immerhin scheiterte der Versuch der bedingungslosen Offensive in der vergangenen Spielzeit kläglich. Nach zehn Spieltagen war Schluss, ausgerechnet nach einer Niederlage gegen Kwasniok und den SC Paderborn. Der FC suchte die Defensive, war bemüht um Stabilität und von attraktivem Fußball dann doch erschreckend weit entfernt. Und da es in der Bundesliga dann auch andere Kaliber gibt, wird das Heil nicht ausnahmslos in der Flucht nach vorne liegen können.
Und dann ist da eben noch der Baumgart-Effekt. Zu Beginn der Amtszeit des gebürtigen Rostockers entfachte der Coach eine ungeahnte Euphorie, wohl auch, weil er zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war. Baumgart machte die Spieler besser als sie waren, sprach ihnen Mut zu, redete sie stark. Doch irgendwann krachte das Kartenhaus zusammen. Baumgart verlor seine Mannschaft, das Vertrauen und die Abwärtsspirale begann. Das muss sich nicht wiederholen. Schon mal gar nicht kurzfristig. Schließlich ist Kwasniok eben trotz aller Parallelen nicht Baumgart. Es sei denn, man kneift die Augen ein wenig zusammen, schaut aus der Ferne. Dann besteht zumindest auf dem Foto Verwechslungsgefahr.
Neuer FC-Trainer Lukas Kwasniok Es könnte laut werden beim 1. FC Köln
Zwar verbrachte Lukas Kwasniok den Tag seiner Verpflichtung nicht in Köln, doch die Rolle als neuer FC-Trainer hat er offenbar bereits in vielen Facetten angenommen. In einer seiner ersten Amtshandlungen richtete er das Wort an die Fans des Vereins. Er sei „unendlich dankbar, glücklich und auch stolz, Trainer eures so geliebten FC sein zu dürfen“, sagte der 43-Jährige, nachdem er einen bis Juni 2028 datierten Vertrag unterschrieben hatte. Er werde die Aufgabe „mit Demut und Respekt, aber auch mit der nötigen Leidenschaft und Begeisterung“ angehen, ließ der Trainer wissen, und weiter: „Ich freue mich auf diesen bombastischen Verein und verspreche euch, dass wir mit leidenschaftlichem Fußball diese Aufstiegseuphorie so lange wie möglich aufrechterhalten zu wollen, damit wir auch in der Bundesliga für Furore sorgen können.“
Der Ton ist also gesetzt, noch bevor Kwasniok seinen Dienst angetreten hat. Es soll wieder leidenschaftlich zugehen beim FC. Das passt womöglich besser zu Verein und Standort. Die Strategie, allein mit Strukturen, Bürokratie und Sacharbeit Erfolge zu erzielen, wird vorerst nicht weiterverfolgt. Der Trainer kostet die Kölner eine Ablöse, die Rede ist von rund einer Million Euro. Zunächst wird Kwasniok ein paar Tage mit der Familie im Urlaub verbringen. Anschließend wird er etwa zehn Tage vor dem Trainingsstart in der Stadt erwartet. „Wir basteln noch am Kader und werden alles dafür tun, um eine fantastische und vielleicht auch unvergessliche Saison mit euch zu spielen“, kündigt der Trainer an. Er könne es kaum erwarten.
Im Mai klang Kwasniok noch deutlich anders. „Ich habe vier Jahre voller Hingabe für Paderborn gearbeitet. Da fällt es mir im Moment schwer, mich mit einer neuen Aufgabe zu identifizieren“, sagte er damals. Er wolle mehr Zeit mit der Familie verbringen, sprach von einem ausgedehnten Urlaub. „Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass man mich zu Beginn der nächsten Saison nicht an der Seitenlinie sehen wird“, sagte Kwasniok. Allerdings schloss er nicht aus, dass er die Situation in „zwei, drei Wochen wieder anders sehen könnte“. Der Mann ist zwar noch jung. Doch offenbar kennt er sich selbst ziemlich gut.
Keine besonders schwierige Trainerverpflichtung für den FC
Thomas Kessler ließ zuletzt mehrfach durchblicken, dass seine erste Trainerverpflichtung für den FC keine besonders schwierige war. Friedhelm Funkel an jenem fast schon legendären Mai-Abend zu überzeugen, für die letzten zwei Saisonspiele einzuspringen, sei kein großer Akt gewesen. Und auch Kwasnioks Verpflichtung war nur scheinbar problematisch. „Die Kombination aus Bundesliga und diesem sehr emotionalen Verein hat den Ausschlag für die Entscheidung gegeben. Ich habe gesagt: Wenn es eine Challenge ist und ich das Gefühl habe, dass es matcht, dann muss ich es machen. Sonst würde ich es bereuen. Dann musst du auch einmal Pläne über Bord werfen, das habe ich für den FC gerne gemacht“, sagte Kwasniok in einem Interview auf der vereinseigenen Internetpräsenz.
Auch Kessler war früh überzeugt vom im polnischen Gleiwitz geborenen Fußballlehrer. „Seine Art des Fußballs, seine Energie und sein Ehrgeiz passen hervorragend zu dem, was wir uns für den FC in der Bundesliga vorstellen“, sagte der Sportchef. Andererseits: Ganz so leicht zu haben war Kwasniok dann doch nicht, zumindest nicht für jeden. Er habe auch Vereinen abgesagt, teilte der Coach mit. Doch Köln und er, das passe „wie die Faust aufs Auge“. Er könne das beurteilen, schließlich habe er als Kind viel Zeit in Köln verbracht: Seine Urgroßmutter habe hier gelebt.
Ich freue mich auf diesen bombastischen Verein und verspreche euch, dass wir mit leidenschaftlichem Fußball diese Aufstiegseuphorie so lange wie möglich aufrechterhalten zu wollen, damit wir auch in der Bundesliga für Furore sorgen können. Kwasniok unterstrich, dass er sich als Trainer versteht, der Fußball für die Menschen produziert. Und er scheint sich längst von dem Gedanken verabschiedet zu haben, in Ruhe etwas vorzubereiten, es dann vor zigtausenden aufzuführen und allein an Ergebnissen gemessen zu werden. Offenbar ist Kwasniok empathisch genug, um ein realistisches Verständnis seiner Rolle zu haben.
Womöglich kommt hinzu, dass Thomas Kessler ihn vernünftig aufgeklärt hat. „Wir sind in einer Unterhaltungsbranche. Viele Menschen kommen Wochenende für Wochenende ins Stadion, um uns einerseits siegen zu sehen. Sie möchten aber auch unterhalten werden“, sagt Kwasniok: „Mit Fußball Menschen zu begeistern, ist mein Ansatz. Ich möchte intensiven, auch einen etwas wilden Fußball spielen. Meine Erwartung an die Mannschaft ist, in jedem Training und jedem Spiel am Anschlag zu sein mit dem Ziel, Menschen durch Erfolg, aber auch durch die Art und Weise des Fußballs glücklich zu machen.“
Vier Jahre lang trainierte Kwasniok zuletzt den SC Paderborn in der Zweiten Liga. Die Mannschaft hatte er einst von Steffen Baumgart übernommen – einem seiner Vorgänger nun auch in Köln. Mit bescheidenen finanziellen Möglichkeiten hatte Kwasniok die Ostwestfalen immer wieder in die Nähe des Aufstiegs geschoben, dann aber mehrfach einsehen müssen, dass es nicht reichte für die Bundesliga. Gleichzeitig musste er ständig Menschen hinterherwinken: Führungsspieler, Kaderplaner, Geschäftsführer – sie alle gingen irgendwann. Am Ende blieb stets Kwasniok, dabei war auch er dem SC Paderborn eigentlich längst entwachsen.
Nun erfüllt sich für Kwasniok der Traum von der Bundesliga beim 1. FC Köln. In Westfalen hatten seine Auftritte nur eine kleine Bühne. In Köln wird das anders sein. Er scheint darauf vorbereitet. In einem Interview des Bistums Paderborn beschrieb er zum Jahreswechsel seinen Job so: „Man muss einen guten Mittelweg finden zwischen einem absoluten Herrscher auf der einen Seite und dem Sozialarbeiter auf der anderen Seite. Ich bezeichne mich gerne als Enter-Trainer, der die Jungs bei Laune halten muss. Du musst Coach und Entertainer sein.“
Kommentar zu Kwasniok: Wagnis und Chance Und die Bestätigung der neuen Linie
Thomas Kessler hat mit der Verpflichtung von Trainer Lukas Kwasniok seine Ambitionen unter Beweis gestellt – und seinen Mut zum Risiko. Im Winter wäre Kwasniok beinahe beim HSV gelandet, doch der SC Paderborn ließ ihn nicht gehen. Man habe ihm „eine Lebenschance genommen“, klagte Kwasniok damals. Eine bemerkenswert offenherzige Art, mit seiner Enttäuschung umzugehen. Noch bemerkenswerter war, dass Paderborn in der Rückrunde nicht auseinanderfiel, sondern bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg spielte. Und das, obwohl Kwasniok im April auch noch mitgeteilt hatte, den Klub nach der Saison zu verlassen.
Das deutet neben dem Trainerpotenzial auf Kwasnioks Talent hin, Mannschaften auch unter Druck zusammenhalten zu können. Und sich auf Emotionen einzulassen. Die Lebenschance ergibt sich nun beim 1. FC Köln. Die im Vergleich zu Paderborn gewaltige Bühne Köln dürfte Kwasniok mit Lust betreten – so lässt es zumindest seine bisherige Karriere vermuten. Allerdings wird er mit dem 1. FC Köln in der Bundesliga von einem Tag auf den anderen ein Rampenlicht erleben, das nichts mit dem gemein hat, das er bisher kannte. Das birgt sportlich wie atmosphärisch großes Entwicklungspotenzial, aber auch Risiken.
Teils brachiale Kritik an eigenen Spielern oder der Klubspitze. Dazu die Geschichte von vor zwei Jahren, als eine Frau auf Mallorca einen Vorwurf der sexuellen Nötigung gegen den Trainer erhob. Kwasniok wurde damals von der Guardia Civil festgesetzt, bald darauf aber ohne weiteres Verfahren wieder freigelassen. Womöglich gehört eine solche Episode, selbst wenn sie juristisch folgenlos blieb, zur Antwort auf die Frage, warum einer der talentiertesten Trainer Deutschlands zuletzt vier Jahre in der Provinz verbrachte. Thomas Kessler weiß das alles, trotzdem hat er Kwasniok auch gegen Widerstände geholt. Insofern steht der Trainer für die neue Linie beim 1. FC Köln: Man hält sich für stabil genug, etwas zu wagen. Kwasnioks Verpflichtung steht damit für die sportlichen Ambitionen des FC. Und für den Mut, diese zu erreichen.
Mitgliederrat legt sich fest Mittwoch wird das Vorstandsteam vorgestellt
Der 1. FC Köln befindet sich in der Sommerpause, doch im Hintergrund tobt der Machtkampf um die Zukunft der Geißböcke. Der Mitgliederrat wird am Mittwoch sein Vorstandsteam präsentieren. Die Entscheidung steht bevor: Der Mitgliederrat des 1. FC Köln wird nach GEISSBLOG-Informationen am Mittwoch auf einer Pressekonferenz sein Vorstandsteam präsentieren. Das Gremium darf laut Satzung ein eigenes Team ins Rennen um die Präsidentschaft beim FC schicken. Zuletzt wurde gerätselt, wer diesem Trio angehören wird. Nun aber hat sich der zwölfköpfige Mitgliederrat offenbar entschieden. Damit liegt das Gremium im selbst auferlegten Zeitplan. Demzufolge sollten in den letzten zwei Wochen die entscheidenden Gespräche geführt und ein Trio zusammengestellt werden. Auch Wilke Stroman, Carsten Wettich und Tugba Tekkal hatten sich beim Mitgliederrat beworben, sind aber offenbar nicht berücksichtigt worden.
Zwei weitere Teams wollen zur Wahl antreten
Nun also wird der Mitgliederrat die Karten auf den Tisch legen. Stroman, Wettich und Tekkal haben bereits mit der Sammlung von Unterschriften begonnen. Ebenso hat das Team um den CDU-Politiker Sven-Georg Adenauer mit dem Stimmenfang begonnen. Die beiden Teams wollen gegen das Trio des Mitgliederrates antreten, wenn im September die Mitgliederversammlung ansteht. Das Team des Mitgliederrates wurde in den vergangenen Monaten in einem langen Prozess aus zahlreichen Einzelpersonen ausgewählt. Zwar hatten sich auch mehrere Dreierteams beworben. Am Ende aber fiel die Wahl auf drei Einzelpersonen, die nun gemeinsam den nächsten Vorstand der Geißböcke stellen sollen.
Verwirrende Aussage von Sauren
Zuletzt hatte Noch-Vizepräsident Eckhard Sauren überraschend kritisiert, dass der Mitgliederrat ein Dreierteam aus Einzelpersonen zusammenstellen wolle. Dabei war Sauren selbst 2019 mit Werner Wolf und Jürgen Sieger in dieser Form zusammengekommen und gewählt worden. Genauso wie 2012, als mit Werner Spinner, Toni Schumacher und Markus Ritterbach ein Trio auf diese Weise gefunden worden war. Am Mittwoch herrscht nun endlich Klarheit, wer das Team des Mitgliederrates bilden wird. Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, wonach der Steuerrechtler Dr. Jörg Alvermann sowie der Kreissparkassen-Vorstand Alexander Wüerst zusammen mit dem Sportwissenschaftler und DFB-Trainer Ulf Sobek antreten sollen. Dieses Trio ist aber bislang nicht bestätigt. Gut möglich aber, dass sich dies am Mittwoch ändert.
Veränderte Kaderplanung Was der FC jetzt mit Kessler und Berg umstellt
Der 1. FC Köln baut seinen sportlichen Bereich um. Eine erste Maßnahme betrifft die Kaderplanung der Profi- und der U21-Mannschaft. Mit Sportdirektor Thomas Kessler und dem Technischen Direktor Lukas Berg hat der 1. FC Köln eine neue Doppelspitze im sportlichen Bereich installiert. Kessler berichtet dabei an die Geschäftsführung, gemeinsam mit Berg soll der 39-Jährige aber den Lizenzspielerbereich neu aufstellen. Dazu gehören auch Kaderplanung und Scouting. Zuletzt hatte die Trainersuche im Vordergrund gestanden. Schon in diesen Prozess war Berg eingebunden, hatte mit Kessler die entscheidenden Gespräche mit den Kandidaten geführt und Lukas Kwasniok mit ausgesucht. Nun wollen Kessler und Berg gemeinsam entscheiden, wie es strukturell, aber auch personell weitergehen soll.
Holt der FC den Chefscout zurück?
Ex-Geschäftsführer Christian Keller hatte den Bereich komplett auf sich zugeschnitten, inklusive diverser personeller Veränderungen. Allein im Scouting installierte der ehemalige Sportchef mehrere einstige Mitarbeiter aus Regensburger und Hochschul-Zeiten. Offen ist noch, wie es mit diesen Keller-Vertrauten weitergehen wird. Stattdessen hatte Keller sich von Ex-Chefscout Martin Schulz getrennt. Diese Entscheidung soll rückgängig gemacht werden. Schulz soll nach Informationen des Geissblog zwar nicht mehr in seine alte Position zurückkehren. Jedoch hält man beim FC weiterhin große Stücke auf Schulz als Scout und Spielerentdecker.
Höger soll eingebunden werden
Eine der wichtigsten Veränderungen betrifft jedoch den Stellenwert der U21. Diese war bereits in den letzten Jahren aufgewertet worden, indem sie zur letzten Ausbildungsmannschaft erklärt worden war, nachdem sie jahrelang als Stiefkind und Auffangbecken für Spieler genutzt worden war, die es nicht zu den Profis geschafft hatten. Nach Informationen des Geissblog übernehmen Kessler und Berg nun die U21 in den Profibereich, sodass die Kaderplanung für Profis und U21 künftig enger verzahnt sein soll. Das betrifft auch Marco Höger. Der Ex-Profi hat gerade erst seine Karriere beendet und wird künftig als Kaderplaner für die U21 fungieren. Durch die Umstellung rückt Höger nun auch wieder enger an den Profibereich heran und soll bei Bedarf auch im Profi-Scouting mitwirken.
Welche Talente dürfen sich zeigen?
Insgesamt soll die U21 als letzte Ausbildungsmannschaft aber auch gleichzeitig als erste Profimannschaft angesehen und damit noch enger an die Bundesliga-Mannschaft herangeführt werden. Zur gemeinsamen Kaderplanung soll künftig auch gehören, Spieler noch früher bei den Profis stattfinden zu lassen, um dem Cheftrainer frühzeitig die Möglichkeit zu geben, sich Talente aus den U-Mannschaften anzuschauen. So soll vermieden werden, dass Spieler wie Justin von der Hitz den Club verlassen, weil der Profi-Cheftrainer sie noch nicht wahrgenommen hat. Die ersten Entscheidungen stehen daher nun auch an. Denn Kessler und Berg müssen im Austausch mit Kwasniok die Spieler aus der U19 und U21 nominieren, die ihre Sommer-Vorbereitung bei den Profis absolvieren werden. Bislang ist noch nicht klar, wer dazu gehören wird.
Kölner Trainer hat große Pläne Das sind die Kwasniok-Baustellen
Lukas Kwasniok (43) hat große Pläne mit dem 1. FC Köln! „Jetzt geht es erst richtig los und ich möchte mit dem FC für Furore sorgen“, verspricht der Neu-Trainer gleich zum Start Vollgas-Fußball. Damit Kwasniok der erste Köln-Trainer seit Steffen Baumgart wird, der tatsächlich Spektakel liefern kann, muss er zuvor allerdings jede Menge Baustellen schließen.
Die Kapitänsfrage
Hält der neue Coach an Timo Hübers fest oder setzt er auf einen neuen Kandidaten und Führungsspieler und damit auch auf eine neue Hierarchie in der Mannschaft? Nach wie vor ist nicht sicher, ob Hübers (Vertrag bis 2026) überhaupt bleibt. „Vielleicht hat ja auch der Verein ein Interesse daran zu sagen, wir wollen dich zu Geld machen. Was ich nicht glaube, aber es bringt jetzt nichts, da irgendwelche Lippenbekenntnisse abzugeben“, sagte er zuletzt im Podcast „kicker meets DAZN“ über seine FC-Zukunft.
Die Sturm-Schwäche
DAS FC-Problem seit mindestens 2 Jahren. Nach dem Abgang von Tim Lemperle (Hoffenheim) hat Sport-Boss Thomas Kessler mit Ragnar Ache (26/18 Tore) bereits einen Top-Mann geholt. Ein weiterer Star-Stürmer soll folgen. Damion Downs (20/Vertrag bis 2026) liegt ein unterschriftsreifer Vertrag auf Verlängerung vor. Adamyan, Dietz und Tigges sollen den Klub verlassen.
Das Chef-Problem
Köln fehlen Führungsspieler. Platt ausgedrückt: Drecksäcke im Team! Das zeigte sich zuletzt immer wieder. Vor allem im Abstiegsjahr 2023/2024 und in schwierigen Phasen in der Aufstiegs-Saison.
Das Abwehr-Chaos
Kölns Hintermannschaft war viel zu wackelig und löchrig in den letzten beiden Jahren. Dominique Heintz (31) war zumindest in der Aufstiegs-Saison die einzige echte Konstante, ihm fehlt aber Tempo. Hübers spielt nicht konstant genug, leistet sich zu viele Fehler. Die Winter-Neuzugänge Jusuf Gazibegovic (25) und Joël Schmied (26) haben bislang nicht eingeschlagen. Max Finkgräfe (21) steht vor dem Abflug. Heißt: Hinten müssen drei Neuzugänge her – mit viel Tempo und direkt mit Erstliga-Niveau.
Die Thielmann-Position
Jan Thielmann wurde unter Ex-Sportboss Christian Keller regelrecht versaut. Sein Marktwert stürzte von 9 Mio. Euro (November 2022) auf 3 Mio. Euro (März 2025) ab. Ist als Rechtsverteidiger, wo ihn vor allem Keller sah, komplett verschenkt! Thielmann ist ein Offensivmann mit Mega-Drang zum Tor – und genau da muss ihn Kwasniok endlich wieder einsetzen. Das hatte auch Aufstiegs-Trainer Friedhelm Funkel in den letzten beiden Spielen erkannt, Thielmann bedankte sich mit Top-Vorstellungen!
Steffen Tigges: Echte Chance oder Abgang Was will Kwasniok?
Die Kaderplanungen beim 1. FC Köln schreiten voran. Neben weiteren geplanten Zugängen wird es auch Abgänge geben müssen. Ein Kandidat ist Stürmer Steffen Tigges. Doch er kämpft um seinen Verbleib. In dieser Saison stand er in 16 Zweitligaspielen auf dem Platz, in denen ihm weder ein Treffer noch ein Assist gelingen wollte. Keine Frage, die abgelaufene Saison ist für Kölns Stürmer Tigges alles andere als zufriedenstellend verlaufen. Beim 1. FC Köln hat der 1,94 Meter große Angreifer noch einen Vertrag bis 2026. In den kommenden Tagen stehen nun die intensiven Gespräche an, wie es weiter geht. Bekommt der Stürmer nochmal eine echte Chance oder wird er verkauft?
Tigges bemängelt: Keine echte Chance unter Struber
Beim FC war die Tendenz zum Ende der Saison eher Richtung Tigges-Abgang. Es hieß, dass Tigges bei einem entsprechenden Angebot gehen könne. Der neue Sportdirektor Thomas Kessler wäre also gesprächsbereit und würde im Sinne des langjährigen FC-Stürmers eine Lösung finden. Die Tigges-Seite kämpft aber um einen Verbleib am Geißbockheim, der Stürmer würde gerne allen zeigen, was er wirklich drauf hat. Was Tigges bedauert: Unter Trainer Struber bekam er nie wirklich eine richtige Chance. Und gerade ein Angreifer braucht Vertrauen. In drei Spielen stand er in der Startformation – alle drei Spiele wurden gewonnen.
Tigges glaubt nun, dass die Zukunft offen ist. Eine Entscheidung ist also noch nicht gefallen. Die Hoffnung: Vom Spielertyp könnte er genau in das Anforderungsprofil des neuen Trainers Lukas Kwasniok passen. Unter dem neuen Coach sollte alles wieder bei null losgehen. Gut möglich, dass sich der Trainer Tigges in den ersten Einheiten genauer anschauen will. Das werden die Gespräche in den nächsten Tagen zeigen. Anfang Juli beginnt dann daas Training am Geißbockheim. Dem Vernehmen nach hat Tigges Angebote aus dem In- und Ausland vorliegen, doch der erste Ansprechpartner bleibt natürlich der FC. Hier in Köln hat er in 81 Spielen (55 davon in der Bundesliga) bislang zehn Tore erzielt und zwei vorbereitet. Ob mehr folgen? Die Zukunft von Tigges hängt nun auch maßgeblich von Kwasniok ab. Die Frage ist, mit welchem Offensiv-Personal er in die Bundesliga-Saison gehen will?
Nach FC-Gerücht: Bundesliga-Profi bestätigt Wechselgedanken
Der 1. FC Köln soll sich mit Wolfsburgs Jakub Kaminski beschäftigen. Tatsächlich hätte der Flügelspieler nichts dagegen, den VfL zu verlassen. Bei der polnischen Nationalmannschaft sprach Kaminski über seine Wechselgedanken.
Von den zahlreichen Spielern, die aktuell beim 1. FC Köln gehandelt werden, hat er in der Vergangenheit wohl die höchste Transfersumme gekostet. Zehn Millionen Euro ließ der VfL Wolfsburg sich Jakub Kaminski kosten, als dieser 2022 von Lech Posen kam. Nun spielt der 23-Jährige mit dem Gedanken, die Niedersachsen zu verlassen.
Der polnische Fußballkommentator und Sportjournalist Mateusz Borek berichtete zuletzt vom Interesse des FC. Laut Sky soll es bereits erste Gespräche mit Kaminskis Vertretern gegeben haben. Kaminski: „Da tut sich etwas“
Als der Pole am Freitagabend nach einem Testspiel mit der Nationalmannschaft – 2:0 gegen die Republik Moldau – auf Köln und einen möglichen Abschied aus Wolfsburg angesprochen wurde, bestätigte er: „Es stimmt, da tut sich was.“
Das Portal WP SportoweFakty zitiert Kaminski wie folgt: „Ich werde schlauer sein, wenn ich erfahre, wer Wolfsburgs neuer Trainer wird. Ich werde wahrscheinlich mit ihm sprechen und wissen, ob er mich in seinen Plänen sieht. Ich muss nicht unbedingt weggehen, obwohl ich eher dazu neige, mein Umfeld zu wechseln – vielleicht sogar mein Land.“
Wir werden sehen, welche Möglichkeiten es auf dem Markt gibt, ich bin offen. Jakub Kaminski
Nach den Länderspielen wolle er sich mit seinem Berater zusammensetzen. „Wir werden sehen, welche Möglichkeiten es auf dem Markt gibt, ich bin offen“, so Kaminski weiter. Der Hinweis, dass es ihn auch weg aus der Bundesliga ziehen könnte, dürfte dafür sprechen, dass der FC nicht der einzige Interessent ist. Rechter Schienenspieler im Kwasniok-System?
Mit dem 21-fachen Nationalspieler würden die Geißböcke einen echten Allrounder dazugewinnen. Ob offensiv oder defensiv, ob links oder rechts: Kaminski hat in seiner Karriere schon sämtliche Positionen auf beiden Flügeln gespielt.
Aus Kölner Sicht womöglich besonders spannend: In der polnischen Nationalmannschaft lief Kaminski in der Vergangenheit regelmäßig als rechter Schienenspieler neben einer Dreierkette auf. Das könnte zum 3-4-3-System passen, das Lukas Kwasniok bevorzugt in Paderborn spielen ließ. Kaminski, der auch Erfahrung als Rechtsverteidiger mitbringt, wäre eine Alternative zu Jusuf Gazibegovic – aber auch eine Option für beide offensiven Flügel. Zurück
„Ich liebe ihn!“ Kwasniok schwärmt über Transfer-Kandidaten
Gleich zwei Spieler des SC Paderborn werden beim 1. FC Köln gehandelt und könnten Lukas Kwasniok folgen. Über einen dieser Transfer-Kandidaten schwärmt der neue Trainer der Geißböcke in einem besonderen Maße.
Dass Aaron Zehnter, ein als großes Talent geltender U20-Nationalspieler für die linke Außenbahn, beim 1. FC Köln gehandelt wird (der GEISSBLOG berichtete), ist im Grunde nur folgerichtig – angesichts der Verpflichtung von Trainer Lukas Kwasniok und der anhaltenden Gerüchte bezüglich eines Abschieds von Max Finkgräfe.
Das laut Kölner Stadt-Anzeiger bestehende Interesse an Calvin Brackelmann, der in der vergangenen Zweitliga-Spielzeit gemeinsam mit Kwasniok, Zehnter und dem SC Paderborn als Tabellenvierter knapp den Aufstieg verpasste, kommt da schon deutlich überraschender. Oder auch nicht, wenn man den neuen Kölner Chefcoach über den Innenverteidiger reden hört. Calvin Brackelmann „ein fantastischer Typ“
Im Podcast From Coach to Coach schwärmte Kwasniok im vergangenen November über Brackelmanns Entwicklung beim SCP: „Der kam zu uns, das kannst du gar keinem erzählen. Beim OSV Rastatt (Kwasnioks erstem Verein als Trainer, 2007 in der Landesliga) gab es keinen, der unfitter war als er. Der ist jetzt eine Maschine, ein fantastischer Typ.“
Brackelmann fühle sich wohl, könne sich ausleben. „Der haut dir Sprüche um die Ohren“, erzählte Kwasniok lachend und beschrieb den 25-Jährigen wie folgt: „Schnell, linker Fuß, groß, körperlich noch nicht ganz robust, sodass er noch nicht jede Einheit am Limit gehen kann. Aber ich liebe ihn, ich liebe ihn!“
Wir lieben Lukas alle. Calvin Brackelmann über Kwasniok
Diese Zuneigung beruht im Übrigen auf Gegenseitigkeit. Anfang Mai, als Kwasnioks Abschied aus Paderborn längst feststand, erklärte Brackelmann stellvertretend für die Mannschaft: „Wir lieben Lukas alle.“ Aaron Zehnter „eine Waffe“
Sollte der Abwehrspieler seinem bisherigen Trainer tatsächlich folgen, wäre es eine Rückkehr. Denn 2017 war Brackelmann schon einmal zum FC gewechselt, damals aus dem Nachwuchs von Hansa Rostock zur Kölner U19. Nach einer vielversprechenden Saison bei den A-Junioren wurde er in der U21 der Geißböcke in eineinhalb Jahren allerdings nur noch elfmal eingesetzt.
Im Januar 2020 verabschiedete sich Brackelmann daher zur Zweitvertretung des FC Schalke 04, landete dann nach zwischenzeitlicher Vereinslosigkeit über die Stationen Rödinghausen, Lübeck und Ingolstadt schließlich in Paderborn bei Kwasniok. „Der war schon 24, den wollte eigentlich keiner, da war schon ein Stempel drauf“, so der neue FC-Coach rückblickend.
Doch auch über Zehnter äußerte sich Kwasniok lobend, wusste bereits im Rahmen der Podcast-Aufzeichnung im November 2024: „Die Leute sind ja nicht blind. Der ist in aller Munde. Da glüht das Telefon schon.“ Wobei der Trainer auch scherzte: „Wenn ich den auf rechts hinstelle, dann sieht das genauso chaotisch aus wie ein Verkehrspolizist, der an einer Ampel versucht, die Autos zu leiten, wenn die Ampel ausfällt.“ Auf der linken Seite allerdings sei Zehnter „eine Waffe“.
Kaderplanung des 1. FC Köln: Die ersten Transfers sind vielversprechend, es fehlt aber noch Bundesliga-Erfahrung
Mit Ragnar Ache und Isak Johannesson hat der 1. FC Köln zwei Topspieler der 2. Liga verpflichtet. Mit Aaron Zehnter und Calvin Brackelmann sollen die Geißböcke an zwei weiteren interessiert sein. Doch reicht das? Der 1. FC Köln sollte auf Bundesliga erfahrene Transfers setzen.
Die Leistungen der bisherigen Neuverpflichtungen haben in der abgelaufenen Saison durchaus beeindruckt. Doch bestehen die Akteure auch in der Bundesliga? Die Vergangenheit zeigt, dass das Vorgehen mitunter durchaus riskant sein kann. Der 1. FC Köln sollte auf Bundesliga erfahrene Transfers setzen.
Das erste Spiel in dem Wissen künftig für den 1. FC Köln aufzulaufen, hätte für Isak Johannesson doch gar nicht viel besser laufen können. Der Mittelfeldspieler feierte mit der Nationalmannschaft Islands einen verdienten 3:1-Erfolg in und gegen Schottland. Der 22-Jährige stand in der Anfangsformation, brachte zwar nichts Zählbares auf das Tableau, lieferte aber mehr als 70 Minuten eine sehr solide Leistung ab. Auf dem Platz sorgte die Kölner Neuverpflichtung für Akzente in der Offensive und Ruhe in der Defensive, in der vergangenen Woche dafür mit dem Wechsel zum FC für mächtig Wirbel. Auf der einen Seite die Düsseldorfer Anhänger, die nach dem Weggang eines ihrer Leistungsträger (und das auch noch zum Rivalen) den Spieler mit Wut und Frust überhäuften, auf der anderen Seite die FC-Fans voller Vorfreude. Reichen Zweitliga-Topspieler aus?
Denn für den FC ist die Verpflichtung bereits die zweite eines Topspielers, der in der abgelaufenen Zweitliga-Spielzeit für Furore gesorgt hat. Ragnar Ache ist bekanntlich der erste. Der Stürmer erzielte 18 Tore, bereitete drei weitere vor, kam auf die meisten Abschlüsse, war einer der Erfolgsgaranten des FCK. Angeblich sind die Geißböcke zudem auch noch an Aaron Zehnter interessiert. Vielleicht der beste linke Außenbahnspieler der vergangenen Spielzeit und mit Calvin Brackelmann an einem routinierten Innenverteidiger, der die Defensive des Aufstiegskandidaten aus Paderborn zusammengehalten hat. Ein Stürmer, Mittelfeldspieler, Außen- und ein Innenverteidiger – so ein wenig macht es den Eindruck, als würde der FC die offenen Baustellen positionsgetreu mit den jeweiligen Topspielern der Liga schließen wollen.
Auch, wenn die Neuverpflichtungen und potenziellen Transfers sicherlich Verstärkungen beim FC darstellen können oder könnten, stellt sich die Frage, ob es am Ende reichen wird, sich eben nicht mit Bundesliga erfahrenen Spielern zu verstärken. Das reguläre Transferfenster ist bekanntlich noch gar nicht geöffnet, die Transferphase noch jung und es kann und wird wohl noch viel passieren, und dennoch kommen die bisher als Königstransfer empfundenen Spieler eben aus der 2. Bundesliga, weisen keine oder nur Joker-Bundesliga-Erfahrung auf. Das gilt auch für den neuen Coach Lukas Kwasniok. Das muss ganz sicher nichts heißen, kann es aber. Denn sollten die Geißböcke keine Bundesliga erfahrenen Spieler verpflichten, wäre ein Vergleich mit der Aufstiegssaison 2019/20 angebracht. Erfolge machen Hoffnung
Damals schlitterten die Kölner mehr schlecht als recht in die neue Bundesliga-Saison. Acht Punkte holte der FC aus den ersten 14 Spielen, scheiterte in der 1. Runde des DFB-Pokals an dem 1. FC Saarbrücken. Schon im November war für den damaligen Coach Achim Beierlorzer Schluss. Auf der Fehlersuche wurden im Grunde zwei Dinge genannt. Der Mannschaft fehlen die Bundesliga erfahrenen Verstärkungen und der Trainer ist für eine Mannschaft wie den 1. FC Köln ebenfalls zu grün hinter den Bundesliga-Ohren. Neben Beierlorzer ging auch Armin Veh, wohl in dem Wissen, dass bei der Kaderplanung einiges schief gelaufen ist. Dabei war der Kader kein schlechter: Anthony Modeste, Jhon Cordoba, Jonas Hector, dazu die Nerverpflichtungen Ellyes Skhiri oder Sebastiaan Bornauw. Und doch wurde es eine einzige Zitterpartie.
Gut möglich, dass der FC ja auch noch Bundesliga erprobte Spieler bekommt. Spieler wie Tom Krauß oder Jakub Kaminski. Und wenn nicht, müssen es die anderen richten.