Kommentar zum FC-Aufstieg Mit Schlagseite Richtung Bundesliga
Zumindest die Mission ist erfüllt: Der 1. FC Köln steht als Aufsteiger in die Bundesliga fest. Die Fans dürfen feiern. Die Verantwortlichen am Geißbockheim aber sollten nicht zu laut die Korken knallen lassen. Es wartet viel Arbeit auf die Bosse. In der ersten Klasse mag der Klub wieder sein. Aber erstklassig? Da fehlt noch eine ganze Menge. Nach dem Aufprall gegen den „Eisberg Abstieg“ mag das einst so stolze Schlachtschiff FC wieder Fahrt aufgenommen zu haben. Doch es scheint, als seien die vielen Lecks nur notdürftig geflickt, die Maschinen nicht wirklich unter Dampf. Die „MS Hennes“ geht mit Schlagseite ins raue Bundesliga-Gewässer. Trainersuche, Spielerverpflichtungen, Vorstandswahl: Es wird viel passieren in diesem Sommer. Damit das Schlachtschiff FC die nötige Fahrt aufnimmt, müssen die Querelen aufhören, alle an einem Strang ziehen. Nur dann kann die MS Hennes mit neuem Mut die Segel Richtung Bundesliga setzen!
Nachdreher: Offensivabteilung ballert den 1. FC Köln zurück nach oben
Um 22.18 Uhr war es für den 1. FC Köln endlich geschafft: Nach einer nicht immer störungsfreien Saison haben die „Geißböcke“ die direkte Rückkehr in die Bundesliga durch einen 4:0-Erfolg in Fürth unter Dach und Fach gebracht – zwei Spieltage vor Schluss ist den Rheinländern der Aufstieg und die Zweitliga-Meisterschaft nicht mehr zu nehmen. Großen Anteil daran hat das treffsichere Sturmduo der Kölner, das in der Historie der 2. Liga seinesgleichen sucht. „Uns fällt natürlich ein Stein vom Herzen. Es ist für mich als Kölner ein unbeschreibliches Gefühl, das zwei Spieltage vor Schluss geschafft zu haben“, war FC-Mittelfeldspieler Marco Höger vor dem Start in die Aufstiegsfeierlichkeiten begeistert. „Fazit: Ziel erreicht, klar, nicht immer souverän, nicht immer mit Zauberfußball, aber das, was wir uns vor der Saison vorgenommen haben, haben wir erreicht“, gab der Routinier zu Protokoll.
Im Fall besonderer Erfolge des ersten Fußballklubs der Stadt gehört es zu den Kölner Bräuchen, die Plastik "Ruhender Verkehr" auf dem Hohenzollernring zum Mittelpunkt der Freudenfeier zu machen. Die Leute springen dann singend und biertrinkend auf dem Kunstwerk herum, während drum herum die Autos hupen, aber es braucht kein Denkmalschützer einzuschreiten, weil es sich bei dem Artefakt um einen robust in Beton eingegossenen Opel Kapitän aus dem Jahr 1960 handelt, der solche Manöver problemlos verkraftet. So kamen also auch am Montagabend um elf die Kunstfrevler zusammen, um nach dem 4:0 des 1. FC Köln in Fürth den Aufstieg in die erste Liga zu begehen. Das Innenleben des Vereins ist jedoch aufgewühlt.
Kommentar: Endlich wieder Karneval 1. FC Köln ist zurück in der 1. Liga
Der 1. FC Köln ist zurück in der Bundesliga. Doch es gibt viele Nebengeräusche. Es ist und bleibt ein Karnevalsklub. Am Wochenende war ich zu Gast bei der Kommunion meines Patenkindes. Das Mädchen lebt in Köln und sein Vater ist ein sehr erfolgreicher Jurist, worüber dieser aber ungern spricht, denn er sieht sich als beruflich gescheitert. Spätestens nach dem dritten oder vierten Kölsch, diesmal also kurz nach der Kommunionmesse, kommt er auf sein großes Leid zu sprechen, den lädierten Rücken, der eine Torwartkarriere verhinderte. „Ohne den hätte ich auch ein Tünn sein können. Oder wenigstens ein Bodo.“ Mein Freund ist zum Start der vorletzten Saison in ein Haus ganz nah am Stadion des 1. FC Köln gezogen. „Von hier kannst du jedes Tor hören“, sagte er bei der Einweihungsfeier. Leider hörte man dann viele Monate: gar nichts. Egal, das ist ja jetzt alles vergessen, Aufstieg!
Hauen und Stechen um Vorstandsposten. Trainerentlassung kurz vor dem Aufstieg. Spöttische Spieler im Moment des Erfolgs. Der 1. FC Köln ist und bleibt Meister eines speziellen Fachs. Der Regisseur eines komplexen Autorenfilms hätte die Bilder kaum kunstvoller komponieren können, die der 1. FC Köln am Ende seines Weges durch die zweite Liga am Montagabend in die Welt schickte. Die ziemlich lieblosen „Widder do“-T-Shirts, die sich alle übergestreift hatten, deuteten dezent an, dass dieser Aufstieg keinen wirklich prominenten Platz in den Klub-Annalen einnehmen wird. Auch den Gesichtszügen von André Pawlak war die Ambivalenz seiner Emotionen anzusehen. „Wir haben das nur über die Ziellinie gebracht“, sagte der Trainer und gratulierte seinem vor einigen Tagen entlassenen Vorgänger Markus Anfang.
Anfang kriegt Entschuldigung, Glückwünsche & satte Belohnung
Für TV-Sender Sky war André Pawlak ein Rekordtrainer: Mit nur einem Sieg wurde der Interimscoach zum Aufstiegshelden. Aber der 48-Jährige wusste wohin mit den Komplimenten: „Mein Anteil am Aufstieg ist ein Zweiunddreißigstel. Markus Anfang gehört der Löwenanteil des Erfolgs. Und dafür erhält der Ex-FC-Coach noch 400.000 Euro Aufstiegsprämie!“ Inzwischen ist klar, dass man mit Anfangs Ausbeute zum Zeitpunkt seiner Entlassung bereits durch war. Nahezu alle dachten im Triumph auch an den geschassten Anfang. „Das alte Trainerteam hat einen großen Anteil am Aufstieg. Die 59 Punkte konnten sich sehen lassen. Heute haben wir den Deckel drauf gemacht“, sagte Louis Schaub. Anfang bleibt zu wünschen, dass er sich nach dem geglückten Aufstieg nun bald noch von seiner Ex-Mannschaft verabschieden darf.
Keita-Ruel lässt Gerücht um FC-Wechsel weiter köcheln
?Nach dem sofortigen Wiederaufstieg kann der ?1. FC Köln für das Oberhaus planen. Um dauerhaft Bundesliga-tauglich zu bleiben, werkeln die Kaderplaner des Effzeh bereits an dem Kader für die kommende Spielzeit. Dabei sollen die Verantwortlichen auf einen Angreifer von Greuther Fürth gestoßen sein. In der Domstadt kennt er sich bereits bestens aus – und scheint einem Wechsel nicht abgeneigt. Ein Zitat von Max Eberl ist hängengeblieben. „Von Hals bis Fuß ist er Bundesliga, aber der Kopf ist Kreisliga“, soll der Sportdirektor von Mönchengladbach laut Keita-Ruel einst über ihn gesagt haben, als er für die U19 der Fohlen kickte. In der Regionalliga knipste der inzwischen 29-Jährige für die SG Wattenscheid 09 und den Wuppertaler SV. In der 3. Liga ging der Angreifer für Fortuna Köln auf Torejagd. Im vergangenen Sommer wechselte der gebürtige Wuppertaler dann in die 2. Liga zu Greuther Fürth und entpuppte sich mit 10 Treffern als Volltreffer.
Mit einem Sieg in seinem ersten Spiel als Cheftrainer des 1. FC Köln führte André Pawlak das Team zum Aufstieg. Er vollendete damit die Arbeit seines Vorgängers Markus Anfang. Der Erfolg ist der Abschluss eines sehr wechselhaften und eher unterkühlten Zweitligajahres.
1. Die Kölner Torfabrik Wenn sich die Kölner in dieser Saison auf eines verlassen konnten, dann war es ihre Offensive. Bisher erzielte das Team 80 Buden – so viele wie noch nie zuvor im Unterhaus. In 32 Spielen blieb die Mannschaft nur dreimal ohne eigenes Tor. Auf der anderen Seite traf der FC in 15 Spielen dreimal oder häufiger.
2. Von Höger bis Terodde: Zwölf Kölner Torschützen In dieser Saison trugen sich bisher insgesamt 12 Kölner Spieler in die Torjägerliste ein. Innerhalb der Liste gibt es aber ein recht hohes Gefälle.
3. Routiniers spielten, Talente guckten zu Für das Projekt Wiederaufstieg setzte Anfang auf einen recht kleinen Kreis von erfahrenen Spielern, die sein Vertrauen nicht regelmäßig rechtfertigten. Talente wie Özcan oder Hauptmann bekamen dagegen kaum eine Chance.
4. Seriensiege als Basis Köln wollte den Wiederaufstieg mit einem Punkteschnitt von zwei Zählern pro Spiel (68 ) erreichen. Nun genügten 62 Punkte sogar zur Meisterschaft.
5. Drei Krisen bedeuten das Ende für Markus Anfang Als die Mannschaft zum zweiten Mal in drei Spielen hintereinander sieglos blieb und die dritte Krise erlebte, war der Kredit des Trainers aufgebraucht. Dieser hatte sich zuvor noch vor "seine Jungs" gestellt.
Nach dem festgezurrten Aufstieg laufen die Planungen für die Bundesliga beim 1. FC Köln auf Hochtouren. Armin Veh fahndet nach einem geeigneten Trainer für den qualitativ hochwertigen, aber launenhaften Geißbock-Kader. Einem Bericht zufolge könnte die Wahl auf Dieter Hecking fallen. Zumindest behauptet das die "Sport Bild". Angeblich könnte der gute Draht zwischen Veh und Hecking, die einst gemeinsam für die Fohlenelf spielten, den Ausschlag geben. Nach der Rückkehr ins Oberhaus würden bald "konkrete Gespräche geführt", heißt es. Dabei sollen mögliche Neuzugänge ebenso Thema sein wie die vertraglichen Modalitäten einer Zusammenarbeit. Veh soll mit dem Gedanken spielen, einen erfahrenen Trainer an den Rhein zu holen. Dieser muss, anders als Vorgänger Markus Anfang es tat, die Zügel anziehen, um der gefährlichen Grüppchenbildung im Team entgegenzuwirken. Ob der 54-Jährige zum 1. FC Köln wechselt, entscheide sich dem Bericht zufolge schon in Kürze. Hecking wolle sich zunächst mit seiner Familie und seinem Berater besprechen.
Cordoba wie entfesselt FC-Offensive nicht zu stoppen
Der 1. FC Köln ist zurück in der Bundesliga. Trotz dreier Schwächeperioden und der Entlassung von Trainer Markus Anfang, war der Effzeh am Ende nicht aufzuhalten. Das lag vor allem an einer Offensive, die einen Klassenunterschied ausmachte. Während Simon Terodde in der Hinrunde wie am Fließband traf, war Jhon Cordoba in der zweiten Saisonhälfte der beste Angreifer der Zweiten Liga. Am Ende war es Cordoba, der die Domstädter per Dreierpack zurück ins Oberhaus schoss. Mit seinen Saisontreffern 18, 19 und 20 krönte er am Montagabend in Fürth seine herausragende Spielzeit. Der Kolumbianer war in den vergangenen Monaten nicht zu stoppen und hat es seinen Kritikern nach einer schwachen Premieren-Saison im FC-Dress gezeigt. Über die gesamte Spielzeit hinweg rief der 25-Jährige konstant starke Leitungen ab.
André Pawlak hatte sich die Situation zwar nicht ausgesucht, doch er überstand sie souverän: In seiner ersten Partie als Trainer einer Profimannschaft war er mit dem 1. FC Köln gleich in die Bundesliga aufgestiegen, darauf müssen andere ein ganzes Trainerleben warten – und schaffen es am Ende womöglich doch nicht. Pawlak wählte einen bescheidenen Ansatz. „Großes Kompliment an alle, die mitgewirkt haben, auch an meinen Vorgänger und sein Trainerteam. Das war wirklich ganz hervorragende Arbeit." , und am Ende haben wir es heute dann über die Ziellinie gebracht“, sagte er kurz nach dem Schlusspfiff. Drexler kann gut nachvollziehen, was es für Markus Anfang bedeutete, nicht dabei zu sein beim Schritt über die Ziellinie. Anfang hält sich zurzeit im Ausland auf, es war ein schwerer Abend für ihn. Näher an einen Aufstieg kann ein Trainer eine Mannschaft kaum führen. „Alle, die mit uns gearbeitet haben, haben sich den Aufstieg verdient“, sagte Schaub. Während die Kölner Spieler also im Ziel zurückblickten und ihren Ex-Trainer zumindest aus der Ferne einbezogen, äußerte sich von den FC-Offiziellen niemand in Anfangs Richtung. Abgesehen von Werner Spinner, dem ehemalige Präsidenten: „Ich freue mich unheimlich über den Aufstieg und auch sehr für Markus Anfang, der diesen Aufstieg erreicht hat, und danke ihm für seinen Einsatz für den FC.“
FC: Wer muss im Sommer gehen? Nur vier Verträge laufen aus
Nach dem Aufstieg gilt es zu klären, wer kommende Saison auf der Trainerbank der Geißböcke Platz nehmen wird. Interimscoach Pawlak gilt als ein Kandidat, aber auch externe Lösungen werden zumindest medial gehandelt. Zum anderen steht es außer Frage, dass der Kader für die Bundesliga in vielen Bereichen optimiert werden muss. Kein Geheimnis ist es, dass es dem Aufgebot im Defensivbereich an Schnelligkeit mangelt. Mindestens ein Innenverteidiger und ein Sechser stehen deshalb auf der Wunschliste. Damit der mit 30 Profis ohnehin schon recht große Kader nicht noch weiter aufgebläht wird, muss Geschäftsführer Veh allerdings auch Spieler abgeben. Das wird schon alleine deshalb nicht einfach, weil nur vier Verträge enden (Führich, Lehmann, Kessler und Geis). Einige Spieler mit noch länger laufenden Verträgen werden sich aufgrund unbefriedigender Einsatzzeiten sicherlich auch ihre Gedanken machen. Dazu zählen Sörensen, Bader, J. Horn, Koziello, Hauptmann und Özcan. Während bei Hauptmann bereits über eine Rückkehr auf Leihbasis zu Dynamo Dresden spekuliert wird, ist eine Leihe auch bei Bader vorstellbar.
So tief der Frust über seine Endspurt-Entlassung auch sitzt – ein bisschen wird auch Ex-Coach Markus Anfang (44/31 Spiele - 59 Punkte) gestern auf dem Sofa über „seinen“ Aufstieg und den Erfolg seiner Mannschaft gejubelt haben.Mit dem Sieg in Fürth ist nicht nur seine Mission vorzeitig und jetzt auch rechnerisch erfüllt. Anfang kriegt trotz Entlassung auch noch einen Finanz-Nachschlag. Nach BILD-Informationen stehen ihm knapp 400?000 Euro Aufstiegs-Prämie zu. Verdient, schließlich war die Mannschaft aufgrund der Patzer der Konkurrenten und des gigantischen Torverhältnisses im Grunde schon vor dem ersten Spiel ohne Anfang durch.
Planungen für Bundesliga laufen FC hat Ösi-Verteidiger auf der Liste
Bekannt ist, dass Veh Hannover-Verteidiger Waldemar Anton (22) für einen „interessanten Spieler“ hält. Doch 96-Boss Martin Kind will um den Abwehrspieler eine neue Mannschaft aufbauen, soll als Schmerzgrenze einen Betrag von rund 12 Milo. Euro aufrufen. Der wäre für den FC nur finanzierbar, würde man Meré für einen adäquaten Preis los. Angebote könnten auch für Cordoba und Drexler reinflattern. Geis darf auf einen neuen Vertrag hoffen. Was dem Kader fehlt, sind junge, schnelle Leute. Wie zum Beispiel Dario Maresic. Der 19-jährige Innenverteidiger von Sturm Graz steht nach EXPRESS-Informationen auf der Liste der Kölner. Der österreichische U21-Nationalverteidiger stand schon im Sommer 2018 bei Hannover 96 auf dem Zettel, damals verlängerte er bei Sturm. Jetzt könnte er für rund drei Mio. Euro den Klub verlassen. Fürs defensive Mittelfeld galt Slavia Prags Tomas Soucek (24) als Topkandidat. Doch hat nun Werder Bremen die Fühler ausgestreckt und soll derzeit die Nase vorn haben beim tschechischen Abräumer.
Neuer Innenverteidiger für die U23: Werder Bremen hat Dominik Becker aus der U19 des 1. FC Köln zur neuen Saison verpflichtet. Das teilte der Verein am Mittwoch mit. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Dominik Becker einen talentierten Abwehrspieler zu uns holen können, dessen Weg wir schon länger verfolgt haben“, sagt Sportchef Frank Baumann in einer Vereinsmitteilung. „In den vergangenen Jahren hat er sich hervorragend entwickelt und auch in der Junioren-Nationalmannschaft positive Akzente gesetzt.“ Der 19-Jährige, 1,80 Meter groß, ist eigentlich Innenverteidiger, sei aber in der Defensive flexibel einsetzbar und kann auch als Außenverteidiger spielen, erklärt Björn Schierenbeck, Direktor von Werders Nachwuchsleistungszentrum, und kündigt an: „Dominik Becker wird in der kommenden Saison ein wichtiger Bestandteil unseres U23-Kaders sein.“
„Ich werde keine Spieler holen, die der Trainer nicht will“
Nach dem Aufstieg ist vor dem Kampf um den Klassenerhalt: Für den 1. FC Köln beginnt mit der perfekt gemachten Rückkehr in die Bundesliga die Vorbereitung auf die kommende Saison. Im Mittelpunkt steht Sportchef Armin Veh. Der 58-Jährige muss erst einen neuen Trainer verpflichten, ehe er sich um den Kader kümmern kann. Es gibt noch zwei Spiele, mit denen Pawlak und Schmid Werbung für sich machen können. Der eigentliche U21-Coach hat noch ein Jahr Vertrag beim FC und war vor zwei Wochen noch davon ausgegangen, dass er diesen als Regionalliga-Coach des FC erfüllen würde. Nun wittert er die Chance auf eine dauerhafte Beförderungen zu den Profis. Aber Veh hält bereits nach Alternativen Ausschau. Da überrascht der kursierende Name von Dieter Hecking nicht, schließlich blieb der 54-Jährige auf seinen fünf Bundesliga-Stationen im Schnitt jeweils drei Jahre – eine lange Zeit im kurzlebigen Trainerbusiness. Spätestens in der Woche nach dem Saisonende soll die Entscheidung in der Trainerfrage fallen. Bis dahin können Pawlak und Schmid noch für sich werben.
Innenverteidiger: Warum ein Boateng-Deal den FC beträfe
Beim 1. FC Köln richten sich alle Augen auf den Ligastart am Samstag beim VfL Bochum. In der Startelf des Effzeh wird wohl sicher Jorge Meré stehen. Während der Spanier beim Effzeh gesetzt ist, scheint es bei Frederik Sörensen auf einen Abschied hinauszulaufen. Noch fehlen die Angebote. Doch ein Transfer von Jerome Boateng zu Paris St. Germain könnte das ändern. Paris sucht und will Boateng. Bekommt der französische Meister seinen Wunschspieler, wird der FC Bayern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selbst noch einmal auf dieser Position tätig werden. Wer dann der Wunschspieler wäre, ist auch schon klar: Benjamin Pavard vom VfB Stuttgart. Der Franzose steht für 2019 schon im Wort. Ein Wechsel schon in diesem Sommer wäre plötzlich denkbar. Die Schwaben hätten somit zwar einen Schlüsselspieler verloren, dafür aber sehr viel Geld für mindestens einen, wenn nicht gar zwei Nachfolger auf dieser Position. Und so könnte das Dominospiel beginnen.
Klassenerhalt: Jetzt muss der FC die großen Talente halten
Die U21 des 1. FC Köln hat sensationell den Klassenerhalt geschafft. Doch die Aufgaben, die sich im Nachwuchs auftürmen, sind groß. Insbesondere müssen die Kaderplaner und Nachwuchsleiter die vielversprechenden Talente aus der U19 und U17 langfristig an den FC binden. Der erste Jungstar verlässt den Verein jedoch bereits.Aktuell ist Dominik Becker verletzt. Doch er fehlt der U19 spürbar, wie Stefan Ruthenbeck zuletzt betonte. Der Trainer der A-Junioren des 1. FC Köln würde gerne in der Schlussphase der Saison auf den Innenverteidiger zurückgreifen. Doch Becker wird möglicherweise nie mehr für den Effzeh auflaufen – denn nun steht fest: Der deutsche U19-Nationalspieler verlässt die Geissböcke und wechselt zum SV Werder Bremen in die U23. Dass Becker wechselt, ist nicht nur ein Verlust, der dem FC weh tut. Er sendet auch ein Signal an andere Talente. Dies müssen die Geissböcke nun versuchen aufzuhalten.
Trainersuche: Kommt Sonntag der neue FC-Coach nach Köln?
Der Aufstieg ist klar, jetzt steht ein anderes Thema ganz oben auf der FC-Agenda – die Suche nach einem Cheftrainer für die Bundesliga. Neben Interimscoach André Pawlak und Gladbachs Dieter Hecking ist nach EXPRESS-Informationen vor allem ein Kandidat in den Fokus gerückt. Der Trainer des nächsten Kölner Gegners Jahn Regensburg: Achim Beierlorzer (51). Sein Name war am Geißbockheim schon im Winter gefallen. Vor dem direkten Aufeinandertreffen am Sonntag in Müngersdorf zählt er weiter zum Kandidatenkreis. Aber: Der FC müsste Beierlorzer aus seinem Vertrag (läuft bis 2022) rauskaufen. Veh: „Es wird nicht lange dauern, bis wir bekannt geben, wer das Kommando übernimmt. Das ist die wichtigste Position. Man muss die Transfers planen, dafür braucht man einen Trainer“, so Veh zum ZDF. Bis Saisonende soll Klarheit herrschen. Köln wäre für Beierlorzer ein logischer nächster Schritt. Aber: Der FC müsste Beierlorzer aus seinem Vertrag (läuft bis 2022) rauskaufen. Womöglich denkt Veh daher auch über freie Trainer wie Markus Gisdol (49) und André Breitenreiter (45) nach.
Wenn Fußballklubs zwischen zwei Saisons auf Spielersuche gehen, fällt oft der Ausdruck „gezielte Verstärkungen“. Auch beim 1. FC Köln, bei dem diese Suche allerdings zwingend erforderlich ist. Finanziell, weil es keine großen Sprünge im Sommer geben. Sportlich, weil es um die Konkurrenzfähigkeit in der Bundesliga geht. Veh will dem Vernehmen nach, zumal mit eingeschränkten Mitteln ausgestattet, auf drei oder vier Positionen nachbessern. Allerdings nicht irgendwie, wie er nun betonte, sondern mit den vielzitierten gezielten Verstärkungen. „Es geht um Stammspieler“, machte Veh auf GBK-Nachfrage klar. Es sollen Spieler geholt werden, die den Kader nicht in der Breite, sondern in der Spitze verbessern können.
In der Abstiegssaison des 1. FC Köln musste Angreifer Jhon Cordoba viele Häme über sich ergehen lassen. Nun aber kann der Kolumbianer bei der Meisterfeier des FC am Sonntag mit viel Beifall rechnen. Jhon Cordoba könnte ein ganzes Kapitel füllen, wenn es ein Buch geben würde, das die brutale Schnelllebigkeit des Profi-Fußballs zum Thema hätte. Das Füllhorn, das die Fans des 1. FC Köln an Pfiffen und Häme über dem Rekordtransfer der Geißböcke in der Abstiegssaison ausgeschüttet haben, reicht wohl für eine ganze Karriere. Wenn der Zweitligist nun am kommenden Sonntag im feierlichen Rahmen des letzten Saisonheimspiels gegen Jahn Regensburg (15.30 Uhr/Sky) Meisterschaft und Wiederaufstieg feiert, wird Cordoba eine Welle der Begeisterung begegnen. Ausgerechnet der lange verschmähte Kolumbianer ist einer der Garanten für die Rückkehr des FC in Liga eins.
Armin Veh begab sich nach dem vollendeten Aufstieg auf Reisen, für zwei Tage wird der Sportchef des 1. FC Köln nicht am Geißbockheim sein. Ist der Geschäftsführer auf Trainersuche? Zum Saisonende will Veh Klarheit. Die letzte Partie der Kölner findet am 19. Mai in Magdeburg statt. Zwar sind viele Klubs auf der Suche, doch gibt es Kandidaten. Bereits im Winter sprach man am Geißbockheim über Achim Beierlorzer (51). Beim Kölner 3:1-Sieg in Regensburg war der Trainer positiv aufgefallen. Einerseits wegen des interessanten Auftritts seiner Mannschaft, die gegen starke Kölner ihr Heil in aggressiver Verteidigung und Pressing gesucht hatte und deutlich aktiver aufgetreten war als Markus Anfangs Kölner. Nach dem Schlusspfiff hatte sich Beierlorzer zudem als guter Verlierer erwiesen.
Die Verpflichtung von Dominick Drexler im vergangenen Sommer hat sich für den 1. FC Köln bezahlt gemacht. Der 28-Jährige trägt entscheidenden Anteil am Aufstieg der Geißböcke. Doch das weckt auch Begehrlichkeiten. Drexler wird nach dem Aufstieg aller Voraussicht nach in absehbarer Zeit sein Debüt im Oberhaus des deutschen Fußballs feiern. Fragt sich nur noch, bei welchem Verein. Denn nach Informationen von ‚Transfermarkt.de‘ zeigen Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg Interesse am 28-Jährigen. Und auch Newcastle United soll angeklopft haben. Drexler, der sich in Köln prinzipiell wohlfühlt, ist noch bis 2022 an den Effzeh gebunden.
Kommentar: Dieser Aufstieg ist eigentlich kein Grund zur Freude
Der Aufstieg des 1. FC Köln ist perfekt, die Bundesliga hat die „Geißböcke“ nach dem Abstiegsunfall im letzten Jahr wieder. Doch der Unfallschaden ist beileibe noch längst nicht ausgestanden. Marco Höger sprach aus, was viele rund um die „Geißböcke“ bereits über die gesamte Saison denken: Es war Wiedergutmachung für das, was 2017/18 in der schlechtesten Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte verbockt wurde. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. „Mer sin widder do“ – so betitelte es der Club selbst nach erfolgter Pflichterfüllung. Wieder da: Zum sechsten Mal nach 2000, 2003, 2005, 2008 und 2014. Auch ein Grund, weshalb der Jubel verhalten ausfiel.
Diese 6 Spieler sollen den Effzeh nach dem Wiederaufstieg verlassen
Der 1. FC Köln kann seine Kaderplanungen für die 1. Liga frühzeitig vorantreiben. Die Rückkehr steht seit dem 4:0 bei Greuther Fürth am Montagabend fest, sechs Spieler sollen den Klub nach Bild-Informationen definitiv verlassen. Matthias Lehmann wird den 1. FC Köln im Sommer nach insgesamt sieben Jahren verlassen. Im Raum steht ein Karriereende des 35-Jährigen, möglicherweise fängt der Mittelfeldspieler als Berater an. Frederik Sörensen hat für einen Abgang inzwischen grünes Licht erhalten. Matthias Bader konnte die in ihn gesteckten Erwartungen nicht erfüllen, stand insgesamt nur elfmal im Kader. Ebenfalls keine große Perspektive hat Jannes Horn, der 2017 für sieben Millionen Euro vom VfL Wolfsburg kam. Der Linksverteidiger kommt auf Dauer nicht an Jonas Hector vorbei und muss daher entscheiden, ob ihm die Rolle als Backup genügt. Salih Özcan und Niklas Hauptmann kamen in der 2. Liga zwar nicht wie erwünscht zum Zug, doch bei den beiden Talenten wird zunächst offenbar ein Leihgeschäft angestrebt.