Kein Sieger in Köln Wilde Partie zwischen dem FC und RB
Kein Sieger im Samstagabendspiel des fünften Bundesliga-Spieltags. Nach turbulenten 90 Minuten trennten sich der 1. FC Köln und RB Leipzig mit 1:1-Unentschieden. Die Treffer des Abends erzielten Kölns Anthony Modeste (53. Minute) und Leipzigs Amadou Haidara (71.). Im Fokus stand jedoch ein Unparteiischer. Insgesamt fünf Mal musste Videoassistent Robert Hartmann in die Spielleitung von Dr. Felix Brych eingreifen. In der sechsten Minute nahm der VAR einen Leipziger Treffer wegen einer Abseitsposition zurück, in der 38. Minute bestätigte er die Entscheidung des Linienrichters, dass Mark Uth vor der Torerzielung ebenfalls zu nah vorm gegnerischen Tor stand. Auch in der zweiten Hälfte wurde Modeste aufgrund einer Abseitsstellung vom Videoassistenten zurückgepfiffen (51.), ebenso wie Leipzigs Emil Forsberg (67.). Modestes Treffer zur zwischenzeitlichen Kölner Führung wurde auch erst nach Prüfung des VAR gegeben.
Danke Modeste und Horn FC erkämpft Punkt gegen Leipzig
Der 1. FC Köln hat sich gegen RB Leipzig ein 1:1 (0:0)-Unentschieden erkämpft. In einem hochintensiven Spiel mit zahlreichen Chancen, nicht anerkannten Toren und Aluminiumtreffern teilten sich die beiden Mannschaften am Ende die Punkte. Es war ein hochintensives Spiel am Samstagabend in Müngersdorf, das seinen Namen Topspiel redlich verdient hatte. Zwar hatte der Champions League Teilnehmer die bessere Spielanlage, doch der FC war keineswegs die schlechtere Mannschaft. In der zweiten Hälfte ging es hin und her mit Chancen hüben wie drüben. Einige Male konnten sich die Kölner bei ihrem Schlussmann Timo Horn bedanken, der den Punkt mit starken Paraden festhielt. In der letzten Minute wäre dann sogar noch der Kölner Sieg drin gewesen. Aber nichtsdestotrotz bleibt der FC zuhause ungeschlagen.
Kölns trauriger Tor-Held Modeste trifft und weint!
Hut ab vor diesen Kölnern! Das Team von Trainer Steffen Baumgart liefert sich beim 1:1 zuhause ein echtes Vollgas-Spiel mit Vize-Meister Leipzig. Bitter für RB: Die Truppe von Trainer Jesse Marsch (47) steckt weiter in der Krise. Nach den Pleiten gegen Wolfsburg (0:1) und Bayern (1:4) sowie dem 3:6 in der Champions League gegen ManCity gibt's auch diesmal wieder keinen Sieg. Eine Niederlage in Köln – dann wäre das Spiel nächstes Wochenende gegen Hertha womöglich schon zum Endspiel für Marsch geworden. Die Kölner Führung! 54. Minute: Modeste knallt den Ball aus 10 Metern rein! Doch dann greift der Video-Schiri ein. Hat Uth vorher Simakan in die Hacken getreten? Eine gaaaanz kniffelige Situation. Schiri Brych schaut sich's selbst an – und entscheidet auf Tor! 1:0 für Köln! Modeste (4. Saisontor) weint beim Torjubel und guckt in den Himmel. Dahinter steckt: Er denkt immer noch in solchen emotionalen Momenten an seinenverstorbenen Vater Guy.
Timo Horn 1 Fischte Szoboszlais Freistoß aus dem Torwinkel. Nach einer Stunde starker Reflex gegen Forsberg. Anschließend mit einer Glanztat nach der anderen. Zauberparade in der Schlussminute gegen Szoboszlai.
Benno Schmitz 2,5 Seine Ablage zu Dudas Pfostentreffer war herausragend. Insgesamt geht der Hype um den Rechtsverteidiger zurecht weiter – auch gegen Leipzig überzeugte Schmitz mit Fleiß und Spielintelligenz.
Luca Kilian 3,5 Verlor das Kopfballduell mit Haidara vor dem 1:1. Hatte Standprobleme, als der Kölner Rasen nachließ. Tat sich schwer.
Rafael Czichos (bis 31.) 5 Vom Tempo der Leipziger vollends überfordert. Sah eine frühe und recht harte Gelbe Karte, hätte kurz danach mit etwas Pech bereits Gelb-Rot sehen können und wurde nach einer halben Stunde ausgewechselt.
Jorge Meré (ab 31.) 2 Trotz Kaltstarts ein hervorragender Auftritt des Spaniers, der Forsberg bei dessen vermeintlichen Ausgleichstreffer abseits stellte. Gelb für ein kindisches Foul.
Dejan Ljubicic 2,5 Ein übler Fehlpass nach einer Viertelstunde, der Folgen hätte haben können. Anschließend aber wieder enorm wachsam und einer der wenigen Kölner, die das Tempo der Leipziger problemlos mitgehen konnten.
Mark Uth 2,5 Sein Spielverständnis, seine Nervenstärke und seine Qualität mit dem linken Fuß machen ihn zu einem wertvollen Bundesligaspieler. Um gegen eine Mannschaft wie Leipzig ein Hauptdarsteller zu sein, fehlen körperlich eigentlich ein paar Prozent. Doch seine umstrittene Vorarbeit zu Modestes Führung vergoldete sein Spiel.
Jan Thielmann 3,5 Betrieb einen gewaltigen Aufwand und bremste den Gegner damit wieder und wieder. Auf der linken Seite am Ball in Schwierigkeiten. Später nach dem Umzug nach rechts sehr viel stärker.
Ondrej Duda 3 Sein Volleyschuss an den Pfosten hatte ein Tor verdient. Passt nach wie vor nicht perfekt in Baumgarts Fußball, weil er oft etwas verspielt ist. Zeigte jedoch viele brillante Aktionen am Ball und war fleißig in der Defensive. Vergab in der Schlussminute die Chance auf den Sieg.
Anthony Modeste 2 Muss extrem spekulieren, lief daher mehrfach ins Abseits. Wichtig im Kombinationsspiel. Seine Kollegen hatten zwar Probleme, den Franzosen in Tornähe an den Ball zu bekommen. Als er aber seine Chance bekam, traf er.
FC-Ausrufezeichen gegen Leipzig Tonys Tränen-Tor sichert Köln einen Punkt
Das nächste Ausrufezeichen des 1. FC Köln! Auch gegen RB Leipzig nahm die Elf von Steffen Baumgart einen Punkt mit. Das 1:1 hätte in der Nachspielzeit sogar noch zum Sieg werden können. Der 1. FC Köln und Torjäger Anthony Modeste mischen weiter die Bundesliga auf, trotzten auch Vize-Meister RB Leipzig einen Punkt ab. 1:1 endete das packende Top-Spiel des fünften Spieltags, in dem nur zwei von sechs Treffern zählten! Der emotionalste Moment des Abends: Der wieder bärenstarke Modeste ballerte den FC mit seinem vierten Saisontor in Führung (54.), jubelte mit Tränen in den Augen Richtung Himmel. Sein 2018 verstorbener Vater Guy hatte ihn unbedingt noch mal für Köln treffen sehen wollen. Jetzt ist Tony so gut drauf wie seit Jahren nicht mehr, wurde bei seiner Auswechslung von den 25.000 Fans frenetisch gefeiert.
Fünfmal VAR, Modeste, Haidara Köln und Leipzig liefern sich ein großes Duell
Der 1. FC Köln hat sich ein überragendes Topspiel mit Vizemeister RB Leipzig geliefert - und am Ende vor allem dank eines herausragenden Torwarts das 1:1 gerettet. Auf der anderen Seite hätten die Domstädter auch selbst das 2:1 machen können vor 25.000 Zuschauer, die auch fünf längere VAR-Untersuchungen erlebt haben. Tor, Abseits, Pfosten - Tor, Abseits, Pfosten: Sowohl der 1. FC Köln als auch der schwach in diese neue Bundesliga-Spielzeit gestartete Vizemeister aus Leipzig (drei Niederlagen, nur ein Sieg) hatten das alles in höchst kurzweiligen und absolut ansehnlichen ersten 45 Minuten vorzuweisen. Das Einzige, was fehlte, war eben der erfolgreiche und auch zählende Abschluss. Und so mussten sich beide Klubs am Ende dieses höchst intensiven Abends mit fünf längeren VAR-Überprüfungen mit einem 1:1 begnügen, was insgesamt auch in Ordnung ging - trotz der etwas höheren Chancenanzahl auf RB-Seite.
Spektakel und Chancenwucher in Köln Leipzig lässt erneut Punkte liegen
Keine weitere Klatsche für RB Leipzig - allerdings auch kein Befreiungsschlag. Der Fußball-Vizemeister hat seinen zuletzt rasanten Abwärtstrend gestoppt, in einem wilden Duell beim 1. FC Köln kam das Team von Trainer Jesse Marsch am Samstagabend aber nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Mit nur vier Zählern läuft RB als 13. weiter seinen Ansprüchen hinterher. Gleich viermal überprüfte Schiedsrichter Felix Brych (München) ein Tor per Videobeweis, darunter auch die Kölner Führung durch Anthony Modeste (56.) - es war bereits das vierte Saisontor für den Franzosen. Amadou Haidara (71.) traf wenig später zum verdienten Ausgleich. Nach zuletzt drei Niederlagen in Serie, darunter die heftigen Pleiten gegen Bayern München (1:4) und bei Manchester City (3:6), punktete Leipzig damit zumindest wieder. Besser als der Titelkandidat stehen aber die Kölner da, mit acht Zählern ist die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart vorerst Sechster.
FC-Stimmen zum Remis gegen Leipzig „Ich habe zwei Spitzenmannschaften gesehen“
Steffen Baumgart nach dem Spiel: „Ich habe zwei absolute Spitzenmannschaften gesehen, wir haben sehr, sehr gut gearbeitet, ich bin sehr zufrieden. Wenn wir die letzte Aktion nehmen, geht es anders aus, dann hätten wir uns natürlich gefreut, aber ich bin auch so glücklich. Timo hat uns ja auch wichtige Bälle gehalten. Jeder auf dem Feld hat eine geile Leistung gebracht. Wir waren mutig genug, haben immer nach vorne gespielt. Lieber auf 2:1 spielen, als 1:1 halten, das will ich sehen.“ Und Sky-Experte Lothar Matthäus: „Danke für den schönen Fußballabend. Auch dem Publikum für diese Atmosphäre. Das war 90 Minuten Power-Fußball und es hätte auch 5:5 ausgehen können. Da war alles dabei, was das Fußballherz sich wünschen kann. Dass die Kölner gegen einen Champions League-Teilnehmer einen Punk holen, Hut ab, großartige Leistung. Die Kölner spielen attraktiv, nach vorne und mit Leidenschaft."
Baumgart begeistert „Ich habe ein richtig geiles Spiel gesehen“
Der 1. FC Köln hat RB Leipzig am Samstagabend einen packenden Fight geliefert und sich dafür mit einem Punkt gegen den Champions League Teilnehmer belohnt. Beide Trainer erklärten hinterher, „ein geiles Spiel“ gesehen zu haben und waren letztlich auch mit dem Ergebnis einverstanden. Mark Uth: „Es hat Spaß gemacht heute, auch die Fans mitzureißen. Es hat sich angefühlt wie 50.000. Es war ein sehr intensives Spiel, schön anzuschauen. So können wir weitermachen. Wir folgen dem Trainer, weil wir daran glauben. Und es funktioniert ja auch. Wir spielen immer auf das zweite Tor. Manchmal lässt die Kraft dann nach, aber dann bringen wir Jungs rein, die voll brennen. Bei uns ist der komplette Kader sehr wichtig. Das ist Steffens Erfolgsrezept, die ganze Mannschaft mitzunehmen.“
Der unsichtbare 24. Mann In der spektakulären Partie zwischen Köln und Leipzig muss der Video-Schiedsrichter mehrmals eingreifen - und steht doch nicht als Spielverderber da. Eine Heldengeschichte gibt es obendrauf. VON PHILIPP SELLDORF
Vier von fünf geschossenen Toren in Zweifel gezogen: Nach der Rückmeldung aus dem Kölner Videokeller muss Schiedsrichter Felix Brych immer wieder auf den Bildschirm starren. Foto: Mika Volkmann/imago Köln - Als um 20:22 Uhr Felix Brych dem Spektakel ein Ende machte, da dürfte drüben auf der anderen Rheinseite im Stadtteil Deutz auch Robert Hartmann erschöpft aufgeatmet haben. Der Video-Schiedsrichter hatte in seiner Keller-Kammer einen harten Arbeitstag erlebt. Ständig waren sein kundiger Blick und sein Rat gefragt, er war der unsichtbare 24. Mann auf dem Feld und eine Figur, die immer wieder in den Mittelpunkt rückte, das Kölner Publikum widmete ihm minutenlange Pfeif-Tiraden, aber es bejubelte auch seine Urteile.
Wenn der Video-Richter von fünf geschossenen Toren vier wieder aberkennt bzw. in Zweifel zieht, dann kann er in den Ruf des Spielverderbers geraten und seinen Daseinszweck zur Disposition stellen. Aber dass die Partie zwischen dem 1. FC Köln und RB Leipzig 1:1 endete und damit ein großartiges Fußballspiel den gerechten Ausgang fand, das war auch Hartmanns Verdienst. Er korrigierte, was zu korrigieren war und half damit den Feld-Schiedsrichtern mindestens zweimal aus der Verlegenheit, ohne sie dabei zu beschämen.
Nur zwei Tore - das wirkt fast wie ein Witz Darüber hinaus blieb für beide Teams genügend Spielraum, um das Resultat zu eigenen Gunsten zu gestalten. Zwei Treffer waren eine arme Ausbeute in einer Partie, die aufregend war wie ein Endspiel und vom Anfang bis zum Ende atemlos von Torchance zu Torchance hetzte. Die Krönung erfolgte in der dritten Minute der Nachspielzeit, als die Kölner Sebastian Andersson und Andrej Duda binnen Sekunden zwei Gelegenheiten vergaben, von denen die eine der Kategorie 99-prozentig und die andere der Kategorie 100-prozentig angehörte. Wie es Duda fertigbrachte, statt ins leere Tor in die Arme von Torwart Peter Gulasci zu schießen, wird ihn selbst noch lange beschäftigen. Ein Kölner Sieg wäre durchaus verdient gewesen, ein Leipziger Sieg aber kein bisschen weniger, das Remis war die fairste Lösung.
Die Partie brauchte keinerlei Anlauf, um hektisch und rasant zu werden. Nach fünf Minuten gab es den ersten Treffer, doch der Keller in Deutz bestätigte den Entscheid des Assistenten im Stadion - Dominik Szoboszlai hatte nach Dani Olmos Pass minimal ein Abseits ausgelöst. Drei Minuten später schloss Christopher Nkunku ein enormes Solo mit einem Schuss gegen den Pfosten ab, die Kölner Abwehr wankte bedenklich, aber sie fiel nicht, und sie bekam Unterstützung von der Kölner Offensive, die das Spiel auf einmal in die andere Hälfte verlagerte.
Auch Duda traf nun die Torstange, aus dem einseitigen Leipziger Sturmlauf der ersten Minuten wurde ein Schlagabtausch zwischen beiden Parteien - ein Spiel ganz nach dem Geschmack der beiden angriffsverliebten Trainer und der 25 000 Augenzeugen. Voetbal total, wie die Holländer sagen. In hohem Tempo ging es weiter bis zum Pausenpfiff, zwischendurch hatte Mark Uth ein Tor geschossen, über dessen Aberkennung musste man nicht streiten: Vorlagengeber Anthony Modeste hatte im Abseits gestanden.
Die erste Halbzeit war stark. Die zweite noch stärker Die erste Hälfte hatte bereits große Unterhaltung geboten, die Leipziger schienen etwas mehr Hubraum, Zylinder und PS zu haben, die Kölner aber hielten mit anderen Qualitäten dagegen - und das waren keineswegs die Mittel des Außenseiters. Doch die zweite Hälfte sollte im selben Geist sogar noch besser werden.
Es gab ein 1:0 durch Modeste, das nicht zählte (Abseits, knapp) und ein weiteres 1:0 durch Modeste, das zunächst auch nicht zählte, nach Hartmanns Hinweis und Brychs eingehender Prüfung am Bildschirm dann aber doch für rechtmäßig erklärt wurde (54. Minute): Uth hatte den Leipziger Mohamed Simakan im Strafraum attackiert, was auf den ersten Schiedsrichter-Blick noch regelwidrig ausgesehen hatte, auf den dritten und vierten Blick aber nicht mehr.
Hielt so gut wie wohl noch nie in seiner Karriere: Timo Horn (rechts) rettet gegen Dominik Szoboszlai. Foto: Martin Meissner/AP Den nächsten Treffer setzte der eingewechselte Emil Forsberg (67.), der Stadionsprecher hatte schon das 1:1 verkündet und beide Mannschaften hatten zum Anstoß Aufstellung genommen, doch wieder gab es berechtigten Einspruch, wieder hatte ein einzelnes Bein (hier von Forsberg) ins Abseits geragt. Was für ein Abend. Gegen Amadou Haidaras vergleichsweise profane Kopfballrakete zum 1:1 vier Minuten später hatte dann aber niemand mehr etwas einzuwenden.
Schließlich brachte die Partie auch noch eine Heldengeschichte hervor. Während bei den Mitspielern die Kräfte schwanden, wurde der Kölner Torwart Timo Horn immer stärker und verdarb den nun doch ziemlich dominanten Leipzigern den Lohn ihres Anrennens, indem er einen Ball nach dem anderen parierte. Den Höhepunkt seiner Taten servierte er pünktlich zum Finale im Privatduell mit Szoboszlai. FC-Trainer Steffen Baumgart steuerte nach dem Abpfiff geradewegs auf Horn zu, um dem Torwart die verdienten Komplimente zu machen.
Es war nur ein 1:1, könnte man beim Blick aufs Resultat meinen. Aber dieses 1:1 war nicht weniger aufregend als ein 5:4 oder 4:5.
Aus der App der Süddeutschen Zeitung: Ein Artikel aus der digitalen Ausgabe vom 19.09.2021:
„Er hätte heute Geburtstag gehabt“ Modestes Tränen-Interview am Sky-Tisch
Was für ein unfassbar emotionaler Auftritt von Anthony Modeste (33). Der Stürmer des 1. FC Köln ließ seinen Gefühlen beim 1:1 gegen Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig freien Lauf. Nach seinem Führungstor zum 1:0 reckte Modeste die Arme in Richtung Himmel und weinte hemmungslos. Auch nach seiner Auswechslung in der 68. Minute war er noch aufgewühlt, vergoss auf der Bank weitere Tränen. Kölns trauriger Tor-Held! Hintergrund: Sein geliebter Papa Guy, der 2018 nach schwerer Krankheit verstorben war, hätte am Samstag (18. September) Geburtstag gehabt. „Das Tor war sehr emotional für mich, ich habe meinen Papa vor drei Jahren verloren und heute hat er Geburtstag. Ich habe nach meinem Treffer an ihn gedacht“, sagte Modeste anschließend bei Sky.Am Tisch mit Moderator Hellmann und Experte Matthäus war die Trauer noch nicht überwunden.
Modestes emotionaler Gruß beim Tor „Ich habe an ihn gedacht“
Der Lauf des Anthony Modeste beim 1. FC Köln geht weiter. Gegen RB Leipzig gelang dem Angreifer sein vierter Treffer im fünften Spiel. Dabei war das Tor am Samstagabend wohl eines der emotionalsten seiner Karriere. Nach dem Spiel erklärte der 33-jährige die Hintergründe seiner Tränen. Es waren bange 120 Sekunden zwischen der 54. und 56. Spielminute am Samstagabend für Anthony Modeste. Zwei Minuten, die sich auch für die Zuschauer im RheinEnergieStadion wie eine Ewigkeit angefühlt haben dürften. Modeste hatte zuvor seinen zweiten Treffer des Abends aberkannt bekommen, doch Dr. Felix Brych ging nach einem Hinweis aus dem Videokeller selbst noch einmal an das TV-Gerät und schaute sich den vermeintlichen Treffer an. An Modestes Treffer war anders als wenige Minuten zuvor, als der Franzose hauchdünn im Abseits gestanden hatte, nichts Regelwidriges zu erkennen...
1. FC Köln gegen RB Leipzig Ein Überschallknall hätte wohl niemanden überrascht
Fünf Überprüfungen durch den Video-Assistenten, vier aberkannte Tore – am Ende ein 1:1-Unentschieden: Köln-Müngersdorf hat am Samstagabend einen berauschenden Fußballabend erlebt, an dessen Ende der 1. FC Köln Vizemeister RB Leipzig einen Punkt abgetrotzt hatte. Es war ein großartiger Schlagabtausch: Anthony Modestes Führung aus der 54. Spielminute glich Haidara in der 71. Minute nach einem Eckball per Kopf aus. Timo Horn rettete seiner in der zweiten Hälfte zeitweise wankenden Mannschaft mit zahlreichen Paraden das Unentschieden. Momente vor dem Abpfiff hätten Andersson und Duda bei einer Doppelchance sogar noch den Sieg für die Kölner besorgen können, der angesichts des Mutes und der Kampfstärke der Gastgeber zwar glücklich, aber nicht unverdient gewesen wäre. Die Kölner bewiesen, dass Wille und Mut sogar gegen einen Champions-League-Teilnehmer sehr weit tragen können.
Köln - Leipzig VAR-Festival und Schlagabtausch endet nur 1:1
Das Topspiel am Samstagabend zwischen dem 1. FC Köln und RB Leipzig hatte viel Brisantes zu bieten - Torchancen, Alu-Treffer und jede Menge Arbeit für Schiedsrichter Felix Brych und seinen VAR im "Kölner Keller". Tore wurden auf beiden Seiten aberkannt und auch beim FC-Führungstor durch Modeste gab es eine minutenlange Überprüfung. Nach dem Nackenschlag bäumten sich die Sachsen aber mächtig gegen die drohende vierte Saisonniederlage und wurden durch Haidaras wuchtigen Kopfball zum 1:1 belohnt. In der spannenden Schlussphase war die Marsch-Elf eigentlich näher am Sieg (unter anderem Szoboszlai verzweifelte am bärenstarken Keeper Horn), doch in der Nachspielzeit schob Duda den Ball nicht ins leere Tore, sondern in Gulacsis Arme.
Baumgart: Klopp von Köln zu werden, wäre „doch ein schönes Ziel“
Trainer Steffen Baumgart schielt nach dem starken Saisonstart mit dem 1. FC Köln und dem Hype um seine Person nicht nach höheren Aufgaben. „Erstens hab ich keine Ausstiegsklausel und zweitens denke ich nicht drüber nach“, sagte Baumgart am Sonntag bei „Bild“ und ergänzte: „Nennen sie mir größere Verein als den FC. Es gibt nur drei: Der eine spielt 2. Liga, der zweite wird immer deutscher Meister und der dritte versucht, Meister zu werden. Von daher ist es hier eine spannende Aufgabe. Ich bin bei einem großen Verein und ich hoffe, dass ich noch lange hier bin.“ Baumgart meinte mit Bezug auf die Mitgliederzahlen den FC Schalke 04, Borussia Dortmund und den FC Bayern München. „Dortmund war im ersten Jahr mit Jürgen Klopp auch Zwölfter. Und warum soll es nicht möglich sein, sich nach und nach zu entwickeln?“ Der „Klopp von Köln“ zu werden, „das wäre doch ein schönes Ziel“, sagte der 49-Jährige.
Die FC-Fans haben Timo Horn nach dem 1:1 gegen RB Leipzig zum Man of the Match gewählt. Mit großartigen Paraden entschärfte der FC-Keeper acht Torschüsse und hatte damit großen Anteil am Punktgewinn gegen Leipzig. Timo Horn: "Die Punkteteilung geht nach dem Fight über 90 Minuten meiner Meinung nach in Ordnung. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenlob aussprechen, die Jungs haben alles rausgehauen. In der zweiten Halbzeit hat Leipzig durch Wechsel in der Offensive nochmal enorme Qualität auf den Rasen gebracht. Obwohl RB zu einigen Torchancen gekommen ist, konnten wir alles wegverteidigen. Das Tor in der letzten Minute wäre natürlich das I-Tüpfelchen auf die tolle Vorstellung gewesen. Es hat nicht sollen sein, es wäre dann vielleicht etwas zu viel des Guten gewesen. Heute hatten wir auch das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite."
FC gegen den Vize-Meister "Löwe an der Linie": Baumgart euphorisiert Köln
Über Anthony Modestes Bezeichnung "Löwe an der Linie" musste Steffen Baumgart schmunzeln. Das Attribut "Trendsetter" wehrte der Trainer des 1. FC Köln trotz seiner Kult gewordenen Schiebermütze ab: "Ich kann mir vieles vorstellen. Aber dass ich ein Trendsetter bin, bestimmt nicht." Und auch die Frage, ob er wie Pep Guardiola sei, empfand er nach dem 1:1 gegen Vize-Meister RB Leipzig fast als befremdlich. "Ich bin garantiert nicht wie Pep, und das möchte ich auch gar nicht sein. Ich geh schon meinen eigenen Weg." Als er als möglicher "Jürgen Klopp des FC" bezeichnet wurde, hellte sich Baumgarts oft so grimmig scheinende Miene auf. "Das wäre doch ein schönes Ziel", sagte er bei "Bild": "Wenn man nach und nach eine Mannschaft entwickeln kann. Dortmund war im ersten Jahr mit Jürgen Klopp auch Zwölfter."
FC-Trainer hat keine Ausstiegsklausel! Baumgart will mit dem FC nach oben
Steffen Baumgart hat mit dem 1. FC Köln einen furiosen Start in die Saison hingelegt. Muss der FC fürchten, seinen Trainer bald schon wieder an einen größeren Klub zu verlieren? Davon will Baumgart nichts wissen! Nicht nur Torschütze Anthony Modeste wurde nach dem 1:1 gegen RB Leipzig von den 25.000 Fans im Rhein-Energie-Stadion frenetisch gefeiert – auch Trainer Steffen Baumgart bekam wie bislang bei jedem Heimspiel Sprechchöre zu hören. Kein Wunder! Der 1. FC Köln ist unter dem Ex-Paderborner nicht wiederzuerkennen, spielte auch gegen den amtierenden Vize-Meister wieder begeisternden Offensiv-Fußball und hatte in der Nachspielzeit durch Ondrej Duda sogar den Sieg auf dem Fuß. Baumgart (Köln-Vertrag bis 2023) am Sonntagmorgen bei „Bild TV“: „Erstes habe ich keine Ausstiegsklausel, zweitens denke ich auch nicht über sowas nach.“
Baumgart: „Trifft Ondrej den besser, geht es 2:1 aus“
Der 1. FC Köln erspielt und erarbeitet sich ein 1:1 (0:0) gegen RB Leipzig und vergibt Sekunden vor dem Ende sogar die Großchance auf den Sieg. Steffen Baumgart wollte Ondrej Duda aber nicht kritisieren. Stattdessen freute sich der FC-Trainer über die Leistung seiner Mannschaft und den Unterhaltungswert der 90 Minuten in Müngersdorf. Die PK wird präsentiert von fun-and-sport.de.
FC-Kommentar: „Ein geiles Spiel“ FC begeistert und besteht erste Bewährungsprobe
Der 1. FC Köln holte auf sensationelle Weise ein 1:1 gegen RB Leipzig. Ein Spiel, das begeisterte und zeigt, dass es der FC in dieser Saison auch mit den Schwergewichten aufnehmen kann. Friedhelm Funkel hatte das Spiel des 1. FC Köln gegen RB Leipzig die „erste Bewährungsprobe“ genannt. Nach vermeintlichen Pflichtsiegen gegen Hertha und Bochum sollte sich gegen ein echtes Kaliber die wahre Stärke des FC zeigen. Und was kann man nach dem „geilen Spiel“ (Zitat Baumgart) anderes sagen als: Test bestanden! Die Art und Weise, wie die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart dem Champions-League-Teilnehmer Paroli geboten hat, gebührt höchsten Respekt. Dass die Truppe auch in der 90. Minute noch nach vorne geprescht ist und auf Sieg gespielt hat, statt den kostbaren „Bonuspunkt“ gegen eine Spitzenmannschaft mitzunehmen, zeugt von Selbstvertrauen und Glauben an die eigene Stärke.
Der Jürgen Klopp von Köln? „Das wäre doch ein schönes Ziel“
Ganz Köln liegt dem neuen Trainer des 1. FC Köln zu Füßen: Selten hat man im RheinEnergieStadion eine so emotionsgeladene und intensive Partie verfolgt wie die am Samstagabend gegen RB Leipzig. Den starken Saisonstart der Geißböcke machen die Anhänger insbesondere an Steffen Baumgart fest, der jedoch mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleibt. Die „Steffen Baumgart“-Sprechchöre wird der Trainer am Samstagabend kaum überhört haben können. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison wurde der 49-jährige nach oder während eines Spiels von den eigenen Anhängern gefeiert. Als er nach der Partie auch auf die „Europapokal“-Gesänge der Fans angesprochen wurde, sagte Baumgart mit einem Lächeln: „Zum Glück höre ich nicht alles. In Köln geht ja immer alles sehr schnell – in die eine, wie in die andere Richtung.“
RB Leipzig sauer Riesen-Zoff um die Kölner Führung
Die Entscheidungen rund um das Kölner Führungstor beim 1:1 gegen RB sind nicht ganz einfach nachzuvollziehen. In der 54. Minute schoss Anthony Modeste das 1:0. Schiri Brych kassierte das Tor zunächst ein, gab Freistoß für Leipzig: Uth hatte RB-Verteidiger Simakan leicht an Knie und Fuß berührt, der Franzose daraufhin den geplanten Befreiungsschlag in die Füße von Modeste gewurschtelt. Allerdings: Videoassistent Robert Hartmann holte Brych an den Monitor. Nach fast 90 Sekunden Videostudium gab Brych aber das Tor dann doch. Brych später im ZDF: „Für mich sah es zuerst nach Foul aus. Im Video hat man aber gesehen, dass der Kölner Spieler eher in der Aktion war. Ein Kontakt gab es, mehr aber nicht.“ Jesse Marsch wütend: „Ich verstehe das nicht. In den USA ist es so, dass eine Entscheidung klar falsch gewesen sein muss, um von den Videoasistenten überstimmt, zu werden. Das war nicht der Fall."
FC-Star verpasst leeres Tor Baumgart sieht Positives in Dudas Mega-Chance
Es gab wohl kaum jemanden unter den 25.000 Fans im Rhein-Energie-Stadion, der in der letzten Minute des Spiels zwischen dem 1. FC Köln und RB Leipzig (1:1) nicht schon den Torschrei auf den Lippen hatte. Nach einem Schuss von Sebastian Andersson (30) und der Parade von Leipzig-Goalie Peter Gulacsi (31) landete der Abpraller genau vor den Füßen von Ondrej Duda (26). Der Slowake hatte das leere Tor vor sich. Doch statt die Kugel aus wenigen Metern einzuschieben, schoss der FC-Mittelfeldspieler den am Boden liegenden Torhüter an. Fassungslose Gesichter auf der Tribüne und auf der FC-Bank. Duda ließ das sichere 2:1 in der letzten Minute sträflich liegen. „Wenn wir die letzte Aktion nehmen, hätte es auch ein Fest geben können“, sagte Steffen Baumgart (49) nach Schlusspfiff: „Ich bin dennoch glücklich.“
FC begeistert Ex-Boss Veh Matthäus verrät Kabinen-Geschichte zu Modeste
Das war mal eine Expertenrunde ganz nach dem Geschmack der Kölner Fans. Bei „Sky90“ gab es am Sonntagmittag von Lothar Matthäus, Armin Veh und Felix Magath viel Lob für Steffen Baumgart und seinen FC – und ordentlich Kritik für Erzrivale Borussia Mönchengladbach! Köln begeistert die Bundesliga, hat mit dem 1:1 gegen Vize-Meister RB Leipzig das nächste Ausrufezeichen gesetzt. Ex-FC-Sportboss Veh freut sich für seinen früheren Verein – auch wenn er Baumgarts Schiebermütze nicht tragen würde: „Die passt besser zu ihm. Aber er macht das richtig gut.“ Veh erklärt: „Steffen sieht das Potenzial in dieser Mannschaft und schöpft es aus. Das ist das Entscheidende. Wenn ich alleine Tony Modeste sehe: Der hatte Probleme unter den anderen Trainern, jetzt hat er schon viermal getroffen.“ Unter Veh war Modeste 2018 zum FC zurückgekehrt – nun trifft der Franzose endlich wieder regelmäßig.
Retter Funkel kommt nicht mehr zum FC! Trainer erklärt seine Entscheidung
Der Retter sagt „tschö“. Friedhelm Funkel kommt (vorerst) nicht mehr zum FC! „Ich war gegen Hertha und Leipzig auf der Tribüne. Das reicht für dieses Jahr“, so Funkel. Was ist passiert? Funkel: „Nichts. Ich wurde sehr freundlich empfangen. Aber ich will auch mal in andere Stadien. Nach Leverkusen, nach Gladbach, zum BVB.“ Überall ist der Trainer, der Köln im vergangenen April als Trümmer-Haufen von Markus Gisdol übernommen und am Ende in der Relegation rettete, eingeladen. Funkel: „Außerdem will ich auch noch ein paar Wochen Urlaub machen.“ Von den FC-Auftritten ist er begeistert: „Toller Fußball, große Emotionen.“ Funkel rechnet schon: „Diese Saison wird viel besser. Bis zur Winterpause holt Köln 20 Punkte.“