„Er war enttäuscht“ Baumgart über Czichos-Wechsel und Meré-Frust
Es war nicht der Abend des Rafael Czichos. Für den Abwehrspieler des 1. FC Köln war der Arbeitstag beim 1:1 gegen RB Leipzig ganz früh beendet. Der Routinier, dem im letzten Spiel gegen den SC Freiburg ein unglückliches Eigentor unterlaufen war, musste bereits nach 31 Minuten vom Feld. Akute Gelb-Rot-Gefahr! „Wir haben alle gesehen, dass er auf der Kippe stand“, begründete Steffen Baumgart die Auswechslung. „Es war die zweite oder dritte Aktion, die eng war. Da war eigentlich schnell klar, dass wir reagieren müssen“, sagte Baumgart. Jorge Meré, der seinen Startelf-Platz überraschend für Luca Kilian hatte räumen müssen, kam in die Partie. „Er war direkt im Spiel und hat prompt für Stabilität gesorgt. Das hat er sehr gut gemacht. Wir sind glücklich mit der Leistung“, lobte Baumgart. "Jorge war aber enttäuscht, dass er nicht angefangen hat“, verriet Baumgart.
Bei seinem Gala-Auftritt Horn zieht mit Dieter Müller gleich
Mit seinen zahlreichen Paraden hat Timo Horn dem 1. FC Köln gegen RB Leipzig einen Punkt festgehalten. Das Kölner Eigengewächs zeigte gegen den Champions League Teilnehmer seine wohl beste Leistung der vergangenen Jahre. Zudem zog der Keeper am Samstagabend mit FC-Legende Dieter Müller gleich. Die vergangenen Jahre waren sicherlich nicht einfach für Timo Horn. Der Torhüter stand – oftmals zurecht – bei Fans und Fußball-Experten in der Kritik. Seit seiner Verletzung in der Saison 2016/17 stagnierte die Leistung des früher hochgelobten Eigengewächses. In der Strafraumbeherrschung zu unsicher, ein Rauslaufen praktisch nicht vorhanden und auch auf der Linie machte Horn plötzlich ungewohnte Fehler. Der Keeper zog sich in dieser Zeit weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück, gab nur noch wenige sowie ausgewählte Interviews.
Nachspiel: 1:1-Remis gegen RB Leipzig Dem Lucky Punch so nah!
In einem tollen Spiel erkämpft sich ein couragiert aufspielender 1. FC Köln ein 1:1 gegen Leipzig. Abseits des Ergebnisses war die Partie am Samstagabend für alle Beteiligten ein echtes Erlebnis. Die Kölner Bank war aufgesprungen, Kevin McKenna hatte beide Arme schon halb nach oben gestreckt, der ausgewechselte Mark Uth zum Jubellauf angesetzt. Vorfreude, ja, aber auch bereits erste Spuren ungläubigen Entsetzens spiegelten sich in ihren Gesichtern wider. Man schrieb die 93. Spielminute, als Leipzigs Keeper Péter Gulácsi den zwar harten, jedoch wenig platzierten Schuss des vor ihm auftauchenden Andersson zur Seite abwehrte, wo der Ball in den Lauf von Ondrej Duda trudelte. Das Tor war leer, der Treffer eigentlich nur noch Formsache. Vielleicht hatte der Ball zu viel Drall, möglicherweise war Duda auch zu überrascht, jedenfalls landete das runde Spielgerät nicht im Leipziger Gehäuse, , sondern in Gulácsis Armen.
Der 1. FC Köln muss sich in dieser Saison scheinbar vor keiner Mannschaft verstecken. Mit dem FC Bayern, gegen den ebenfalls Zählbares drin gewesen wäre, sowie RB Leipzig, haben die Kölner nun schon die Partien gegen die beiden stärksten Mannschaften des Vorjahres einmal absolviert und noch immer stehen die Geißböcke mit acht Punkten aus fünf Spielen hervorragend dar. So hat der FC zwar bislang in jedem Spiel mindestens auch ein Gegentor kassiert, kann sich bisweilen aber auch sicher sein, immer selbst zu treffen. Anders als noch in der Vorsaison werden die Kölner im weiteren Verlauf wohl nur noch allzu selten als klarer Außenseiter in die Spiele gehen. Und selbst, wenn die Kölner irgendwann wieder einmal als Verlierer den Platz verlassen sollten, dürfte sich an einer Sache in dieser Saison nichts ändern: Der 1. FC Köln macht endlich wieder Spaß.
Lob vom „Tiger“ Effenberg „Baumgart ist der Mini-Klopp!“
Kein Fußball-Talk ohne Lobeshymnen für Steffen Baumgart (49). Das 1:1 des 1. FC Köln im Topspiel des fünften Spieltags der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig hat noch einmal untermauert, dass der Klub unter seinem neuen Trainer auf dem richtigen Weg ist. Auch im Sport1-„Doppelpass“ am Sonntag war der Shootingstar unter den Bundesliga-Trainern natürlich Thema. Experte Stefan Effenberg: „Steffen Baumgart steht in Köln ja noch am Anfang. Für mich ist er ein richtiger Mini-Klopp. Er lebt den Fußball und zieht alle mit. Vorletztes Jahr hatten sie drei Punkte, letztes Jahr zwei nach fünf Spielen, jetzt haben sie acht. Man sieht, dass der 1. FC Köln einen Plan hat. Da ist eine Euphorie mittlerweile nach den schwierigen letzten Jahren.“ RTL-Kommentator Thomas Wagner war beim Remis gegen Leipzig selbst vor Ort: „Man darf Baumgart nicht nur auf das Feuer reduzieren, obwohl er in Köln das ganze Stadion angezündet hat."
„Das ist ein echtes Pfund“ Bundestrainer Flick über den neuen FC
Bundestrainer Hansi Flick hat immer noch ein Faible für Köln. Seit seiner aktiven Zeit beim 1. FC Köln von 1990 bis 1993 ist der Kontakt zu früheren Weggefährten nie abgerissen. Nach seinem Besuch beim Topspiel gegen RB Leipzig am Samstagabend war Flick aber neu begeistert. „Ich war echt beeindruckt. Von der sensationellen Stimmung und vom Spiel. Steffen Baumgart und die Mannschaft bringen echt was rüber. Das Spiel war zwar ein bisschen wild, aber mit sehr viel Leidenschaft“, sagte er. „Dass jetzt wieder Fans dabei sind, auch wenn es nur 25.000 waren, ist ein echtes Pfund. Das ist jetzt gleich wieder ein ganz anderes Erlebnis in Köln.“ Am Rande seines Köln-Besuchs traf sich Flick mit Sky-Experte Lothar Matthäus (60), plauderte in der Loge mit Friedhelm Funkel und tauschte sich mit Andreas Gielchen bezüglich der Benefizaktionen anlässlich des 30. Todestages von Maurice „Mucki“ Banach (✝24) aus.
Gleiche Spieler, neue Mannschaft Dieser FC macht wieder Spaß
Nach einer trostlosen Saison, die sich beim 1. FC Köln in den letzten Jahren an die nächste gereiht hatte, wissen die Geißböcke seit der Amtsübernahme von Steffen Baumgart wieder zu begeistern. Dabei hat sich das Gesicht der Mannschaft personell kaum verändert. Dafür hat der Trainer dem Klub eine neue DNA verpasst. Der 1. FC Köln steht wieder für etwas. Markus Gisdol wurde während seiner Amtszeit als FC-Trainer nicht müde zu betonen, dass seine Mannschaft eigentlich gut sei. Auch die Spieler erklärten immer wieder, dass sie aufgrund der Trainingsleistungen nicht verstehen könnten, warum es am Wochenende in der Bundesliga nicht funktionierte. Und so standen unter dem Strich in der vergangenen Saison 17 Niederlagen, neun Unentschieden und nur acht mehr glückliche denn verdiente Siege sowie ein Klassenerhalt auf der allerletzten Rille.
Engagement und Fairness als Schlüssel zum Erfolg Keine "Ich-AGs": Baumgarts Deal mit Garantie
Der 1. FC Köln steht bislang glänzend da, auch weil zum Teil Verspottete unter Steffen Baumgart wieder aufblühen. Mit seinen Spielern ist der Trainer einen Deal eingegangen. Eine der großen Stärken des Steffen Baumgart ist wohl die Fähigkeit, Strukturen aufzubrechen und aus den Trümmern Neues zu formen. Zunächst im Detail, dann im großen Ganzen. "Seinen" Fußball zu vermitteln (der ja nicht "Baumgart-Fußball" ist, sondern ein Produkt vieler Gespräche und Analysen mit seinem Team), stand dabei am Anfang. Anschließend wertete man aus, wer für diese Art Fußball in Frage kommt und wer nicht. Die, die am Ende übrigblieben, bilden seit Saisonbeginn den Kader, aus dem die Trainer sich bedienen. Und es sind Spieler dabei, die in Köln längst abgeschrieben waren, die verspottet wurden, denen die Fähigkeit abgesprochen wurde, Bundesliga zu spielen.
Sie haben eine gemeinsame Liebe Baumgart trifft „Schlag den Star“-Sieger Heinevetter
Treffen der Gewinner-Typen! Steffen Baumgart traf am Sonntag in Dortmund auf den frisch gebackenen „Schlag den Star“-Sieger Silvio Heinevetter. Der Handball-Torwart postete ein gemeinsames Foto von der Tribüne im Signal Iduna Park. Dazu schrieb der Keeper: „Woran erkennt man den Mann von Welt? An der passenden Kopfbedeckung.“ Heinevetter trägt einen Union-Fischerhut, Baumgart obligatorisch Schiebermütze. Beide waren gekommen, um Union Berlin die Daumen zu drücken. Heinevetter, der Tennis-Superstar Alexander Zverev in der Spiele-Show auf Pro7 in der Nacht zum Sonntag schlug, ist glühender Anhänger der „Eisernen“. Baumgart hegt zumindest immer noch große Sympathien für die Köpenicker. Der FC-Trainer verbrachte laut eigener Aussage die schönste Zeit seiner Spieler-Karriere bei Union.
„Das wäre ein schönes Ziel“, so Steffen Baumgart im TV in der BILD-Sendung „Die Lage der Liga“ auf die Frage, ob er Klopp von Köln werden wolle. Aber kann Baumgart wirklich den Klopp? Als BILD-Reporter kenne ich beide. Habe zwischen 2005 und 2008 in Mainz über den damals noch jungen Trainer Jürgen Klopp berichtet und jetzt in Köln über Baumgart. Stürmer Baumgart (Rostock, Wolfsburg, Cottbus) spielte 225-mal Bundesliga. Klopp war ebenfalls zuerst Stürmer, wurde dann zum Verteidiger umgeschult, kommt auf 325 Zweitliga-Spiele mit Mainz (1990 bis 2001). Zum Nationalspieler haben es beide nicht geschafft. Fazit: Klopp wurde anfangs oft für seine Hans-Dampf-Auftritte belächelt, zeigte aber in Dortmund (2x Meister, 2x Double) endgültig, was für ein überragender Trainer er ist. Baumgart ist gerade dabei, sich in Köln zum Top-Trainer zu entwickeln. Wenn Klub und Fans ihm Zeit und Vertrauen geben, kann er der kölsche Klopp werden. Ich traue es ihm zu.
Trainer, Torwartspiel, Konkurrent FC-Keeper Horn glänzt und zieht mit FC-Legende gleich
Anthony Modeste zog mit seinen bitteren Tränen während und nach dem 1:1 gegen RB Leipzig zwar die gesamte Aufmerksamkeit auf sich, doch der eigentliche Held auf Seiten des 1. FC Köln war Timo Horn. Der Keeper zeigte sein wohl bestes Spiel der vergangenen Jahre, brachte die Leipziger reihenweise zur Verzweiflung. Das Kölner Eigengewächs hielt den Punkt gleich mehrfach fest. Das rang sogar Steffen Baumgart, der es sonst vermeidet einzelne Spieler herauszuheben, ein Sonderlob ab. „Er hat ein überragendes Spiel gemacht“, sagte der FC-Trainer. Vor allem die Parade in der Nachspielzeit gegen Shootingstar Dominik Szoboszlai war bemerkenswert. Denn während Horn früher bei einem vergleichbaren Alleingang früh zu Boden gegangen wäre, blieb er dieses Mal lange stehen und machte es damit dem Angreifer ungleich schwerer.
Erst Eigentor, dann Auswechslung Czichos‘ unglückliche Woche
Für Rafael Czichos hätten die letzten beiden Spieltage beim 1. FC Köln sicherlich besser laufen können. Zunächst das späte Eigentor gegen den SC Freiburg, dann seine frühe Auswechslung aufgrund akuter Gelb-Rot-Gefahr gegen RB Leipzig. Steffen Baumgart erklärte hinterher die Situation und lobte dabei noch einmal explizit Jorge Meré. Gegen den SC Freiburg war es ein Eigentor, wie man es schon tausendfach von einem Innenverteidiger in der Bundesliga gesehen hat. Rafael Czichos wollte in der 89. Minute beim Stand von 1:0 für den FC eine scharf hereingebrachte Flanke von Noah Weißhaupt abwehren, bugsierte den Ball letztlich aber unhaltbar für Timo Horn in die eigenen Maschen. Einen großen Vorwurf kann man dem Kölner Abwehrspieler dabei kaum machen, auch wenn er den Ball kurz vor Schluss womöglich besser ins Aus geschlagen hätte, statt lediglich den Fuß zur Abwehr hinzuhalten.
„Das macht die Mannschaft so stark“ FC-Profis verraten Baumgarts Erfolgsrezept
Steffen Baumgart hat den 1. FC Köln auf ein neues Niveau gehievt. Eines seiner Erfolgsrezepte ist, dass er alle Spieler auf seinem Weg mitnimmt. Der FC-Trainer hat einen neuen Konkurrenzkampf entfacht. Es ist eine Frage, die sich zurzeit viele stellen, die es mit dem 1. FC Köln halten: Wie hat es Steffen Baumgart geschafft, den FC auf ein neues ungeahntes Level zu hieven, obwohl er fast das identische Spielermaterial der vergangenen Katastrophen-Saison zur Verfügung hat? Ein nicht unerheblicher Teil der Antwort ist, dass der neue FC-Trainer ALLE auf seinem Weg mitnimmt. Gemeinsam zum Erfolg! Denn Baumgarts großes Faustpfand im bisherigen Saisonverlauf ist die Bank. „Steffens Erfolgsrezept ist es, die gesamte Mannschaft mitzunehmen. Wir folgen ihm. Sein Spiel ist intensiv und kostet Kraft. Aber wenn die ausgeht, bringen wir eben die Jungs von der Bank. Die brennen auch“, sagt Mark Uth.
Umstellung auf Doppelsechs Ein System mit Zukunft?
Der 1. FC Köln kann von Glück sprechen, gegen RB Leipzig am vergangenen Samstag nicht früh in Rückstand geraten zu sein. Den Geißböcken fehlte gegen schnelle und spielerisch starke Leipziger vor allem im Mittelfeld der Zugriff. Bis eine Umstellung das Spiel veränderte. Steffen Baumgart hatte seine Mannschaft gegen RB Leipzig am Samstagabend zwar personell auf vier Positionen verändert, an seiner taktischen Grundausrichtung hielt der Trainer aber auch im fünften Saisonspiel gegen den Vizemeister des Vorjahres fest. Mit Ellyes Skhiri als alleinigem Sechser, davor zwei Achter auf den Halbpositionen sowie Ondrej Duda auf der Zehn, und letztlich Anthony Modeste und Mark Uth als vordere Spitzen. So hatte das System in den vergangenen Wochen seit Saisonbeginn gut funktioniert – sowohl gegen tief stehende Mannschaften wie den VfL Bochum, als auch gegen den Rekordmeister aus München.
Auch gegen Köln vor maximal 25.000 Zuschauern Trotz Erlaubnis: Eintracht gibt Stehplätze noch nicht frei
Wenn Eintracht Frankfurt am kommenden Samstag (15.30 Uhr) den 1. FC Köln empfängt, sind wie schon in den letzten Heimspielen maximal 25.000 Zuschauer zugelassen, allesamt Sitzplätze. Gegen eine Erhöhung der Kapazität entschied sich allerdings diesmal die Eintracht selbst. Denn: Nach Klubangaben hatte das Gesundheitsamt Frankfurt am Dienstag eine Genehmigung für 31.000 Zuschauer in Aussicht gestellt; erstmals seit dem 4. März 2019, seit über zweieinhalb Jahren also, hätte die SGE wieder alle Stehplatzbereiche mit voller Kapazität freigeben dürfen. Der Knackpunkt: Sowohl im Heim- als auch im Gästebereich hätte auf den Stehplätzen die 2G-Regelung zum Einsatz kommen müssen, nicht geimpfte oder genesene, sondern "nur" getestete Fans wären hier also außen vor gewesen. Deshalb entschied sich die Eintracht gegen diese Option mit 31.000 Zuschauern.
Bundestrainer Flick hat neue Spielernamen auf seinem Zettel
In der länderspielfreien Zeit sucht Bundestrainer Hansi Flick nach Verstärkungen für das DFB-Team. Am Samstagabend saß er deshalb beim Spiel Köln gegen Leipzig als Gast auf der Tribüne des Rheinenergiestadions. Dabei verfolgt Flick einen bestimmten Ansatz: „Wir versuchen, dass wir uns überall sehen lassen“, erklärte der Coach kürzlich in einem Interview mit „Sky“. Kandidaten kommen aus Köln und Wolfsburg
Ziel der Scoutingstrategie sei es, nach interessanten Spielern Ausschau zu halten. Potentiell fündig geworden ist der letztjährige Triple-Sieger nun offenbar in der Person von Jan Thielmann. Der Profi der Geißböcke zeige auf dem Platz „eine gute Geschwindigkeit“, so Flick gegenüber dem „Express“. In der Vergangenheit kam der 19-Jährige bereits regelmäßig in den deutschen U-Mannschaften zum Einsatz. Für die U-19 stand er dabei zwei Mal auf dem Rasen.
„Es war nicht fair“ Rückkehrer Huptmann bekommt neue Chance
Bei schönsten Spätsommer-Wetter begann am Dienstag die Vorbereitung des 1. FC Köln auf Eintracht Frankfurt. Nach RB Leipzig wartet auf die Elf von Trainer Steffen Baumgart am Samstag der nächste taumelnde Euro-Klub. Baumgart konnte derweil am Dienstag personell aus dem Vollen schöpfen. 24 Feldspieler plus drei Torhüter tummelten sich auf Platz eins am Geißbockheim. Darunter war auch einer, der lange aussetzen musste: Niklas Hauptmann (25) trainierte erstmals seit seiner Erkrankung, die ihn monatelang außer Gefecht setzte, wieder mit der Mannschaft. Vor dem Trainingslager war der Mittelfeldspieler von FC-Trainer Baumgart aussortiert worden. Hauptmann sollte im Anschluss eigentlich zur U21 versetzt werden. Nun kämpft sich Hauptmann Stück für Stück zurück und hofft im Vollbesitz seiner Kräfte dann auf eine neue (faire) Chance beim FC. Thomas Kessler: „Bei Haupe haben wir die Regelung getroffen, dass die sportliche Einschätzung, die Steffen Baumgart in der Vorbereitung getroffen hat, aufgrund der Erkrankung nicht fair war“.
Anthony Modeste: Erst in Topform und bald im Kölner Trainerteam?
Timo Horn war im Spiel gegen Leipzig mit seinen Paraden zwar der beste Mann im Kölner Team, doch der Hauptdarsteller vollbrachte seine Taten am anderen Ende des Platzes: Anthony Modeste ist derzeit mit nun vier Toren aus den ersten fünf Saisonspielen der unerwartete Held von Müngersdorf. Der Auftritt des 33-Jährigen beim gewaltigen 1:1 der Kölner gegen den Vizemeister am Samstagabend war der vorläufige Höhepunkt eines atemberaubenden Comebacks. Als im Winter Kräfte aus der Fanszene in der Kölner Innenstadt Schmähplakate gegen Geschäftsführer Wehrle anbrachten, waren auf einem Motiv die vermeintlichen Transferflops geführt, für die Wehrle verantwortlich sein sollte. An erster Position: Anthony Modeste – ein Spieler, der aktuell beim Verein unter Vertrag stand, dessen Bestes die Aktivisten mit ihren Plakaten angeblich wollten. Ein guter Beleg dafür, sich im Fußball nicht vorschnell festzulegen.
Hauptmann zurück bei den Profis „Die sportliche Einschätzung war nicht fair“
Der 1. FC Köln hat am Dienstagnachmittag erstmals seit dem spektakulären 1:1 gegen RB Leipzig wieder auf dem Platz trainiert und die Vorbereitung auf das Auswärtsspiel am kommenden Samstag bei Eintracht Frankfurt aufgenommen. Mit dabei war auch erstmals wieder Niklas Hauptmann, der nun langsam an das Mannschaftstraining herangeführt und wieder ein fester Bestandteil des Profiteams werden soll. Der zuletzt aufgrund einer Erkrankung lange ausgefallene Mittelfeldspieler absolvierte den gesamten Athletikteil gemeinsam mit seinen Teamkollegen. Als es für die Spieler schließlich in verschiedene Spielformen ging, trainierte Hauptmann gemeinsam mit Reha-Trainer Leif Frach individuell. Nach einigen ausgiebigen Sprints ging es für den 25-jährigen nach rund 45 Minuten wieder vom Trainingsplatz.
Köln-Urgestein Kessler platzt vor Stolz Endlich hat man wieder Respekt vor dem FC
Der 1. FC Köln hat einen starken Saisonstart unter Steffen Baumgart hingelegt. Das Spektakel gegen RB Leipzig war der vorläufige Höhepunkt mitreißender Wochen. „Wir haben viel positives Feedback aus der Region bekommen. Viele Leute haben uns zu einem tollen Spiel gratuliert und hätten uns den Sieg gegönnt“, sagt Thomas Kessler. Für den Lizenzspieler-Leiter, der mit Unterbrechungen seit über 20 Jahren im Verein ist, ein ganz neues Gefühl. „Ich musste schon schmunzeln. Es ist lange her, dass man dem 1. FC Köln mal etwas gegönnt hat.“ Diesen Respekt hat sich der FC in den vergangenen Wochen hart erarbeitet. Nach einer Zitter-Saison, die um ein Haar im Abstieg geendet wäre, hat Baumgart den Klub binnen kürzester Zeit auf links gedreht. „Es ist ein tolles Gefühl, dass die Arbeit nicht nur in Köln honoriert wird“, sagt Kessler: „Es macht auf jeden Fall stolz, dass man wieder Respekt vor dem FC hat.“
Nach heftiger Kritik von U21-Coach Kessler macht FC-Youngster Katterbach Feuer
Noah Katterbach gehört zu den Verlierern beim 1. FC Köln. Der Youngster darf nur noch in der Regionalliga ran. Thomas Kessler glaubt dennoch daran, dass sich der Eifeler wieder aus seinem Loch herauskämpfen wird. Noah Katterbach (20), zweifacher Preisträger der Fritz-Walter-Medaille in Gold, stand bisher noch keine einzige Bundesliga-Minute in dieser Saison auf dem Feld. Nach dem rasanten Aufstieg in der Saison 2019/20, in der er als Shootingstar für Furore sorgte, erlebt seine noch junge Karriere gerade einen erheblichen Knick. „Er ist ein junger Spieler, der durch ein Tal geht. Er findet momentan nicht bei uns im Kader statt. Er nimmt am Training teil, soll sich seine Spielzeit aber in der zweiten Mannschaft holen“, sagt Lizenzspieler-Leiter Thomas Kessler. Das Problem: Auch da überzeugt Katterbach nicht vollends, was den Bossen nicht verborgen bleibt.
Nach Krisen-Start Darum macht Duda endlich wieder Hoffnung!
Ondrej Duda hätte in der letzten Minute gegen Leipzig (1:1) der große FC-Held werden können. Aber anstatt den Ball ins leere Tor zu schießen, trifft er nur den am Boden liegenden Torwart Peter Gulacsi (31). Ein Mega-Fehlschuss – sinnbildlich für seine zuvor glücklose Saison. Und trotzdem: Darum macht Duda endlich wieder Hoffnung! Der Slowake war wochenlang im Leistungs-Tief. Sein Problem bis dahin: Zu langsames Spiel, zu viel Ball hin- und her Schieberei, brotlose Hacken-Tricks. Duda kam mit dem Vollgas-Fußball von Steffen Baumgart nicht klar, schlurfte im Gähn-Stil der letzten Saison über den Platz. Baumgart: „Er musste sich an das Tempo gewöhnen. Und daran, dass zwei bis drei Kontakte besser für unsere Spielweise sind...“ Gegen Leipzig hat er das gezeigt. Duda plötzlich wie ausgewechselt. Handlungsschnell. Hellwach. Wenige Kontakte!
„Nützt nichts, uns jetzt auf die Schulter zu klopfen“
Der 1. FC Köln begeistert aktuell mit seiner Spielweise nicht nur die eigenen Fans, sondern auch ganz Fußball-Deutschland. Vereinsinternet bleibt man jedoch auf dem Boden der Tatsachen, weiß man doch nach wie vor um die schwierige Situation des Klubs. „Davon können wir uns nicht wahnsinnig viel kaufen“, sagte der Sportliche Leiter, Thomas Kessler, nun zu den zahlreichen Lobbekundungen. Dank seiner begeisternden Spielweise und dem starken Saisonstart sind die Geißböcke gerade eines der Hauptthemen innerhalb der Bundesliga. In kaum einer Expertensendung werden die Geißböcke mit Trainer Steffen Baumgart zur Zeit außen vor gelassen. Und das, anders als in vielen Jahren zuvor, nicht aufgrund von Negativ-Schlagzeilen. „Wir haben viel positives Feedback aus der Republik bekommen, viele Kollegen haben sich gemeldet und zu einem tollen Spiel gratuliert“, berichtete Thomas Kessler.
„Emotional vergleichbar“ mit Stöger-Zeit Timo Horn über den FC-Höhenflug und Modestes Wiedergeburt
Beim 1. FC Köln läuft es derzeit so gut wie seit Jahren nicht mehr. Torwart Timo Horn hat den aktuellen Lauf mit der Saison unter Peter Stöger verglichen, als der FC sich 2017 für die Europa League qualifizieren konnte. Die Herangehensweise des aktuellen Trainers Steffen Baumgart unterscheide sich zwar vom defensiv orientierten Ansatz Stögers, aber „emotional“ lasse sich das miteinander vergleichen. "Auch damals haben wir viele Spiele über den Mut und den Teamspirit gewonnen. Es wäre großartig, wenn wir eine neue Erfolgsgeschichte schreiben könnten“, sagte Horn in einem Interview. In der Bundesliga steht der FC nach fünf Spieltagen auf Rang sieben. Zu den Europapokalträumen der Fans sagte der 28 Jahre alte Profi: „Euphorie kann einen tragen. Ich denke, dass wir den Glauben der Fans aufsaugen und daraus Stärke ziehen sollten.“ Unter Stöger hatte sich Köln in der Saison 2016/17 als Fünfter für die Europa League qualifiziert.
FC mit Top-Werten Die Attacke-Zahlen der Köln-Euphorie
Köln überrascht die Liga weiter mit Vollgas-Fußball! „Das ist einfach unser Stil“, sagt Steffen Baumgart. Ein Quanten-Sprung zum Sicherheits-Gekicke der letzten Saison. Und dabei hat sich der Kader so gut wie nicht verändert. Die Attacke-Zahlen der Köln-Euphorie: 39 Torschüsse durch Stürmer sind die meisten aller Mannschaften. 84 Flanken und sieben Tore nach Flanken sind jeweils die meisten ligaweit. Kein Team überbietet die vier Kölner Kopfballtore. Zudem sind 21 Torschüsse per Kopf ligaweit Spitzenwert. Baumgart belebt die Flügel: Der FC schon mit neun Toren nach Angriffen über die Flügel (vier über links, fünf über rechts) – auch das ist top. Dazu kommt: Im Vergleich zur letzten Saison (5. Spieltag) hat sich der FC in fast allen Werten verbessert. Nur bei der Laufleistung und den intensiven Läufen liegt das Team leicht zurück – noch...