"Es ist vielmehr so, dass die Welt für den Menschen nur in der Vorstellung existiert und dass diese Vorstellung gefährlich ist. Was ihm auf dem Weg hilft, das kann ihn genauso gut blenden, sodass er den richtigen Weg verfehlt. Der Schlüssel zum Himmel passt auch zur Pforte der Hölle." (sagte der Blinde zum Sepulturero/Grabräuber)
Der Inzidenzwert für Köln ist laut RKI wieder leicht gestiegen. Von 193,9 auf 194,1. Wie aussagekräftig dieser Wert ist, lässt sich derzeit nicht sagen. Nach Angaben der Stadt hatte es Ende der Woche Probleme bei der Datenübermittlung gegeben. Die Stadt hofft, Montag ein Update geben zu können.
Die Zahl der aktiven Corona-Fälle in Deutschland steigt weiter. Am Sonntagmorgen meldete das Robert-Koch-Institut (RKI) 16.017 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Eine klare Zunahme im Vergleich zum vergangenen Sonntag (14.177 Neuinfektionen). An Sonntagen und Montagen meldet das RKI normalerweise immer die niedrigsten Wochenwerte
Keller rechtfertigend: "Wir haben in den siebten Abstieg viel Arbeit reingesteckt."
In Deutschland hat es doch noch gar keinen richtigen flächendeckenden Lockdown gegeben. Es gibt Einschränkungen, aber die sind noch weit vom Lockdown entfernt.
Zitat von ma_ko68 im Beitrag #11106In Deutschland hat es doch noch gar keinen richtigen flächendeckenden Lockdown gegeben. Es gibt Einschränkungen, aber die sind noch weit vom Lockdown entfernt.
Ganz genau. Wobei ich beim ersten Mal ein gewisses Verständnis hatte, weil ja vieles zu war. Aber doch bitte jetzt nicht mehr.
Verkaufsoffener Sonntag ist natürlich ein Schlag in die Fresse aller Gastronomen, freischaffenden Künstlern etc
Als ich 5 Jahre alt war, erzählte mir meine Mutter, dass glücklich sein der wahre Schlüssel zu einem erfüllten Leben ist. Mit 6 wurde ich schließlich in der Schule gefragt, was ich den werden möchte, wenn ich mal groß bin. Ich antwortete “glücklich”. Meine Lehrerin meinte, ich hätte die Frage falsch verstanden. Ich wusste aber, sie hatte das Leben falsch verstanden. John Lennon
So ein lockdownchen ist das kleinere Übel. Vielleicht beginnt man zu erkennen, wo sich die Leute anstecken. Wenn alle zu Hause säßen, hätten wir ziemlich schnell spanische/französische Fallzahlen.
Zitat von Madiba im Beitrag #11108Verkaufsoffener Sonntag ist natürlich ein Schlag in die Fresse aller Gastronomen, freischaffenden Künstlern etc
Ja, ist es. Aber die Theater- und Museumsleute wehren sich auch immer mehr, verbal natürlich nur. Vor einer Woche habe ich zufällig mal Radio gehört, da kamen einige zu Wort, die meinten, man habe doch funktionierende Sicherheitskonzepte entwickelt (bei mehreren Test-Konzerten bspw. wurde niemand bekannt, der sich infiziert hatte) und ein Museum sei im Moment geradezu der sicherste Ort des öffentlichen Lebens überhaupt und dergl.
Und da ist was dran. Die Kulturschaffenden fühlen sich ziemlich gegängelt und wenig ernst genommen, sowohl mit ihren existenziellen Sorgen als auch mit ihren teilweise gut durchdachten Lösungskonzepten. Man sei doch schließlich keine Spielhalle oder kein Wettbüro, hieß es, da man jetzt wie diese einfach wieder gänzlich schließen müsse. Ich kann das nachvollziehen, vor allem, wenn man noch einen Punkt ins Spiel bringt, und der wurde glücklicherweise auch genannt:
Eine Theatervorstellung, eine Ausstellung, ein Musikkonzert haben für viele Menschen eine Qualität, die alle Kriterien von (freilich geistig-seelischer) "Grundversorgung" erfüllt. Ich betrachte das mit großer Sorge, auch wenn mir klar ist, daß in einem Fußballforum geschlossene Bordells und unter Auflagen offen gehaltene Wettbüros evtl. das größere Thema sein könnten.
Aber so ein paar Leute gibt´s ja auch hier, die verstehen könnten, warum das alles so ein furchtbares Problem für diese Branche ist.
Wenn der Mut dich verlässt, gehst du halt alleine weiter __________________________________________________________________
Kapitel 1
Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Spaziergänger sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die völlig falsche Richtung angesehen...
@Graf Wieso sagen die eigentlich, man sei doch keine Spielhalle? Sitzt man da nicht die ganze Zeit vor einer Blechkiste? Sorry aber wen soll man da anstecken?
Zitat von smokie im Beitrag #11112@Graf Wieso sagen die eigentlich, man sei doch keine Spielhalle? Sitzt man da nicht die ganze Zeit vor einer Blechkiste? Sorry aber wen soll man da anstecken?
Smokie, so wie ich die Interviewten verstanden habe, geht es wohl mehr ums Standing, um die Bedeutsamkeit und evtl. auch den "Wert" einer Einrichtung für das Wohl der Bevölkerung. Und viell. auch darum, daß in Spielhallen eher lebensuntüchtige Freaks und Schwachmaten unterwegs sind, im Unterschied zu schicken Opernhäusern, wo Schwachmaten und lebensuntüchtige Freaks sich einfinden. Ich weiß es nicht. Aber er ist i.wie bezeichnend, daß nur auf den unerheblichsten Punkt meines Postings eingegangen wird...
@Graf Kommt ganz auf den Blickwinkel an, oder? Ganz pragmatisch: Problem: Hohe Ansteckungsrate. Lösung: Orte mit potentiell hoher Ansteckungsgefahr „eliminieren“.
Dass das Ganze allein schon durch den ÖPNV ad absurdum geführt wird, ist mir klar. Aber so Dinge wie „kulturelle Zufriedenheit“ spielen bei der Problemlösung erstmal keine Rolle.
Damit meine ich NICHT, dass es generell für den Menschen unwichtig ist. Aber mit der Intention des „„„Lockdowns“““ hat es halt für mich nichts zu tun.
hab Dich schon verstanden und wollte meinerseits keine Kritik an Deiner Auseinanderklamüserung der Umstände nehmen. Du hast natürl. recht, wenn man die reinen Corona-Gegebebenheiten betrachtet, hinkt der Vergleich. Ich wollte auch eher auf dieses Kulturelle-Zufriedenheits-Ding raus, wie Du es nennst. Abgesehen davon, daß "Kultur" einen enormen Wirtschaftsfaktor in diesem Land darstellt, ist es für viele Menschen halt noch MEHR als Freizeitgestaltung. Der unmittelbare Kontakt mit Kunstwerken, in denen Auseinandersetzung mit den Problemen und Chancen dieser Welt steckt, ist natürlich auch Trost und Ansporn, Korrektur- und Entwicklungsmöglichkeit für viele.
Aber es geht mir gar nichtmal so sehr darum, daß jetzt mal Pause damit ist, sondern daß da eine riesige Branche zusammenzubrechen droht, eine Welt in der Welt quasi, auf die gerade Deutschland ziemlich stolz sein konnte bislang. Nirgendwo auf der Welt gibt es (noch!) so viele Theater, Orchester, Bühnen auf so engem Raum wie hier. Da erwartet man sich von der Politik viell. einfach auch eine andere Sensibilität als bei Orten, an denen Menschen ihrer destruktiven Sucht frönen können.
Ich selbst fand den Vergleich zu Spielhallen und Wettbüros coronamäßig auch nicht gerade zwingend, aber ich hatte ihn halt gehört von irgendeiner Museums-Trulla und ihn deshalb so weitergegeben. Hätte ja sein können, daß jetzt der eine oder andere User hier gekommen und auf die Knie gefallen wäre und gesagt hätte: "Ich werde NIIEE wieder innen Puff oder mein Geld verwetten, ich möchte in die "Zauberflöte" und ein besserer Mensch werden. Einer mit Kultur. Das wird mir bestimmt auch helfen, endlich von diesem verfickten Fußball loszukommen..."
@Graf Ich vermisse „Kultur“ auch. Nicht nur in Form von Ess-, Kneipen, und Konzert-Kultur, sondern auch Museen und „Kultur für Kinder“, wie beispielsweise Lego-, Playmobil-, Dinosaurier-Ausstellungen für unsere Jungs hier. MIR bleibt als Einzel-Individuum natürlich eine sehr schöne Kultur, die in diesen Zeiten zeitlich besser möglich ist: Die des Lesens. Aber DAS hilft leider den Institutionen nicht, LEIDER! Ich hoffe sehr, dass man sich bei Hilfsmaßnahmen dessen bewusst ist, was einen großen Teil unserer Gesellschaft nicht nur ausmacht, sondern eminent wichtig ist. Und, natürlich, nicht nur für den Kopf, sondern auch für die Seele.
Ich kann mir das nicht erklären, die Lage spitzt sich seit Wochen zu und laut der Statistik erhöhen sich die freien Intensivbetten. Leider schaffe ich es nicht, die Statistik hier einzustellen. Das schaffe ich leider auch nicht, wenn ich emails versende. Da kommt immer nur Zahlensalat bei rum.
HIER gibts ein riesiges Verständnis- / Erklärungsproblem! Es gibt einerseits die regulären Intensivbetten und es gibt ne extrem hohe Zahl in „Welle 1“ geschaffene / zugekaufte Intensivbetten. Die haben aber nicht alle volle Ausstattung...genausowenig wie die regulären... also nicht jedes I-Bett hat ne Herz Lungen Maschine zB. Ich befürchte dass hier „Verwaschung der Zahlen“ stattfindet...und nebenbei - es fehlt eh das Personal all diese Betten zu betreuen. Aber hier kann man jetzt eh nur noch abwarten und hoffen...
Hier kann man u.a. den Anteil an Coronapatienten der Intensivbettenbelegung erkennen. Die Zahlen werden ständig aktualisiert. Einfach unten auf "Karten" gehen. In NRW sind z.B. 12,2% der Intensivbetten von Coronapatienten belegt. https://www.intensivregister.de/#/index
@blueeye: die Seite lässt sich bei mir nicht öffnen.
Davon ab: es wird wohl so kommen wie beim letzten mal. Die Kurve flacht bald ab und dann können wir uns wieder wunderbar streiten, ob es an den Maßnahmen lag oder nicht. Und so wird es weitergehen, immer weiter. Der Anstieg verlangsamt sich eh schon wieder, es gibt auf der RKI-Seite schon wieder den ein oder anderen Landkreis, der nicht mehr rotgefärbt ist. Selbst das Berchtesgadener Land ist nach 3 Wochen richtigem lockdown wieder auf den Werten von den Orten ohne lockdown. Hoffen wir also, dass es nix wird mit dem exponentiellen Wachstum und dem zusammenbrechenden/überlasteten Gesundheitswesen.
Noch was zum Gesundheitsamt: Töchterlein arbeitet neuerdings an einer Kölner Schule. Letzten Montag war ne Kollegin irgendwie kränklich und hat sich testen lassen. Am Freitagabend war der positive Befund da und die Kollegin hat Bescheid gegeben. Vom Gesundheitsamt kein Wort. Jetzt bleiben nach Beschluss vom Rektor 4 Lehrer zu Hause, bedeutet, dass 6 Klassen zu Hause bleiben müssen. Lehrer dürfen sonntags die Eltern benachrichtigen und das ist nicht einfach bei einem einzigen Kind in der Klasse, das hier geborene Eltern hat. Oder wie man das sagt bzw nicht sagen darf.
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Hier die Seite 13 als Text.... es sollen Urängste geschürt werden. Auch bei Kindern... Elternteil wegen dir tot... vielleicht verstehe ich das aber auch falsch
4. Schlussfolgerungen für Maßnahmen und offene Kommunikation 4 a. Worst case verdeutlichen! Wir müssen wegkommen von einer Kommunikation, die auf die Fallsterblichkeitsrate zentriert ist. Bei einer prozentual unerheblich klingenden Fallsterblichkeitsrate, die vor allem die Älteren betrifft, denken sich viele dann unbewusst und uneingestanden: «Naja, so werden wir die Alten los, die unsere Wirtschaft nach unten ziehen, wir sind sowieso schon zu viele auf der Erde, und mit ein bisschen Glück erbe ich so schon ein bisschen früher». Diese Mechanismen haben in der Vergangenheit sicher zur Verharmlosung der Epidemie beigetragen. Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden: 1) Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft kriegen ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Lebensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls. Die Bilder aus Italien sind verstörend. 2) "Kinder werden kaum unter der Epidemie leiden": Falsch. Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann. 3) Folgeschäden: Auch wenn wir bisher nur Berichte über einzelne Fälle haben, zeichnen sie doch ein alarmierendes Bild. Selbst anscheinend Geheilte nach einem milden Verlauf können anscheinend jederzeit Rückfälle erleben, die dann ganz plötzlich tödlich enden, durch Herzinfarkt oder Lungenversagen, weil das Virus unbemerkt den Weg in die Lunge oder das Herz gefunden hat. Dies mögen Einzelfälle sein, werden aber ständig wie ein Damoklesschwert über denjenigen schweben, die einmal infiziert waren. Eine viel häufigere Folge ist monate-und wahrscheinlich jahrelang anhaltende Müdigkeit und reduzierte Lungenkapazität, wie dies schon oft von SARS-Überlebenden berichtet wurde und auch jetzt bei COVID-19 der Fall ist, obwohl die Dauer natürlich noch nicht abgeschätzt werden kann.
Ausserdem sollte auch historisch argumentiert werden, nach der mathematischen Formel: 2019 = 1919 + 1929 Man braucht sich nur die oben dargestellten Zahlen zu veranschaulichen bezüglich der anzunehmenden Sterblichkeitsrate (mehr als 1% bei optimaler Gesundheitsversorgung, also weit über 3% durch Überlastung bei Durchseuchung), im Vergleich zu 2% bei der Spanischen Grippe, und bezüglich der zu erwartenden Wirtschaftskrise bei Scheitern der Eindämmung, dann wird diese Formel jedem einleuchten.