Bin kein Optimist. Glaube daher auch nicht an einen Sieg in Frankfurt, habe mich mental auf weitere Niederlage eingestellt. 3 x 0 es null, bliev null...Das ist einfach eine antrainierte Selbstschutzstrategie, weil ich es satt habe mir vom Ausgang eines Fußballspiels auch künftig das ganze WE versauen zu lassen. Ich hoffe nur inständig, dass nicht ausgerechnet mein Lieblingsspieler Elllyes entscheidend gegen uns trifft. Das wäre dann doch zu viel des schlechten! Gruß aus dem Westerwald!
Natürlich hat's auch am Geld gelegen. Bei uns liegt es immer auch am Geld. Wie Keller auch sagte, ist " das Budget erschöpft". Man muss daher genau schauen, wo man die knappen Mittel einsetzt. Daher muss jeder Transfer sitzen, Flops können wir uns- im Gegensatz zu finanziell potentieren Vereinen - nicht leisten. Man muss von dem Spieler überzeugt sein, dass er uns sofort weiterhilft. Zudem muss er charakterlich passen, das ist bei SB ein ganz wichtiges Kriterium. Das Team ist der Star! Das ist gut so und war in den letzten beiden Spielzeiten die Grundlage für unseren Erfolg. Und es ist auch gut, dass die Verantwortlichen nicht wie frühere Hazardeure handeln, die nach Namen eingekauft haben, um sich kurzzeitig den Beifall der mehrheitlich opportunistischen Fanszene zu sichern. Auf den letzten Drücker ohne Überzeugung etwa einen Paciencia zu verpflichten, wäre genau so ein Transfer gewesen. Gruß aus dem Westerwald!
@liberowilli: Ich gebe dir nur allzu gerne Recht in deiner Sichtweise. Du sagst ja von dir selber, dass du Optimist bist. In diesem Forum treiben sich Leutchen rum so wie ich, die seit mas o menos einem halben Jahrhundert dem FC anhängen. Die haben vom ersten deutschen Meister bis zum wiederholten Auswärtsspiel beim SV Sandhausen alles erlebt. Will sagen: Es ist nachvollziehbar, dass deren Optimismus Risse bekommen hat im Rahmen der Entwicklung. Stattdessen hat sich bei diesen Veteranen auf der Grundlage ihres Erfahrungsschatzes ein gewisser Grundpessimismus bzw. eine Grundskepsis etabliert. Bei denen läuten die Alarmglocken daher schneller als andernorts, bei den Optimisten.
Und deswegen ist das mit dem " man sollte xy vertrauen" auch so ne Sache. So was wie Vertrauen muss sich entwickeln und auf der Grundlage positiver Erfahrungen festigen. Das "Urvertrauen" in die jeweils handelnden Personen ist nicht einfach so vorhanden. Das ist ähnlich wie bei einem Kind, dass von seinen Eltern vernachlässigt wurde und nie emotionale Sicherheit erfahren durfte. Man wird vorsichtig, misstrauisch gar und wartet, bewusst oder unbewusst, nur auf die nächste Enttäuschung.
Aktuell hat der FC nun keinen nachhaltig belastbaren Mittelstürmer. Ich teile deine Wahrnehmung des begeisternden Offensivfussballs die letzten 2 Jahre unter Baumgart. Unser FC spult regelmäßig die meisten km ab, ackert, kämpft, und ist nach Bestätigung des wunderbaren Chr. Streich in Puncto Mentalität nicht zu toppen. Allein wegen dieser Beschreibung bin ich SB und seinen Bravehearts auf ewig dankbar. Das war zuvor Jahrzehnte anders, da waren wir die Pussies der Liga, manchmal mit Spielkultur, allzu oft aber auch ohne.
Wenn man den Fußball der Baumgart- Ära betrachtet, dann sieht man aber auch den ungeheuren Aufwand, der betrieben werden muss, um meist spielstärkeren Gegnern Paroli bieten zu können. Um das auch mental durchhalten zu können, brauchst du Erfolgserfahrungen. Wenn du bei all dem Aufwand im Ergebnis leer ausgeht, dann besteht die Gefahr, dass du ausbrennst. Mit einer gewissen Sorge habe ich übrigens SB und Keller auf der PK als mental ein wenig " angebrannt" wahrgenommen. Ich hoffe der Eindruck täuscht und die beiden werden sich von dem, nach weiteren Niederlagen zu erwartenden, noch stärkeren Gegenwind nicht entmutigen lassen! Dann sind wir wirklich am Arsch!
Du musst also irgendwann mal das Tor treffen und Punkte sammeln mit all dem Aufwand. Dafür brauchst du mindestens einen Zielspieler, der weiß wo das Tor steht, vor allem, wenn das Angriffsspiel komplett über die Flügel und auf Flanken ausgerichtet ist. Als Optimist kann man sagen: "Wir sollten vertrauen, das wird schon!", der Pessimist/ Skeptiker hingegen sieht seine, stets im Innersten der gegerbten Fanseele schlummernden, schlimmsten Befürchtungen wie einen dunklen Schatten an der Wand abgezeichnet: Mal wieder Auswärtsspiel in Sandhausen oder diesmal Elversberg. Ich denke, Joga hat Recht. Es kann auch diesmal irgendwie gut gehen, es kann aber auch schief gehen. Mit einer solchen Prognose lebt es sich wahrscheinlich als selbsternannter Optimist besser als die anderen Optimismusgeschädigten. Daher: Sieh' die panisch wirkenden Beiträge als Ausdruck von Sorge um unserer aller FC. Du und alle FC- Optimisten haben meine Sympathie! Gruß aus dem Westerwald!
Joga: Ich war C. Keller grundsätzlich immer sehr wohl gesonnen und Baumgart war, ist und bleibt mein absoluter Wunschtrainer. Das mit dem Ü 60- Kindergarten mag vielleicht - bei der Ausprägung und Maßlosigkeit der Reaktionen - noch als zulässige polemische Überspitzung durchgehen. Einerseits kennst du dieses Forum und seine leidenschaftlichen Protagonisten aber doch schon lange genug, um dich bei dem gegebenen aktuellen Sachverhalt nicht wirklich über diese Reaktionen zu wundern. Zum anderen glaube ich, darf man das Handeln und vor allem die Kommunikation der Verantwortlichen, in eben jener aktuellen Situation, schon kritisch oder auch nur staunend ungläubig hinterfragen.
Ich für meinen Teil kann gut nachvollziehen, dass man nicht auf den letzten Drücker noch "irgendeinen" Stürmer verpflichtet hat, nur um den von Sorge geprägten Erwartungen der Anhängerschaft zu entsprechen. SB hat ja in einem beiläufigen Satz gemeint, es gebe keinen, den man hätte verpflichten können. Er meint wohl damit, keinen der a) bezahlbar und b) eine wirkliche Verstärkung gewesen wäre. Das ist für mich absolut nachvollziehbar.
Aber warum wird das denn dann nicht so - erklärend - kommuniziert? Stattdessen macht Keller den Scholz, redet alles schön und tut so, als wenn er die - sehr moderat vorgetragenen - Journalistenfragen überhaupt nicht nachvollziehen könnte. Entsprechend baff angesichts derlei Dreistigkeit blieben kritische Nachfragen dann auch aus. Derlei Verhalten kennt man aus der Politik zur Genüge. Bei Keller hat mich das enttäuscht, von ihm hätte ich mehr Souveränität erwartet, die Verständnis für die berechtigten Sorgen und Fragen angesichts der Personalsituation einschließt.
Rätselhaft ist mir auch Baumgarts Verhalten, der irgendwie angefressen wirkt, dies aber auch in keinster Weise erklärt. Was nervt ihn, der auf die obligatorische erste Frage der Pressesprecherin zum Personal für das Frankfurt- Spiel gleich mit der genuschelten Gegenfrage antwortet, ob sie denn wirklich glaube, dass dieser Punkt das Wichtigste sei und fortan den wortkargen Brummbären gibt? Dieses Verhalten lässt nun wieder unterschiedliche Deutungen zu. Ist er sauer wegen der Personalsituation oder wegen der Zweifel von außen an der mantramäßig vorgetragenen Erzählung, dass man " gut aufgestellt" sei und " unseren Jungs" vertraue?
Bei dieser Art von unklarer mehrdeutiger Kommunikation habe ich Verständnis dafür, dass man sich als Journalist und Fan nicht ernst genommen fühlt bzw. sich gar verarscht fühlt. Diese denk - und merkwürdige PK ohne jeden Infowert, die mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet, lässt einen rat- und sprachlos zurück und hat das Zeug, in die Geschichte einzugehen. Anscheinend setzen die Verantwortlichen alles auf die Karte Hoffnung, dass mit den beiden Aufsteigern und Bochum 3 Teams noch schlechter sein werden. Anders kann ich mir das nicht erklären. Eine riskante Strategie, wie ich finde! Noch 2 weitere ( durchaus wahrscheinliche) Niederlagen, dann brennt' s aber richtig in Müngersdorf! Gruß aus dem Westerwald!
"Wenn es stimmt, was man so liest".. dann ist Til L. ein skrupelloser Frauenschänder und unser Beinahe- Neuzugang ein...Was? Ein frauenverachtender rechter Pornokonsument? Eine wirklich solide Grundlage, einen Menschen zu verurteilen. Dieser Scheißhaus- " Journalismus", der sich auf jeden im Internet hingeschissenen Haufen setzt, aber klar: Die Schlagworte zünden: frauenfeindlich, rechts, Porno, alles zusammengerührt und die nächste Mainstreamempörungswelle rollt. Wen interessieren noch Fakten und seriöse Recherche? Könnte sich ja statt einfacher gewollter Antworten ein Bild ergeben, was zur differenzierten Betrachtung Anlass geben könnte. Ist zu kompliziert. Passt nicht in das Spaltungsschema- gut oder böse, richtig oder falsch. Bin froh, dass unser Trainer, bezogen auf Hollerbach, mit so einem Dreck auch nix anfangen kann. Der Junge zahlt gerade ne Menge Lehrgeld und sollte mal überlegen, ob er von den richtigen Leuten " beraten" wird.
@RVG: Auch wenn du meine Position nicht verstehen willst, weil sie nicht die deine ist, so gestehe mir und anderen Andersdenkenden doch bitte einen eigenen " moralischen Kompass", zumindest zu, ohne das abzuwerten . Diese Spaltungsrhetorik, dieses entweder/ oder, schwarz/ weiß, gerade in Fragen von existenzieller Bedeutung, finde ich sowohl intellektuell als auch moralisch bedenklich. Ich jedenfalls räume bei allem was ich sage und schreibe die Möglichkeit des Irrtums mit ein. Wenn "euch" an einem Diskurs gelegen ist und nicht nur an Bestätigung der eigenen Sicht, dann werdet ihr das aushalten müssen. Gefolgschaft oder Rückzug sollten nicht die einzig verbleibenden Optionen sein, sonst macht das auch für mich keinen Sinn hier und ziehe mich auch wieder ins Exil zurück.
Ich mag ja falsch liegen, und die Flack- Zimmermanns dieser Welt werden mit allem Recht behalten. Wir werden ja sehen, wohin sich das alles entwickelt. Heupääd hat ja die dynamische Entwicklung bei der militärischen Unterstützung der Ukraine seit Beginn des russischen Überfalls schon skizziert. Im Übrigen glaube ich ( glauben ist nicht wissen) dass die um ihr Überleben kämpfende Ukraine ein ( verständliches) Interesse hat, ihr Schicksal zum Schicksal des "Westens" zu machen und die NATO komplett in diesen Krieg reinzuziehen. Für die Ukraine ist in der Tat alles erlaubt. Wenn man die Rettung der Ukraine um jeden Preis erreichen will, wäre eine direkte Intervention der Nato ( "mit allem was nötig ist") die konsequente Folge. Ob dies, zu Ende gedacht, auch ohne das atomare Amageddon, letztlich in unserem Interesse ist..da sollten m. E. - doch zumindest Zweifel gestattet sein. Gruß aus dem Westerwald!
Sorry Bürgi.. . du hast ja Recht mit deiner Empörung über die, je nach Nutzen, moralische Flexibilität auch in unserer Gesellschaft. Es ging um Streu oben. Ich wollte eigentlich nur mein persönliches Unbehagen zum Ausdruck bringen, dass wir auch alle zivisilatorischen Standards sausen lassen, weil Putin oder ein anderes Dreckschwein das tut. Vielleicht ist das ja unter den von dir genannten Aspekten gerechtfertigt, die Konsequenzen wenn ich das zu Ende denke, gefallen mir trotzdem nicht. Ich ( ganz persönlich) will meinen moralischen Kompass nicht einfach in die Tonne klopfen.
Ist zwar falscher Trööd, aber da wir nunmal dabei sind: Es hat mir früher nicht gefallen, dass Menschen erbost waren, wenn jemand homosexuell oder sonstwie " anders" war. Heutzutage missfällt mir, wenn Menschen erbost sind, wenn man ( angeblich) " queerfeindlich" ist, weil man eine eigene Meinung zu Gesetzesvorhaben äußert, dessen Sinn und Unsinn man trefflich ( und sachlich) diskutieren könnte. Warum sollten Meunier, der mit seinem spitzen Kommentar wahrscheinlich das Empfinden der ( nicht twitternden) Mehrheit getroffen hat, und sonstige Mitmenschen so was gut finden (müssen)? Mir geht diese ( leider von " links" kommende) Diskursverengung, diese reflexartig hingeschissene Empörungsrhetorik, tierisch auf den Sack. Wo ist da der Respekt vor Meinungsvielfalt, der ( zu Recht) umgekehrt doch auch eingefordert wird? Aber wahrscheinlich bin ich auch zu alt. Gruß aus dem Westerwald!
Wenn man alles damit rechtfertigt, dass die Russen es schließlich auch machen, dann gibt es bald keine moralischen Grenzen mehr. Dann kann auch ( offiziell) gefoltert werden, weil die Russen das schließlich auch machen und es der Ukraine nützt, wenn sie auf diese Weise verwertbare Infos erhalten. Diese Nützlichkeitsmoral schafft genau die Dynamik, die letztlich auch die Menschenrechte aushöhlen. Die Amis sind geübt darin. Es mag naiv sein, aber mir gefällt das nicht!
Um zu klären, ob alle AFD- Wähler Nazis sind, müsste man zunächst mal definieren, was heutzutage ein " Nazi" ist. Ich kenne bspw. selbst in meinem nächsten sozialen Umfeld- Familie, Freunde - einige, die die AFD bevorzugen und demnach " Nazis" wären.
Ich glaube das nicht oder aber ich glaube, dass unter bestimmten Umständen und bei " großzügiger" Definition jeder zum " Nazi" werden kann. Provokante These, ich weiß, aber die Annäherung an die Wahrheit erreicht man, auch von politisch links betrachtet, nicht mit einfachen Erklärungen/ Antworten. Ich glaube ohnehin, dass heute so einiges durcheinander geht, was Begrifflichkeiten/ Zuordnungen und Inhalte angeht.
Was ist denn bspw. heute noch " links"? Ich etwa, als im Selbstverständnis " Linker", finde mich etwa angesichts der Prioritätensetzung der " modernen Linken" gar nicht mehr zurecht. Da scheinen die Rechte und das Wohl von Minderheiten (Stichwort LTBTMX) und sprachliche Formulierungen wichtiger als etwa die Rechte von mtlw. 2, 5 Millionen armer Kinder, denen die Chance auf gesellschaftliche Teilhabe verwehrt wird, die galoppierende Altersarmut, die Wohnungsnot, die immer breiter werdende Schere zwischen Arm und Reich, was für mich vorrangig wichtige " linke" Themen wären. Und wenn ich dann auch noch für eine konsequente Veränderung der Asylpraxis bin, die sich auch an den Rechten und der Sicherheit der aufnehmenden Bevölkerung und nicht nur an den Rechten der Migranten orientiert, habe ich mich dann vollends als " Linker" disqualifiziert und bin fortan ein " Rechter"?
Ich lass jetzt aber mal zum Thema Erstarken der AFD mal den ganzen Scheiß hinten anstehen, den die " bürgerlichen" Regierungen der letzten Jahrzehnte ansonsten dazu beigetragen haben, diese Gesellschaft immer mehr zu spalten, da sich keine der Parteien wirklich um soziale Gerechtigkeit und Teilhabe gekümmert hat, wobei es einen sozialpolitisch "Linken" wie mich vor allem erzürnt, dass Rot- Grün an den größten sozialpolitischen Sauereien stets beteiligt war. So wie auch jetzt wieder mit dem sozial völlig unausgegorenen und handwerklich dilletantischen Heizungsgesetz in seiner ursprünglichen Form. Das vergesse ich Habeck und Co übrigens nie, dass ich mich ( ausgerechnet) bei der FDP bedanken muss, dass dieses Machwerk so nicht durch den Bundestag kommt und ich dieser Tage permanent irgendwelchen reaktionären Kreaturen wie Merz und Spahn Recht geben muss, wenn sie gegen diese Art von Politikgestaltung ( und Vermittlung) wettern. Ausgerechnet die, die maßgeblich die heutigen Zustände bei Klima , Sozialem und Migration zu verantworten haben und den zeitlichen Druck, der mit begründet ( aber für mich nicht entschuldigt) , warum wegweisende Veränderungen nicht mehr erklärt und handwerklich sauber durchdacht und umgesetzt, sondern stattdessen im Eilverfahren dahingerotzt werden.
Zur AFD: Nach meiner Wahrnehmung ist es vor allen anderen Fehlentwicklungen die Zuwanderung und die daraus resultierenden Probleme vor Ort, die hauptsächlich die Kommunen und deren Bürger zu schultern haben, die die AFD so stark gemacht haben. Es ist ja kein Zufall, dass mtlw. auch Kommunalpolitiker von Grünen und SPD Alarm wegen der Überforderung schlagen, weil sie die Folgen unreglementierter Zuwanderung vor Ort erfahren, anders als die Politprominenz in Berlin, die nunmehr, viel zu spät wie immer, durch die Stimmengewinne der AFD aufgeschreckt, zu handeln erst beginnt. Das zu späte und zudem zögerliche Handeln wird indes - inhaltlich und zeitlich -nicht ausreichen, zumal ja auch noch alles innerhalb der EU abzustimmen ist. Wenn dann, als EU- Kompromiss, selbst eine Antragstellung an den EU- Außengrenzen, zudem nur für den Teil, der eh kaum Chancen auf Anerkennung hat, von unserer " modernen Linken" kategorisch abgelehnt, wieder zerredet und folglich nicht konsequent umgesetzt wird, ist eine wirkliche Veränderung nicht in Sicht. Deshalb werden die nationalen Alleingänge zunehmen, was wiederum nationale Kleingärtnerei insgesamt in den Augen vieler Menschen attraktiver erscheinen lässt. Für mich ein gefährlicher Irrweg, denn nur mit einem gestärkten, wirklich einigen und vereinten Europa werden wir eine Zukunft in Freiheit, relativem Wohlstand und relativem Frieden gewährleisten können.
Die nationalistischen Kräfte werden also zunehmen und man braucht ja nur mal nach Frankreich und Italien zu schauen, um zu erkennen, dass diese Kräfte über kurz oder lang nicht von der politischen Macht ferngehalten werden können. Auch in diesen beiden Ländern ist übrigens die Migration und deren Folgen, die bei uns viel zu lange geleugnet worden sind ( bzw. schlimmer noch, auf Hinweis mit dem schlimmen Stigma der Fremdenfeindlichkeit belegt wurden) der Hauptgrund für die Erstarkung der Rechten. Nationale Interessen völlig außer Acht zu lassen und auch mal den Blick nach innen zu richten, schadet letztlich der Demokratie. Es müssen ja gar nicht alle zu den Rechten überlaufen, Rückzug und Resignation, weil man ( wie ich ) keine politische Heimat mehr findet, nutzt letztlich auch nur den Feinden der Demokratie. Umso schlimmer, dass es für eine immer größer werdende Gruppe, die mtlw. zwischen den, ehemals klarer abzugrenzenden, linken und rechten Lagern umherirrt, kein überzeugendes Angebot mehr zu geben scheint.
Ich fürchte, und jetzt sage ich noch was Ungeheuerliches, so lange uns das uneingeschränkte Recht auf Asyl ( das die Mütter und Väter des GG gewiss so nicht verstanden haben) " heilig" und unantastbar ist, wird diese Entwicklung auch bei uns anhalten. Und wieder muss ich einem konservativen Politiker beipflichten, der neulich sinngemäß sagte: "Wenn wir als politische Mitte die Probleme nicht lösen, werden es andere tun!" Je nach Definition bin ich aufgrund dieser Sicht ja vielleicht auch schon ein " Nazi".
M.E. ist beides richtig. Es gibt eben keine monokausale Erklärung für das ständige Wachstum der AFD. Ich habe schon vor Jahren gesagt, dass diese Partei keinen einzigen eigenen konstruktiven Beitrag zur Gestaltung unseres Gemeinwesens zu leisten braucht, um größer und größer zu werden, sondern nur abzuwarten braucht.
Auf dem Mist, den die "etablierten Parteien" produzieren, lässt sich trefflich wachsen, wobei ich gestehen muss, dass ich dieses Ausmaß an Dilletantismus, fehlendem politischen Gespür und Empathielosigkeit so nicht für möglich gehalten hätte. Der FDP hätte ich immer alles zugetraut. Aber schließlich setzt sich die Ampel zu 2/3 aus Parteien der "Linken Mitte" zusammen und dass bei dieser Konstellation die " soziale Frage" und die Ängste und Sorgen gerade der sozial schwächeren und der ihren bescheidenen Wohlstand ersparten Menschen völlig außer Acht gelassen wird, erstaunt dann schon.
Da setzt sich eine Frau Esken in Talkshows und verkündet, man habe die Wirkungen des Heizungsgesetzes unterschätzt. Dies ist wohl als entschuldigende Erklärung gemeint. Wenn dieser Satz ernst gemeint ist, dann zeigt dies, wie weit sich auch Sozialdemokraten und Grüne schon von den Lebensrealitäten der meisten Menschen entfernt haben. Und dann, wie schon bei Corona, diese desaströse Kommunikation. Was hatte ich diesbezüglich für Hoffnungen in Robert Habeck gesetzt. Endlich mal keiner der üblichen Berufspolitiker, einer mit Weitsicht, ein Philosoph, der ganzheitlich und vorausschauend zu denken in der Lage ist, politisches Handeln erklärt, die Menschen mitnimmt..ja, so dachte ich. Ich habe mich wohl geirrt und den einstigen Hoffnungsträger in meiner ganzen Enttäuschung und Wut jüngst erst eine "Labertasche" genannt. Eine von vielen, nur irgendwie smarter..
Enttäuschung und Wut. Da haben wir schon 2 Emotionen, die unreflektiert millionenfach geteilt und gegenseitig bestätigt, den Erfolg der AFD begründen. Hinzu kommt die Angst, ebenfalls millionenfach, nicht nur vor Wohlstandsverlust, nein, existenzielle Angst, mitverursacht und mit beinahe jedem Satz dieser Dillettantenkoalitionäre vehement verstärkt, durch eben jene desaströse Kommunikation und demzufolge auch rational berechtigt.
In diesen Zeiten machen immer mehr Menschen die Erfahrung schwindender Sicherheiten, die Komplexität und das Tempo der Entwicklungen überfordern viele und man sucht nach Halt und Orientierung, nach einfachen Antworten. Es zeigt sich mehr und mehr, dass es kaum etwas gibt, was unsere Gesellschaft verbindet, sie im Kern zusammenhält. Keine Religion, keine ( immateriellen) Werte, keine Demokratie, die ja so selbstverständlich war und für die nie gekämpft werden musste. Das Streben nach materiellem Wohlstand und stetig wachsendem Konsum als einzig verbindende Ersatzreligion erweist sich dieser Tage als fragil. Schlimmer noch. Das was man sich bereits erarbeitet hat, erscheint zudem gefährdet. Nichts ist mehr sicher. Das hastig zusammengestümperte Heizungsgesetz hat da gerade noch gefehlt und das ohnehin schon übervolle Fass an Bürgerwutangst überlaufen lassen.
Diesen Stimmungen brauchen sich die Rechtspopulisten mit ihren einfachen Antworten nur zu bedienen und sich zum vermeintlichen politischen Sprachrohr der ganzen verängstigten " kleinen Leute" zu machen. Welch ein Hohn! Die gefräßige braune Katze kümmert sich fürsorglich um die kleinen Mäuse. Das Schlimme ist, dass nicht nur die dummen Mäuse der Katze auf den Leim gehen, sondern selbst die Mäuse, die wissen könnten, dass ihnen die Katze nix Gutes will, vor lauter Verzweiflung, Frust, Wut und trotzigem Protest, weil sie keine wählbare Alternative mehr sehen und es " denen" mal zeigen wollen.
Dies in einer gesellschaftlichen Gemengelage, in der die Regierenden auf keine einzige der Herausforderungen - Krieg, Inflation, sozialer Abstieg der Mittelschicht, Wohnungsnot, stetig steigende Armut von Familien, Kindern, Rentnern, Gesundheitsversorgung, Pflege, Migration eine Antwort haben, sich stattdessen völlig zerstritten präsentieren und sich auf Kosten der eigentlichen Partner zu profilieren suchen. Ach ja, und das "Jahrhundertthema" Klimaschutz durch Regieren nach Gutsherrenart zum Unwort verkommen lassen, das keiner mehr hören mag. Das muss man angesichts der ja nur allzu realen Bedrohung für unsere Kinder und Kindeskinder und einer großen, grundsätzlich für den Klimaschutz zugänglichen, Mehrheit erst mal hinbekommen. Ein Jahrhundertversagen!
In diesen wirklich schwierigen Zeiten bedürfte es einer starken, klugen, Vertrauen und Zuversicht verbreitenden politischen Führung, die Probleme einzuordnen und Ängste durch sachliche Aufklärung und kompetent- pragmatisches politisches Handeln zu minimieren verstünde. Wir haben.... Olaf Scholz und das mit sich selbst beschäftigte Ampeldesaster. Hinzu kommt eine ebenfalls in den drängenden Zukunftsfragen unserer Demokratie alles andere als einige Union, die sich zunehmend der Sprache der Rechtspopulisten bedient und dabei zu vergessen scheint, dass man einen solch verruchten Wettbewerb niemals gewinnen kann, weil die Leute dann doch eher das Original wählen. Mal sehen, wie lange die " Brandmauer" nach rechts außen noch steht. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis die sich in Zusammenarbeit mit der AFD bietenden Machtoptionen, v.a. im Osten, die, jetzt schon in weiten Teilen der Union bröckelnden, Bedenken hinwegspülen.
Und ja, es ist auch richtig, dass es mtlw., verstärkt, aber nicht nur, im Osten, unabhängig vom Regierungshandeln, einen beachtlichen Bodensatz von AFD- Wählern gibt, offen rassistisch, antidemokratisch, ohne ethischen Kompass, moralisch verwahrlost und dumm wie Bohnenstroh. Ich bezweifle indes, dass diese Gruppe die ca. 20 % ausmachen, die der AFD derzeit an Wählerzustimmung zugesprochen werden. Dieser Bodensatz an sich wäre, so meine ich, keine ernsthafte Gefahr für die Demokratie, so lange eine starke Mehrheit der Demokraten dagegen steht. Diese starke Mehrheit wird nach meinem Eindruck indes durch das völlig entrückt wirkende Regierungshandeln mit ihren absurd gesetzten Prioritäten, die die Lebensrealitäten breiter Bevölkerungsschichten selbstherrlich zu ignorieren scheint, bedenklich geschrumpft. Wer Existenzsorgen hat und sich selbst als Opfer einer rücksichtslosen Politik wahrnimmt ( wie jetzt beim Heizungsgesetz) schert sich nicht um demokratische Werte und Klimaschutz. Hinzu gesellen sich noch diejenigen, die gar nicht mehr wählen und wohl mtlw. die größte Gruppe ausmachen. Da die Zeiten absehbar kaum besser werden dürften, darf man gespannt sein, ob es gelingen wird, den politisch moralischen und gesellschaftlichen Verfall aufzuhalten und eine stabile parlamentarische und zivilgesellschaftliche Mehrheit auf der Grundlage unseres Grundgesetzes zu bewahren. Das wird aber nur gelingen, wenn die Politik sich wieder darauf besinnt, dass letztlich die " soziale Frage", die Ermöglichung der Teilhabe einer möglichst großen Mehrheit der Gesellschaft, über Demokratie oder Totalitarismus entscheidet. Gruß aus dem Westerwald!
Warum so gereizt RVG? Natürlich ist der "Gutmensch" ein Kampfbegriff der Rechten gegen jeglichen Ansatz humanistischen Denkens und Handelns. Indes dient er auch der " bürgerlichen Mitte" dazu, das eigene, auf den eigenen Nutzen ausgerichtete, Verhalten sich selbst und anderen gegenüber moralisch zu legitimieren. Ausgerechnet dem Rubio aber derlei Absichten zu unterstellen, erscheint mir wiederum deinerseits vollkommen ungerechtfertigt. In meiner Wahrnehmung hat er hier noch nichts von sich gegeben, was diese Etikettierung rechtfertigen könnte. Sein Hinweis auf die Gutmenschen verstehe ich, im Kontext des Gesamttextes und des Gesamtauftritts hier, eher als ironische Anmerkung eines linken Realisten und Ausdruck der Frustration über die realen gesellschaftlichen Umstände. Davon mal ab wäre es indes interessant, mal positiv zu formulieren, was einen Gutmensc hen heutzutage so ausmacht. Ist der grün währende, wirtschaftlich gesicherte Mittelständler, der regelmäßig gegen den Klimawandel demonstriert, wirklich ein besserer Mensch als der um seine schiere Existenz bangende, am unteren Ende der gesellschaftlichen Einkommens - und Teilhabeskala angesiedelte, der überlegt, demnächst bei der AFD sein Kreuz zu machen? Was ist heutzutage - im wohlvers4andenen Sinne und unter Berücksichtigung der konkreten individuellen Teilhabelage - ein guter Mensch? Gruß aus dem Westerwald!
Ach ja, natürlich war es ein Glück für uns, dass Gladbach nicht zu seinem Spiel gefunden hat. Einerseits haben wir aber auch zu diesem Umstand mit einer engagierten Derby-fokussierten Leistung dazu beigetragen und andererseits hätten wir, unabhängig von Tigges und Co, wenn Thuram und Co zu ihrem Spiel gefunden hätten, keine Chance gehabt. Dem Realisten sollte auch klar sein, dass es einer starken Leistung auf der einen und einer eher schwachen auf der anderen bedarf, wenn in einem Derby von 2 in allen Eckpunkten schon lange nicht mehr auf Augenhöhe agierenden Vereine der Underdog was holen soll. Gerade dass sie ihre klare spielerische Unterlegenheit mit einer ( lt. Christian Streich nicht zu toppenden) Mentalität mehr als egalisiert haben, erwarte ich von einem Derby und genau das haben sie geliefert.
Als Realist erkenne ich, unter Berücksichtigung des Trends, daß wir mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit absteigen könnten. Als Realist erkenne ich aber auch die gestrige, von mir nicht erwartete, Reaktion gegen eine mit Nationalspielern nur so gespickten gegnerische Mannschaft an und dass es wohl nur noch so geht im Abstiegskampf mit Laufen, Laufen, Laufen und fighten. Vor allem aber weiß ich als Realist, dass ich in der Situation in der wir stecken, die fehlende Effektivität zwar still beklagen kann, aber nix besser wird, wenn ich einzelne junge Spieler permanent niederschreibe, obwohl sie alles gegeben haben. Wie Gastspieler zutreffend schrob: Wenn wir nicht mehr an die Jungs glauben ( und sie mit allem was wir tun unterstützen) wer dann? Ist Abstiegskampf, Leute!
Ich hatte 4:0 für Gladbach getippt. Wie immer vor dem Derby düsterstmögliche Prognose. Hat wohl was mit Traumata aus der Kindheit zu tun. Einfach..immer noch.. kein Vertrauen.. Und dann auch noch die letzten Wochen und Tage... alles andere als eine Klatsche wäre ( für mich) eine Sensation. Unabhängig von der düstersten aller ohnehin immer düsteren Derbyprognosen tat ich hier in Portugal das, was ich immer an diesen beiden Spieltagen in jeder Saison zu tun pflege. Rückzug, physisch, an einen Ort möglichst ohne Empfangsoption erwartungsgemäß düsterer Informationen, fern jeglicher Medienpräsenz, besser noch fern jeden menschlichen Kontakts, der in irgendeiner Form Angst- besetzte Rückschlüsse auf die Geschehnisse im fernen Köln- Müngersdorf provozieren könnte. Blicke Gesten, Geräusche, Nichtgeräusche, alles auch Nonverbale, was seitens des traumatisierten Derbygeschädigten nur im Entferntesten als Bestätigung der eigenen negativen Erwartungen interpretiert werden könnte ( was auch sonst?), aus dem Blick und sonstigen Sinnen. Auch psychisch, emotional, soweit wie möglich distanzieren, auf andere Gedanken kommen...meine Fresse, es ist nur ein Fußballspiel... Selbst gewählte stundenweise Isolation, wohlwissend, dass ich spätestens nach 2 Stunden wieder in die Realität zurückfinden musste, so bitter diese auch sein mochte, etwa in Form eines verwegenen schnellen Blickes auf die Heupäädsche Spielzusammenfassung, mit der nach Ortszeit 16.25 zu rechnen war.
An diesem besonderen Tag erschien mir indes, noch bevor ich mich proaktiv der Realität stellen konnte, ein Engel in Gestalt meiner Ehefrau, die sehr wohl aus der Erfahrung von 50 gemeinsamen Derbytagen um meinen Ausnahmezustand wusste, und verhieß mir mit dem zauberhaftesten Lächeln, dass meine düstere Prognose nicht eingetroffen sei und der FC einen Punkt mehr auf dem Konto habe. Mehr noch, der FC sei die bessere Mannschaft und der Punkt eher für Gladbach glücklich gewesen. Ich verspürte ein wohliges Gefühl der Erleichterung, ja, ein kleines Glück.
Gut, dass ich auf diese sanfte Weise zurückgeholt wurde. Hätte ich ins Forum geschaut, ich hätte wohlmöglich geglaubt, meine schlimme Prognose sei wahr geworden. Wenig Positives, " nur" Kampf und Wille, aber nach vorne..auweiauwei. Man habe, so stand da u.a. zu lesen, selbst gegen diese Gladbacher " Gurkentruppe " nicht gewinnen können, gegen wen wolle man denn überhaupt noch gewinnen..usw. Kaum ein Wort darüber, dass der FC in allen erfassten Daten klar vorne lag, gegen einen Gegner, dessen Kader qualitativ wesentlich stärker besetzt ist. Kaum ein Wort auch darüber, unter welchem Druck unsere Mannschaft stand und dass die Voraussetzungen vor einem Derby, zumal nach dem Theater der letzten Tage, wohl selten schlechter waren. Auch kaum ein Wort darüber, dass das " Gurkige" des Gegners ja vielleicht auch zumindest ein wenig der engagierten Spielweise unserer eigenen Mannschaft geschuldet war, die im zweiten Derby-Jahr hintereinander zumindest zu Hause die engagiertere Mannschaft war. Das haben wir zuvor Jahrzehnte nicht vermelden können! Ist das nix? Stattdessen immer wieder Tigges, Tigges, Tigges..wobei der spöttische, repektlose Ton gegenüber einem unserer Spieler, der immer alles gibt, für mich befremdlich ist.
Grundsätzlich galt und gilt für mich: Derby ist Derby ist Derby ..Und da will ich, unabhängig vom Ergebnis, in erster Linie Engagement und Willen sehen und da hatte unser FC, nach allem was ich an Quellen finden konnte, die Nase deutlich vorn. Das, genau das, will ich im Derby sehen und nach dem Derby in der Zeitung lesen! Alles andere ist zweitrangig! Heute haben wir sogar einen Punkt geholt, hochverdient, gegen einen eigentlich in allen spielerischen Belangen überlegenen Gegner mit einem hochwertigen Kader. Das verdient m.E. zumindest Respekt! Stattdessen überwiegend Motzerei und Fokussierung auf die Defizite statt Anerkennung der Gesamtleistung in Anbetracht der nochmals besonderen Umstände. Ich finde, dass Engagement und Einstellung umso bemerkenswerter sind, da sich dieser Aufwand eben nicht mit eigenen Treffern belohnt, sondern dass man, wenn es ganz blöd läuft, durch einen Elfer am Ende ganz mit leeren Händen da steht. Das muss doch, wie in mehreren Spielen zuvor, frustrierend sein, wenn man so viel investiert ohne zählbaren Ertrag. TROTZDEM GEBEN SIE IM DERBY ALLES und ich finde, das könnte man - im Grundton und nicht nur als Minderheitenmeinung- auch mal würdigen!
Jetzt ist es also schlecht, ein Restrisiko einzugehen. Tja, dann muss man sich wohl trockenen Fußes außerhalb des Haifischbeckens bewegen. Vielleicht ist man dieses Restrisiko ja auch eingegangen, weil man die Anlagen dieses Jungen erkannt hat und ihn unbedingt haben wollte? Scheint ja(mal) ein richtig guter zu sein. Hätte man ihn auf Nummer sicher auch bekommen oder waren schon andere dran ( lt. Presse halb Europa) und hätten wir dann nicht hier wieder geklagt, dass dem FC solche Transfers nie gelingen? Glaubt jemand allen Ernstes, dass ausgerechnet die FC- Verantwortlichen, ansonsten stets als zu brav und bieder empfunden, zu denen gehörten, die das meiste Risiko gingen und vor keinem krummen Ding zurückschreckten? Und hätte Keller die Nachforderungen der Slowenen erfüllt ( oder zum großen Teil erfüllt) und der Junge hätte nicht den Durchbruch geschafft, wie wären denn dann die Kommentare ausgefallen? Jetzt ist Keller also der nette Typ, der fachlich nix taugt. So schnell geht das, vom Glücksgriff zum " Regensburger Domspatz" binnen 4 Wochen. Begründet wird das - neben seiner unterstellten Unfähigkeit in der aktuellen Transfergeschichte- zudem mit seinen Offensivtransfers. Dabei wurde, wenn man sich erinnern mag, Adamyan auch hier als Supertransfer gehandelt, als Kategorie Spieler, die eigentlich eine Nummer zu groß sind für den FC. Tigges wollte Baumgart eigentlich schon eine Saison früher haben, weil er offensichtlich viel Potential in ihm sah. Selke war verfügbar, zu Gehaltsverzicht bereit und ebenfalls von SB- unter den nun mal gegebenen Möglichkeiten - gewollt. Alle drei haben die Hoffnungen bis jetzt nicht erfüllen können. Das waren auch Transfers mit Restrisiko, wie sie ein Verein wie der FC selbst unter seriöser Führung nun mal eingehen muss.Hier wird im Nachhinein immer so getan, als wenn es massenweise Alternativen zu den dreien gegeben hätte, zu ähnlichen oder noch besseren Konditionen, ohne dass diese indes mal konkret benannt werden. Was haben Kellers - hier nunmehr posthum verklärten- Vorgänger unter weitaus besseren finanziellen Bedingungen nicht alles in den Sand gesetzt! Deshalb, und nicht wegen dem " Regensburger Domspatz" stehen wir heute da, wo wir stehen!! Aber selbst diese Tatsache ist keine Klarstellung mehr wert. Ich bezweifle, dass es in der ganzen Fußballwelt einen Manager gibt, der den FC unter den vorgefundenen Bedingungen in eine garantiert bessere Zukunft führen könnte. Mag sein, dass in der Sache mit dem jungen Slowenen nicht alles korrekt abgelaufen ist, man zu sorglos oder gar naiv war. Zu empören vermag ich mich indes allein über die Willkür der Fifa mit ihrem, jede Rechtsstaatlichkeit verhöhnenden, selektiven Urteils/ Sanktionsgebahren und die totale Unverhältnismäßigkeit der Sanktion. Ich bin mir relativ sicher, dass man das bei einem " pez gordo" des Fußballs nicht gewagt hätte. Der FC ist in meinen Augen auch Opfer! Der Beitrag von Rubio beschreibt das, wie ich finde, sehr treffend!).
Ich wollte ja eigentlich zu dem ganzen Gemetzel hier nix schreiben, da die Reaktionen, von wenigen zurückhaltend differenzierten Ausnahmen abgesehen, doch wie bei jeder Krise sehr vorausschaubar waren. Nicht mal über die Wendehälse, die sich noch vor 5 Wochen in ihren Lobhudeleien auf den neuen FC, der eben so neu nicht gewesen ist, überboten haben, wollte ich mich aufregen. Dass die üblichen ..ähm Personen wieder aktiv würden, die immer dann zur Hochform auflaufen, wenn beim FC mal wieder was schief läuft, war ja eh zu erwarten. Wahrscheinlich geht denjenigen derzeit die Hose gar nicht mehr zu vor ihrem Endgerät. Was ich indes wirklich schlimm finde, ist der Umgang mit Christian Keller, der hier von nahezu niemandem in Schutz genommen wird. Der ist doch die ärmste Sau bei alldem, muss jetzt Abläufe vor seiner Zeit kommunizieren, für die er nix kann. Und wenn ich dann lese, er hätte doch Lubljana nachgeben und mal eben 2, 5 Millionen nachlegen sollen, dann fehlen mir echt die Worte.
Ich fürchte wenn wir jetzt das ( vor 4 Wochen noch distanzlos gefeierte) "System Baumgart" anzweifeln, sind wir völlig am Arsch. SB hat immer deutlich gemacht, dass es mit ihm nur diesen Weg gibt und wohl auch deswegen auf langfristige Vertragsbindung verzichtet, weil er wohl erahnen konnte, was in einer veritablen Krise wie der aktuellen beim FC los sein wird. Den vorhandenen, auf Intensität und Atacke geschulten, Kader 10 Spieltage vor Schluss taktisch umpolen zu wollen, dürfte kaum für die noch benötigten Punkte sorgen, sondern eher zu noch mehr Verunsicherung führen und das Selbstbewusstsein weiter schrumpfen lassen. Der Trend ist klar gegen uns. Während die Konkurrenz in der entscheidenden Phase ihre Form findet und, wie Schalke, mit der Wucht und Unterstützung des Traditionsvereins den finalen Abstuegskampf ausrufen und von unten aufholen kann, kommen wir von oben aus einer vermeintlich gesicherten Mittelfeldposition.Das ist auch psychologisch ein Nachteil, plötzlich umswitchen zu müssen, das gilt für Team und Publikum. Da unser Team mehr als andere von Mut, Moral, Motivation, Glaube an sich selbst und der Unterstützung von außen lebt und diese Ressourcen irgendwie erschöpft erscheinen, halte ich einen erneuten Abstieg für alles andere als unwahrscheinlich. Für Team und Umfeld heißt es, jetzt den Schalter auf Abstiegskampf umzulegen und sich nicht länger in längst verbrauchte Phrasen wie die von der guten Leistung bei schlechtem Ergebnis oder der unentwegt lernenden Mannschaft zu flüchten. Und wenn der Schalter nicht mehr rechtzeitig umgelegt werden kann und es uns doch erwischt, würde ich mit SB auch in die 2. Liga gehen, da ich seine Philosophie vom Fußball, zumal für einen Traditionsverein wie den FC, weiterhin für wegweisend ansehe. Gruß aus dem Westerwald!