Zitat von DUKIE im Beitrag #16697https://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-ueber-rueckkehr-zur-atomkraft-die-gaskrise-ist-ein-blosser-vorwand/28500458.html
Immer wieder der gleiche Quatsch. Die sogenannte Verhinderung von Windrädern ist nicht das Problem. Haben wir genug Wind und Sonne, haben wir eine mehr als ausreichende Stromproduktion. Problematisch sind die windarmen Zeiten. Da bricht dann die Grundlast zusammen. Die Regierenden haben sich jetzt für Kohle als Stabilisator ausgesprochen und nicht für Kernenergie. Letztlich vollkommen egal, Hauptsache die Grundlast bleibt erhalten. Solange es keine vernünftigen Speicherlösungen gibt, produzieren wir halt günstigen Strom für die Nachbarn mit - bei Flaute kaufen wir dann eben für den dreifachen Preis bei denen ein. War schon immer so und hat funktioniert.
Strom ist nicht das große Problem. Beim Gas, da wird das Versagen deutlich.
#16704 | RE: OT
14.07.2022 13:35 (zuletzt bearbeitet: 14.07.2022 13:36)
DUKIE
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gelöscht
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Mako
Dein "kritisches Hinterfragen" erscheint mir zumeist stark eingefärbt. Unterm Strich geht'sdarum, ein besseres Gefühl dabei zu haben sich egoistisch zu verhalten, indem die Ukraine negativer dargestellt werden kann. Worum geht es dir denn im Kern bei deiner Aussage zum "reflow"?
Dein "kritisches Hinterfragen" erscheint mir zumeist stark eingefärbt. Unterm Strich geht'sdarum, ein besseres Gefühl dabei zu haben sich egoistisch zu verhalten, indem die Ukraine negativer dargestellt werden kann. Worum geht es dir denn im Kern bei deiner Aussage zum "reflow"?
Mir gehts hier nicht um ein „besseres Gefühl“ sondern um Fakten- und darum die Lage von 2 Seiten zu betrachten. Nochmal, man kann nicht nur von anderen Ländern fordern und selbst entgegen handeln. Auch das ist egoistisch !! Aber lassen wir das, jeder hat da seine eigene Meinung zu - ich habe auch eine ganz explizite Meinung zum Krieg allgemein: Ich kann dieses ganze moralische Gesabbel von „wir müssen an der Seite der Ukraine bla bla bla, Verantwortung für bla bla, Werte verteidigen bla bla“ nicht mehr hören. Alles scheinheilige Kacke !!! Auch hier geht es nur um Geopolitik und wirtschaftliche Interessen in Europa !! Wäre die Ukraine ein Land in Afrika würde dieser Krieg kein Schwein interessieren, ob der Russe es einnehmen oder dem Erdboden gleich machen würde.
Aber du willst ja nur darauf hinaus, dass die Ukraine fordert, was sie selbst nicht leistet. Das ist unanständig und hat BILD - Niveau.
Ob du das unanständig findest oder nicht ist mit egal, zeigt mir aber wieder das man hier bloß nichts kritisch hinterfragen soll. Wenn kein Gas von Russland nach Europa fließt werden einige Länder Probleme bekommen. Europa liefert Waffen, Europa gibt Geld, Europa soll den Wiederaufbau bezahlen, Europa soll nicht einen mehr nach Russland für Rohstoffe überweisen, Europa soll den Rohstoffmangel der Ukraine ausgleichen. Wir reden nicht nur über Deutschland, ganz Europa ist Involviert. Und hör mir auf mit der moralischen Verantwortung Scheisse betreffend der Ukraine- hast doch selbst den Artikel Lanz/Precht eingestellt, da steht alles drin.
Ja. Das steht alles drin. Du ziehst dir aber nur raus, was dir gehnem ist. Nämlich, dass wir, da wir ja schon Afrika für unseren Wohlstand draufgehen lassen, braucht man sich um die Ukraine auch nicht zu kümmern. Umgekehrt sollte dein Denken gehen. Unser Verhalten gegenüber dem afrikanischen Kontinent muss sich vom postkolonialistischen Sklavenhalter/Ausbeuterdenken verabschieden, die gesamten Grundwerte Europas müssen global gelebt werden. Du argumentiert doch nur, dass es alles verlogen ist. Um eigentlich einfach wie gehabt weitermachen zu können, ohns sich selbst in der Verantwortung zu sehen. Das ist bequem. Da wir uns hier und dort schon falsch verhalten haben, warum nicht auch in der Ukraine, so aus Gründen der Fairness? Dir geht's doch nur um den Erhalt des Status quo, ohne schlechtes Gewissen, in dem Du zu gleich welchem Thema die Kehrseite irgendeiner Medaille beleuchtest, nach dem motto:"guck' mal da, die sind aber auch scheisse, warum also sollen wir in die Pflicht"? Wenn es aber für dich so funktioniert und es sich gut anfühlt, dann mach einfach weiter so 😊
Dein "kritisches Hinterfragen" erscheint mir zumeist stark eingefärbt. Unterm Strich geht'sdarum, ein besseres Gefühl dabei zu haben sich egoistisch zu verhalten, indem die Ukraine negativer dargestellt werden kann. Worum geht es dir denn im Kern bei deiner Aussage zum "reflow"?
Mir gehts hier nicht um ein „besseres Gefühl“ sondern um Fakten- und darum die Lage von 2 Seiten zu betrachten. Nochmal, man kann nicht nur von anderen Ländern fordern und selbst entgegen handeln. Auch das ist egoistisch !! Aber lassen wir das, jeder hat da seine eigene Meinung zu - ich habe auch eine ganz explizite Meinung zum Krieg allgemein: Ich kann dieses ganze moralische Gesabbel von „wir müssen an der Seite der Ukraine bla bla bla, Verantwortung für bla bla, Werte verteidigen bla bla“ nicht mehr hören. Alles scheinheilige Kacke !!! Auch hier geht es nur um Geopolitik und wirtschaftliche Interessen in Europa !! Wäre die Ukraine ein Land in Afrika würde dieser Krieg kein Schwein interessieren, ob der Russe es einnehmen oder dem Erdboden gleich machen würde.
Siehste! Genau das meine Ich. Die Legitimation des Desinteresses und der Passivität durch aufzeigen anderer Scheisse, die au h nicht gut läuft, um mit gutem Gefühl nichts zu tun, statt auch die anderen Problemfelder mit ins Boot zu nehmen, lehnst du das ganze Boot ab, weil ja eh alles doof ist.
PS: Ein Jammer, dass die Ukraine nicht in Afrika liegt, nicht wahr? Es könnte alles so einfach sein, dann. 😉
#16710 | RE: OT
14.07.2022 14:08 (zuletzt bearbeitet: 14.07.2022 20:07)
DUKIE
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gelöscht
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Tue ich auch nicht. Ich verstecke mich aber nicht hinter dieser Erkenntnis und legitimiere mein eigenes Fehlverhalten mit dem Fehlverhalten anderer.
"Die anderen sind auch doof" bringt einen selbst im Kindergarten nicht weiter. "Der Deutsche" hat ein Problem. Er möchte gerne moralisch handeln und gut dastehen, aber bitte ohne jedwede persönliche Konsequenz negativer Art tragen zu müssen. Die Zeiten, sich freikaufen zu können sind vorbei. Du fühlst dich doch sauwohl in dieser von dir kritisch betrachten Welt und eigentlich gehen dir die schlechten Nachrichten dieser global vernetzen Welt doch nur auf die Nerven wie eine lästige Fliege, weil sie dich beim Genuss des Wohlstandes auf Kosten anderer stört.
Zitat von DUKIE im Beitrag #16710Tue ich auch nicht. Ich verstecke mich aber nicht hinter dieser Erkenntnis und legitimiere mein eigenes Fehlverhalten mit dem Fehlverhalten anderer.
"Die anderen sind sich doof" bringt einen selbst im Kindergarten nicht weiter.
Letzte Anmerkung: Ein wirtschaftlich schwaches Europa nützt der Ukraine noch viel weniger, dann ist es vorbei mit Waffen und Geld. Es gibt jetzt schon keine starke Mehrheit bei den Bevölkerungen diverser Länder für diese Unterstützung mit Waffen, das kippt schneller wie man gucken kann wenn es weiter wirtschaftlich bergab geht
Ja, das stimmt. Deswegen schützt Europa sich ja auch so gut es kann. Aber doch zu gut. Ein wenig mehr Opferbereitschaft würde uns etwas wehtun und der Ukraine sehr helfen.
Und nicht, dass wir uns falsch verstehen. Ich habs auch gerne bequem und schön. Immer. Man muss aber sehen, wann es dann mal ernst wird. Dann muss man sein handeln modifizieren. Auch wenns ungemütlich wird. Je früher desto besser, nicht wie bisher immer, zu spät.
Dein "kritisches Hinterfragen" erscheint mir zumeist stark eingefärbt. Unterm Strich geht'sdarum, ein besseres Gefühl dabei zu haben sich egoistisch zu verhalten, indem die Ukraine negativer dargestellt werden kann. Worum geht es dir denn im Kern bei deiner Aussage zum "reflow"?
Mir gehts hier nicht um ein „besseres Gefühl“ sondern um Fakten- und darum die Lage von 2 Seiten zu betrachten. Nochmal, man kann nicht nur von anderen Ländern fordern und selbst entgegen handeln. Auch das ist egoistisch !! Aber lassen wir das, jeder hat da seine eigene Meinung zu - ich habe auch eine ganz explizite Meinung zum Krieg allgemein: Ich kann dieses ganze moralische Gesabbel von „wir müssen an der Seite der Ukraine bla bla bla, Verantwortung für bla bla, Werte verteidigen bla bla“ nicht mehr hören. Alles scheinheilige Kacke !!! Auch hier geht es nur um Geopolitik und wirtschaftliche Interessen in Europa !! Wäre die Ukraine ein Land in Afrika würde dieser Krieg kein Schwein interessieren, ob der Russe es einnehmen oder dem Erdboden gleich machen würde.
#16715 | RE: OT
14.07.2022 17:03 (zuletzt bearbeitet: 14.07.2022 18:01)
DUKIE
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gelöscht
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Da frage ich doch wofür? Dass man, weil Afrika hier keinen schwanz interessiert, so auch bei anderen agieren soll? Weil es sonst unfair ist? Die Afrikaner kann man schon im Meer er - saufen lassen, ohne es mitzubekommen, die Ukrainer nicht. Dafür fehlt ihnen derzeit der Zugang zum Meer. Die Afrikaner wollen wir hier nicht als Flüchtlinge, die Ukrainer aber schon. Bis du ein Flüchtlingswohnheim vor der Tür hast, in braunsfeld. Danke für die Heuchelei und für jedwedes nicht vorhandene Bewusstsein für irgendwas, Herr Verbrenner. Ein Unrecht durch die Existenz eines anderen Unrechts zu legitimieren, das ist des Menschen Mechanismus zur Untätigkeit. Des westlichen Wohlstandsmenschen, versteht sich. Nochmal danke. Man kann nur hoffen, dass es Deutschland mal wieder richtig dreckig geht, auf das Geheule und Geschrei freue ich mich, wenn dann andere mal uns helfen müssen.Da erinnert sich dann jeder wieder an den Moralbegriff und echauffiert sich über die fehlende Moral der ANDEREN. Aber solange es denn die Grünen gibt, wisst ihr wenigstens wer dann daran schuld hat. Die LASTENFAHRRÄDER. 😂
Diese verfettete, bräsige Sonntagsbratenwohlstandsgehabe aus dem Lehnsessel heraus von der überfallenen Ukraine mehr Höflichkeit zu verlangen und zu erwarten, dass sie zuerst doch selbst mal auf russisches Gas verzichten sollten... Beschämend fürwahr.
Seit Jahrzehnten wird daran gearbeitet, Kernfusion nutzbar zu machen. Jetzt rückt der Traum von der sauberen und billigen Energie in greifbare Nähe – weil eine neue Technologie schnellen Fortschritt verspricht. Doch wer kann die mächtige Quelle zuerst nutzen? Deutschland hat gute Chancen.…..
Ein Kommentar: Erfreulich zu lesen! Derartige Nachrichten sind ja mittlerweile dank ideologischer und politischer Wirren in diesem Land selten geworden! Aber wer weiß was unseren Lastradfahrern dazu noch so einfällt
„Auch wenn sich Durchseuchung schlimm anhört – das geschieht gerade“: Im Gegensatz zu Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wirbt Bundestagspräsidentin Bärbel Bas Grund für Gelassenheit im Umgang mit dem Coronavirus.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sieht die aktuelle Corona-Lage entspannter als Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD). „Auch wenn sich Durchseuchung schlimm anhört – das geschieht gerade“, sagte Bas dem „Spiegel“. Wer eine Maske tragen wolle, tue es. Die meisten machten das aber nicht mehr. „Ich sehe alles in allem dem Herbst relativ gelassen entgegen.“
Deutschland sei mit den Impfstoffen gut aufgestellt, auch wenn sie eine Übertragung nicht verhinderten, sagte die Parlamentspräsidentin weiter. Es hänge davon ab, ob wir ab Herbst Virusvarianten bekommen, die schwerere Verläufe als Omikron verursachen. „Wenn nicht, dann sollten wir sagen: Wenn man krank ist, bleibt man zu Hause. Einfach so, wie man auch mit jeder anderen Krankheit vernünftigerweise umgehen würde.“
Mit Blick auf mögliche Schutzmaßnahmen für den Herbst nannte Bas eine Maskenpflicht in Innenräumen. Das sei im Winter auch wegen anderer Infektionskrankheiten angeraten. „Und die vierte Impfung dürfte dann für viele sinnvoll sein.“ Eine Schließung von Klubs und Discos sehe sie dagegen im Moment nicht.
Lauterbach hat sich insbesondere mit Blick auf die Omikron-Variante einen schwierigen Herbst vorhergesagt und sich für das Maskentragen in Innenräumen ausgesprochen. Über die künftigen Corona-Maßnahmen im neuen Infektionsschutzgesetz berät er derzeit mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Das jetzige Gesetz läuft zum 23. September aus.
Diese Nachrichten sind selten, weil es selten Neuigkeiten dazu gibt. Und nicht wegen einer wie auch immer gearteten politischen Ideologie. Es gibt erfreuliche Fortschritte auf diesem Gebiet, bis zur Nutzbarkeit in grossem Stil ist es aber noch ein Stück des Weges. Bis zum Winter wirds definitiv nix. Kleiner Scherz.
@dukie- nix für ungut, aber wen du @mako eine einseitige wohlfeile Argumentation und eine selektive Faktenwahrnehmung vorhälst, dann gilt das für deine Argumentation m. E. gleichermaßen. Die "moralische"Argumentationslinie ist mir zwar grundsätzlich sympathisch, weil Moral ein in der Politik national wie international meist nachrangiger Aspekt ist. Es zählt nicht das Gute, sondern das Machbare, zudem von -in der Regel wirtschaftlichen- Interessen geleitet. Die BR macht von jeher mit den schlimmsten Schweinehunden beste Geschäfte, hat ihren wirtschaftlichen Erfolg und damit auch den relativen Wohlstand der Mehrheit seiner Bevölkerung auch dieser Abwesenheit moralischer Bedenken beim Geschäftemachen und Produzieren zu verdanken.
Nur interessieren die Zusammenhänge halt nicht besonders, vielleicht mal ein Beitrag über Kinderarbeit oder gar Folgen der Klimaveränderungen zuvorderst für die eh schon Ausgebeuteten in der "dritten Welt" im Auslandsjournal, das wars. Ist ja weit genug weg. Moralisch machen wir alle uns jeden Tag schuldig, aber es juckt uns nicht, so lange wir davon profitieren. Vielleicht hat der eine oder andere, der mal über seinen Tellerrand hinaus sieht, ein wenig ein schlechtes Gewissen und kauft nicht mehr beim Kik, weil er es sich monetär leisten kann.
Ich bin sicher, dass du selbst am besten weißt, dass man Tausende Beispiele, auch in unserem eigenen Land, aufzählen könnte, die den traurigen Stellenwert der Moral im politischen wie auch privaten Handeln verdeutlichen.
Jetzt zur Ukraine: Ich sehe, dass -ausgerechnet- eine Regierung, die zumindest in Teilen auch bereit war, der Moral in der Politik ein stärkeres Gewicht zu geben (die Grünen und Teile der SPD) sich mit einer so noch nie dagewesenen Situation konfrontiert sehen. Natürlich mussten sie sich moralisch auf die Seite der Ukraine schlagen und mitmachen bei den Sanktionen, sogar Waffen liefern, wenn auch zögerlich, wie manche das nennen. Nun redet unsere von mir hochgeschätzte Außenministerin von wertegeleiteter Außenpolitik und der ebenso hochgeschätzte Wirtschaftsminister läßt sich aus den Höhen der Politik herab und sucht die Kommunikation mit dem zunehmend verunsicherten Bürger, was gerade in Krisenzeiten umso wichtiger ist, da unser Land traditionell von Regierungschefs angeführt wird, die sich dieser Kommunikation mit dem Bürger verweigern. Wenigstens Habeck versucht uns einzuschwören auf Verzicht, uns aufzuzeigen, dass dies alles seinen Preis haben wird. Da ist vieles neu, ungewohnt in der Darstellung von Politik und mir sehr sympathisch.
Es ist ein Drama, dass diese neue Art von Politik ausgerechnet auf eine solche Realität trifft, in der sie wahrscheinlich scheitern wird. Politik kann durchaus, scheinbar unveränderliche, Realitäten verändern, wenn nur der Wille vorhanden ist. Umweltzerstörung und soziale Ungerechtigkeiten beispielsweise sind kein Naturgesetz, sondern von Menschen gemacht.
Gerade bei Fragen von Krieg und Frieden muss sich Politik aber den Realitäten stellen, die eben nicht aus eigener Kraft veränderbar sind. Eine solche Realität ist ist Putins Russland. Ein Land, mit dem wir aus reinem Eigennutz und fern aller moralischen Bedenken seit Jahrzehnten Geschäfte gemacht haben und weiter machen. Schlimmer noch: Ein Land, von dem wir uns ausgerechnet im Bereich der Energieversorgung abhängig gemacht haben, weils vermeintlich günstig war. Man hat sich abhängig gemacht von einem Land mit totalitären Strukturen und unverhohlenen imperialistischen Bestrebungen, wovor die Grünen im Übrigen immer gewarnt haben. Welch eine politische Fehlleistung, moralisch und, wie jetzt auf einmal alle beklagen, mit verheerenden Folgen für unsere Wirtschaft und somit unseren "Wohlstand".
Und da, unter Berücksichtigung der durch politische Fehleistungen geschaffenen, Realität setzen nun meine Bedenken an, ob der "moralische" Weg, der früheren Regierungen nie Handlungs-weisend war, im Fall der Ukraine wirklich der richtige ist oder, ganzheitlich betrachtet, vielmehr dem "Guten" schadet und dem "Bösen" nutzt, wenn man mal stark vereinfacht Putin als "das Böse" und unser demokratisches Gemeinwesen als "das Gute" ansieht.
Ich befürchte, dass Putin und der Totalitarismus als große Sieger aus diesem Konflikt hervorgehen werden. Wir und "der Westen" haben keine Strategie, keine realisierbaren Ziele. Wir verlaufen uns immer mehr, ohne dass wir wissen, wo wir eigentlich hin wollen. Es musste doch allen klar sein, dass Russland militärisch nicht besiegt werden kann, zumal wenn man eine proaktive Beteiligung der Nato ausschließt. Die Sanktionen schaden uns mehr als den Russen, was auch nicht überraschen kann, wenn man unsere selbst verschuldete Abhängigkeit von russischer Energie, dem Blut unserer Wirtschaft bedenkt. Zum Glück ist der Kommunikationsverweigerer und "Realpolitiker" Olaf Scholz standhaft geblieben, als die Forderungen nach einem proaktiven Energieboykott im Frühjahr immer lauter wurden, sonst stünden wir jetzt zwar "moralisch" besser da, aber die Prognosen für den nächsten Winter wären wohl noch düsterer. Auch der Ruf nach immer mehr und effizienteren Waffen weist keinerlei Ziel-Perspektive auf und führt letztlich nur zur Schwächung unserer eigenen, ohnehin nur noch rudimentär vorhandenen, Verteidigungsfähigkeit. Auch hier dreht sich langsam der Wind in der öffentlichen Meinung und es werden, leider viel zu spät, Fragen nach der Sinnhaftigkeit von Waffenlieferungen ohne jegliche realisierbare Zieldefinition gestellt.
Putins Position im Inneren wurde gestärkt, die große Mehrheit der Russen steht hinter ihm. Die von seiner Propaganda befeuerte Geschichte von der Bedrohung durch den Faschismus schließt die Reihen und gibt den oppositionellen Kräften den Rest. Es schließen sich neue Bündnisse mit China, Indien und vielen afrikanischen Staaten, die zusammen die Mehrheit der Weltbevölkerung stellen. Hungrige Staaten, denen die wirtschaftliche Zukunft gehört und in Putin jemanden sehen, der dem Westen mal zeigt was eine Harke ist. Auch hier Ansehensgewinn und kein Verlust. Der politische Zwerg Europa ist kleiner denn je und wird in seiner ganzen Ohnmacht und Bedeutungslosigkeit vorgeführt. Es wird mir Angst und Bange, wenn ich daran denke, dass in 2 Jahren Trump oder einer seiner Gesinnungsbrüder die USA weiter auf den Weg zum Totalitarismus führt und Europa auch Verteidigungspolitisch auf sich selbst angewiesen sein wird. Dazu eine Nato, die sich von einem Schurken wie Erdogan an der Nase herumführen lässt und wiederum "moralische" Prinzipien über Bord wirft. Dann unser eigenes Land. Was hält dieses eigentlich im Kern zusammen? Die Demokratie gewiss nicht, deren Wert ist den meisten doch gar nicht bewusst, sie mussten nie dafür kämpfen, sie kennen es nicht anders. Nein, entscheidend ist der Konsum, der relative Wohlstand von 2/3 der Bevölkerung. Für das restliche Drittel interessiert sich eh niemand und selbst diesem Drittel geht es ausschließlich um materielle und nicht um ideelle Werte. Man darf gespannt sein, wie diese Bevölkerung reagieren wird, wenn ihr spürbarer Verzicht abverlangt wird, wenn der Wohlstandsverlust, der Verlust von Arbeitsplätzen bis weit in die Mittelschicht hinein spürbar sein wird. Ich glaube, man muss kein notorischer Schwarzseher sein, um zu befürchten, dass dann wieder die langersehnte Stunde der Rechtspopulisten schlägt, die Grünen und deren Minister in erster Linie verantwortlich gemacht werden, die FDP und die Merz-CDU sich aus der Verantwortung stehlen und es zu einer reaktionären Politikwende in allen gesellschaftlichen Bereichen kommt.
Keine schlechte Bilanz für Putin. Die eigene Position und das System gestärkt, den Einfluss ausgeweitet, den Westen gespalten, die Demokratie und deren Akzeptanzbasis geschwächt, den Feinden der Demokratie Auftrieb verliehen. Er wird einen Teil der Ukraine und deren Bewohner heim ins Reich holen den Rest soweit es geht zerstören, die EU darf dann die Reparaturen leisten. Durch die finanzielle Konzentration auf militärische Aufrüstung im Innern und Reparationen werden auch unsere Sozialstandards leiden. Den Preis für die - ausnahmsweise- mal wertegeleitete Politik, die zudem inkonsequent betrieben eher symbolischen Charakter aufweist, werden auch bei uns wieder mal die Schwächsten zahlen.
Nein, in diesem Fall wäre, so glaube ich im Hinblick auf die Bilanz, die wir ziehen werden müssen, eine pragmatische, eigene Interessen nicht vernachlässigende, Politik besser gewesen. Ich sehe keinen wirklichen Nutzen, keinen Gewinn für eine "bessere Welt".
Putin macht uns doch längst die lange Nase. Natürlich kann ich alle Menschen verstehen, die die Ukraine retten wollen - will ich ja auch. Aber die ersten Betriebe in Deutschland haben schon unschöne Warnschüsse bekommen und bereiten sich auf die Insolvenz vor. Glaube mal niemand, dass Saunaparadiese oder Schwimmbäder diese Krise überstehen werden. Klar, das ist alles nur Luxus, aber auch da hängen menschliche Schicksale dran. Und die haben alle schon die behördlichen Schreiben vorliegen. Als nächstes folgen dann wahrscheinlich die systemunrelevanten Kleinbetriebe. Wir brauchen keine Bäcker mehr - auch Aldi hat Brot.
Ehrlich, diese Sanktionen sind alle so dermaßen daneben gegangen. So wie alles danebengeht, wenn man kein Gesamtkonzept hat. Und Spanien kauft mehr russisches Gas als vorher,, die Griechen machen was sie wollen... nur bei uns kuschen alle vor einer strategielosen Regierung. Was ist nur aus der deutschen Diplomatie geworden. Es geht im Moment hier um Existenzen. Die müssen gesichert werden. Dafür braucht es eine ehrliche Analyse was wir haben und was wir brauchen. Danach muss gehandelt werden. Erst dann kann man anderen Ländern helfen. Die Bruchlandung Deutschlands hilft langfristig keinem.
Die Politik muss jetzt Fehler korrigieren und über ihren Schatten springen. Die Energiepolitik der letzten 20 Jahre war eine einzige Katastrophe und die Pläne für die nächsten 20 Jahre sind es erst recht. Man kann nicht Existierendes abschaffen, ohne Alternativen zu haben. Das ist einfach nur blöd. Genauso blöd wie die Gasbeschaffung von Russland zu beenden. Im Moment können wir uns das weder leisten, noch bringt es irgendeinen Einfluss auf die Kriegspolitik der Russen. Wo ist die Strategie. Wo sind die erfahrenen Außenpolitiker und Diplomaten.
Und bitte, ich will von einem Wirtschaftsminister kein Gejammer hören. Der kann ja gut die Probleme erklären - geschenkt. Die hat mittlerweile jeder begriffen. Er sollte sich an die Lösungen machen. Da kommt bislang gar nichts. Wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann sollte er das Feld schnellstens räumen. Frau Baerbock auch. Hat sie nicht vor 3 Monaten noch getönt, die Sanktionen würden schnell wirken? Wahrscheinlich meinte sie dies bezogen auf die EU und Deutschland. Russland kann sie damit nicht gemeint haben.
#16723 | RE: OT
15.07.2022 01:47 (zuletzt bearbeitet: 15.07.2022 01:49)
dropkick murphy
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gelöscht
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Es ist DIE Stammtischparole für das intellektuelle Volk oder für das was sie sich halten:
"Deutschland schafft sich ab!"
Ist es wirklich nur die Hetze rechter Patrioten oder scheint da doch etwas Wahres dran zu sein???
Ich halte es da mit der BILD:
Sie sprach zuerst mit dem Toten....war er wirklich tot oder hatte er noch gelebt?
Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen....erfahren wird man es explizit in Deutschland in ein paar Jahren,da wird man sehen was aus seiner Solidarität zur "Welt" geworden ist und wie dann die eigene Situation innerhalb des Landes aussehen wird.
Zitat von fcblues im Beitrag #16722Putin macht uns doch längst die lange Nase. Natürlich kann ich alle Menschen verstehen, die die Ukraine retten wollen - will ich ja auch. Aber die ersten Betriebe in Deutschland haben schon unschöne Warnschüsse bekommen und bereiten sich auf die Insolvenz vor. Glaube mal niemand, dass Saunaparadiese oder Schwimmbäder diese Krise überstehen werden. Klar, das ist alles nur Luxus, aber auch da hängen menschliche Schicksale dran. Und die haben alle schon die behördlichen Schreiben vorliegen. Als nächstes folgen dann wahrscheinlich die systemunrelevanten Kleinbetriebe. Wir brauchen keine Bäcker mehr - auch Aldi hat Brot.
Ehrlich, diese Sanktionen sind alle so dermaßen daneben gegangen. So wie alles danebengeht, wenn man kein Gesamtkonzept hat. Und Spanien kauft mehr russisches Gas als vorher,, die Griechen machen was sie wollen... nur bei uns kuschen alle vor einer strategielosen Regierung. Was ist nur aus der deutschen Diplomatie geworden. Es geht im Moment hier um Existenzen. Die müssen gesichert werden. Dafür braucht es eine ehrliche Analyse was wir haben und was wir brauchen. Danach muss gehandelt werden. Erst dann kann man anderen Ländern helfen. Die Bruchlandung Deutschlands hilft langfristig keinem.
Die Politik muss jetzt Fehler korrigieren und über ihren Schatten springen. Die Energiepolitik der letzten 20 Jahre war eine einzige Katastrophe und die Pläne für die nächsten 20 Jahre sind es erst recht. Man kann nicht Existierendes abschaffen, ohne Alternativen zu haben. Das ist einfach nur blöd. Genauso blöd wie die Gasbeschaffung von Russland zu beenden. Im Moment können wir uns das weder leisten, noch bringt es irgendeinen Einfluss auf die Kriegspolitik der Russen. Wo ist die Strategie. Wo sind die erfahrenen Außenpolitiker und Diplomaten.
Und bitte, ich will von einem Wirtschaftsminister kein Gejammer hören. Der kann ja gut die Probleme erklären - geschenkt. Die hat mittlerweile jeder begriffen. Er sollte sich an die Lösungen machen. Da kommt bislang gar nichts. Wenn er dazu nicht in der Lage ist, dann sollte er das Feld schnellstens räumen. Frau Baerbock auch. Hat sie nicht vor 3 Monaten noch getönt, die Sanktionen würden schnell wirken? Wahrscheinlich meinte sie dies bezogen auf die EU und Deutschland. Russland kann sie damit nicht gemeint haben.
Danke fcblues. Ein richtiger Beitrag - vor allem der letzte Teil. Ich denke da immer an den Rattenfänger von Hamlen (ok, ist überspitzt ausgedrückt). Tipps wie, wir müssen sparen, kürzer duschen, die Temperatur runtersetzen. Echt jetzt? Ist das alles? Das wussten schon unsere Großeltern. Und wenn es dermaßen teuer wird, braucht man keine Tipps zum sparen geben. Und wenn gar kein Gas fließt, brauche ich ebenfalls nicht mehr sparen. Teuer wird es aber trotzdem, das regelt man nämlich dann über den Grundpreis, den monatlichen. Politisch dann zu 100% gewollt. Ich bezweifle auch, dass Politiker über ihren Schatten springen, die Grünen Sozialisten schon gar nicht. Erstmal ideologischen Trümmerhaufen und dann möglichst weit weg. Aber die können ja nix dafür. Ne, für das was uns dahin gebracht hat, können die in der Tat nichts. Für das, was danach kam und kommt aber in jedem Falle. Schönes Wochenende
Scheinbar haben noch nicht alle verstanden, dass Putin wieder eine Reich nach alter Manier haben will, und da ist die Ukraine erst der Anfang, wenn wir ihn lassen. Ich verstehe ja alle diese Argument von wegen Arbeitsplätzen und Wohlstand etc. allerdings wird der sich erst recht verflüchtigen, wenn das Baltikum und weitere Staaten ebenfalls entnazifiziert werden. Wie lange wollen wir denn darüber hinwegsehen? Welchen Preis sind wir denn bereit zu zahlen, wenn Putin die ukrainischen Kornkammern einkassiert und dann ein quasi Monopol in Europa auf Grundnahrungsmittel und Energie hat?
Es ist Krieg und der kommt bei uns bis jetzt gerade mal als Inflation an, aber hier wird gejammert und befürchtet als würden die Bomben bei uns einschlagen. Es werden Brandbriefe der Süßwarenindustrie verschickt, weil in diesen schweren Zeiten Schokolade ganz wichtig ist und man auf keinen Fall darauf verzichten könne, weswegen die Zuckerbäcker natürlich von jedweder Einschränkung der Gasversorgung auszunehmen sind. Gleiches gilt selbstverständlich für Bier. Wenn hier Biergärten geschlossen sind, fangen die Leute wieder an Spazieren zu gehen - kennen wir ja. Energie sparen? Keine 25 Grad im Winter? Tempolimit? Wegen einem Putin und seinem Krieg? Auf keinen Fall, dann lieber keine Sanktionen, die Schaden uns ja auch und außerdem, Krieg hat es ja schon immer gegeben......
Ganz ehrlich, mit dem Kampfgeist für seine eigenen Werte einzutreten sollten wir bei Putin besser einfach die Mitgliedschaft in seinem Reich beantragen. Wobei, in Russland gibt es ein Tempolimit von 110 KM/h. Auf zu den Waffen......
Wenn der Mut dich verlässt, gehst du halt alleine weiter __________________________________________________________________
Kapitel 1
Am Anfang wurde das Universum erschaffen. Das machte viele Spaziergänger sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die völlig falsche Richtung angesehen...