„Kann sich der FC nicht leisten“ Droht dem 1. FC Köln mit Bankdrücker Urbig ein Millionen-Schaden?
Seit Marvin Schwäbe wieder das Kölner Tor hütet, fängt sich der FC keine Gegentore mehr – sogar in Rekordmanier. Das ist gut, sät aber auch Zweifel.
Nach der Aneinanderreihung teils unglücklicher, teils indiskutabler Auftritte des 1. FC Köln hat ein Systemwechsel von Trainer Gerhard Struber nach dem 10. Spieltag zu mehr Stabilität in der 2. Liga geführt. Und die hält immer noch an. Die letzten vier Partien - eine davon im DFB- Pokal - gewann der FC allesamt ohne Gegentreffer. Vereinsrekord.
Neben der Umstellung auf Dreierkette mit dem erfahrenen Dominique Heintz im Verbund, sorgte die Hereinnahme von Marvin Schwäbe als zurückgekehrte Nummer eins für Torwart-Supertalent Jonas Urbig für einen Umschwung in der Frühphase der Saison. „Schade für Urbig“, kommentieren nach dem 1:0 gegen Preußen Münster zahlreiche FC-Fans mitleidig auf Instagram, und sehen den Wechsel doch als notwendig an.
Allerdings sieht sich der FC dieser Tage auch mit Zweifeln konfrontiert, dass für den kurzfristigen Erfolg der Preis allzu hoch sein könnte. Denn Jonas Urbig ist wichtige Spielpraxis vorerst verbaut. Das könne sich „der FC eigentlich nicht leisten“, heißt es etwa in einem Podcast-Kommentar des Fußball-Magazins „kicker“. Schließlich sei Urbig U21-Nationaltorhüter.
FC-Rekord für die Ewigkeit Dieter Müller spricht über FC-Bosse – darum war er nicht beim Legenden-Treff
Am Freitag gründete der 1. FC Köln den „Club der Legenden“ – einige ehemalige Stars konnten nicht dabei sein, darunter Dieter Müller. Gegenüber EXPRESS.de erklärt er die Gründe.
Hoffenheim schnappt sich FC-Talent Lemperle Weitere Abgänge drohen
Beim 1. FC Köln könnte es personell im Sommer dicke kommen. Nach FT-Informationen steht mit Tim Lemperle der erste schmerzvolle Abgang bereits fest. Dass es den 1. FC Köln – insbesondere bei einem Verbleib in der 2. Liga – im Sommer auf der Seite der Spielerabgänge hart treffen könnte, wurde in den vergangenen Wochen schon berichtet. Nun kristallisieren sich konkret Abgänge heraus. Nach FT-Informationen wird Tim Lemperle seine Zelte in Köln abbrechen und einen Vertrag bei der TSG Hoffenheim unterzeichnen. Das Arbeitspapier des 22-Jährigen beim FC läuft nach der Saison aus, dementsprechend wird der Wechsel ablösefrei über die Bühne gehen. Für die Unterschrift im Kraichgau kassiert Lemperle ein Handgeld im niedrigen siebenstelligen Bereich.
Mit sechs Toren und vier Assists in 13 Zweitliga-Partien gehört Lemperle nicht nur zu den Topscorern im Team der Kölner, sondern auch zu den torgefährlichsten Offensivkräften der gesamten Liga. Dementsprechend schmerzhaft wird der der Verlust des U21-Nationalspielers für den FC sein. Insbesondere weil mal wieder keine Ablöse fließt. Doch nicht nur Lemperle steht vor einem Abgang aus der Domstadt. Mit Jonas Urbig und Max Finkgräfe befinden sich zwei Jungprofis, die zuletzt sportlich nur noch eine untergeordnete Rolle spielten, in fortgeschrittenen Gesprächen mit potenziell neuen Klubs. Ganz so sicher wie bei Lemperle ist der Abgang der beiden zwar nicht, Stand jetzt sieht es aber nicht nach einem Verbleib am Geißbockheim aus. Auch im Jugendbereich könnte den Geißböcken ein Aderlass bevorstehen. Leistungsträger aus der U19 wie U18-Nationalspieler Justin von der Hitz haben nur noch bis zum Ende der Spielzeit datierte Verträge. Aus dem Regionalliga-Team warten auch noch zahlreiche Akteure auf Gespräche oder zumindest Signale bezüglich ihrer Zukunft in Köln, die über den Sommer hinaus gehen könnte.
Viel Dominanz, wenig Glanz im Testspiel FC siegt souverän gegen Aachen
Der 1. FC Köln hat mit großer Kontrolle, aber wenig Glanz das Testspiel gegen Alemannia Aachen gewonnen. Die Geißböcke setzten sich dank der Tore von Luca Waldschmidt und Eric Martel mit 2:0 (0:0) durch. Gerhard Struber blieb bei der Dreierkette und brachte überraschend Carstensen als linken Innenverteidiger. Vor den Augen von Geburtstagskind Christian Keller haben die Geißböcke gegen Alemannia Aachen nur wenig zu den Feierlichkeiten beigetragen. Aus der Mannschaft von Gerhard Struber, gespickt mit Ersatzspielern der vergangenen Wochen, konnte kaum jemand gegen den Drittligisten einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Fazit: Der FC brachte es phasenweise auf gefühlt fast 90 Prozent Ballbesitz, Aachen hatte offensiv nicht eine einzige Torchance – und das als Drittligist. Die Struber-Elf kontrollierte praktisch das gesamte Spielfeld, nur nicht den gegnerischen Strafraum. Dort gelang dem FC allerdings kaum etwas, sodass es zwei Torwartfehler brauchte, um den FC zum Sieg zu verhelfen. Spannender war dagegen, wie Gerhard Struber die Spielzeiten verteilte – und wer überhaupt nicht mitspielen durfte: Sargis Adamyan und Florian Dietz. Schon in den vergangenen Spielen gehörten Adamyan, Dietz und Tigges nicht mehr zum Kader. Ein Wechsel im Winter wird immer wahrscheinlicher.
Tim Lemperle vor Abschied Warum kann der FC seine Top-Talente nicht halten?
Der 1. FC Köln tut sich wieder einmal schwer, seine Ausnahmetalente langfristig zu binden. Die nächsten Abschiede deuten sich an. Die FC-Anhänger haben über die Jahrzehnte eine gewisse Routine darin entwickelt, von ihrem Verein enttäuscht zu werden. Neu ist, dass der FC die Öffentlichkeit nun in regelmäßigen Abständen darauf aufmerksam macht, was hätte sein können, jedoch nicht wurde. So erinnerten die Kölner am Dienstagmorgen mit einer Meldung daran, dass sich exakt zum siebten Mal der Tag jährte, an dem Abwehrtalent Yann Aurel Bisseck im Alter von 16 Jahren, elf Monaten und 28 Tagen zum jüngsten Debütanten der Kölner Klubgeschichte wurde. Immerhin strich der 1. FC Köln für Bisseck eine Verkaufsbeteiligung von mehr als einer Million Euro ein.
Doch haben die Kölner über die Jahre immer wieder gezeigt, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre Talente zu halten. Chris Führich, im vergangenen Sommer EM-Teilnehmer mit der DFB-Auswahl, gab sein Bundesligadebüt wie Bisseck im Jahr 2017 im Trikot des 1. FC Köln – und verschwand anschließend. Als Florian Wirtz im Januar 2020 mit 16 Jahren nach Leverkusen wechselte, weil ihm in Köln niemand einen zurechnungsfähigen Karriereplan aufgezeigt hatte, ging am Geißbockheim die Welt unter. Für Wirtz hatte es nicht einmal zum Profidebüt mit dem FC gereicht. Im vergangenen Sommer verabschiedete sich Justin Diehl nach 13 Jahren beim FC aus Köln. Das Leihjahr in Fürth hat Tim Lemperle gutgetan: Er ist der beste Scorer im Team von Trainer Gerhard Struber.
Eine Entwicklung, die jedoch einen Haken hat: Lemperles Vertrag läuft im Frühjahr aus. Und mehr als das: Der 22-Jährige soll sich bereits mit der TSG Hoffenheim über eine Anstellung ab der Saison 2025/26 geeinigt haben. Zu den üblichen Konditionen: Siebenstelliges Handgeld, siebenstelliges Jahreseinkommen. In Köln soll Lemperle nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bislang unter 200.000 Euro Grundgehalt plus Prämien liegen. Offenbar war man nicht bereit, die Bezüge des Spielers an dessen Leistungsniveau anzupassen, ohne den Vertrag zu verlängern. Dabei ist das ein mögliches Vorgehen, wenn ein Verein hochveranlagte Spieler zumindest emotional zu binden versucht. Doch die Aussichten im Fall Lemperle waren wohl bescheiden. Derartige Vorleistungen sind beim 1. FC Köln ohnehin nicht mehr üblich, was neben dem Bekenntnis zu absoluter Sparsamkeit womöglich auch daran liegt, dass man nicht nur gute Erfahrungen mit großzügigen Bindungsversuchen gemacht hat. Noah Katterbach verlängerte im Mai 2020 für vier Jahre in Köln und verließ den Verein schon bald auf Leihbasis. Er kehrte nie wirklich zurück.
Nun platzt wohl der Kölner Traum, mit Tim Lemperle eine Ära zu begründen. Und auch ein weiteres Ausnahmetalent könnte bald Abschied nehmen: Jonas Urbig, ebenfalls beim FC ausgebildet und über Leihen in die Zweite Liga an den Profibereich herangeführt, ist derzeit nur noch Kölns Nummer zwei, hat aber mit seinen Leistungen in Liga und für die U-21-Nationalmannschaft des DFB längst internationales Interesse hervorgerufen. Weder Lemperle noch Urbig liegen neue Verträge vor, und tatsächlich ist kaum denkbar, dass die Kölner in ihrer derzeitigen Lage zu einem Angebot fähig wären, das derartige Talente langfristig überzeugen könnte. Denn es fehlen nicht nur die finanziellen Möglichkeiten. Auch sportlich kann der Zweitligist nur wenig versprechen. Ein grundsätzliches Problem des Ausbildungsklubs 1. FC Köln: Wirtz war schlicht zu gut, um sich dauerhaft an einen Verein wie den FC zu binden. Und auch Urbig wird den überwiegenden Teil seiner Karriere nicht bei einem Fahrstuhlklub verbringen können. Aber womöglich Tim Lemperle? Ein Mittelweg hätte hergemusst. Doch den scheinen die Kölner erneut nicht gefunden zu haben.
Testspiel ein klarer Gradmesser: Es bahnt sich das Ende eines langen Missverständnisses an
Das Testspiel gegen Alemannia Aachen sollte den Ergänzungsspielern Einsatzzeit bringen. Nur erhielt nicht jeder Akteur der zweiten Garde Spielminuten. Und das dürfte ein klarer Fingerzeig sein beim 1. FC Köln: Sargis Adamyan wohl vor dem Abschied. Vor dem Testspiel gegen Alemannia Aachen hatte FC-Trainer Gerhard Struber angekündigt, den zuletzt wenig berücksichtigten Spielern Einsatzzeit zu geben. Zwei Feldspieler kamen gegen Aachen aber gar nicht zum Einsatz. Die Vorzeichen sind damit offensichtlich klar beim 1. FC Köln: Sargis Adamyan steht wohl vor dem Abschied.
Warten auf das erste Tor: Bei Uth hat wieder alles “Hand und Fuß”
War der Test gegen Aachen ein weiterer Schritt in Richtung Comeback für Mark Uth? Der Routinier des 1. FC Köln will gegen Hannover 96 wieder eine Option sein. Langsam aber sicher kommt er auch mit den höheren Intensitäten klar.
Die Geißböcke bereiten sich im Süden auf die Rückrunde vor: Der 1. FC Köln hält sein Trainingslager im Winter in Spanien ab. Anfang Januar geht es nach Estepona.
Kölner Leih-Talente vom Sprung zum FC noch sehr weit entfernt
Trotz der Transfersperre hat der FC im vergangenen Sommer fünf Spieler verpflichtet. Spieler, die hochtalentiert sind und Köln mittelfristig weiterhelfen sollen. Dabei deutet aktuell viel darauf hin, dass mittelfristig noch nicht einmal im kommenden Sommer ist. Die Kölner Leih-Talente sind noch weit vom Kader des 1. FC Köln entfernt.
Struber: „Ich denke nicht in erster Linie an meine Kritiker“
Gerhard Struber und Thomas Kessler sprechen vor dem Heimspiel des 1. FC Köln gegen Hannover 96 über die fast schon unheimliche Wende, über die Kaderplanung und das Winter-Trainingslager. Die Pressekonferenz in voller Länge im Video.
Dementi klingt anders Kessler spricht über Transfergerücht um Prtajin
Seit Monaten wird die erste Transferperiode seit Sommer 2023 vorbereitet. Ganz oben auf der Liste: ein verlässlicher und torgefährlicher Stürmer. Da führt eine von mehreren Spuren zu Union Berlin. Ivan Prtajin (Kroatien) soll das Interesse des FC geweckt haben. Die Kölner planen wohl, den 1,89 Meter großen Rechtsfuß an den Rhein zu locken. Prtajin wechselte im Sommer 2024 vom SV Wehen Wiesbaden zu Union Berlin. Bei den Köpenickern kam er allerdings noch kein einziges Mal zum Zug, zunächst plagten ihn muskuläre Probleme, dann schmerzte das Knie. Kölns Lizenz-Leiter Thomas Kessler sprach heute über die Transferaktivitäten des FC. Zur Frage, ob Ivan Prtajin ein interessanter Spieler für den FC ist, sagte er: „Ich werde grundsätzlich gar nichts dazu sagen, weil ich es überhaupt nicht mag, über Spieler von anderen Klubs zu sprechen. Das fände ich andersrum genauso schlecht, wenn ein Kollege von mir irgendwo sitzen würde und eine Bewertung über einen unserer Spieler abgeben würde. Deshalb werde ich hier nicht über einen Spieler sprechen, der nicht zum 1. FC Köln gehört.“ Noch nicht. Kesslers Aussagen kann man so werten: Ein Dementi klingt anders. Auch Struber dürfte angetan sein von dem großgewachsenen Stürmer.
Das große Kader-Ausmisten beim FCKöln-Boss hofft auf gute Lösungen: „Setzen niemanden vor die Tür“
Der 1. FC Köln steckt mitten in den Planungen für die Winter-Transferphase. Es werden nicht nur externe Verstärkungen gesucht, es sollen auch Spieler aus dem aktuellen Kader gehen.
Berater dementiert Medienbericht vehement Verwirrung um Zukunft von Tim Lemperle
Hat der 1. FC Köln doch noch die Chance auf den Verbleib von Top-Torjäger Tim Lemperle? Zuletzt hatte ein Medienbericht für Aufsehen gesorgt, der vermeldete, dass es den U21-Nationalspieler im Sommer zur TSG Hoffenheim in die Bundesliga zieht. Der Berater des Angreifers widerspricht vehement.
Im Spitzenspiel lieber mit Kampf punkten, als in Schönheit zu sterben
Für den FC steht am Wochenende das Heimspiel gegen Hannover 96 auf dem Spielplan. Gerhard Struber erwartet eine schwere Aufgabe im Spitzenspiel des 1. FC Köln: So will der FC gegen Hannover 96 punkten.
Zu gerne wollen die Kölner ihre Erfolgsbilanz am Samstag ausbauen. Doch die Aufgabe wird keine leichte. Denn mit den Niedersachsen kommt ein Top-Gegner an den Rhein zum 1. FC Köln: So will der FC gegen Hannover 96 punkten.
Neo Telle träumt vom Profi-Debüt vor 50.000 Zuschauern
Neo Telle ist eine der positiven Überraschungen der Saison bei der U21 des 1. FC Köln. Der Innenverteidiger stieg erst im Sommer aus der U19 in den Seniorenfußball auf – und eroberte auf Anhieb einen Stammplatz im Abwehrzentrum. Auch Profi-Trainer Gerhard Struber wurde auf das Defensivtalent aufmerksam und berief ihn schon mehrfach in seinen Trainingskader. Telle gelang im Oktober beim Testspiel gegen den VfL Bochum sogar der 3:2-Siegtreffer. Der 19-Jährige, der für sein junges Alter bereits sehr erwachsen und gereift auftritt und sich bedacht äußert, durchlebt eine rasante Entwicklung, bleibt aber mit beiden Beinen auf dem Boden. „Wenn man mich vor einem Jahr gefragt hätte, wo ich heute stehe, hätte ich wahrscheinlich nicht gesagt, dass ich schon Stammspieler der U-21-Mannschaft des 1. FC Köln sein werde“, bekennt der Innenverteidiger und ergänzt: „Auch, wenn es vor der Saison mein klarer Anspruch war, dass ich möglichst viel Spielzeit in meinem ersten U-21-Jahr bekomme. Es fühlt sich schön an, schon so viele Spiele gemacht zu haben und auch schon ein paar Mal die Chance gehabt zu haben, mich bei den Profis zu zeigen.“
Gerhard Struber nannte Telle sogar „ein richtig cooles Talent“. Worte, die dem Eigengewächs natürlich schmeicheln: „Das ist schön zu hören und fühlt sich super an, dass der Cheftrainer so etwas über einen sagt. Das freut mich natürlich sehr. Dass ich gesehen werde und er mich wahrnimmt, ist auch ein Ansporn für mich selbst, weiter Gas zu geben.“ Bemerkenswert ist, dass mit Telle und Julian Pauli das U-19-Innenverteidiger-Duo des Vorjahrs durchstartet. Beide teilten sich unter Trainer Stefan Ruthenbeck das Kapitänsamt. Pauli schaffte es aus der U 19 auf Anhieb in den Zweitliga-Kader und es stellt sich die Frage, ob das Duo möglicherweise bald auch gemeinsam im Rheinenergie-Stadion zu sehen ist. „Ich hoffe doch. Natürlich muss dafür einiges passieren und der Trainer muss dafür offen sein, aber wenn die Leistungen stimmen, würde sich natürlich ein cooler Moment ergeben, wenn man nach der U19 dann auch gemeinsam im RheinEnergie-Stadion spielen würde“, erklärt Telle schmunzelnd. Telle selbst hat noch einiges vor, bevor sein aktueller Vertrag beim FC 2026 endet: „Ich möchte gerne ein fester Bestandteil des Profi-Kaders sein und schon meine Einsatzminuten gesammelt haben.“ Und dann könnte er eines Tages zusammen mit Julian Pauli die Innenverteidigung des FC vor 50.000 Zuschauern bilden. Die U 21 empfängt am Samstag (14 Uhr) Rot-Weiß Oberhausen...
Keller kündigt Verbleib an “Werde länger als spekuliert in Köln sein”
Christian Keller hat angekündigt, über Februar 2025 hinaus beim 1. FC Köln im Amt zu bleiben. Zuletzt war spekuliert worden, dass das Arbeitspapier des Sport-Geschäftsführers dann endet. “Ich habe mitgekriegt, dass über meinen Vertrag total viel spekuliert wurde. Ich habe das darauf geschoben, dass die Länderspielpause und ein Nachrichtenloch war”, probierte Keller bei Sky nun mit Humor, das Thema abzumoderieren. Hempel ließ allerdings nicht locker, bohrte nach: “Verlängert, ja oder nein?” Und dann verriet Keller schließlich: “Es weiß ja gar niemand, wie lange der Vertrag verläuft. Es wird immer spekuliert, dass er ausläuft. Ich kann nur sagen, dass ich länger in Köln sein werde, als das, was spekuliert wurde.” Also über Februar 2025 hinaus. “Und darauf freue ich mich, weil wir alle gemeinsam noch viel miteinander vorhaben”, so Kellers Blick in die Zukunft.
Unklar ist, ob der mit dem Vorstand verabredete Verbleib bereits vom Gemeinsamen Ausschuss abgesegnet wurde. Kellers Worte von Samstagmittag ließen Interpretationsspielraum: “Wenn man sich untereinander vertraut, bin ich ein Freund von Handschlag-Deals. Ab und zu gibt man sich mal die Hand und sagt: ‘Okay, wir machen es noch mal für einen gewissen Zeitraum zusammen’. Natürlich muss man auch ein paar formelle Dinge regeln, aber der Handschlag ist das Elementare.” Dass seine Vertragslänge nie offiziell kommuniziert wurde, ist für ihn derweil genau der richtige Weg. “Ich finde es für eine Organisation wichtig, dass nicht dauernd über die Vertragssituation der Verantwortlichen diskutiert wird”, erklärte Keller und merkte an: “Das hat auch eine Wirkung im Innenverhältnis. Ich finde es so, wie es der FC gerade macht, ganz passend.” So wird weiterhin offen bleiben, wie lange Keller an die Geißböcke gebunden ist – unabhängig davon, ob seine Verlängerung bereits abgesegnet ist oder nicht.
Vier Treffer, Rote Karte, Eigentor FC verpasst Sieg gegen Hannover
Der FC hat den fünften Pflichtspielsieg verpasst. Der 1. FC Köln spielte gegen Hannover 96 2:2. Und das in Überzahl und trotz später Führung. Der FC verfehlte damit auch den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz und rutscht stattdessen erst mal wieder ins Mittelfeld zurück. Nach einem harmlosen Zweikampf bekam Hannover in der ersten Halbzeit einen Freistoß aus dem Halbfeld. Den brachte Enzo Leopold genau in die Box, Ngankam stieg hoch und nickte zur Führung ein (25.). Es ging mit dem knappen und verdienten Rückstand in die Kabine. Der FC erwischte dafür einen guten Einsatnd nach Wiederanpfiff. Timo Hübers spielte Leart Pacarada auf der linken Seite an, der leitete die Kugel direkt weiter auf Lemperle und der Kölner Top-Torjäger schob aus spitzem Winkel souverän ein (48.). Und der FC setzte nach. Hannovers Christiansen ging bei einem Zweikampf mit gestrecktem Bein in Martel, traf den Sechser auf dem Schienbein. Schiedsrichter Storks zeigte zurecht Rot. Maina legte die Kugel an den langen Pfosten, dort lauerte Downs und schob ein (81.). Doch die Freude währte nicht lange. Nach einer Flanke von Muroya verlängerte Hübers den Ball unglücklich an die Brust von Kainz, der zum 2:2 ins eigene Tor traf (86.). Der FC machte noch einmal Druck, ein weiterer Treffer fiel aber nicht mehr.
Pechvogel Kainz! Eigentor in Überzahl beendet Siegesserie des FC
Der 1. FC Köln hat den Sprung auf Platz zwei der 2. Bundesliga auf bittere Art und Weise verpasst. Gegen Hannover 96 drehte das Team von Gerhard Struber zwar einen Rückstand in eine Führung um – kassierte in Überzahl aber noch den Ausgleich zum 2:2 (0:1). Der Samstagmittag im ausverkauften RheinEnergieStadion begann farbenfroh. Die Südkurve feierte mit einer großen Choreografie den 20. Geburtstag der Jungen Horde. Tausende rote und weiße Fahnen wurden geschwenkt, während auf der Gegenseite das Emblem von Hannover 96 den grün-weiß-schwarzen Auswärtsblock ausfüllte. Nach rasanten 94 Minuten waren es dann eher die Gäste-Fans die feiern durfte, auch wenn es in Müngersdorf keinen Sieger gab. Fazit: Der 1. FC Köln hätte dieses Heimspiel zweifelsohne gewinnen müssen. Gegen zunächst unangenehme Hannoveraner kämpften sich die Geißböcke in die Partie und bewiesen in Überzahl viel Geduld. Der schnelle Ausgleichstreffer nach dem späten 2:1 kam aus dem Nichts und war an Bitterkeit kaum zu überbieten. So verpassten die Geißböcke nicht nur den Sprung auf Platz zwei, sondern auch ein weiteres Ausrufezeichen im Aufstiegskampf. Der FC bleibt nach diesem Stimmungsdämpfer im Verfolgerfeld.
Die FC-Noten gegen Hannover Wenige Kölner überzeugen, eine Fünf dabei
Marvin Schwäbe: Note 3 Starke Parade gegen Nielsen, dirigierte von hinten einmal mehr souverän die Abwehr. Sprang beim ersten Gegentreffer etwas spät ab, beim zweiten machtlos.
Julian Pauli (bis 71. Minute): Note 3 Leistete sich einen Katastrophen-Querpass nach 20 Minuten, ansonsten auch nicht so sicher wie sonst. Steigerte sich aber im Laufe der Partie. Timo Hübers: Konnte Ngankam vor dem 0:1 nicht stören, sah da gar nicht gut aus. Ansonsten wach und solide. Beim 2:2 mit äußerst unglücklicher Rettungsaktion.
Timo Hübers: Note 4 Konnte Ngankam vor dem 0:1 nicht stören, sah da gar nicht gut aus. Ansonsten wach und solide. Beim 2:2 mit äußerst unglücklicher Rettungsaktion.
Dominique Heintz: Note 2,5 Musste hinten ackern und kam öfters in Schwierigkeiten, weil Pacarada vor ihm nicht hellwach war. Clever gegen Ngangkam, der auch das 2:0 auf dem Fuß hatte. Blockte einen Schuss von Nielsen stark. Note: 2,5
Dejan Ljubicic (bis 90.): Nite 2,5 Kam erneut auf der rechten Schiene zum Einsatz. Hatte einige gute Offensiv-Aktionen. Zählte zu den besseren Kölnern. Note: 2,5
Eric Martel: Note 2,5 Erneut laufstark und intensiv im Spiel drin, allerdings auch oft zu ungenau im Passpiel, wie bei der dicken Chance, als er Waldschmidt in den Rücken passte. Räumte oft gut ab mit beherzten Grätschen.
Denis Huseinbasic: Note 4 Versuchte im Mittelfeld die Fäden zu ziehen, legte sich den Ball aber des Öfteren zu weit vor, konnte so wenig kreieren. Zu Beginn der Saison war er schon wesentlich stärker. Vor dem 2:2 mit unnötigem Ballverlust
Leart Pacarada: Note 3,5 Machte zunächst einen eher fahrigen Eindruck, viele Fehlpässe, oft einen Schritt zu spät. Dann aber mit feinem Pass auf Lemperle zum Ausgleich. Klaute unnötigerweise Waldschmidt den Ball vom linken Fuß und versemmelte selber.
Luca Waldschmidt (bis 71. Minute): Note 5 Er will, kann aber nicht. Einmal mehr spielerisch keine wirkliche Bereicherung für den FC.
Linton Maina (bis 90.): Note 2,5 Versuchte immer wieder vor dem Tor der Gäste für Unruhe zu sorgen, doch in den entscheidenden Momenten zu kompliziert, nicht zielstrebig genug oder unpräsize. Die Präzision kam dann beim Pass zum 2:1 auf Downs. Das war super vorbereitet. Note: 2,5
Tim Lemperle: Note 2 In der ersten Halbzeit viel Einsatz, wenig Ertrag. Arbeitete fleißig gegen den Ball. Dann belohnte er sich mit dem Tor zum 1:1. Sein siebter Treffer.
ab 71. Minute Florian Kainz: Note 3 Brachte sich gleich gut mit einem knackigen Distanzschuss ein, da fehlte nicht viel. Im Pech als der Ball nach Hübers Abwehr von ihm ins eigene Tor prallte.
Ab 71. Minute Damion Downs: Note 2 Joker-Treffer mit viel Leidenschaft! Grätschte nach Vorarbeit von Maina den Ball zum zwischenzeitlichen 2:1 über den Pfosten ins Tor.
FC verpasst Platz zwei Stimmen: “Fühlt sich wie Niederlage an”
Ein Eigentor in Überzahl hat die Siegesserie des 1. FC Köln beendet. Nach dem 2:2 gegen Hannover 96 ärgerten sich Gerhard Struber und seine Profis über den späten, unglücklichen Ausgleich. Eric Martel: “Das fühlt sich natürlich wie eine Niederlage an, wenn du kurz vor Schluss den Ausgleich kassierst. Nichtsdestotrotz finde ich, dass wir über weite Strecken ein ganz gutes Spiel gemacht haben. Aber so ist es manchmal im Fußball: Dann kassierst du ein unglückliches Tor und gehst nur mit einem Punkt nach Hause. Das 2:2 muss ich mir noch mal anschauen. Es ist einfach unglücklich, wie wir das verteidigen. Fehler passieren im Fußball, für uns ist es natürlich bitter, dass der Ball so ins Tor fällt. Man hat gesehen, dass Hannover hinten sehr kompakt steht, in der ersten Halbzeit haben wir uns nicht so viele Torchancen herausgearbeitet. In der zweiten Halbzeit haben wir gut aufgedreht, hatten nach der Roten Karte dann Überzahl und konnten sie gut wegspielen.”
Gerhard Struber: “In der ersten Halbzeit war es der Abnutzungskampf, den wir erwartet hatten. Der Gegner war sehr aggressiv und hat es uns nicht leicht gemacht. Wir haben uns das Leben das eine oder andere Mal auch selbst schwer gemacht. Aber wir haben das weggesteckt, speziell in der 2. Halbzeit die Dinge richtiger gemacht. Wir haben die Positionen eingeschliffen, waren besser und disziplinierter. Den Ausgleichstreffer haben wir über eine Art und Weise hergestellt, wie wir es immer wieder trainieren und besprechen. In der zweiten Halbzeit haben wir von der ersten Sekunde an Kontrolle übernommen und Dominanz aufgebaut. Das eine oder andere Mal musst du aber auch in Unterzahl sauber wegverteidigen. Da waren wir einmal mehr als unglücklich. Diesen Ausgleichstreffer hinnehmen zu müssen, war bitter. Wir waren kurz vor Schluss nah dran, drei Punkte mitzunehmen – deswegen fühlt sich das ein bisschen wie eine Niederlage an. Speziell aufgrund der zweiten Halbzeit wäre es ein verdienter Sieg für uns gewesen, der Gegner konnte sich gar nichts mehr herausspielen.”
Analyse: Der 1. FC Köln zeigt im Spitzenspiel zwei unterschiedliche Gesichter
Der 1. FC Köln kam nach vier Pflichtspiel-Siegen in Folge am Samstagnachmittag im Zweitliga-Heimspiel gegen Hannover 96 nicht über ein 2:2 hinaus. Hangover gegen Hannover: Eine fast 40-minütige Überzahl (inklusive Nachspielzeit) und eine 2:1-Führung reichten dem Bundesliga-Absteiger nicht, um die Partie gegen die Niedersachsen zu gewinnen. Der FC hatte einen 0:1-Rückstand durch Tore von Tim Lemperle (48.) und des eingewechselten Damion Downs (81.) noch in eine 2:1-Führung gedreht und stand unmittelbar vor dem absolut möglichen und aufgrund einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit auch verdienten Heimsieg, doch dann kassierte die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber noch in der 86. Minute den Ausgleich. Und zwar durch ein Eigentor von Florian Kainz, dem allerdings kaum ein Vorwurf zu machen war.
Durch die Punkteteilung verpasste der FC den möglichen Sprung auf Tabellenplatz zwei und ist nun vorläufig Sechster. In der Spitze der Liga geht es allerdings so eng zu, dass sich das Bild schon am nächsten Spieltag wieder ändern kann. Das war gut: Die Leistungssteigerung der Kölner in der zweiten Halbzeit. Nicht wenige Fans hatten zum zweiten Durchgang mit zwei, drei Wechseln gerechnet, doch Struber vertraute weiterhin seiner Startelf und die zahlte dieses Vertrauen mit einem deutlich besseren, zielstrebigeren Auftritt zurück. Und das war schlecht: Wer im eigenen Stadion fast 40 Minuten in Überzahl gegen immer schwächer werdende Gäste spielt und auch noch 2:1 führt, der sollte sein Heimspiel auch tunlichst gewinnen. Tat der FC aber nicht.
Das sagen wir: Der 1. FC Köln ließ im eigenen Stadion erneut unnötig Punkte liegen. In acht Heimspielen gelangen erst drei Siege, das ist für einen Bundesliga-Absteiger und Aufstiegsfavoriten natürlich zu wenig. Auf der Leistung der zweiten Halbzeit indes lässt sich aufbauen. In dieser zeigten die Kölner, wozu sie in der Lage sind. Doch die Partie bewies auch, dass in der Mannschaft eine gewisse Unwucht herrscht. Es gab gleich einige Lichtblicke (Lemperle, Martel, Heintz, nach der Pause Maina), aber auch einige Ausfälle oder Schwachstellen (Waldschmidt, Ljubicic, Huseinbasic, Pacarada im Defensivverhalten). Hannovers Trainer Leitl wechselte in Unterzahl in der Endphase zwei Offensivkräfte ein (Andreas Voglsammer, Thaddäus Mormuluh). Folge war, dass die nach dem Platzverweis einzig noch auf das Verteidigen fokussierten und harmlosen Gäste urplötzlich noch einmal Oberwasser bekamen. Der FC dagegen reagierte ungenügend auf die Wechsel, geriet vollkommen unnötig unter Druck und kassierte einen – wenn auch in der Entstehung unglücklichen – Ausgleich.