Alle drei Teams wollen meines Wissens keine Investoren beim FC haben. Große Unterschiede sind in den Wahlprogrammen nicht zu erkennen. Allerdings will bislang nur das Team FC die Rechtsform und damit die Satzung des Vereins ändern.
Zur Frage von @Zalatko64:
Das Team Adenauer hat eine eigene Homepage, über die man sich informieren kann:
Alvermann faselt von Schutz vor Investoren. Also Schutz vor Leuten die uns helfen könnten aus dem Schlamassel der letzten 30 Jahre rauszukommen. Das Zauberwort heißt Mitgliedergeführt....jaaawollll. Genau mein Humor. Also mit nem Fiat 500 die Formel 1 gewinnen. Dann viel Spass und statt Di, Mi oder Donnerstags bald wieder sonntags um 13 Uhr
Zitat von Anna Lühse im Beitrag #2200Auf gar keinen Fall würde ich einem Präsidentschaftskandidaten meine Stimme geben, der den FC "vor Investoren schützen möchte". Ganz im Gegenteil, ich möchte den FC wieder international spielen sehen, gegen Liverpool, gegen Real Madrid, gegen Inter Mailand...und dafür braucht es halt einen Geldgeber, der es dem Verein erlaubt auch einmal bei Wunsch-Spielern in das oberste Regal zu greifen.
Das mit dem höheren Regal ist mir zu kurz gedacht. Mit den Wunschspielern gibt es mir zuviele Beispiele. Schäng Löring war so einer, und endete in der Regionalliga, bis jetzt. Da bin ich zwar im Großen und Ganzen auch für, mir wäre aber der Investor lieber gewesen, der bei uns die Insolvenzhysterie ausgelöst hat. Porsche.
Weniger Gremien, mehr Transparenz Kommt jetzt die große FC-Reform?
Steht der 1. FC Köln vor seiner größten Reform seit 2012? Das vom Mitgliederrat nominierte Vorstandsteam plant eine umfassende Satzungs- und Strukturänderung, die im Kern zu weniger Gremien und klareren Verantwortungen führen soll. Als der 1. FC Köln sich im Jahr 2012 eine neue Satzung gab, war von einer Revolution die Rede. Der FC erlebte einen Demokratie-Schub, die Mitglieder wurden gestärkt, die Verantwortungsträger künftig schärfer überwacht. Zumindest in der Theorie. Doch seitdem hat der Club immer wieder feststellen müssen, dass die Satzung zwar gut gemeint, in vielen Facetten aber nicht gut gemacht war. 2019 trat der Vorstand mit Werner Wolf, Eckhard Sauren und Jürgen Sieger mit dem Versprechen an, die Satzung überarbeiten zu wollen. Insbesondere Sieger als inhaltlicher Kopf des Vorstands wollte dieses Projekt vorantreiben. Doch nach 100 Tagen überwarf sich Sieger mit Wolf und Sauren und schied aus. Es folgte Carsten Wettich. Doch auch mit dem Rechtsanwalt im Vorstand blieben Satzungsreformen aus.
Aufgeblähter FC soll schrumpfen
Sechs Jahre später unterscheidet sich die Satzung noch immer kaum von damals. Wolf, Sauren und Wettich wagten sich nicht an die Strukturen des FC, obwohl diese längst überholt sind. Der im Herbst 2024 gewählt Mitgliederrat hat mit der Auswahl des Vorstandsteams mit Jörn Stobbe, Jörg Alvermann und Ulf Sobek nun ein Zeichen gesetzt, diese Reform auf den Weg bringen zu wollen. Insbesondere Jurist Alvermann spielt in diesem Vorhaben eine große Rolle. Das Ziel: die Mitgliederrechte weiter stärken, die Gremienstruktur und Entscheidungswege aber zu verschlanken und zu vereinfachen. Der aufgeblähte Gremien-Kopf des FC soll wieder auf ein normales Maß schrumpfen. Alles soll für die Mitglieder, aber auch die Verantwortlichen nachvollziehbarer und klarer werden. „Ich bin Sportrechler und im Vereins- und gemeinnützigen Recht zuhause“, sagte Alvermann am Mittwoch bei der Vorstellung des Vorstandsteams. „Die Satzungsreform ist eines der Themen, für die ich angetreten bin. Ich bin der festen Überzeugung, dass der FC eine Satzungs- und Strukturreform braucht. Die Satzung hat eine Geschichte, und die Struktur des 1. FC Köln als GmbH & Co. KGaA hat eine Geschichte. Das ist keine Kritik an der Historie, aber die Struktur passt nicht mehr zum FC.“
Was Alvermann meint: Als der FC im Jahr 2002 seine Profiabteilung ausgliederte, erfolgte dies in eine sogenannte GmbH & Co. KGaA, also eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Form einer Kommanditgesellschaft auf Aktien. Der Verein hält bis heute 100 Prozent der Anteile, doch die Auslagerung geschah mit dem Hintergedanken, künftig Teile dieser Anteile im Rahmen von 50+1 an Investoren verkaufen zu können. Bekanntlich müsste dieser Verkauf der Anteile aber inzwischen bereits ab dem ersten Prozent von der Mitgliederversammlung genehmigt werden.
Vorstandsteam will Verschlankung der Gremien
Ein Anteileverkauf beim FC gilt also auf unbestimmte Zeit als kaum vorstellbar. Daher wollen Stobbe, Alvermann und Sobek an die Gesamtstruktur des FC. Die Profiabteilung soll entweder in eine einfache GmbH umgewandelt werden oder gar in eine e.V.-Struktur zurückgedreht werden. Damit wäre der FC in Deutschland ein Vorreiter. Bislang hat kein Club eine Auslagerung der Profiabteilung wieder rückgängig gemacht. Damit einher gehen würde aber auch eine Verschlankung der Gremienstruktur. „Die Gremienvielfalt beim FC ist unübersichtlich geworden“, sagte Alvermann. „Wir haben eine Mitgliederversammlung, einen Mitgliederrat, einen Aufsichtsrat, einen Beirat, einen Gemeinsamen Ausschuss, einen Gesellschafterausschuss. Wir haben eine Geschäftsführung, dann haben wir noch sportliche Leitung und Mitarbeiter. Das ist für den normalen Fan, für das normale Mitglied schlichtweg nicht mehr transparent.“
Diese drei Gremien sind betroffen
Das Vorstandsteam will im Fall einer Wahl diese Transparenz schaffen und eine große Reform auf den Weg bringen – mit dem Juristen Alvermann als Initiator. „Ich habe für hunderte Vereine die Satzung überarbeitet. Da gilt: Wenn man einmal ein Leck hat, frickelt man nicht rum. Wenn man es macht, dann macht man es richtig. Daher sollten wir noch einmal ganz neu denken und die Struktur überprüfen. Das bedeutet auch, dass wir jedes Gremium auf den Prüfstand stellen und die Kompetenzen neu diskutieren müssen.“ Dabei hat Alvermann insbesondere fast alle Gremien im Blick. Erstens würde der Aufsichtsrat im Fall einer Rückführung in eine einfache GmbH oder in den e.V. automatisch wegfallen. Zweitens soll der Mitgliederrat in den Aufsichtsrat des e.V. umbenannt und in seinen Kompetenzen gestärkt werden. Und schließlich soll die Sinnhaftigkeit des Gemeinsamen Ausschusses überprüft werden.
„Reduzieren, ja, vor allem mehr Klarheit“, sagte Alvermann zum Ziel. „Der Mitgliederrat ist das Aufsichtsgremium des Vorstands. Der Begriff ‚Mitgliederrat‘ ist in meinen Augen aber irreführend, weil er dem Mitglied den Eindruck vermittelt, dass der Mitgliederrat dafür zuständig ist, wenn der Trikotflock nicht gut ist oder man Ticketfragen hat.“ Das sei aber nicht die Aufgabe des Mitgliederrates, der als Kontrollorgan des Vorstands zu fungieren habe. Das zweite Beispiel ist die Funktion des Gemeinsamen Ausschusses. „Die ist mir als Jurist rechtlich klar, aber dass wir ein Zwischengremium haben, meine ich, dass diesem Verein ein effektiveres, Mitglieder-geführtes Aufsichtsgremium gerechter werden würde“, führte Alvermann aus. Das grundsätzliche Ziel sei es, die vielen Menschen, die sich beim FC engagieren würden, bestmöglich in Position zu bringen. „Momentan haben wir viele Personen, die ganz viel Zeit investieren, aber in unterschiedlichen Gremien sitzen. Als Vorstand sollte man das Glück haben, als Vorstand gewählt zu werden. Aber wenn ich sehe, in welchen Gremien man dann auch noch sitzt, frage ich mich, welchen Hut man eigentlich auf hat.“
Mitgliederrat steht Reform offen gegenüber
Das Vorstandsteam will im Fall der Wahl die FC-Struktur daher „deutlich einfacher und schlanker machen“. Das wiederum begrüßt der Mitgliederrat ausdrücklich, betonte deren Vorsitzender. „Es gab in den letzten Jahren nicht den richtigen, gemeinschaftlichen Anpack für das Thema. Deshalb begrüßen wir das und stehen dem Thema sehr offen gegenüber“, sagte Schwab. Aus dem Mitgliederrat hieß es in dieser Woche, dass die Wahl auf Stobbe, Alvermann und Sobek auch deshalb gefallen sei, weil gerade diese Reform gemeinsam auf den Weg gebracht werden soll.
Der Mitgliederrat stimmt derVerkleinerung des Mitgliederrates zu? Für mich unvorstellbar. Wenn der SC West schlanker werden will, OK, aber der 1.FC Köln? Da hat man vor 13 Jahren, die jetzt abzuschaffenden Gremien, geschaffen ? Und da ist die Süd AG für ?
Zitat von puchallo5 im Beitrag #2205Der Mitgliederrat stimmt derVerkleinerung des Mitgliederrates zu? Für mich unvorstellbar. Wenn der SC West schlanker werden will, OK, aber der 1.FC Köln? Da hat man vor 13 Jahren, die jetzt abzuschaffenden Gremien, geschaffen ? Und da ist die Süd AG für ?
Von einer Verkleinerung des Mitgliederrates steht da bislang noch nichts, obwohl dies sicherlich sinnvoll wäre. Der Mitgliederrat soll sich bei einer Stukturreform Aufsichtsrat nennen. Ansonsten hat der Mitgliederrat das Team FC ausgewählt und findet naturgemäß alle Vorschläge von denen gut. Der komplette Mitgliederrat wurde wiederum von der Südkurve e:V. (viele Ultras) vorgeschlagen. Dann weiß man auch, dass die Südkurve e.V. das Team FC und deren Vorschläge (insbesondere Umwandlung in e.V. und Ausschluss von Investoren) unterstützen wird. Es ist eigentlich alles wie immer beim FC.
Kwasniok zum Einstand: "Ich will mit dem FC für Furore sorgen."
Zitat von M. Lee im Beitrag #2207Echt, Mainz und Freiburg? Naja, das sind ja jetzt nicht gerade die erfolglosesten Beispiele ...
Ich denke, dass der sportliche Erfolg von Mainz und Freiburg nicht am e.V. hängt, sondern an der ruhigen Arbeit in diesen Städten. In der Kölner Millionenstadt herrscht eher eine pausenlose Unruhe.
Kwasniok zum Einstand: "Ich will mit dem FC für Furore sorgen."
Zitat von M. Lee im Beitrag #2207Echt, Mainz und Freiburg? Naja, das sind ja jetzt nicht gerade die erfolglosesten Beispiele ...
Ich denke, dass der sportliche Erfolg von Mainz und Freiburg nicht am e.V. hängt, sondern an der ruhigen Arbeit in diesen Städten. In der Kölner Millionenstadt herrscht eher eine pausenlose Unruhe.
Ich wollte damit auch nicht sagen, dass der Erfolg an der e.V. Struktur liegt, aber offenkundig ist sie auch kein Hindernis ...
Zitat von M. Lee im Beitrag #2207Echt, Mainz und Freiburg? Naja, das sind ja jetzt nicht gerade die erfolglosesten Beispiele ...
Ich denke, dass der sportliche Erfolg von Mainz und Freiburg nicht am e.V. hängt, sondern an der ruhigen Arbeit in diesen Städten. In der Kölner Millionenstadt herrscht eher eine pausenlose Unruhe.
In München, Barcelona oder Madrid herrscht auch Unruhe.
Diese "Unruhe in Köln" ist für mich immer ein Alibi-Argument. Die FC-Probleme werden von zweitklassigen Führungen und ungeeigneten Mitarbeitern fabriziert und nicht vom EXPRESS.
Zitat von M. Lee im Beitrag #2207Echt, Mainz und Freiburg? Naja, das sind ja jetzt nicht gerade die erfolglosesten Beispiele ...
Ich denke, dass der sportliche Erfolg von Mainz und Freiburg nicht am e.V. hängt, sondern an der ruhigen Arbeit in diesen Städten. In der Kölner Millionenstadt herrscht eher eine pausenlose Unruhe.
Ich wollte damit auch nicht sagen, dass der Erfolg an der e.V. Struktur liegt, aber offenkundig ist sie auch kein Hindernis ...
An der e.V. Strucktur kann es nicht liegen. Die hatte beim FC bestand als man Meister wurde, gegen Liverpool, Nottingham, Real, Madrid, Mailand, usw. spielte. Nur um das angeführte Beispiel Freiburg zu kolportieren, wärest du bereit mit einem Trainer mehrfach ab und wieder aufzusteigen, wie mit Finke ? Dazu einen Trainer 13 Jahre arbeiten zu lassen wie Streich? Dazu braucht es auch Präsidente wie Erich Keller. Solange es die Süd AG gibt wird so was nicht möglich sein.
Vizepräsident Sauren: „Haben beim FC eine Ausgangslage geschaffen, auf die man stolz sein kann“
Ende September endet nach sechs Jahren die Amtszeit des amtierenden Vorstands des 1. FC Köln. Vizepräsident Sauren zieht eine erste Bilanz. Präsident Werner Wolf und Vizepräsident Eckhard Sauren stellen sich auf der Mitgliederversammlung des Bundesliga-Aufsteigers nicht mehr zur Wahl, der Mitgliederrat präferiert nach schwierigen Jahren für den Klub ohnehin ein anderes Team um Immobilienmanager Jörn Stobbe. Carsten Wettich, der zweite Vizepräsident, hat am Mitgliederrat vorbei zusammen mit Wilke Stroman und Tugba Tekkal eine eigene Kandidatur angekündigt, benötigt aber rund 4600 Unterschriften der Mitglieder, um zur Wahl zugelassen zu werden. Sauren war und ist im Vorstand insbesondere für den sportlichen Bereich verantwortlich. Auch wenn dem FC in der vergangenen Saison die direkte Rückkehr in die Bundesliga gelang, lief für die Kölner auf und rund um den Platz in den vergangenen Jahren wahrlich nicht immer alles nach Wunsch.
Herr Sauren, es ist kein Geheimnis, dass Sie gerne mit Ihren beiden Vorstandskollegen Werner Wolf und Carsten Wettich auch über den Herbst hinaus weitergemacht hätten. Verspüren Sie Enttäuschung oder Wehmut, dass es jetzt nicht zu einer weiteren Amtszeit kommt?
Eckhard Sauren: Es hatte sich seit der Mitgliederversammlung im vergangenen Herbst abgezeichnet, dass ein Wechsel im Vorstand gewünscht ist. Von daher blieb genügend Zeit, sich mit dem Szenario auseinanderzusetzen. Wenn wir jetzt schon Bilanz ziehen, dann gab es sicherlich Misserfolge– zum Beispiel den Abstieg und die Transfersperre. Aber viele Themen, die wir in unserem Matchplan strategisch ausgearbeitet hatten, haben wirtschaftlich funktioniert. Da sind wir teilweise sogar über Plan. Wir haben in vielen Bereichen starke wirtschaftliche Ergebnisse erzielt – und dies zuletzt auch trotz des Abstiegs in die 2. Bundesliga. Zudem haben wir personenunabhängige Strukturen geschaffen, die funktionieren. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir etwas hinterlassen werden. Wir haben ein gutes Fundament gebaut. Deshalb kommt etwas Wehmut auf, weil wir eine Ausgangslage geschaffen haben, auf die man auch stolz sein kann. Aber die Zeichen waren nun einmal klar, deshalb ist unsere Entscheidung im Sinne des Vereins die richtige.
Können Sie uns in den Entscheidungsprozess einweihen? Wann war klar, dass Sie und Werner Wolf nicht weitermachen?
Bereits nach der Mitgliederversammlung war klar, dass es für uns im aktuellen Dreier-Team kaum weitergehen würde – auch wenn wir dies gerne gewollt hätten. Wir haben im Vorstand offen darüber diskutiert, in welchen Konstellationen wir dem Verein auch künftig weiterhelfen könnten. In dem Moment, in dem Carsten Wettich ein sehr gutes Team zusammengestellt hatte, war für mich klar, dass es kein Sinn macht und es keinen Mehrwert gibt, den Mitgliedern noch ein weiteres zur Auswahl zu stellen.
Abgesehen vom persönlichen Mehrwert, oder?
Der Verein steht an erster Stelle. Das habe ich immer so gehandhabt. Nach Abwägung aller Argumente war es auch für mich persönlich richtig, die Entscheidung so zu fällen.
Merken Sie bereits, dass der Druck etwas nachlässt?
Kaum. Dafür bin ich noch zu sehr in den Prozessen drin. Vor uns liegen noch weitere große Herausforderungen, die wir mit Vollgas angehen.
Fühlen Sie sich zu Unrecht nicht mehr gewollt?
Nein, ich ziehe persönlich ein positives Gesamtfazit. Wir haben immer sachlich-analytisch versucht, die richtigen Entscheidungen für den Verein zu treffen. Uns ist es gelungen, den Teufelskreis aus immer neuen Schulden zu durchbrechen. Wir haben heute eine wirtschaftliche Stabilität, die uns jetzt Transfers erlaubt, die vorher nicht möglich waren. Wir sind durch unsere finanzielle Unabhängigkeit so selbstbestimmt wie lange nicht. Wir haben in dieser Hinsicht einiges geleistet, was wahrscheinlich erst mit etwas Abstand wahrgenommen werden wird.
Wie würden Sie Ihr Verhältnis zum Mitgliederrat beschreiben, der Ihren Vorstand ohnehin nicht mehr vorgeschlagen hätte?
Überwiegend konstruktiv. Wir haben die Fragen des Mitgliederrats immer mit größtmöglicher Transparenz beantwortet und das Gespräch gesucht. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Gesamtverständnis für die Strukturen, die Aufgaben und die Grenzen der Möglichkeiten gewünscht, die ein Vorstand beim 1. FC Köln hat. Wir haben sehr viele gemeinsame Werte und sogar ein Werte-Rad entwickelt. Wir sind uns einig, dass wir keine Investoren im Verein haben wollen. Wenn man diese wichtigen Grundwerte teilt, wäre mehr Rückendeckung und Verständnis eigentlich möglich gewesen.
Wettich kandidiert mit Wilke Stroman und Tugba Tekkal am Mitgliederrat vorbei. Soll das Team im Fall seiner Wahl die Agenda des Noch-Vorstands weiterführen?
Ein gewisses Maß an Kontinuität wäre für den FC wichtig, weil die Zusammenhänge sehr komplex sind. Und da ist es hilfreich, dass Carsten Wettich in allen Themen und Projekten inhaltlich bemerkenswert tief drin ist. Das Team wird sicherlich eigene Ideen und Gedanken haben, bei einigen Grundwerten, Gedanken und Strategien würde ich mich freuen, wenn sie erhalten bleiben.
Ist das eine Wahlempfehlung?
Meine Empfehlung ist nur, dass die Mitglieder den Kontinuitäts- und den Teamgedanken in ihre Überlegungen mit einbeziehen. Aber am Ende brauchen sie keine Empfehlung von mir, wem sie ihre Stimme geben.
Sind Sie in Sorge um den 1. FC Köln?
Die vergangene Mitgliederversammlung hat mir zumindest zu denken gegeben. Man kann nur an alle Mitglieder appellieren, sich Gedanken über die kommenden wegweisenden Entscheidungen zu machen.
Einen Konflikt gab es auch, in welcher Form die Mitgliederversammlung abgehalten werden soll. Der Vorstand plädierte erfolglos für eine Hybrid-Veranstaltung, der Mitgliederrat ist für eine Versammlung in Präsenz, die es jetzt erneut geben wird.
Da sind Vorstand und Mitgliederrat unterschiedlicher Meinung, aber das ist nun einmal in einem demokratischen Vereinsleben so. Wir wollten eine hybride Versammlung, um noch mehr Mitgliedern die Möglichkeit zu geben, daran teilzunehmen. Ich habe dennoch die Hoffnung, dass möglichst viele Mitglieder erscheinen und sich ihrer Verantwortung bewusst sind.
Sie haben jetzt viel über die Errungenschaften des Vorstands gesprochen. Aber mit Verlaub: Es gab zuletzt auch einen Abstieg, eine Transfersperre und eine große Fluktuation, im Februar verließ erst Marketing-Geschäftsführer Markus Rejek den FC, dann mussten der massiv in die Kritik geratene Sport-Geschäftsführer Christian Keller und Trainer Gerhard Struber gehen. Was sagen Sie dazu?
Das sehe ich differenziert. Nach wie vor bin ich überzeugt davon, dass Christian Keller (Sport-Geschäftsführer, d. Red.) in vielen Bereichen sehr gute Arbeit geleistet hat. Er hat so viele Dinge initiiert, die für viele in der Öffentlichkeit noch nicht sichtbar sind, von denen der Verein aber noch lange profitieren wird. Ich rede da von den personenunabhängigen Strukturen, vielen Personalthemen, um die er sich intensiv gekümmert hat oder der Modernisierung der Infrastruktur am Geißbockheim, in die wir unter seiner Führung über zehn Millionen Euro investiert haben. Wir haben jetzt deutlich verbesserte Bedingungen. Durch die Corona-Verschuldung, die Transfersperre und den Abstieg haben wir leider nicht die Kaderwert-Steigerung realisieren können, die wir uns erwünscht hatten. Aber wir hatten bis dato auch nicht die finanziellen Möglichkeiten dazu.
Machen Sie es sich da nicht zu einfach? Der Vorstand hat Keller geholt und ihn mit allen Freiheiten ausgestattet. Das ist zumindest sportlich nicht aufgegangen.
Was Christian Keller an Vertrags- und Kadermanagement beim FC eingebracht hat, war an vielen Stellen ein großer Fortschritt. Die Verträge und viele Strukturen sind verbessert und vereinfacht worden. Davon werden wir noch lange profitieren. Was die Transferbilanz angeht, ist das Bild nicht einheitlich. Es waren ein paar gute und ordentliche Transfers dabei, aber die Königstransfers, die einen signifikant weiterbringen, haben gefehlt.
Keiner der vergangenen drei Winter-Transfers, auf die sich der FC über ein Jahr lang vorbereiten konnte, hat bis dato die Mannschaft weitergebracht. Ist das nicht ernüchternd?
Die Frage ist, was wir in der Transferphase erreichen wollten. Wir waren zur Winterpause Herbstmeister. Die Idee war daher, dass wir den Kader gezielt verstärken, um die Aufstiegs-Wahrscheinlichkeit weiter zu erhöhen, ohne finanziell verrückte Sachen zu machen oder das Mannschaftsgefüge durcheinanderzubringen. Die Winter-Transferperiode ist immer eine schwierige. Wir haben vernünftig gewirtschaftet, sind kein großes finanzielles Risiko eingegangen und haben als Zweitliga-Meister dennoch den Aufstieg realisiert. Deshalb haben wir jetzt im Sommer ein größeres Budget für die Rückkehr in die Bundesliga. Auf der nächsten Stufe geht es nun darum, die stetigen Einnahmen weiter zu erhöhen – und zusätzlich höhere Transfereinnahmen zu generieren. Wenn man es seriös macht, arbeitet man sich von Regal zu Regal kontinuierlich nach oben. Wir sind wieder attraktiver geworden und wirtschaftlich bereits an einigen Klubs in der Bundesliga wieder vorbeigezogen, sportlich aber noch nicht. Diesen Entwicklungsschritt muss der FC nun gehen.
Aber was war rückblickend der größte Fehler des Vorstands?
Das Sanierungstempo war schon enorm. Man hätte es etwas drosseln können, um mit mehr Geld den Kader weiter zu stärken. Damit wäre die Wahrscheinlichkeit auf den Klassenerhalt größer geworden, aber wir reden da auch nur von Wahrscheinlichkeiten.
Noch einmal zurück zur Fluktuation. In den sechs Jahren dieses Vorstands sind acht Sportchefs und Geschäftsführer sowie acht Cheftrainer gekommen beziehungsweise gegangen. Ist das für Sie normal?
Wir hätten uns weniger Fluktuation gewünscht, um unsere im Matchplan definierten Ziele zu erreichen. Doch im Fußballgeschäft gehört das in Teilen dazu. Die Einstellung von Philipp Türoff (Finanz-Geschäftsführer, d. Red.) war ein großer Erfolg, er verfügt über herausragende Fähigkeiten und hat schon sehr viel bewirkt. Bei den letzten beiden Veränderungen auf der Geschäftsführer-Position (nach der Trennung von Keller wurde Thomas Kessler zum Sportdirektor befördert, Philipp Liesenfeld aus den eigenen Reihen folgte auf Rejek, d. Red.) haben wir jüngst einen Übergang hinbekommen, der sehr gut funktioniert hat.
Haben Sie sich mit Keller schon finanziell einigen können?
Die Einigung mit ihm war einfach, gut und ist bereits vollzogen. Wir sind nach wie vor mit Christian Keller im offenen Austausch. Er verlässt den FC erhobenen Hauptes.
Keller und der zeitgleich beurlaubte Trainer Gerhard Struber erhalten also auch eine Aufstiegsprämie?
Natürlich – die haben sie sich auch verdient.
Strubers Nachfolger ist Lukas Kwasniok, Kellers Nachfolger Thomas Kessler hat die ersten Transfers von Ragnar Ache und Isak Johannesson getätigt beziehungsweise finalisiert. Was versprechen Sie sich von Kwasniok, und wie sehen Sie den Kader?
Ich halte Lukas Kwasniok für einen sehr spannenden Trainer, dem ich den Schritt in die Bundesliga zutraue. Er ist ein pragmatischer Autodidakt mit großer Flexibilität und einem besonderen Gespür für die Mannschaft, die jeweilige Situation und die Spielidee. Er ist ein echter Fußballfreak.
Und die Transfers?
Sind sehr verheißungsvoll. Und das auf zwei Kernpositionen. Wir konnten sie aber nur tätigen, weil wir uns das Transferbudget über die Jahre hin erarbeitet hatten. Klar ist aber, dass der Kader an einigen Stellen noch weiter verstärkt werden muss. Ich bin optimistisch, dass wir in den nächsten Wochen noch auf einigen Positionen Fortschritte erzielen werden. Und dann wird es darauf ankommen, wie sich die Gespräche mit den Spielern entwickeln, die nur noch ein Jahr bei uns unter Vertrag stehen.
Zu ihnen zählt Leistungsträger Eric Martel. Gibt es bei ihm eine Schmerzgrenze. Wenn ja: Wie hoch ist sie?
Wir haben Eric viel zu verdanken, er stand auch in einer schwierigen Phase zum FC und ist nach dem Abstieg geblieben. Wir trauen ihm weitere Entwicklungsschritte beim FC zu. Jetzt spielt er erst einmal die U21-EM. Eric weiß aber, dass wir ihn sehr gerne behalten würden.
Herr Sauren, Sie sprachen vom Fundament, dass der Vorstand gelegt habe. Um im Bild zu bleiben: Beim möglichen Richtfest und erst recht nicht beim Einzug ins fertige Haus werden Sie nicht mehr dabei sein. Wie bitter ist das für Sie?
Ich werde als Fan auf jeden Fall dabei sein und darauf freue ich mich auch etwas. Mein Herz schlägt weiterhin für den FC und ich werde den Klub auch in Zukunft weiterhin ehrenamtlich helfen und unterstützen, wo ich nur kann. Und ich würde mich freuen, wenn die positive Entwicklung des Klubs so weitergeht.
Zitat von fidschi im Beitrag #2208Der Mitgliederrat will keine Hybrid-Veranstaltung, weil es dann garantiert keine Mehrheit der Südkurve e.V. gibt.
Ich glaube, dass Team Adenauer denkt den FC größer: größeres Stadion und nicht unbedingt am Standort GBH bleiben, wenn man weiter wachsen will.
Einfach mal hingehen und abstimmen. Dieses Jahr ist die Versammlung an einem Wochenende. Ich fahre die 150 km und bin dabei! Klar wäre eine hybride Veranstaltung angenehmer, gab es vor dem Internet aber auch nicht
Zitat von fidschi im Beitrag #2208Der Mitgliederrat will keine Hybrid-Veranstaltung, weil es dann garantiert keine Mehrheit der Südkurve e.V. gibt.
Ich glaube, dass Team Adenauer denkt den FC größer: größeres Stadion und nicht unbedingt am Standort GBH bleiben, wenn man weiter wachsen will.
Einfach mal hingehen und abstimmen. Dieses Jahr ist die Versammlung an einem Wochenende. Ich fahre die 150 km und bin dabei! Klar wäre eine hybride Veranstaltung angenehmer, gab es vor dem Internet aber auch nicht
Viele Fans wohnen außerhalb von NRW (teilweise in den südlichen Bundesländern). Diese Leute können größtenteils aus Zeitgründen nicht kommen. Das weiß auch der Mitgliederrat. Aber die Leute von der Südkurve e.V. werden kommen und wohl den Vorschlag des Mitgliederrates durchdrücken. Man will so das Wettich-Team und das Adenauer-Team verhindern.
Kwasniok zum Einstand: "Ich will mit dem FC für Furore sorgen."
Dann sollten sich diejenigen, die hingehen und den MR-Vorschlag eben nicht wollen, mir zB passt der nicht, am besten vorher auf eine Alternative einigen.
Zitat von Stralsunder im Beitrag #2216Dann sollten sich diejenigen, die hingehen und den MR-Vorschlag eben nicht wollen, mir zB passt der nicht, am besten vorher auf eine Alternative einigen.
Und wie soll das mit der Absprache gehen? Beide andere Konstellationen müssen erstmal die entsprechenden Stimmen zusammen bekommen. Ein Wunder das der Mitgliederrat die Daten freigegeben hat. Und dann noch sich abstimmen wer verzichten soll ?
Zitat von Stralsunder im Beitrag #2216Dann sollten sich diejenigen, die hingehen und den MR-Vorschlag eben nicht wollen, mir zB passt der nicht, am besten vorher auf eine Alternative einigen.
Und wie soll das mit der Absprache gehen? Beide andere Konstellationen müssen erstmal die entsprechenden Stimmen zusammen bekommen. Ein Wunder das der Mitgliederrat die Daten freigegeben hat. Und dann noch sich abstimmen wer verzichten soll ?
Vielleicht zeigt sich ja im Vorfeld eine Tendenz. Meine Wahlunterlagen pro Stroman-Team und auch pro Adenauer-Team habe ich der Wahlkommission gemailt.
Zitat von Linse im Beitrag #2219Vom Stroman-Team hab ich noch nichts bekommen. Das Adenauer-Team hat mich kontaktiert, meine Unterschrift ging heute raus
Einfach das Formular herunterladen und am besten auch das Stroman-Team zur Wahl vorschlagen:
„Von der Basis für die Basis“ So will Adenauer den FC in die Zukunft führen
Sven-Georg Adenauer will für das FC-Präsidium kandidieren – dafür braucht sein Team aber noch Unterschriften.
Herr Adenauer, um zur Vorstandswahl zugelassen zu werden, benötigen Sie die Unterstützung von 4600 der mehr als 150.000 FC-Mitglieder. Wie weit sind Sie?
Rund 2000 Unterschriften haben wir eingesammelt. Damit liegen wir im Plan. Es ist allerdings schwierig. Wir müssen um jede Unterschrift kämpfen, da das in der Satzung des 1. FC Köln fest geschriebene Verfahren sehr kompliziert ist. Die Mitglieder müssen das Formular ausdrucken, handschriftlich unterschreiben, einscannen oder fotografieren und wieder zurückschicken. Das ist aus meiner Sicht anachronistisch. Viele Menschen scheitern daran, und viele Mitglieder haben das Gefühl, dass sie uns mit der Unterschrift schon wählen. Dabei geben sie uns damit nur die Chance, an der Wahl teilzunehmen.
Die Zahl stammt aus einer Zeit, in der der 1. FC Köln noch deutlich weniger Mitglieder hatte. Ist sie womöglich zu hoch angesetzt?
Definitiv. Der FC hat mehr als 150.000 Mitglieder, und man möchte möglichst vielen davon die Chance geben, sich einzubringen. Daher finde ich eine dermaßen hohe Hürde nicht gut. Mein Gefühl ist: 1000 hätten es auch getan.
Durch das Sammeln der Unterschriften treten Sie mit vielen Fans in Kontakt. Welche Reaktionen erhalten Sie?
Viele finden es gut, dass es zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins mehrere Teams geben wird, die mit dem vom Mitgliederrat vorgeschlagenen Trio konkurrieren. Die Mitglieder schätzen es, dass wir einen Demokratisierungsgedanken in das Verfahren bringen. Bei den Mitgliedern kommt an, dass wir ein gutes Team stellen und mit Thorsten Kiesewetter, Martin Hollweck und mir drei Menschen ins Rennen schicken, die unterschiedliche sich ergänzende Qualifikationen mitbringen. Wir leben unseren Slogan „Authentisch. Kompetent. Nahbar.“ und sind das Team von der Basis für die Basis. Die Vorschläge des Mitgliederrats haben zudem in den vergangenen Jahren nicht unbedingt dazu geführt, dass der FC sich optimal entwickelt hat. Langfristiger sportlicher Erfolg, eine positive Außendarstellung und wirtschaftliche Stabilität – all das, wonach sich die Fans sehnen – gab es nicht. Die Fans suchen nach einer Vorstandsalternative, die genau das realisiert. Und dafür haben wir jede Menge Ideen.
Haben Sie Ihre Unterstützer dafür sensibilisiert, dass Sie nach den Unterschriften auch Mitglieder brauchen werden, die Sie dann im Herbst auf der Mitgliederversammlung ins Amt wählen?
Das sagen wir jeweils am Ende der Gespräche, um den Prozess auch noch einmal zu erklären. Wir konzentrieren uns aber vorerst darauf, die 4600 Stimmen zusammenzubekommen. Das ist das Wichtigste.
Es wäre am Ende eine Frage der Mobilisierung…
Korrekt. Ich habe vor Kurzem in Langenberg im Kreis Gütersloh einen Fanklub besucht, wo man mir bereits versichert hat: Sollten wir die Stimmen erreichen, wird erstmals in der Geschichte dieses Fanklubs ein Bus aus Langenberg zu einer Mitgliederversammlung des 1. FC Köln fahren. Das fand ich total klasse. Die weiten Wege werden eine Herausforderung bedeuten. Ich habe gute Kontakte in die belgische Community. Dort gibt es tausende FC-Fans. Für die ist es ein Hindernis, zur Mitgliederversammlung zu kommen. Und das sind bei weitem nicht die einzigen. Uns haben auch FC-Mitglieder in den USA und weiteren Ländern ihre Unterstützung zugesagt. Nur rund 20 Prozent der Mitglieder kommen aus Köln und dem direkten Umkreis. Bei 150.000 Mitgliedern und einer derart wichtigen Entscheidung wie einer Vorstandswahl muss es möglich sein, eine hybride Versammlung durchzuführen. Sonst verkleinert man ganz einfach die demokratische Basis einer Wahl. Und das darf nicht sein.
Warum gibt es keine hybride Versammlung?
Das muss man zunächst den Mitgliederrat fragen, der sich dagegen ausgesprochen hat. Ich kann mir vorstellen, dass es da um Macht geht und man glaubt, dass der eigene Vorschlag leichter durchzubringen ist, wenn weniger Menschen an der Versammlung teilnehmen. Die Satzung sieht es so vor. Daher halten wir uns daran. Aber vielleicht muss ein künftiger Vorstand auch dafür sorgen, dass die Satzung in dem Punkt geändert wird und mehr Demokratie möglich ist.
Die zwölf Mitglieder, die in den Rat gewählt wurden, standen allesamt auf der Wahlempfehlung des Vereins Südkurve Köln, dem Zusammenschluss der aktiven Fanszene. Das macht sie nicht zu schlechten Kandidaten, aber es stärkt die These, dass beim 1. FC Köln kein Weg an der Szene vorbei in ein Amt führt. Ist das ein Thema für Sie?
Ich sage ebenfalls nicht, dass im Mitgliederrat grundsätzlich Leute sitzen, die dort besser nicht sitzen sollten. Klar ist, dass die Szene großen Einfluss hat. Das ist auch in Ordnung, denn sie repräsentiert viele FC-Mitglieder. Wenn man aber den bestmöglichen Vorstand will, der von möglichst vielen Mitgliedern gewählt wird, dann ist das Verfahren, wie es derzeit gelebt wird, der Sache nicht dienlich.
Mittlerweile sind drei Teams öffentlich. Wo sehen Sie die Leerstellen der anderen Teams, die Sie besetzen?
Erst einmal kommt unser Team vollständig aus dem Rheinland, Dadurch, dass wir nicht durch den Mitgliederrat vorgeschlagen sind, können wir völlig frei und unbefangen an die Aufgabe herangehen. Wir haben mit keiner Vorgeschichte etwas zu tun, sind unbelastet. Wir haben aus unserer Überzeugung heraus gesagt, dass wir uns einbringen wollen und merken auch an der Unterstützung, dass die Menschen das als Vorteil erkennen. Ich persönlich habe den Vorteil, dass ich ab dem 31. Oktober frei habe und mich mit voller Kraft dem FC widmen will. Und auch Thorsten Kiesewetter und Martin Hollweck werden mehr Zeit für den Verein aufbringen als das Vorstände in der Vergangenheit gemacht haben. Das ist ebenfalls ein Unterschied zu dem einen oder anderen Mitglied der anderen Teams.
Im Verein hat sich zuletzt einiges bewegt. Thomas Kessler ist Sportdirektor, Philipp Liesenfeld zum Geschäftsführer berufen worden. Wird da ein neuer Vorstand bereits vor vollendete Tatsachen gestellt?
Definitiv. Ist es klug, die wichtigsten Positionen langfristig zu besetzen, wenn der Verein im September oder Oktober einen neuen Vorstand bekommt? Ganz egal, wer das sein wird. Da hätte ich mir ein wenig Fingerspitzengefühl gewünscht. Das heißt aber nicht, dass wir den jetzt benannten Führungskräften die Qualität absprechen. Wenn wir gewählt werden, werden wir uns konstruktiv und ergebnisoffen mit allen Beteiligten darüber unterhalten, wie wir gemeinsam unseren Effzeh langfristig sportlich und wirtschaftlich erfolgreich sowie mit einer positiven Außendarstellung entwickeln können.
Der 1. FC Köln hat bereits durch die Wahlkommission grundsätzlich dazu aufgerufen, Teams zu unterstützen. Wie läuft der Austausch mit dem Geißbockheim?
Die Geschäftsstelle macht das zum ersten Mal, und das merkt man auch. Wichtig wäre für uns etwa, regelmäßig zu erfahren, wie viele und auch welche Mitglieder bereits für uns unterschrieben haben. Zum einen, um einen aktuellen Stand zu haben. Zum anderen, um bei unseren nächsten Aufrufen die Mitglieder herauszunehmen, die uns bereits unterstützen. Aber seit zwei Wochen haben wir vom 1. FC Köln keine Antworten mehr auf unsere Anfragen erhalten. Die Frist für die Unterschriftensammlung endet schon am 31. Juli und damit weit vor der Versammlung, deren Datum noch nicht bekannt ist. Das macht es ebenfalls nicht leichter.
Die Zeit drängt gewaltig.
Ja und deshalb kämpft unser Team auch täglich von morgens bis abends um jede Unterschrift. Ich bin optimistisch, dass wir es schaffen. Aber es ist eine harte Aufgabe. Jedes Mitglied, das eine Wahl haben will, sollte für eines oder beide der nicht vom Mitgliederrat vorgeschlagenen Teams unterschreiben.
Wenn Sie es geschafft haben, geht der Wahlkampf erst wirklich los. Unterstützerstimmen kann man für mehrere Teams abgeben, wählen kann man nur ein Team. Wie werden Sie dafür sorgen, dass sich die Menschen für Sie entscheiden?
Indem wir noch einmal deutlicher machen, wofür wir stehen. Wir wollen noch nicht unser ganzes Pulver verschießen. Es wird auch darauf ankommen, möglichst viele unserer Unterstützer zur Versammlung ins Stadion zu bringen. Wir leben in einer Zeit, in der wir so viele negative Nachrichten hören. Ich glaube, dass ein erfolgreicher 1. FC Köln dazu beitragen kann, dass sich die Stimmung – zumindest bei den vielen Menschen, die an diesem Verein hängen – verbessert. Das muss auch die Stadt Köln begreifen, die hier einen schlafenden Riesen hat, den sie nicht erweckt. Die Kommunikation zwischen dem FC und der Stadt hat in den vergangenen Jahren schlecht funktioniert. Mit meiner Verwaltungserfahrung weiß ich, wie die Ansprache funktioniert. Da möchte ich mich gern einbringen. Das Positive, das vom 1. FC Köln ausgehen kann, ist eine riesige Chance für die ganze Stadt und die Region.
Wir haben also eher nicht mit einem schmutzig-aggressiven Wahlkampf zu rechnen?
Von unserer Seite aus nicht. Wer sich darauf freuen sollte, den muss ich enttäuschen.
Adenauer: „Wir wollen Leverkusen und Gladbach wieder auf Augenhöhe treffen“
Sven-Georg Adenauer möchte der nächste Präsident des 1. FC Köln werden. Der Politiker und Enkel von Konrad Adenauer sprach über seine Kandidatur.
Geissblog: Herr Adenauer, Sie sind mit Ihrem Team ins Rennen um den Vorstand beim 1. FC Köln eingestiegen. Wie kam es dazu?
Adenauer: Ich habe mich zunächst als Einzelperson für den Vorstandsposten beim 1. FC Köln beim Mitgliederrat beworben und eine Absage erhalten. Da war das Thema eigentlich für mich durch. Danach haben mich Martin Hollweck und Thorsten Kiesewetter angesprochen. Wir haben uns erst mehrfach zu dritt und Anfang Mai mit einem Unterstützerteam getroffen zu dem rund 25 Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen des gesellschaftlichen Lebens gehören. Das Treffen war sehr inspirierend, weil alle für den 1. FC Köln brennen und etwas verändern wollen. Das hat mich motiviert, meinen Hut wieder in den Ring zu werfen.
Was verbindet Sie denn mit dem FC, dass Sie sich das zu trauen?
Ich bin FC-Fan, seit ich als Jugendlicher das erste Mal im Stadion war. Das waren Zeiten, als der FC noch gut dastand. Aber meine Liebe zum FC hat mich durchhalten lassen und jetzt habe ich mir gedacht: Es muss mit der Meckerei Schluss sein. Ich will selbst aktiv werden. Wir wollen, dass unser FC langfristig sportlich und finanziell gut aufgestellt ist. Der 1. FC Köln soll ein Aushängeschild der Stadt Köln sein. Wir wollen den Verein mit den Mitgliedern, den Mitarbeitenden und den Sponsoren zu einem renommierten und erfolgreichen Bundesligisten weiterentwickeln. Im Gegensatz zu meinen zahlreichen Vorgängern erstmals in Vollzeit, da ich mein Landratsmandat nach 26 Jahren Ende Oktober niederlege und dann nur noch für den Verein da sein will.
Absage vom Mitgliederrat „unzureichend begründet“
Wie liefen die Gespräche mit dem Mitgliederrat?
Ich hatte ein Erstgespräch mit Fabian Schwab. Danach gab es ein Treffen mit drei Mitgliedern aus dem Mitgliederrat, und schließlich habe ich mit dem gesamten Gremium geredet. Das war ein faires Verfahren. Ich habe mich mit meinem Konzept vorgestellt und war natürlich enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Die Absage kam dann im Zeitpunkt ziemlich überraschend und auch nur unzureichend begründet.
Dann kamen Ihre heutigen Mitstreiter auf Sie zu. Mit was haben Martin Hollweck und Thorsten Kiesewetter Sie überzeugt?
Wir ergänzen uns ideal. Martin Hollweck ist ein Mann aus dem Volk mit tollen Verbindungen in die Fan-Szene. Ein ehrlicher, aufrichtiger Handwerker, der anpackt und macht. Er spricht die Sprache der Fans. Thorsten Kiesewetter ist für mich der Herr der Zahlen. Er wird die Geschäftsführung herausfordern und dafür sorgen, dass ein solides, aber auch ambitioniertes Finanzkonzept aufgestellt wird. Und ich bin ein erfahrener Politiker mit über 26 Jahren Führungserfahrung in einer Behörde, in der rund 2.400 Menschen arbeiten. Diese Eigenschaft ist hilfreich bei der Vernetzung mit der Stadt und bei der Führung der Mitarbeitenden im Verein.
Sie haben kürzlich in einer Pressemitteilung Ihre drei wichtigsten Themen im Wahlkampf benannt. An erster Stelle stand der Ausbau des RheinEnergieStadions. Dahinter kamen das Geißbockheim und der Kontakt zu den Mitgliedern. Warum diese drei Themen?
Wir haben unsere Initiative am 20. Mai öffentlich gemacht und über unsere Homepage uns, unser Team und unser Konzept vorgestellt. Zahllose Kontaktanfragen haben uns in den Dialog mit den FC-Fans gebracht. Das Stadion ist bei jedem Spiel ausverkauft. Wir wollen uns dafür einsetzen, dass mehr Menschen den FC live erleben können. Beim Geißbockheim hat der FC einen Wettbewerbsnachteil. Auch da haben wir Lösungsansätze. Zudem ist uns Mitgliederkontakt wichtig und dazu gehört auch eine hybride Mitgliederversammlung. Es kann nicht sein, dass nur rund ein Prozent der Mitglieder über die Zukunft des Vereins entscheiden. Der weitaus größte Teil der mehr als 150.000 Mitglieder kommt nicht aus Köln. Wir werden die Mitglieder-Stammtische ausweiten und regelmäßige Sprechstunden einrichten.
Adenauer hat Köln immer gutgetan
Sie sagen, es müsse eine moderate Erhöhung der Stadionkapazität geben. Als erfahrener Politiker wissen Sie aber auch, dass das am Standort Köln-Müngersdorf politisch kaum möglich – oder wenn überhaupt – ein jahrzehntelanger Kampf werden könnte.
Ich glaube, dass die Kommunikation zwischen FC und Stadt lange Zeit nicht optimal gelaufen ist. Die Stadt hat sich nicht positiv entwickelt. Sie ist schmutziger und unsicherer geworden. In meinem Landkreis Gütersloh haben wir eine für die Region dringend benötigte Autobahn gebaut, die auch durch ein Landschaftsschutzgebiet führt. Das funktioniert, wenn alle den Willen haben, eine Lösung zu finden. Warum sollte das nicht beim Stadionausbau gelingen? Mein Großvater hat in den 1920er Jahren den Grundstein für das Müngersdorfer Stadion gelegt.
Sie haben Ihre Familie angesprochen. Adenauer ist ein klangvoller Name. Glauben Sie, nur mit Ihrem Namen in der Stadt schon etwas bewegen zu können?
Adenauer hat Köln immer gutgetan. Aber ich gehöre nicht zu denjenigen, die die Karte Adenauer ziehen. Ich bin nicht mein Großvater. Der Name mag einige Türen öffnen, durchgehen und etwas erreichen muss ich dann aber selbst. Ich will eigenständig zeigen, dass man etwas bewegen kann, wenn man es sich fest vornimmt.
Wenn Sie durch eine Tür gehen und einen Raum betreten: Was sind Sie für ein Mensch?
Ich bin ein humorvoller Mensch, aber ich bin kein überschäumender Rheinländer. Meine Mutter ist Schwedin und ich habe auch etwas Nordisches in mir. Zudem war ich über 25 Jahre in Ostwestfalen. Ich kann gut mit Menschen, kann mich aber auch durchsetzen, bin stressresistent und gehe so lange vom guten Willen des Menschen aus, bis schlechter Wille klar erkennbar ist.
Wofür wollen Sie als Team stehen – im Wahlkampf, aber auch für den Fall, dass Sie gewählt werden sollten?
Wir kommen aus der Region, sind ein Team aus der Basis für die Basis, wollen nah an den Fans und Mitgliedern dran sein. Wir werden uns regelmäßig mit den Mitgliedern austauschen. Zudem wollen wir die erfolgreiche Jugendarbeit noch stärker in den Vordergrund stellen und uns anschauen, warum in den letzten Jahren so viele Talente gegangen sind. Die Durchlässigkeit von der Jugend bis in die Profimannschaft ist ein Muss für den 1. FC Köln.
Sie müssen 4.600 Stimmen sammeln, um zur Wahl zugelassen zu werden. Wie läuft der Prozess?
Wir haben mittlerweile mehr als die Hälfte der notwendigen Unterschriften erhalten. Wir sind in permanentem Dialog mit den Mitgliedern. Fanclub-Besuche, Kneipentouren, Medienarbeit, Social Media: Das ist intensiv, macht aber auch jede Menge Spaß. Wir spüren den Wunsch der Basis nach einer Alternative zum Vorschlag des Mitgliederrats.
Im Mittelpunkt des FC steht der Sport. Sie haben sich mit Roland Koch einen Experten ins Team geholt. Würde er dann, wie bislang Erich Rutemöller und Frank Schaefer, Teil eines beratenden Sportkompetenzteams sein?
Roland Koch und andere Mitglieder aus unserem Kompetenzteam haben eine unglaublich große sportliche und wirtschaftliche Expertise. Wir wollen alle in einem ersten Schritt an einen gemeinsamen Tisch bringen und voneinander lernen. Wir werden nicht direkt mit der Sense durch das Personal gehen, sondern werden uns in Ruhe anschauen, welche Veränderungen wirklich sinnvoll sind. Ein reines ‚Weiter-So‘ wird es mit uns nicht geben.
„Clevere Konzepte“ statt Investoren
Welche Ziele setzen Sie sich sportlich?
Wir wollen uns dauerhaft in der 1. Bundesliga etablieren, den Fans den Traum vom internationalen Geschäft erarbeiten und mit unseren sportlichen Rivalen aus Leverkusen und Gladbach wieder auf Augenhöhe treffen. Wir brauchen sportliches Selbstbewusstsein und ambitionierte Ziele, die über den reinen Klassenerhalt hinausgehen.
Dafür aber bräuchte man, wenn man auf die Teams schaut, die Sie nennen, auch einen finanziellen Schub. Der FC kommt aus der 2. Liga. Wie würden Sie das nötige Geld beschaffen, um die Lücke nach oben zu schließen?
Es geht nicht nur um Geld, sondern auch um die Nutzung der vorhandenen Ressourcen. Wir wollen clevere Konzepte entwickeln. Die Jugend ist hervorragend ausgebildet. Es muss möglich sein, noch mehr Spielern aus diesen Mannschaften früher eine Chance zu geben. Ferner sind wir davon überzeugt, dass es über nationale und internationale Kooperationen interessante Leihspieler-Modelle gibt.
Sie würden aber weiter zu 50+1 stehen und keine Investoren beim FC wollen?
Wir werden unserem Verein und seinen Werten treu bleiben. Wir lehnen die Einbindung von Finanzinvestoren gegen Anteile am Verein ab und bekennen uns klar zur 50+1-Regel. Wir wollen neue Investitionsmöglichkeiten schaffen, die auf dem Herzen des Vereins basieren und das sind die Fans und Mitglieder. Unsere Stärke ist die Gemeinschaft und der FC bleibt unser FC.
Zitat von nobby stiles im Beitrag #2223Da ich den Roland Koch kenne würde meine Stimme diesem Team gehören
Sind wir mal wieder, wenn auch aus einem anderen Grund, einer Meinung. Auch wenn diese für mich wieder diese Aussage zur 50+1 Regel zu sein, anscheinend Pflicht zu sein hat um zur Wahl zugelassen zu werden. Also keine Fremdinvestoren, aber 50+1 ? Also alles dem Verein, der Rest der Süd AG?