Für die Interessierten: der Virologe Prof. Hendrik Streeck ist gleich zu Gast bei Lanz. Streeck hinterfragt , warum das RKI keine zeitgemäßen Untersuchungen in Heinsberg, dem "Epizentrum" der Infektionen, angeschoben hat.
Ich finde es ist ein lesenswerter Artikel, der aber die deutsche Gesamtsituation nicht nur falsch einschätzt, sondern sich auch noch über die Sorgen und Nöte der Leute lächerlich macht. Fischer tut so, als gäbe es in Deutschland nur Leute, die fette Aktienpakete besitzen, E-Klasse Coupé fahren und vier Sommerurlaube im Jahr abhalten.
Warum erwähnt Fischer nicht die Normalverbraucher, denen solche Privilegien fremd sind? Jene die nicht wissen, wie sie nächste Woche ihre Familie ernähren, ihre Mieten bezahlen und sonstigen finanziellen Verpflichtungen nachkommen sollen? Das Netz der Bundesregierung und das der Länder ist nicht schlecht - aber es fallen viele Hunderttausend durch, das lässt sich kaum oder nur sehr schwer verhindern. Unternehmer mittelständischer Betriebe sollen sich so verschulden, dass sie ihres Lebens nicht mehr froh werden. Und selbst diese Kredite werden durch Hürden, die die Hausbanken, die letztendlich die Kredite vergeben, gebaut werden, häufig erfolgreich verhindert.
Wie gesagt - ein lesenswerter Artikel, aber die 'deutsche Welt' wie sie Fischer beschreibt, gibt es zwar ohne Zweifel - sie ist aber nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Schade, dass er das verschweigt, aber nur so kann er hemmungslos seinen ätzenden Zynismus ausleben.
Zitat von Sanne im Beitrag #2801Für die Interessierten: der Virologe Prof. Hendrik Streeck ist gleich zu Gast bei Lanz. Streeck hinterfragt , warum das RKI keine zeitgemäßen Untersuchungen in Heinsberg, dem "Epizentrum" der Infektionen, angeschoben hat.
Der Virologe, der mit Abstand am nächsten an der Realität ist. Mir ist es auch nicht einleuchtend, warum Supermärkte aufhaben, Klamotten, Bücher, PC,.... etc. Läden nicht aufhaben dürfen. Da könnte man die Abstandsregelung genauso einhalten und die Leute würden das auch machen. Auch die Gastronomie wäre sicherlich möglich. Dann könnten die zwar nur die Hälfte der Sitze nutzen, aber besser als gar nichts. Streeck hat nochmal bestätigt, was er schon vor Wochen gesagt hat: Ansteckungen finden vor allem in Gruppenveranstaltungen statt: Feiern, Disco, Karneval, Stadion, Apres Ski etc. Damit muss erstmal Schluss sein. Alles andere ist wohl übertrieben. Ich kann dem gut folgen. Zumal die Übertragungswege mittlerweile sowohl von Kekule, Streeck, Drosten und all den anderen Virologen bestätigt worden sind. Aerosol mit Viren angereichert von Schleimhaut zu Schleimhaut. Mit dem Wissen und dem Willen der Bevölkerung, kann man das doch auf die Reihe bringen. Ich möchte nicht wissen, was im Moment in so manchen deutschen Haushalten abgeht. Die Bianz könnte bitter werden.
Also, ich kann ja nur für mich sprechen und schließe grundsätzlich, bei allem was ich denke, sage, schreibe die Möglichkeit eines Irrtums mit ein. Aber diese plötzlich überall auftretenden radikalen Meinungswandel kann ich intellektuell wirklich nicht nachvollziehen. Natürlich muss man sich und seine Meinung hinterfragen, muss also in sofern "flexibel" sein und natürlich kann ich auch, wenn die Fakten sich ändern, bei "Corona" und wie man damit umgehen sollte, meine Meinung verändern und der veränderten Faktenlage anpassen. Was ich nur nicht verstehe: Welche neuen Fakten gibt es denn? Alles läuft im Rahmen dessen, was die Experten vorausgesagt haben. Die Politik hat entschieden, vor dem 20.04. noch keine abschließende Neubewertung vorzunehmen, nutzt aber den Zeitraum bis dahin, um mögliche "Exit-Szenarien" zu durchdenken und sie ggf. zeitnah umzusetzen. Jedem ist klar, dass der derzeitige Stillstand zeitlich relativ eng befristet bleiben muss, wenn die Einschränkungen von der Akzeptanz der großen Mehrheit der Bevölkerung getragen werden soll. An dem 20.04. hat sich m.W. nichts geändert. Danach wird differenziert geöffnet. Und die jetzt durch die zeitlich begrenzten Maßnahmen eingetretenen Folgen sind doch ebenfalls absehbar gewesen. Es muss doch jedem, der sich vor 8 Tagen für diese Maßnahmen ausgesprochen hat, klar gewesen sein, dass auch dies, wie alles, seinen Preis hat. Man hätte doch wissen können, dass viele Menschen um ihre wirtschaftliche/berufliche Existenz bangen oder diese gar verlieren. Man hätte doch wissen können, dass die häusliche Gewalt steigt, die Depressionen, die Suizide steigen und man hätte auch wissen können, dass die "anderen" Kranken, die dringend medizinischer Hilfe bedürfen unter dem Fokus auf Corona leiden würden. Ich gehe davon aus, dass zumindest die Verantwortlichen all dies mit berücksichtigt haben, bevor sie ihre Entscheidungen getroffen haben und somit bereit waren, den Preis zu zahlen, da denkbare Alternativen nach deren Analyse und Prognose einen noch höheren Preis gekostet hätten. Jetzt melden sich ja nach und nach auch jene Experten zu Wort, die Zweifel an der Sinnhaftigkeit oder gar Alternativlosigkeit der Maßnahmen anmelden, deren Verhältnismäßigkeit hinterfragen, und wenn es denn stimmt, dass die Regierenden sich nur einseitig haben beraten und einen Teil der Expertisen außen vor gelassen haben, dann wäre dies in der Tat ein relevantes Versäumnis, denn in solchen Ausnahmesituationen sollte man den Sachverstand tunlichst bündeln. Für mich ist das was jetzt kommt, auch in den öffentlichen Diskussionen, ebenfalls absehbar gewesen, da ja die Maßnahmen, wenn sie greifen und die Ausbreitung unter zumindest relative Kontrolle gebracht werden könnte, auf einmal als überzogen erscheinen könnten, denn die Katastrophe wäre ja ausgeblieben. Das ist ja das Paradoxum: Die Maßnahmen drohen im Erfolgsfall ihre Rechtfertigung zu verlieren, weil der Fokus auf die - bedeutsamen - Folgen gelegt wird. Ich wage mal zu behaupten, dass sich in dem - hoffentlich nicht doch noch eintretenden - Szenario, dass die Maßnahmen nicht in dem Maße gegriffen hätten und es zu einem Kollaps der medizinischen Notfallversorgung gekommen wäre, andere Experten gefunden hätten, die die gleichen Maßnahmen als viel zu spät ergriffen und unzureichend bezeichnet hätten. Ich glaube, dass wir dieser Tage und auf absehbare Zeit mit Dillemata verschiedenster Art - wirtschaftlich, sozial, psychologisch, ethisch - werden leben müssen.
Sry das ich dich gestern dumm genannt habe. Ich weiß du bist einer der wenigen die hier und auch im alten Forum schon großartige Beiträge geschrieben haben.
War gestern Abend wegen ner privaten Sache schon angepisst.
Worauf ich eigentlich gestern hinaus wollte.
Ich bin seit Wochen die Lage ganz genau am beobachten weil es mich ja beruflich auch beeinträchtigen kann.
Ihr nennt z.b. die JHU Zahlen als seriöse Quelle. Die mögen auch nach bestem Wissen die Zahlen sammeln und online stellen aber die sind nicht immer so aktuell wie man das glaubt. Da ist eine, teilweise mehrere Tage, Verzögerung.
Beim RKI sowieso. Sagt der Wieler ja selber immer.
Solange die Zahlen von offiziellen Instituten, statistischen Bundesamt etc. nicht stimmen, können die Zahlen der anderen Medien auch niemals genau sein. Ein Anhaltspunkt ja, aber mehr leider nicht.
Zitat von cologne_1973 im Beitrag #2808Hier noch ein Artikel im Spiegel, der Experte sagt mMn genau warum keine der aktuellen Zahlen die momentan kursieren wirklich seriös sind.
Sehr gut, den Link wollte ich gerade auch einstellen. Auch mal eine Interessante Zusatzinformation. Meine Zusammenfassung lautet "Wir bzw. die Zahlen sind nicht aussagekräftig genug, um daraus - Stand heute - etwas (weder in die positive, noch in die negative Richtung) herzuleiten.
### Ich weiß nicht immer wovon ich rede, aber ich weiß, dass ich Recht habe ### ### Zeuge Chihis ### Poldi, santo subito ### Konopka Is My Homie ###
Zur Beurteilung der Lage, fände ich neben den Zahlen der Infizierten/Toten mittlerweile eigentlich schon interessanter, wieviel davon so ernsthaft erkrankt sind, dass sie auf ein Bett im Krankenhaus angewiesen sind. Das könnte man noch mal unterteilen in schwer erkrankt und "benötigt Intensivmedizin".
Nur so kann man doch gut beurteilen, ob wir auf ein Riesenproblem zurollen, weil die Kapazitäten erschöpft sind, oder wie groß der Puffer (also Krankenhausplätze) überhaupt ist.
Geben das wie Quellen aktuell her? Kohlenbocks Quelle hat die Spalte "serious", die ich mal als "ernsthaft erkrankt" interpretiere.....bin mir aber nicht sicher, ob es das ist was ich meine... (?)
### Ich weiß nicht immer wovon ich rede, aber ich weiß, dass ich Recht habe ### ### Zeuge Chihis ### Poldi, santo subito ### Konopka Is My Homie ###
Zumindest für das Saarland kann ich mit einigermaßen detaillierten Zahlen dienen. Ggf. kann man in den regionalen Medien jeweils die genaueren Zahlen für andere Bundesländer finden. Dass unser Zwergenland wenig aussagekräftig ist für ganz Deutschland versteht sich von selbst.
Will man die ominöse Verdoppelung in zehn Tagen nicht absolut, sondern prozentual verfolgen, hilft die simple Formel 10. Wurzel aus 2 für den Faktor bzw. prozentual (2^(1/10)-1)*100. Mit anderen Worten, man erreicht dieses Zwischenziel erst, wenn sich die Fallzahlen um nicht mehr als knapp 7,2% täglich erhöhen. Selbstredend losgelöst davon, dass die Datenbasis stimmen muss.
Diese Verdopplung der Fallzahlen innerhalb einer bestimmten Zeit ist unmöglich festzulegen,denn je größer die "Verdoppelungszahl" desto länger dauert es zudem die Tests bzw. die darin enthaltenen positiven Fälle nicht implementiert werden können da die Anzahl der getesteten Personen immer noch nicht als Konstante festgelegt werden kann.
Zitat von dropkick murphy im Beitrag #2814Diese Verdopplung der Fallzahlen innerhalb einer bestimmten Zeit ist unmöglich festzulegen,denn je größer die "Verdoppelungszahl" desto länger dauert es zudem die Tests bzw. die darin enthaltenen positiven Fälle nicht implementiert werden können da die Anzahl der getesteten Personen immer noch nicht als Konstante festgelegt werden kann.
Kann das bitte jemand übersetzen? Ich verstehe da gar nix.
Sry das ich dich gestern dumm genannt habe. Ich weiß du bist einer der wenigen die hier und auch im alten Forum schon großartige Beiträge geschrieben haben.
War gestern Abend wegen ner privaten Sache schon angepisst.
Worauf ich eigentlich gestern hinaus wollte.
Ich bin seit Wochen die Lage ganz genau am beobachten weil es mich ja beruflich auch beeinträchtigen kann.
Ihr nennt z.b. die JHU Zahlen als seriöse Quelle. Die mögen auch nach bestem Wissen die Zahlen sammeln und online stellen aber die sind nicht immer so aktuell wie man das glaubt. Da ist eine, teilweise mehrere Tage, Verzögerung.
Beim RKI sowieso. Sagt der Wieler ja selber immer.
Solange die Zahlen von offiziellen Instituten, statistischen Bundesamt etc. nicht stimmen, können die Zahlen der anderen Medien auch niemals genau sein. Ein Anhaltspunkt ja, aber mehr leider nicht.
Kein Ding, Cologne 1973,
wir sind in diesem Forum auch in einer Art Quarantäne - da kann es innerhalb unserer kleinen Gemeinschaft wie in Familien schon mal funken und rauchen. Schwamm drüber.
Ich weiß aus Deinen vorherigen Beiträgen, dass es Dir beruflich ebenfalls an die Existenz gehen kann. Deswegen habe ich auch gestern auf Deinen letzten Beitrag nicht geantwortet - ich habe Verständnis dafür, dass man in so einer Situation schon mal etwas dünnhäutig ist.
Halt die Ohren steif, Cologne, und komm gut durch die Krise. Ich wünsche es Dir wirklich!
Zitat von dropkick murphy im Beitrag #2814Diese Verdopplung der Fallzahlen innerhalb einer bestimmten Zeit ist unmöglich festzulegen,denn je größer die "Verdoppelungszahl" desto länger dauert es zudem die Tests bzw. die darin enthaltenen positiven Fälle nicht implementiert werden können da die Anzahl der getesteten Personen immer noch nicht als Konstante festgelegt werden kann.
Kann das bitte jemand übersetzen? Ich verstehe da gar nix.
Zitat von Westerwald-Jupp im Beitrag #2806Also, ich kann ja nur für mich sprechen und schließe grundsätzlich, bei allem was ich denke, sage, schreibe die Möglichkeit eines Irrtums mit ein. Aber diese plötzlich überall auftretenden radikalen Meinungswandel kann ich intellektuell wirklich nicht nachvollziehen. [ ... ]
Gruß aus dem Westerwald!
So radikal ist der Meinungswandel doch eigentlich gar nicht, Jupp.
Derzeit sind die Maßnahmen gefühlt genau die richtigen, was ja auch die Zahlen in Deutschland belegen. Diese Maßnahmen sind auch noch diese Woche und die nächsten Wochen richtig. Aber sie sind es nicht unendlich lang, zumal wir derzeit in Deutschland über 46.000 Intensiv-Betten NICHT BELEGT haben. Sind diese Betten nach Ostern alle belegt und die Zahlen steigen weiter - dann bin ich der letzte, der ein Ende der Maßnahmen fordert. Wird diese Kapazität aber nicht annähernd genutzt, dann sehe ich einfach keinen Grund mehr, weiterhin hunderttausende Existenzen aufs Spiel zu setzen. Deutschland musste reagieren, Deutschland hat reagiert. Deutschland sollte aber auch reagieren, wenn sich die Sachlage dahingehend ändert, dass sich die Horrorszenarien vielleicht doch nicht bewahrheiten.
Gar keine Infektionen mehr zu haben, ist auch keine Lösung. Denn dann erreichen wir den Grad an 'Herdenimmunität' (was für ein absurdes Wort im Zusammenhang mit Menschen), den wir benötigen, damit irgendwann mal alle wieder normal leben können, niemals.
Zurück ins Rheinland. Zurück in die Heimat. Habe zum 1. Juni eine neue sehr interessante Aufgabe in meiner Geburtsstadt Bonn angenommen und werde in Hennef-Geistingen wohnen, Mietvertrag ist auch schon unterzeichnet. Freue mich wie Bolle.
Nichts gegen Berlin, war eine interessante Erfahrung, aber die Sehnsucht nach Köln/Bonn und vor allem nach den Menschen dort, treibt uns zurück.
Dann oute ich mich auch mal. Ich verstehe den Inhalt von #2814 auch nicht und fänd es nett, wenn jemand aufklärt.
@drop Musst du gar nicht machen. Deine Bereitschaft scheint nicht die Größte zu sein; wahrscheinlich hat KB deswegen gar nicht direkt dich gefragt. Falls du doch Lust hast: Kannst dir Belehrungen sparen, dass es eigentlich ganz einfach zu verstehen ist. Erklärung reicht. Bitte keine Diskussion deswegen. Danke.
Zurück ins Rheinland. Zurück in die Heimat. Habe zum 1. Juni eine neue sehr interessante Aufgabe in meiner Geburtsstadt Bonn angenommen und werde in Hennef-Geistingen wohnen, Mietvertrag ist auch schon unterzeichnet. Freue mich wie Bolle.
Nichts gegen Berlin, war eine interessante Erfahrung, aber die Sehnsucht nach Köln/Bonn und vor allem nach den Menschen dort, treibt uns zurück.
Schön zu hören,dann wird die Wahrscheinlichkeit ja wieder größer,dass wir mal ein lecker Kölsch zusammen genießen können......