Ein für mich interessanter und lesenswerter Artikel. Der Autor äußert seine Meinung zu der Sichtweise, dass wde Maßnahmen aktuell eventuell alle übertrieben seien und dass die Zahlen diese Maßnahmen nicht rechtfertigen würden.
Kernaussage: Natürlich sind die italienischen Todeszahlen zu hoch gegriffen. Aber sollen die Ärzte in Bergamo deswegen nebenbei schnell 500 Leichen in Schutzausrüstung obduzieren, um die Todesursachenstatistik zu verfeinern? Mag sein, dass 50 Prozent der Infizierten asymptomatisch sind. Aber was macht das für einen Unterschied? Die Luftverschmutzung in der Lombardei spiele eine Rolle. Mag sein. Und in Wuhan, Madrid, New York, Straßburg, Rosenheim? Und was ist, wenn es nicht so ist?
Bhakdi verlangt, dass Maßnahmen erst ergriffen werden, wenn die Gefährlichkeit des Virus gesichert sei. Was für ein Unsinn. Man muss vorsorgen, solange die Ungefährlichkeit nicht gesichert ist. In die gleiche Kerbe haut Stanford-Koryphäe John Ioannidis, der im Focus Maßnahmen "ohne zuverlässige Datenbasis" beklagt.
Nassim Taleb, einer der wenigen Denker, die Ereignisse wie die Corona-Krise vorhergesehen haben, spottet nicht zu Unrecht, Ioannidis empfehle "den Abschluss einer Versicherung, sobald man das Ausmaß des Schadens kennt".
@ blueeye #2875 Danke, Dein Hinweis auf die jährlichen Hungertoten war goldrichtig, ich würde ihn ergänzen wollen um die Unzahl an Menschen, die vom Wissen völlig abgeschnitten werden. Brot und Wissen sind Menschenrechte.
Mir will eine Sinnhaftigkeit solcher Vergleiche nicht einleuchten. Wenn jetzt ein Virus kommt, welches 9,5 Millionen Opfer jährlich fordert, kann ich mich dann hinstellen und den Hunger leidenden Menschen erklären, dass sie sich nicht so anstellen sollen? Macht Platz 1 der Hitparade alle anderen Plätze egal? Oder wie?
Es geht ja nicht um irgendeine Hitliste - wäre ja auch vollkommen blödsinnig. Es geht einfach um die Verhältnismäßigkeit und nicht darum , sich "nicht so anzustellen". Um die teilweise absurden Verhaltensweisen der Menschen und die - in meinen Augen - völlig übetriebene Panik... im Grunde ist es ja egal, ob 500.000 Menschen an irgendeinem Virus sterben oder 9 Millionen Menschen verhungern. Einen Virus, der Menschen tötet wird es immer geben und kann man auch nicht verhindern (glaube ich zumindest). Das Menschen verhungern kann man aber verhindern (glaube ich zumindest). Und sei es, dass man den Menschen in Afrika die Pille gibt. Aber das kostet ja Geld...
Zitat von blueeye im Beitrag #2882Es geht ja nicht um irgendeine Hitliste - wäre ja auch vollkommen blödsinnig. Es geht einfach um die Verhältnismäßigkeit und nicht darum , sich "nicht so anzustellen". Um die teilweise absurden Verhaltensweisen der Menschen und die - in meinen Augen - völlig übetriebene Panik... im Grunde ist es ja egal, ob 500.000 Menschen an irgendeinem Virus sterben oder 9 Millionen Menschen verhungern. Einen Virus, der Menschen tötet wird es immer geben und kann man auch nicht verhindern (glaube ich zumindest). Das Menschen verhungern kann man aber verhindern (glaube ich zumindest). Und sei es, dass man den Menschen in Afrika die Pille gibt. Aber das kostet ja Geld...
Vorab: Ich wollte dich nicht persönlich angreifen mit meiner Aussage. Ich weiss allerdings nicht, ob im hier und jetzt Verhältnismäßigkeiten eine Rolle spielen sollten. Denn zu was soll das führen, ausser zu Endlos-Diskussionen über den berühmten, ultimativen Punkt, an dem man anfängt die Probleme dieser Welt zu lösen? Der eine sagt Hungersnot, dann kommt der nächste mit Kinderarmut und so weiter. Irgendwas ist immer in irgendeinem Punkt wichtiger oder unwichtiger. Natürlich sind jährlich 9 Millionen Hungersnot-Opfer ein grausames Problem. Nur ist es eben ein ANDERES Problem, was jetzt aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht im Vordergrund steht. "Geld" ist hier übrigens nicht die Frage, allein mit dem jährlich gespendeten Geld bei "Ein Herz für Kinder" KÖNNTE man das Problem lösen. Das hat allerdings mit wirtschaftlichen Interessen zu tun, dass den Menschen vor Ort nicht nachhaltig geholfen wird bzw. geholfen werden soll. Aber wie gesagt: Ein anderes, sehr umfangreiches Thema. Jetzt sind wir bei Corona und es soll in erster Linie darum gehen, Infektions-Ketten niedrig zu halten, damit eine Versorgung sowohl von Infizierten, als auch von Menschen mit völlig anderen "Gebrechen" dauerhaft gewährleistet bleiben kann. Es geht werder um eine Verhinderung des Auftauchens eines Virus, noch um eine schnelle "Ausrottung". Ganz einfach weil BEIDES unmöglich ist. So klar sollte man es schon sehen, finde ich. Und auch hier spielen "Verhältnismäßigkeiten" kaum eine Rolle, warum auch? Was ist denn "verhältnismäßig"? Und was ist "absurd"? Als mein Opa starb, habe ich am Grab geweint. Ist es jetzt irgendwie absurd oder verlogen, dass ich keine Trauerphase hatte wegen zigtausend anderer Großväter, die aus dem Kreise ihrer Famillien geschieden sind? Oder nehmen wir die Grippe, die ja bisher immer europaweit mehr Opfer forderte: Wo fängt da Verhätnismäßigkeit an? Wie viele Grippe-Patienten wurde die Aufnahme im Krankenhaus verwehrt? Wie oft musste in Europa Miltär ausrücken, um Grippe-Opfer einzusammeln? Wie oft mussten Grippe-Tote in Zelten "gelagert" werden, um auf Abholung zu warten? Wie viele Beerdigungen konnten nicht mit der ganzen Familie abgehalten werden, weil man Angst vor gegenseitiger Ansteckung haben musste? Nur mal so ein paar Beispiele, warum mich solche Vergleiche stören. Die Meinungen zu den Maßnahmen dürfen komplett unterschiedlich sein: Genau richtig, übertrieben, untertrieben. Ich verstehe nicht, warum man solche Meinungen immer noch extra-klassifizieren muss in "Panik" oder ähnliches. Denn eins ist auch klar, und das kann für den Einzelnen ziemlich hart sein: Am Ende wird KEINER für sich beanspruchen können, Recht gehabt zu haben. Denn WISSEN werden wir es LEIDER nie. Damit im Diskurs umzugehen kann härter werden, als wenn man eine klassiche "hatte Recht", "hatte Unrecht" Situation hat. ICH persönlich habe nach wie vor keine Angst vor dem Virus, wenn ich mir auch mehr als alles andere wünsche, dass sämtliche "Risiko-Gruppen" innerhalb meines Familien- und Freundeskreises verschont bleiben. Allerdings habe ICH auch keine Angst vor einer jahrzehntelangen Depression, wenn wir unseren "Shut-Down" bis zum 04.05. haben werden (davon gehe ICH ja aus). Letztlich bleibt mir nichts anderes übrig, als auf Experten-Meinungen und politische Umsetzungen zu vertrauen. So ganz ohne Panik übrigens. Kann hart sein, ist aber nunmal der klassische Weg unseres Systems. Nach Ungarn oder Schweden (um mal zwei Extreme dieser Zeit zu nehmen) möchte ich deswegen trotzdem nicht auswandern. Am Ende bin ICH mir sicher, dass die allermeisten versuchen, ihr bestes zu tun, heute wie in den nächsten Monaten und Jahren. Allein schon, weil nun wirklich KEINER etwas davon hat, wenn unser Alltag länger beschränkt bleibt, als es aus Sicht der Experten nötig ist. Am Ende wird nämlich auch keiner der ganzen Experten ein absolutes Recht für sich beanspruchen können. Wie sagte Drosten (ich glaube, der wars)? Mit Krisen-Management ist kein Ruhm zu erlangen. Und genauso sehe ich das auch.
Zitat von blueeye im Beitrag #2882Es geht ja nicht um irgendeine Hitliste - wäre ja auch vollkommen blödsinnig. Es geht einfach um die Verhältnismäßigkeit und nicht darum , sich "nicht so anzustellen". Um die teilweise absurden Verhaltensweisen der Menschen und die - in meinen Augen - völlig übetriebene Panik... im Grunde ist es ja egal, ob 500.000 Menschen an irgendeinem Virus sterben oder 9 Millionen Menschen verhungern. Einen Virus, der Menschen tötet wird es immer geben und kann man auch nicht verhindern (glaube ich zumindest). Das Menschen verhungern kann man aber verhindern (glaube ich zumindest). Und sei es, dass man den Menschen in Afrika die Pille gibt. Aber das kostet ja Geld...
Vorab: Ich wollte dich nicht persönlich angreifen mit meiner Aussage. Ich weiss allerdings nicht, ob im hier und jetzt Verhältnismäßigkeiten eine Rolle spielen sollten. Denn zu was soll das führen, ausser zu Endlos-Diskussionen über den berühmten, ultimativen Punkt, an dem man anfängt die Probleme dieser Welt zu lösen? Der eine sagt Hungersnot, dann kommt der nächste mit Kinderarmut und so weiter. Irgendwas ist immer in irgendeinem Punkt wichtiger oder unwichtiger. Natürlich sind jährlich 9 Millionen Hungersnot-Opfer ein grausames Problem. Nur ist es eben ein ANDERES Problem, was jetzt aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht im Vordergrund steht. "Geld" ist hier übrigens nicht die Frage, allein mit dem jährlich gespendeten Geld bei "Ein Herz für Kinder" KÖNNTE man das Problem lösen. Das hat allerdings mit wirtschaftlichen Interessen zu tun, dass den Menschen vor Ort nicht nachhaltig geholfen wird bzw. geholfen werden soll. Aber wie gesagt: Ein anderes, sehr umfangreiches Thema. Jetzt sind wir bei Corona und es soll in erster Linie darum gehen, Infektions-Ketten niedrig zu halten, damit eine Versorgung sowohl von Infizierten, als auch von Menschen mit völlig anderen "Gebrechen" dauerhaft gewährleistet bleiben kann. Es geht werder um eine Verhinderung des Auftauchens eines Virus, noch um eine schnelle "Ausrottung". Ganz einfach weil BEIDES unmöglich ist. So klar sollte man es schon sehen, finde ich. Und auch hier spielen "Verhältnismäßigkeiten" kaum eine Rolle, warum auch? Was ist denn "verhältnismäßig"? Und was ist "absurd"? Als mein Opa starb, habe ich am Grab geweint. Ist es jetzt irgendwie absurd oder verlogen, dass ich keine Trauerphase hatte wegen zigtausend anderer Großväter, die aus dem Kreise ihrer Famillien geschieden sind? Oder nehmen wir die Grippe, die ja bisher immer europaweit mehr Opfer forderte: Wo fängt da Verhätnismäßigkeit an? Wie viele Grippe-Patienten wurde die Aufnahme im Krankenhaus verwehrt? Wie oft musste in Europa Miltär ausrücken, um Grippe-Opfer einzusammeln? Wie oft mussten Grippe-Tote in Zelten "gelagert" werden, um auf Abholung zu warten? Wie viele Beerdigungen konnten nicht mit der ganzen Familie abgehalten werden, weil man Angst vor gegenseitiger Ansteckung haben musste? Nur mal so ein paar Beispiele, warum mich solche Vergleiche stören. Die Meinungen zu den Maßnahmen dürfen komplett unterschiedlich sein: Genau richtig, übertrieben, untertrieben. Ich verstehe nicht, warum man solche Meinungen immer noch extra-klassifizieren muss in "Panik" oder ähnliches. Denn eins ist auch klar, und das kann für den Einzelnen ziemlich hart sein: Am Ende wird KEINER für sich beanspruchen können, Recht gehabt zu haben. Denn WISSEN werden wir es LEIDER nie. Damit im Diskurs umzugehen kann härter werden, als wenn man eine klassiche "hatte Recht", "hatte Unrecht" Situation hat. ICH persönlich habe nach wie vor keine Angst vor dem Virus, wenn ich mir auch mehr als alles andere wünsche, dass sämtliche "Risiko-Gruppen" innerhalb meines Familien- und Freundeskreises verschont bleiben. Allerdings habe ICH auch keine Angst vor einer jahrzehntelangen Depression, wenn wir unseren "Shut-Down" bis zum 04.05. haben werden (davon gehe ICH ja aus). Letztlich bleibt mir nichts anderes übrig, als auf Experten-Meinungen und politische Umsetzungen zu vertrauen. So ganz ohne Panik übrigens. Kann hart sein, ist aber nunmal der klassische Weg unseres Systems. Nach Ungarn oder Schweden (um mal zwei Extreme dieser Zeit zu nehmen) möchte ich deswegen trotzdem nicht auswandern. Am Ende bin ICH mir sicher, dass die allermeisten versuchen, ihr bestes zu tun, heute wie in den nächsten Monaten und Jahren. Allein schon, weil nun wirklich KEINER etwas davon hat, wenn unser Alltag länger beschränkt bleibt, als es aus Sicht der Experten nötig ist. Am Ende wird nämlich auch keiner der ganzen Experten ein absolutes Recht für sich beanspruchen können. Wie sagte Drosten (ich glaube, der wars)? Mit Krisen-Management ist kein Ruhm zu erlangen. Und genauso sehe ich das auch.
So hab ich das auch in keinster Weise gesehen
Im Großen und Ganzen sind wir uns "meinungstechnisch" auch einig
Nicht nur Dir Smokie, die Zahlen sollten im Grunde ja verdeutlichen, das es Regionen gibt wo die nötigen Ressourcen nicht ausreichen um die Bevölkerung zu Ernähren und die im Überfluss lebenden Länder dieses benötigte Gut vernichten um Preise zu halten.
Diesen Mahnenden Finger nimmt man zur Kenntnis, zuckt die Schultern und geht zum nächsten Thema über, ob verhungern, verdursten oder internen Streitigkeiten, die Ärmsten der Ärmsten werden dahingerafft und niemanden verursacht das schlaflose Nächte (anscheinend reicht ein Blick auf die Vorräte an Toilettenpapier). Alle 15 Sekunden stirbt ein Kind, dies vor Augen sollte eigentlich reichen aber anstatt Reis, Milchpulver und Saatgut denken wir an "Kondome und der Schwarze schnackselt gerne ". Wer sich entrüstet, den macht das Problem zumindest schon mal betroffen, wer sich überlegt zu helfen, findet schnell Organisationen die er unterstützen kann, wer allerdings sich näher damit befasst und aktiv helfen will, stellt schnell fest wie schwierig dies ist und warum Hilfe bei denen die sie brauchen nur schwer ankommen.
Zahlen, Statistiken sind zu abstrakt, 20.000 Grippe Tote "aha doch so viel gewesen" rd.1 Mio. an Toten jährlich allein in Deutschland "na ja Unfälle, Krankheiten etc. gibt es nun mal, trifft mich ja nicht" ein Problem vor der Haustür "Corona" sieht da ganz anders aus, wir zählen die Toten und denken "na ja so schlimm ist es doch gar nicht, außerdem sagen alle wir haben es im Griff, sollen doch die Alten einfach zu Hause bleiben."
Mein Toilettenpapier ist wichtig, mein Arbeitsplatz gefährdet, der Urlaub und das neue Auto was man sich jetzt nicht kaufen kann und oh shit jetzt verbieten mit dieses Pack auch noch da Bier um die Ecke, die haben doch alle einen an der Waffel, Konsumgütergeschädigte, Partygänger und alle die mit sich selbst nichts anzufangen wissen und ohne den Umgang mit anderen vereinsamen, die begehren auf und schreien nach der Verfassung und der Demokratie die gerade mit Füßen getreten wird in ihren Augen und übersehen dabei das sie nur sich selbst sehen.
Grippe Vieren sind tödliche Killer aber sie kommen jedes Jahr, wen es interessiert der kann sich impfen lassen und wer es fängt, kann auf reichlich Medikamente zurückgreifen, der Vorteil bei unserer jährlichen Grippe, sie verteilt sich über ein halbes Jahr und ist dann weg, bis es zur nächsten Welle ein halbes Jahr später kommt.
Corona lässt dagegen in kurzer Zeit unser Gesundheitssystem zusammen brechen wenn man es nicht im Griff behält, dass Biest ist auch noch Neu und man weiss nichts und rätselt und man hat nur wenig um denen zu helfen die einen schweren Verlauf haben und ein Beatmungsgerät benötigen, dieses ist nun mal begrenzt und auch begrenzt ist das Personal welches es bedienen muss, zudem macht sich wohl niemand Gedanken welche Logistik nötig ist um einen hochgradig ansteckenden Patienten in einem Krankenhaus aufzunehmen, wir sind vorbereitet heißt es, Operationen verschoben und Plätze geschaffen aber wieviel ein Krankenhaus am Tag überhaupt aufnehmen kann, sagt dabei keiner.
Niemand kann zur Zeit beurteilen ob wir bei uns mit dem Problem fertig werden und wir können nur hoffen das wir es bewerkstelligen wenn die Welle über uns drüber schwappt.
Verhältnissmäßigkeiten zu anderen Ursachen,die Menschen sterben lassen sollten hier UNBEDINGT beachtet und berücksichtigt werden sieht man mal allein auf die nicht geringe Anzahl derer,die ohne Impfstoff als geheilt gelten.
Zitat von blueeye im Beitrag #2882Es geht ja nicht um irgendeine Hitliste - wäre ja auch vollkommen blödsinnig. Es geht einfach um die Verhältnismäßigkeit und nicht darum , sich "nicht so anzustellen". Um die teilweise absurden Verhaltensweisen der Menschen und die - in meinen Augen - völlig übetriebene Panik... im Grunde ist es ja egal, ob 500.000 Menschen an irgendeinem Virus sterben oder 9 Millionen Menschen verhungern. Einen Virus, der Menschen tötet wird es immer geben und kann man auch nicht verhindern (glaube ich zumindest). Das Menschen verhungern kann man aber verhindern (glaube ich zumindest). Und sei es, dass man den Menschen in Afrika die Pille gibt. Aber das kostet ja Geld...
Vorab: Ich wollte dich nicht persönlich angreifen mit meiner Aussage. Ich weiss allerdings nicht, ob im hier und jetzt Verhältnismäßigkeiten eine Rolle spielen sollten. Denn zu was soll das führen, ausser zu Endlos-Diskussionen über den berühmten, ultimativen Punkt, an dem man anfängt die Probleme dieser Welt zu lösen? Der eine sagt Hungersnot, dann kommt der nächste mit Kinderarmut und so weiter. Irgendwas ist immer in irgendeinem Punkt wichtiger oder unwichtiger. Natürlich sind jährlich 9 Millionen Hungersnot-Opfer ein grausames Problem. Nur ist es eben ein ANDERES Problem, was jetzt aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht im Vordergrund steht. "Geld" ist hier übrigens nicht die Frage, allein mit dem jährlich gespendeten Geld bei "Ein Herz für Kinder" KÖNNTE man das Problem lösen. Das hat allerdings mit wirtschaftlichen Interessen zu tun, dass den Menschen vor Ort nicht nachhaltig geholfen wird bzw. geholfen werden soll. Aber wie gesagt: Ein anderes, sehr umfangreiches Thema. Jetzt sind wir bei Corona und es soll in erster Linie darum gehen, Infektions-Ketten niedrig zu halten, damit eine Versorgung sowohl von Infizierten, als auch von Menschen mit völlig anderen "Gebrechen" dauerhaft gewährleistet bleiben kann. Es geht werder um eine Verhinderung des Auftauchens eines Virus, noch um eine schnelle "Ausrottung". Ganz einfach weil BEIDES unmöglich ist. So klar sollte man es schon sehen, finde ich. Und auch hier spielen "Verhältnismäßigkeiten" kaum eine Rolle, warum auch? Was ist denn "verhältnismäßig"? Und was ist "absurd"? Als mein Opa starb, habe ich am Grab geweint. Ist es jetzt irgendwie absurd oder verlogen, dass ich keine Trauerphase hatte wegen zigtausend anderer Großväter, die aus dem Kreise ihrer Famillien geschieden sind? Oder nehmen wir die Grippe, die ja bisher immer europaweit mehr Opfer forderte: Wo fängt da Verhätnismäßigkeit an? Wie viele Grippe-Patienten wurde die Aufnahme im Krankenhaus verwehrt? Wie oft musste in Europa Miltär ausrücken, um Grippe-Opfer einzusammeln? Wie oft mussten Grippe-Tote in Zelten "gelagert" werden, um auf Abholung zu warten? Wie viele Beerdigungen konnten nicht mit der ganzen Familie abgehalten werden, weil man Angst vor gegenseitiger Ansteckung haben musste? Nur mal so ein paar Beispiele, warum mich solche Vergleiche stören. Die Meinungen zu den Maßnahmen dürfen komplett unterschiedlich sein: Genau richtig, übertrieben, untertrieben. Ich verstehe nicht, warum man solche Meinungen immer noch extra-klassifizieren muss in "Panik" oder ähnliches. Denn eins ist auch klar, und das kann für den Einzelnen ziemlich hart sein: Am Ende wird KEINER für sich beanspruchen können, Recht gehabt zu haben. Denn WISSEN werden wir es LEIDER nie. Damit im Diskurs umzugehen kann härter werden, als wenn man eine klassiche "hatte Recht", "hatte Unrecht" Situation hat. ICH persönlich habe nach wie vor keine Angst vor dem Virus, wenn ich mir auch mehr als alles andere wünsche, dass sämtliche "Risiko-Gruppen" innerhalb meines Familien- und Freundeskreises verschont bleiben. Allerdings habe ICH auch keine Angst vor einer jahrzehntelangen Depression, wenn wir unseren "Shut-Down" bis zum 04.05. haben werden (davon gehe ICH ja aus). Letztlich bleibt mir nichts anderes übrig, als auf Experten-Meinungen und politische Umsetzungen zu vertrauen. So ganz ohne Panik übrigens. Kann hart sein, ist aber nunmal der klassische Weg unseres Systems. Nach Ungarn oder Schweden (um mal zwei Extreme dieser Zeit zu nehmen) möchte ich deswegen trotzdem nicht auswandern. Am Ende bin ICH mir sicher, dass die allermeisten versuchen, ihr bestes zu tun, heute wie in den nächsten Monaten und Jahren. Allein schon, weil nun wirklich KEINER etwas davon hat, wenn unser Alltag länger beschränkt bleibt, als es aus Sicht der Experten nötig ist. Am Ende wird nämlich auch keiner der ganzen Experten ein absolutes Recht für sich beanspruchen können. Wie sagte Drosten (ich glaube, der wars)? Mit Krisen-Management ist kein Ruhm zu erlangen. Und genauso sehe ich das auch.
Danke, Smokie für diesen wohltuend klugen Beitrag! Es gerät wirklich thematisch manches durcheinander. Alles wichtige Themen, die es wert wären, auch ohne Corona vertieft zu werden. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass viele Beiträge ohnehin mehr über den jeweiligen Verfasser, dessen Erfahrungen/Geschichte, aussagen als über die gegenwärtige Krise und den Umgang damit, dann erkennt man, dass Diskussionen nur bis zu einem gewissen Punkt sinnvoll sind, weil es nicht ums Tröödthema sondern ganz was anderes geht. Diesen Zeitpunkt haben wir hier nach meiner Einschätzung längst überschritten. Trotzdem kann man dem noch was positives abgewinnen, wenn es wenigstens der emotionalen Entlastung dient.
Zitat von Westerwald-Jupp im Beitrag #2888 Danke, Smokie für diesen wohltuend klugen Beitrag! Es gerät wirklich thematisch manches durcheinander. Alles wichtige Themen, die es wert wären, auch ohne Corona vertieft zu werden. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass viele Beiträge ohnehin mehr über den jeweiligen Verfasser, dessen Erfahrungen/Geschichte, aussagen als über die gegenwärtige Krise und den Umgang damit, dann erkennt man, dass Diskussionen nur bis zu einem gewissen Punkt sinnvoll sind, weil es nicht ums Tröödthema sondern ganz was anderes geht. Diesen Zeitpunkt haben wir hier nach meiner Einschätzung längst überschritten. Trotzdem kann man dem noch was positives abgewinnen, wenn es wenigstens der emotionalen Entlastung dient.
Gruß aus dem Westerwald!
Jupp, ich habe vor ca. einer Woche zwei gar nicht mal umfangreiche Beiträge ausschließlich über die medizinisch relevanten Fragen gepostet - da ist nicht ein einziger User drauf eingegangen. Gut, viell. ist das auch zu spezifisch gewesen, aber wenn wir ehrlich sind, ist es gerade mit Corona so viel anders als sonst im Forum mit dem Thema Fußball? Wieviele Beiträge werden da zu Taktik, Technik, Spielverlauf geschrieben und wieviele zu irgendwelchen handelnden Personen, den Medien, begleitenden Umständen, dem eigenen Hund oder daß das Bier bald alle ist?
Du kannst die Menschen nicht in thematisch allzu enge Vorgaben zwingen, dazu sind 98% aller Leute im Land zuviel Tresenkämpfer und zuwenig Home-Office. Und das ist ja auch ganz liebenswert so. Daraus bezieht das Forum ja auch einen großen Unterhaltungswert. Da kommt z.B. der Cali aus seinen Quarantäne-Katakomben und erzählt genau denselben Rotz wie ich vor ein paar Tagen (zumindest punktuell). Ist doch in Ordnung, deswegen hab ich den nicht weniger lieb, ich hatte ohnehin schon länger den Verdacht, meine Beiträge würden hier bestenfalls kursorisch zur Kenntnis genommen. Spätestens seit mich Joker mit "Ron" angesprochen hat, bimmeln hier die Osterglöcklein.
Zitat von Bacardi im Beitrag #2887Drop, meinst Du die Geheilten bei Corona?
Ja,denn es ist imho ein immens wichtiger Faktor in der Tendenz mit der Pandemie weiterhin umzugehen.
Wobei sich mir da die Frage stellt wie die Geheilten(darf man das so sagen,denn es ist streng genommen eine Selbstheilung durch eigene Abwehrkräfte) klassifiziert werden,d.h. gibt es noch ein Ansteckungspotenzial derer?
@Graf Du fühlst dich jawohl weder vernachlässigt, noch ausreichend gewürdigt?! Hoffe ich zumindest. Ich wollte mir eigentlich mal abgewöhnen, aus meiner Sicht hervorragende Kommentare, wie beispielsweise fast alle von Dir, Jupp, Rubio, zu Corona auch Caligulas (Corona-Cali ), bloß als solche zu erwähnen. Das Problem ist einfach, dass neben "Zeit" auch die gerade vorhandene Gefühlslage eine Rolle spielt, ob man sich jetzt zu etwas äußert oder nicht. Auch wenn die bloße Überlegung bei deinen Beiträgen natürlich schon frevelhaft ist
Laut dem SPD Politiker Kurt Lauterbach, gestern Abend bei Lanz , haben selbst die, die als"geheilt" gelten, können schwere Lungenschädigungen davon tragen, wenn zu spät bemerkt und behandelt
Zitat von puchallo5 im Beitrag #2893Laut dem SPD Politiker Kurt Lauterbach, gestern Abend bei Lanz , haben selbst die, die als"geheilt" geltenden können schwere Lungenschädigungen davon tragen, wenn zu spät bemerkt und behandelt
Zitat von puchallo5 im Beitrag #2893Laut dem SPD Politiker Kurt Lauterbach, gestern Abend bei Lanz , haben selbst die, die als"geheilt" geltenden können schwere Lungenschädigungen davon tragen, wenn zu spät bemerkt und behandelt
Laut Lauterbach "unbehandelbar" oder wenigstens sehr schwer. Was für mich heist, dass Patienten lebenslang an Beatmungsgeräte müssen. So wie COPD Patienten.
Zitat von smokie im Beitrag #2892@Graf Du fühlst dich jawohl weder vernachlässigt, noch ausreichend gewürdigt?! Hoffe ich zumindest.
Nein, natürlich nicht, ich habe manchmal schon ein richtig schlechtes Gewissen, weil sich alles meist um mich dreht. Im Ernst: Natürlich nicht, daraus bezieht mein Beitrag ja seine Berechtigung dazwischenzugrätschen.
ZitatIch wollte mir eigentlich mal abgewöhnen, aus meiner Sicht hervorragende Kommentare, wie beispielsweise fast alle von Dir, Jupp, Rubio, zu Corona auch Caligulas (Corona-Cali ), bloß als solche zu erwähnen. Das Problem ist einfach, dass neben "Zeit" auch die gerade vorhandene Gefühlslage eine Rolle spielt, ob man sich jetzt zu etwas äußert oder nicht. Auch wenn die bloße Überlegung bei deinen Beiträgen natürlich schon frevelhaft ist
Jetzt wirst Du aber mokant. Ich habe ernsthaft den Eindruck, daß hier sehr viele auf Augenhöhe diskutieren. Es ist nur halt auch so, daß die bis vor wenigen Tagen ausschließlich von Dir oder mir ins Spiel gebrachten medzinischen Implikationen (mögliche Schäden) kaum jemanden kratzen. Zumindest vor ner Woche noch nicht, jetzt schreibt gerade der Puchallo was dazu. Jupp hat schon recht, nur ein Themenklumpatsch vermag die Gefühlslage der meisten treffend auszudrücken. Und ausgerechnet in dieser verfilzten Situation will der Drosten uns allein lassen.
Zitat von puchallo5 im Beitrag #2893Laut dem SPD Politiker Kurt Lauterbach, gestern Abend bei Lanz , haben selbst die, die als"geheilt" geltenden können schwere Lungenschädigungen davon tragen, wenn zu spät bemerkt und behandelt
Zitat von puchallo5 im Beitrag #2893Laut dem SPD Politiker Kurt Lauterbach, gestern Abend bei Lanz , haben selbst die, die als"geheilt" geltenden können schwere Lungenschädigungen davon tragen, wenn zu spät bemerkt und behandelt
Zitat von puchallo5 im Beitrag #2895 Laut Lauterbach "unbehandelbar" oder wenigstens sehr schwer. Was für mich heist, dass Patienten lebenslang an Beatmungsgeräte müssen. So wie COPD Patienten.
Selbstverständlich haben das etliche Ärzte so gesagt, übrigens auch der Pneumo-Chef in München in dem Zeit-Artikel, den Smokie hier vor ein paar Tagen reingetan hat.
Zitat von puchallo5 im Beitrag #2895 Laut Lauterbach "unbehandelbar" oder wenigstens sehr schwer. Was für mich heist, dass Patienten lebenslang an Beatmungsgeräte müssen. So wie COPD Patienten.
Selbstverständlich haben das etliche Ärzte so gesagt, übrigens auch der Pneumo-Chef in München in dem Zeit-Artikel, den Smokie hier vor ein paar Tagen reingetan hat.
Exsekusemie, ich bin hier nicht auf dem Laufenden, da mir die aufzählung der Toten, gegen den Strich geht. Für mich ist jeder Tote durch Corona 1 Toter zuviel.