Kommentar: Nur der Sport zählt Die Politik muss jetzt Pause haben
Dass nach nicht einmal 100 Tagen Amtszeit der neue Vorstand des 1. FC Köln schon wieder Geschichte ist, ist eine schallende Ohrfeige für den Mitgliederrat. Das Gremium wollte eigentlich ein harmonisches, funktionierendes und ruhig im Hintergrund arbeitendes Team auf die Beine stellen. Stattdessen überlagerte durch den Rücktritt von Jürgen Sieger als Vizepräsident die Vereinspolitik wieder den Sport – zumindest kurzfristig. Nach dem Derbysieg darf es aber nur noch um den sportlichen Erfolg gehen. Alle Verantwortlichen müssen sich dem endlich unterordnen. Als der 1. FC Köln das letzte Mal ein Bundesliga-Spiel gewann – am 20. Oktober 2019 gegen den SC Paderborn -, da war die Hoffnung groß, dass nun endlich Ruhe einkehren würde in den Klub. Doch der damalige Sportchef Armin Veh sorgte höchstselbst tags drauf mit seinem Interview bei Sky über seinen Abschied für große Aufregung. Schon war keine Rede mehr von dem sportlich so wichtigen Erfolg über Paderborn. Es wurde nur noch über Veh geredet, über dessen Zukunft, über die Entscheidungen auf sportlicher Ebene, die nun auch vom Vorstand begleitet werden müssten. Drei Wochen und vier Niederlagen später war Veh Geschichte – und mit ihm Trainer Beierlorzer.
Am Samstag nun schien man das Gefühl zu haben, der FC könnte sich endlich wieder berappeln. Eine beachtliche Leistung gegen Bayer Leverkusen führte nicht nur zum Derbysieg, sondern auch zum ersten Erfolg unter der neuen sportlichen Führung Horst Heldt und Markus Gisdol. Das Duo hatte zuletzt jeden, von den Mitarbeitern am Geißbockheim über die Spieler und die Fans bis hin zu den Medien, beschworen, zusammenzuhalten und gemeinsam für Ruhe beim FC zu sorgen. Doch sie hatten wohl nicht mit dem nächsten vereinspolitischen Beben gerechnet. Denn noch während die Spieler am Samstag auf dem Rasen um den Sieg kämpften, sickerte durch, dass Jürgen Sieger als Vizepräsident zurückgetreten war. Wie der 1. FC Köln am Sonntag den Posten neu besetzte, verlief überraschend geräuschlos – und mit einer durchaus interessanten Entscheidung. Nicht etwa Stefan Müller-Römer, sondern Carsten Wettich wurde interimsweise in den Vorstand bestellt, um Sieger bis nächsten Herbst zu vertreten. Die Sieger-Nachfolge wurde damit anders entschieden als die Nachfolge von Werner Spinner im März, als Müller-Römer nachgerückt war.
Dies hatte sich schon am Samstagabend abgezeichnet, als Wettich als Favorit für die vakante Position gehandelt wurde. Wohl auch deswegen, weil Müller-Römer in seinen fünf Monaten als Spinner-Vertreter im Vorstand eben nicht für die nötige Ruhe im Klub gesorgt hatte. Im Gegenteil ist den restlichen Mitgliederräten klar, dass der Rechtsanwalt am Geißbockheim die Mitarbeiter des FC spaltet. Ein dabei entscheidender Faktor: Geschäftsführer Alexander Wehrle gilt als scharfer Müller-Römer-Kritiker. Was dem Vernehmen nach allerdings auf Gegenseitigkeit beruhen soll. Die Nominierung Wettichs ist somit auch ein Zeichen, dass man in den kommenden Monaten den Konflikt zwischen dem kaufmännischen FC-Boss und dem Chef des Mitgliederrates nicht auf der Führungsebene sehen will. Vielmehr soll und muss nun den Sport im Mittelpunkt und im Interesse aller FC-Verantwortlichen stehen. Der Sieg über Leverkusen darf nicht von neuerlichen politischen Grabenkämpfen überschattet und in den Hintergrund gerückt werden. Die sportliche Leitung genauso wie die Mannschaft müssen spüren, dass der Verein nichts anderes im Sinn hat, als in der Bundesliga die Klasse zu halten. Machtspiele, persönliche Animositäten oder Ambitionen haben da keinen Platz. Denn wohin diese den FC in der Regel führen, kann man trotz des 2:0-Sieges über Leverkusen noch immer an der aktuellen Tabelle ablesen.
Zitat von Powerandi im Beitrag #492Kommentar: Der FC braucht Neuwahlen – sofort!
Unter dem Motto „Gemeinsam gewinnen alle“ ließ sich der FC-Vorstand im September wählen und feiern. Und unter dem Motto „Gemeinsam verlieren alle“ sollten die Herren nun auch zusammen zurücktreten. Und der Mitgliederrat gleich mit! Die Ex-Bosse Schumacher und Ritterbach wurden im Sommer vom Hof gejagt, weil Kölns Ratsherren nach ihrem Mammut-Casting angeblich den Traum-Vorstand gefunden hatten. Kein zusammengewürfeltes Team, sondern eine echte Einheit. Die hielt jetzt keine 100 Tage. Eine Farce! Und ein Schlag ins Gesicht aller Mitglieder, Fans und Mitarbeiter, die nicht beim ersten Gegenwind aufgeben. Noch schlimmer: Die Mitgliederräte haben bei ihrer wichtigsten Aufgabe versagt und belohnen sich dafür nun mit einem Vorstandssitz. Das als Team angetretene Präsidium ist gescheitert und will weitermachen, als sei nichts gewesen. Ein Witz! Die Herren Wolf, Wettich, Müller-Römer und Co. sollten für das gerade stehen, was sie verbockt haben. Die einzig logische Konsequenz: Neuwahlen beider Gremien spätestens auf der nächsten Hauptversammlung 2020!
eine sehr gute entscheidung des vorstandes und die begründung sowohl des vorstandes, als auch des mitgliederrates unterstütze ich voll und ganz. der wehrle driftet manchmal ein bisschen ab.
ich staune...der tünn soll jetzt für den mitgliederrat kandidieren.....? oder wen oder was meinen mein vorschrober mit verloddertem rechtsanwalt und tünnemanns kandidatur..... ich glaub auch im mitgliederrat wär der tünn die dunkelste kerze auf der torte..... aber wenn er sich stellen mag. ich würds an seiner stelle nicht machen.
@Drop Ich glaube, bei unserem Trainer- und sonstigen Personalverschleiss wäre man schon froh, wenn es nur mal 2 Jahre geordnet gut läuft. Da braucht man von der kompletten Stöger-Ära gar nicht sprechen, zumal es da noch andere gibt, die für ein Eingreifen in schlechten Phasen zuständig sind
„Ausschließlich private Meinung“ China-Pläne: FC distanziert sich von Müller-Römer
Es knistert wieder zwischen den FC-Gremien... In dieser Woche wurde bekannt, dass der 1. FC Köln von seinen China-Plänen Abstand nimmt. Eigentlich wollte der Klub in Fernost eine Jugendakademie aufbauen. Präsident Werner Wolf hatte am Dienstag erklärt: „Vorstand und Geschäftsführung haben beschlossen, dieses Projekt in der sportlichen Situation nicht zu machen. Wir konzentrieren uns auf die Kern-Themen.“ Auch Mitgliederrats-Chef Stefan Müller-Römer hatte sich zu der Thematik geäußert. In China werden „Menschenrechte in massiver Form missachtet“. Dort werde „ein totaler Überwachungsstaat aufgebaut, wie ihn sich George Orwell nicht schlimmer hätte ausdenken können. Deswegen bin ich der Meinung, dass ein Verein wie der 1. FC Köln dort nicht aktiv sein sollte“, so der Jurist zum „Kölner Stadt-Anzeiger“. Werner Wolf widerspricht Stefan Müller-Römer
Bei Präsident Wolf sind diese Aussagen offenbar nicht gut angekommen, das Klub-Oberhaupt ließ sich am Mittwochabend, vor dem Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt, in einer FC-Mitteilung wie folgt zitieren: „Die unabgestimmten Äußerungen von Stefan Müller-Römer geben ausschließlich seine private Meinung wieder und entsprechen nicht der offiziellen Haltung des 1. FC Köln. Köln ist Partnerstadt von Peking. Der FC steht zu seinen demokratischen Werten ebenso wie zum internationalen Dialog.“ Darüber hinaus erklärte Wolf, dass es – von den geplatzten Akademie-Plänen abgesehen – durchaus China-Kooperationen geben könnte: „Wir haben beschlossen, das Projekt einer Fußballakademie in Shenyang in der derzeitigen sportlichen Situation nicht zu machen. Das hat mit dem Bündeln von Ressourcen und dem Setzen von Prioritäten zu tun, denn wir hätten bei dem Projekt auch Personal einsetzen müssen. Andere mögliche Formen der Zusammenarbeit, beispielsweise Sponsoring mit chinesischen Unternehmen, bleiben davon unberührt.“
Wieder FC-Zoff um Müller-Römer Wie lange geht das noch gut?
Wo dieser Mann auftaucht, gibt es Zoff! Kölns Mitgliederrats-Boss Stefan Müller-Römer war einst Feind von Weltmeister Wolfgang Overath, legte sich schon mit Nachfolger Werner Spinner an, mit Klub-Legende Toni Schumacher und mit Ex-Sportboss Armin Veh. Jetzt kracht es auch mit Präsident Werner Wolf – weil Müller-Römer wieder dem Klub schadete! Sein Alleingang mit unabgestimmten Aussagen zum Aus der kölschen China-Pläne sorgte für Mega-Wirbel bei der DFL, die nach Infos der Bild Konsequenzen für alle 36 Profi-Klubs befürchtete und Wolf sofort um Reparatur bat. Kölns Boss watschte Müller-Römer daraufhin ab und vermeldete öffentlich: „Ausschließlich seine private Meinung.“ Die Äußerungen „entsprechen nicht der offiziellen Haltung des 1. FC Köln.“ Rumms! Wie lange ist Müller-Römer jetzt noch tragbar?
Wolf wird Müller-Römer sicher noch zum Rapport für den China-Alleingang bitten. Sein klubschädigendes Verhalten zieht sich schließlich wie ein roter Faden durch die letzten Monate. Da war die „Lutscher-Affäre“, als Müller Römer einen Fan auf der Tribüne u.a. als „Lutscher“ bepöbelte. Und zum Saisonstart – damals noch als Vize-Präsident – war Müller-Römer als einziges Vorstandsmitglied in Wolfsburg dabei, als Kölner Chaoten-Fans Ex-Sportboss Jörg Schmadtke übel beleidigten. Damals weigerte er sich, sich offiziell zu entschuldigen und ruderte erst später intern zurück. Jetzt der Zoff mit Wolf...
Der Müller-Römer scheint wirklich Stahlklöten zu haben Dem Volk der China Männern ist nicht zu trauen, bestes Beispiel erzählte mir vor Monaten ein Kamerad, der im Maschinenbau tätig ist! Die hatten ein Buchdruckmaschine nach China verkauft, ein halbes Jahr später kam eine Reklamation und er als Monteur wurde in den Flieger gesetzt!
Als er ankam staunte er nicht schlecht, aus der einen Maschine waren 2 geworden, das Orginal lief, den Nachbau sollte er zu laufen bringen! Dazu sollte er "freundlich" gedrängt werden! Jedoch lässt sich mein Libero Lars nicht so leicht bedrängen, hat nett abgesagt und zurück zum Flieger!
Im TV können sie China Männer gerne den FC schauen und Trikots kaufen, jedoch nicht von unseren Qualitäten nutzen. Solange dort gegen Menschenrechte verstoßen wird und es gezielt Industrie Spionage gibt können die mich!
Bei einigen Beiträgen hier, würde selbst Aspirin Kopfschmerzen bekommen! Schließe meine dabei nicht aus!
Denke eines langsamen, schlechten und bis zum Hals vollen Denkers!
Joergi, da hast Du völlig Recht, finde ich. Und wenn ich da lese (eigentlich sollte ich nicht mal diese Ausschnitte von diesem Schmierblatt Blöd lesen): vereinsschädigendes Verhalten von MR usw.usw., fällt mir sowieso nicht mehr viel ein. Man könnte ein gerüttelt Maß ganz anderer Kandidaten benennen, die solches vollbracht und sich dann verpisst haben.
Kritik an China und hausinterne Kabale gefährden die Bundesliga-Expansion auf dem asiatischen Markt. Bisher hat es noch keine Anweisung der kommunistischen Partei-Führung an den Sender PPTV gegeben, die Übertragungen des 17. Spieltags der Fußball-Bundesliga aus dem Programm zu nehmen, aber im Kölner Geißbockheim herrschte am Freitag immer noch bange Sorge, ob nicht doch der größte anzunehmende Unfall eintritt. Den Verantwortlichen des 1. FC Köln ist es äußerst unangenehm, dass ihre hausinterne Kabale die Expansion der Bundesliga auf dem sagenhaften asiatischen Markt gefährden könnte, und so hoffen sie nun, dass die Chinesen einen Unterschied machen zwischen Mesut Özil und Stefan Müller-Römer. Tatsächlich haben beide nicht viel gemeinsam: Der eine ist ein Weltstar des Fußballs mit Fangemeinde auf allen Kontinenten. Der andere ist Rechtsanwalt mit Kanzlei im Kölner Agnesviertel, den man wegen seiner Funktionärstätigkeit beim FC zwar in Ehrenfeld, Raderthal, Esch, Pesch und Kalk kennt, aber schon jenseits der Stadtgrenzen eher nicht. Deshalb erreichten den Klub während der Woche Fragen aus der Zentrale der DFL in Frankfurt, wer dieser Müller-Römer sei, und wie man seine schrillen Äußerungen zu deuten habe.
Eines hat der Kölner Jurist nämlich doch gemeinsam mit dem prominenten Profi aus London. Wie Özil hat auch Müller-Römer die Verhältnisse in China kritisiert. Während Özil per Twitter auf das Schicksal der unterdrückten Uiguren hinwies und die Solidarität der Muslime einforderte, ging Müller-Römer im Kölner Stadt-Anzeiger in die Vollen: In China werde "ein totaler Überwachungsstaat aufgebaut, wie ihn sich Orwell nicht schlimmer hätte ausdenken können", Menschenrechte würden "in massiver Form missachtet". Was ihn folgern ließ: "Als gemeinnütziger Verein können wir eine so totalitäre und brutale Diktatur nicht unterstützen." Nebenbei äußerte Müller-Römer die Ansicht, dass "unsere Wirtschaftsführer in Teilen völlig naiv" seien, weil sie sich bei ihren vielfältigen Geschäften von den Chinesen ausnutzen ließen. Özil wurde wegen seiner Kritik von Peking quasi zur unerwünschten Person erklärt, man löschte ihn aus einem prominenten Videospiel. Müller-Römer kommt zwar in keinem Videospiel vor, dafür haben die Kölner einen Shitstorm in den sozialen Medien empfangen. Für Beunruhigung sorgte überdies ein, wie es heißt, "weltweites Medienecho". Aus rheinischer Lokalpolitik ist ein kleines Stück Weltpolitik geworden.
Müller-Römer wäre wahrscheinlich nicht beleidigt, wenn man ihn als hartnäckigen Unruhestifter bezeichnete, Harmoniestreben gehört nicht zu seinen Eigenheiten. Bisher beschränkte sich sein Wirken auf die Vereinspolitik, unter anderem sorgte er mit dem Mitgliederrat für die Formierung und Einsetzung des seit September amtierenden Vorstandes und - unter anderem - dafür, dass ein Interessent wie der prominente CDU-Politiker Bosbach nicht kandidierte. Ruhe und Frieden haben sich daraus für den FC nicht ergeben. Der neue Vorstand ist vor Erreichen der 100-Tage-Marke wegen Unstimmigkeiten auseinandergefallen, und dass Müller-Römer jetzt von seinem Wunsch-Präsidenten Wolf öffentlich zurechtgewiesen wurde, zeugt von den chronisch konträren Beziehungen in der Vereinsführung. Nun drohen die Kölner Wirren sogar auf die Geschäfte der gesamten Bundesliga überzugreifen, denn China ist das Kerngebiet des sagenhaften asiatischen Marktes. Neben den USA ist das Land der wichtigste Auslandspartner, viele Klubs unterhalten Büros in China, allein der laufende TV-Vertrag bringt der Liga binnen fünf Jahren 250 Millionen Euro. Einstweilen jedoch gibt es keine Direktiven aus Peking, die Partie zwischen Köln und Bremen steht weiter im Programm - ein Spitzenspiel im Kampf gegen den Abstieg, mit dem sich der FC auch noch beschäftigen muss.
Die Aussage von MR würde keine Socke interessieren, wenn nicht einige Herren Angst um das Geld aus China hätten. Und da der größte Anteil an die Bazis gezahlt wird, ist die Aufregung natürlich riesig. Da bleibt auf Dauer nur die Hoffnung, daß Dekadenz das Ende aller Herrschaft ist.
"Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat." Kurt Tucholsky
Ich mag Menschen, die mir reinen Wein einschenken. Oder Bier. Bier geht auch.
Die Saison lief nach Plan. Nur der Plan war Scheisse.
Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist es nur ein Schritt. (Napoleon Bonaparte)
Aber es ist doch auch Fakt, dass sich der Vorsitzende des Mitgliederrates, eines überaus wichtigen Gremium im und beim FC, nicht zu einem überaus wichtigen Thema äußern darf, ohne vorher seinen Kommentar abzustimmen. In diesem Fall möchte ich ihm nicht unterstellen, dass er im Glauben ist, über Allem zu stehen, vor allem über dem Präsidium. Vielleicht ist der Vorschlag, der schon bei der letzten MVG genannt wurde, diese Ämter auch zeitlich zu begrenzen, z. B. 2 Wahlperioden.
Martin Schulz im Interview „FC-Rückzug beeindruckt China nicht“
Martin Schulz war bis Anfang Oktober Beiratsmitglied des 1. FC Köln. Im Herbst 2018 stellte er den Kontakt zu Pharma-Milliardär Yuhui Shu her, dem damaligen Boss des Klubs Tianjin Quanjian, um Stürmer Modeste aus China zurück nach Köln zu holen. Herr Schulz, der 1. FC Köln hat von einem Engagement in China Abstand genommen. Stefan Müller-Römer erklärte das damit, dass in China ein totalitärer Überwachungsstaat aufgebaut werde und der Verein eine brutale Diktatur nicht unterstützen dürfe. Hat er Recht? Martin Schulz: "Dass China eine Diktatur und ein totaler Überwachungsstaat ist, trifft zu. Ob man die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen aber durch den Ausstieg des 1. FC Köln aus einer Sportkooperation beenden kann, bezweifle ich sehr stark." Sie haben aus ihrer Zeit als EU-Parlamentspräsident und SPD-Chef gute Kontakte nach China und sollen dem FC auch bei dem Projekt einer Jugend-Akademie in Shenyang geholfen haben. Schulz: "Ich habe den FC nicht beraten, aber ich kenne den Vorgang aus meinen früheren politischen Tätigkeiten. Die Vereinbarungen zwischen Angela Merkel und Xi Jinping über eine intensivere Sport- und Fußballkooperation waren auf deutscher Seite von der Idee inspiriert, dass Sportprojekte aus demokratischen Ländern immer auch zur Verbesserung der Lage der Menschen in Diktaturen führen. Ich habe diese Idee immer unterstützt."
Was halten Sie denn nun vom Rückzug des 1. FC Köln? Schulz: "Ich finde die idealistische Haltung ehrenwert, aber Sport und Politik sind zwei verschiedene Dimensionen. China ist ökonomisch und politisch eine Weltmacht. China zu motivieren, Menschenrechte sowie soziale und ökologische Standards stärker zu respektieren, ist eine Aufgabe der Europäischen Union. Nur ein Beispiel: Wenn chinesische Waren nach Europa kommen sollen, kann die EU sehr wohl politische Bedingungen aussprechen. Der Rückzug des FC aus einer Sportkooperation aber wird die Chinesen nicht beeindrucken." Vergibt der FC sportlich wie wirtschaftlich Chancen dadurch, dass er die Kooperation auf Eis legt? Schulz: "Ich halte es vom Grundsatz her für falsch, Politik auf die Vereinsebene zu ziehen. Man muss noch mal den Blick zurück richten: Der 1. FC Köln ist wegen seiner vorbildlichen Jugendarbeit in die Liste der Vereine für Projekte in China aufgenommen worden. Statt das Augenmerk darauf zu lenken, wird jetzt eine politische Debatte geführt, bei der ich nicht sehen kann, wie sie dem FC nutzt. Es ist klar, dass nun andere Vereine wie Bayern, Dortmund oder Gladbach die Lücke schließen werden."
Sie finden den Schachzug also nicht sehr gelungen? Schulz: "Wenn man einseitig aussteigt, wäre es angeraten, sich mit den anderen beteiligten Klubs vorher abzustimmen. Das ist offensichtlich nicht geschehen. Meine Erfahrung lehrt mich: Ein solch ruckartiges Ausscheren aus langfristigen Vereinbarungen führt zu einem Vertrauensverlust, der nur schwer reparabel ist. Es ist ja bekannt, dass das Projekt auch ein interessantes Joint Venture mit BMW war. Man kann nur hoffen, dass dem Verein kein strategischer und finanzieller Nachteil erwächst." Wenn man der Logik von Herrn Müller-Römer folgt: Müsste dann, zugespitzt gesagt, die Stadt Köln nicht auch ihre Partnerschaft mit Peking aufkündigen? Schulz: "Das ist ja das Bizarre daran. Gerade die Städtepartnerschaft zwischen Köln und Peking führt zu riesigen positiven Einflussmöglichkeiten. Im Umgang mit China muss das Prinzip „Wandel durch Annäherung“ gelten. Das war das Motto der erfolgreichsten Phase der deutschen Außenpolitik in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts." Was sagt das Vorgehen der Vereinsspitze eigentlich über das Machtgefüge des 1.FC Köln aus? Schulz: "Ich habe in die inneren Strukturen des 1. FC Köln keinen Einblick. Die Distanzierung der Vereinsführung von der Äußerung des Herrn Müller-Römer zeigt aber, dass es unterschiedliche Strömungen im Verein gibt."
Ich bin kein Freund von Müller-Römer, in seiner Haltung zu China hat er jedoch meine uneingeschränkte Zustimmung. Jedem Demokraten muss es vor diesem Land grausen. Der Westen darf sich nicht länger von kommunistischen Apparatschiks umschmeicheln und infiltrieren lassen, die ihm keinerlei Respekt entgegenbringen und denen Regeln und Anstand gleichgültig sind.
spürbar anders wär der fc, wenn er die chinadollar von vornehinein abgelehnt hätte. ich will keine chinesische bandenwerbung im stadion. die können die sich in der übertragung drüberpinseln. müller römer hat mit seiner stellungnahme vollkommem recht. der fussball muss keine nutte sein.
Zitat von ewert im Beitrag #521spürbar anders wär der fc, wenn er die chinadollar von vornehinein abgelehnt hätte. ich will keine chinesische bandenwerbung im stadion. die können die sich in der übertragung drüberpinseln. müller römer hat mit seiner stellungnahme vollkommem recht. der fussball muss keine nutte sein.
Ich glaube es geht hier nicht um Recht oder Unrecht, sondern lediglich um die Klarstellung, dass ein Mitglied des Mitglieder-Rates keine Stellungnahme im Namen des Vereins abzugeben hat bzw. abgegeben hat. Und das ist letztlich AUCH die Aufgabe des Präsidiums, das klar zu sagen. Man muss da als Verein auch schon etwas vorsichtiger sein. Nachher durchforstet jemand unsere Lieferanten-Ketten, findet was im Zusammenhang mit irgendeinem anderen nicht demokratischen Land und schon geht die Rechtfertigungs-Geschichte los, warum hier aber nicht da. Das ist was anderes als eine private Meinung.
Zitat von fidschi im Beitrag #524Man weiß ja nicht, wo unsere Trikots und Schuhe gefertigt werden. Nicht, dass der FC am Ende wegen lauter politischer Korrektheit nackt spielen muss!
Die werden doch sicher in Bangladesch gefertigt, Chinesiche dürften doch viel zu teuer sein,von der Weltmacht.