Zitat von fidschi im Beitrag #524Man weiß ja nicht, wo unsere Trikots und Schuhe gefertigt werden. Nicht, dass der FC am Ende wegen lauter politischer Korrektheit nackt spielen muss!
Die werden doch sicher in Bangladesch gefertigt, Chinesiche dürften doch viel zu teuer sein,von der Weltmacht.
Tja, wie sieht es politisch in Bangladesch aus? Wie sind die Arbeitsbedingungen? Hat sich MR dazu auch schon geäußert? Keine Zusammenarbeit des FC mit Billiglohn-Ländern, in denen "Arbeitskräfte" für Hungerlöhne produzieren müssen?
Die Wahrscheinlichkeit ist größer dass der FC in dieser Saison deutscher Meister wird als dass kein Produkt des gesamten Equipments von Kinderhand gefertigt wurde!
Zitat von dropkick murphy im Beitrag #528Die Wahrscheinlichkeit ist größer dass der FC in dieser Saison deutscher Meister wird als dass kein Produkt des gesamten Equipments von Kinderhand gefertigt wurde!
Und genau deswegen sollten solche Kommentare ausdrücklich als private Meinung getätigt werden
Zitat von Powerandi im Beitrag #492Kommentar: Der FC braucht Neuwahlen – sofort!
Unter dem Motto „Gemeinsam gewinnen alle“ ließ sich der FC-Vorstand im September wählen und feiern. Und unter dem Motto „Gemeinsam verlieren alle“ sollten die Herren nun auch zusammen zurücktreten. Und der Mitgliederrat gleich mit! Die Ex-Bosse Schumacher und Ritterbach wurden im Sommer vom Hof gejagt, weil Kölns Ratsherren nach ihrem Mammut-Casting angeblich den Traum-Vorstand gefunden hatten. Kein zusammengewürfeltes Team, sondern eine echte Einheit. Die hielt jetzt keine 100 Tage. Eine Farce! Und ein Schlag ins Gesicht aller Mitglieder, Fans und Mitarbeiter, die nicht beim ersten Gegenwind aufgeben. Noch schlimmer: Die Mitgliederräte haben bei ihrer wichtigsten Aufgabe versagt und belohnen sich dafür nun mit einem Vorstandssitz. Das als Team angetretene Präsidium ist gescheitert und will weitermachen, als sei nichts gewesen. Ein Witz! Die Herren Wolf, Wettich, Müller-Römer und Co. sollten für das gerade stehen, was sie verbockt haben. Die einzig logische Konsequenz: Neuwahlen beider Gremien spätestens auf der nächsten Hauptversammlung 2020!
Es geht hier nicht um die allgegenwärtige politische Korrektheit, sondern darum, dass China den Westen und seine Werte nicht respektiert und unter Anwendung aller noch so verwerflichen Mittel NUR den eigenen Vorteil im Blick hat.
Allgemein kann man feststellen, daß der noch vorhandene Restvorstand bei seiner ersten wichtigen Entscheidung (Neubesetzung Traner- und Managerposten mit Gisdol und Heldt) wohl das richtige Näschen besaß. Glückwunsch dafür!
Müller-Römer hatte zwar mit seinen China-Aussagen im Grundsatz völlig recht, aber es fand nicht die notwendige Abstimmung mit dem Vorstand statt. Und schon war das nächste Medientheater wieder da. Der nächste Zoff zwischen dem Mitgliederrat (mit seinem streitfreudigen Vorsitzenden) und dem Vorstand ist eigentlich schon vorprogrammiert, obwohl das eine FC-Gremium das andere Gremium noch im Herbst vorgeschlagen hat. Trotz der momentanen Beruhigung im sportlichen Bereich rechne ich in der Vereinspolitik mit keiner Befriedigung. Beim FC muss wohl immer ein wenig Theater sein.
FC-Präsident Werner Wolf im Interview: "Qualität geht klar vor Geschwindigkeit"
Ich bin in dieser Frage zwiegespalten. Klar ist China eine Diktatur, mit der die gesamte Welt aber Handelsbeziehungen hat.
Es ging nicht darum, den Chinesen Waffen zu liefern oder technisches Know-How. Der FC wollte sich an einer Fußball-Schule beteiligen!
Ist es nicht vielleicht besser, in China vor Ort zu sein, "demokratische Werte" zu repräsentieren und eventuell, in klitzekleinen Schritten, einen politischen Wandel und eine weitere Öffnung anzustoßen?
Zitat von Topalovic im Beitrag #532Es geht hier nicht um die allgegenwärtige politische Korrektheit, sondern darum, dass China den Westen und seine Werte nicht respektiert und unter Anwendung aller noch so verwerflichen Mittel NUR den eigenen Vorteil im Blick hat.
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Da ist China aber keinesfalls alleine, da darf man dann auch keine Geschäfte mit Trumps Amerika machen oder mit Brasilien, Ungarn, Polen........
Für mich ist vollkommen klar, dass Fußball völlig ungeeignet ist, ihn in diktatorische Strukturen pressen und damit an die Weltspitze zu wollen. Fußball ist nicht nur taktisch ausgerichtet, auch Chaos durch und mit individueller Stärke ist Teil des Spiels. Da braucht es eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, selbstständig, innerhalb von Bruchteilen die richtige Entscheidung zu treffen. Selbstständige Entscheidungen mögen Diktaturen nicht.
Das Verbindungen zu China ein mindestens zweischneidiges Schwert darstellen, ist spätestens seit der Amtsübernahme von Xi Jinping eindeutig. Ich sehe es auch so, dass die europäischen Politiker die Auswirkungen auf Ihre eigene Bevölkerung durch die offensichtliche und historische wohl einmalige, imperialistische Expansionspolitik des Reichs der Mitte, nicht ausreichend erfassen. Das kann man Trump nicht vorwerfen. Der nimmt China ernst und hat das Potential sehr wohl erkannt. China ist in vielen Bereichen kein Enzwicklungsland mehr, sondern auf dem Weg zu einer ernst zunehmenden Weltmacht. Teilweise sind sie schon am Ende des Weges angelangt.
Dieser Weg ist bislang exponentiell verlaufen, wird sich aber nach meiner Vermutung zukünftig abschwächen. Denn China hat eine unvorstellbare große Bevölkerungsanzahl. Die Menschen müssen, in irgendeiner Form, nach der Digitalen Revolution weiterhin beschäftigt werden . Der gesellschaftliche Umbau ist noch lange nicht abgeschlossen und je mehr Kräfte für z.B. die Seidenstraße oder die Rohstoffsicherung in Afrika gebunden werden, desto schwieriger der interne Wandel. Dabei rein auf digitale Überwachungselemente zu setzen, wird meiner Vermutung nach nicht gelingen. Genügend Menschen in China verfügen über das entsprechende Know-how, die Überwachung zu umgehen und werden zum innenpolitischen Sprengsatz, falls sie mit ihren persönlichen Lebensumständen unzufrieden werden.
Da schlägt sich die Brücke zum FC. Man kann sich auf ein moralisches Ross setzen und China, bzw. dessen politisches System kritisieren. Dann erntet man gerechtfertigte Kritik, an unserem eigenen System, welches ganz sicher nicht fehlerfrei ist. Es braucht aber gar kein moralisches Ross, sondern nur die innere, feste Überzeugung, dass unser Gesellschaftssystem den anderen Systemen überlegen ist. Dabei sollte man nicht nur auf Glauben setzen, sondern sich handfeste Gründe überlegen und auf Kritikpunkte vorbereitet reagieren können.
Nur mit diesem Vorlauf kann man nachvollziehen, warum ich Müller-Römer nicht beistehe. Denn der verhält sich, als „Linker“, wie die Konservativen unter der Regierung Brandt und seiner Annäherung an den Osten. „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“, dient nur der eigenen Wohlfühloase moralischer Überlegenheit und ist nichts anders, als wirkungslose Symbolpolitik. Kein Chinese, keine Minderheit in China erhält ein Jota mehr Freiheit oder Rechte, weil sich der „große“ 1.FC Köln aus China zurückzieht. Müller-Römer wurde als Vertreter des Vereins zitiert und nicht als Privatperson. Von Vereinsseite bestand aber keine Legitimation. Der Privatmensch MR interessiert keine Sau, jedenfalls außerhalb von Köln.
Es ist Aufgabe der Deutschen bzw. der Europäischen Politik die Rahmenbedingung der Zusammenarbeit mit China auszuhandeln. Ein Sportverein, mit wirtschaftlichen Eigeninteressen, sollte sich um Dinge kümmern, in denen er eine Expertise besitzt, Sport bzw. Fußball. Dadurch können Werte des Fußballs vermittelt werden, die ansonsten in der „chinesischen Erziehung“ zu kurz kommen. Das wird jetzt von PL-Clubs oder Gladbach, Leipzig, München erledigt, halt ohne den FC.
Nützt es uns? Wohl kaum. Schadet es uns? Muss jeder selber beantworten. Ich, als Club, wäre in China geblieben und hätte mein Engagement an die aktuellen Gegebenheiten angepasst.
@ Ron, taktische und induvidielle Stärke ? Nur in Mannschaftssport ? Ich kenne da zumindest eine Sportart, in der sie der restlichen Welt überlegen sind. Und das liegt nicht nur an der Körpergröße.
Zitat von puchallo5 im Beitrag #538@ Ron, taktische und induvidielle Stärke ? Nur in Mannschaftssport ? Ich kenne da zumindest eine Sportart, in der sie der restlichen Welt überlegen sind. Und das liegt nicht nur an der Körpergröße.
@puchallo
Kopieren?
Sorry, ich habe das Gefühl wir verstehen uns miss. In Einzelsportarten kann man durch Selektion und dem notwendigen Talent auch einen Sportler an die Weltspitze bringen, selbst wenn im Hintergrund eine Diktatur steht. In Mannschaftssportarten wie z.B. Eishockey war die Sowjetunion lange und regelmäßig Zeit Weltspitze. Korrigiere mich, erfolgreicher war die Sowjetunion in Einzelsportarten. Wenn ich an China denke, fällt mir spontan kein Sport ein, außer Tischtennis. Da sind wir wieder bei Talent und viel Drill, der eine Diktatur kennzeichnet. Deshalb hilf mir bitte auf die Sprünge.
Weiß gar nicht warum man sich über MR so aufregt. Der Kerl ist ein Rechtsverdreher, die sind einfach so ............. Hat ja bei der letzten Wahl weiterhin genug Zuspruch erhalten ............ oder man hat die Taste Ja für Nein gehalten
Und der DFL geht es doch nur um das liebe Geld. Die interessieren sich in Frankfurt nen Scheiß für die persönlichen Belange der Menschen. Hauptsache die Boni stimmen ............. Wo Geld ist, ist auch Kriminalität, Korruption, Machtmissbrauch
Zitat von Topalovic im Beitrag #532Es geht hier nicht um die allgegenwärtige politische Korrektheit, sondern darum, dass China den Westen und seine Werte nicht respektiert und unter Anwendung aller noch so verwerflichen Mittel NUR den eigenen Vorteil im Blick hat.
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Da ist China aber keinesfalls alleine, da darf man dann auch keine Geschäfte mit Trumps Amerika machen oder mit Brasilien, Ungarn, Polen........
Da sehe ich aber fundamentale Unterschiede. China ist eine kommunistische Diktatur, die ihren Bürgern elementare Grundrechte vorenthält und willkürlich über deren Köpfe hinweg agiert. Eine Gewaltenteilung existiert nicht. Die KP im Zusammenspiel mit Militär, Geheimdienst und Staatspolizei ist der alleinige Machthaber.
Hingegen sind sie Regierungen und die Parlamente der von dir genannten Staaten allesamt demokratisch legitimiert. Das ist doch völlig unstrittig.
Zitat von puchallo5 im Beitrag #538@ Ron, taktische und induvidielle Stärke ? Nur in Mannschaftssport ? Ich kenne da zumindest eine Sportart, in der sie der restlichen Welt überlegen sind. Und das liegt nicht nur an der Körpergröße.
@puchallo
Kopieren?
Sorry, ich habe das Gefühl wir verstehen uns miss. In Einzelsportarten kann man durch Selektion und dem notwendigen Talent auch einen Sportler an die Weltspitze bringen, selbst wenn im Hintergrund eine Diktatur steht. In Mannschaftssportarten wie z.B. Eishockey war die Sowjetunion lange und regelmäßig Zeit Weltspitze. Korrigiere mich, erfolgreicher war die Sowjetunion in Einzelsportarten. Wenn ich an China denke, fällt mir spontan kein Sport ein, außer Tischtennis. Da sind wir wieder bei Talent und viel Drill, der eine Diktatur kennzeichnet. Deshalb hilf mir bitte auf die Sprünge.
Mit sportlichem Gruß Ron
Vor Jahren bin ich im Flieger nach Peking der chinesischen Volleyballnationalmannschaft begegnet. Das waren alles junge Riesen, die Mühe hatten, sich im Flugzeug zu bewegen, weitaus größer als ihre Landsleute. Mein erster Gedanke war : gut gemachte Klone.
China versucht seit langem, im Fußball Fuß zu fassen. Und sie blamieren sich dabei regelmäßig in den WM-Qualis gegen fußballerische Übernationen wie Syrien, Thailand oder Pakistan. Angesichts der schieren Anzahl an Chinesen sollte man meinen, dass Selektion und Drill irgendwann funktionieren. Ich hingegen bin der Auffassung, dass sie Fußball nicht drauf haben. Aber China nicht die erste Geige ? Das kann ein Xi Jinping natürlich nicht akzeptieren.
Ich erinnere an den peinlichen Versuch, eine chinesische U21 (?) in einer deutschen Regionalliga mitspielen zu lassen. Nach einem Spiel inklusive Abbruch wegen Protesten von Exil-Chinesen war das Experiment beendet.
Vor Jahren bin ich im Flieger nach Peking der chinesischen Volleyballnationalmannschaft begegnet. Das waren alles junge Riesen, die Mühe hatten, sich im Flugzeug zu bewegen, weitaus größer als ihre Landsleute. Mein erster Gedanke war : gut gemachte Klone.
China versucht seit langem, im Fußball Fuß zu fassen. Und sie blamieren sich dabei regelmäßig in den WM-Qualis gegen fußballerische Übernationen wie Syrien, Thailand oder Pakistan. Angesichts der schieren Anzahl an Chinesen sollte man meinen, dass Selektion und Drill irgendwann funktionieren. Ich hingegen bin der Auffassung, dass sie Fußball nicht drauf haben. Aber China nicht die erste Geige ? Das kann ein Xi Jinping natürlich nicht akzeptieren.
Ich erinnere an den peinlichen Versuch, eine chinesische U21 (?) in einer deutschen Regionalliga mitspielen zu lassen. Nach einem Spiel inklusive Abbruch wegen Protesten von Exil-Chinesen war das Experiment beendet.
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Syrien hat feine Fußballler, die einen sehr europäischen Stil pflegen. Leider haben sie bei der letzten WM die Qualifikation knapp verpasst, weil sie wegen des Bürgerkriegs alle Spiele auswärts bestreiten mussten. Die syrische U21 hat bei Weltmeisterschaften auch schon mal England geschlagen. Unvergessen Malik, der "König im Tor von Syrien".
Ich habe in den Neunzigern in Damaskus mal ein Länderspiel gegen die Sowjetunion gesehen. Damals noch mit Michalischenko und Aleinikov et al. Die Sowjets gewannen nur mit Mühe 2:0. Beim Verlassen des Stadions kam es zu einer sehr heikelen Situation, weil ein Flügel des Gittertores am Ausgang geschlossen war und von hinten Hunderte Fans nachdrängten. Dabei gab es einige Tote. Aufgrund meiner Größe konnte ich die Gefahr schon von Weitem erkennen und mich rechtzeitig auf die Seite des offenen Torflügels begeben und mich und drei andere Fans, die an mir hingen wie Putzerfische, retten. Das war wirklich knapp, sonst wäre ich wohl nicht hier.
Zitat von Topalovic im Beitrag #532Es geht hier nicht um die allgegenwärtige politische Korrektheit, sondern darum, dass China den Westen und seine Werte nicht respektiert und unter Anwendung aller noch so verwerflichen Mittel NUR den eigenen Vorteil im Blick hat.
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Da ist China aber keinesfalls alleine, da darf man dann auch keine Geschäfte mit Trumps Amerika machen oder mit Brasilien, Ungarn, Polen........
Da sehe ich aber fundamentale Unterschiede. China ist eine kommunistische Diktatur, die ihren Bürgern elementare Grundrechte vorenthält und willkürlich über deren Köpfe hinweg agiert. Eine Gewaltenteilung existiert nicht. Die KP im Zusammenspiel mit Militär, Geheimdienst und Staatspolizei ist der alleinige Machthaber.
Hingegen sind sie Regierungen und die Parlamente der von dir genannten Staaten allesamt demokratisch legitimiert. Das ist doch völlig unstrittig.
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Na ja, in den USA ist Trump Präsident geworden, ohne die Mehrheit der Wähler hinter sich zu haben. Nur wegen eines undemokratischen Wahlsystems.
Zwischenzeugnis für den neuen FC-Vorstand Finanziell auf Horstmanns Spuren?
Der neue Vorstand des 1. FC Köln ist nun seit mehr als drei Monaten im Amt. Wir nutzen die Winterpause, um einen Blick auf die wichtigsten Handlungsfelder zu werfen und zu analysieren, wo sich bereits etwas getan hat – und wo nicht. Der zweite Text beschäftigt sich mit den Finanzen. Zugegeben, eine ganz neue Situation ist es für den Präsidenten nicht. Denn schon einmal fand Werner Wolf den 1. FC Köln finanziell angeschlagen vor, als er die Zügel an der Vereinsspitze übernahm. Das war 2011, nachdem Wolfgang Overath spontan hingeschmissen hatte und Wolf als damaliger Verwaltungsratsvorsitzender interimsweise einspringen musste. Die aktuelle Situation unterscheidet sich leicht davon: Wolf ist seit rund 100 Tagen gewählter Präsident, die Finanzen sehen nicht ganz so dramatisch aus wie vor acht Jahren. Trotzdem klingeln im Umfeld bereits einige Alarmglocken. Wie ist das möglich?
Als Alexander Wehrle den FC-Mitgliedern im September die Zahlen aus dem Jahresbericht der Saison 2018/19 verkündete, war ihm der Stolz deutlich anzumerken: „Unser Ziel war der sofortige Wiederaufstieg. Hätten Sie mich vor der Saison gefragt, wäre ich mit der Zielerreichung Aufstieg auch bereit gewesen, einen kleinen Verlust zu akzeptieren. Aufstieg und positives Ergebnis in Liga 2 sind eine fantastische Leistung auf allen Ebenen” sagte der Geschäftsführer auf der Mitgliederversammlung. Zu den hohen Transferausgaben im Sommer 2019, denen kaum Einnahmen gegenüberstanden, fügte er hinzu: „Etablieren wir uns, lohnen sich die Investitionen. Wir könnten auch einen erneuten Abstieg verkraften.“ Seit der Mitgliederversammlung vergingen jetzt rund 100 Tage. In dieser Zeit tauschte der FC nicht nur hochrangiges Personal für viel Geld aus, sondern geriet auch in Abstiegsnähe. Im Zuge dessen sickerten auch aktuelle Zahlen in der Presse durch, die Wehrles schon damals zweifelhafte Mär vom finanzstarken 1. FC Köln weiter entkräfteten. Viele Fans fühlen sich daher inzwischen an die Ära von Wehrles Vorgänger Claus Horstmann erinnert – und das nicht ganz zu Unrecht...
Wie sich das in Zahlen ausdrückt, machte der in diesen Angelegenheiten gut informierte Express kürzlich bekannt: Insgesamt drohe dem effzeh im laufenden Geschäftsjahr 2019/20 einen Verlust von 20 Millionen Euro – auch wenn die Zahlen erst im nächsten Jahr von Vereinsseite genannt werden dürften. Bereits im vergangenen Winter habe Armin Veh gesagt, der Kader koste 53 Millionen Euro pro Saison, sei aber deutlich überbezahlt. Einen Kurswechsel schlug Veh jedoch nicht ein. Er wurde kaum einen teuren Spieler los, holte dafür aber viele dazu und stattete sie mit langfristigen Verträgen aus. Auf kostengünstige Leihspieler verzichtete er. Gemäß dem Express gab der Club seit Januar 2018 rund 50 Millionen Euro aus – alleine an Ablösesummen. Gehälter muss er schließlich auch noch bezahlen. Nicht nur für die Spieler, sondern auch für die leitenden Angestellten. Dort sollen aktuell Armin Veh (1,8 Mio. €), Horst Heldt (1,5 Mio.), Alexander Wehrle (1,1 Mio.), Achim Beierlorzer (1,5 Mio.), Markus Gisdol (1 Mio.) und Frank Aehlig (400.000 €) zu Buche schlagen. Ein Dementi des 1. FC Köln zu diesen Zahlen gab es nicht.
Dass der 1. FC Köln ins finanzielle Risiko für sportlichen Erfolg geht, ist eine frappierende Parallele zu den Horstmann-Jahren. Eine weitere ist die Verschleierung der schlechten Situation. Sprach Leki damals noch darüber, dass der Plan “nur aufgehen” müsse, sagte Alexander Wehrle etwas verklausulierter zu den Mitgliedern: “Etablieren wir uns, lohnen sich die Investitionen.” Obwohl er betonte, dass der Club auch einen erneuten Abstieg verkraften könne, ist der Umkehrschluss eindeutig: Bei einem Abstieg waren ein Großteil der Investitionen nutzlos. Auch Wehrles Gerede über das hohe Eigenkapital des Clubs, das dem effzeh die hohen Investitionen ermögliche, war eine Nebelkerze. Hohes Eigenkapital bedeutet unter anderem eine hohe Kreditwürdigkeit, aber kein Bankvermögen oder “anfassbares Geld”. Zur Liquidität, die über letzteres Aufschluss gäbe, verlor Wehrle in den letzten Monaten auch auf Anfrage kein Wort. Angesichts der unvorhergesehenen Ausgaben wie den Abfindungen für Armin Veh und Achim Beierlorzer stellt sich auch folgende Frage: Kann sich der effzeh alle regulär anfallenden Kosten noch leisten?
Angesichts der finanziellen Schwierigkeiten wiegt ein kürzlicher Verlust auf höchster Ebene umso schwerer: Mit Jürgen Sieger trat nicht nur der Vizepräsident zurück, sondern auch derjenige mit dem größten ökonomischen Sachverstand. Es war neben Werner Spinner vor allem Sieger, der die wirtschaftliche Gesundung des Clubs als Aufsichtsratsvorsitzender bis zu seinem Rauswurf 2016 vorantrieb. Weder Werner Wolf noch Eckhard Sauren können eine ähnliche wirtschaftliche Kompetenz aufweisen. Auf Siegers Wissen und Eigenschaften verzichten zu müssen, ist für den FC ein schwerer Schlag, von dem das Umfeld bislang kaum Notiz nimmt. Das gilt jedoch auch für die angespannte finanzielle Lage. Existenziell gefährdet ist der Club bislang zwar nicht. Doch ein erneuter Abstieg, das dürfte allen im Geißbockheim klar sein, würde den 1. FC Köln vor deutlich größere Schwierigkeiten stellen als der letzte. Werner Wolf wird daher entschlossener und überlegter vorgehen müssen als zu seiner Zeit im Verwaltungsrat, wenn er den Verein nicht in eine ähnliche Krise stürzen will. Denn trotz des bisherigen Verzichts auf “ultima ratio”-ähnliche Maßnahmen wie die Veräußerung von Transfer- oder gar Geschäftsanteilen: Die finanziellen Probleme des effzeh können kaum noch verschleiert werden. Auch wenn Wehrle dies kürzlich wieder versuchte. Dem Express sagte er zu möglichen Wintertransfers: “Wir sind voll handlungsfähig.” Kommt das jemandem bekannt vor? Ja? Richtig. Claus Horstmann sagte im Oktober 2011 dasselbe.
Warum wurde Sieger 2016 rausgeworfen, weiß das jemand?
Wehrle steht bei effzeh.com schon länger auf der Abschussliste, da scheinen noch ein paar Rechnungen offen zu sein. Was kann Wehrle für den Abstieg, hat Wehrle die ganzen 4-Jahresverträge mit den überhöhten Gehältern abgeschlossen? Nö, hat er nicht. Er kann aber nicht so gut mit den Ultras, deren Sprachrohr effzeh.com ist.
Und WENN Wehrle an den überhöhten Ausgaben eine Mitschuld trägt, wurden die nicht von den Gremien abgesegnet? Ich frag`ja nur, ich weiß es nämlich nicht.
Ich denke, kein Spodi kann Verträge abschließen, ohne unseren Finanzchef zu fragen. Wehrle muss einverstanden gewesen sein. Geht das schief, ist er auch verantwortlich.