Jupp, diese romantisch verklärte Zeit des Fußballs gibt es doch schon ewig nicht mehr und außer den Ultras stört sich auch keiner daran. Leverkusen und Wolfsburg sind uralte Werksvereine, mit dem Unterschied zu Schalke z.B. das deren Werk noch besteht und die Zeche xy längst geschlossen ist. Hopp hat viele Millionen in seinen Verein gesteckt, Millionen, die wir von einem M. Schumacher gerne genommen hätten (aber der wollte nicht) Das wir bankrottgehen, wenn wir nicht wirtschaften und die eine Finanzspritze erhalten, ja dem ist so, dies könnten unsere Werbepartner allerdings auch tuen. Dortmund finanzierte sich über die Aktien, Bayern hat Partner (Audi und Telekom pumpen allein je 400 Mio. in die Bayern) Schalke Gazprom (die sich für ihr Nord Stream 2 da Wohlwollen versprechen). Sky pumpt riesiges Geld in die Maschinerie, Geld ist genügend vorhanden, wenn auch nicht unbedingt im Internationalem Vergleich. Für unseren FC spielt der Faktor Internationaler Vergleich keine Rolle aber für die Bayern und Dortmunder ist dies unheimlich wichtig, da dies ihren Marktwert als Unternehmen darstellt. Dieses gedrehte Rad, ist nicht mehr zurück zu drehen (ob dies einer will oder nicht), die Ultras akzeptieren dies oder sie werden von der Bildfläche verschwinden. Chancengleichheit innerhalb der Vereine wird nur noch zu schaffen sein, wenn die 50+1 Regel fällt und jeder sich seinen Investor suchen kann. Wer da Glück hat, spielt oben mit und wer Pech hat wird zu Wuppertal bzw. Essen. Die Teuer bezahlte Karawane an Spielern zieht zum nächsten und beglückt in Tempeln des Sports, die bekloppte Anhängerschaft. Ob wir dies gut finden oder nicht, interessiert keine Socke und wenn der Brause Heini die ganzen Millionen in den Sand gesetzt hätte, dies hätte uns nur ein müdes Lächeln hervorgebracht. Jetzt besetzen die einen der Olymp Plätze wo wir armen Schlucker nicht mehr hinkommen und noch mehr Geld kommt zu Geld. (Der Teufel scheißt nicht auf einen kleinen Haufen). Dies ärgert uns und wir zeigen mit dem Finger und entrüsten uns. Wenn die sogenannten Fans einen Bus mit Frauen und Kindern mit Steinen bewerfen und dies mit Symbol Leipzig erklären als Rechtfertigung, und überhaupt die Polizei ist schuld, die hat es eskalieren lassen, dann könnte ich kotzen. Hopp hat wie jeder andere Respekt verdient, egal ob rot, weiß, schwarz oder scheckig, ob Hetero oder Schwul, ob aus Leipzig oder Gladbach.
Zitat von Westerwald-Jupp im Beitrag #323Der "Kern" ab von Hopp ist doch, und da können sich die Majorität der "Ultrafresser" und die Minorität der "Ultraversteher" vielleicht treffen, dass es keinen auch nur im Ansatz fairen Wettbewerb mehr gibt und die Schere immer weiter auseinander geht. Wenn alles "normal" läuft, wird selbst ein Mitglieder - und Zuschauergigant wie der FC nie wieder international spielen, egal wie tüchtig und kompetent die Führungskräfte des Vereins auch agieren. Das ist auch eine Form von Teilhabeausgrenzung!
Darüber lohnte es sich m.E. sich aufzuregen, egal ob nun als vermeintlich weltfremder "Traditionalist" oder pragmatischer "Realist", der alles nach dem Motto "watt willste maache? mehr oder minder kritiklos akzeptiert. Ich finde es gut, dass Teile der Fanszene sich nicht einfach abfinden und nur noch folkloristisches Beiwerk des Vermarktungsapparates sein wollen, auch wenn ihr Kampf bisweilen wie Don Quijottes Anrennen gegen Windmühlen anmuten mag. Ohne dieses Aufbegehren wären z.B. Spieltage noch mehr zerstückelt, die Anstoßzeiten noch fanunfreundlicher und die Stehplatzbereiche längst abgeschafft, das "Kulturgut" Fußball hätte sich noch weiter von seinen Wurzeln entfernt. Dass es auch hier Leute gibt, die z.B. allen Ernstes Stehränge abschaffen wollen, um "endlich Ruhe" vor den "Chaoten" zu haben, auch wenn die positive Fußballatmosphäre darunter leidet, lässt mich wirklich fassungslos zurück. Mtlw. gibt es organisierte Reisen von frustrierten englischen Fußballfans zum FC, BVB, Union und St. Pauli die sich nach so etwas wie Fußballkultur sehnen und von ihren Erfahrungen voller Verzückung in den Medien berichten.
Wer wie ich noch Zeiten atmosphärischer Tristesse erlebt hat, in denen der FC als Tabellensechster vor 8000 Leuten (darunter 200 mit Fanutensilien) Bundesligaheimspiele in einer 60.000-Mann Arena bestritten hat, der erkennt auch die positiven Seiten der vermeintlich ach so schlimmen Entwicklung. Übrigens hätte man zu diesen düsteren Zeiten über die heutige Diskussion, ob man in einem Fußballstadion jemanden "beleidigen" darf, nur unverständlich den Kopf geschüttelt. Es gab viel mehr Gewalt als heute, mehr Rassismus, der Anteil an rechts-gesinnten Gewalt-suchenden Dummbacken in den Kurven war viel höher. Da wurde nicht nur beleidigt, da gab's ohne Vorwarnung und ohne jegliche Hemmung auf die Fresse , aber reichlich und es hat niemanden, noch nicht mal die Polizei, wirklich gestört.
Es war also mitnichten so, dass - wie auch hier zu lesen - man heute nicht mehr mit seiner Familie ein Fußballspiel besuchen kann. Das konnte man früher noch viel weniger, da ging man aber auch nicht mit Frau und Kind ins Stadion, sondern mit seiner Fußball-affinen, außerhalb derselben belächelten, Peer-Group. Medial waren diese Zustände überhaupt kein Thema, da es nicht gesellschaftlich relevant war, weil sich alles in einem separierten Bereich abgespielt hat
Das ist heute alles ganz anders und die Entwicklung von einer kleinen, völlig autonomen und mithin auch unkontrollierbaren, aktiven Fanszene zu einer riesigen organisierten Fanszene hat hier einen großen Beitrag geleistet. Volle Stadien und tolle Stimmung nimmt man dann auch seitens der davon profitierenden Ehrenmänner gerne mit. Dass ein BL-Spiel, ja sogar ein Zweitligaspiel und ich wage zu behaupten in Köln sogar ein Drittligaspiel zu einem derartigen Massenevent, zu einem familientauglichen Faszinosum, werden konnte, ist doch weniger dem dargebotenen Sport an sich als vielmehr dem ganzen Spektakel drumherum zu verdanken, für das ganz wesentlich die organisierten Fans verantwortlich sind.
Noch ein anderer Aspekt verwundert mich bei der undifferenzierten Ablehnung der aktiven Fanszene, die weit mehr als nur die Ultrabewegung umfasst. Zur differenzierten Betrachtung gehört für mich auch, dass sich die übergroße Mehrheit dieser Szene zu humanistischen Werte bekennt, sich z.B. ganz entschieden auch gegen Rassismus positioniert. Das könnte man doch zumindest mit in die Bewertung einfließen lassen, finde ich, anstatt jede Gelegenheit, in denen einige Wenige Grenzen - auch des Protestes - überschreiten, als willkommenen Trigger dankend anzunehmen, um sich nur wieder seine verallgemeinernden Vorurteile bestätigen lassen zu können.
Gruß aus dem Westerwald!
Danke Jupp! Super Beitrag!
Diese ganze Hysterie um „political Correctness“ verzerrt imho doch die eigentlichen Verhältnisse von sogenannten Straftaten!
Zitat von Bacardi im Beitrag #327Jupp, diese romantisch verklärte Zeit des Fußballs gibt es doch schon ewig nicht mehr und außer den Ultras stört sich auch keiner daran. Leverkusen und Wolfsburg sind uralte Werksvereine, mit dem Unterschied zu Schalke z.B. das deren Werk noch besteht und die Zeche xy längst geschlossen ist. Hopp hat viele Millionen in seinen Verein gesteckt, Millionen, die wir von einem M. Schumacher gerne genommen hätten (aber der wollte nicht) Das wir bankrottgehen, wenn wir nicht wirtschaften und die eine Finanzspritze erhalten, ja dem ist so, dies könnten unsere Werbepartner allerdings auch tuen. Dortmund finanzierte sich über die Aktien, Bayern hat Partner (Audi und Telekom pumpen allein je 400 Mio. in die Bayern) Schalke Gazprom (die sich für ihr Nord Stream 2 da Wohlwollen versprechen). Sky pumpt riesiges Geld in die Maschinerie, Geld ist genügend vorhanden, wenn auch nicht unbedingt im Internationalem Vergleich. Für unseren FC spielt der Faktor Internationaler Vergleich keine Rolle aber für die Bayern und Dortmunder ist dies unheimlich wichtig, da dies ihren Marktwert als Unternehmen darstellt. Dieses gedrehte Rad, ist nicht mehr zurück zu drehen (ob dies einer will oder nicht), die Ultras akzeptieren dies oder sie werden von der Bildfläche verschwinden. Chancengleichheit innerhalb der Vereine wird nur noch zu schaffen sein, wenn die 50+1 Regel fällt und jeder sich seinen Investor suchen kann. Wer da Glück hat, spielt oben mit und wer Pech hat wird zu Wuppertal bzw. Essen. Die Teuer bezahlte Karawane an Spielern zieht zum nächsten und beglückt in Tempeln des Sports, die bekloppte Anhängerschaft. Ob wir dies gut finden oder nicht, interessiert keine Socke und wenn der Brause Heini die ganzen Millionen in den Sand gesetzt hätte, dies hätte uns nur ein müdes Lächeln hervorgebracht. Jetzt besetzen die einen der Olymp Plätze wo wir armen Schlucker nicht mehr hinkommen und noch mehr Geld kommt zu Geld. (Der Teufel scheißt nicht auf einen kleinen Haufen). Dies ärgert uns und wir zeigen mit dem Finger und entrüsten uns. Wenn die sogenannten Fans einen Bus mit Frauen und Kindern mit Steinen bewerfen und dies mit Symbol Leipzig erklären als Rechtfertigung, und überhaupt die Polizei ist schuld, die hat es eskalieren lassen, dann könnte ich kotzen. Hopp hat wie jeder andere Respekt verdient, egal ob rot, weiß, schwarz oder scheckig, ob Hetero oder Schwul, ob aus Leipzig oder Gladbach.
Du vermischst in deinem Beitrag viel zu viel!
Die 50+1 Regel und ihre damit verbundenen Probleme hat nichts mit wütenden Ultras bzw. Hooligans zu tun die Attentate begehen!
Was ich noch nicht so ganz kapiere: Was ist das ZIEL der Proteste? Dass solche Dinge in der ZUKUNFT nicht mehr passieren? Oder eine quasi "Rückabwicklung"?
@barcadi Ich möchte dir widersprechen. Ich bin kein Ultra und störe mich dennoch daran. Ich kenne eine Zeit, in der es Leverkusen und Wolfsburg in der Bundesliga nicht gab und die Bundesliga ebenfalls funktionierte. Ich bin kein Ultra, könnte aber gut damit leben, wenn diese Zeit eine Renaissance erleben würde. Dies gilt auch für die TSG und am stärksten für RB.
Die vier Genannten stehen für einen Kulturbruch, an dem ich mich störe, so sehr, dass ich mich aufrege. Alle vier vereint, dass die Entscheidungsgewalt darüber, wann, was, wo zu geschehen oder nicht zu geschehen hat, in den Händen von Vereinsexternen (Bayer/VW) oder in den Händen einzelner Personen liegt (Hopp/Mateschitz). Für mich steht dieses Gebaren in einem klaren Widerspruch, zu den Regeln, die sich der Fußball selbst gegeben hat.
Der Fußball war in Deutschland schon immer ein Sport des „einfachen“ Volkes. Seine Popularität verdankt er „Arbeitern“, die sich zur Ausübung zusammenschlossen. Dem damaligen Zeitgeist folgend in Vereinen. Damit liegt schon in der Wiege dieses Sports etwas Revolutionäres, und zwar im Wortsinne. Die Vereinigung und Organisation des „Proletariats“ wurde von den Herrschenden auch als potentielle Bedrohung und Hort der Unruhe empfunden. Nicht ganz zu Unrecht.
Vereine haben etwas Verbindendes, über den Sport hinaus. Ob große oder kleine Vereine, überall gilt, ein Mitglied gleich eine Stimme. Das ist urdemokratisch und wird von den Vieren konterkariert. Die Vorstände von Bayer oder VW entscheiden, ob die beiden „Vereine“ in der nächsten Saison noch Bundesliga spielen. Bei RB ist es Mateschitz. Die TSG mag sich auf dem Papier emanzipiert haben, eine Entwicklung gegen die Interessen von Hopp ist jedoch undenkbar.
Ich bin kein Ultra, aber diese Entwicklung stört mich. Meinem Gefühl für Gerechtigkeit wird massiv widersprochen, wenn man denkt, sich mit den Gegebenheit abzufinden, sei die einzige Lösung. Für mich wäre eine denkbare Lösung, sich die Frage zu stellen und eine konkrete Antwort darauf zu finden, welche Art des (Profi-)-Fußballs wollen wir in Deutschland/Europa. Einen Fußball, in der die enormen Gelder an ausgewählte, geschlossene Zirkel gehen? Oder will die Mehrheit einen „fairen“ Wettbewerb, in dem die Deutsche Meisterschaft ein Traum vieler sein darf?
Mich interessiert die CL überhaupt nicht mehr. Das war nicht immer so. Nur ist es, wie mit einer verflossenen Liebe. Irgendwann ist aus dem Auge, aus dem Sinn. Die Pläne der FIFA, UEFA und auch des DFB und der DFL drehen sich in erster Linie um Gewinnmaximierung. Das ist nach meinem Verständnis nicht der Spirit des Fußballs.
Der Spirit des Fußballs ist die Freude am Spiel, sowohl der Spieler selbst, als auch die der Zuschauer. Ohne Zuschauer würde es den Fußball in dieser Form nicht geben. Es gibt unzählige Sportarten in Deutschland, die genau daran zu knabbern haben. Ohne die Vier würde die Bundesliga mindestens genauso gut, wenn nicht besser dastehen. Mir fallen spontan mehrere Vereine ein, die ich liebend gerne statt der Vier sehen würde. Die Vermischung von diversen, widerlichen Tatbeständen mit den Aktionen am Wochenende halte ich für kontraproduktiv. Ich bin kein Ultra, aber so manche Mixtur regt mich mehr auf, als die Protestaktion. Das Wesen des Protestes ist Aufmerksamkeit. Dieses Primärziel wurde erreicht. Wenn es jetzt noch gelingt, die Diskussion weg von der Empörungshysterie, hin zu einer sachlichen Auseinandersetzung zu führen, dann ist dem Fußball geholfen.
Alles was dem Fußball hilft, hilft auch uns. Wir alle lieben den Fußball. Ohne Fußball kein FC. Ohne Gegner, ohne Schiedsrichter kein Fußball. Ohne die Vier ist Fußball für mich vorstellbar, erstrebenswert und dabei bin ich kein Ultra.
Wenn Regeln oder ihre Umsetzung dem Fußball schaden, ist Protest legitim und notwendig. Denn Regeln dienen dem Fußball, nicht den Vier. Die aktuellen Regeln verhindern nicht, dass es bei den Vier bleibt. Da sympathisiere ich mit einer Regeländerung und dabei bin ich kein Ultra.
Um mich nicht missverstanden zu werden, grundsätzlich habe ich nichts gegen Ultras. Denn die sind eine sehr heterogene Gruppe, die sich vereint haben. Genauso wie wir, oder der Verein 1.FC Köln. Analog, gibt es auch innerhalb der Ultras verschiedenen Ansichten und Strömungen. Hinzu kommt, dass es sich fast ausnahmslos um junge Männer handelt, die innerhalb dieser Szene eine enorme Gruppendynamik erfahren. Viele von denen, lernen dort zum ersten Mal Gesellschaft kennen und wie man sich in Gesellschaft verhält.
Ultras verdienen keine pauschale Vorverurteilung. Denn sie sind die „jeder andere“. Auch sie haben Respekt verdient, ihre Meinung ist genauso relevant, wie die der Vier. Wer die besseren Argumente auf seiner hat, ist erst nach deren Austausch zu entscheiden. Es geht bei dem Thema auch um Deutungshoheit. Dabei herrscht keine Gleichheit der Waffen. Die Vier haben Mittel, die veröffentlichte Meinung zeitweise zu manipulieren und über Bande auch die „Kontrollorgane des Fußballs“.
Die Ultras haben „nur“ die Möglichkeit die Öffentlichkeit auf direktem Wege zu erreichen. Zum Beispiel in dem man ein Plakat hochhält.
Zitat von Ron Dorfer im Beitrag #334@barcadi Ich möchte dir widersprechen. Ich bin kein Ultra und störe mich dennoch daran. Ich kenne eine Zeit, in der es Leverkusen und Wolfsburg in der Bundesliga nicht gab und die Bundesliga ebenfalls funktionierte. Ich bin kein Ultra, könnte aber gut damit leben, wenn diese Zeit eine Renaissance erleben würde. Dies gilt auch für die TSG und am stärksten für RB.
Die vier Genannten stehen für einen Kulturbruch, an dem ich mich störe, so sehr, dass ich mich aufrege. Alle vier vereint, dass die Entscheidungsgewalt darüber, wann, was, wo zu geschehen oder nicht zu geschehen hat, in den Händen von Vereinsexternen (Bayer/VW) oder in den Händen einzelner Personen liegt (Hopp/Mateschitz). Für mich steht dieses Gebaren in einem klaren Widerspruch, zu den Regeln, die sich der Fußball selbst gegeben hat.
Der Fußball war in Deutschland schon immer ein Sport des „einfachen“ Volkes. Seine Popularität verdankt er „Arbeitern“, die sich zur Ausübung zusammenschlossen. Dem damaligen Zeitgeist folgend in Vereinen. Damit liegt schon in der Wiege dieses Sports etwas Revolutionäres, und zwar im Wortsinne. Die Vereinigung und Organisation des „Proletariats“ wurde von den Herrschenden auch als potentielle Bedrohung und Hort der Unruhe empfunden. Nicht ganz zu Unrecht.
Vereine haben etwas Verbindendes, über den Sport hinaus. Ob große oder kleine Vereine, überall gilt, ein Mitglied gleich eine Stimme. Das ist urdemokratisch und wird von den Vieren konterkariert. Die Vorstände von Bayer oder VW entscheiden, ob die beiden „Vereine“ in der nächsten Saison noch Bundesliga spielen. Bei RB ist es Mateschitz. Die TSG mag sich auf dem Papier emanzipiert haben, eine Entwicklung gegen die Interessen von Hopp ist jedoch undenkbar.
Ich bin kein Ultra, aber diese Entwicklung stört mich. Meinem Gefühl für Gerechtigkeit wird massiv widersprochen, wenn man denkt, sich mit den Gegebenheit abzufinden, sei die einzige Lösung. Für mich wäre eine denkbare Lösung, sich die Frage zu stellen und eine konkrete Antwort darauf zu finden, welche Art des (Profi-)-Fußballs wollen wir in Deutschland/Europa. Einen Fußball, in der die enormen Gelder an ausgewählte, geschlossene Zirkel gehen? Oder will die Mehrheit einen „fairen“ Wettbewerb, in dem die Deutsche Meisterschaft ein Traum vieler sein darf?
Mich interessiert die CL überhaupt nicht mehr. Das war nicht immer so. Nur ist es, wie mit einer verflossenen Liebe. Irgendwann ist aus dem Auge, aus dem Sinn. Die Pläne der FIFA, UEFA und auch des DFB und der DFL drehen sich in erster Linie um Gewinnmaximierung. Das ist nach meinem Verständnis nicht der Spirit des Fußballs.
Der Spirit des Fußballs ist die Freude am Spiel, sowohl der Spieler selbst, als auch die der Zuschauer. Ohne Zuschauer würde es den Fußball in dieser Form nicht geben. Es gibt unzählige Sportarten in Deutschland, die genau daran zu knabbern haben. Ohne die Vier würde die Bundesliga mindestens genauso gut, wenn nicht besser dastehen. Mir fallen spontan mehrere Vereine ein, die ich liebend gerne statt der Vier sehen würde. Die Vermischung von diversen, widerlichen Tatbeständen mit den Aktionen am Wochenende halte ich für kontraproduktiv. Ich bin kein Ultra, aber so manche Mixtur regt mich mehr auf, als die Protestaktion. Das Wesen des Protestes ist Aufmerksamkeit. Dieses Primärziel wurde erreicht. Wenn es jetzt noch gelingt, die Diskussion weg von der Empörungshysterie, hin zu einer sachlichen Auseinandersetzung zu führen, dann ist dem Fußball geholfen.
Alles was dem Fußball hilft, hilft auch uns. Wir alle lieben den Fußball. Ohne Fußball kein FC. Ohne Gegner, ohne Schiedsrichter kein Fußball. Ohne die Vier ist Fußball für mich vorstellbar, erstrebenswert und dabei bin ich kein Ultra.
Wenn Regeln oder ihre Umsetzung dem Fußball schaden, ist Protest legitim und notwendig. Denn Regeln dienen dem Fußball, nicht den Vier. Die aktuellen Regeln verhindern nicht, dass es bei den Vier bleibt. Da sympathisiere ich mit einer Regeländerung und dabei bin ich kein Ultra.
Um mich nicht missverstanden zu werden, grundsätzlich habe ich nichts gegen Ultras. Denn die sind eine sehr heterogene Gruppe, die sich vereint haben. Genauso wie wir, oder der Verein 1.FC Köln. Analog, gibt es auch innerhalb der Ultras verschiedenen Ansichten und Strömungen. Hinzu kommt, dass es sich fast ausnahmslos um junge Männer handelt, die innerhalb dieser Szene eine enorme Gruppendynamik erfahren. Viele von denen, lernen dort zum ersten Mal Gesellschaft kennen und wie man sich in Gesellschaft verhält.
Ultras verdienen keine pauschale Vorverurteilung. Denn sie sind die „jeder andere“. Auch sie haben Respekt verdient, ihre Meinung ist genauso relevant, wie die der Vier. Wer die besseren Argumente auf seiner hat, ist erst nach deren Austausch zu entscheiden. Es geht bei dem Thema auch um Deutungshoheit. Dabei herrscht keine Gleichheit der Waffen. Die Vier haben Mittel, die veröffentlichte Meinung zeitweise zu manipulieren und über Bande auch die „Kontrollorgane des Fußballs“.
Die Ultras haben „nur“ die Möglichkeit die Öffentlichkeit auf direktem Wege zu erreichen. Zum Beispiel in dem man ein Plakat hochhält.
Hey @dorfer!
Du wandelst dich ja wie der FC!
Deine Beiträge sind ja teils wieder so gut wie zu deiner Anfangszeit hier!
Ron, dann musst Du sehr weit zurück gehen und zwar zur Gründung der Bundesliga. Hier wurde nämlich der Grundstein für Fußball unter Profi Bedingungen geschaffen. Wir in Form unseres Präsidenten habe da einen großen Anteil dran und sind auch zurecht stolz drauf. Die Werks Elf von Bayer Leverkusen gab es übrigens da schon und wenn ich mich nicht recht erinnere gab es ein Entscheidungsspiel zwischen denen und uns, welches uns erst in die Lage brachte Gründungsmitglied zu sein. Dieser Profi Fußball hat sich n der Zeit zu dem entwickelt wie wir ihn heute sehen. Du kannst nicht mehr den Vergleich heranziehen wie es zu Gründerzeiten des Fußballs herrschte, diese Arbeiter, die sich zusammengetan haben, sind heute Ich-AGs und Millionäre. Die Vereine keine Hinterzimmer mit gesponserten Flaschen Bier und Schnittchen. Diese romantische Verklärtheit findest Du nicht mal mehr in der Kreisklasse. Auch wenn es nicht den Anschein hat, ich habe überhaupt nichts gegen Ultras, im Gegenteil die haben meinen größten Respekt für viele Dinge, die im positiven in ihren Namen veranstaltet werden. Hier kann und darf es auch keine zwei Meinungen geben, allerdings werden auch immer wieder negative Dinge mit ihnen in Verbindung gebracht und hier gegen gilt mein Protest. Aus meiner Sicht lässt sich dieses Rad der Entwicklung, die der Fußball genommen hat (das sind Muli Unternehmen mit Milliarden Umsätzen tausenden von Arbeitsplätzen und noch mehr Nebenbetrieben, die nur leben, weil es die gibt. Ron, die lachen sich über die Forderungen der Ultras einen Ast oder glaubst Du, die ließen sich ihr Geschäft kaputt machen. Dies hat nichts mit Resignation zu tun oder ob ich diese Auswuchse akzeptiere, dass ist die Realität. Zerstückelung der Spiele wie sie in Spanien zum Beispiel sind, können noch beeinflusst werden. Kollektivstrafen (falls mal wieder einige wenige austicken) können beeinflusst werden, (sie sind aber nicht zu verhindern, wenn keinerlei Einsicht herrscht, die Dortmunder haben es ausgereizt) Pyro unter Kontrolle kann beeinflusst werden (obwohl ich hier noch nie ein Freund davon war) Einlasskontrollen, das Miteinander, übergreifende Ordner und Polizisten, dies kann alles beeinflusst werden und es liegt nur an uns selbst ob die Eskaltionsschraube weitergedreht wird oder nicht. Es dürfte jeden doch klar sein, wenn es sich nicht ändert, dann haben wir personalisierte Tickets, Gesichtsskanner und Sitzplätze. Dies alles kostet zusätzlich Mitarbeiter und zusätzlich Budget für die Vereine, dies hat zur Folge das die Ticketpreise höher gehen. Und wenn dann erst die Sportsbars wegen überhöhter Preise von Sky, DAZN, Amazone geschlossen sind wird es auch das Buli Ticket nicht mehr für 19 Euro zu haben sein, sondern 80 und mehr kosten. Die Jungs denken sie haben die Macht im Stadion und meinen einen Machtkampf austragen zu müssen, als Hüter der Fußballkultur oder aus welchen Gründen auch immer, einen Kampf den sie nicht gewinnen können und bei dem wir alle viel mehr verlieren als uns heute überhaupt klar ist.
@Barcadi Falls du Recht hast, wird dein skizziertes System eher früher, denn später implodieren. Da bin ich sicher. Denn es sind schon weit mächtigere System kollabiert, als die Organisationen des Fußballs. Beispielsweise war die DDR ein 40 Jahre fester Bestandteil der Weltkarte. Der dann frei werdende Raum wird mit Neuem gefüllt. Dabei werden die Fehler der Vergangenheit hoffentlich nicht wiederholt.
Ich bin sicher, wir sind uns deutlich näher, als es derzeit den Anschein hat.
nur weil es den Anschein hat nichts mehr beeinflussen zu können heißt das aber im Umkehrschluss nicht,dass sich dadurch pure Resignation breit machen MUSS!
nur weil es den Anschein hat nichts mehr beeinflussen zu können heißt das aber im Umkehrschluss nicht,dass sich dadurch pure Resignation breit machen MUSS!
So ist es aber der einfachste Weg. Alles als Gott gegeben hinnehmen. Ohne die Fan-Proteste (und das waren hauptsächlich die Ultras) gäbe es hier längst spanische Verhältnisse bei den Anstoßzeiten. Und Milliardäre im Dutzend. Und keine Stehplätze uswusf
nur weil es den Anschein hat nichts mehr beeinflussen zu können heißt das aber im Umkehrschluss nicht,dass sich dadurch pure Resignation breit machen MUSS!
So ist es aber der einfachste Weg. Alles als Gott gegeben hinnehmen. Ohne die Fan-Proteste (und das waren hauptsächlich die Ultras) gäbe es hier längst spanische Verhältnisse bei den Anstoßzeiten. Und Milliardäre im Dutzend. Und keine Stehplätze uswusf
Ich kann mich noch an die Stehplatzdiskussion erinnern ob die nicht in Gänze abgeschafft werden sollten......
Dank der Ultras und deren Beteiligung daran hat man darauf verzichtet.
Also kann nicht alles „unintelligent“ sein was der „Pöbel“ da von sich gibt.
@Ron Nur mal aus Interesse: Glaubst du, es gibt für die Zukunft irgendeine Lösung, um Bayers, VWs, Hoffenheims oder Bullen zu verhindern? Aus meiner Sicht ist dies nämlich schon verbaut, eben weil die o.g. zugelassen wurden. Und abschaffen kann man sie auch nicht
Es würde vielleicht nur einer GENAUEN Prüfung bedürfen um die nach DFL Statuten SO nicht mehr zuzulassen......
Aber das würde sich die DFL nicht mehr trauen denn erstens würden die sich damit selbst anklagen und zweitens mag ich gar nicht wissen wollen wieviel Geldhähne in den „Kellern“ geschlossen würden.
Zitat von dropkick murphy im Beitrag #346Es würde vielleicht nur einer GENAUEN Prüfung bedürfen um die nach DFL Statuten SO nicht mehr zuzulassen......
Aber das würde sich die DFL nicht mehr trauen denn erstens würden die sich damit selbst anklagen und zweitens mag ich gar nicht wissen wollen wieviel Geldhähne in den „Kellern“ geschlossen würden.
Naja die Frage wäre, mit welchem Recht Gleiches nicht mehr zugelassen werden würde. Und was dann in Extremfällen vor Gericht landet. Meiner Meinung nach lässt sich sowas nämlich JETZT kaum noch verhindern
Zitat von smokie im Beitrag #345@Ron Nur mal aus Interesse: Glaubst du, es gibt für die Zukunft irgendeine Lösung, um Bayers, VWs, Hoffenheims oder Bullen zu verhindern? Aus meiner Sicht ist dies nämlich schon verbaut, eben weil die o.g. zugelassen wurden. Und abschaffen kann man sie auch nicht
@smokie Mich freut, dass wir meiner Meinung nach zum Kern der Diskussion vordringen. Denn der liegt tatsächlich darin, wer den Fußball gestaltet und wer ihn gestalten sollte, bzw. wem gehört der Fußball. Die Antwort kann nur lauten, denjenigen die den Fußball lieben. Ich bin ziemlich sicher, dass die Vier, in ihrer jetzigen Form, nicht den Vorstellungen Kremers entsprechen. Ich habe jetzt keinen fertigen Plan in der Schublade, allerdings lautet meine Antwort auf deine Frage:"Ja!".
Du hast Recht, eine Modifikation innerhalb des Systems scheint verbaut. Daher denke ich, dass das System als Ganzes entweder angepasst wird oder durch ein neues System ersetzt wird. Die Bundesliga war ja auch eine neues System, mit Kinderkrankheiten. So bekäme man den notwendigen Spielraum. Die Vier können ja gerne versuchen, eine eigenständige Konkurrenz auf die Beine zu stellen.
@Ron Ich denke nicht, dass dies der Kern der Diskussion ist, weil ich es für ziemlich utopisch halte. Es wird kein neues Format geben, wenn die Bundesliga keinen Total-Crash erleidet. Und das wird in meinen Augen nicht passieren.