Zitat von Stralsunder im Beitrag #1883Ich kenne ihn nicht persönlich, aber Lukas Podolski ist für mich einer der intellektuell meistunterschätzen (Ex-)Fußballspieler in Deutschland. Ich würde mich freuen, wenn er eine Funktion beim FC, gerne leitend, übernähme.
Nicht zu vergessen: "Achtzig Prozent von euch und ich kraulen sich auch mal gern die Eier. Von daher ist alles gut".
Ein Ziel, wird immer wieder von mir verlangt, ein Ziel sollte ich haben. Mein Gott, muss ich da fragen, wo soll denn das hinführen? Christof Stählin
FC-Entscheidung: Ex-Trainer Schäfer kehrt nach acht Jahren in neuer Rolle zurück
Frank Schaefer kehrt nach acht Jahren zum 1. FC Köln zurück. Der frühere FC-Trainer unterstützt den FC künftig in neuer Rolle und ergänzt das Kompetenzteam Sport um Erich Rutemöller. Wie der Verein am Donnerstag mitteilte, wurde der nach dem Abgang von Jörg Jakobs vakante Posten des sportlichen Beraters neu besetzt. Der frühere Kölner Bundesliga-Coach Frank Schaefer (60) wird das Kompetenzteam Sport des Vereins ab sofort unterstützen und damit Erich Rutemöller (79) zur Seite stehen. Der langjährige Chefausbilder der deutschen Trainer-Gilde berät die FC-Verantwortlichen bereits seit 2019. Den neuen Mann lobte FC-Präsident Wolf in den höchsten Tönen: „Wir freuen uns sehr, dass unser Kompetenzteam Sport mit Frank Schaefer nun wieder ergänzt ist. Mehr als das, denn Frank Schaefer genießt nicht nur im Rheinland, sondern über die Grenzen hinaus hohes Ansehen für seine geleistete Arbeit auf all seinen Stationen, seine Expertise, die alle Bereiche des Fußballs umfasst und seine ruhige, sachliche Art.“
Köln hat einen neuen Vorstands-Berater! Frank Schaefer wird ab sofort neben Erich Rutemöller die FC-Bosse in sportlichen Fragen unterstützen. Schaefer ersetzt damit Jörg Jakobs, der maßgeblich für Kölns Fifa-Transfersperre verantwortlich war und vom Vorstand deshalb Mitte Februar entlassen worden war. Ein Vorstands-Berater kassierte beim FC bisher 70 000 Euro. Eine merkwürdige Entscheidung, dass Köln mitten im Abstiegskampf schon den nächsten Vorstands-Berater verpflichtet – obwohl längst noch nicht klar ist, wie es nach der Saison mit dem mehr als angeschlagenen Bosse-Trio um Präsident Werner Wolf weitergeht. Über Konsequenzen der Katastrophen-Saison scheint niemand so wirklich nachzudenken...
Die ganze Versagercombo (Keller, Kessler, Schultz, Vorstandstrio, Berater Rutemöller) wollen offenbar auch bei einem Abstieg so wie bisher weitermachen. Die Schuld für die sportliche Misere haben aus deren Sicht vermutlich nur die Spieler und die Stadt.
Kwasniok zum Einstand: "Ich will mit dem FC für Furore sorgen."
Schäfer ist ein Fachmann ohne wenn und aber. Vor allem der Jugendbereich kann vom ihm profitieren. Wenn man Rutenmöller weiter mit durchschleppen will, ist es höchste Zeit für einen Gegenpart.
Verheerende Ergebnisse bei Umfrage Wie beurteilst du die Arbeit des FC-Vorstands?
Die Zukunft des 1. FC Köln hängt am seidenen Faden. Ein Abstieg würde den Klub um Jahre zurückwerfen. Im Hintergrund bringen sich schon zahlreiche Personen in Stellung, die für einen Umbruch sorgen wollen. Doch was halten eigentlich die Fans vom aktiven Vorstand? Tabellenplatz 17, drohender Abstieg, schlechte Kaderzusammenstellung und eine Transfersperre – rund um den FC sieht es in der Saison 2023/24 und darüber hinaus nicht gut aus. Logisch, dass die Bosse in der Kritik stehen.
Große Mehrheit fordert neues Präsidium
Lukas Podolski liebäugelt mit einem Posten im Vorstand, schließt sogar nicht aus, Präsident zu werden. Ex-Spieler Matthias Scherz will auch in den Vorstand und Double-Held Dieter Prestin untermauerte zuletzt gegenüber dem Express: „Ich will Vize-Präsident Sport des 1. FC Köln werden.“ Doch was halten die Fans vom amtierenden Dreigestirn beim FC? Das Vorstandsteam mit Präsident Dr. Werner Wolf und den Vize-Präsidenten Eckhard Sauren sowie Dr. Carsten Wettich kommt bei einer Umfrage von Express so gar nicht gut weg. Unsere Redaktion wollte von den Lesern wissen: „Wie beurteilst du die Arbeit des Vorstands des 1. FC Köln um Wolf, Sauren und Wettich?“
Die Ergebnisse fallen aus Sicht des Vorstands verheerend aus! Bis Freitagmorgen hatten rund 6000 Fans abgestimmt. Nur magere fünf Prozent (290 Fans) sind mit der Arbeit des Trios zufrieden und stimmten für: „Die drei machen einen guten Job, ich habe vollstes Vertrauen. Sie sollten weitermachen.“ Die große Mehrheit fordert dagegen einen Neuanfang: „Ich bin nicht zufrieden, es fehlt die sportliche Kompetenz. Der FC braucht einen neuen Vorstand.“ Dieser Meinung sind 4300 Fans (72 Prozent aller Stimmen). Immerhin 1400 (23 Prozent) der Leser meinen, dass der Vorstand gar nicht so entscheidend sei: „Wer im Vorstand sitzt, ist letztlich egal – Manager und sportliche Führung sind entscheidend.“
Der Express konfrontierte das Team um Präsident Wolf mit den Ergebnissen der Umfrage und den Macht-Ansprüchen von Scherz, Poldi und Prestin, doch das Präsidium wollte sich aktuell nicht dazu äußern. Wie es rund um den 1. FC Köln weiter geht, werden die Wochen nach der Saison zeigen. Ein Abstieg würde die Situation für den amtierenden Vorstand nicht leichter machen.
Im Herbst 2024 wird ein neuer Mitgliederrat beim FC gewählt. Dieser muss dann ein Team finden, welches im Herbst 2025 bei der Mitgliederversammlung zur Präsidiumswahl antreten soll. Auch wenn die bisherigen Kandidaten um Prestin und Co. noch kein konkretes Konzept, wie man es besser machen könnte, präsentiert haben – der Wahlkampf hat längst begonnen …
Wir haben den kompetenten Berater Rutemöller, zudem hat Pentke seinen Vertrag verlängert. Der 1.FC Köln steht vor einer glänzenden Zukunft.
Im Ernst: Sollte ein Mann wie z.B. Struth bei uns Präsident werden, hätte ich den Eindruck, dass der FC auf einem guten Weg wäre. Ihm würde ich eine Professionalisierung des Clubs auf allen Ebenen zutrauen.
Steigen wir ab, haben Vorstand und Management schlecht gearbeitet und sollten ersetzt werden. Da der Mitgliederrat ein neues Präsidium suchen darf, habe ich keine großen Erwartungen. Dem 1.FC Köln ist wohl nicht mehr zu helfen. Wir haben uns im Mittelmaß eingerichtet
Das Präsidium möchte sich nicht zu der Umfrage äußern. Tja, was soll man auch dazu noch sagen, Einsicht ist da nicht zu erwarten. Die denken wahrscheinlich wie die 5 %. Lustig ist das alles nicht mehr, es macht mich nur noch aggressiv. Solche inkompetenten und arroganten Schwachköpfe
Entweder es sind einige handelnde (unfähige) Personen oder wir haben uns im Mittelmaß eingerichtet - allerorten Resignation.
Leider mit den falschen Schuldzuschreibungen. Die Ursache für das FC-Mittelmaß ist einfach, dass nahezu alle Strukturen dieses Vereins (mitgliedergeführt z.B.), das gesamte Umfeld dieses Vereins (Stadion, die bestenfalls drittklassigen Bedingungen usw.) und der Größenwahn der vergangenen Jahrzehnte (z.B. die fehlende Einsicht, dass man schlicht Ausbildungsverein ist, dass man Spieler groß machen muss und dann verkaufen, z.B. Gehälter wie die Großen für Spieler, die oft eher zweitklassig sind) dazu geführt haben, dass der FC auf dem level von Hamburg (beide Klubs), Hertha und anderen ambitionierten Zweitligisten ist. Augsburg, Freiburg, Mainz, auch Bochum sind uns voraus, teils enteilt. Bremen ist ähnlich schlecht, spielt aber eine gute Saison. Frankfurt, Wolfsburg ... sind eine Klasse besser als wir. Über die noch besseren schreibe ich nichts.
Zitat von Joganovic im Beitrag #1911Entweder es sind einige handelnde (unfähige) Personen oder wir haben uns im Mittelmaß eingerichtet - allerorten Resignation.
Leider mit den falschen Schuldzuschreibungen. Die Ursache für das FC-Mittelmaß ist einfach, dass nahezu alle Strukturen dieses Vereins (mitgliedergeführt z.B.), das gesamte Umfeld dieses Vereins (Stadion, die bestenfalls drittklassigen Bedingungen usw.) und der Größenwahn der vergangenen Jahrzehnte (z.B. die fehlende Einsicht, dass man schlicht Ausbildungsverein ist, dass man Spieler groß machen muss und dann verkaufen, z.B. Gehälter wie die Großen für Spieler, die oft eher zweitklassig sind) dazu geführt haben, dass der FC auf dem level von Hamburg (beide Klubs), Hertha und anderen ambitionierten Zweitligisten ist. Augsburg, Freiburg, Mainz, auch Bochum sind uns voraus, teils enteilt. Bremen ist ähnlich schlecht, spielt aber eine gute Saison. Frankfurt, Wolfsburg ... sind eine Klasse besser als wir. Über die noch besseren schreibe ich nichts.
Wem, wenn nicht den handelnden Personen (jetzt und Vorgänger), sind diese Versäumnisse denn zuzuschreiben? Wer, wenn nicht die handelnden Personen, könnte den Strukturen schaffen und Verbesserungen herbeiführen? Oder gehörst du zu den 5 % die dem aktuellen Vorstand einen guten Job attestieren (du verteidigst selbst die größten Pfeifen bis aufs Blut und alle anderen, die sich wagen Kritik zu äußern sind ahnungslos)?
Zitat von Joganovic im Beitrag #1911Entweder es sind einige handelnde (unfähige) Personen oder wir haben uns im Mittelmaß eingerichtet - allerorten Resignation.
Leider mit den falschen Schuldzuschreibungen. Die Ursache für das FC-Mittelmaß ist einfach, dass nahezu alle Strukturen dieses Vereins (mitgliedergeführt z.B.), das gesamte Umfeld dieses Vereins (Stadion, die bestenfalls drittklassigen Bedingungen usw.) und der Größenwahn der vergangenen Jahrzehnte (z.B. die fehlende Einsicht, dass man schlicht Ausbildungsverein ist, dass man Spieler groß machen muss und dann verkaufen, z.B. Gehälter wie die Großen für Spieler, die oft eher zweitklassig sind) dazu geführt haben, dass der FC auf dem level von Hamburg (beide Klubs), Hertha und anderen ambitionierten Zweitligisten ist. Augsburg, Freiburg, Mainz, auch Bochum sind uns voraus, teils enteilt. Bremen ist ähnlich schlecht, spielt aber eine gute Saison. Frankfurt, Wolfsburg ... sind eine Klasse besser als wir. Über die noch besseren schreibe ich nichts.
Wem, wenn nicht den handelnden Personen (jetzt und Vorgänger), sind diese Versäumnisse denn zuzuschreiben? Wer, wenn nicht die handelnden Personen, könnte den Strukturen schaffen und Verbesserungen herbeiführen? Oder gehörst du zu den 5 % die dem aktuellen Vorstand einen guten Job attestieren (du verteidigst selbst die größten Pfeifen bis aufs Blut und alle anderen, die sich wagen Kritik zu äußern sind ahnungslos)?
Mainz, Augsburg und Bochum (!!!) sind uns "einteilt". Sonst sind doch die Marktwerte bei tm.de die Referenz? Heute so, morgen so.
I have come here to chew bubblegum and kick ass... and I'm all out of bubblegum
Zitat von Stralsunder im Beitrag #1883Ich kenne ihn nicht persönlich, aber Lukas Podolski ist für mich einer der intellektuell meistunterschätzen (Ex-)Fußballspieler in Deutschland. Ich würde mich freuen, wenn er eine Funktion beim FC, gerne leitend, übernähme.
Nicht zu vergessen: "Achtzig Prozent von euch und ich kraulen sich auch mal gern die Eier. Von daher ist alles gut".
Mal im Ernst (und erstmal weg von den lustigen Eiern):
Ein altes und weit verbreitetes Klischee von Fußballspielern ist, dass sie etwas doof seien, ziemlich hohl in der Birne, sprachlich unbedarft und dass sie jenseits des Spielfeldes nichts auf die Reihe bekämen. Wer alles in den Beinen hat, kann ja wohl nichts im Kopf haben (und umgekehrt). Wahrscheinlich beim vielen Köpfen zu hart auf den Ball geprallt. Und so weiter. Tausendmal gehört. Wahrscheinlich war dieses Klischee früher sogar noch viel verbreiteter als heute. Denn längst gibt es ja auch diese "modernen" Fußballspieler, die brav lächelnd vor dem Mikro diese vorgestanzten Sätze aneinanderreihen, die ihnen in "Medienschulungen" andressiert wurden. Sieht smart aus, ist es aber häufig nicht, weil vielmals völlig inhaltslos, immer gleich und vorhersehbar. Langweilig, aber wenigstens flüssig. Und alle wollen der Mannschaft helfen. Auch das gibt es, aber Vorsicht: auch das kann schnell zum Klischee werden, das einen individuelle Besonderheiten übersehen lässt.
Man muss nicht lange suchen, um auf solche Klischees zu stoßen: Sie liegen griffbereit auf unseren Straßen und Plätzen herum, jeder kann sie an sich nehmen und weiter verwenden.
Poldi tauchte Ende 2003 sehr plötzlich und eruptiv auf der Bildfläche auf. Niemand kannte ihn, aber er machte schnell von sich reden. Einerseits durch seine tollen ersten Tore, aber auch als Typ schien er irgendwie auffällig und anders als viele andere. Je weniger man etwas oder jemanden kennt, desto selbstverständlicher greift man auf die bereitliegenden Klischees zurück, die wenigstens etwas von dem zu erfassen scheinen, was man nicht fassen kann (den neuen, noch unbekannten Menschen). Poldis Bild in der Öffentlichkeit stand relativ schnell fest: Er war der Straßenkicker aus Köln, der begeisternd Fußball spielte, aufsehenerregende Tore machte, aber "neben dem Platz" etwas unbedarft zu sein schien, der typische Fußballer eben: etwas blöd, aber mit Wumms und Zug zum Tor. Warum so viele, die ihn nicht kannten und nie mit ihm zu tun hatten, trotzdem so wenig Zweifel an diesem Zerrbild zuließen, hat wahrscheinlich viel mit seiner Redeweise zu tun. Seine Sprache klang nie intellektuell, aber auch nicht wie das weichgespülte Geplappere der jungen Fußballgeneration. Er war der sprichwörtliche "Kölsche Jung", der laut Brings seine Sprache auf der Straße gelernt hat und dem das Herz auf der Zunge liegt. So jemand kann doch wohl nicht intelligent sein? Oder gar klug? Man schien nicht auf das zu hören, was er sagte, sondern wie er es sagte, und das Wie traf nicht die gängige Vorstellung von Intelligenz (auch die natürlich ein Klischee). Legendär das erste Interview des ahnungslosen Achtzehnjährigen in Rostock, der auf eine Frage "Was hat denn heute gefehlt?" schlicht antwortete: "Der Sieg hat gefehlt, nä. Man will ja auch gewinnen, nä. Ist Scheiße so, nä?" Medienschaffende griffen zu, konservierten und pflegten das Klischee vom schlichten Poldi. Böhmermann zum Beispiel beförderte seine eigene Karriere, indem er sich jahrelang an Serien von Poldi-Parodien wie "Lukas' Tagebuch" versuchte und so von dessen Ruhm mitprofitierte. Viele schreiben Lukas noch heute Fußballersprüche zu, die er nie gesagt hat ("Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel"). Viele kleben noch heute fest am einmal gezimmerten Poldi-Bild ("Klimakleber" sind nix gegen diese Beharrlichkeit) und können sich selbst heute noch den Prinzen höchstens als "Maskottchen" oder "Werbeikone" vorstellen.
Dabei könnte man es heute längst besser wissen. Hätte es auch damals schon besser wissen können. Seit ich mich ein bisschen genauer mit ihm beschäftigt hatte (so ab etwa 2005-06) war ich ziemlich sicher, dass das öffentliche Poldi-Bild mit der Realität nicht viel zu tun hatte. Ich traf damals oft Leute, die sowas sagten wie: Also Poldi, ein toller Fußballer ist der ja schon, macht Spaß, ihm zuzuschauen, aber ne Geistesgröße ist der ja nicht gerade. Oder: Also mal ehrlich, so'n bisschen doof ist der doch schon, oder? Und natürlich durfte auch der Spruch mit der Kerze auf der Torte nicht fehlen. Ich machte mir dann immer einen Spaß daraus zu antworten: Nein, sehe ich anders, ich halte den sogar für ziemlich intelligent. Und dann schauten sie mich immer völlig entgeistert an, als hätte ich gerade gesagt, dass ich die Erde für eine Scheibe halte, und sagten sowas wie: Nicht dein Ernst jetzt? Doch, es war mein Ernst. Der Spaß, den ich mir machte, bestand aus den verwirrten Reaktionen solcher Leute, nicht aus meiner Aussage, die meinte ich ernst.
Es gab dafür auch gute Gründe. Seine Intelligenz war ja durchaus nicht verborgen. Man konnte sie entdecken. Man musste sich zum Beispiel nur einige Interviews von ihm anhören oder durchlesen. Natürlich hat er da keine intellektuellen Sprachkonstruktionen präsentiert, aber er ist oft sehr aufmerksam damit umgegangen, hat die Fallen, die in manchen Fangfragen steckten, schnell erkannt und ist klar, souverän und ein wenig spitzbübisch damit umgegangen. Mir fällt gerade wieder eine Situation ein, wo er Interviewer, die auf Probleme und Schwierigkeiten hinauswollen, blitzschnell entwaffnet:
Das war 2009, nach seiner Rückkehr nach Köln: Frage: Ihr Wechsel war kompliziert und hat sich lange hingezogen. Sie konnten die ganze Zeit davon ausgehen, dass Christoph Daum hier Ihr Trainer sein würde. Jetzt sind Sie hier, und er ist gar nicht mehr da... Poldi: Ich komm ja nicht wegen dem Trainer.
Natürlich gibt es auch Unsinn aus seinen Interviews, die zum Beispiel nach mehr als 90 Minuten Volldampf auf dem Platz geführt wurden. Aber die findest du von jedem Fußballer, unabhängig von seiner Intelligenz. Die findest du auch bei Schwimmern, die noch im Becken ihr gerade absolviertes Rennen analysieren sollen.
Wir haben ohnehin oft ein viel zu einseitiges und unvollständiges Bild von Intelligenz, denken bei diesem Begriff immer nur an Bücher, komplizierte Sprachkonstruktionen, Labore und Rechenmaschinen. Aber Intelligenz steckt in fast allem, was Menschen machen, kann nahezu überall besichtigt werden.
Und deshalb muss man Lukas auch nicht an Rechenmaschinen oder in Labore setzen, um etwas über seine Intelligenz zu erfahren, und schon gar nicht muss man sein Bücherwissen abprüfen. Man muss ihn nur auf dem Fußballfeld beobachten. Die Art, wie Lukas Fußball spielt, ist nicht möglich ohne eine sehr genaue räumliche Orientierung und räumliche Sensibilität, ohne schnelle Informationsverarbeitung, Reaktionsgeschwindigkeit und Flexibilität - und das alles sind nunmal zentrale Facetten von Intelligenz. Auch sein Fußballspiel ist deshalb Ausdruck seiner geistigen Ausstattung. Fußball spielt man nicht nur mit den Beinen, sondern auch mit dem Kopf. "Mit dem Kopf" meint dabei nicht nur, dass man den Ball ja auch mit dem Kopf ins Tor befördern kann, sondern auch alles, was "drin ist" im Kopf, nämlich nicht nur Mentalität, sondern ein ganzes Bündel von Begabungen und Kompetenzen, die gewöhnlich der Intelligenz zugerechnet werden. Und wenn dann einer kommt und fragt: Und wenn er jetzt NUR das kann (also nur Fußball) und nichts anderes, ist das dann schon intelligent? Was soll man dazu sagen? Das gibt es durchaus: Inselbegabungen, sehr spezifische Fähigkeiten in einzelnen abgegrenzten Feldern (und rundherum sonst nichts), aber soo häufig kommt das nicht vor (und schon gar nicht bei Poldi, der schon vielfach gezeigt hat, dass er viel mehr kann als "nur" Fußball spielen). Vielmehr gibt es zahlreiche unterschiedliche Facetten von Intelligenz, jeder Mensch hat sein spezifisches Profil auf diesen Facetten, jeder seine Stärken und Schwächen, sozusagen seine individuelle Intelligenzmischung. Zudem sind die meisten Facetten nicht unabhängig vom Generalfaktor, hängen also mehr oder weniger stark mit der allgemeinen Intelligenz zusammen.
Lukas scheint auf vielen dieser Facetten hoch auszuschlagen. Das gilt neben den oben genannten eher technischen Aspekten (räumliche Intelligenz etc) vor allem für zwei Formen, die von vielen Experten für immer wichtiger gehalten werden: emotionale Intelligenz und soziale Intelligenz. Gerade diese scheinen mir bei Poldi deutlich stärker ausgeprägt als bei vielen anderen Fußballspielern. Ich habe keine Zweifel, dass Poldi über eine sehr hohe emotionale Intelligenz verfügt, dafür gibt es auch zahlreiche Indikatoren: Er hat klare Ziele und auch Vorstellungen darüber, wie er diese Ziele erreichen kann, er weiß, was gut für ihn ist (z.B. nach Köln zurückkommen ;)), und versucht, diese Zustände auch aktiv herbeizuführen, er kann sich und andere motivieren, mit Rückschlägen umgehen und seine positive Grundstimmung dabei nicht verlieren (Resilienz nennt man das modisch), er ist neugierig, offen für Neues und probiert Dinge aus, die ihn interessieren (Musik, Modekollektionen, Geschäftdideen etc.) - die Liste könnte locker fortgesetzt werden. Auch wegen seiner emotionalen Intelligenz zieht ihn der Erfolg an und er den Erfolg.
Wobei ihm glücklicherweise Eigenschaften zu fehlen scheinen, die "Erfolgsmenschen" häufig so schwierig und unangenehm machen können (Narzissmus, Dominanz, Beratungsresistenz...). Dass er so schnell sein eigenes kleines Wirtschafts"imperium" aufbauen konnte, hat nicht nur mit finanziellen Voraussetzungen zu tun, mit dem Geld, dass er als Fußballer verdient hat, sondern verdankt sich auch diesen Eigenschaften. Er macht das alles nicht allein, sondern zusammen mit anderen, die er kennt, denen er vertraut und gegen deren Beratung er nicht resistent sein muss. Womit wir bei seiner sozialen Intelligenz wären.
Poldi ist sehr verbunden mit seiner Umgebung und seinen Mitmenschen. Er hat starke Wurzeln, ist stabil in seiner Liebe zur Familie, zur Heimat, zu Köln und zum FC verankert. Er hat auch keine Scheu, sich öffentlich zu seinen Lieben zu bekennen. Im Job hat er ein starkes Gespür für Klima und Stimmung im Team und kann auch aktiv und positiv auf diese Größen einwirken. Das ist es ja, was ihn bei den Menschen, die ihn persönlich (und nicht nur aus den Medien) kennen, so beliebt macht. Und das ist es, was auch der Bundestrainer wusste und auf das er immer bauen konnte. Statt nun diese besondere Begabung anzuerkennen und wertzuschätzen, ziehen es manche vor, ihn deswegen zu verspotten und sich stattdessen in Maskottchen-Witzchen zu ergehen. Manche insistieren ja sogar, er dürfe sich eigentlich gar nicht Weltmeister nennen, weil er nur ein Spiel absolviert hat und deshalb eigentlich zum Titel so gut wie nichts beigetragen habe. Löw sieht das sicher anders und er weiß warum.
Zudem hat er die einzigartige Fähigkeit, Konflikte zu entschärfen, indem er ihnen scheinbar unbedarft die Spitze nimmt und sie mit Humor in etwas Heiteres wendet. Ein typisches Beispiel dafür ist ja die legendäre Geschichte mit den gekraulten Eiern. Wie wichtig diese seltene Eigenschaft ist, zeigen leider die neuesten Geschichten um unsere Nachwuchsspieler nur zu gut. Unserem Führungspersonal, namentlich Berg und Keller, scheint ja selbst die leiseste Spur dieser Eigenschaft zu fehlen: Sie sind das Gegenteil von Poldi, sie verstehen sich prächtig darauf, Konflikte hochzueskalieren, jedes Talent zur Deeskalation scheint ihnen fremd.
Poldi ist also sicher nicht nicht intelligent. Er verfügt stattdessen über eine sehr glückliche und ungewöhnliche Mischung von Intelligenzkomponenren, die ihn geradezu dafür prädestinieren, als Führungskraft konstruktiv und produktiv zu wirken.
Ich würde aber sogar noch etwas weitergehen und sagen: Poldi ist nicht nur intelligent, er ist auch klug. Anlässlich des 300. Geburtstags, den wir in diesem Jahr begehen, sage ich es mal so: Er hat den Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Fußballer befinden sich trotz all ihres Ruhms und all ihres Reichtums oft auch in schwierigen Abhängigkeitsverhältnissen, sind umgeben von allerlei "Beratern", Einflüsterern und Stakeholdern, die allesamt versuchen, die jungen und unerfahrenen Spieler in ihrem Sinne zu beeinflussen. In einem solchen Netzwerk gefangen, ist es sehr schwierig, eine eigene Linie zu finden und sie dann auch noch durchzuhalten, sich an den eigenen Überzeugungen zu orientieren und zu tun, was man nach eigener Prüfung für richtig hält. Poldi hat auch dieses Problem mehrfach gemeistert. Keiner konnte verstehen, warum er 2008/09 von den großen Bayern ausgerechnet zum Fahrstuhlclub FC zurück wollte. Er war umringt von Leuten, die ihn vom Gegenteil überzeugen wollten. Er hat es trotzdem getan. Gegen alle Widerstände. Anderes Beispiel: Lange bevor etwa Hübers sich zu seinem eigenen Berater gemacht hat, hat Poldi sich von den üblichen Beratern getrennt und seinen besten Kumpel zu seinem Berater gemacht.
Ich höre hier mal auf und bitte um Entschuldigung, dass es etwas lang geworden ist. Aber das musste mal raus. Etwas mehr Poldi kann niemandem schaden. Auch und gerade nicht dem FC.
Ein Ziel, wird immer wieder von mir verlangt, ein Ziel sollte ich haben. Mein Gott, muss ich da fragen, wo soll denn das hinführen? Christof Stählin
Poldi möchte ich auf jeden Fall wieder beim FC sehen. Ob er Präsident kann, weiß ich nicht. Daran ist ja auch ein Wolfgang Overath gescheitert - und dem hatte ich das zugetraut.
Steigen wir ab, sollte es der FC mit einem neuen Präsidium und einem neuen Spodi versuchen. Poldi will ja noch bis 2025 in Polen kicken.
Zitat von Stralsunder im Beitrag #1883Ich kenne ihn nicht persönlich, aber Lukas Podolski ist für mich einer der intellektuell meistunterschätzen (Ex-)Fußballspieler in Deutschland. Ich würde mich freuen, wenn er eine Funktion beim FC, gerne leitend, übernähme.
Nicht zu vergessen: "Achtzig Prozent von euch und ich kraulen sich auch mal gern die Eier. Von daher ist alles gut".
Mal im Ernst:
Ein altes und weit verbreitetes Klischee von Fußballspielern ist, dass sie etwas doof seien, ziemlich hohl in der Birne, sprachlich unbedarft und dass sie jenseits des Spielfeldes nichts auf die Reihe bekämen. Wer alles in den Beinen hat, kann ja wohl nichts im Kopf haben (und umgekehrt). Wahrscheinlich beim vielen Köpfen zu hart auf den Ball geprallt. Und so weiter. Tausendmal gehört. Wahrscheinlich war dieses Klischee früher sogar noch viel verbreiteter als heute. Denn längst gibt es ja auch diese "modernen" Fußballspieler, die brav lächelnd vor dem Mikro diese vorgestanzten Sätze aneinanderreihen, die ihnen in "Medienschulungen" andressiert wurden. Sieht klug aus, ist es aber häufig nicht, weil vielmals völlig inhaltslos, immer gleich und vorhersehbar. Langweilig, aber wenigstens flüssig. Und alle wollen der Mannschaft helfen. Auch das gibt es, aber Vorsicht: auch das kann schnell zum Klischee werden, das einen individuelle Besonderheiten übersehen lässt.
Man muss nicht lange suchen, um auf solche Klischees zu stoßen: Sie liegen griffbereit auf unseren Straßen und Plätzen herum, jeder kann sie an sich nehmen und weiter verwenden.
Poldi tauchte Ende 2003 sehr plötzlich und eruptiv auf der Bildfläche auf. Niemand kannte ihn, aber er machte schnell von sich reden. Einerseits durch seine tollen ersten Tore, aber auch als Typ schien er irgendwie auffällig und anders als viele andere. Je weniger man etwas oder jemanden kennt, desto selbstverständlicher greift man auf die bereitliegenden Klischees zurück, die wenigstens etwas von dem zu erfassen scheinen, was man nicht fassen kann (den neuen, noch unbekannten Menschen). Poldis Bild in der Öffentlichkeit stand relativ schnell fest: Er war der Straßenkicker aus Köln, der begeisternd Fußball spielte, aufsehenerregende Tore machte, aber "neben dem Platz" etwas unbedarft zu sein schien, der typische Fußballer eben: etwas blöd, aber mit Wumms und Zug zum Tor. Warum so viele, die ihn nicht kannten und nie mit ihm zu tun hatten, trotzdem so wenig Zweifel an diesem Zerrbild zuließen, hat wahrscheinlich viel mit seiner Redeweise zu tun. Seine Sprache klang nie intellektuell, aber auch nicht wie das weichgespülte Geplappere der jungen Fußballgeneration. Er war der sprichwörtliche "Kölsche Jung", der laut Brings seine Sprache auf der Straße gelernt hat und dem das Herz auf der Zunge liegt. So jemand kann doch wohl nicht intelligent sein? Oder gar klug? Man schien nicht auf das zu hören, was er sagte, sondern wie er es sagte, und das Wie traf nicht die gängige Vorstellung von Intelligenz (auch das natürlich ein Klischee). Legendär das erste Interview des ahnungslosen Achtzehnjährigen in Rostock, der auf eine Frage "Was hat denn heute gefehlt?" schlicht antwortete: "Der Sieg hat gefehlt, nä. Man will ja auch gewinnen, nä. Ist Scheiße so, nä?" Medienschaffende griffen zu, konservierten und pflegten das Klischee vom schlichten Poldi. Böhmermann zum Beispiel beförderte seine eigene Karriere, indem er sich jahrelang an Serien von Poldi-Parodien wie "Lukas' Tagebuch" versuchte und so von dessen Ruhm profitierte. Viele schreiben Lukas noch heute Fußballersprüche zu, die er nie gesagt hat ("Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel"). Viele kleben noch heute fest am einmal gezimmerten Poldi-Bild ("Klimakleber" sind nix gegen diese Beharrlichkeit) und können sich selbst heute noch den Prinzen höchstens als "Maskottchen" oder "Werbeikone" vorstellen.
Dabei könnte man es heute längst besser wissen. Hätte es auch damals schon besser wissen können. Seit ich mich ein bisschen genauer mit ihm beschäftigt hatte (so ab etwa 2005-06) war ich ziemlich sicher, dass das öffentliche Poldi-Bild mit der Realität nicht viel zu tun hatte. Ich traf damals oft Leute, die sowas sagten wie: Also Poldi, ein toller Fußballer ist der ja schon, macht Spaß, ihm zuzuschauen, aber ne Geistesgröße ist der ja nicht gerade. Oder: Also mal ehrlich, so'n bisschen doof ist der doch schon, oder? Und natürlich durfte auch der Spruch mit der Kerze auf der Torte nicht fehlen. Ich machte mir dann immer einen Spaß daraus zu antworten: Nein, sehe ich anders, ich halte den sogar für ziemlich intelligent. Und dann schauten sie mich immer völlig entgeistert an, als hätte ich gerade gesagt, dass ich die Erde für eine Scheibe halte, und sagten sowas wie: Nicht dein Ernst jetzt? Doch, es war mein Ernst. Der Spaß, den ich mir machte, bestand aus den verwirrten Reaktionen solcher Leute, nicht aus meiner Aussage, die meinte ich ernst.
Es gab dafür auch gute Gründe. Seine Intelligenz war ja durchaus nicht verborgen. Man könnte sie entdecken. Man musste sich zum Beispiel nur einige Interviews von ihm anhören oder durchlesen. Natürlich hat er da keine intellektuellen Sprachkonstruktionen präsentiert, aber er ist oft sehr aufmerksam damit umgegangen, hat die Fallen, die in manchen Fangfragen steckten, schnell erkannt und ist klar, souverän und ein wenig spitzbübisch damit umgegangen. Mir fällt gerade wieder eine Situation ein, wo er Interviewer, die auf Probleme und Schwierigkeiten hinauswollen, blitzschnell entwaffnet:
Das war 2009, nach seiner Rückkehr nach Köln: Frage: Ihr Wechsel war kompliziert und hat sich lange hingezogen. Sie konnten die ganze Zeit davon ausgehen, dass Christoph Daum hier Ihr Trainer sein würde. Jetzt sind Sie hier, und er ist gar nicht mehr da... Poldi: Ich komm ja nicht wegen dem Trainer.
Natürlich gibt es auch Unsinn aus seinen Interviews, die zum Beispiel nach mehr als 90 Minuten Volldampf auf dem Platz geführt wurden. Aber die findest du von jedem Fußballer, unabhängig von seiner Intelligenz. Die findest du auch bei Schwimmern, die noch im Becken ihr gerade absolviertes Rennen analysieren sollen.
Wir haben ohnehin oft ein viel zu einseitiges und unvollständiges Bild von Intelligenz, denken bei diesem Begriff immer nur an Bücher, komplizierte Sprachkonstruktionen, Labore und Rechenmaschinen. Aber Intelligenz steckt in fast allem, was Menschen machen, kann nahezu überall besichtigt werden.
Und deshalb muss man Lukas auch nicht an Rechenmaschinen oder in Labore setzen, um etwas über seine Intelligenz zu erfahren, und schon gar nicht muss man sein Bücherwissen abprüfen. Man muss ihn nur auf dem Fußballfeld beobachten. Die Art, wie Lukas Fußball spielt, ist nicht möglich ohne eine sehr genaue räumliche Orientierung und räumliche Sensibilität, ohne schnelle Informationsverarbeitung, Reaktionsgeschwindigkeit und Flexibilität - und das alles sind nunmal zentrale Facetten von Intelligenz. Auch sein Fußballspiel ist deshalb Ausdruck seiner geistigen Ausstattung. Fußball spielt man nicht nur mit den Beinen, sondern auch mit dem Kopf. "Mit dem Kopf" meint dabei nicht nur, dass man den Ball ja auch mit dem Kopf ins Tor befördern kann, sondern auch alles, was "drin ist" im Kopf, nämlich nicht nur Mentalität, sondern ein ganzes Bündel von Begabungen und Kompetenzen, die gewöhnlich der Intelligenz zugerechnet werden. Und wenn dann einer kommt und fragt: Und wenn er jetzt NUR das kann (also nur Fußball) und nichts anderes, ist das dann schon intelligent? Was soll man dazu sagen? Das gibt es durchaus: Inselbegabungen, sehr spezifische Fähigkeiten in einzelnen abgegrenzten Feldern (und rundherum sonst nichts), aber soo häufig kommt das nicht vor (und schon gar nicht bei Poldi, der schon vielfach gezeigt hat, dass er viel mehr kann als "nur" Fußball spielen). Vielmehr gibt es zahlreiche unterschiedliche Facetten von Intelligenz, jeder Mensch hat sein spezifisches Profil auf diesen Facetten, jeder seine Stärken und Schwächen, sozusagen seine individuelle Intelligenzmischung. Zudem sind die meisten Facetten nicht unabhängig vom Generalfaktor, hängen also mehr oder weniger stark mit der allgemeinen Intelligenz zusammen. Lukas scheint auf vielen dieser Facetten hoch auszuschlagen. Das gilt neben den oben genannten eher technischen Aspekten (räumliche Intelligenz etc) vor allem für zwei Formen, die von vielen Experten für immer wichtiger gehalten werden: emotionale Intelligenz und soziale Intelligenz. Gerade diese scheinen mir bei Poldi deutlich stärker ausgeprägt als bei vielen anderen Fußballspielern. Ich habe keine Zweifel, dass Poldi über eine sehr hohe emotionale Intelligenz verfügt, dafür gibt es auch zahlreiche Indikatoren: Er hat klare Ziele und auch Vorstellungen darüber, wie er diese Ziele erreichen kann, er weiß, was gut für ihn ist (z.B. nach Köln zurückkommen ;)), und versucht, diese Zustände auch aktiv herbeizuführen, er kann sich und andere motivieren, mit Rückschlägen umgehen und seine positive Grundstimmung dabei nicht verlieren (Resilienz nennt man das modischerweise), er ist neugierig, offen für Neues und probiert Dinge aus, die ihn interessieren (Musik, Modekollektionen, Geschäftdideen etc.) - die Liste könnte locker fortgesetzt werden. Auch wegen seiner emotionalen Intelligenz zieht ihn der Erfolg an und er den Erfolg.
Wobei ihm glücklicherweise Eigenschaften zu fehlen scheinen, die "Erfolgsmenschen" häufig so schwierig und unangenehm machen können (Narzissmus, Dominanz, Beratungsresistenz...). Dass er so schnell sein eigenes kleines Wirtschafts"imperium" aufbauen konnte, hat nicht nur mit finanziellen Voraussetzungen zu tun, mit dem Geld, dass er als Fußballer verdient hat, sondern verdankt sich auch diesen Eigenschaften. Er macht das alles nicht allein, sondern zusammen mit anderen, die er kennt, denen er vertraut und gegen deren Beratung er nicht resistent sein muss. Womit wir bei seiner sozialen Intelligenz wären.
Poldi ist sehr verbunden mit seiner Umgebung und seinen Mitmenschen. Er hat starke Wurzeln, ist fest in seiner Liebe zur Familie, zur Heimat, zu Köln und zum FC verankert. Er hat auch keine Scheu, sich öffentlich zu seinen Lieben zu bekennen. Im Job hat er ein starkes Gespür für Klima und Stimmung im Team und kann auch aktiv und positiv auf diese Größen einwirken. Das ist es ja, was ihn bei den Menschen, die ihn persönlich (und nicht nur aus den Medien) kennen, so beliebt macht. Und das ist es, was auch der Bundestrainer wusste und auf das er immer bauen konnte. Statt nun diese besondere Begabung anzuerkennen und wertzuschätzen, ziehen es manche vor, ihn deswegen zu verspotten und sich stattdessen in Maskottchen-Witzchen zu ergehen. Manche insistieren ja sogar, er dürfe sich eigentlich gar nicht Weltmeister nennen, weil er nur ein Spiel absolviert hat und deshalb eigentlich zum Titel so gut wie nichts beigetragen habe. Löw sieht das sicher anders und er weiß warum.
Zudem hat er die einzigartige Fähigkeit, Konflikte zu entschärfen, indem er ihnen scheinbar unbedarft die Spitze nimmt und sie mit Humor in etwas Heiteres wendet. Ein typisches Beispiel dafür ist ja die legendäre Geschichte mit den gekraulten Eiern. Wie wichtig diese seltene Eigenschaft ist, zeigen ja leider die neuesten Geschichten um unsere Nachwuchsspieler nur zu gut. Unserem Führungspersonal, namentlich Berg und Keller, scheint ja selbst die leiseste Spur dieser Eigenschaft zu fehlen: Sie sind das Gegenteil von Poldi, sie verstehen sich prächtig darauf, Konflikte hochzueskalieren, jedes Talent zur Deeskalation scheint ihnen fremd.
Poldi ist also sicher nicht nicht intelligent. Er verfügt stattdessen über eine sehr glückliche und ungewöhnliche Mischung von Intelligenzkomponenren, die ihn geradezu dafür prädestinieren, als Führungskraft konstruktiv und produktiv zu wirken.
Ich würde aber sogar noch etwas weitergehen und sagen: Poldi ist nicht nur intelligent, er ist auch klug. Anlässlich des 300. Geburtstags, den wir in diesem Jahr begehen, sage ich es mal so: Er hat den Mut, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Fußballer befinden sich trotz all ihres Ruhms und all ihres Reichtums oft auch in schwierigen Abhängigkeitsverhältnissen, sind umgeben von allerlei "Beratern", Einflüsterern und Stakeholdern, die allesamt versuchen, die jungen und unerfahrenen Spieler in ihrem Sinne zu beeinflussen. In einem solchen Netzwerk gefangen, ist es sehr schwierig, eine eigene Linie zu finden und sie dann auch noch durchzuhalten, sich an den eigenen Überzeugungen zu orientieren und zu tun, was man nach eigener Prüfung für richtig hält. Poldi hat auch dieses Problem mehrfach gemeistert. Keiner konnte verstehen, warum er 2008/09 von den großen Bayern ausgerechnet zum Fahrstuhlclub FC zurück wollte. Er war umringt von Leuten, die ihn vom Gegenteil überzeugen wollten. Er hat es trotzdem getan. Gegen alle Widerstände. Anderes Beispiel: Lange bevor etwa Hübers sich zu seinem eigenen Berater gemacht hat, hat Poldi sich von den üblichen Beratern getrennt und seinen besten Kumpel zu seinem Berater gemacht.
Ich höre hier mal auf und bitte um Entschuldigung, dass es etwas lang geworden ist. Aber das musste mal raus. Etwas mehr Poldi kann niemandem schaden.
Trotz Fehlern & Fan-Wut Kölns Absturz-Bosse planen ihre Zweitliga-Zukunft
Sie wollen es scheinbar wirklich durchziehen... Köln steht spätestens nach der Peinlich-Pleite gegen Darmstadt (0:2) vor dem schlimmsten Abstieg der Klub-Geschichte. Die Mannschaft wird auseinanderbrechen. Die Fans fordern einen kompletten Neustart auf der Chef-Etage. Aber die Absturz-Bosse (gewählt bis 2025) planen schon jetzt ihre Zweitliga-Zukunft. Nach BILD-Infos wollen sowohl Präsident Wolf und seine Vorstands-Vizes Sauren und Wettich im Abstiegsfall im Amt bleiben, als auch Sportboss Christian Keller. Die Verantwortlichen haben das intern bereits signalisiert. Einen Rücktritt schließen sie trotz aller Fehler weiterhin aus.
Mehr noch: Erst letzte Woche holte sich Wolf mit Frank Schaefer einen neuen sportlichen Berater ins Boot. Dazu will der Vorstand den Mitgliedern auf einem Stammtisch Mitte Juni u.a. die Erfolge des eigenen Matchplans präsentieren. Fast schon paradox angesichts des drohenden Abstiegs und der damit verbundenen Einbußen von rund 50 Millionen Euro. Fakt: Vorstand und Sportchef stehen nach zwei gemeinsamen Jahren vor einem Scherbenhaufen. Ihre Fehlerliste ist lang. Die Namen – die ihr FC beim Absturz verlor und nie ersetzen konnte – sind mit Modeste, Hector, Skhiri und Baumgart mehr als prominent.
Während der Vorstand sich in Themen wie der Digitalisierung, Internationalisierung und Wertefindung verlor, war Keller der Spar-Auftrag seiner Bosse wichtiger als die sportliche Wettbewerbsfähigkeit der Mannschaft. So wurde der FC zwar saniert, die Mannschaft aber kaputt und der Verein Richtung Zweitklassigkeit gewirtschaftet. Konsequenzen? Nicht geplant! Und trotzdem nicht ausgeschlossen. Denn die Absturz-Bosse haben ihre Zukunftsrechnung ohne die Fans und Mitglieder gemacht. Die sind auf dem Baum. Nicht nur im Stadion gab es massive „Keller-raus“-Rufe. In den sozialen Netzwerken und Foren laufen sie Sturm gegen die Bosse und wollen deren Rücktritte oder Absetzungen erzwingen. Denkbar wären diese. Keller wäre nicht das erste Opfer, dass der FC-Vorstand vorschiebt, wenn es um die eigene Macht geht.
Ich bin sicher, dass es die gibt und dass man die auch finden kann. Unter ehemaligen Spielern gibt es bestimmt viele, die das gerne wollen würden, aber vor denen uns irgendjemand bewahren möge (damit uns nicht immer wieder das Gleiche passiert). Aber es gibt bestimmt auch vereinzelte, denen man das zutrauen kann. Die müssten dann aber auch das Zeug zum Kölner Rolfes haben. Da fällt mir gerade ein: Muss denn der Thomas Broich sich unbedingt um den Dortmunder Nachwuchs kümmern?
Ein Ziel, wird immer wieder von mir verlangt, ein Ziel sollte ich haben. Mein Gott, muss ich da fragen, wo soll denn das hinführen? Christof Stählin
Ob Ex-Spieler von uns oder von einem andere Verein ist letztlich egal. Es gibt auch gute SpoDis ohne Profi-Vergangenheit. Und genügend Flachpfeifen mit ...
Zitat von Heupääd im Beitrag #1918Trotz Fehlern & Fan-Wut Kölns Absturz-Bosse planen ihre Zweitliga-Zukunft
Sie wollen es scheinbar wirklich durchziehen... Köln steht spätestens nach der Peinlich-Pleite gegen Darmstadt (0:2) vor dem schlimmsten Abstieg der Klub-Geschichte. Die Mannschaft wird auseinanderbrechen. Die Fans fordern einen kompletten Neustart auf der Chef-Etage. Aber die Absturz-Bosse (gewählt bis 2025) planen schon jetzt ihre Zweitliga-Zukunft. Nach BILD-Infos wollen sowohl Präsident Wolf und seine Vorstands-Vizes Sauren und Wettich im Abstiegsfall im Amt bleiben, als auch Sportboss Christian Keller. Die Verantwortlichen haben das intern bereits signalisiert. Einen Rücktritt schließen sie trotz aller Fehler weiterhin aus.
Mehr noch: Erst letzte Woche holte sich Wolf mit Frank Schaefer einen neuen sportlichen Berater ins Boot. Dazu will der Vorstand den Mitgliedern auf einem Stammtisch Mitte Juni u.a. die Erfolge des eigenen Matchplans präsentieren. Fast schon paradox angesichts des drohenden Abstiegs und der damit verbundenen Einbußen von rund 50 Millionen Euro. Fakt: Vorstand und Sportchef stehen nach zwei gemeinsamen Jahren vor einem Scherbenhaufen. Ihre Fehlerliste ist lang. Die Namen – die ihr FC beim Absturz verlor und nie ersetzen konnte – sind mit Modeste, Hector, Skhiri und Baumgart mehr als prominent.
Während der Vorstand sich in Themen wie der Digitalisierung, Internationalisierung und Wertefindung verlor, war Keller der Spar-Auftrag seiner Bosse wichtiger als die sportliche Wettbewerbsfähigkeit der Mannschaft. So wurde der FC zwar saniert, die Mannschaft aber kaputt und der Verein Richtung Zweitklassigkeit gewirtschaftet. Konsequenzen? Nicht geplant! Und trotzdem nicht ausgeschlossen. Denn die Absturz-Bosse haben ihre Zukunftsrechnung ohne die Fans und Mitglieder gemacht. Die sind auf dem Baum. Nicht nur im Stadion gab es massive „Keller-raus“-Rufe. In den sozialen Netzwerken und Foren laufen sie Sturm gegen die Bosse und wollen deren Rücktritte oder Absetzungen erzwingen. Denkbar wären diese. Keller wäre nicht das erste Opfer, dass der FC-Vorstand vorschiebt, wenn es um die eigene Macht geht.
Zitat von M. Lee im Beitrag #1921Ob Ex-Spieler von uns oder von einem andere Verein ist letztlich egal. Es gibt auch gute SpoDis ohne Profi-Vergangenheit. Und genügend Flachpfeifen mit ...
Bei solchen Aussichten hoffe ich das die ersten 2 bis 3 Heimspiele in Liga 2, gegen Ulm, Regensburg und Münster verloren werden. Meine Hoffnung beruht dann auf der Süd, die dann die " Bosse" aus den Ämtern brüllen.